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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.10.1893
Umfang: 4
(Seelsorge, Schulen, Verkehrsanstanlten :c.) an. Auf den bei Hölder in Wien erschieneneu Band sei nicht nur wegen seiner praktischen Verwendbarkeit, sondern auch deßhalb aufmerksam gemacht, damit sich der Privatfleiß über das reiche darin niedergelegte sta tistische Material hermache, an welches sich sehr in teressante Studien anknüpfen ließen. Eine Episode vom Jahre 180V wird dem „T. B.' aus Sterzing gemeldet: Der im Jahre 1885 verstorbene 86jährige Schwiegersohn des Andreas Hofer, wußte folgendes

zu HoferS Gefangennehmung zu erzählen: Raffl hatte sich nach Meran ins Quar tier des General Huard begeben, um HoferS Auf enthaltsort zu verrathen. Ein daselbst bedienstetes Mädchen sah den ihr bekannten Rafsl kommen, horchte cm der Thür, und da sie HoferS Namen nennen hörte, ahnte sie nichts Gutes und begab sich in höchster Angst zu ihrem Geliebten, einem Passeyer Metzger in einem nahen Gäßchen. den sie bestürmte nach Pasteyer zu eilen, um Hofer zu warnen. Während dieser sich dazu anschickte und eben

im Be griffe stand sein Gewölbe zu schließen, kamen zwei Mann der Stadtwache, denen sein verstörtes, eilferti ges Wesen und das ungewöhnliche Schließen des Geschäftes ausfielen. Unter einem Vorwande, ließen sie sich die Thüre öffnen, waS den durch den Auf enthalt schon ungeduldig gemachten Mann aufs höchste erregte, so daß er sich zu Schmähungen und Beschimpfungen hinreißen ließ. Die Folge davon war seine Verhaftung, ohne die Hofer noch recht zeitig hätte gewarnt und damit auch seine Gefan- gennehmung

in dem prächtigen Büchlein in 25 schwungvollen Ge dichten die Helden und die Ereignisse der Jahre 1797 (Spinges) bis 1810, in welchem letztereu Jahre Andreas Hofer und Peter Mayr, der Wirth von der Mahr, von den französischen Kugeln dahingestreckt worden sind. Eine vornehme, tadellose Form und- ein frischer Geistesschwung zeichnen diese Gedichte aus, von denen einer der ersten deutschen Dichter der Ge genwart, nämlich Paul Heyfe, urtheilte, daß sie zu den schönsten Erzeugnissen der Poesie unserer Tage gehören

in Wien zur Erweite rung des Andreas Hoser-Denkmals aus dem Berge Jsel bei Innsbruck mit Erlaubniß des Künstlers entnommen. Wir können und «ollen die „Tiroler Helden' des Grasen Albrecht Wickenburg dem Publikum und ganz besonders unserer Schuljugend bestens empfehlen, denn hier ist Jedem echter Genuß geboten. In Bozen ist das Büchlein bei Franz Moser am Johannsplatz erhältlich. —u. Andreas Hofer in Wie«. Nein, das ist keine Fabel. Es scheinen eS aber nur Wenige zu wissen, daß Andreas Hofer

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.02.1894
Umfang: 4
zur endlichen Vollendung des Andrea« Hofer- DenkmaleS in Passeier. ES ist die Pflicht der Dankbarkeit für die Nach- geborencn, Sorge zu tragen, daß die Männer eine? Landes, die für dessen Ruhm durch Geistesgröße, Patriotismus, Heldenmuth sich nachwirkend hervor gethan haben, in bleibendem Andenken erhalten werde». Alle civilisirten Völker halten es mr ihre Ehren pflicht, ihre großen Vorsahren durch Denkmale zu verewigen. DaS Land Tirol hat auch seinen natio nalen Helden, den Mann von Tirol, Andreas Hörer

, welcher der geknechteten Welt ein bewunderungswür diges Schauspiel der Fürstentreue, Vaterlandsliebe und altehrwürdigen Sitte gegeben, welcher die Ket ten der Knechtschaft zerbrochen und die unüberwind lichen Legionen des korsischsn Zwingherrn vom Berg Jsel aus dreimal zum Lande hinausgeschlagen hat. Im Jahre 1809 ging vom Heldenlande Tirol ein mahnender Weckruf an alle unterdrücklen Völker aus, daS verhaßte Tyrannen-Joch abzuschütteln. Andreas Hofer, die Seele des tirolischen FreHeils- kampfeS, hat seinen verdienten

, besprochen und geeinigt, im e-zahre 1867 eine Hofer-Feier zur Erinnerung »n den hundertjährigen Geburtstag zu veranstalten und den Gedanken gefaßt, an der Geburtsstelle des natio-! nalen Helden, am Sandhose in Passeier, ein Denk mal zu setzen und zwar eine Kapelle zur Anbetung des heiligsten Herzens Jesu zu erbauen, da unsere Ahnen zur Zeit der LandeSgefahr mit dem heiligen Herzen Jesu einen Bund geschlossen und das Herz- Jesu-Fest zu einem Nationalfeste erhoben hatten und der edle Hofer

von Wörndle in Unterhandlung, der einen wohldurch dachten Dekorationsplan entwan, der vom Hofer- Komite auch angenommen wnrde. Die Kosten der kunstgerechten Ausschmückung wurden beiläufig auf 10.VV0 fl. veranschlagt. Die wichtigsten Momente l.es tirolischen Freiheits krieges, insoferne sie unseren Nationalhelden betref fen. sollen bildlich verewigt werden. Zwei Cartons, die Schlacht auf dem Berg Jsel und Hofer'S Tod darstellend, waren in der letztjährigen Landesaus stellung in Innsbruck zu sehen

