. Lichtbilder der Hoserfcier haben Sie wohl schon erhalten, erlauben Sie hier auch ein Schattenbild den Lesern Ihres ge- chätzten Blattes zu bieten; nicht etwa als etwas Au- zerordcntlicheS, da jedes Bild Licht und Schatten noth wendig bedingt, nur zeigt sich letzterer auf diesem Bilde zu unharmonisch, zu stark aufgetragen. Zur Hofer- eier wurden auch die Veteranen aus Andreas Hofer'S Feldzügen , seine tapfern Kampfgenossen, aufgeboten. ES erschien nun wirklich ein kleines Häuflein greiser, mitunter
betagter Männer von 1809 zur Hoserseier. Sie kamen zum Theile weit her gepilgert; mehrere mußten ihres schwachen GreisenalterS wegen aus einem Leiterwagen in'S Thal geführt werden. Ein 87jähriger Greis aus Hofer 'S Schaaren wanderte zu Fuß von Sarnthal, seiner Heimat, bis Passeier. Diese greise Heldenschaar, angekommen in Passeier, wurde nun ziemlich, oder richtiger gesagt, sehr vernachlässigt. Nie mand schenkte diesen Tapfern eine Aufmerksamkeit, sie gingen herum, so Mancher gebeugt
Akte standen sie herum. bei welchem man den Grundstein legte und weihte, auf den ein Denkmal gesetzt werden soll zur ewigen Erinnerung, daß Andreas Hofer, ihr geliebter Führer, an ihrer Spitze gekämpft habe für G»tt. Kaiser und Vaterland. Mehrere, wenn nicht die Mehrzahl unter diesen Veteranen, waren unbemittelte, ja arm, und Einige mußten daher schon am Morgen des fest lichen Tages, weil sie Niemand verpflegte, das, Thal wieder hinauswandern. Andere gingen nach beendigter kirchlicher Feier
nach EbenwieS, wo das Festmahl ge geben wurde, fanden aber auch dort kein gastliches Obdach, für ihren hungrigen Magen keine Mittags- Suppe. So pilgerten Hofer 'S greife Streiter, Manche fremdes Mitleid anflehend, das Thal hinaus. Dies ist der disharmonische, den Effekt des schönen Bildes der Hoserseier unangenehm störende Schallen. Wo die Schuld liegt, am Festcomitä oder anderswo, läßt sich heute noch nicht mit Sicherheit beurtheilen. — (Auch unser Berichterstatter hat dieses Versäumnis des Co mites gerügt