stätte seines großen Leben» mit einem glänzenden, stolzen Erinnerungszeichen im eigenen Batellande schmücken, haben noch die Ehrenpflicht zu erfüllen: Hofer» Trab in Mantna der Vergessenheit zu entreißen, darüber ein hehre», würdiges Denkmal zu errichten und «S vor Verwahrlosung zu schützen! Dos winzige Stückchen Land auf wälscher Erde soll ein Tut Tirols, daS Grab seine? glorreiche» Märtyrers die erst« Wallfahrtsstätte werden eines jeden Tirolers I Und an die zahlreichen patriotischen und gelehrten
(tS27) daS Richtige getroffen, und die Topographie ergreift ebenfalls seine Partei. War Hofer an der ?ort» klulin» eingekerkert und ward er in der Citadelle begraben, und diese beiden Thatsachen stehen fest, — so wäre es unbegreiflich, warum er vom Norden durch die ganze Stadt auf weiten Wegm gerade auf eine Bastion im Süden der Stadt hätte geschleppt worden sein sollen, um hier di« Todeskugel zu empfangen, — und als Leichnam wieder den weiten Weg nach dem Norden und in die Citadelle zurückzulegen
in der Citadelle mit der ewige Meter hohen EScarpe d.S FestungSdammeS, die jede etwa fehlgegangene Kugel gefahrlos aufgefangen hätte, und vor die der Verurtheilte zu stellen gewesen wäre. Auf diese Art eröffnet sich »Ine Kette von Fragen, welche ebenfalls Antwort heischen. Deckt der jetzige Denkstein die Stelle, wo Hofer füsiliert, oder jene, wo er begraben wurde? Ist der umgebende Anger die ExekutionS- stätte, — oder der damalige Friedhof, — oder das Gärtchen deS Pfarrers? Oder endlich sind nicht beide
fraglichen Stätten eben dieselben, thatsächlich nur eine, — wurde Hofer auf der selben Stille, wo er seinen letzten Hauch gethan, oder wenigstens in der nächsten Nähe derselben nicht auch zur Ruhe bestattet? — Beschämt, ja theilweise empört verließen wir das kleine Heiligthum, welches der Zerstörung entgegeneilt, in der festen Hoffnung, daß unser Weckruf nicht nngehört verhallen werde. Als wir auf der Helmfahrt begriffen einsam im Eisenbahn- Coupe unseren Gedanken Audienz gewährten, da trat
noch ein unerfreuliches Bild aus der Hofer-Legende vor unsere Seele: Die Fahrt des todten Helden in seine Heimaih. Und wiederum mußten wir un» gestehen, daS unsere Geschichtschreiber auch hierüber in Einzelnheiten nnd Namen nicht übereinstimmen. Nach der Schilderung Stampfers waren es Officiere d«S aus Italien heimkehrenden Tiroler Jager-Regimentes, welche in Mantua am Abend deS 3. Januar 1823 den Entschluß faßten, die theueren Gebeine ihres heldenuiüthen LandSmanneS auf heimathlichen Boden zu übertragen. Der Pfarrer