. — Wenn nun die planmäßige Ausschmückung der Hofer-Kapelle auSge- gefühtt sei» wird, so wird sie ein Juwel Tirols sein. — Das gesammte Volt Tirols stand seinem Helden manne 18t)9 zur Seite, um das verhaßte Joch ab zuwerfen und hat sich einen unsterblichen Ruhm er worben. Auf den Bergen Tirols flatterte die Fahne der Freiheit und weckte weithin die seufzenden Völker zum heiligen Kampfe auf. — Bei allen civilisirten Völkern ist Andreas Hofer ein gefeierter Mann und soll es nocb mehr für sein Vaterland

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Meraner Zeitung
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Seite 8 von 18
Datum: 07.05.1892
Umfang: 18
etwas oberhalb der Stelle, an der sich der Schutzba» der Borster Jnteressentschaft befindet. Dort kommt daS Reservoir zu stehen, von dem auS die Rohrleitung in scharfem Fall hinab zn dem neben der Reichsstraße zu erbauen den Maschinenhause führt. sVerlenmdung eines Todten.) Durch Znsall kommen wir in den Besitz eines Briefes, den der Cooperator Alber in Tramin vor längerer Zeit an einen hiesig.Lehrer schrieb, welcher als Testamentsexecutor sür den in Tramin verstorbenen Lehrer Hofer fungirte. In diesem Brief

zu geben. Es würde uns übrigens nicht einfallen, den bewußten Brief an's Tageslicht zu ziehen, wenn nicht aus den darin enthaltenen Aeußerungen hervorgehen würde, daß von gewisser Seite nichts nnversucht ge blieben ist, um Hoser, einen Mann von seltener Ueber zeugungstreue und Charakterfestigkeit, der vom Kaiser mit dem Verdienstkreuze ausgezeichnet, von seinen College» und Schülern aufrichtig geliebt und verehrt wurde, in der öffentlichen Meinung herabzusetzen. Lehrer Hofer war allerdings

ein liberaler Mann und hat dem Lehrer-Unterstützungsverein bei seinem Tode eine namhafte Summe ausgesetzt; hätte er das Geld zu eiliem „guten' Zwecke verwendet» so würde das Urtheil des Herrn Cooperators wohl anders ausgefallen sein. Die Andeutungen bez. Meineides sc. beziehen sich auf einen Ehrenbeleidigungsproceß des Gutsbesitzers Herrn Romani in Tramin gegen den Vorgänger des Herrn Alber: den Cooperator Harm. Letzterer wurde damals, iheilweise auch aus Grund einer Zeugenaussage deS Herrn Hofer

, vom k. k. Kreisgericht Bozen am 22. Juni 1336 zu 14 Tagen Arrest vernrtheilt. Daher der Zorn auf den armen Hoser. Den erwähnten Brief geben wir hier im Wortlaute wieder; er lautet: Geehrter Herr Lehrer! Nicht als Advocat oder Parteimann, sondern als Bittsteller und Freund des sel. Herrn Hofer wende ich mich an Sie, den Executor dessen Testa mentes. Wie Ihnen besser als mir bekannt sein wird, ist der sel. Hofer wegen des Streites mit meinem Vorgänger (Harm in Andrian) in Tramin sehr in Mißkredit gekommen

, und die allgemeine Meinung dahier ist, daß Herr Hofer einen falschen' Eid abgelegt habe. Selbst die zu dessen Lebzeiten ihm äußerlichen Schmeichler behaupten zwar diese Behauptung nicht, sagen aber, Herr Hofer hätte sich gar nicht einmischen sollen. Nach diesen Praemissen wird Ihnen bekannt sein, daß Herr Hoser 3 Tafeln besessen habe, die nicht versteigert werden konnten, darunter auch das Diplom vom Verdienstkreuze. auf die Brenndauer; die Kosten der Installation werden selbstverständlich von den Eonsumenten

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.03.1890
Umfang: 8
Kron acker mit Familie aus Berlin. ff Dr. Johann Hofer.) Herr Johann Hofer, Arzt der Landesvertheidigungs-Schützencompagnie der „Jnnsbrucker Studenten' im Jahre 1859, ist am 2V. März in der Stadt Zwettl in Nieder-Oesterreich gestorben. Hofer wurde 1832 in Mrran geboren, studirte nach absolvirtem Gymnasium Chirurgie in Innsbruck, erhielt das Magisterium und wurde von Professor Hofrath Dr. Dänischer, als einer seiner flei ßigsten und begabtesten Schüler, als Assistent im all gemeinen Krankenhause

zu Innsbruck verwendet. So wurde er im Jahre 1859 von der Studenten-Com pagnie als Arzt erwählt und machte mit dieser Com pagnie den Feldzug gegen Italien mit. Später kam Hofer während einer starken Typhus-Epidemie als Gemeindearzt nach Partschins bei Meran, wo er meh rere Jahre eifrigst und erfolgreich wirkte. Im Jahre 1868 übersiedelte Hofer als Gemeindearzt nach Groß- Globnitz in Niederösterreich, wo er durch seine prak tischen Kenntnisse sich eine» solchen Ruf erwarb, daß ihn die Stadt Zwettl

zum Stadtarzte ernannte. Hier errang sich Hofer als tüchtigster Arzt und unermüd licher warmer Freund der leidenden Menschen die Hochachtung und Liebe seiner Mitbürger in so hohem Maße, daß die gesammte Bevölkerung in größtem Jam mer und tiefster Trauer seinen frühen Tod beklagt. Hofer ist ein Opfer seines Berufes, indem er, um Neujahr von Influenza befallen, sich nicht schonte und seinem Berufe nachging, bis er unterlag. Er war Mitglied der Stadtgemeindevertretung, Obmann-Stell vertreter des Bezirks

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 13.10.1893
Umfang: 8
. Wir dürften übrigens in Brixen, sowohl was Quantität (in Bozen wurde Heuer gerade von der „Bozner Zeitung' viel' Wer Wassermangel geklagt) als auch was Qualität anbetrifft, den Boznern nicht -nachstehen. ' ; (Andreas Hofer-Denkmal.) Unser Artikel in der letzten Donnerstag-Nummer hat vielen Beifall und Anerkennung gefunden. Das „L. V.' hat- ihn vollständig abgedruckt mit der Bemerkung, dass die Ausführungen nicht in Tirol allem Be achtung verdienen; ebenso hat die „Oesterr. Vztg.' in Böhmen den ganzen

