, da sich die meisten mit aller Gewalt dagegen wehrten, unter das bayrische Militär gesteckt Zu werden. Oft wurde die Altshebungskommission vertrieben, oder die Ausgehobenen flohen davon und bildeten ganze Banden unter eigenen Anführern. Am 9. April 1809 erließ Hofer einen Aufruf an die Tiroler, um sie zur Vertreibung der Bayern anfzuforderu. Er versicherte, daß am 11. April her General Hiller aus Salzburg und der General Chasteler aus Kärnten den Tirolern auf Befehl des Erzherzogs Johaà zu Hilfe kommen

würden. Die österreichischen Soldaten wurden bei ihrem Erscheinen in Tirol mit der größten Begeisterung aufgenommen. Sofort begannen sie den Kampf, wobei sie von der Bevölkerung energisch unterstützt wurden. Auch die Passeirer blieben nicht unthätig. Hofer erließ an sie folgenden Aufruf: „Morgen, am 9. April, wird für Gott, Kaiser und Vaterland ausgezogen und jedermann ermahnt, brav dreinzuschlagen.' — Er ging über den Jansen und stand am 10. April vor Sterzing. Als er mit seinen Scharen durch seine Pfarre St. Leonhard

Zog, stand ein Mann auf der dortigen Brücke und fragte ihn, ob er mitziehen müsse. . Hofer antwortete gutmütig : „Nein! Wer halt just will!' Der Passeirer erwiderte rasch: „Ja, dann ist es recht? Dann ziehe ich auch mit.'' Dem Zwange hätte der Tiroler nicht gehorcht, wohl aber dem bloßen Worte Hofers. Die Bayern hatten sich auf der Sterzinger Moosfläche aufgestellt und beschossen die Tiroler arg mit Kartätschenkugeln, die unter ihnen wirklich auch großen Schaden anrichteten und sie am raschen

Anstnrm, hinderten. Da kam Hofer auf folgendes Auskunftsmittel, um dem Feinde doch beizukommen. Er ließ beladene Heuwagen herbeibringen und gegen' den Feind vorschieben. Beherzte Frauenzimmer leiteten dieselben, den einen Anna Zorn, den anderen Maria Pichler. Die besten Schützen ver steckten sich hinter den Wagen und schössen die bayrischen Kanoniere weg, wodurch die Geschütze, zum Schweigeu kamen nnd die Bayern endlich ge zwungen wurden, die Waffen zu strecken, ivorauf sie als Gefangene

eingefallen waren. Die Passeirer mußten die Ge schütze über das 6000 Fuß hohe Scharljoch tragen. General Hadik fragte einen Tiroler, der eine dreipfündige Kanoue aussen Schultern trug, ob diese Last ihn nicht zu sehr drücke. Dieser antwortete: „Ich hätte es nicht geglaubt, daß diese Pfeife so schwer wäre.' — Hofer spielte in diesen, Kämpfen noch keine hervorragende Rolle. Seit 26. Dezember 1805 war Tirol bayrisch, und die Bayern wirt-. schafteten in dem Lande derartig, daß es ihnen unmöglich anhänglich

. In Tirol gärte es daher bedenklich, und in Wien wollte man aus- dieser Stimmung Nutzen Ziehen, nm bei einem neuen Kriege wieder zu dieser Perle der österreichischen Krone Zu kommen. Andreas Hofer, Peter Hueber nnd Franz Anton Nessing wurden im Dezember 1806 nach Wien Zu kommen geladen. Sie gingen dahin in der zweiten Hälfte des Januars 1809 und hatten beim Erzherzog Johann Audienz. Mit dem Intendanten Freiherrn von Hormayr besprachen sie den näheren Plan zur Befreiung von Tirol. Hofer teilte

bekannt gemacht wurde. Sie zweifelten, legten die Waffen nieder und nahmen sie im Zweifel wieder Zur Hand. Zuerst entstand fast nur ein wilder Aufruhr. So machte es Andreas Hofer, so machten es auch die Pusterthaler. Noch am 12. No vember kämpften iu der Mühlbacher Klause ihrer 4 000 Mann gegen 12 000 Franzosen, deren Übermacht sie endlich wichen, nachdem die Fran zosen IS Offiziere und 500 Mann verloren hatten. Einen anderen Fehler außer dem, daß sie den Friedensschluß nicht, gehörig in Tirol bekannt

