. Kurze politische Nachrichten. Der Abschluß des deutsch-russischen Zollvertrags erweckt außer in den r.ächstbe- ' theiligten Staaten auch in Wien hochgradiges l Interesse. Die „Nene Freie Presse' führt aus, die Andreas Hoftt als Poet. Eine Erinnerung aus meiner Studienzeit knüpft sich an die Persönlichkeit Cojetan Sweth'S, dlS Adjutanten Andreas Hvser's. Als wir Studenten wieder einmal, wie es zu Ehren des alten Herrn öfter vorkam, das bekannte Hofer-Lied „Zu Mautua in Banden' sangen
und dann in das vordere Zimmer gingen, um mit ihm anzustoßen, sagte er: „Bitt', singen Sie mir doch einmal das alte Sandwirthlled, das er selbst (näm lich Hoser) vor seinem Tode im Kerker gedichtet hat!' Keiner von uns hatte jemals von einem anderen als dem Mosen'schen Hofer-Lied etwas gehört, waS Sweth sehr zu kränken schien. Wir baten ihn nun. es uns zu singen, aber er lehnte dies stets ab mit der Entschuldigung, daß er einen BlähhalS habe. Aber eines Abends, als wir wiider in ihn drangen, rSusperte
meinem Kaiser Franz. Held Diese Schlußzeilen können sich, wenn sie nicht allgemein zu fassen sind, nur darauf beziehen, daß Hofer von keinem Verstecke in der Brandach er Heuhütte aus wiederholt, das zweite Mal am L6. Jänner 1310, den Johann Wild mit einem von Sweth verfaßten Schreiben nach Wien an Kaiser Franz um „Rath und That' in seiner Lage geschickt hatte. Aber die Klage des armen Verlassenen wird noch bestimmter: Die großen Herr'n im Land Die sind mit mir Versahren, Sie bringen'S noch so weit
, Bis man mich thut begraben. .: Tilgt H-ß und Ketzerei Und bringt den Sandwirth frei. Das Nächstliegende wäre nun freilich, bei diesen »großen Herrn im Land' an die Franzosen und Bayern, die da maligen Machthaber in Tirol, zu denken. Aber viel wahr> scheinltcher ist es, daß darunter die reichen Handelsherren „im Land', d i. im Etschthal, besonders die Bozner, gemeint sind. Es ist ja gut bekannt, daß Hofer gerade diese als seine bittersten Feinde ansah, besonders in der letzten Zeit, als sein Stern zu erbleichen
' ist vollständig unverständlich und eine offenbare Berballhornung. Der Be,s wird aber sofort klar, wenn wir statt Waffen „Masson', den Haupt mann deS über Hofer eingesetzten Kriegsgerichtes, lesen. Mag daS Gedicht vor oder nach der Beurtheilung entstanden sein, die Todesahnung durchschauert die markige Gestalt des Sand- wirtheS und trostsuchend erhebt er frommen Sinnes den Blick zur Gottesmutter, zu der er stets eine kindliche Zuneigung gehabt: O große HimmelSfran, Zu der ich hab' vertrauet, Weil Du in unserm