Artikel gebracht und ihm ' Folgendes vorausgeschickt: „Mit dem am 28. Sep tember so festlich am Berge Jsel bei Innsbruck enthüllten Andreas Hofer-Denkmal hat es seine besondere Bewandtnis. Das Denkmal ist schänd lich unkünstlerisch, ein Faustschlag in die Hofer- Traditionen der biederen Tiroler. Dies lag am „Künstler', dem confessionSlosen Heinrich Natter, dessen judenliberale Gesinnung auch die für ihn -von Seiten der „N. Fr. Pr.' bekundete Freund schaft doeumenüert. Dieser, noch vor der Ent hüllung

seines verpfuschten Denkmales verstorbene und über seinen „freien', unkirchlichen Wunsch ' verbrannte „Künstler' hat einen homerischenLümmel zur Beleidigung der wirklichen Tiroler für den Jselberg geschaffen, aber kein Nachbild des edlen Andreas Hofer. Darum ist denn auch am 28. Sep tember von maßgebendster Seite Natters nicht gedacht und auch seiner jüdischen Witwe nicht die von den Liberalen gewünschte Empfangsehrung zntheil geworden. In Tirol gab zur Verwunde rung vieler nicht ein Jnnsbrncker Organ

der Volksentrüstung über das Zerrbild Hofers ent sprechend Ausdruck. Dagegen bringt die „Brixener Chronik' in ihrer Nummer vom 6. October einen sehr beachtenswerten Artikel, den wir seines inter essanten Inhaltes halber und anch auf Grund in Tiroler Leserkreisen geäußerter Wünsche nach stehend mit wenigen Kürzungen folgen lassen.' (Hofers Gefangennahme.) Aus Sterzing wird dem „T. B.' geschrieben: Der im Jahre 1885 verstorbene 86jährige Schwiegersohn des Andreas Hofer wusste folgende Episode zu Hofers

Gefangennehmung, die wieder zu erzählen gerade jetzt von Interesse sein dürften Raffl hatte, sich nach Meran ins Quartier des General Huard begeben, um Hofers Aufenthaltsort zu verrathen. Ein daselbst bedienstetes Mädchen sah den ihr bekannten Raffl kommen, horchte an der Thür, und da sie Hofers Namen nennen hörte, ahnte sie nichts Gutesund begab sich in höchster Angst zu ihrem Geliebten, einem Passeyrer Metzger in einem nahen Gässchen, den sie bestürmte, nach Paffeyer zu eilen, um Hofer zu warnen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 11.02.1894
Umfang: 12
in den trüben Kerkerstunden zu Mantua, als er di- Bilanz feines Lebens zog, seine schwer- müthigen Gedanken in diesen ergreifenden Strophen ausge sprochen habe. Daß Hofer sonst noch etwas gedichtet habe, ist freilich nicht bekannt; aber wir haben das vollgiltige Zeugniß Cajetan Sweth'S, feines Mitgefangenen und Zellen- genossen, und es ist kein Grund, an der Wahrhaftigkeit feiner Aeußerung zu zweifeln, da er in seinen sonstigen Angaben sich als v Vstiindig verläßlich zeigt. Wir wissen auch, daß Hofer

die Anlag» zum Dicklen dem Tiroler, mächte man sagen, fast im Blute Dichtet ja jeder Bursch und jede Dir» rhyto.isch oft ganz kunstvoll gegliederte Liebchen. Aber auch der Inhalt und der ganze Tenor des Hoser- Liedes weisen auf den Sandwlrth alS Verfasser. ES ist von einer solchen U.imittelbarkeit des GefühlSauSdruckes, daß man überhaupt erst am Ende der zweiten Strophe ersöhrt, um wessen Schicksal eS sich handle. Dabei ist daS Gedicht in der ersten Person abgefaßt, Hofer selbst spricht

««! hat von dem himmelsbogen Sich um die Felsenwände hergezogen, Die Gott als Wehre um Tirol gesteckt? Ist denn die Sonne endlich ausgegangen, Den Boden m Europa zu umfangin, Den nicht die Schuld der Zeiten hat befleckt?^ II. s. f. Aber welcher Unterschied zwischen diesen schwülstigen und zum Theil prahlerischen Selbstlobhndeleien Hoser'S, von denen auch daS Rückert'sche Gedicht in den späteren Sirophen nicht frei ist, und dem ungekünstelten, warmen und natürlichen Ton nrfereS Hofer-LiedeS, in dem der Sandwlrth

deS Sandwlrths so hineingelebt Hatte, daß er eS gewissermaßen wie sein eigenes fühlte, wäre im Stande gewesen, ein Lied von so drastischer Innerlichkeit zu dichten. Dem steht j.doch, wie schon eingangs erwähnt, die Mittheilung Sweth's ent gegen, welche besagt, daß dieses Lied von Hofer selbst Kerker vor seinem Tode versaßt worden sei. Auch d' schreibt eS allgemein dem Hofer zu, was allerdm

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 12
Datum: 28.07.1894
Umfang: 12
Schule als die religiöse Grundlage des Gesetzes angesehen wisien will. Es wurde sonst besonders in den Reden am Festabende viel mit den allbe kannten Redensarten von freiheitlicher und fort schrittlicher Erziehung, von der echt sittlich religiö sen Erziehung, von Humanität und Menschenliebe rc. herumgeworfen, doch kam keine der sonst so beliebten Sprengbomben in Anwendung. Die Rufer im Streite waren meistens sehr zahm. Wenn ein Redner den „Altmeister DitteS' mit dem Bauernanführer Hofer als große

