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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 01.09.1934
Umfang: 14
, habhaft ward, wurde er, der aufrechte Streiter für die Freiheit seines deutschen Heimatlandes, in Mantua als Rebell an die Wand gestellt und erschossen. Ob der Wiener Hof alles tat, was möglich war, um für Andreas Hofer die Klausel des Wiener Friedens, daß Tirol unter Vorbehalt einer allgemeinen Amnestie der Gewalt der Franzosen überlassen werde, wirksam zu machen, ist eine Frage, die wohl kaum eine befriedigende Antwort finden wird. Mit dem Tode Hofers schien die Freiheit des Lan des besiegelt

. Aber die heldenhafte Tat der Tiroler Bauern hatte anseuernd gewirkt; es folgten Aufstandsversuche in Deutschland, die vorerst mißlangen. Doch die Kette der napoleonischen Siege fand ihre Unterbrechungen und ! schließlich ihr Ende. So wurde denn Europa mehrere Jahre später von unerträglichem Drucke befreit. Die Haltung der Tiroler Bauern im Jahre 1809 und das Wirken ihres Führers Andreas Hofer in diesem Zeit raum ist uns ein Vermächtnis, das die Arbeiter und Bauern von heute, die Nachfahren jener wackeren Männer

geschah und nicht unser Lob findet? das entsprang weniger dem Herzen' des Bauernführers Hofer, als dem Kopfe seiner Ratgeber, die nicht dem Bauernstände angehörten. Dazu kam, daß die Allgemeinbildung der Bauern damals sehr gering war, so daß sie dem Einfluß jener gebildeten Kreise unterlagen, denen der freie Sinn der Bauern, die nun gar selbst Obrigkeit sein wollten, zuwiderstand. Seither ist jedoch das Volk im Wissen und Können be deutend vorwärts geschritten. Das beweist die Periode der autonomen

Landesverwaltung nach dem Kriege. Im! Tiroler Landtag fanden sich die freigewählten Vertreter der Arbeiter, Bauern und Bürger zu nützlicher, auf&außit» der Arbeit zusammen. Man mag sich an dieses und jenes erinnern, was besser unterblieben wäre, man mag spötteln! über die Uebertreibungen im Parlamentieren und Formu Andras Hofer — der Mensch und Regent Innsbruck, 1. September. (EB.) In diesen Wochen, da sich die Tiroler Befreiungskämpfe vom Jahre 1809 zum hundertfünfundzwanzigsten Male jähren, darf

wieder ein mal daran erinnert werden, daß das Urteil über den Men schen und Regenten Andreas Hofer kein durchaus einheit liches war. Viele seiner Zeitgenossen, die dem Sandwirt grgllten, sahen in ihm nicht den Patrioten und Befreier, sondern einen unbotmäßigen Aufwiegler und Empörer, der sich wenig um die Abmachungen gekümmert hat, die die kaiserliche Regierung in Wien mit Napoleon und sei nen Verbündeten getroffen hatte. In die Geschichte aber ging Andreas Hofer ein als der Heros eines Volkes, groß

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.10.1931
Umfang: 8
. Um die Jahrhundertwende stand in einem Dörfchen des Schwarz waldes vor seinen Schulkindern ein Lehrer und erzählte ihnen von Andreas Hofer, dem Mann vom Land Tirol, wie er in der napoleonischen Zeit Kompagnien gegen die fremden Regimenter geführt, Tal im Tal gesäubert und den Feind dreimal am Berg Jsel geschlagen hatte, wie dann ein furcht barer Frieden das Land Tirol zerriß und den Sandwirt in ein Ver steck auf die Pfandleralm trieb. Er erzählte weiter, wie ein Judas die Franzosen auf die Berge geführt und Andreas

Hofer in Ketten nach Bozen geschleppt wurde, wo er von Frau und Kindern Abschied nahm. Der Lehrer beschrieb, wie Andreas Hofer vor das Kriegsgericht in Mantua gestellt und auf Napoleons Geheiß, der von Paris einen Eilboten mit dem Befehle der Hinrichtung entsandt hatte, seinen große Seele unter den Kugeln feind licher Schergen am Morgen des 20. Februar 1810 aushauchte. So erzählte der Lehrer und sprach von Vaterlandsliebe, Opfer mut und Treue in Tirol. Die ganze Klasse hing an seinen Lippen

hin, zum Tode verurteilt — wie Andreas Hofer. So wie er es sich als Knabe gewünscht, genau wie Andreas Hofer, führten ihn die Franzosen am Morgen des 26. Mai 1923 auf den Richt platz. Wie Andreas Hofer denkt er ruhig und gefaßt im letztem Augen blicke noch an seine deutsche Heimat und stirbt von welschem Blei durchbohrt in der deutschen Heide. Sein Wunsch hat sich erfüllt. Die „Burschenschaftsblätter", die jenen Vorfall aus seiner Jugend berichtet haben, fügen hinzu, er sei ein zweiter Andreas Hofer

, die von Andreas Hofer auch auf uns übergeht, auf das heutige Tirol in seinen Nöten. Und gibt es im heutigen Tirol nicht selbst Proben des gleichen Idealismus, nicht minder als die Gestalten von anno Neun, die die Bewunde rung aller Deutschen und ihre Dankbarkeit ver dienen. Wir kennen Dr. Josef Noldin und Lehrer Jnnerhofer, die Blutzeugen faschistischer Greueltat, die für ihre Liebe zum Südtiroler Deutschtum den Tod fanden. Und wenn heute die Italiener den Friedhof von Salurn absperren

