, doch die bekannten Typen: die kmrtigen Männerköpfe und die Gesichter der Frauen, karger, herber, mit schlichter Haar tracht, kurzum eine ernstere Gemeinde. Und was wir hören von unsrer Väter Rot, sind blutig neue Wunden! Der Rotadlschild hat herunter müssen, die Glocken sind verstummt, den jüngsten Rotadlbuebn hat heut, am Kar- samstag, ein fremder Wächter die hl. Grab kugeln in lauter Scherben zerschmissen. Der Hofer ist im Land herum wie ein versprengtes Schaf, trinkt vom letzten Tirolerwein,, der nächste
hat keinen Namen mehr „eing'sackt sein mir". Der Hies mit seinem jungen Weib will endlich Rueh, will Kinder wieg'n. er Kann eh die schlafen, träumt von vielem Bluet hundertsieben hat sein Vater zählt, danrals — das war'n a etliche Tisch voll — Leut sein's halt a gives'n! Ringsum hängen die Ehrenscheiben der Rotadl, war'n von jeher ein altes Schützeng'schlecht. Dann woll'n sie mit Gewalt von was andern reden, wie's Korn steht. Meint der Hofer, iver so schlambet baut hat. a tischqroßer Fleck
: „Auf den Fleck ist unser Philipp aus- blütet". Den alten Schützenfayn, den er um seinen Leib gewickelt hat, ist bluetgetränkt, den hab'n sie noch. Der Mutter reißen sie die Wunden alle auf und allweil wieder reden sie heut von Bluet und Krieg - der Hofer wühlt und wühlt - und jammert auf: „Alles verschmissen und vertan!" Da reißen die Rot- adlerbuebn die Birn dutzendweis aus dem Versteck: der Hies entrollt den Fahn - dun kelfleckig und zerfetzt von den vielen Bajo nettstich! Der Hies siecht Bluet, ihn halt
' kein Weib mehr und kein kommend Kind! Der Hofer ruft die Sturmglocken, zündet die Kreidenfeuer, mit seiner mächtigen Stimme, der sie alle wieder folgen. Die Männer stür men auf! Der Fahn flattert durch's Tor! Der Hof ist still, die Weiber steh'n allein. Ist dies von gestern? Ist'S von heut'? Weh, wer einen liegen hat in blutiger Acker- furch! : Im zweiten Akt fallen wenig Worte, aber jedes wiegt ein Buch von Heldentaten. Die Bürn reden auf dem Bergisel-Golgotha, jeder Schuß hat Haar und Bluet, das Blei
ist kost bar. — Dann kommt der Sturm, der Hofer steht mitten unter ihnen: „Und wenn mir alle lieg'n, dann lieg'n mir guet!" — Rauch schivelt und Büchsenfeuer blitzen! Die Rotadler steh'n im ersten Stand — „der Fahn wähl guet" —, die Brüder aber sind langsam nacheinander hingemäht. Der Sturm ist glücklich nieder- Falschmünzer" aus der Oper „Der Schwur" v. K. Kreuzer. Kreuzer, wie er leibt und lebt, voll Klang und Harmonie, wie er unS bekannt ist aus seinen unvergleichlichen Lie dern („Die Kapelle