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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 4 von 8
Datum: 20.06.1886
Umfang: 8
eine seidene Hutschnur mit einem künstlichen Rös chen und die circa 6 Zentimeter breite grüne, mit Silber durchwirkte Coearde, nebst einem schönen silbernen Roscikianz; letztere vier Gegenstände hat A. Hofer selbst getragen und sind nach seinem Tode von dessen Frau selber an den Vater des jetzigen Besitzers, der em Zugenfreund und der treue Begleiter Hofer'S in Sturm und Kriegsgefahr, sowie dessen Adjutant und Hauptmann der Defen- sions-Zompagnie Nr. 6 war. zum Andenken über geben worden. Ueber

die Aechtheit dieser vier letztgenannten Gegenstände kann nicht der mindeste Zweifel sein. Das Herrlichste und Kostbarste aber ist em getreues in Tuschfarben ausgeführtes Bild- niß des Andreas Hofer in schwarzer Holzrahme mit drei messingenen Rosetten an den Ecken, die vierte oben links fehlt. In einem Privatbesitze zu Dresden befindet sich ebenfalls ein Bild Hofer's, das nach einer Beurkundung des Frhrn. von Hormayr eine Zopie jenes Bildes ist, zu dem A. Hofer selber dem Maler Schädler im Jahre 1809

nach der Schlacht am Berge Jsel gesessen ist. Nun ist das in unserem Besitze befindliche Bild ganz genau in der Giöße, Farbe re. so ausgeführt, wie jene Zopie zu Dresden. Es ist also möglich, daß wir hier das Original vor uns haben. Ich halte es sogar für wahrscheinlich; denn das Original ist doch bestimmt in Hofer's Hand und Familie selbst zurückgeblieben. Wenn wir nun Zusammenhalten, daß der gegenwärtige Eigenthümer genanter Gegen stände d r Sohn jenes Mannes ist, der als Ju gendfreund mit Hofer in nahem

sein, so wäre sie auch da noch inte ressant genug, da gewiß nur wenige getreue Zopien aus damaliger Zeit existiren." — (Bei der ganzen Geschichte ist nur schade, daß der gegenwärtige Besitzer all' dieser hochinteressanten Gegenstände nicht mit Namen angegeben erscheint, sowie auch, daß nicht erwähnt ist, ob vielleicht etwas davon wieder für Tirol erworben werden könnte. Jugend freunde und „ Adjutanten" hatte Hofer eben mehrere. — Anmerkg. d. Redaktion.) Eigen - Telegramme des Tiroler ,So nnta gS-Bote

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Der Burggräfler
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Seite 10 von 16
Datum: 24.12.1886
Umfang: 16
Dich mir und Deiner Mutter!' (Fortsetzung folgt.) Kofev's Hefcrngenneh- rnung unö Hoö. (Erinnerungen in Hofer's Heim.) Ich sagte, daß auch Hafer nach Niederlegung der Waffen nicht mehr zu Sand in Paffeier sich aufhielt, sondern daß er sich siiichtete. um den Banden der Häscher zu entkommen. Wohin floh nun Hofer? Die Andern suchten außer Tirol ihr Heil. nicht aber Hofer. Sein Herz lebte für Tirol, schlug für Tirol; in diesem Lande wollte er bleiben, hinter den Felsen seines geliebten Paffeier wollte er sich bergen

und schützen. Des- halb verließ er, zu seinem eigenen Schaden, das Land nicht. Hofer begab sich bekanntlich mit dem treuen Studenten Sweth in eine Senn hütte eines gewissen Pfandler, der ihn zu Bran- tach beherbergt hatte. Man stelle sich die Lage dieser Dulder nun vor'. Es war Winter, ja die kältesten Monate Dezember und Jänner; die ganze Gegend war mit Schnee und Eis be- deckt; eine grimmige Kälte herrschte. Bei dieser Jahreszeit und Temperatur befanden sich nun Hofer und Sweth hoch oben auf einer Alpe

, der Kälte, dem Hunger, ja dem Tode ausgesetzt. Aber Hofer verzagte nicht. Bald erschienen aber zu Hofer'S Freud und Leid zugleich sein Weib und seine fünf Kinder, die er mit wahrer väier. sicher Liebe umfaßte. Man denke sich nun in die Lage einer solchen Familie hinein. Hofer, vor einigen Monaten Kommandant in Tirol, um geben von zahlreichen Getreuen, hochverehrt vom ganzen Land, wohnend in der kaiserlichen Resi denz, ist nun hinausgestoßen von der Welt, hat kein Heim, keine Wohnung, nichts, das er fein

nennen kaun; von Allen ist er verlassen, nur von seinem treuen Weibe und den lieben Kindern nicht. Hofer's Genossen, die ihn öfter besuchten, riethen ihm, aus dem Lande zu ent fliehen, allein er konnte sich dazu nicht entschlie ßen; nicht einmal den langen Bart wollte er sich abnehmen laffen, durch den er überall er kennbar gemacht wurde. In dieser traurigen Lage hielt Hofer bis Ende Januar 1810 aus und glaubte noch immer, der Kaiser, an den er Bittschriften sandte, werde ihn retten

können. Doch das Gegentheil kam. Ein gewisser Peter Raffl, ein Paffeirer von üblem Leumund, ver rieth Hofer's Aufenthalt dem in Meran residi- renden französischen General Huard, der allso- gleich eine Abtheilung italienischer Soldaten in'S Paffeier und nach Brantach entsandte (27. Jän ner 1810), um Hofer gefangen zu setzen. Um 4 Uhr Morgens erschienen nun die Soldaten, nachdem sie die ganze Nacht marschirt waren, auf der Anhöhe und belagerten die bezeichnete Sennhütte. Die ersten Opfer waren der 14jäh- rige Hans, Sohn

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 5 von 10
Datum: 27.05.1888
Umfang: 10
praktischer Anordnungen rc. verdient be sonders der k. k. Bezirkshanptmann von Schwaz, Edler von Manrizio - Mohrenfeld volle Aner kennung, Stadthalter Baron Widmann eilte von Innsbruck rasch auf den Brandplatz und berief sodann das Militär zu Hilfe. Bei dem Lösch arbeiten wurden vier Männer durch abrollende Steine verletzt, einer der vier Verwundeten ist bereits gestorben. Der Schade ist sehr bedeutend und vertheilt sich auf nahe an 30 Grundbesitzer in Jenbach, die sog. An-Jnteressenschaft. — (Vom Hofer