, wenn sie uns den Zutritt zum Grabmale Dr. Josef Noldins verwehren, so ist das wohl der stärkste Beweis, wie sehr die Fremdherrschaft in Tirol die anfeuernde Kraft fürchtet, die noch von den Resten des Helden von Salurn ausgeht. Vergeblicher Aberwitz! Unser und des ganzen deutschen Volkes ist er, so wie Andreas Hofer und Leo Schlageter .... Seit 13 Jahren ist das Land Tirol auseinandergerisfen. Seit 13 Jahren türmt sich Haß auf zwischen dem deutschen und italienischen Volke, genährt von den faschistischen Zwingherren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 31.08.1934
Umfang: 8
in Wean". Andreas Hofer glaubte so wenig wie die von ihm Geführ ten, daß die Franzosen im Rocht seien. Als Oberkomman dant von Südtirol weilte er gerade in Lienz und erfuhr, daß er sich sofort zu „unterwerfen" hätte. Hofer erließ aber keinen Abrüstungsbefehl, sondern einen flammenden, geradezu dichterischen Ausruf. Der Aufruf beruhte auf einem Irrtum, oder vielmehr auf der Unkenntnis Ho fers und der übrigen Tiroler über die Abmachungen von Znaim. Endlich — am 28. Juli — traf in Innsbruck

zwanzigtausend Mann ins Land — die Bauern juckte es, die vorrückenden Fran zosen zurückgeschlagen. Sie wichen aber, mußten „auf höheren Willen" weichen! Mit den Waffen in der Hand, vollständig wehrfähig, verliefen sich die Bauernscharen, zu tiefst ergrimmt, in Gegenden, die noch unbezwungen wa- !ren. Die Führer — Speckbacher, Hormahr, Teimer usw. waren bereits mit dem abziehenden österreichischen Mi litär durchs Pustertal auf dem Wege nach Kärnten. Die Tiroler folgen nur Hofer Den Kärntner Rettungsweg schlug

Hofer nicht ein. Er ging „verkehrt" — nicht von Lienz nach Kärnten, son dern ins Herz Tirols! Merdings konnte er nicht verhin dern, daß der französische Marschall nach Innsbruck kam und dort als „Sieger" einzog. Nun thronte Lesebvre in der „Schprugger" kaiserlichen Höfburg! Ingrimmig ball ten die Tiroler die Fäuste. Vor allem allerdings versteckt in der Lederhose. Was konnte man denn vorläufig tun? Ein Manifest des napoleonischen Marschalls, der sich vor eilig seiner Erfolge rühmte, forderte

diese Landesfeinde bald die Hand reichen. Die Tiroler waren verzweifelt. Forderte doch sogar ein hoher Priester, der Bischof von Brixen, in einem Hirten brief, daß „seine Tiroler" die Waffen niederlegen sollten! Priesterworte, noch dazu Bischofs Worte, galten im Lande Tirol stets viel — aber diesmal galt der Hirtenbrief so viel wie nichts! Die Tiroler folgten nicht — sie unter warfen sich den Fremdlingen unter keiner Bedingung! Sie gehorchten nur einem mehr: dem „rebellischen" Sandwirt. Sandwirt Hofer reiste

am 30. Juli — also an dem Tage, an dem Lesebvre in Innsbruck einzog — von Lienz ab. Es begegnete ihm nach Kärnten abziehendes öster reichisches Militär — und so mancher gute Freund und Bekannte. Aber der Sandwirt ließ sich von niemand be reden. Er ging seine Wege! Merdings ließen sich auch die Abziehenden von Hofer nicht umstimmen. Es sei ja „decht" alles umsonst! Bloß der Speckbacher Seppl mit ein paar hundert Mann wurde schließlich von Hofer zur Umkehr bewogen. Daß Führer Teimer nicht dem Beispiel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 11 von 14
Datum: 01.09.1934
Umfang: 14
; als die bayrische Sache ver loren war, war er wieder wütender Oesterreicher. Der Mann war 120 Jahre zu früh geboren worden — man hatte da mals wenig Sinn für derlei Charaktere. Der Sandwirt Hofer wird genannt Als alle Beschwerden der Bauern vergebens waren, be gann man zu wispern und zu raunen. Zum erstenmal wurde der Sandwirt Hofer genannt, etwas bereitete sich vor. Im Mai 1808 führten die Bayern — trotz allen abgegebenen Versicherungen — den letzten schwersten Schlag — das Land Tirol verschwand. Es gab

nur mehr „füdbayrische Kreise". Das Tiroler Jägerbataillon wurde in ein bayri sches Infanterie-Bataillon „Günther" umgewandelt und er hielt bayrische Uniform. Eine Flut von Verordnungen er götz sich über Tirol — das G l e i chs cha l t u ng s p r i n- I i p feierte Orgien. Der Sturm bricht los! Aber erst! zu Beginn das Jahres 1809 — als Oesterreich neuerlich gegen Napoleon rüstete, begann der Aufstand; der Sandwirt Hofer aus Pässeier, der Kaffeewirt Nessing aus Bozen und der Peter Kreitter aus Lorenzen

im Pustertal gaben das Zeichen. Es gab viele Männer in Tirol, die den Aufstand hätten leiten können — das Volk aber schob Ander! Hofer vor; der Volksgeist hob ihn — weil er „unbefleckt, rein und treu war". Die Botschaft, sich zu erheben, lief von Haus zu Haus, von Berg zu Berg, kein Uneingeweihter erfuhr davon; das Bergvolk erwartete in beispielloser Verschwiegen heit die Stunde seiner Befreiung vom bayrischen Joch. Rote Fähnchen schwimmen im Inn Im Frühjahr 1809 brach das Unwetter los. Boten gingen

von Tal zu Tal, den Inn und die Eisack schwammen rote Fähnchen hinab, in den Bächen trieb Mehl und Blut; aus den Bergen sprangen Feuer auf. Die ersten Befehle flat terten hinaus: die Pustertaler hatten die Mühlbjacher Klause zu besetzen, die Rittner den Kuntersweg. Die Bayern wur den überfallen und entwaffnet. Während Hofer seine Pas seier sammelt, bricht Teimer bereits am 11. April aus den Versammlungsorten ins Oberinntal; seine Heerhaufen wer den stündlich größer — sie wachsen wie eine zu Tal

zuneigender Mann ließ der Armee sagen: „Ich schäme mich, euer Kommandant zu sein, auch unter der französischen Armee sind Erzketzer, doch keine solchen Schurken. Napoleon hat unter seinem Befehl keine Räuber sondern Soldaten!" Das Ende? . . . Die Schlacht bei Wagram warf alle weiteren Kriegs pläne über den Hausen — Napoleon war Herr in Mittel europa. Als Hofer — trotz den Wafsenstillstandsbedingun- gen — zum Widerstand aufsorderte, warf Napoleon 40.000 Mann an die Grenzen des Landes. Die Lage war nahezu

