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Der Burggräfler
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Seite 11 von 14
Datum: 31.05.1899
Umfang: 14
Beilage zu Nr. 44 des „Bnrggröjkr' vom 31. Mai 1899. Erinnerungen an Andreas Aoftr von Dr. Mois Woll. (Fortsetzung.) Der Vater unseres Andreas Hofer starb schon im Februar 1774 (nicht 1779, wie P. Cölestin Stampfer irrthümlich angibt), und nun wurde die Wirthschaft des ansehnlichen Sandhofes von der Vormundschaft der Josef Hofer'schen Kinder verwaltet, bis im Jahre 1788 der Sohn Andreas Hofer zum Besitze des Hofes, aber „nur gütigen Standes' kam, — wirklicher Eigenthümer des Sandhofes aber erst

mit Urkunde vom Jahre 1791, verf. sub Fol. 656, wurde. Der Wort laut dieses Besitzüberlassungsvertrages ist zur Erlangung der Kenntnis des damaligen Besitz standes des Sandhoscs nicht uninteressant, und wir lernen hieraus die schwierige Lage unseres nachherigen Landeshelden kennen, dessen Vater landsliebe um so werthvoller ist, als der nun 24 Jahre alte Andreas Hofer schon den Kampf um's Dasein zu kosten bekam. Wir bringen den Wortlaut des erwähnten Vertrages getreulich, weil darin der Stiftungen gedacht

ist. wie sie heute noch mit geringer Abänderung mit dem Sandhofe, dem jetzigen Eigenthume der hohen Adelsmatrikel von Tirol, verbunden sind, ander seits aber auch dargethan werden wird, daß der dem Hofer wiederholt gemachte Vorwurf, er habe abgewirthschaftet, ungerechtfertigt ist. Der Ueberlassungsvertrag, mit dem Andreas Hofer Eigenthümer des nun berühmten Sand hofes wurde, lautet: Besitz Ueberlassungs Contract für den Andreas Hofer, Gastgeb. am Sand, von Seinen Geschwisterte» Maria und Gertraut Hoferin

, auch dem Anna Hoferischen Ehemann Joß. Grincr zu St. Martin, und dem Anna Hoferischen Vormunde Herrn Joh. Neurauter Um die Würthstafferne und Hof am Sandt. Nachdem der fürnehme Joßeph Hofer, Würth und Gastgeb. auf dem Sand und gewester Ghts- Anwald im Paßeyer im Monat Februarii 1774 das zeitliche gesegnet, wurde dessen hinterlassene Vermögenheit unterm lOten Xbris daraufhin be- hörig liquidieret, die vorhandene Würthstafferne und übrige Güterschaften aber eine Zeitlang auf gemeinschäftlichen Gewinn

und Verlust der vor handenen Kinder unter Vormundschäftlich und Stiefmütterlich Anna Frickische Aufsicht, bis die Kinder auferzohen worden, von denen selben genossen, nachhin aber beständlich verlassen. Im Jahre 1788 aber wurden die sämmtlichen Güter nebst dem dabey befindlichen Würths- gewerbe von denen übrigen 3 Kindern dem Sohne und Bruder Andreas Hofer zum Besitze jedoch nur gütigen Standes zum selbstig Genuß auf eigenen Gewinn und Verlust überlassenes Nun aber gedenken die 4 Geschwisterte Maria

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 17.10.1893
Umfang: 8
Nr. 33. Brixen, Dienstag, welche im Volke Tirols über den Helden von Passeier lebt. Die „Brixener Chronik' hat da durch liberaler, jüdischer Auffassung gegenüber energisch und sich getreu den tirolischen Stand punkt zur Geltung gebracht, gleichzeitig aber auch ganz und gar im Sinne und Geiste des Tiroler Volkes gegen tendenziöse, jüdisch - libe- rale Verzerrung des historischen, wirklichen Hofer Protest erhoben. Ein lautes Bravo hiefür! Auch da gilt: Tirol — „lass dir von einem Geier

Nicht unterlegen seine Eier..' Innsbruck, 15. October. (Andreas Hofer- Predigt.) Vorletzten Sonntag eröffnete ?. Forstner L. ^s. die Reihe der akademischen Pre digten. Das Thema der ersten war: „Andreas Hofer, ein durch und durch christlicher Held.' An der Hand der Tiroler Geschichte vom Beginne dieses Jahrhunderts wies der hoch würdige Kanzelredner nach, dass Hofer feine große Bedeutung in. der Land- und Weltgeschichte ganz hervorragend seiner durch und durch glän- bigen, echt katholischen Gesinnung verdankt

. Ausgehend von den Missionen, welche zu Hofers Zeiten luftreinigend Tirol und des halb auch das Pasfeierthal durchzogen, wies ?. Forstner nach, dass Hofer eine kindliche Ver ehrung gegen das göttliche Herz und die Mutter Gottes in sich trug; bei größeren kriegerischen Unternehmungen und Berathungen waren die beiden letzteren seine Parole, er er neuerte feierlich das Gelöbnis der Väter vom Jahre 1796; mit einem Rosenkranze um den Hals erschien er vor dem feindlichen Heerführer. Beim Einzüge in die Hofburg

antwortete Hofer der jubelnden Menge: „I nit, ös nit, der da oben.' Den Höbepunkt des Glaubensmuthes er reichte Hofer m oer schwersten Stunde des Lebens. Frei und unverhüllten Auges blickte er dem Tode entgegen, sorgte vorher noch für seine Seele durch. Anordnung von Gottesdiensten, die für ihn ge halten werden sollen, stehend, nach christlicher Heldenart, stirbt er. Die Schilderung Hofers an der Hand der Geschichte war indirect ein ebenso vernichtendes Urtheil über den Natter'schen Revolutionär

in der Tiroler Lodenjoppe, als es kurz vorher mit unwider- leglicher Kraft seitens der „Brixener Chronik' gegenüber den judenliberalen Pressstimmen ge schehen ist. Vom Jnn, 14. October. (Das sogenannte Andreas Hofer-Denkmal.) Wiefreuteich mich, da ich in der „Chronik' und im „Volksboten' die mannhaften Entrüstungsrufe las über das Räubermodell, das den ruhmreichen Berg Jsel schändet. Das garibaldinische Banditengesicht dort oben ist ja der purste Hohn aufs Ruhmesjahr 1809 und auf feinen Helden Hofer. „Hätt