-Denkmal auf dem Berg 3fei.) Das Konnte zur Errichtung des Andreas Hofer- Denkmales sendet uns eine Zuschrift, ans welcher wir wegen Raummangels nur folgendes veröffent lichen können: Nach reiflicher Ueberlegnng und vorzüglich im Hinblick auf die vielen und besonders in unserer Landeshauptstadt selbst mit Konkurrenz-Aus schreibungen gemachten Erfahrungen, sowie in Berücksichtigung der Mittel wurde mit größter Majorität beschlossen, die Herstellung des Denk mals ans kurzem Wege einem Tiroler Bildhauer

in tadellosem Gusse an Ort und Stelle liefert und die ganze Aufstellung persönlich leitet. Die vereinbarte Bezahlung hiefür beträgt 25.000 fl , welche in drei Raten (die letzte nach Aufstellung des Denkmals) ausbezahlt werden. Zn dem von Bildhauer Natter dem Komite eingcsendeten Modellentwnrfe bemerkt der Künstler: er habe sich zur Aufgabe gestellt, Hofer in einfacher Natürlichkeit, jedoch mit Begeiferung und Ent schiedenheit darzustellen. Andreas Hofer steht auf einem ans unbehauenen Felsstücken zusammen

gesetzten Aufbau, welcher von zwei Adlern flankirt wird, von denen der eine den Schild Tirols und die gebrochenen Fesseln der Fremdherrschaft, der andere aber den Schild Oesterreichs und den Oelzwcig des Friedens in seinen Fängen hält. Hofer hält mit seiner linken Hand die wallende Fahne Tirols, mit dem kräftig ansgestrecktcn rechten Arm aber zeigt er, seine Streitgenvssen zum Angriffe auffordernd, hinab ans den vor dem Berg Jsel stehenden Feind. In Gesicht, Haltung und Schritt prägt sich der Ernst

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 3 von 8
Datum: 20.06.1886
Umfang: 8
.) Aus H i l p o l t- steru in Bai rn (Oberpfalz) wird dem „Tiroler Fremdenblatt" geschrieben: „Geschichtsfreuude, Alterthumsforscher rc. möchten wir durch nachfol gende Z-ilen aufmerksam machen, daß sich in einem Privälb sitze eine hübsche Anzahl von Gegenstän den und Schriftstücken befindet, die von dem in Mantua am 20. Februar 1810 erschossenen Sand- w>rth Andreas Hofer herrühren oder auf denselben Bezug haben. Bon den Schriftstücken erwähnen wir eine Marschroute von 1809 mit der eigen händigen Unterschrift des Hofer

, 4 Blätter mit Aufzeichnungen von Hofer'S Hand, ein Vorweis mit Hofer's Unterschrift, ein eigenhändiger Brief des Kapuziners Haspinger an A. Hofer, die Bittschrift von Hofer's Frau A. W. Ladurner, verehelichte Hofer, an den General Baraguay d'Hilliers um Begnadigung ihres Mannes und ihres Sohnes, ein Vorweis mit der Unterschrift des Generals Davriet und ein solcher mit Unter schrift des General Barbau, ein Attest (Original) nebst Eopie mit Unterschrift des General Laudon, Aufzeichnungen üdee den Stand

der Mannschaf ten und Gewehre der anno 1796 ausgcrückten Posscyrer-Eompagaie, 5 Stück Tagebücher, geführt und geschrieben vom Adjutanten Hofer's über den Feldzug von 1809, äußerst interessant, sowie noch ve schiedene andere. Von den Gegenständen: eine Abbildung (Bleistiftzeichnung) des Brandtacher Berges mit der Alpenhütte, in der Hofer verborgen war; ein großes Tableau, gezeichnet im Jahre 1810, darstellend das Gefecht zwischen den Tiro lern und Franzosen beim Dorfe St. Leonhard in Passtyer

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 17.09.1885
Umfang: 10
um eine Reiseunterstützung, die er aber nicht erhielt, weil der secretär momentan abwesend war. Emig wartete jedoch die Rückkunft desselben nicht ab, sondern ent fernte sich mit der Bemerkung, er werde schon später w eder kommen. Seinen Zweck, die Rekognoscierung des Terrains, resp. LocaleS hatte er vollkommen erreicht. Kurz nach 12 Uhr, als die Beamten sort waren, kehrte er in Begleitung des Hofer wieder, letzterer erbrach mit einem Stemmeisen die EingangS- thüre und Hofer verübte den beabsichtigten Diebkahl

, während Emig im Hause Wache hielt und Mahr auf der Brücke ihrer wartete, weil, wie Hofer und Emig behaupten, dieser sich nicht getraute, am Dieb stahle direct mitzuwirken. Hofer erbrach den Schreib tisch des SecretärS J^sef Tschavon und stahl aus demselben 839 fl. 36 kr., aus dem Schreibtisch des Kanzlisten Anton Beck 366 fl. 91V» kr. und 2 sl. ^0 kr. in Stempeln und Briefmarken. Die ganze Beute belief sich sonach auf 1253 sl. 67^ kr., für welche Herr Graf Hugo Enzenberg in Vertretung der . Enzenberg'schen

Union auch den Ersatzanspruch geltend machte. Die Diebe machten sich um 12 »/z Uhr aus dem Staube, holten ihren Collegen auf der Brücke ab und begaben sich auf den Bahnhof, von dort über Stanz nach Jenbach, welche Reise der gräflich-enzen- iergische Jagd- und Waldaufseher Leonhard Stein- Rechner als Zeuge ebenso beschrieb, wie sie Hofer und Emig erzählten. Bon da reisten sie per Bahn nach Salzburg, wo die Beute des letzten Diebstahls getheilt wurde. Emig erhielt davon bei 20V sl., Mayer bei 300

fl. und den Rest erhielt Hofer. Emig und Hofer 'find geständig, während Mayer ursprünglich alles leugnet, erst als seine beiden Mitangeklagten die Aussagen des Steinlechner vollinhaltlich bestätigten, der ihn auf der Brücke warten und nach kurzer Zeit mit den beiden anderen nach Stanz gehen sah und eine derartige Beschreibung seiner Person, namentlich seines Gaunergesichtes gemacht hatte, dass man auf den ersten Blick sofort ihn erkennen musste, erst als sie ihm vor den Geschwornen, dem Gerichtshofe

er am 27. Fe bruar in Wien verhaftet wurde. Die beiden anderen trafen sich am 1. April in Salzburg und begannen sofort wieder ihre für fremdes Eigenthum so gefähr lichen Kunstreisen, denn in der Zeit vom 1.—3. April d. I. verübten sie nachstehende 3 Diebstähle. Am 1. April d. IS. 4 Uhr nachmittags verübten Hofer und Emig, nachdem sie in Salzburg wieier zusammen gekommen waren, ln der Wohnung der Eheleute Johann und Maria Forstner, Brantwein-Erzeuger dort, einen Einbruchsdiebstahl, der ihnen 130 fl. als Beute