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Südtiroler Heimat
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Seite 5 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
auf, ntft durchs Fenster): Sand wirt, a Franzosenmajor wär da, a Parlamentär. Hofer (durchs Fenster): Bringstn halt her. Purtscher geht nach rechts ab und tritt gleich darauf mit einem französischen Major wieder auf, den ein Soldat mit der Par lamentärsfahne begleitet. Major: Mo sein die General 'ofer? Hofer (tritt aus dem Hause): Da bin i. Was will der Herr Franzos? Major (von Hofers Erscheinung gefangen, grüßt): Major Martin, 'ier sein meine Beglaubigung. Ick 'aben die Auftrag

, Ihnen die Waffenstillstand zu überreichen, di« . Seine Majestät Napoleon I., Kaiser der Franzosen, mit die Kaiser von Oesterreich abgeschlossen 'abeir. (Ueber- reicht Loser ein Schriftstück). Hofer (nach einem Blick auf das Papier): Dös ist nit von mein Kaiser. Major (unbeirrt): Die französische Generalkommando verlangen ungestörte Einmarsch. Sie müssen Ihre Leute nach 'aus« schicken und, alle Waffen abliefern. Akzehntausend Gewehr. Hofer: Dös war enk halt recht! Major: Ick raten gutt. Die Kaiser 'aben Tirol blutige

Rache geschworen. Hofer: Und da sölln mier insre, Stutzen hergöbn? So dumm sein mier nit. . Major: Wenn sich Tirol unterwerf, mein.General wollen üben Gnade gegen die ausdrückliche Befehl Seiner Majestät. Hoser: Mier brauchen koa Gnad nit. Major: Sie allein wollen kämpfen gegen die 'erren von die . ganze Welt? Hofer: Mier sein nit alloan. Major: Die Oesterreicher ziehen 'eute noch Hab. Hoser: Aber da oben ist oaner, der verlaßt ins nit. Major: Den 'aben ick noch nicht gesehen: Hofer: Da warn

einen Stuhl an). Major: Sie strecken also die Waffen? Hoser: Jetz trinken mier erst. (Füllt zwei Gläser). Söllnt löben! (Trinkt). Der Major erhebt sich, trinkt und nimmt wieder Platz. Hofer: Oans müessen Sie mir erst sagen. Was hoaßt dös, a Wafsenstillstand? Major: Die Waffen ruhen, die Truppen bleiben stehen. Hofer: Und wia ist nacher dös: (stößt mit dem rechten Fuß den zerknüllten Vertrag weg) da ist der Stiflstandsvertrag und die Herren Franzosen wölln in inser Land einmärschie ren. Mas gilt? Major

: Beides. Hofer: Aber bei mier nit. Wo ist da 's Recht? Major: Wir sind vertraglich berechtigt, Tirol zu besetzen. Hofer: Mier sein nit gfragt worm Major: Sie vergessen, — wir sind die Sieger! Hofer: Dös mueß si erst weisen. Major: Oesterreich existiert seit Wagram nicht mehr. Bierzig tausend Mann werden in Tirol einfallen. Liefern Sie die Waffen ab. , Hofer (schmunzelt): Sie kennen insre Waffen stit, Herr Major. Oder wölln Sie die Berg und die Felsen forttragen? Bal die Stoaner lebendig wern

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Der Südtiroler
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Seite 8 von 8
Datum: 15.08.1932
Umfang: 8
, sondern Andreas Hofer war es, der die Bewegung jetzt kraftvoll in die Hand nahm, und dessen Gestalt jetzt immer mehr in den Vordergrund der Ereignisse tritt. 1 Hofer stand damals gerade im 'Vaksugana. Da erfuhr er von dem Abmarsch Chastelers und von der Weisung an Buol, ebenfalls aus Tirol abzumarschieren. Er eilte nun mit seinem Adjutanten Eisenstecken unverzüglich nach Sterzing und von dort auf den Brenner und bestürmte Buol in Tirol zu bleiben. Dieser aber berief sich auf den Befehl Chastelers und setzte

den Abmarsch fort. Nun eilte Hofer auf den Jaufen und entbot von dort aus die ganze Mannschaft Passeiers nach Sterzing und eilte am 20. Mai in das Hauptquartier Chastelers in Mühlbach, traf aber bereits Chasteler auf dem Rückzug in Bruneck an. Hier kam es nun zu einer dramatischen Szene. Hofer und die anderen Depu tierten erinnerten Chasteler an die alte Wasfengenossenschaft und an, seine Versprechungen, die Tiroler nie im Stiche zu lassen. Chasteler wurde dadurch gerührt und ließ sich nochmals bewegen

, den Abmarsch aus Tirol aufzugeben, trotz der ungünstigen Nach richten und der Weisung von Erzherzog Johann, sich zur öster reichischen Südarmee durch das Pustertal in Kärnten durchzu- ßchlagen, und gab die diesbezüglichen Dispositionen. Aber kaum war die Deputation mit Hofer weg, änderte der durch Ueberan- strengung und schlaflose Nächte kranke Chasteler am 21. Mai vor mittags seinen Entschluß endgültig dahin, von Tirol abzuziehen. Am 24. langte er in Lienz an und am 25. Mai stellte er sein zirka 13.000

, und immer mehr wandten sich alle Blicke auf den ausgehenden Stern des Sandwirts von Passeier. ; , > Während sich Chasteler in Lienz bereits zum gänzlichen Auf bruche aus hem Lande anschickte, bereitete Andreas Hofer mit seinem unerschütterlichen Vertrauen die Vertreibung des Feindes aus Innsbruck vor. Er traf am 21. Mai früh in Sterzing ein und fing den Befehl an Buol zum Abzug auf und verhindert« den Abmarsch der letzten österreichischen Truppen. Um Mitter nacht traf auch Leinigen bei Hofer

ein und sogleich war ein Plan zur Vertreibung der Bayern entworfen und an alle Ge richte Boten mit der Aufforderung zum Kampfe geschickt. Am 23. Mai verlegte Hofer fein Hauptquartier auf den Brenner, wo sich auch Speckbacher und andere Deputierten einfanden. Am 24. inittags hielt Hofer beim Kerschbaumer am Brenner Kriegs rat. Die Meinung schwankte zwischen sofortigem Angreifen oder Verstärkungen abwarten. Da riet Anton von Gasteiger, der Hauptmann von Villanders mit aller Wärme zum sofortigen Angriff