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 14
Datum: 21.10.1892
Umfang: 14
weiter Mögen zum „^ujierihaler Asien' Ar. 43. Brnueck, Freitag den 2t. Oktober 1892. — 42. Jahrgang. Die Meram DMschaWck. - jOrig.-Corr. des „Pusterthaler Bote' von H. K.) (Fortsetzung.) Hofer erzählt von der Reise nach Wien, die er mit dem Huber von Bruneggen und dem Nessing von Bozcn zur Vorbringung der Bit ten und Beschwerden der Tiroler unternommen hat. Er erzählt von der Aufnahme, welche die Tiroler-Deputation beim Erzherzog Johann gefunden und wie der Plan, Tirol zu befreien, entworfen

schaft erhebe. Er überbringt auch ein „Liabsbriefl' vom Speckbacher, welches Hofer verliest. Speckbacher meint, daß es höchste Zeit sei, dazu zu schauen, das Diandl — das Land Ti rol — unter die Hauben — Oesterreich — zu dringen. Die Aussteuer sei gerichtet, Gäste wögen kommen, so viel wollen, sie seien auf „große Haufen' eingerichtet. In seiner — Speckbachers — Freundschaft sage man, der 9. April wäre der geeignete Tag zurHochzeit Und dortsolle sie gehalten werden. Hofer entwickelt dann den Plan

der Befrei ung. Am 9- April rücken die Oesterreicher Tmter General Chasteller übers Pusterthal in Tirol ein. Peter Huber in Bruneck habe Al les zum Empfange der Oesterreicher bereits vorbereitet. Ueberhaupt sei in ganz Tirol Alles in bester Ordnung und zum Aufstande bereit. Nachdem die anwesenden Führer aus dem Burggrafenamte und dem Vinstgau die Versi cherung abgegeben hatten, daß auch in diesen Geg-nden Alles bereit sei, entfaltet Hofer die alte Kriegsfahne zum Zeichen des Aufstandes. Er wendet

Kampfesfreude sind die Männer und voll Begier, endlich einmal abzurechnen mit den fremden Peinigern. Weinend und schlvchzend nehmen Krauen und Kinder von den Gatten bezw. Vätern Abschied, vielleicht auf Nimmer wiedersehen. Hoch zu Roß erscheint der Führer, der Sand- Zvirth Hofer. Die Landstürmer ordnen sich und folgen unter lautem Jubel ihrem Führer in den Kampf, den eigenen Herd zu beschirmen, in den heiligen Krieg, zur Befreiung des Vaterlandes. So und nicht anders kann es gewesen sein, als Hie Ahnen

von den Ihrigen Abschied nahmen und voll Zuversicht, daß Gott mit ihnen und der gerechten Sache sein werde, todesmüthig in den Kampf zogen. Die dritte Hauptabtheilung der Spiele ver setzt uns in die Zeit nach der dritten Schlacht am Berg Jsel im Jahre 1809 und spielt sich in der Hofburg und Hofkirche zu Innsbruck ab. Eingeleitet wird diese Abtheilung, in welcher uns Andreas Hofer aus dem Höhepunkte seines Ruhmes und Glückes vorgeführt wird, .durch ein recht bewegtes lebendes- Bild, die Heimkehr der Sieger

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 27.09.1893
Umfang: 10
müthige kaiserliche Geschenk namens der Stadtgemeinde Bozen darbringen wird. Die Bevölkerung von Bozen ist über viesen Act kaiserlicher Gnade und Liebe hoch erfreut. Zur Enthüllung des Hofer-Denkmales» Als der biedere Sandwirt von Passcier am Morgen des 20. Februar 1310 von dieser „schnöden Welt' in einem ergreifenden Schreiben an seine Lieben Ab schied nahm, ahnte er wohl nicht, dass dereinst sein Standbild nicht nnr die Hofkirche zu Innsbruck, in der er so manchesmal den Segen des Himmels

, welche im wahren Sinne des Wortes als eine von durchaus patriotischem Geiste getragene LandeSseier bezeichnet werden muss. Leider ist die Begeisterung für das Gelingen des neuen Denkmales keine so allgemeine, wie jene für die Person Andreas HoserS, des gefeierten Volkshelden, selbst. Der Gründ hiefür liegt in dem Umstände, dass die Auffassung des Natter'schen Hofer-StandbildeS von den» in der Hofkirche zu Innsbruck errichteten und von Professor Schaller geschaffenen erheblich abweicht. Während letzterer

ein ideales Bild jenes Hofer zu schaffen trachtete, wie er im Munde des Volkes lebt, als eines biederen, charakterfesten und treuen Mannes, welcher durch diese seine, auf tiesreligiöser Ueberzeugung gegründeten Eigenschaften zum Vertrauensmann und Führer des Volkes wurde, gieug Heinrich Natter bei der Schöpfung seines Denkmales von dem Ziele aus, für den Berg-Jsel als einen Kampfplatz ein Hofer- Bild zu schassen, welches uns Hofer als feurigen Commandanten einer eben im Gefecht befindlichen Truppe

vorführen sollte. Damit trat der Künstler naturgemäß in schroffen Gegensatz zu den Vertretern jener Richtung, welche der Ansicht Ausdruck verleihen, dass Hofer seine weltgeschichtliche Bedeutung nicht als Commandant der aufständischen Tiroler, sondern als Vertrauensmann des ganzen Volkes und als ein bis zuni Tode getreuer Verfechter der Freiheit und Unab hängigkeit desselben vom fremden Joche erlangt habe. Eben diese Richtung wies auch darauf hin, dass das von dem innersten Wesen Hofers untrennbare

; dasselbe lautet: „Euer Wohlgeboren! Es dürfte Ihnen wohl nicht unbekannt sein, dass hier ein Comite, an dessen Spitze der frühere Oberst des Kaiserjäger-RegimenteS, jetzt Generalmajor von Knöpfler steht, sich zur Auf gabe gesetzt hat, auf dem Berg-Jsel, dieser Ruhmes- stätte des Jahres 1809, mittelst freiwilliger Beiträge dem Hauptträger tirolischer Treue und Vaterlands liebe, Andreas Hofer, ein Monument zu setzen. Die bisher zu diesem patriotischen Unternehmen zusammen gebrachten Gelder beziffern

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.08.1895
Umfang: 6
- tniert. Daö eben Gesagte gilt besonders auch von dcr Exposition deS Stulles. Nun kommt die ergötzlichste Scene „Andreas Hofer in der Hofburg zu JunSbrnck'. Die Freunde HoferS kommen zu ihm, einer derselben, Niederkircher, will ihm die gebärenden Ehrenbezeugungen erweisen, aber Hofer weist es zurück, er bleibt der einfache, bescheidene Sand wirt, ohne Stolz und Dünkel. Ein Mittagmahl wird für die Gesellschaft herbeigeschafft und 25 Stülk Ti rolerknödel in zwei Zinnschnsscln aufgetragen. Die Bauern

schleppen mühsam die schweren RollfauIenilS herbei, Hofer setzt sich — mm kaunS beginnen! — doch er muss sortwähreud ans Fenster und sich bald dem Jnnsbrucker Volke, bald den Landstürmern, bald den Stndznten, die er besonders gerne hat, wie er sagt, zeigen. Leider lonnte man die Ansprachen nieist nicht verstehen, weil der Darsteller der Hoserrolle (Joseph HanSberger), dcr übrigens sonst seine Sache vortrefflich macht, zu viel in den Bühnenranm hineinsprach. Hie raus empfängt Hofer in Hemdärmeln dcn

