in allen Kronländern Oesterreichs, um so die christlich socialen Ideen zu verbreiten und Liberalismus ändern, dass sie einen ganz fremden Ausdruck annehmen.' Nebenbei erklärt dieser Seribent: „Bei seinem Hofer wollte Natter mit dem Fluge jener Geister concurrieren, die ihm als höchstes Vorbild der Plastischen Kunst vorschwebten.' Und doch brachte er es nicht zustande, eine Porträt ähnlichkeit des kämpfenden, begeisterten Hofer zu schaffen. Was wohl größer fein mag, die Künstler genialität Natters oder der Blödsinn
seines Stand- bilderklärers! Doch gehen wir zu einem wichtigeren Punkte über. Der Künstler hat das religiöse Moment ganz — übersehen. Das Tiroler Volk kann sich den Andreas Hofer gar nicht anders denken, es sei denn als Mann, den wahre, tiefe Religiosität in allen Lebenslagen beherrschte. Das Schönste an seinem Leben ist, dass er für Gott, Kaiser und Vaterland die Fahne erhob, zuerst für Gott, zuerst um dem Volke sein kost barstes Eigenthum, die Religiosität, zu bewahren. Das begeisterte ihn im Kampfe
und stärkte ihn im Leiden. Und darauf gründete sich wie auf felsenfesten Grund seine Kaisertreue und Vater landsliebe. Muss denn doch auch die „N. Fr. Presse' gestehen, dass Hofer „der schärfste Ausdruck dessen war, was Tirol in seinen Kämpfen und Nöthen bedürfte: des Glaubens an Gott und eine und Socialdemokratie nachdrücklich in Wort und Schrift zu bekämpfen. Herr Privatier Weimar eröffnete als Proponent die Versammlung und zeichnete deren Zweck, stellte den politischen Com- missär vor, leitete die Wahl
der agitatorischen Thätigkeit dieses politischen Vereines, der durch speciell vom Obmann dazu bestimmte Delegierte (nach Z 14) überall in Oesterreich Wanderversammlüngen abhalten kann und die Mitglieder mit Jahresgaben nach dem Maße ihrer Beiträge bedenken will. In der sofort bessere Zukunft'. Aber diese religiöse Begeisterung wird wohl niemand im Hofer-Standbild suchen.' An Natter rühmt dagegen die „N. Fr. Pr.' offen die Freigeisterei und Gottlosigkeit, und dass er sich „von manchem Vorurtheil der Heimat
befreit habe', sie höhnt über die, „die ihm um seine Freigeisterei gram (!) waren'; »dass seine Gläubig keit „liege', sagt sie spöttisch, das hatte sein Zwingli für Zürich längst dargethan.' — Man sagt öfters, dass es Künstlern gegeben sei, wahre religiöse Kunstwerke zu schaffen, auch wenn sie selbst nicht in überzeugter Weise vom Religiösen durchdrungen sind. Natter hat es nicht ver mocht, den Andreas Hofer darzustellen als den, „dessen Eigenschaften auf tiefreligiöser Ueberzeugung gegründet