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 8
Datum: 15.02.1935
Umfang: 8
in den Händen der Tiroler. Nicht nur General Rouyer, sondern auch der stütze Lefebvre selbst, muhten den Rückzug antreten, gefolgt und bedrängt von den Bauernsiegern, die nun am Berg Jsel den eher nen Ring um die Feinde schlossen. Den Mahrwirt hatten die Anstrengungen der Kämpfe in der Sachsenklemme einen Tag lang aufs Krankenlager ge worfen. Rasch war er aber wieder auf den Beinen und» sorgte mit besonderem Eifer sür den so wichtigen Nach^- schub der Verpflegung für die Kämpfenden. Als Hofer am 13. August

tatkräftig ein. Hofer Hab deyn auch, auf feiner einzigen Südtiroler Reise als Landesregent in den ersten Septembertagen diesen Wunsch der Brixner sofort er füllt. Inzwischen häuften sich drohende Wolken am Horizont des Landes, das so ruhmvoll und erfolgreich um seine Freiheit gerungen. Was Baueynkraft und Heimattreue zur Bewunderung ganz Europas gegen die erste Armee der damaligen Welt geleistet, das zerrann am grstnen Tisch der Diplomaten. Während in Tirol noch die Freude der letztei, Befreiung

hatte, war Hofer an die Spitze seiner Landsleute getreten, und hatte sie mit den Feuerzun gen seiner Laufzettel zum Kampf aufgerufen. Nun sollte alles umsonst sein? Kaistr Franz, für. den die Tiroler alles geopfert, sollte das Land verlassen und preisgegeben' haben? Dieser bitteren Wahrheit verschlossen sich die eisen«- festen Bauernköpfe hartnäckig, die es nie und nimmer glauben wollten, daß sie nach, den ungeheuren Opfern an Kraft, Blut und Leben dem Feind überantworiiet sein sollten. Mar es daher ein Wunder

Widerstand drängen lieh. Zu denen, die gleich dem Oberkommandanten, am treue sten an Tirol hingen und daher am schwersten seine Preis gabe verwinden konnten, gehörte auch Peter. Mayr. Ihm schien, wie seinem Freund Hofer, ein solcher, Friede un faßbar und unannehmbar Dazu kam in jenen Oktober- und Novemberwochen auch das drückende Gefühl der Ver antwortung, das auf dem Führer angesichts des vergebli chen Ausstandes und seiner Opfer lastete. In den ersten Novembertagen hatte der, Eisacktaler Landsturm

in der Enge des Kunter^weges noch einen Er folg gegen den vorrückenden General Peyri errungen; in gehobener Stimmung eilte Peter Mayr mit mehreren Führern auf den Brenner, wo er am 4. November Hofer traf, der e^st zwei Tage vorher seine Unterwerfung schrift lich dem Vizekönig Beauharnais kundgemacht hatte. So gleich wurde der Sandwirst von den! Brixner Führern wieder umgestimmt und zu einem neuen Aufgebot ge drängt, mit dem der Mahrsvirt den Landsturm in der Brixner Gegend herbeirief

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 8
Datum: 19.02.1893
Umfang: 8
ist, der das Zodiacal-Licht genannt wird. In Kegelform, die Spitze bis zu den Plejaden er reichend (Sternbild des Stier) ist leicht zu beachten. In den Troppen aber leuchtet es in wunderbarem Glanze. Man ist noch immer nicht im klaren über das Wesen dieses zarten Schimmers, — am ehesten ist es ein nebelartiger staub förmiger Ring um den Erdball. 8t. Aus Stadt und Land. Andreas Hofer Denkmal-Enthüllung. Airs Inns bruck wird uns von achtbarer Seite geschrieben: In Nr. 11 des „Unterinnthaler Bote" fand

sich eine mit „Eckart" Unter zeichnete Correspondenz aus der Landeshauptstadt, welche das Andreas Hofer-Denkmal behandelt und u. a. folgende Sätze enthält: „Letzhin war in einem Innsbrucker Blatte die Rede davon, es solle neuerlich gesammelt werden, um neben dem Hofer-Denkmal auch noch andere neue Figuren zur Aufstellung zu bringen. Wie nun aber in hiesigen Ge schäftskreisen verlautet, ist man hier nach den Missgriffen, die beim Hofer-Denkmal gemacht wurden, durchaus nicht dafür begeistert, dass eine zweite

Sammelei landauf und land ab veranstaltet werde. Die Bevölkerung ist in der letzten Zeit unter den verschiedensten Titeln in Contribution gesetzt worden und man möchte jetzt auch endlich einmal wieder für einige Zeit Ruhe haben. Im Gegentheil, die Geschäfts leute (und dazu gehören auch die Gastwirte) die be deutende Beiträge für das Hofer-Denkmal ge leistet haben, hätten wohl ein Recht zu erwarten, dass das Comitee durch eine möglichst großartige, interessante Enthüllungsfeier einen bedeutenden

bald etwas nachdenke. Bevor aber diese Enthüllungsfeier nicht in allgemein zufriedenstellender Weise vorüber ist, möge man sich ja sicher hüten, mit neuen Sammelprojecten an die Bevölkerung heranzutreten". Diese Ausführungen haben in den Kreisen der GeschäfsbeVöl kern ng von Innsbruck volle Zustimmung gefunden und man wünscht hier allgemein, dass die Enthüllung des Hofer- Denkmals zu einem großen nationalen Tiroler Feste sich gestalte. Für diesen Zweck wird gewiss in der Bürger schaft das weiteste

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Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
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Seite 11 von 20
Datum: 19.02.1910
Umfang: 20
. Der Erdboden war aber nicht gefroren uud der Schnee war deshalb ganz locker und hängte sich an'die Fersen. Dennoch rückte die Schuljugend sofort mit Ski aus. Und in der Lokalpresse ward hervorgehoben, daß die diesmaligen Weihnachtsferien für die Schuljugend ganz außergewöhnlich freudenreiche seien, wie schon lange nicht mehr, denn es liege Schnee! Ich muß schon sagen, daß auch mir der Schnee viel lieber ist als fortwährendes Regen- und Nebel- wetter mit schmutzigen Wegen. □ □ □ Der Tod des Andreas Hofer