Bürger- meist<r von Innsbruck, der ihn als Statthalter haben möchte, wogegen sich Hofer, insbesondere nls man ihm Advocaicn als Berather beigeben will, feierlich vcr wahrt. Nun ziehen wieder die Schützen vor dcr Hof burg auf und schießen mit ihren Stutzen das bayeri sche Wappen vom Thore herab, alle eilen zum Fenster, nur Hofer lässt sich diesmal uicht mehr stören. Aber jetzt kommt noch die Pichlerbäuerin und beklagt sich, dass die Jnnsbruckerinnen ihr dcn Gatten verführten. Wenn er in seiner Tracht

durch die Straßen gehe, so schauten alle zum Fenster auf den schmucken Mann herab. „Wenn er nit ausi schaugt', meint Hoscr, „nacher merd's nix machen!' Da kommt er aber schön an, die redegewandte Bäuerin hilft nun mit dem be kannten Hausmittel der Thränen uach, so dass der Kriegsheld von Anno 1809 ganz klcinmüthig wird. Gleichzeitig weiß sie Hofer auch von der rechten Seite anzupacken und klagt die Franzosen an, die unchrist liche Kleidcrmode, wie sie namentlich die Damen im Theater trügen, nach Tirol gebracht

zu haben. Hofer erläfsr nun ein Decret gegen die Unsitte, „dass die Weibsleute ihr Brust- und Armflcisch gar nicht oder nur mit durchsichtigen Fetzen bedecken.' Die Pichler bäuerin (Marie Sommeregger) spielt geradezu vorzüg lich, so dass ihr die meisten Schauspielerinnen von Beruf ihre Rolle kaum so trefflich nachspielen dürften. Sie zählt neben Speckbacher (Norbert Knoll) zu den besten Kräften unter den Darstellern. Wer etwa durch die Toaste und das begeisterte Trinken auf der Bühne selbst dazu Lust bekommen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 23.10.1895
Umfang: 8
mit einiger Sicherheit festzustellen. Ob der Brief von Andreas Hofer eigenhändig geschrieben worden ist, muß eine Vergleichung mit anderen Briefen ergeben. Unzweifelhaft stammt das Schriftstück aus jener Zeit und dürfte auch an Werth nicht verlieren, wenn eS von dem Secretär Andreas Hofers niederge schrieben wurde.*) Von Wichtigkeit ist der Inhalt des Schreibens, von dem man nach unserer Umfrage bisher keine Kenntniß hatte, und das in keiner Abschrift existirt, von Wichtigkeit, weil es auf den Monat November

. In dessen Brieder haltet z(u)s(ammen) der Gizel ist gewis Brav, und auch der Schabnec Wird Petter bestelle euch vertraute Kundschaft damit ihr wisset um einander und ver langet Hilf von den Pustern und gebet nicht nach (;) diesesmahl muess es ausgien. Seit von mir alle in Schuz Gottes befohlen. ^ Andere Hofer. Den näheren Anlaß zu diesem Brief dürfte ein Besuch Peter Mayr's in Passeier bei Andreas Hofer am 19. November gegeben haben, wobei er mit Andreas Hofer die Lage besprochen und diesem das Ausharren sowohl

scheint Andreas Hofer, der von dem Briefe des Bischofs keine Kenntniß hatte, den Peter Mayr noch als den heuesten Ver fechter der Sache betrachtet zu haben. Der Brief zeugt aber von seinem Bemühen, den Landesvertheidigern um Brixen Unterstützung zu bereiten. Der Brief dürste die Spurbahnen nach England, welches später auf dem Gebiete des Besörderungswesens die Führerrolle zu übernehmen bestimmt war. Allmählig ging man dazu über, die ausgesahrenen Furchen mit hölzernen Bohlen zu belegen, wodurch

liegen zu kam. Man ge dachte diese Platten aus der Bahn wieder herauszu- , folgende Erklärung zulassen: Andreas Hofer meint, daß Peter Mayr sich mit Kolb und den anderen Comman danten und den übrigen Commandierenden von Puster thal sich besprechen „soll.' Sobald Pusterthal von den Feinden „geraumbt' sei, sollen die Pusterer den Brix-- nern zuhilfe kommen. Diese Deutung wird durch einen Brief Kolb's an Peter Mayr aus derselben Zeit nahe gelegt, worin Kolb die Hoffnung ausspricht, daß Puster thal bald

„geraumbt' sein werde, wornach dann zwei felsohne die Eifackthaler nach Pusterthal kommen und mit den Pusterern den Feind verfolgen und vor jeder weiteren Invasion schützen würden. — Andreas Hofer unterschätzt dem Briefe zufolge dann freilich die Macht des Feindes. Pusterthal wurde vom Feinde nicht befreit, sondern es rückten vielmehr unterdessen neue feindliche Truppen weiter vor, so daß Pusterthal von Militär voll war, desgleichen vom Süden herauf. Andreas Hofer glaubte aber, es sei trotz der 6000

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 06.10.1893
Umfang: 8
in allen Kronländern Oesterreichs, um so die christlich socialen Ideen zu verbreiten und Liberalismus ändern, dass sie einen ganz fremden Ausdruck annehmen.' Nebenbei erklärt dieser Seribent: „Bei seinem Hofer wollte Natter mit dem Fluge jener Geister concurrieren, die ihm als höchstes Vorbild der Plastischen Kunst vorschwebten.' Und doch brachte er es nicht zustande, eine Porträt ähnlichkeit des kämpfenden, begeisterten Hofer zu schaffen. Was wohl größer fein mag, die Künstler genialität Natters oder der Blödsinn

seines Stand- bilderklärers! Doch gehen wir zu einem wichtigeren Punkte über. Der Künstler hat das religiöse Moment ganz — übersehen. Das Tiroler Volk kann sich den Andreas Hofer gar nicht anders denken, es sei denn als Mann, den wahre, tiefe Religiosität in allen Lebenslagen beherrschte. Das Schönste an seinem Leben ist, dass er für Gott, Kaiser und Vaterland die Fahne erhob, zuerst für Gott, zuerst um dem Volke sein kost barstes Eigenthum, die Religiosität, zu bewahren. Das begeisterte ihn im Kampfe

und stärkte ihn im Leiden. Und darauf gründete sich wie auf felsenfesten Grund seine Kaisertreue und Vater landsliebe. Muss denn doch auch die „N. Fr. Presse' gestehen, dass Hofer „der schärfste Ausdruck dessen war, was Tirol in seinen Kämpfen und Nöthen bedürfte: des Glaubens an Gott und eine und Socialdemokratie nachdrücklich in Wort und Schrift zu bekämpfen. Herr Privatier Weimar eröffnete als Proponent die Versammlung und zeichnete deren Zweck, stellte den politischen Com- missär vor, leitete die Wahl

der agitatorischen Thätigkeit dieses politischen Vereines, der durch speciell vom Obmann dazu bestimmte Delegierte (nach Z 14) überall in Oesterreich Wanderversammlüngen abhalten kann und die Mitglieder mit Jahresgaben nach dem Maße ihrer Beiträge bedenken will. In der sofort bessere Zukunft'. Aber diese religiöse Begeisterung wird wohl niemand im Hofer-Standbild suchen.' An Natter rühmt dagegen die „N. Fr. Pr.' offen die Freigeisterei und Gottlosigkeit, und dass er sich „von manchem Vorurtheil der Heimat

befreit habe', sie höhnt über die, „die ihm um seine Freigeisterei gram (!) waren'; »dass seine Gläubig keit „liege', sagt sie spöttisch, das hatte sein Zwingli für Zürich längst dargethan.' — Man sagt öfters, dass es Künstlern gegeben sei, wahre religiöse Kunstwerke zu schaffen, auch wenn sie selbst nicht in überzeugter Weise vom Religiösen durchdrungen sind. Natter hat es nicht ver mocht, den Andreas Hofer darzustellen als den, „dessen Eigenschaften auf tiefreligiöser Ueberzeugung gegründet