. Der Zweck ist löblich; ob aber die auf diesem Bilde erscheinenden Gestalten Hosers, SpeckbacherS, Hafpingers, SwethS dem beabsichtigten Zwecke entsprechen, mag von und (namentlich von buckelige Gestalt eher einer „ollen' Theerjacke, einem seefesten Westindienfahcer, als unserem Paffeycerwirthe ähneln, nahezu scheints auf der Suche nach Hofer Gesichtern und bemüht sich viel leicht aus Gründen des zu wenig angeregten Gesichts ausdruckes auf den vorhandenen zeitgenössischen Bildern die bekannten bisherigen

traditionellen, schlichten Gefichtszüge Hosers mehr zu vergeistigen. Die Künstler versuchen auch hier überall ein wenig zu verbesiern, und damit ist beim Hofer Gesichte unserer Jugend, die mit diesen modernifirten Zügen erst bekannt gemacht werden soll, gar nicht gedient, denn Hofer's Gesicht scheint mir nicht mehr wahr. wenn man bei dessen Wiedergabe auch nur im mindesten zu idealificen versucht. Der neueste Hofer Defregger's gleicht — es mag ein Spiel des Zu falls sein — dem bestens bekannten Algunder

Bauern M . . . tscher. Ob da eine Aehnlichkeit mit Hofer herauszufinden, ob dieser Hoserkopf i jenem der aus den alten Hoferbildern heraus- 1 gebildeten Volksvorstellung entspricht, dürste mit . Recht bezweifelt werden. Entschieden müssen wir j unserem mufikfreudigen Algunder Freund das? Kompliment machen, daß er dem Defregger'schen Hofer durch diese zufällige Aehnlichkeit zu einem ganz reputirlich netteren Kopf verhalf, als die be kannten Hoferpocträts zeigen — dagegen aber zu einem blos zweifelhaft

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.07.1891
Umfang: 4
/ «zählte er weiter. .Seppele, geh nur «'schwind und lass di nit darwischeu, hat der Hofer g'sagt. Gib dös Papier dem Wirth in Sterziog (der Name ist mir entfallen) ab. uud wenn sie dir was mitgeben, kimmst wieder bald z'ruck. Einmal hatt' er mir an Silberzwanz'ger «'schenkt, den hon i heuut uo.' Ich erfuhr weiter von Josele Auskunft über Kleidung und Farbe derselbe»: am liebste» ist er iu Hemdärmel» gewesen, der Hofer meinte er. Das Gedächtniß von Josele war auSgc- zeichuet. Auf viele Kleinigkeiten uud

Eigenthümlich keiten erinnerte er sich, und ich habe Manches von ihm erfahre», wofür ich heute nock dankbar biu. Plötzlich erhob er sich. „Jetzt muß i zur Arbeit,' sagte er. Ich merkte wohl, daß es sei» Trust war, uud fragte uoch schnell: Gs muß wohl ein trauri ger Tag gewesen sein, «u dem man Hofer gefesselt aus dem Thale schleppte? ,Jo, Herr/ entgegnete Josele, .das wer wohl der loadaste Tag in meinem Leben.' Ich drückte ihm ein paar Silbergulden in die Hand. die er nicht annehme« wollte. »Für woS gebt

Ihr mir Geld?' sagte er. Ich erwiederte, daß er Zeit verloren habe, und die möchte ich ihm ver güten. So uahm er das Geld uud behielt es in der Hand; sein letztes Wort war: „Gelobt sei Jesus EhristnS^ Er griff auf der Thürschnalle noch in den Weihbrnnn und verschwand. Diese Unterredung war mir werthvoller als Alles, was ich bis dahin über Hofer in Büchern gelesen hatte. Der alte Mann machte mit seinem einfachen bestimmten Wesen eine» großen Eindruck, und die Worte, die er sprach verwandelten stch io klare

Bilder. Bevor ich Walte« verließ, nahm ich mir vor, künftiges Jahr wiederzukommen, uud versprach dies auch «einem freundlichen Begleiter, als ich am nächsten Tage von ihm. feiner Familie uud dem SandwirthShaus Abschied nahm. Oft dachte ich an den alte» Mau», wenn ich zu Hause in meiner Werkstatt faß und am Modell Hofer'S arbeitete Gewiß war das Gespräch mit Josele Ursache, daß mir Hofer oft wie lebeudig vor der Seele stand. Bevor ich mit dem Modell fertig war. entschloß ich mich zu einem zweite

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 11.05.1897
Umfang: 10
Jubeljahr Tirols des S.!?? Hunden, wird den Söhnen Seele Worisches Tableau vor die dl Ä??? ' hundertjährige Gedenkfeier Acco^°L^7 Spmges. ünd noch sind' die Mm ^^--^^uscht, die zur Ehre des gött- schon lM ^quollen — und Weiheaabe heimischer Sänger die gruk ' , I°''er Muse als patriotischen Fest- Je Ä ^ des Vaterlandes, ° l« F - eih -i.L der Sa«?.?- 7« „Andreas Hofer, dramatischen Trttoa';/^ Abschluss der geplanten geben ist ^in Buchhandel über- Universitäts .2? ^ ' A'lag der Wagner'schen wisske'n leV