(f 20. Februar 1810.) Zu seinem 100. Todestage. Von Josef Neumair. Andreas Hofer ging zu sterben. Top, top, top. Dumpf und hohl brummt die Tommel. Eins, zwei! Schaurig dröhnt der Schritt der Bürensoldaten, die den Mann vom Land Tirol geleiten. Wohin, Du Tapferer? Hoihs, anders klang es am Berg Jsel! Anders, Du Getreuer. Denkt er daran, der Unglückliche? Unglücklich? So schaut kein Unglücklicher. Ohne zu zittern, geht er dem Schicksal entgegen. Langsam, sicher schreitet er aus, in der Mitte der Grenadiere

donnert schallt. „Vater Hofer, wohin?" Wohin? Hofer bleibt steh'n. Sein väter lich' Aug' schaut sie ernstmilde an. Er erhebt die gefesselten Hände. „Nit weinen, Brüder! Schaut, nit, die Augen werden mir naß." Da legt sich die Wildheit, da stirbt die Wut hinter den Kerkergittern. Sie fallen auf die Knie. Und dem Bergbach gleich, der durch eine Enge sich zwängt, gurgelt und murmelt und tost es zugleich: „Sandwirt, b'hüt Gott." Durch die Bärte der Getreuen, über die Wangen der Jüng linge rieseln Tränen

, blutige Bäche. „B'hüt euch Gott und unsern Kaiser und s'ganze Land Tirol!" Und Hofer schickt sich an, weiterzu gehen. Da versinkt die Welt vor ihnen, Ver zweiflung erfaßt sie, Verlassenheit durchschauert sie, und wie aus einem Munde jammert es: „Vater, Vater, und wir?" Aufwärts deutet er; über den drohenden Männern blauet ein weiter Himmel, und dort wohnt er, der unser aller Schutz und Trost ist. Marsch! Top, top, top. Das Tor öffnet sich. Da liegt der Himmel weit über der Ebene. Lichte Wolken. Sturm

wütet in ihnen, ballt sie zu Ungeheuern, treibt sie fort, zerreißt sie, zerstört sie. Der Föhn! Soll schon Frühling werden in welschen Landen? Und in deutschen? Und in Tirol? Die Augen des Gefangenen starren in die bewegten Massen. Er denkt an sein geliebtes Heimatland. Dort liegt jetzt Schnee, weit und breit. Weiß, ruhig, unermeßlich. Im Tal und auf den Bergen. Schau' da oben die Wolke, Hofer! — Eine Hütte mitten im Schnee. Rauch steigt vom Dach. Er sitzt drin. Zwar hat er abgeschlossen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 26.02.1949
Umfang: 12
nit hast, wei-l ich gehört Hab, daß Du zwe-i Rippen -und ein Schienbein gebroche-n hast. Zur Mariandl geh -ich schon nit bis dahin, 'we-i-ls «soviel zieht auf -ihrer Lagerstatt. Mit herzliche,ir Gruß Dein Josef Gagler, Holzkuecht und Bräutigam. PS. Wei-l Du soviel ein Gspött bist bei die Leut, hat «der -alte Kvummhofer eingewilligt, daß die Mariaivdl die meinig-e wird, daß Du's weißt. In vier Wochen ist Hochzeit. EIN GUTER HANDEL Wenn das der Hofer wüßte Es war nicht lange nach Beendigung

dieses Krieges. Ein Amerikaner — wir wollen ihn hier Mr. Pikring nennen, der in Bozen stationiert war, kam öfters nach St. Martin und St. Leonhard im Passeiertal, wo er sich besonders für alle Stät ten interessierte, an denen Andreas Hofer geweilt hatte. Er besuchte natürlich tzuch den Sandhof, in dem der Tiroler Freiheitsheld geboren wurde. In echter Ehrfurcht versunken weilte er in der alten Kapelle, die schon der Großvater des Andreas Hofer gebaut hatte, betrachtete die Fresken vonl Freiheitskampf

, photographierte die Pfandlhütte, in der der große Tiroler Kämpfer an, 27. Jänner 1310 gefangen genommen wurde und war, wie alle Amerikaner, von Land und Bergen begeistert. Eines schönen Tages betritt Mr. Ptkring das Haus des Pfitscher Lois, allwo es einen guten Tiroler Roten gibt. Wie immer, bringt der Ame rikaner auch hier das Gespräch auf Andreas Hofer. „Woll woll", sagt der Lois und wischt sich den Schweiß von der Stirne. „Hier war er auch recht oft, in dieser Stuben ischt er gsessen, der Ändert, so hats

mir mein Großvater oft verzählt. An dem Msch da hat er gschrieben!" »Oh — auf dieses Tisch?" ftagt Mr. Pikving wie ekektrisiert. „Na, nit auf denr runden da. Auf dem Tisch in der Ecken." „Und was haben die Hofer dort geschrieben-" will der Amerikaner wissen. Der Lois denkt krampfhaft nach. „Ja mei, an den Kaiser nach Wien hat er halt gschrieben, der Hofer. Daß es die Tiroler sich nit länger gfallen lassen. Und daß er die Mander aufrufen wird." Mr. Pikring springt auf und besieht sich ent zückt den alten Tisch

. „Hundert Dollar?" Der Lois rechnet um. Neichts das Geld zum Haus decken, Brunnen gra- vsn, Stadl bauen? Mirgangst! Dös alls könnt si Dafür gib j dös alte Glumtz zehnmal Herl ( Mr. Pikriug deutete sich das lange Ueberlegen des Sepp anders. „Ich sehen ein, das altes Tisch historische Erinnerung. Ich zahlen 120 Dollar!" „Js scho recht", sagt der Lois und lacht. „Kannst den Tisch glei mitnehmen." „Die Andreas Hofer sein öfters in diese Haus gewesen?" fragt der Amerikaner. „Woll. Der Hofer war halt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 30.09.1899
Umfang: 10
, war der Körper des Verunglückten nur mehr ein Skelett und nur stück weise hing nach Fleisch an dem Gebeine. Nachtrag;um Karrdesfest in Pafferer. Indem unser Blatt zum Theil schon kurz nach Beendigung der Festlichkerten in Meran und Passeicr in Druck kam, war es unmöglich, in letzter Nummer einen erschöpfenden Bericht über das Landesfest zu bringen. Es sei uns deshalb gestattet, einiges her über nachzutragen. Die Festrede nach der Einweihung der Hofer kapelle hielt der hochwürdigste Fürstbischof Simon Aigner