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 15.09.1885
Umfang: 4
. Aus dem Schwurgerichtsfaale. Innsbruck, 14. iL>ept. Um 9 Uhr vormittags wurde vom Vorsitzenden, Lrndesgerichts-Präsidenten Dr. N. v. Ferrari die Verhandlung eröffnet. Auf der Anklagebank nehmen Platz: Hofer Achilles aus Budapest, zuständig nach Hall, ,28 Jahre alt, kath., led., Müller und Bäcker; E m ig Alois aus Wald-Michelbach im Groß herzogthum Hessen, 34 Jahre alt, evangelisch, ledig und Bäcker und Meyer Georg aus Regensburg, 34 Jahre alt, kath., led., Goldarbeiter und Zahn techniker. Die Geschwornenbank ist gebildet

nach vollbrachter That sich nach verschiedenen Richtungen zerstreuten, um sich an einem andern im vorhinein bestimmten Ort wieder zusammenzusinden und zu neuen Verbrechen zu schreiten. Der umsichtigen Thätigkeit der Gendar merie in Innsbruck und Hall gelang es, den Ver dacht auf die heutigen Angeklagten zu lenken. Es konnte sichergestellt werden, dass sich dieselben bereits im vorigen Jahre in Innsbruck und Hall getroffen und kennen gelernt hatten. Hofer wurde am 6. Februar d. Js. mittelst Schub von Kufstein

nach Hall befördert, wo sich ihm alsbald Meyer, der am 2. Februar aus dem Spitale in Schwaz entlassen worden war, zugesellte. Beide wohnten im Gast hause zum „Steinbock" und machten häufige Aus flüge nach Innsbruck, wo sie ihr Absteigequartier im Gasthaus zum „Mohren" oder zum „goldenen Kreuz" nahmen. Am 9. Februar wurde Emig aus dem Spitale zu Schlanders entlassen und befand sich nachgewiesenermaßen am 13. bereits in Gesellschaft der beiden Vorgenannten. Nachgewiesen ist auch, dass Hofer und Emig

anfangs April sich in Inns bruck, Brixen uno Lienz befanden. Am 27. Februar gelang es, Georg Meyer in Wien zu verhaften und zwar auf Grund des Verdachtes, in der Nacht auf den 25. Februar in München einen nicht unbe deutenden Silberdiebstal zum Schaden des Geheim raths Prof. Dr. Ziem en verübt zu haben. Hofer j und Emig wurden am 18. Mai in Salzburg, wo sich ersterer im Baumgartner'schen Gasthaus unter dem falschen Namen Gerog Huber aus Wien ein getragen hatte, in Haft genommen. Am 11. Februar

. Um 4 Uhr fand der beim Unterhofer'schen Ehepaare wohnende Bahnbedienstete Eduard Bichler die Wohnung offen und die Kästen erbrochen. Aus denselben waren Kleider, Schmuck und einige andere Effekten im Werthe von 24 fl. 60 kr. entwendet. Tue Kleider wurden beim Trödler Frech verkauft. Hofer gesteht heute ein, den Diebstal zum Schaden des Riedl allein verübt, den Schmuck sofort größteu- theils zerbrochen und dann au Trödler und Gold arbeiter verkauft zu haben. Bezüglich des Diebstals zum Schaden

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Der Burggräfler
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Seite 13 von 14
Datum: 04.12.1886
Umfang: 14
♦ Zweite Kollage Ma 97 des „Karggrafler' Koferkcrpelke. (Reiseerinnerungen.) Auf meiner Rückreise von Passeier wollte ich, meinem Borsatze treu, die sog. Hofer- k a p e l l e, über die so vieles geredet, geschrie ben, gedruckt, gelesen, gelogen und erfunden wurde, selbst ansehen, um über diese Gerüchte, Meinungen, Erklärungen und Auseinandersetz ungen einmal klar zu werden. Die Kapelle sah ich von Außen und Innen, von rechts und und links, nach Süden und Norden genau an. Der Gedanke

ist jedenfalls ein ausgezeichneter, den unsere Vorfahren gefaßt, dem größten kath. Helden Tirols, der die Fahne des Katholizis mus und Patriotismus hoch emporhielt, ein Monument zu setzen, das allen nachkommenden Geschlechtern sagen sollte: «Seht! so ehrt der Tiroler seine wackern Patrioten!' Ferner ist eS sehr treffend, daß man dem Andreas Hofer eine Kapelle als Monument setzte und zwar eine Kapelle, dem hlst. Herzen Jesu ge weiht, deßhalb nämlich, weil Hofer nicht blos ein tüchtiger Patriot

, sondern ein katholischer, ein frommer Patriot war, der um des hl. Glaubens willen für seinen edlen Kaiser Franz sich erhob, weil Hofer sein Vertrauen und seine Hilfe nicht nur auf Pulver und Blei, sondern ganz besonders auf den Schutz des gött lichen Heilandes gesetzt, aus dessen mitleids vollem Herzen die Worte kamen: venite ad me omaes, „kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid'. Bon diesem katholisch patri otischen Standpunkte aus müssen wir unsern Hofer anschauen, solche Ideen, Gedanken, Prin zipien