— ist aber glücklich, um nicht zu sagen glänzend gelungen. Es werden sich vielleicht manche Leser vom dramatischen Standpunkte aus mit dem ersten Theil der Trilogie: „Speckbacher, der Mann von R i n n', am wenigsten befreunden können, um so bestechender wirkt aber der zweite Theil: „Joses Sträub, der Kronen wirt von Hall' (bereits in dritter Auflage erschienen); aber unstreitig die Krone des Ganzen ist und bleibt der vorliegende Abschluss der Trilogie: ...Andreas Hofer, der Sand wirt.' Wer das „Volksschauspiel

und doch für die Gesammtwirkung absolut noth wendig ist! Der Leser möge verzeihen, wenn ich ihn nun auch mit den Einzelheiten des Stückes ver traut machen möchte. Der erste Act behandelt den höchst spannen den Conflict aus der Post in Schönberg, wo Hofer, anfangs im Unklaren, durch die Depesche des Lichtenthurn vom Abschluss des Friedens überzeugt, die Waffen niederlegen will, aber, durch die Zündende Überredungskunst Haspingers schließlich änderen Sinnes geworden, den Kampf wieder fortzusetzen entschlossen ist. Schon

jetzt kennen wir Raffl, den Verräther Hofers, kennen, und nimmt die Tragik des Stückes ihren Anfang. Die Mutter Raffls bittet den Sandwjrt um Freilassung ihres Sohnes; Hofer entgegnet: „Raff! — nein, der bleibt bei uns!' Darauf die Mutter: „SandWirt, wer weiß, ist das dein eigen's Glück?' Der zweite Act spielt auf der Post in Steinach. Aus den Briefen eines abgefangenen französischen Obersten erhält Hofer die vollste Ueberzeugung vom gemachten Frieden und sendet KV' Die Heutige Wunrnrsr ist 10 Seiten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 26.03.1890
Umfang: 10
Nr. 13 vom 20. dS. weist nun 375 Parteien mit 1423 Personen auf. — Nach einem mehrtägigen hef tigen Regen, der übrigens den hiesigen Culturen sehr willkommen war, ist jetzt ein überaus prachtvolles warmes Frühlingswetter eingetreten. Ueberall grünt und blüht es in voller Fülle. Ruf erwarb, dass ihn die Stadt Zwettl zum Stadt arzte ernannte. Hier errang sich Hofer als tüchtig ster Arzt und unermüdlicher warmer Freund der lei denden Menschen die Hochachtung und Liebe seiner Mitbürger in so hohem Maße, dass

die gesammteBe völkernng in größtem Jammer und tiefster Trauer sei nen frühen Tod beklagt. Hofer ist ein Opfer feines Berufes, indem er um Neujahr von Influenza befallen, sich nicht schonte und seinem Berufe oblag, bis er unterlag. Hofer war Mitglied der Stadtgemeinde - Vertretung, Obmann Stellvertreter des BezirkS-ArmenratheS, Vorstand des MusikvereineS, Ehrenmitglied des Veteranen - Verei nes :c. ic. Ehre und Friede der Asche deS wackeren LandsnianneS! Vermischtes. Hof- und Personal Nachrichten

. Heute 128 Vorstellung im Abonnement (gerader Tag). Benefiz deS Kapellmeisters JnlinS EinödS- hofer. Unter freundlicher Mitwirkung der Herren Professor Maaß und M. Spörr. Letztes Auftreten der Operettenfängerin Marie G r i m m-E i n öds- hofer. Vorspiel: „Der Vice-Admiral.' Komische Operette in 3 Acten und einem Vorspiel von F. Zell und R. Genoe. Hierauf: „Die Fledermaus.' Zum Schluss: „Der Mikado oder eiu Tag iu Titipu. An lang 7 V; Uhr. Nachtrag. 5*5 Rom, 24. März. Auf Crifpis dem Fürsten BiSmarck

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 17.06.1898
Umfang: 8
das geflügelte Wort eines konservativen Tiroler Abgeordneten die Runde: „Man brauchte nicht einen Beamten vom Ministerium, sondern nur den nächstbesten Diener zu fragen, um sich von einem so thörichten Schritt abhalten zu lassen.' Kchstr-MMMNt a«f dem Berg Iftl und Uws „NeLuer Issele'. , A ich vor einigen Jahren in mehreren Uwgen des In- und Auslandes emen End- MnMus gegen das Hofer-Monument M dem AÄnge erschallen ließ und dem gerechten Zorn ^Mchnnten Tiroler über diese unquaMuer ^Verunglimpfung des treuen

Sandwrrtes M Ausdruck zu verleihen mich bestrebte, W es. dass in der Polemik, welche memen «An schte. sich ein liberales Blatt zum Satze «Das Hofer-Denkmal auf dem Mg ^bmtht auf tieferen Studien, als der KntM ^ .AuWurger Postzeitung' vielleicht Mals MO hat.' ' ' ° , ... AH ließ die Phrase damals ruhen, emes- Ai, weil ' ' WA die Vorarbeiten zu eme Werke mich dergestalt ^ .^.^kehde dass mir für eine längere Z. ^ A'ZMche Wng blieb. andereM '^^ A-t, da,» d°« S°A'^-ch. AU« sevner Art studiert mit U M studiert

. Es wurde wnkUcy ^ Zw MM Fleiße dahin Strome ^wM^ntVorsteUungvombiederen,st kaisertreuen Nationalhelden des Jahres 1809 zu nehmen und ihm dafür die Carricatur eines Räuberhauptmannes aufzubinden. Was ich vor Jahren aus innigster Ueberzeugung ausgesprochen habe, das behaupte ich auch noch: „DasHofer- Monument auf dem Jselberg bildet eine fortdauernde moralische Gefahr für das Tirolervolk, denn es liegt nahe, dass im Laufe der Zeit das Volk feinen Hofer so auffassen und sich so vorstellen lernt

, wie Natter ihn alldort aufgefasst und dargestellt hat. Dann aber wehe Tirol.' Es ist sicher gerechtfertigt, wenn katholische Blätter immer wieder auf das Hofer-Denkmal am Berge Jsel rügend, kritisierend und protestierend aufmerksam machen. Der Gedanke: „Das ist nicht unser Hofer, wie ihn Natter dargestellt hat', sollte im Volke stets genährt werden und nie erkalten. Es kann dies mit voller Berechtigung geschehen, denn Natter hat seine Studien, ein wirkliches Bild des Sandwirtes zu erhalten

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 21.02.1896
Umfang: 12
stätte seines großen Leben» mit einem glänzenden, stolzen Erinnerungszeichen im eigenen Batellande schmücken, haben noch die Ehrenpflicht zu erfüllen: Hofer» Trab in Mantna der Vergessenheit zu entreißen, darüber ein hehre», würdiges Denkmal zu errichten und «S vor Verwahrlosung zu schützen! Dos winzige Stückchen Land auf wälscher Erde soll ein Tut Tirols, daS Grab seine? glorreiche» Märtyrers die erst« Wallfahrtsstätte werden eines jeden Tirolers I Und an die zahlreichen patriotischen und gelehrten