mir, dieselbe in aller Kürze darzulegen. Die Kapelle ist erstens ein Denkmal an Andreas Hofer, heißt sie ja Hofer-Kapelle. Welch glorreiche Erinnerungen knüpfen sich an diesen Namen! Wsh- rend zu Anfang des Jahrhunderts die masten Länder von Europa unter dem Drucke d.'r Knechtschaft seufzten, erhob sich Hofer, ein leuchtendes Beispiel der Fürstentreue, Vaterlandsliebe und tiefster Reli giosität. Als Oberbefehlshaber des tirolifchen Frei heitskampfes, nicht aus eigener Wahl, sondern wegen seiner Biederkeit

und Rechtschaffenheit emporgehoben durch das allgemeine Vertrauen selbst derjenigen, die begabter waren als er, hat er, der einfache Sand- wrrth. die Truppen des französischen Imperators besiegt und sie dreimal aus dem Lande hinausgejagt. Und Hofers edle That war das Signal und das Vorspiel jenes Freihütskampsis, in welchem das ge- sammte deutsche Volk die Fesseln der Knechtschaft zerbrach. Hofer, groß im Leben, war noch größer im Sterben. Wie ein Held, sagt ein Augenzeuge, ging er in den Tod und litt

; er hat sich durch seine Thaten j selbst ein Denkmal gesetzt. Es ist aber rech: und billig, daß die jetzt Lebenden ihm auch ein Denkmäl . gesetzt, hier, wo seine Wiege gestanden. Möge dieses Denkmal nicht bloß seinem Ruhme gelten, sondern auch sein Tugendbeispiel den Nachkommen über liefern ! Hofer hat jedoch nicht allein die Feinde d°siegt, . sondern mit ihm sein Volk; darum ist diese Kapelle j zweitens auch ein Denkmai der Deue des Tiroler ! Volkes gegen Gott und Kaiser. Dieses Volk fühlte » fick verletzt

fest g blieben bis beute. Andreas Hofer hat den Bund am Vor abende der Sch acht am Berg Jsel erneuert. Immer wieder hat Tirol in schwerer Kriegsnoth die .Zuflucht zum göttlichen Herzen Jesu genommen; und zum Andenken an diesen Herz Jesu - Bund steht diese Kapelle, gleichsam eine Urkunde aus Stein da. Das Herz Jesu hat auch dis Tiroler Volk nicht getäuscht; es war sein Heil, sein Schirm, sein Licht und seine Stärke. Möge das göttliche Herz Jesu auch in Zukunft Tirol umgeben wie eine schützende

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 29.07.1933
Umfang: 12
zurückzukehren, um erneut in Antimarxismus zu machen . . . * Herr Hofer, seines Zeichens Radiohändler und von seinen braunen Freunden zum Innsbrucker Bürgermeister ausersehen gewesener Naziführer, dunstet immer noch in einer stillen Zelle des Innsbrucker Landesgerichtes. Dieser angenehme Zeitgenosse hat also genügend Zeit, über gewisse Dinge nachzudenken. Vielleicht auch u. a. darüber, wie we nig es braucht, um nationalsozialistischer Führer zu werden und wie wenig Wert in Hitlerschen Kreisen man darauf legt

, sich um die Vergangenheit derer zu kümmern, die dazu ausersehen sind, brauner Parteibonze zu sein. Da vielleicht auch manche Leser der „VoM-Zeitung„ darüber nicht orientiert sind, dürfte es angezeigt fein, ge rade im Falle Hofer an einiges zu erinnern. An einem schönen Apriltage des Jahres 1927 standen sich vor dem Innsbrucker Bezirksgericht Herr Hofer sen., also der Vater des jetzt im Innsbrucker Landesgeri-cht sitzen den Naziführers Hofer, und ein Innsbrucker Photograph gegenüber. Hofer fen. hatte nämlich

den Photographen we gen Ehrenbeleidigung geklagt. Diese Klage hatte folgende Vorgeschichte: Hoser jun. kam zu dem Photographen und wollte von diesem ein Darlehen. Hofer bekam tatsächlich ein solches in der Höhe von 1800 8. Nach einem Monat suchte der heutige Nazihäuptling um Stundung an, die denn auch gewährt wurde. Hofer jun. gab ein neuerliches Akzept auf 2000 8 und versprach die Abzahlung innerhalb einer ge wissen Zeit. Bevor Hofer jun. aber das Darlehen zurück gestellt hatte, stellte sich heraus

, daß er schon zur Zeit der Darlehensaufnahme z a h l u n g s n rr fä hig gewesenwar! Der gutgläubige Photograph bekam von feinen 1800 8 nur mehr 280 8 zurück! Wer wundert sich da noch, daß Herr Hofer jun., der die „Brechung der Zinsknechtschaft", diesen inzwischen aller dings schon zum alten Eisen geworfenen Programmpunkt der Nazi, persönlich so glänzend in die Praxis zu übertra gen wußte, später dazu ausersehen wurde, Naziführer zu In einfach gestellten Bildern wird ein kurzer Abriß der Ju- gendzeit

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Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 01.10.1932
Umfang: 8
der Sstädte aber gerieten in Sorge. Bereits am 20. Juli erhielt General Buol eine drohende Aufs forderung, zur Räumung des Landes Tirol, ebenso General Schmid in Sachsenburg, sodaß die offiziellen Kreise keinen Zweifel an der Richtigkeit des Waffenstillstandes haben konnten. Hofer hatte sich seit anfangs Juni wenig um die öffentlichen Auge- legenheiten gekümmert und war nach Passeier heimgekehrt. Als aber der Ausfall nach Kärnten geplant war, eilte er seinen Landsleuten voraus zu seinem Freund Kolb

den Befehl bringe, Tirol infolge eines Waffenstillstandes zu räumen, so haben sie diesem Befehl nicht nachzukommen, ausgenommen es wäre von mir unterzeichnet." Dieses Handbillett des Erzherzogs, datiert vom 16. Juli, brachte Verwirrung in die Leitung der Tiroler-Erhebung. Hormayer und Buol glaubten nur vorüber gehend, daß ein Waffenstillstand bestehe. Hingegen betrachteten Andreas Hofer, Kolb und andere, das Billett als unbedingten Beweis, daß kein Wassenstillstand bestehe. Hormayer verhielt