' an das gesammte Tiroleroolk zur Errichtung eines Hoferdenkmals am Sand, der Heimat Hafers in Passeier. Das Konnt« sagt in diesem Auf ruf, daß derselbe Geist, der Andreas Hofer be seelte, die Schützen Tirols und den Landsturm in den Jahren 1848, 1849, 1859 und 1866 anspornte, treu dem katholischen Glauben und dem Kaiser zu bleiben. Andreas Hofer habe nicht blos mit seinen Waffen, sondern dadurch gesiegt, daß er und die glaubenstreuen Tiroler in den Gefahren der Noth mit dem göttlichen Herzen Jesu einen Bund

geschlossen, den die Nachkommen zu wiederholtenmalen erneuerten. Deßhalb habe dieses Komitö bestimmt, weil im Jahre 1867 das hundertste Geburtsjahr deS Andreas Hofer falle, da er am 22. Nov. 1767 das Licht der Welt erblickte, ihm ein Monument zu errichten und deßwegen in seiner Heimat eine dem göttlichen Herzen Jesu geweihte Ka pelle zu bauen, wozu die Unterzeichneten an alle ihre Landsleute, dann an alle Patrioten in Oesterreichs weiten Marken die Bitte richten, dem gefertigten Komitö ihre Beiträge

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 28.09.1880
Umfang: 4
sein Wirken. h Passeier, 24. September. Ihr Blatt brachte einen Beucht über die am 13. ds. Mts. stattgefundene Enthüllung der Gedenktafel für Andreas Hofer auf der Pfandlerhütte ober Bran- dach, wo derselbe von den Franzosen gefangen und weggeführt worden war. Am Schluffe dieses Berichtes bemerkt Ihr Korre spondent, daß der Alpenverein, welcher sich an dieser Feier be theiligte, eine ganz patriotische Gesinnung gezeigt habe. Erlauben Sie mir nun einige Bemerkungen über diesen Ausspruch

Ihres Korrespondenten, um diesen Patriotismus in das gehörige Licht zu stellen. Bekanntlich ist der deutsch-österreichische Alpenverein eine großdeutsche Schöpfung und ist aus Preußen ausgegangen: da man ihm die Tendenz zuschrieb, daß er dem Preußenthum eine Etappenstraße in unsere Berge bereiten wolle, so wurde er überall von unserem Volke mit Mißtrauen ausgenommen und konnte nirgends feste Wurzel schlagen. Als es darum verlautete, daß die in Meran gebildete Sektion deS Alpenvereins dem An dreas Hofer auf Grawald

des Alpen vereins alS Wahlspruch des Andreas Hofer anführte die Worte: „Für Kaiser und Vaterland" und das Wort: „Für Gott" ganz wegließ. Dagegen erfaßte der nicht geschichtskundige gemeine Mann den Vergleich zwischen Armin und Andreas Hofer nicht. Gerade in diesem Vergleiche*) wollte der Redner des Alpen vereins unseren Helden in der Lodenjoppe zu einem Helden des Deutschthums stempeln. Wie der Cheruskerfürst Deutschland vom römischen Joche befreite, so habe „der Held im Loden mit deut scher Faust

die Romanen mit ihren Verbündeten am Berg Jsel herabgeworfen und am Fuße desselben ihre gänzliche Niederlage vollendet." Unser Hofer wird somit nur als Kämpfer gegen das ^älschthum, die Romanen verherrlicht, in dem Sinne, wie heut zutage überall in Deutschland der Kampf der Deutschen gegen ^as Fremdenthum gepredigt wird. Nur hütete man sich hier, letzte Konsequenz, welche dort ungescheut ausgesprochen wird, den Kampf gegen das Papstthum und die katholische Kirche, offen *) Der übrigens, wie wir ans

dem Wortlaute der Rede ersehen, un gemein gezwungen ist. Die Red. auszusprechen. Deutlicher finden wir aber dieses Ziel von einem anderen Redner angedeutet, welcher am 13. September den Berg zu besteigen nicht vermochte und darum als Repräsentant des Alpenvereines seinen Spruch am 14. September auf dem Sand hose los ließ. Dieser Redner findet die Aehnlichkeit des Alpen vereines mit unserem Andreas Hofer darin, daß die Alpen- vereinler des niedrigen Getriebes in der Stadt überdrüssig sich gerne

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 22.09.1880
Umfang: 10
Sveier Helden hervorhebe, die sich in ihrer Heldenlauf bahn so ähnlich sehen, wie die Blätter eines Baumes; es sind dies der Oberbefehlshaber und Befreier Deutsch lands der: OheruSkersürst Armin und der. Oberkom- Aiandant und Befreier Tirol's Andreas Hofer. Gleich wieArminimJähre 3 n.Chr. die römischen Legionen im Teutoburger Walde vernichtete und Deutschland vom römischen Joche befreite, worüber Cäsar Augustus i seinemi-durch Schrecken und. Furcht gepreßte» Herzen Lust, machte durch den Ausruf

»Varüs, gib' mir meine -egiönm.wieder', warf Andreas Hofer, der Held im / Ä>den, im Jahre 1803,' also iNX> Jahre später, mit deutscher Faust die Romanen mit ihren Verbündeten vom. Berg Zsel herab und vollendete ihre gänzliche Niederlage am Fuße desselben. Aus Verzweiflung und Schmach über die erlittene Niederlage stieß der fran zösische^ General Bisson den Schmerzensschrer aus: ^Mit i Rebellen: unterhandle ich nicht.' Armin war Deutschlands Befreier, und, kühner als alle andern Feldherren, griff

- und Etschkreis getheilte Land unter dem ruhmrollen Namen Tirol wieder zusammen, um das mit Gewalt aus Oesterreichs Herrscherkrone gerissene Zuwel derselben wieder einzufügen. Wo viel Ächt, gibt's auch viel Schatten und Verräth» hat es zu allen Zeiten gegeben; sowohl Armin, als Andreas Hofer fielen dem Verrath anheim, und starben im kräftigsten Mannesalter. Armin verlor, 32 Jahre alt, sein Leben auf Anstiften seiner Verwandten durch Meuchelmord; Hofer zählte 42 Jahre, als er durch Verrath Josef Raffl's

. eines Passeirers, dem Erbfeinde Deutschland ausgeliefert und zu Mantua erschossen wurde. Siebenzig Jahre nach dem Tode Armin's be richtet der römische Geschichlsschreiver Tacitus: „noch immer besingen ihn die Barbaren'. Auch wir besingen und verehren nach 70 Jahren unsern Hofer und Keinem von uns ist unbekannt, wie die schönen Künste den ,Mann im Loden' verherrlichen. Beide Helden deckt Heimatliche Erde. Die Heimführung der sterblichen Ueberreste Andreas Hofer's 18Z6 aus Mantua hat Alexander Graf