(tS27) daS Richtige getroffen, und die Topographie ergreift ebenfalls seine Partei. War Hofer an der ?ort» klulin» eingekerkert und ward er in der Citadelle begraben, und diese beiden Thatsachen stehen fest, — so wäre es unbegreiflich, warum er vom Norden durch die ganze Stadt auf weiten Wegm gerade auf eine Bastion im Süden der Stadt hätte geschleppt worden sein sollen, um hier di« Todeskugel zu empfangen, — und als Leichnam wieder den weiten Weg nach dem Norden und in die Citadelle zurückzulegen

in der Citadelle mit der ewige Meter hohen EScarpe d.S FestungSdammeS, die jede etwa fehlgegangene Kugel gefahrlos aufgefangen hätte, und vor die der Verurtheilte zu stellen gewesen wäre. Auf diese Art eröffnet sich »Ine Kette von Fragen, welche ebenfalls Antwort heischen. Deckt der jetzige Denkstein die Stelle, wo Hofer füsiliert, oder jene, wo er begraben wurde? Ist der umgebende Anger die ExekutionS- stätte, — oder der damalige Friedhof, — oder das Gärtchen deS Pfarrers? Oder endlich sind nicht beide

fraglichen Stätten eben dieselben, thatsächlich nur eine, — wurde Hofer auf der selben Stille, wo er seinen letzten Hauch gethan, oder wenigstens in der nächsten Nähe derselben nicht auch zur Ruhe bestattet? — Beschämt, ja theilweise empört verließen wir das kleine Heiligthum, welches der Zerstörung entgegeneilt, in der festen Hoffnung, daß unser Weckruf nicht nngehört verhallen werde. Als wir auf der Helmfahrt begriffen einsam im Eisenbahn- Coupe unseren Gedanken Audienz gewährten, da trat

noch ein unerfreuliches Bild aus der Hofer-Legende vor unsere Seele: Die Fahrt des todten Helden in seine Heimaih. Und wiederum mußten wir un» gestehen, daS unsere Geschichtschreiber auch hierüber in Einzelnheiten nnd Namen nicht übereinstimmen. Nach der Schilderung Stampfers waren es Officiere d«S aus Italien heimkehrenden Tiroler Jager-Regimentes, welche in Mantua am Abend deS 3. Januar 1823 den Entschluß faßten, die theueren Gebeine ihres heldenuiüthen LandSmanneS auf heimathlichen Boden zu übertragen. Der Pfarrer

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 9 von 16
Datum: 01.10.1896
Umfang: 16
Beilage zu Nr. 40 -eS „Andreas Hofer' 40 ) Um Kut und Aktt. Roman aus den napoleonischen Kriege». Von M. Benno. Nachdruck verboten. Zärtlich drückte ihn Andreas Hofer an sich. „Du meinst, Cajetan,' sagt er, „warum denn? Hast Du damals geweint, als ich den Kugeln der Feinde entgegen in den Kampf zog? Denk' also, daß ich heute auch in einen Kampf hinausziehe, und daß es bester ist, wenn man, statt daß ich vielleicht Jahre lang im Kerker schmachten muß, mein Herz mit Kugeln durchbohrt

Tyroler den Raum. Letzterer hat fein Gesicht glatt rasirt und lange, schwere j Haarlocken fallen ihm bis auf den Nacken herab. | Hofer wendet sich um. i „Gertrud — Stasi — Angela!' frohlockt er, und unter Freudenthränen schließt er die Drei an die Brust. Die Frauen sind so erschüttert, daß sie nicht sprechen können. Ihre Stimmen werden durch Wehklagen und Schluchzen erstickt. Auch der Tyroler hat sich Andreas genähert und reicht ihm mit einem wehmüthigen Lächeln die Hand. Hofer schaut ihm ins Gesicht

vor Andreas, wie ein ent larvter Verbrecher vor seinem Richter. Da nähert sich ihm der Tyroler. „Besinnungslos und ohne Hilfe ließest Du, Unseliger,' fragt vi.ser „Ho'sictten zurück?' Agil schaut auf. Abermals erschrickt er beftig. und ein Name schwebt auf seinen Lippen, den er '.bcr unter dem Einflusie des zürnenden Blickes, welchem ihn der Tyroler zuwarf, nicht ausspricht. Er nickt nur bejahend mit dem Kopfe. „So müsien wir denn scheiden, Andreas,' wenv.te sich der Mann an Hofer, „denn uns ruft

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 10 von 12
Datum: 09.07.1896
Umfang: 12
Tyroler-Anzüge enthielt. Er wählte einen derselben und war nach wenigen Minuten durch seine Verkleidung ziemlich unkenntlich gemacht. Die Beiden verließen durch eine Hinterthür das Haus. Am Weichbilde der Stadt verabschiedete sich der Pater von Hofstetten und kehrte wieder zurück. Ersterer nahm seinen Weg nach dem Stadthause, wo er Andreas Hofer antraf. Dieser grüßte ihn herzlich und schaute dann gespannt in das von dem rothen Bart umrahmte Gesicht, das den Stempel unverkennbarer Aufregung trug