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.10.1893
Umfang: 4
(Seelsorge, Schulen, Verkehrsanstanlten :c.) an. Auf den bei Hölder in Wien erschieneneu Band sei nicht nur wegen seiner praktischen Verwendbarkeit, sondern auch deßhalb aufmerksam gemacht, damit sich der Privatfleiß über das reiche darin niedergelegte sta tistische Material hermache, an welches sich sehr in teressante Studien anknüpfen ließen. Eine Episode vom Jahre 180V wird dem „T. B.' aus Sterzing gemeldet: Der im Jahre 1885 verstorbene 86jährige Schwiegersohn des Andreas Hofer, wußte folgendes

zu HoferS Gefangennehmung zu erzählen: Raffl hatte sich nach Meran ins Quar tier des General Huard begeben, um HoferS Auf enthaltsort zu verrathen. Ein daselbst bedienstetes Mädchen sah den ihr bekannten Rafsl kommen, horchte cm der Thür, und da sie HoferS Namen nennen hörte, ahnte sie nichts Gutes und begab sich in höchster Angst zu ihrem Geliebten, einem Passeyer Metzger in einem nahen Gäßchen. den sie bestürmte nach Pasteyer zu eilen, um Hofer zu warnen. Während dieser sich dazu anschickte und eben

im Be griffe stand sein Gewölbe zu schließen, kamen zwei Mann der Stadtwache, denen sein verstörtes, eilferti ges Wesen und das ungewöhnliche Schließen des Geschäftes ausfielen. Unter einem Vorwande, ließen sie sich die Thüre öffnen, waS den durch den Auf enthalt schon ungeduldig gemachten Mann aufs höchste erregte, so daß er sich zu Schmähungen und Beschimpfungen hinreißen ließ. Die Folge davon war seine Verhaftung, ohne die Hofer noch recht zeitig hätte gewarnt und damit auch seine Gefan- gennehmung

in dem prächtigen Büchlein in 25 schwungvollen Ge dichten die Helden und die Ereignisse der Jahre 1797 (Spinges) bis 1810, in welchem letztereu Jahre Andreas Hofer und Peter Mayr, der Wirth von der Mahr, von den französischen Kugeln dahingestreckt worden sind. Eine vornehme, tadellose Form und- ein frischer Geistesschwung zeichnen diese Gedichte aus, von denen einer der ersten deutschen Dichter der Ge genwart, nämlich Paul Heyfe, urtheilte, daß sie zu den schönsten Erzeugnissen der Poesie unserer Tage gehören

in Wien zur Erweite rung des Andreas Hoser-Denkmals aus dem Berge Jsel bei Innsbruck mit Erlaubniß des Künstlers entnommen. Wir können und «ollen die „Tiroler Helden' des Grasen Albrecht Wickenburg dem Publikum und ganz besonders unserer Schuljugend bestens empfehlen, denn hier ist Jedem echter Genuß geboten. In Bozen ist das Büchlein bei Franz Moser am Johannsplatz erhältlich. —u. Andreas Hofer in Wie«. Nein, das ist keine Fabel. Es scheinen eS aber nur Wenige zu wissen, daß Andreas Hofer

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 01.04.1896
Umfang: 20
!, welcher an der Burgkirche von St. Barbara die Seelsorge versah — jener Pfarrer v. St. Michael gewesen ist, in dessen Aäitchen der Füsilirt« seine Ruhestätte fand. Diese Annahm« würde der allgemeinen Konfusion die Krone aussetzen: Denn Hofer würde dann nicht in der Zitadelle, — sondern in der Stadt Mantua sein Grab gefunden haben. Nach Egger wurde die Leiche in ge weihter Erd« („im damalig«» Sottetacker'), nach Hormatzr „wie die eines Verbrecher» in ungeweihter Erde' und nach Rapp „auf einem entweihte» Begräbnißplatz

' beigesetzt. Von der Hofer-Literatur im deutschen Reiche war uns nur das 1833 in Leipzig erschienene Buch: „Leben des Sandwirth» Andreas Hofer, Lberanführer der Tycoler in ihren glorreichen Kämpfen von 1803» vom „Ballender deS Marschall Vorwärts' zur Hand. ES verlegt ebenso wi« da» Meyer'fch« Konversationslexikon (Artikel Hofer) den ExekutionSplatz zur Porta Ceresa. Man wird nach dieser — blo» au» den gangbarsten Werken über Hofer — gezogenen Blumenlefe begreifen, daß, nachdem e» un» mühselig gelungen

war, den Denkstein in Mantua zu erfragen, wir erst recht nicht gewußt haben, ob derselbe auf jener Stelle steht, wo Hofer gerichtet, oder auf jev«r, wo «r beerdigt worden ist; den» die Inschrift „Andreas Hofer am 20. Februar 1310' verträgt sich ebenso gut mit dem einen, wie mit dem andern. Hatte, wie die meisten der oben zitirten Gewährsmänner behaupten, der Gefangene au» Passeier auf einer Bastion unfern der Porta Ceresa seine tapfere Seele ausgehaucht — und war sein Leichnam in der Zitadelle beerdigt worden

nach Italien längere Zeit auch in der Mincio-Stadt. Bon dort schrieb er am 18. August 1SI4 an seinen gräsliche» Gönner: „Gleich am ersten Tag meiner Anlunst hier wall fahrtet« Ich zu Hofer» Grab. Es liegt in der Zitadelle in einem GotteSacker. Ei» kleine» schwarze» Kreuz ruht darauf, das von der Größe seiner Berdienste sehr absticht. Auch den Platz, wo Hofer da» Opfer der Rache wurde, be sah ich.' Wir willen schon an dieser Stelle bemerke», daß GänS bacher der Erste war, welcher sich — zwei Jahre

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 12
Datum: 02.10.1895
Umfang: 12
des Obst- und Gartenbauvereines von Meran in der Wandelhalle. Festkartenbesitzer haben zur Obstansstcllung während der ganzen Dauer derselben freien Eintritt. Nachmilags halb 3 Uhr: Festvorstellung im Meraner Volksschauspielhause (Andreas Hofer). Fest- j kartenbesitzer haben freien Eintritt. (Siehe betreffenden j Koupon derselben) Bei schlechter Witterung: Besuch der ■ Kellereien des Schlosses Rametz als Gäste des Besitzers Herrn F. BoScarolli. (Nur Festkarten und geladene Gäste). Abends 6 Uhr