, bei dieser Gelegenheit das Wort zu ergreifen, wenn mir nicht die große Ehre zu Theil geworden wäre, das Heimathsthal des Andreas Hofer als Abge ordneter beim Lande zu vertreten. Hofer war ja der wackerste aller Landstände, der das Land im Jahre 1809 ohne Zweifel gut vertreten hat. Hier also ist die Stätte, wo er gefangen genom men wurde „der Mann vom Land Tirol.' Dieser Himmel ober uns — dieser Boden zu nnseren Füßen — diese Berge um uns herum haben ihn in Sesseln schlagen gesehen, den Mann, so fest und uner

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Der Burggräfler
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Seite 13 von 14
Datum: 08.12.1886
Umfang: 14
, daß es mich im Innersten meiner Seele freute, die Heimat des Andreas Hofer betreten zu dür fen und das Wenige, was von ihm noch übrig ist. sehen zu können. Diesem Manne schulden wir einen sehr großen Dank. Man zeigte mir Hofer'S Kleidung und jenen denkwürdigen Brief, den dieser treue Patriot und heilige Mann un mittelbar vor seinem Tode an seinen geliebten Freund Herrn Pichler in Neumarkt schrieb und worin die denkwürdigen Worte stehen: „Ade, meine schnede Welt, so leicht kombt mir das sterben, daß mir nicht die Augen

naß werden.' Andere lleberbleibsel des Helden sind im Fer dinandrum in Innsbruck aufbewahrt und hoch geachtet. 3.1 Andreas Hofer soll uns Tirolern recht am Herzen liegen, wir sollten stolz sein, einen solchen Lands mann, einen so tapfern Pa trioten ;n haben und sollten diese unsere Freude überall :nch zeigen. ES sei mir deshalb auch gestattet, um die Begeisterung für Andreas Hofer unter dem Volke wachzurufen und die bereits vorhand-n« zu erhalten und zu kräftigen, be vor ich daS liebe Pajseier

verlasse, einige Züge auS dem Heldenleben des An drea« Hofer niederzuschreiben. Andreas Hofer wurde am 22. November 1767 als Sohn des Sandwirtes Josef Hofer geboren. Bereits in seinen Jugendjahren zeigte er unter seinen Al- terSgenosie» eine außergewöhnliche Kraft und großen patriotischen Eifer, wie er auch, 22 Jahre alt, im Jahre 1790 auf dem Landtage zu Innsbruck die Interessen des Landes muthig vertrat. Er verheiratete sich mit Anna Ladurner und führte mit ihr das Geschäft am Sand

.: »ahmen deshalb die Tiroler, unter diesen auch Hofer, in Sterzing vom Erzherzog Johann traurigen Abschied, als er das Land verließ und die österreichischen Truppe» abziehen mußten. Tirol hieß nicht mehr Tirol, sondern Südbayern, eine Beleidigung, die den Tirolern sehr wehe that. Die bayrische Regierung machte sich aber bei den Tirolern sehr verhaßt, indem sie jene Artikel nicht einhielt, die sie im Dezemberfrieden unterzeichnet hatte. BetonderS empörend war den Tirolern die gewaltsame Einmischung

geschrieben. „Die Braut' (das ist Tirol), hieß es darin, „harre des ersehnten Bräutigams (das ist Kaiser Franz); man möge kommen und sie von den lästigen Werbern befreien.' Bereits im Jänner 1809 reisten drei Kernpatrioten nach Wien, um sich mit Erzherzog Johann zu besprechen, nämlich: Peter Hueber, Gastwirth in Bruneck, Nes- fing, Kasvtier in Bozen und Andreas Ho fer, Wirth in Paffeier. Hofer war damals 42 Jahre alt. In der Bollkrast eines Mannes, mit seinem langen Barte, seinem kernhaften Äeußern

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 15.09.1886
Umfang: 8
unter dem Vor sitze des k. k. Landesgerichtspräsidenten, Hofrath Dr. Eduard v. Ferrari, beim hiesigen k.k Landesgerichte als Schwnrgerichtshof gegen Josef Urbin aus Brixen, 33 Jahre alt, verehelicht, Lithograph in Innsbruck, wegen des Verbrechens des Betruges durch Meineid. Der Angeklagte erhielt im Jahre 1877 von den Geschirrhändlern Franz und Anna Hofer hier ein Darlehen von 400 fl. gegen 4°/» Zins und Rückzahlung von jährlichen 100 fl. Mit diesem Gelde etablierte sich Urbin als Lithograph und heiratete deren

Tochter Sofie. Der pensionierte Postofsicial.Karl Guhry verfasste die diesbezügliche Schuldurkunde. Urbin hielt seinen Schwiegereltern gegenüber nicht die eingegangenen Bedingungen, so dass sich Franz Hofer öfter bei seinem Freunde Guhry, wie dieser unter seinem Eide aussagte, über Urbin beklagte und ihm u. a. auch mittheilte, dass Urbin dieses Capital als Geschenk betrachte. Im Jahre 1332 starb Franz Hofer und verfügte letzt willig über obgenannte 4(10 fl. so, dass die Hälfte den acht Kindern

, die andere Hälfte aber seiner Frau Anna Hofer zufiel, jedoch so, dass letztere den lebens länglichen Zinsengenuss auch von der ihren Kindern eigenthümlichen Hälfte des Capitals besitzt. Da Urbin noch immer säumig war in Erfüllung der in ob- erwähnter Schuldurkunde stipulierten Rückzahlungs- bedingungen, so kündete ihm seine Schwiegermutter, Witwe Anna Hofer, im Jänner 1883 den Betrag von 100 fl. auf Rückzahlung und machte ihre For derung im Rechtswege geltend. -In dem nun folgen den Civilprocesse behauptete

Urbin, nie ein Darlehen im Betrage von 40V fl. von seinem Schwiegervater erhalten und nie eine Schuldurkunde ausgestellt zu haben; vielmehr habe er die 400 fl. als Heiratsgut seiner Frau bekommen und dafür dem Franz Hofer nur eine Empfangsbestätigung ausgestellt. In diesem Sinne legte er auch am 22. December 1334 beim städt.-del. Bezirksgerichte wider Wahrheit wissentlich den Haupteid dahin ab, es sei seines Wissens und Erinnerns nicht wahr, dass er im Jahre 1377 von Franz Hofer die Summe von 400