. „Du bringst mir eine Neuigkeit, Joachim,'' sagte er, „und zwar eine gute; ich lese es aus Deinem Gesicht.' „Du hast e8 errathen,' entgegnete Haspinger, und holte das Schriftstück aus seiner Tasche hervor. Er erzählte, was im Hause Hofstetten's geschehen und seine nachherige Verhandlung mit dem Kommiffar. Hofer las. Seine Augen begannen zu leuchten und in stürmischer Freude reichte er dem Genoffen die Hand. „Das hast Du gut gemacht,' frohlockte er. „Nun wird das schwere Unrecht, ohne daß wir Gewalt

brauchen, gesühnt. Ja, ich wußte es wohl, daß es einstens so kommen mußte. Der alte Gott lebt! Auch das lobe ich, daß Du ihm von der Hauptsache nichts gesagt hast. Erfahren soll er sie freilich einmal, aber erst, wenn er sich des ihm vorbehalte- nen Glückes wenigstens einigermaßen würdig gemacht hat.' Haspinger blieb nicht lange. Es gab vielfache Ge schäfte für ihn. Er eilte fort und Hofer war wieder allein. Was der Freund ihm soeben mitgetheilt hatte, be schäftigte ihn. Langsam ging

er in seinem Gemache auf und ab. Da wurde an die Thür gepocht. Auf die Ein ladung Hofer's trat eine hochgewachsene Dame ins Gemach. Sie schlug den Schleier zurück und ein von Purpur über- goffenes Gesicht kam zum Vorschein. „Angela — Andreas!' Hofer hatte die Hände des Mädchens erfaßt und preßte sie innig. „Endlich, endlich sehe ich Dich wieder, Du gutes.Kind,' jubelte er; „willst Dich wohl mit uns über das.Glück freuen, welches uns vom lieben Gott bescheert worden ist?' „Ja, das will ich,' erklärte Angela

mit Wärme, „aber auch noch mehr. Ich bringe Dir den Gruß und Dank des Kaisers Franz und den Titel „Andreas Hofer, Ober-Kom mandant von Tyrol.' ' (Fortsetzung folgt.) Katholikentag in Salzburg. Dps Konnte erläßt einen, leider für unsern Raum Hu langen, sehr warmen Aufruf zur Betheiligung am Katholikentag am 31. August, 1. und 2. September. Den Bedingungen und Bemerkungen entnehmen wir Folgendes: 1. Schriftliche Anmeldungen zur Theilnahme find zu richten „an das Lokalkomite des vierten allgemeinen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.04.1891
Umfang: 4
. Daß bei solcher Kälte unsere Zugvögel, von welchen mehrere Arten bereits eingetroffen sind, viel zu leiden haben, ist leicht begreiflich uud wäre schon im Interesse dieser armen Geschöpfe ein baldiger Umschwuug zum Besseren erwünscht. Tramin, 1. April. Gestern 3 Uhr Nachmittags erfolgte die Beisetzung der Leiche unseres unver geßlichen Schulleiters Herrn Franz Hofer. Wer, wie er im Leben geliebt und geehrt wurde, wird nach dem Tode tiefinnerlich betrauert. Sein An lenken wird in allen fortleben, welche das Glück

hatten, mit ihm persönlich zu verkehren und feine uuübertrefflicheu Eigenschaften kennenlernten. Tramin wird schwerlich einen zweiten Hofer, die Lehrer» chaft, sagen wir gleich von ganz Deutschsüdtirol, keinen College» erhalten, dem Alle anhänglich lad, wie wir unserem Vater Hofec es waren. Es mögen diese Worte überschwäoglich klingen, ober wer gestern dem Begräbnisse des Unvergeßlichen beigewohnt, hat gewiß dieselbe Ueberzeugung ge wonnen. Den Trauerzug eröffneten die Schulkinder mit ihren Lehrern

, welchen eine Abtheilung der Feuerwehr und die Fenerwehrkapelle folgte, die auf dem lange» Zuge ihre TransrmSrsche erklingen ließ. Diesen folgte eine Anzahl von Lehrern, die deu üblichen Choralgesang besorgte. Hinter der Bahre schritten Knaben, welche die herrlichen Kränze des Tiroler Landeslehrervereius, des Südtiroler Lehrervereius (deren Ehrenmitglied Hofer war) des LehreriUnterstützungSvereins, des Lehrkörpers von Tramin, der Schnljngend zc., trugen und diesen folgten die Vertretungeu des Gemeinderathes

und der obgenannten Vereine, der Herr BezirkSschulin- spector und abermals eine Anzahl von Lehrern, au die stch ein endloser Zug von Theilnehmern ans der Bevölkerung anschloß Auf dem Friedhofe wurde von deu anwesenden Lehrern das ergreifende Ärablted .Hier winket selige Ruh- vorgetragen. — Wir Traminer trauern um unsern Hofer, aber die viel» fachen Kundgebungen von Sympathie für ihn lin dern unseren Schmei? und darum sei Allen, die Kränze spendeten und zur Begleitung der Leiche zur letzten Ruhestätte hierherzogen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 08.09.1893
Umfang: 12
Tr. ZlloiS Wöll. E« ist der 13. August 1809. Am Berg Isel kämpfen die Tiroler mit dem Feinde um den Hohlweg und die denselben beherrschenden Höhen, da Marschall Lesebvre durch gewaltige Vorstöße um jeden Preis die Straße nach Gärberbach und dem SchSnberg gewinnen will, aus welch' letzterem der Oberkommandant der Tiroler, Sandwirth Andreas Hofer von Passeier, sein Hauptquartier aufgeschlagen hat, um von diesem günstigen Standpunkte auS den kämpfendeu Landsleuten die in Reserve stehenden Slu- baler

erlahme. Der Sandwirth diktirt nun seinem Schreiber folgenden Brief: *) (Außen) Vom Schenberg den 13. August 1L0S. An Herrn Hauptmann Hoser am Bergisel, (Innen) An Herrn Hauptmanu Hofer vormals GerichtScassier In Passeier. »Hkewit Berichte das ich so gut als möglich sowohl vor dasMe als das andere gesorgt Habe, ich sieh freilich selbst ein, das bereits an Allen Mangel herrschet an viellen ist »1 Original i« Besitze dei Bersasler». freylich der Abgang an Borspannspferden schuld, indeßen habe soviel