des Kaisers Franz. Das Verhalten der Tiroler Kommandanten war verschieden. Andreas Hofer und Kolb sprachen gegenüber Buol die Erwartung aus, daß alles beim „Status quo" bleibe, wie sonst bei Waffenstillständen. Als er von dem Vormarsch Lesebers hörte, war Hofer entschlossen, das Aeußerste für sein Land zu wagen. Am fanatischesten benahm sich Kolb und bedrohte jeden mit dem Tode, der von Waffenstillstand sprach. Den Abzug des österreichischen Militärs wollte auch Hofer hindern, doch Buol ging

ihn von der Unschuld der Stadt überzeugt hätte. Am 6. August abends traf auch Buol mit 6500 Mann in Lienz ein. Fast wäre es noch zu Feindseligkeiten zwischen Buol und Ruska gekommen, aber nach Ueberlassung von ein paar unbrauch baren Geschützen marschierte Buol ungehindert nach Kärnten ab und traf am 8. August abends in Spittal ein, so daßckein einziger österreichischer Soldat mehr auf Tiroler Boden stand. Hofer hatte inzwischen vergebens .Versuche gemacht, das abziehende Militär zum Bleiben zu bewegen. Won

der langen Reise ermüdet, kam Hofer am 1. August in Sterzing an. Dort fand er mehrere Freunde von der Tiroler Landes-Deputation, sowie Deputierte aus allen Tälern, welche ihn tritt Fragen bestürmtem Am nächsten Tage, am 2. August, erwachte er mit festem Ent schluß, das Land auf jeden Fall auch ohne die Oesterreicher zu verteidigen und erließ sofort ein allgemeines Aufgebot und ein Schreiben an Haspinger, Maier und andere Führer des Auf standes. Schon um 4 Uhr nachmittags kam die Worhut des sächsi schen

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Südtiroler Heimat
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Seite 7 von 8
Datum: 01.11.1932
Umfang: 8
ist, so ist doch die Notwendigkeit eingetreten, Frieden zu machen. Ich setze Euch hierüber mit dem Beisatze in Kenntnis, daß der Wunsch seiner Maiestät dahin geht, daß die Tiroler sich ruhig verhalten und nicht zwecklos sich aufopsern mögen.' Bei der Ueberreichuug des Handschreibens erlitt nun Lich tenthurn einen epileptischen Anfall, so daß Roschmanu sich von dem Gasthause zur Post zum Richter von Stubai, Josef von Stolz begeben mußte, hier versammelte Roschmanu Hofer und viele Männer von Ansehen: v. Wörndle, Giovanelli

, v. Pla- tven, Holzknecht find Flarer um sich und ermahnte sie zur Nieder legung der Waffen, da das weitere Blutvergießen nach! dem Frie- densfchluß von Schönbrunn nutzlos sei. All« Anwesenden; erklärten sich bereit, auch Hofer. Eiligst wurden nun Unterwerfungs- und Ermahnungsschreiben ausgeschickt und auch von Hofer unter schrieben, auch an das bayrische Hauptquartier in Hall und an den Vizekönig. Zn das bayrische Hauptquartier schickte Hofer den schon erwähnten Thurnwalder und verlangte

eine 14-tägige Waffenruhe. Von Roschmanu hielt seine Aufgabe nunmehr für erledigt, übergab Hofer noch den Rest seiner Barschaft, damit dieser die geleisteten Dienste seiner Getreuen belohnte und reiste dann über den Jausen und Vintschgau in die Schweiz heim. Und nun kommt die tragische Wendung in dem Schicksale unseres Helden, ein Schicksal, in das auch sein Land Tirol mit gerissen wurde. Unerbittlich schreitet das finstere Verhängnis fort und treibt Hofer seinem tragischen Ende entgegen. Mangel an tieferer

Menschenkenntnis. Wankelmut und Mangel an Selb ständigkeit sind die Eigenschaften, die das Schicksal unseres Helden zur Tragödie gestalteten. Kaum hatten die besonnenen Männer Hofer verlassen, so fiel er wieder in die Hände der Fanatiker. Der tollkühne Haspinger drang in Hofer, er möchte den Allerheiligentag für den Angriff auf den Feind bestimmen und der fanatische Puster taler von Kolb verstieg sich sogar zn Drohungen. Umsonst bemühte sich Herr von Stolz und von Wörndle, Hofer zur Besonnenheft zu bringen

. Der 1. November blieb für den Angriff bestimmt, namentlich nachdem der Feind das Ansuchen um 14-tägigen Waffenstillstand nicht bewilligt hatte und das Volk am Berge Jsel sich kampflustig zeigte. An der Aufstellung der Bayern änderte sich in der Zeft vom 29. a>uf den 30. nichts. Am 31. wurde den ganzen Tag ohne Erfolg beiderseits herumgeplänkelt. Die Stellung der Ti roler erstreckte sich am 31. Oktober abends vom Hußlhof bis Weerberg. - Am Hußlhof stand de Lama mit 1500 Mann, im Zentrum am Berge Jsel Hofer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 30.08.1909
Umfang: 8
die Spreu fegt von der Tenne, so fegten sie den Feind aus dem Lande. Just am Napoleonstage — den fünfzehnten August — hielt An dreas Hofer seinen Einzug in Innsbruck. In grauer Lodenjoppe und Spitzhut saß er in dem Wagen, den vier prächtige Schimmel zogen. Das Fuhrwerk war einem französischen Obersten abgenommen morden. Die eroberten Fahnen und Adler wurden vorangetragen. Dicht um drängten die bewaffneten Scharen das stolze Gespann, und die Stra ßen waren voll Menschen und aus allen Fenstern schauten

sie und winkten mit den Tüchern und schrieen und jubelten, und alle Glocken läuteten und am Inn donnerten die Kanonen. Das war der Einzug eines Königs. Hofer hatte sich lange gesträubt, ehe er sich bewegen lieh, auf den Wagen zu steigen, aber das litt er nicht, daß man hin nach dem Schlosse fuhr. Zum „Adler", seinem gewöhnlichen Absteige quartier, ging der Triumphzug. Aber Ruhe fand er hier noch lange nicht. Die Straße vor dem Wirtshause blieb gedrängt voll Men schen und sie fuhren fort, ihn hoch leben

