lassen, als kenne sie ihn von einer frühern Einkehr her. Allein sie habe dies nur auf den Rath deS Gend'armen, der sie dazu aufforderte, fälschlich gethan, um den Kettner dabei auszuforschen. Der Mitarrestant Jos. Hofer erzählt ganz offen und unbefangen daS mit Kettner im Arreste zu Meran geführte Gespräch, und zwar im gleichen Sinne und in demselben Wortlaute, so wie derselbe in der Anklage der St. A. aufgeführt erscheint. Hofer setze noch wei- terS bei, daß er dem Kettner während solchen Gefprä
' i ihn nit über die Etraß'n werfen können; ich kann'S nit sagen, weil sie doch ersahr-n, daß dort a Glander ist.' Hose: enigegneie ihm hierauf: „Ach, wie werden denn die Esel aus dös kommen?' , Kettner ließ sich nach Aussage deS Hofer zur Be mäntlung seiner That und resp. deS Geständnisses R1V8 nicht weiter bereden, obwohl er ihm früher sogar offen gesagt habe, er werde den Mord vielleicht gar zugeste hen, um wegen deS Geständnisses eine gelindere Strafe zu erlangen, und später nach einem zu Meran bestan
denen Verhöre dieses Vorhaben erst dann wechselte, weil er den Strick fürchte.) Ungeachtet der Angeklagte den Hofer bei vorstehenden Angaben öfters in seinem Angstgefühle durch plötzliches Zurufen: »Mensch, denk waS d'sagst — gib acht — du lügst — ja AlleS ist erlogen', unterbrechen wollte, blieb Hofer unerschütterlich und gelassen z er wiederholte ihm besonders noch dessen Erzählung: daß damals die Pferde nichts gemacht, da sie das Schnellen schon ge, wöhnt seien, und der Schuß nur einem derben
aufge sessen sein, habe Letzterer erwidert: „Ah werden die Teufel auf daS kommen!' Hinsichtlich deS Fluchtversuches machte ihm Kettner auch einmal den Antrag, daß sich einer krank stelle, damit der Kerkermeister herbei komme, und sagte: „dann schlagen wir ihn ab, da krieg'n wir Geld bei ihm und brechen aus.' DaS Tagesgespräch deS Kettner im Arreste war nach HoferS Angabe immer vom Stehlen, Morden und Rau ben, und bei der Ueberstellung nach Innsbruck nahm er von Hofer Abschied, und sagte dabei
sofort den Antrag auf Hofer'S Beeidigung, weil nach dem Gesetze kein wesentliches Hinderniß dem entgegenstehe. Dr. Köck protestirt gegen die Beeidigung, weil Hoser selbst ein Verbrecher sei, und von dem Verhörs, richter in Meran aufgestachelt wurde, dem Kettner sachdienliche Aeußerungen zu entlocken, die auf solche Weise erlangt, doch nicht berücksichtiget werden dürfen, und endlich weil Hofer ein Mensch sei, der schon ver möge seines Charakters keinen Glaub?» verdiene. Die St. A. bestand