, wie wir Wirthe am Sandwirth Andreas Hofer. Bei Groß und Klein, Arm und Reich, von den Spitzen der Gesellschaft bis zu den untersten Bolksktaffen, im engeren Heimatlande, und noch mehr im Auslande bis weit über das Bteer ist kein Held gleich populär wie Andreas Hofer. Noch mehr! In der denkwürdige» Schilderhebung von 1809 gehörten die Mitanführer dem Wirthsstande an! Sie waren mit Andreas Hofer die Strategen und Feldherrn jenes Aufstandes. Ihre Gasthäuser waren die Standquartiere, in denen die Erhebung

und der schlichte Landwirth, Restaurateure. Kafetiers, Bierbrauer und Weinhändler, welch' letztere ) mit diesem Stande verwandt sind. Diesen, sowie deren Nachkommen soll das Denkmal für alle Zeiten als Eigenthum bleiben nnd. als ein Wahrzeichen des erhabensten Genleingeistes unseres Standes. Daher richten wir den begeisterten Ruf an alle Kollegen deutscher Zunge des Erdkreises! Mögen bald in allen Städten und Orten Sektionen des „Andreas Hofer Gastwirthevereines' erstehen und inöge dieser Verein somjächtig

werden wie der„Deutscheu. österr. Alpenverein', so stark in seinen Sektionen und Mitgliedern und wir werden sicher das Denkmal noch schauen und dasselbe unseren Kindern und Nachkommen übergeben können- Die mit Glücksgütern gesegneten Kollegen, welche Stistungs-, Gründer- und Wohlthäterdeiträge weniger empfinden, wie wir einfache Wirthe die bescheidenen Jahresbeiträge, werden gewiß zahlreich als Stifter. Gründer und Wohlthäter dem „Andreas Hofer Gast- wirthevereine' beitreten, Sektionen großer Städte wie Wien, Berlin

, München rc- kommen vielleicht für die einzelnen Nebenfiguren des Denkmals auf; wodurch das große Unternehmen besonders gefördert und be schleunigt würde- Wo soll dieses Denkmal erstehen? Der würdigste Punkt in Tirol und wohl auf den: ganzen Erdenrunde kann nur die Höhe des rebbekränzten Küchelberges, 800 Meter über dem Kurorte Meran, am Eingänge des Paffeyerthales sein, wo Andreas Hofer geboren und zu jenem einfach kräftigen Geiste heran reifte, der zur Zeit allgemeiner Knechtung in Europa

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 28.09.1893
Umfang: 4
des hiesigen Veteranen-Vereins, welche an der Enthüllungsfeier des Hofer-DenkmalS und an den Festlichkeiten zu Ehren des Kaisers in Innsbruck theilnimmt, dorthin abgereist. Vor der Abreise durch zogen die Veteranen mit der Fahne unter Vorantritt der Grieser Bürger-Musik an der Spitze die belebtesten Straßen der Stadt und hielten vor dem Palais der Fürstin Campofranco und vor der k. k. Bezirkshauptmannschaft an, wobei die Musikkapelle einige hübsche Stücke ausspielte. Herr Bezirkshauptmann Ebner erschien

am Fenster, worauf die Veteranen ein dreimaliges Hoch auf ihn ausbrachten. Eine große Menschenmenge begleitete den Zug zur Bahn. Bei der Enthüllung des Hofer-Denkmales werden heule auch zwei Enkel und ein Urenkel des bayrischen Obersten Dietsurth, deS tapferen Gegners Andreas Hofer's erscheinen, um Zeugniß dafür abzulegen, wie die alles versöhnende Zeit die einstigen Gegensätze in die herzlichste Harmonie umzugestalten vermag. Von den beiden Enkeln ist der eine Gutsbesitzer in Totis (Ungarn), der zweite

-Galerie. Gleichsam als Er- gänzung zum Andreas Hofer-Monument wurde vom Denkmal-Komite oder eigentlich von einem Mitgliede desselben, dem k. k. Militär-Intendanten a. D. Karl Schmid. eine Porträt-Gilerie der Tiroler Freiheitskämpfer angelegt, welche gleichfalls auf dem Berge Jsel und zwar im Gebäude des Kaiserjäger- MusenmS aufgestellt ist. Aus allen Theilen des Landes, ja selbst von Karaten, Wien, Oerösterreich u. s. w. wurden die Porträts der Schützen-Kom mandanten und Landsturmführer theils

im Original, theils in guten, lebensgroßen Brustbild-Kopien zu sammengeholt. wozu dann verschiedene Tiroler Schriftsteller die entsprechenden Biographien für das „Ehrenbuch' versagten. Auf diese Weise besitzt nun die eine förmliche Ruhmeshalle bildende Heldenga- l.rie heute schon ca. 50 Porträts, welche, von An dreaS Hofer angefangen, alle die bedeutenderen An führer aus den Kämpfen von 1796, 97. 99 u. s. w. bis zu Ende des JahreS 1309 enthalten. ES fehlen dabei nur wenige, von denen, wie z. B. bezüglich

Sig- mair einzig bloß die Darstellung seiner Hinrichtung durch die Franzosen auf dem bekannten Bildstöckt in Olang zur Verfügung stand. Als besonders inte ressant erscheinen neben den Bildern von Hofer, Speckbacher. Haspinger. von Eiienstecken und Tei mer. von Wörndle und Sträub ic.. auch Porträts von anderweitig berühmt gewordenen Persönlichkeiten, wie z. B. vom Wiener Domkapellmeister und Kom ponisten Johann GänSbacher aus Sterzing. der als Schütze, -Oberlieutenant die <reiheitskämpfe mitge

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 06.10.1893
Umfang: 8
Le Myre de Vilers ein Telegramm, in welchem dieser die glückliche Beendigung der Verhandlungen mit der siamesischen Regierung anzeigt. Original-Correspondenzen. (Abdruck unserer Orig.-Torresprmdenzen, nur mit Quellenangabe gestattet.) Vom Jttll, 2. October. (Andreas Hofer- Wirte-Bund.) In der letzten Nummer des „Tiroler Volksboten' ist ein Artikel enthalten, dem jeder wahre Patriot seine volle Zustimmung ertheilen muss. In einer eingehenden Auseinander setzung ist nämlich der Gedanke angeregt