überzeugt war, dass er diese 400 fl. von seinem Schwiegervater als Dar lehen erhalten habe. Die Aussagen zweier dieser Zeugen seien hier deponiert. Die Witwe Anna Hofer sagt unter ihrem Eide ans, dass dieses Capital als Darlehen und nicht als Geschenk dem Urbin gegeben worden sei, denn ihr verstorbener Mann war nicht in der Lage, so viel Geld einem seiner Kinder allein zu geben, und auch Urbin müsste dies wissen, weil er zu öfteren den Zins für dieses Capital erlegte, ja noch nach dem Tode des Franz

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 14.09.1886
Umfang: 4
und dem Ersatzgeschworenen Stanger Magnus Krämer Pians. Die Anklageschrift enthält im Wesentlichen Fol gendes: Im Jahre 1876 machte Josef Urbin die Bekanntschaft der Geschirrhändlerstochter Sofie Hofer in Innsbruck und trat zu derselben in nähere Be ziehungen. Im darauffolgenden Jahre erhielt er von den Eltern derselben ein Darlehen von 400 fl. gegen 4°/ 0 jährlichen Zins und die Verpflichtung der Geld geber, in einem Jahre nicht mehr als 100 fl. zu kündigen. In diesem Sinne wurde auch eine Schuld urkunde ausgestellt

und von Urbin, der in diesem Jahre Sofie Hofer ehelichte, unterfertigt. Im Okto ber 1882 starb Franz Hofer, und die eine Hälfte des obigen Kapitals fiel den acht Kindern des Ver storbenen, die andere dessen Witwe zu, welche zu gleich im lebenslänglichen Zinsengenuss des ganzen Kapitals blieb. Im Januar 1883 kündete die Witwe Anna Hofer ihrem Schwiegersohn einen Teil betrag des Kapitals in der Höhe von 100 fl. u. machte ihre Forderung, da Urbin nicht zahlte, im Rechtswege geltend. Es kam zum Prozess

seines Wissens und Emmerns nicht wahr, dass er 1877 von Franz Hofer die Summe von 400 fl. als Darlehen der Eheleute Franz und Anna Hofer zu 4% verzinslich erhalten und übernommen habe, und nicht wahr, dajs^ er eie Schuldurkunde de dato Innsbruck, 1; Sum 1877 eigenhändig unterschrieben habe oder dieselbe in seinem Aufträge von einem Dritten unter schrieben worden sei. Auf Grund dieses Eides wurde die Witwe Hofer mit ihrer Forderung abgewiesen und hatte überdies die Prozesskosten zu tragen. Anna Witwe Hofer

des Eides auseinandergesetzt und die Folgen eines Meineides vorgehalten habe. Er habe s dem Urbin die Schuldurkunde vorgewiesen und ihn j auf den Inhalt derselben aufmerksam gemacht; dieser konnte daher nicht im Zweifel sein, um was es sich ; handle. Urbin habe auch bemerkt: „Ich weiß, was ich zu thun habe, nehmen Sie mir den Eid ab." Anna Witwe Hofer bestätigt unter ihrem Eide, dass Urbin die 400 fl. nur als Darlehen erhalten habe und dies wissen musste. Ihr verstorbener Mann sei nicht in der Lage

zu, ja als sich der Schuldschein nicht gleich vorfand, gab Urbin selbst dem Notar die nöthigen Daten aus demselben au und hotte nichts dagegen einzuwenden, dass seine Schuld als Aktivum des Verstorbenen in das Inventar ausgenommen wurde. Zeugin ver langt Ersatz der 200 fl. und Vergütung von 55 fl. Prozesskosten. (Urbin bemerkt diesen Aussagen gegen über nur, daß er die Aufnahme des Inventars die Frage bezüglich eines Schuldscheines nicht gehört habe, er sei damals eines Leidens wegen etwas schwerhörig gewesen.) Josef Hofer

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Zeitungen & Zeitschriften
Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 17.02.1881
Umfang: 8
kaum mehr genannt. Ein solcher Mann ist's, über dessen Leben der „Andreas Hofer' Einiges sagen will. Josef Eisenstecken war am 1. April 1779 zu Matrei als der Sohn unbedeutender Taglöhnersleute geboren. Seine Eltern verloren ihr kleines Häuschen und rhre ge ringe Habe durch einen Brand. Darauf übersiedelten sie mit dem kleinen Josef nach Bozen. Josef zeigte schon früh kriegerischen Geist und zog als Knabe von kaum 18 Jahren als Freiwilliger nach Italien, von wo er mit einem ehrenvollen Abschied

auch ihm sein Patriotismus und seine kriegerische Neigung keine Ruhe mehr, er schloß sich der Bewegung an und spielte sehr bald eine bedeutende Rolle. Als der Sandwirth im April nach Bozen kam, um mit seinen Leuten unter General Fenner an den Gardasee gegen die Fran zosen zu ziehen, schloß sich ihm Eisenstecken an und erwarb sich bald dessen Vertrauen, so daß Andreas Hofer ihn zu seinem Adjutanten wählte. Hofer unternahm nichts von Bedeutung ohne den Räch und die Mitwirkung dieses Vertrauten. Besonders im Mai nach Abzug

des österrei chischen Militärs war das Eingreifen Eisensteckens so wichtig und folgenreich, daß man sagen muß: „die zweite Befreiung des Landes ist nur dem kräftigen Geiste Eisensteckens zu danken.'*) *) Peternader, „Tyrols Landes-Vertheidigung'. Am 21. Mai wurde General Buol angewiesen die Brennerschanze zu verlassen und den Nachtrab des abge- zogeneu österreichischen Corps zu bilden. Hofer hatte in dessen 5—6000 Schützen gesammelt und traf in Sterzing mit General Buol zusammen. Als dieser Chastellers