, daß der Landsturm die Waffen niederlegte; aber der excentrische Johann Maria von Kolb überredete die Stürmer mit seineu phantasievollen Prophezeiungen von künftigen Siegen, daß sie neuerdings zu den Waffen griffen, besonders da auch Hofer den Kampf wieder aufgenommen hatte. Die Pusterer wollten sich Brunecks bemächtigen. Peter Sigmair, sowie viele andere seiner Genossen waren nicht gern wieder in den Krieg gezogen, da sie halb und halb an den Friedensschluß glaubten und es für unerlaubt und aussichtslos ansahen

alle um Verzeihung. Am gleichen Tage, fast Zur gleichen Stunde, wie sein großer Lands mann Andreas Hofer, mit dem er auch das Geburtsjahr uud dieselbe Liebe für Gott, Kaiser und Vaterland gemeinsam hatte, am 20. Februar, sollte er aus dieser Welt scheiden. Nachdem er in der Nacht sanft und ruhig geschlafen hatte, empfing er in der Frühe die heiligen Sakramente, und darauf aß er noch mir gutem Appetite. Um die Mittagstunde wurde der Mahrwirt aus der Stadt hinaus geführt. Mit ungebeugter Haltung und ernster Ruhe

sich an seinen Tod und sein Andenken. Jetzt soll seine letzte Ruhestätte mit einem Denkmal geziert werden. Das Kriegsgerichtsurteil giebt von diesem Helden folgende Beschrei bung: Peter Mayr, 45 Jahre alt, einen Meter und 760 Millimeter hoch, hatte dunkelkastanienfarbige Haare und Augenbrauen, eine hohe Stirn, braune Augen, eine Adlernase, einen großen Mund, ein rundes Kinn und eine braue Gesichtsfarbe. Freiherr von Hormayr nennt in seiner Geschichte des Andreas Hofer Peter Mayr, mit dem er persönlich verkehrt

Inhalts-Verzeichnis. Seite Andreas Hofer, Oberkommandant von Tirol . . 4 - Cajetan Sweth, der „Döninger', der letzte Gefährte Hofers .36 Joseph Speckbacher, der Mann von Rinn . . . . . . . . . .50 Joseph Jgnaz Straub, der Kronenwirt von Hall. . ' 79 Peter Mayr, der Wirt in der Mahr, der Märtyrer der Wahrheit . . . .84 Peter Sigmair, der Tharerwirt, ein Märtyrer der Kindesliebe 94 Joachim Haspinger, der Kapuziner Rotbart 98 Katharina Lanz, das Heldenmädchen von Spinges, die tirolische „Jungfrau

von Orléans' 103 , Die Brüder Peter und Pankraz Haider . . . . . . . . . . . 114 (Die Abbildungen sind teils nach Photographien, teils nach Stahlstichen aus dsm Werke: Andreas Hofer und der Freiheitskampf in Tirol. Von ì Leipzig, B. G. Teubner, 1841.)

da selbst hochbejahrt am 12. Januar 1858, wenige Tage nach dem Feldmarschall Radetzky, mit dem er am gleichen Tage, am 14. Januar, sein Leichen begängnis hatte. Sein Leichnam wurde nach Innsbruck gebracht, wo er neben denen seiner berühmten Waffengenossen und Landsleute Andreas Hofer und Joseph Speckbacher in der Hofkirche ruht. Seine Thaten, die er im Jahre Neun vollbrachte, leben im Volksnmnde und ini Liede fort. KskhminÄ Limz, ba§ HàimSdche» »o» 5xmgcs, die lirolischc „Zungstau von Orleans'. Die österreichische