, es möchten sich die Wirte des Landes Tirol zu einem ^ Andreas Kyfer-Mirte-Kmtd vereinen. Wie schon der Name dieses Bundes besagt, läge - diesem das Bestreben zugrunde, alle wahrhaft patriotischen Wirte zu einer mächtigen Vereinigung gegen die revolutionär-socialistischen und einseitig nationalen Bestrebungen zu verbinden; die Wirte Volke von Tirol wird es immer befremdend bleiben, dass Heinrich Natter den Andreas Hofer zu schaffen unternommen hat. Warum wir das alles jetzt gleich nach der Festfeier

man/ das Volk mit dem Standbild zu versöhnen, in dem man eine andere Anschauungsweise unter schiebt. War das vielleicht gar das letzte Ziel,' eine Bresche zu schießen in die wahrhaft religiöse Patriotische Begeisterung! Bald wird es heißen,' Ihr hättet Euch früher wehren sollen, und man w?rd vielleicht sagen, Ihr habt den neuen Andreas, Hofer angenommen, Ihr habt durch Euer Ver--^ halten gezeigt, dass das Euer Hofer ist. . Dann wird man auf das Hofer-Standbild! hin auf den religiösen Gehalt der tirolischen

Grundsätze. Jedenfalls könnten die Wirte die große Hofer-Feier vom 28. September! d. I. in keiner Weife denkwürdiger machen und> kaum besser das Beispiel ihres hehren Standes-- genossen vom Jahre Neun nachahmen, als wenn! sie unverzüglich Anstalt träfen zur Bildung eines' -Andreas Hofer-Wirte-Bundes. ! Von der Sill, 30. September. („Habt! Acht!') Ein bedeutungsvolles Zeichen der Zeit! ist die neueste Action der Socialisten m Tirol.! Dieselben begnügen sich nämlich nicht nur damit, l die städtischen

wir und gleich anfangs. Bei der Denkmalsenthüllung hat das Volk nicht das Standbild und seinen Künstler geehrt, sondern den Andreas Hofer, wie er in seinem Munde lebt, so sehr, dass die „N. Fr. Pr.' vom 29. September voll Entrüstung schrieb: „Von Empfängen und Jubel war die Rede, nur! der Hauptfache, selbst, des Monuments' und seines Schöpfers, Heinrich Natter, wurde! kaum und flüchtig gedacht.' Und wiederum: „Nicht Einer der ungezählten Kränze, die den^ Sockel umthürmten, warsemem (Natters) Namen! gewidmet

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 23
Datum: 14.08.1896
Umfang: 23
Zsits A. Freitag, 14. August 1896. VZ. IX. «.Geschichte der Entstehung des Andreas Hofer -Denkmals auf dem Berg Jsel bei Inns bruck.' — „Geschichte der feierlichen Enthüllung des Andreas Hofer-Denkmals am 28. September 1393.' — „Abbildung des Denkmals und der von Professor Hermann Klotz modellierten Gruppen zur Erweiterung desselben.' — Dann die Bio graphien von 59 berühmten Volksanführern der Jahre 1796—1809 — endlich als Anhang: „Tirol im Jahre 1703. Kämpfe beim Einfalle der Baiern in Tirol

.' Die Subscriptions--Einladung ist ziemlich marktschreierisch gehalten. Es heißt bei spielsweise: „Das Werk „Andreas Hofer und seine Zeit' entrollt ein Stück Geschichte aus Tirols größter Zeit, in welcher die tapfern Söhne der Tirolerberge, hingerissen ' von patriotischer Opferwilligkeit, wie ein Mann be^ geistert die Waffen gegen den corsischen Eroberer ergriffen, um am Felde der Ehre mit antikem Heldenmuth zu kämpfen, zu siegen oder zu sterben für Kaiser und Vaterland.'- Noch an einer Stelle wird den Tirolern

und wirkten, treten jene Heldengestalten vor uns.' Gleichwohl erhoffen wir uns von dem Werke vieles Gute. Zwar wird man bei der „Geschichte der Entstehung des Andreas Hofer- Denkmals' nicht die volle Wahrheit erfahren, wie Natter dazu kam, mit dem ehrenvollen Auf trag bedacht zu werden, ein Auftrag, den er so ausführte, dass ein Schrei der Entrüstung über das Zerrbild des Andreas Hofer im Lande laut wurde. — Bei der „Geschichte der feierlichen Enthüllung' sind wir begierig zu erfahren, ob auch erwähnt

die Andreas Hofer-Statue könnten wir dem Herrn Herausgeber mit den Nummern 13, 15 und 17 der „Br. Chr.', Jahr gang 1894, zur Verfügung stellen. Dochnunzudem Haupttheil des ganzen Werkes, zu den 59 Biographien, für welche 34 Verfasser genannt werden. „Hervorragende Schriftsteller schildern die unsterblichen Thaten dieser tapferen Männer in begeisterten Worten,' sagt der.Herausgeber in der Sub- scriptions-Einladung. Es sind gewiss hervor ragende Schriftsteller unter den Verfassern, sogar der Mehrzahl

, sondern zur „100jährigen Ge dächtnisfeier der Tiroler Freiheitskämpfe von 1796—1809', so ist nicht einzusehen, warum dn artige Mängel nicht noch behoben werden könntet Uebrigens waren die Biographien, wie unsmi?' getheilt wird, von Anfang an gar nicht bestimmt als ein „illustriertes Werk' der Oeffentlicbkeit übergeben zu werden, sondern sie wurden seinerzeit dem Andreas Hofer-Museum auf dem Berq einverleibt. Erst vor einiger Zeit wurde die Herausgabe beschlossen. Diese Aenderung ist zu begrüßen, und wir wünschen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 08.04.1899
Umfang: 14
Der Burggräfler Kaiser. Auf sein eigener Kommando krachte die tödtliche Salve. Betend sank er in die Knie. Erst der 13. Schuß' machte dem Leben de- un erschrockenen Helden ein Ende. . Größer war Hofer nie als auf den Wällen von Mantua. „Er starb als hätte er ein- studirt den Tod.' Engel schweben hernieder und legen Siege»- palmen auf den entseelten Märtyrer. So der Künstler in der Hoferkapelle. Wo ist dar Volk, fragen wir am Schlüsse unserer Betrachtungen, dar sich eine- so wahrhaft großen

Bauersmann. Seine Bildung bestand in gar nicht» Anderem, al» in der herrlichen Verstandes- und Gemüth»- aulage, welche die ernste Natur der Tiroler Berge spendet und in einer den ganzen Menschen erfassenden innigreligiösen Ueberzeugung. Diese allein ließ ihn alle die bitteren Ent« täuschungcn, die ihm da» Leben brachte, muth- und kraftvoll überdauern. Und Hofer ist keine Einzelngestalt, wie die großen Charakter der Welt geschichte e» leider nur zu häufig find; Hofer ist ein Typus de» Tiroler Volker

, denn Bauern charaktere von der Festigkeit HoferS zählt Tirol gottlob heute noch nach Hunderten, obwohl manches „anders worden in dieser neuen Zeit.' Hofer» Tod schadete dem Kaiser Napoleon mehr als eine verlorene Schlacht. Die fran zösischen Soldaten staunten verblüfft über die Macht einer solchen Ueberzeugung. In ganz Deutschland und selbst in Italien regte sich lebendige Theilnahme für den Helden, der hand greiflich bewiesen, daß zur Unterjochung eine» starken Volkes mehr gehört als brutale Gewalt