Befehl vorwies, ward Hofer traurig und gieng weinend in sein Quartier zurück; er glaubte nun Alles verloren. Allein Eisenstecken verlor die Geistesgegenwart nicht. Er setzte schnell eine Schrift auf, worin die Offiziere erklärten, daß sie Tyrol nicht verlassen und unter Hofer fechten wollten. Dann erbat er sich das Zusammentreten aller Herrn Offi ziere und stellte ihnen in begeisterter Rede die Lage und das Loos des unglücklichen Landes so ergreifend vor, daß alle die vorgelegte Erklärung

unterzeichneten. Eisenstecken eilte nun triumphirend zu Hofer und überreichte ihm das Schriftstück, welches der Oberkommandant hocherfreut und mit einem dankbaren Blicke zum Himmel annahm*). Die Schützen und das kleine Buol'sche Corps besetzten nun die Brennerschanze wieder; Hofer führte das Com- mando. Eisenstecken gieng in größter Eile nach Bozen und bot alles wehrfähige Volk zu Berg und Thal auf, um die Streitkräfte nach Möglichkeit zu vermehren. Ebenso setzte er alle Bäcker und Metzger in Bozen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 20.06.1888
Umfang: 8
?. Archangelus Simeoner, Gymn.-Prof. ' ^ XI. ' , Die Zeit der französischen Revolution 1790—1815. (151. Fortsetzung.) Während sich Hofer als Gefangener in St. Afra aufhielt, wurde unter dem Volke öfter die Frage anf- geworfen, was mit dem Eingekerkerten etwa geschehen werde. Die Antworten auf diese Frage waren natür- 'ch sehr verschieden, weil man einerseits die Begnadi gung von Seite des Vicekönigs von Italien hoffte und Ane Vermittlung des österreichischen Kaisers Franz er wartete, andererseits

aber auch die Halsstarrigkeit und ^Nachgiebigkeit des allgemein gefürchteten Napoleon annte. Man schwankte somit zwischen Furcht und Hoff nung. AlZ sich nun die bestimmte Nachricht verbreitete, daß Andreas Hofer,, wie so viele andere Tiroler, nach Mantna L?ührt werden sollte, um dort mit seinem Weibe, seinem ohne und dem Studenten Sweth vor das Kriegsge- ?cht gestellt zu werden, erfaßte die Stadtbewohner chmerz und Trauer und man beschloß den französischen eneral Baraguey d'Hilliers mit Bitten zu bestürmen, ß er wenigstens

die Frau und den Sohn Hofers M gebe. Zu diesem Ende begab sich eine wahrhast e Bozner Dame, nämlich Marianna, die Gemahlin des Johann Josef v. Gi ov annelli zum französischen General, that dort einen demüthigen Fußfall und bat um das Leben der Frau und des Sohnes Hofers. Er erfüllte ihre demüthige Bitte, welche durch seine eigene Gemahlin eine Mainzerin, unterstützt wurde, schenkte beiden das Leben und die Freiheit. Hofer konnte noch die Nacht vom 29. auf den 3V. Jänner in Bozen bleiben

und mit den Seinigen ver kehren. Der Abschied Hofers besonders von der Frau war nach dem Zeugnisse der Anwesenden herzzerreißend und machte auf alle den tiefsten Eindruck. Am frühen Morgen des 30. Jänner fah man wieder eine große Volksmenge die Bindergaffe auf- und abwogen, denn nun follte Hofer sein Gewahrsam verlassen und die schwere Reise nach Mantua antreten. Die Menge brauchte nicht lange zu warten; bald öffneten sich die Thore des Kerkers und Hofer trat festen Schrittes heraus. An beiden Händen gefesselt

ging er mit Sweth, der sich durchaus von ihm nicht trennen wollte, durch die Binder- und Laubengasse auf den Johannesplatz. Dort erwartete ihn bereits seine Begleitung, nämlich ein Bataillon des uns wohlbekannten Generals Broussier, welches ihn nach Mantua liefern sollte. Hofer sowohl, als Sweth zitterten vor Kälte, man bedenke, eS war der 30. Jänner, weshalb selbst die französischen Officiere mit ihnen Erbarmen hatten und beiden schöne blaue gliedern besucht war.— Am 12. d. war eine Conferenz

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 30.06.1888
Umfang: 8
durchkreuzt haben, als er vom letzten Verhöre in sein Gefängniß zurückkehrte und nicht wußte, ob er zum Tode verur theilt, oder aber begnadiget werde? Denn am Abende des 19. Februar vernahm Hofer noch nichts von dem, was im Palast der Grafen von Arco beschlossen wurde, und mußte fomit die ganze Nacht in dieser bittern Lage zwischen Furcht und Hoffnung zubringen. Kaum war nun der Morgen des 20. Februar angebrochen, als die ganze Kriegscommission in Hofers Kerker erschien und ihm das am Tage zuvor gefällte

Urtheil, welches auf Tod lautete, vorlas. Hofer war auf dieses Urtheil lange schon gefaßt und vernahm dasselbe mit einer be wunderungswürdigen Ergebung und Sündhaftigkeit. . „Das Urtheil schreibt Hepperger, wurde dem Sandwirth im Kerker vorgelesen; bis zu seinem Ende hat er eine unglaubliche christliche Standhastigkeit und Gegenwart des Geistes gezeigt.' Nachdem nun Hofer wußte, daß er sterben müsse, wollte er wie ein Christ sterben und die noch kurze Zeit seines Lebens dazu benützen

, um seine Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Er bat daher um einen Priester; worauf der ErzPriester von der Pfarre St. Michele erschien, bei dem er demüthig und zerknirscht beichtete und von dem er auch mit großer Andacht und zur Erbauung des Volkes die hl. Weg zehrung empfing. Nachdem Hofer die Angelegenheiten Unter den Erschienenen besayd sich auch Herr Soloview, der Sohn des berühmten russischen Geschichtsschreibers gleichen Namens. Soloview war Philosophieprofessor an der Universität Moskau und gehört

. seiner Seele geordnet und sich für den so bedeutungs vollen Schritt in die Ewigkeit gehörig vorbereitet hatte, wollte er auch vor seinem Tode noch die weltlichen An gelegenheiten in Ordnung bringen. Aus diesen Ver- sügungen erkennt man recht deutlich, welch' ein edles Herz, welch' einen ergebenen Geist Hofer hatte, und welch' reine Seele in diesem starken Körper wohnte. Propst Manifest! vom St. Barbara-Stifte besuchte Hofer an diesem Tage oft im Kerker und hatte nicht Worte genug, um von ihm zusagen

, mit welcher Stand hastigkeit dieser christliche Held litt und ausharrte. Manifest! war es auch, welcher dem Hofer bis zu seinem Lebensende beistand und ihn, wie wir hören werden, zu seinem letzten Gang auf die Richtstätte hinaus be gleitete. Unter den Anordnungen Hofers, die er nun noch an diesem Vormittag traf, ist besonders jener be rühmte Brief hervorzuheben, den er an seinen Freund Herrn v.Pühler in Neumarkt schrieb, worin die wahr haft ergreifenden Worte vorkommen: „Ade mein schnede Welt, so leicht khombt