. Sott wird uns alle segnen und sprecht einander Muet zue und seit standhaft, auf euch hoffe mich am meisten zu verlassen. Schenperg den IS. Aug. IL09 in eil Andere Hofer m/p Ober Commandant v. Passeyer.' Hauptmann Johann Hofer, an den vorstehendes, vom Sandwirth selbst unterschriebenes Schreiben gerichtet war, kämpft unterdessen mit feinen Passeirern gegen die in ge schlossenen Colonnen anstürmenden Feind«. Schritt für Schritt muß er welchen, und erst die wilden Rabensteiner und Pselderer wachen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 26.06.1891
Umfang: 8
Sommerabend angerückt, Da hat der Tod im Jesuitenkloster Ein Leben jung und tugendreich gepflückt. Hinaufgep.flanzt nur in des Himmels Gärten, Zu blühen ewig vor des Höchsten Throne; Die ganze Welt nennt heute seinen Namen, Die reine Lilie ist's von Castiglione. Das Andreas Hofer-Spiel in Oberdorf Sei Meßenhoftn in ZZaicrn. (Fortsetzung.) Die Freude über den errungenen Sieg sollte sich jedoch bald in Bestürzung und Trauer ver wandeln. Der Rathsherr von Brixen, Neusieder, erscheint vor Hofer

. Die ganze österreichische Armee geschlagen und zur Ruhe verurtheilt durch den Wiener Frieden t Tirol beim Friedensschlüsse völlig vergessen, ganz, der feindlichen Macht preisgegeben, kann sich nicht mehr halten, es würde von der Uebermacht erdrückt. Das fühlt, das sieht, das spricht Hofer jetzt schmerzerfüllt aus. Auf des Kaisers Befehl, den ein österreichischer Officier überbringt, heißt er die Kampfgenossen auseinandergehen. Er selbst wird von seinen Freunden auf gefordert, Tirol zu verlassen

, sich zu flüchten, eine Aufforderung, deren Befolgung Hofer für Meineid, für Treulosigkeit erachtet. Eher soll der Erdboden unter seinen Füßen einsinken, eher- die Lawine ihn verschütten und ewiges Eis ihn- einbetten; eher will er mit dem Geier um die> Men Felsenspitzen ringen, als den heiligen. Boden seines armen Vaterlandes verlassen. Jedoch, im Lande selbst will er sich, so gut als es geht,.

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 23.03.1894
Umfang: 8
war es, jene schwelgenden Soldaten zu sehen, welche beim reichlichen Weingenuss ihn verhöhnten, scheele Blicke auf ihn schössen und Am das Trinkglas entgegenhielten, als ob sie ein Hoch auf ihn ausbringen wollten! — So war der Hofer sicher nicht umgegangen mit dem General Lefebre, als dieser jene engen Bergschluchten mit seiner Division durchzog; es wurden da von hohen Felsklippen ungeheure Felsblöcke auf die Artillerie uud Bagage herab gewälzt, und dadurch brach Hofer jeden Widerstand und schnitt ihm den Rückzug

ab. Infolgedessen nahm Hofer den General mit seinem ganzen Heere gefangen, nahm ihn fammt feiner Gemahlin und den Hauptleuten höflich in sein Quartier auf und behandelte ihn in jeder Weise mit artiger Gastfreundlichkeit, nicht wie einen Feind, sondern wie einen Herrn und Bruder. Dessenungeachtet haben die Franzosen es ihm mit Hohn und Niederträchtigkeit vergolten. In der Nacht jedoch ereignete sich etwas, was diesen Rohen Entsetzen verursachte und von seiner Seelengröße und seiner unerschütterlichen Tugend

zeugte. Ihm wurde nämlich zum Schlafen ein Zimmer angewiesen, in welchem ein großes Becken mit glühenden Kohlen stand, deren giftige Gafe verursachten, dass die ihm beigegebene Wache ohnmychtlg zu Boden fiel; und der Offieier, der an seiner Seite schlief, war der Sinne beraubt und von einer tödlichen Ohnmacht befangen. Als Hofer die Erstickungsgefahr merkte, sprang er muthig und entschlossen, wie er war, aus dem Bette, sah den Offieier betäubt und die Wache am Boden hin gestreckt nach Lust schnappen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 07.10.1893
Umfang: 8
Wirte könnten der Gemeinde großen Schaden bringen, gutgesinnte hingegen viel Böses verhüten und viel Gutes für dieselbe thun, deshalb sollten sich glaubenstreue patriotische Wirte zu einem Andreas Hofer--Wirtsbundevexeinen, damit Hofer's Geist zunächst in die Wirtshäuser und durch diese in die Gemeinden zurückkehre. — Es ist wohl kein Zweifel, dass diese Anregung des „Tir. Volksboten' von jedem glaubenstreuen und patriotischen Tiroler wärmstens be grüßt werden muss, ebenso ist gewiss, dass die Wirte

hat. Wo in Tirol ist der geistige Hofer am Abende des 19. Jahrhunderts? Chronik. „gesinnungstüchtigen' Vertreter des Deutschthums aus spielen. Es hat, wie gesagt, dieses ganze Vorgehen tiefe Kränkung in allen katholisch denkenden.. und auch handelnden Männern des Vaterlandes hervorgerufen. Man spricht allerdings von einem gewissen Drucke von Oben. Es lässt sich aber absolut nicht begreisen, wo in aller Welt ein Grund vorhanden ist, den katholischen Lehrerverein in so geringschätzender Weise zu behandeln

Weckruf und Alarmsignal sein für die Tirolerbauern! Dom Ausgangs dos Wipplhales, 5. October. (Ändreas Hofer- Wirts b und). Die letzte Nummer des in Brixen erscheinenden „Tiroler Volksboten' ent hält einen begeisternden Ausruf an die Wirte zur Con stituirung eines Andreas Hofer-Wirtsbundes. Derselbe schließt sich an die eben abgehaltene großartige Hoferfeier an und betont, dass der Hosertag und das Korales. Se. Excellenz der hochwst. Fürsterzbischof von Salzburg Johannes Haller weilt seit

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