Empfinden wackerer j Männer de» Burggrafenamte» ihre Entstehung. Im bewegten Kriegsjahre 1866, in dem sich die j Geschichte Tirol» wieder einmal blutig aufzu- j zeichnen begann, einigte man sich im folgenden ' Jahre 1867 zur Erinnerung an den hundert-! jährigen Geburtstag Hofer» eine nationale Feier - zu veranstalten. Gleichzeitig wurde der Gedanken j gefaßt, an der Geburtsstätte de» Helden ein; immerwährende» Denkmal zu setzen und zwar' eine Kapelle zur Anbetung des heiligsten Herzens j Jesu

, weil ja unsere Ahnen und insbesondere; Hofer in den schweren Zeiten gerade beim gött- j lichen Herzen sich Rath und Stärke holten, und 's wie wir oben erwähnt, in höchster Bedrängnis sich ihm verlobten. Dieser Gedanke fand allenthalben lebhaften Anklang und am 28. Oktober 1867 fand die; geplante Festfeier und zugleich die Grundstein-' legung der Herz Jesukapelle statt, an der die ; höchsten geistlichen und weltlichen Würdenträger de» Landes, sowie zahlreiche Patrioten und Ver-; ehrer des Helden theilnahmen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.02.1894
Umfang: 4
zur endlichen Vollendung des Andrea« Hofer- DenkmaleS in Passeier. ES ist die Pflicht der Dankbarkeit für die Nach- geborencn, Sorge zu tragen, daß die Männer eine? Landes, die für dessen Ruhm durch Geistesgröße, Patriotismus, Heldenmuth sich nachwirkend hervor gethan haben, in bleibendem Andenken erhalten werde». Alle civilisirten Völker halten es mr ihre Ehren pflicht, ihre großen Vorsahren durch Denkmale zu verewigen. DaS Land Tirol hat auch seinen natio nalen Helden, den Mann von Tirol, Andreas Hörer

, welcher der geknechteten Welt ein bewunderungswür diges Schauspiel der Fürstentreue, Vaterlandsliebe und altehrwürdigen Sitte gegeben, welcher die Ket ten der Knechtschaft zerbrochen und die unüberwind lichen Legionen des korsischsn Zwingherrn vom Berg Jsel aus dreimal zum Lande hinausgeschlagen hat. Im Jahre 1809 ging vom Heldenlande Tirol ein mahnender Weckruf an alle unterdrücklen Völker aus, daS verhaßte Tyrannen-Joch abzuschütteln. Andreas Hofer, die Seele des tirolischen FreHeils- kampfeS, hat seinen verdienten

, besprochen und geeinigt, im e-zahre 1867 eine Hofer-Feier zur Erinnerung »n den hundertjährigen Geburtstag zu veranstalten und den Gedanken gefaßt, an der Geburtsstelle des natio-! nalen Helden, am Sandhose in Passeier, ein Denk mal zu setzen und zwar eine Kapelle zur Anbetung des heiligsten Herzens Jesu zu erbauen, da unsere Ahnen zur Zeit der LandeSgefahr mit dem heiligen Herzen Jesu einen Bund geschlossen und das Herz- Jesu-Fest zu einem Nationalfeste erhoben hatten und der edle Hofer

von Wörndle in Unterhandlung, der einen wohldurch dachten Dekorationsplan entwan, der vom Hofer- Komite auch angenommen wnrde. Die Kosten der kunstgerechten Ausschmückung wurden beiläufig auf 10.VV0 fl. veranschlagt. Die wichtigsten Momente l.es tirolischen Freiheits krieges, insoferne sie unseren Nationalhelden betref fen. sollen bildlich verewigt werden. Zwei Cartons, die Schlacht auf dem Berg Jsel und Hofer'S Tod darstellend, waren in der letztjährigen Landesaus stellung in Innsbruck zu sehen

. — Wenn nun die planmäßige Ausschmückung der Hofer-Kapelle auSge- gefühtt sei» wird, so wird sie ein Juwel Tirols sein. — Das gesammte Volt Tirols stand seinem Helden manne 18t)9 zur Seite, um das verhaßte Joch ab zuwerfen und hat sich einen unsterblichen Ruhm er worben. Auf den Bergen Tirols flatterte die Fahne der Freiheit und weckte weithin die seufzenden Völker zum heiligen Kampfe auf. — Bei allen civilisirten Völkern ist Andreas Hofer ein gefeierter Mann und soll es nocb mehr für sein Vaterland

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Der Burggräfler
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Seite 13 von 14
Datum: 25.06.1898
Umfang: 14
Spiegl, Gnaden- walderhof. Häselgehr [Lechthal]: Gasthof z. Krone. Hatting; Hasselwanter. Holzgau: Gasth. z. Post. Höfen: AI. Schreiber, Kronenwirth. Hüben [Oetzthal] .- Gasthof Huben. linst: Gasthof z. Lamm. lunerhitt [Passeyer]: Joh. Hofer. Bm&bvuclc : Gold. Stern, Rother Adler, z. Mondschein,Krone, Südtir. Weinstube, Dornauers Cafe, Cafe Andreas Hofer, Cafe Maximilian, F entsch’s Müuchn.Bierhalle, Jörgelewirth, Zöller, Tiroler Weinstube, Cafe Restaur. Kasinger, österr. Hof, Breinösl, Gasthaus

. Stern. Baurein [Nonsberg]: Kessleps Gasthaus. St. Beonhard [Passeier]: Brühwirth.Strobl- wirth, Theiswirth, Gastwirthaus Hofer, Sandwirthshaus, Brauhaus, Frick wirth. Bienz : Lesekasino, kath. Gesellenverein. Binz: Hotel Austria. St. Borenzen [Pusterthal]: Gasth. z. Rose. Mals: Gasth. z. Post, Gasth.„Edelweiss“, Nogglers und Hafner’s Gasthäuser, M. Stampfer, Kronenwirthin, Bärenwirth. Frz.Adam, Lammwirth, Math Waldner, Fürstenburger Bierschank. Mareit: Wegscheider’s Gasthaus. Maria Bast bei Zell

, Stern, Habsburgerhof, zur Stadt München, Wälder, Hofer, Europa, Kurhaus, Sand hof, Ortenstein. Pensionen: Passerhol, Deutsches Haus, Radetzky. Cafes: Paris, Wieser, Tirol, Schönbruuu. Gasthäuser : Rafft, Kreuz, Burggräfler, Löwe, roth. Adler, Rössl, Th. Watzke. Restaurat., Weinstuben u. Weinschänken: Langeb ner, Stadtbräuhaus, Gemassner Grumser, Alois Haller, Schiessstand, J. Koller, J. Prantl, J. Ladurner, A. Ladurner, Seb. Ladurner (Partanes), Lusenberger, Hais rainer, J. Marchetti, Pitsch, Gebr