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.04.1881
Umfang: 8
an unsern Hofer abzutragen hat. Doch es sind noch viele Punkte im Lande, die nicht vergessen werden dürfen. Von der Franzensfeste ab bis heraus auf den Jsel- berg, wie viele Punkte gibt es nicht da, die in den Frei heitskämpfen denkwürdig, ja berühmt geworden sind? Zwei felsohne werden auch für diese Punkte in kurzer Zeit Erinnerungszeichen als Marksteine angebracht werden, die jeden Tyroler und Fremden noch deutlicher und lebhafter den Löwenmuth und die Vaterlandsliebe unserer Ahnen predigen

, als es die schauerlichen Schluchten und Eng pässe ohnehin thun, in denen der Feind ein kühles Grab gefunden. In nächster Zeit wird auch auf dem v. Stolzischen Hause in Schönberg eine Gedenktafel errichtet, am Schön berge, dem Vororte des Berges Jsel und der Landeshaupt stadt Innsbruck, woselbst Andreas Hofer abwechselnd mit dem Schupfenwirthshause sein Standquartier gehabt. Der geplante Denkstein soll an ein sehr wichtiges Ereigniß erinnern, das sich im genannten Hause am 29. Oktober 1809 zugetragen hat. Ich lasse

zu erlangen. Endlich (am Morgen des 29. Oktob., einem Sonntag) traf der Kurier und mit ihm der Intendant von Wörndle bei Hofer auf dem Schönberg ein. Es war der im August als Deputirter von Meran in das österreichische Hoftager abgegangene 'Freiherr Joseph von Lichtenthurn, welcher ein Schreiben des Erzher zogs Johann überbrachte, dieses Inhaltes: „Die Nachricht des abgeschlossenen Friedens wird nun auch bis zu euch gelangt sein. Ich muß auch solche auf allerhöchsten Befehl bestätigen

. Als er nun seine Trauerpost, wodurch Tyrols Unglück vollendet wurde, mündlich vortragen wollte, ward er vom Schmerze so tief ergriffen, daß sein Uebel zum Aus bruche kam und er mit einem fürchterlichen Schrei zu Boden stürzte. — Alle Anwesenden entsetzten sich darüber, und von Roschmann verließ mit Hofer und seiner Umgebung sogleich das Gastwirthshaus.*) Man begab sich in dasHaus des Gemeindevor stehers und ständischen BertretersJoseph von Stolz, wo der österreichische Kommissär von Roschmann eine Conferenz hielt

, welcher Hofer mit seinen geheimen Räthen, Holzknecht, Flarer, Brunner, Ladurner, Thurnwalder und Tschöll, dann der In tendant von Wörndle und der Schützenmajor von *) Der Vorfall ereignete sich also im Wirthshause. Plawen aus Schlanders in Vintschgau beiwohnten.— Nachdem von Roschmann über die offizielle Gewißheit des zwischen Oesterreich und Frankreich abgeschlossenen Friedens gesprochen und die ganze Versammlung hievon überzeugt hatte, ermähnte er den Hofer und seine Umgebung auf das Nachdrücklichste

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 23.09.1880
Umfang: 8
. Das Publikum unterhielt sich recht gut. Der Animo und die Gemüthlichkeit, welche allgemein herrschte, gab Zeugniß vom guten, einigen Geiste des Vereines und der Sympathien der Gäste für denselben. Möge der Verein blühen und gedeihen, seiner Ausgabe sich bewußt sich immer mehr entfalten und noch viele, viele Gründuugs- Festtage erleben! Hofer-Feier» Am 12. September Nachmittags wanderten die Mitglieder der Sektion Meran des „deutschen und österreichischen Alpenvereines' und die Liedertafel des Meraner

in der „Gartenlaube' über das be vorstehende Hoferfest, der zugleich treffliche Abbil dungen des Sandhofes, der Gedenktafel und der Pfandler-Hütte enthielt, zur Vorlesung. In der Frühe des folgenden Tages, bei heftigem Regemvctter — es war, als ob sich alle Schleuß?» des Himmels öffneten — brachen die Mitglieder des Alpenvereins um 7 '/z Uhr von Saltaus auf; an der Kellerlahn ging es aufwärts über Grafeis, Gruber- und Pfand lerhof, wohin Andreas Hofer zuerst flüchtete, nach der historisch denkwürdigen Pfandler

, nnd Schindeldache. Das Innere des nntern Raumes, das zur Unter bringung des Viehes dient, mag etwa 6 Meter lang und 4 Meter breit sein; rechts und links vom Ein gange, den statt der Thüre nur einige Bretter schlie ßen, sieht man je einen Trog und einen alten Tisch. Dieser niedere Raum diente Hofer mit seinem Weibe zur Wohnung, während sein Sohn Johann und sein Geheimschreiber Sweth in der oberen zur Auf- bewahruug des Heues bestimmten Abtheilung schliefen, als die vom Verräther Naffl geführte 600

Mann starke französische Eskorte unter Kapitän Renouard am 23. Jänner 1310, 4 Uhr Morgens, die Unglück lichen überraschte. Die Feier konnte der ungünstigen Witterung hal ber erst um 1 Uhr Nachmittags beginnen. Vor der Thüre stellten sich zwei ehrwürdige Veteranen in alter Tracht und mit alten Gewehren, zwischen bei den der alte 80jährige Holzknecht, Schwiegersohn Hoser's in der grünen Hoserjoppe, geschmückt mit einer Anzahl Dekorationen, mit der berühmten Hofer- sahne auf. Das versammelte Publikum

und vom Steinmetzmeister Egger in Meran verfertigte Reliefbild Hofers enthält, darunter die Inschrift: „In dieser Hütte wurde der vaterländische Held Andreas Hofer am 23. Jänner 1310 von den Franzosen gefangen genommen.' Hierauf erfolgte die Einweihung der Tafel durch den hochw. Herrn Dekan von St. Leonhard, worauf dann Dr. Greil von Naturus als begeisterter Festredner der Sektion Meran, die Mannesgröße und den antiken Helden muth Andreas Hofers betonte, der dem in den Jnn-. Eifack- und Etfchkreis getheilten

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