. Putz, Fr. Reiner, P. Endrizzi, J. Thuile, Bahn- restauration, Vigil Wallnöfer, Zwick, Rungg, Zenoberg [Andreas Hofer], J. Zirnhöld (Tauberbäck), J. Raffl, Santer, Werner, kath. Gesellenverein, Kantine. Obermais- Hötel Austria, Post. Pensionen: Rolandin, Leishof, von Weinhart, Labors, Matscher, Peters burg, Leichterhof. Restaurationen: Joh. Metz, Prantl, Mössl, Walz!, Georgen- mühle, Kiendl, St. Valentinerhof, (Naif- mühle), Restauration Konsberg, Steger, Maierhof auf Labors, Kirchsteiger, G Gasser

. Paicigl: Stocker, Messnerhaus, Restaurat. Gampl. Pens [Sarnthal]: Maier’s Gasthaus. Pfelders: |Pixner’s Restauration, Winkler, Wirth in Lazins. Pßersch: Gasth. d. P. Plautinger. Pfunds: Gasthof zur Krone, Gasthaus Senn, Kreuz wirth. Platt [Passeyer].- J. Hofer. Platzers: Neuhauswirth. Plätziciese : Leipold. Plansee: Hotel Seespitz. Plaus : Schermair, Gastwirth Prissian: Prinoth Kreuzwirth. Prad: Neue Post, Alte Post, Primissers Gasthaus. Anna Pichler, Stilfs. Prutz: C. Gubert, Gastwirthin. Piei

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.04.1895
Umfang: 4
, daß an ein Kompromiß nicht geglaubt werden kann. Amtliches. Der Fachlehrer an der Ailialfachschule in Hall, Josef Moriggl, wurde zum Fachlehrer iür Holzschnitzerei an der Staatsgewerbeschule in Jnnsbiuck nuter gleichzeitiger Einreihung in die 9. Rangsklasse der Staatsbeamten ernannt. Die Enkelin Andreas Hofer's als Zengin. Vor dem Erkenntiiißgerichte i» Wien erschien kürzlich ei»< interessante Zeugin: eine Enkelin Andreas Hofer'S, Fräulein Adele von Hofer. Aus ihrer Vernehmung geht hervor, daß sie sich feit Jahren

in mißlichen VermögenSverhältnissen befinde und durch dieselben in eine unerquickliche Affaire verwickelt wurde. Bor vier Jahren erschienen nämlich bei Fräulein von Hofer ;>vei Herren Namens MöSmer und Sinnreich, welche ihr den Vorschlag machten, sich an der Herausgabe cines „AibumS der Vororte-Lürgermeister' zu be teiligen. Man versprach ihr reichen Gewinn nnd als Frl. v. Hofer erklärte, daß sie kein Geld besitze, veranlaßte man sie, zwei Wechsel auf 750 fl. aus zustellen. Diese Wechsel wurden

von Sinnreich zu Geld gemacht, ohne daß jedoch Frl. v. Hofer die Valma erhielt. Das „Album' kam nicht zu Stande und als Mösmer starb, wußte sie ZacqueS Sinn- reich Jahre lang hinzuhalten, indem er im Ganzen 40 fl. bezahlte. Sinnreich hatte sich demnach wegen Veruntreuung zn verantworten. Fräulein Adele von Hofer, die ihr Alter mit 53 Jahren angibt, ist eine ungewöhnliche Erscheinung. Ihre blassen Gesichts- züge, das seine Profil nnd die großen braunen Augen verrathen ihren einstige Schönheit. Im Ver lause

der Verhandlung stellte es sich heraus, daß Fräuleiu v. Hoier au eiuer Rente von 4000 fl participire, welche der Kaiser den Nachkommen Andreas Hofer'S ausgesetzt hat. ES wirs übrigens konstatirt, daß die Rente noch in Folge von Vorpfändunge» sistirt ist nnd daß Frl. v. Hofer von Pfändungen und Exekutionen heimgesucht wurde. Der Gerichts Hof verurtheilte Sinnreich zu einem Jahre schweren Kerkers uuv Schadenersatz von 200> fl. an Fräulein v. Hofer. Die. Arbeitsvermittlung des tirolischen Geaofle

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 14.09.1892
Umfang: 10
waren die bei ihm vor gefundenen Depeschen in französischer Sprache abgefaßt. Donay traf um Mitternacht in Steinach ein und übersetzte die abgefangenen Depeschen, aus welchen Hofer wahrnehmen konnte, daß größere Abtheilungen sranzösischer und bayrischer Truppen im Anmärsche seien, somit wenig Aussicht vorhanden war, den Kampf gegen die Uebermacht mit Erfolg fortzu setzen. Er ordnete demnach für den kommenden Vormittag eine Versammlung seiner Untercommandanten an und schickte Donay nach Matrei zurück, um Major Sieberer

zu derselben einzuladen. Donay hotte mit dem Courier die traurige Lage des Landes besprochen und von demselben den Nath erhalten, daß Hofer seine Unterwerfung zu Protokoll geben und dieses durch eine Deputation an den Vicekönig in Villach überbracht werden solle. Er besprach sich hierüber mit Sieberer und Beide waren entschlossen, den Obercommandanten zur Be folgung dieses wohlgemeinten Rathes zu bestimmen. Die ganze am folgenden Tage zusammengetretene Versammlung war, mit Ausnahme Haspinger's, mit dem Beschlusse ans

Frieden und Unterwerfung einverstanden und Donay wurde mit der Verfassung der Unterwersnngsnrkunde beauftragt. Der Hauptinhalt dieses Documentes war, daß das Volk von Tirol, welches in letzter Zeit von österreichischen Commissären zuni Widerstande verleitet worden war, nunmehr im Ver trauen auf die Güte, Weisheit uud Gerechtigkeit Sr. kais. Hoheit sein Schicksal in dessen Hände lege und bereit sei, die Waffen niederzulegen. Hofer unterfertigte als Erster diese Schrift, indem er sagte: „Nun, in Gottes

? dynastische Gefühl erlittenen Opfer auf eine bewunderungswürdige Höhe zu stellen. Am Schlüsse feiner Rede bat er um Schonung des Landes uud Schutz der Anführer in den verflossenen Kämpfen. Eugen sicherte Alles zu und beschied die Deputation auf den kommenden Morgen, wo er ihr ein Schreiben an Hofer nebst Reisepässen übergab. Am 7. November kamen Donay und Sieberer des Nachts nach Bruneck zurück und waren nicht wenig überrascht, das ganze Pusterthal abernials unter Massen zu finden. Von unruhigen Köpfen

, welche entweder an den zwischen Oester reich uud Frankreich am 1-t. October zn Wien geschlossenen Frieden nicht glauben wollten oder denen es mehr um die Unruhe und die Unsicherheit als um die Herbeiführung geordneter Zustände zu thun war, aufgehetzt, hatte das Landvolk die Feindseligkeiten mit den einrückenden feindlichen Truppen neuerdings aufgenommen. Hofer selbst wünschte es anfrichlig, daß dem Kriege ein Ende gemacht werde und bat Donay bei d'.ssen Eintreffen in Sterzing am 8. November, in seinem Namen

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