zu lassen und nach ihm zu rufen. Da trat er an ein Fenster und wie es still wurde, sprach er: „Nun, so grüß euch Gott, meine lieben Sprugger. Ihr habt's mich zum Oberkommandanten haben wollen; so bin ich halt da. An dere sind auch noch da, die keine Sprugger sind. Haben auch tapfer mittan. Die das nicht tun wollen, sollen heimgehen. Meine braven Waffenbrüder werden Mich nicht verlassen, so will ich euch auch nicht verlassen, so wahr ich Andreas Hofer heiß! So, gesagt Hab' ich's euch, gesehen habt's

wie er. Von dem General Rusea fehlte ihm jede Nachricht. Es war aber in diesem Augenblicke ganz Südtirol gegen den Wüterich in Waffen und zwei Tage später traf in Sterzing, wo Hofer einstweilen sein Haupt quartier aufgeschlagen hatte, die Nachricht ein, daß er aus dem Lande getrieben wäre. Die Streitkräfte, welche Höfer, Speckbacher, Haspinger, Keme- nater und Peter Mayr in der Eile hatten aufbringen können, waren zu schwach, um den Sieg gegen den Marschall Lefevre verfolgen zu können. Man müßte die weiteren Zuzüge

ge griffen, und wer keinen Stutzen oder keine .Muskete hatte erlangen können, der führte Morgenstern oder Dreschflegel, Sense oder Helle barde oder Pike, und selbst mit Keulen von hartem Eichenholz' sah man manchen bewaffnet. Hofer hatte sein Hauptquartier in dem Gast hause zum Schupfen, an der Bergstraße ober der wild schäumenden Sill, genommen und dort musterte er die vorüberziehenden Streiter und ließ ihnen durch seine Ordonnanzen ihre Stellungen anweisen. „Grüß dich Gott, Andrä! — Grüß Gott, Hofer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 21.02.1935
Umfang: 12
Zeit um ist, daß die gestorben sind. Das sind Andreas Hofer und Peter Mahr. Gestern, am 20. Februar, sind 125 Jahre voll ge worden seit ihrem Todestag. Ueberall begeht man das Ge denken an diese Helden im Vauernkittel. Es sind einfache Männer gewesen, die das Korn säten wie Du- die das Gras auf den Aeckern heinzten wie Du- die beim Drusch mithalfen wie Du- die dem Heimgegangenen Nachbarn die Totenwacht hielten wie Du und die am Fronleichnamstag auch hinter dem Traghimmel gegangen

jeder Noar, fraß uns mit Haut und Hoar, dös geat nit, eia wohl, in Tirol. Andreas Hofer und Peter Mayr sind nie etwas an deres als Bauern gewesen. In seiner Bauerntracht, mit den grobgenagelten Schuhen, ist der Sandwirt in Inns bruck über die blankgebohnten Böden der Hofburg ge gangen, als er der Landeskommandant war von Tirol. Er hat nicht herrisches Reden probiert, „Vater Hofer" ist ihm die liebste Anred gewesen. Aus dem Passeier kam seine Leibwach, frisch weg vom Acker und Feldgerät. Ganz ein fach

ist die Verköstigung gewesen. Und nachts ist im Re gierungsgebäude, nicht anders wie in einer Bauernstube, allemal der Rosenkranz gebetet worden. Alles hat hinknien und mittun müssen- ihr könnt' euch vorstellen, daß die vielen Gegrüßt-seist-Du-Maria so manchem ungläubigen Tinteler sehr sauer angekommen sein mögen. Einmal haben sie dem Hofer müssen das Almvieh durch die Hofgasse treiben und er hat lächelnd seine Freude bekundet an den wohlgenährten Heimkehrern. Die Erfolge der Waffen, die so ausgezeichnet

sind, daß sie auch einem Lampas-Hösler, einem zünftigen Generalis simus zu einem Ehrenplatz in der Geschichte verholfen hätten, hat Hofer nicht sich selber zugeschrieben. Als ihm die Studenten nach einer Berg-Jsel-Schlacht mit ihren Geigen und Klarinetten ein Stand! bringen wollten, hat er ernsthaft gemeint: „V nit, öS a nit, der da ob'n." Und als eS sterben hieß, da hat er seine Sach' in Ordnung gehabt- als der Früyschein des letzten Morgens in Mantua durchs Kerkerfenster brach und Hofer wußte, daß er die Sonne nicht mehr

wie die Jungen, Manns volk und Weiberleut. Diese Grundsätze muß man schon dem Jungvolk einpflanzen und einprägen, dem nach uns die Anwaltschaft zukommt für das Land. Wegweiser ist uns die Fahne Tirols, mit dem Herzen Jesu auf der einen und dem roten Adler auf der anderen Seite. In diesem Denken wollen wir den 125. Todestag der Freiheitshelden Andreas Hofer und Peter Mahr begehen — ihnen zur Ehr', uns zur Lehr'! rsnsr

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Volksbote
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Seite 7 von 14
Datum: 19.02.1920
Umfang: 14
Vfttttersfeg, de« 19. Februar 19EU ;*mr*90!r\ «gmheit gehabt zu entfliehen. Wahrend er | nämlich mit seiner Bewachung in Ala übernach- tete, brach dort ein Brand aus. In der allge- meinen Aufregung wäre es Hofer ein leichtes gewesen, zu flüchten. Cr aber benützte diese Ge« legenheit nicht, sondern half bei den Löschar- beiten mit. — Am 5. Februar kam er in Man tua an und wurde dort zusammen mit feinem treuen Begleiter Döninger (Sweth) in den Ker- ker geliefert. In Mantua trafen sie noch viele

andere Tiroler vor, die im Festungsgefängnis in Haft gehalten wurden. (In einer Aufzeich nung aus dem Jahr 1809 werden u. a. als in Mantua eingekerkert genannt: Johann Mu- melier, Kellermann; Josef Bechler. Neustist- baumann; Johann Mair, Sparerbaumann: Franz Hitzelbevger, Wegmeister von Koltern; Anton Larcher von Tisens; Josef Mair. Bauer von Meran; Peter Spreng, Pfarrer von Vals, Pustertal.) Hofer teilte mit Sweth denselben Kerkerraum. Die beiden suchten in ihrem arm seligen Kerkerleben Trost im Gebet

, besonders im Rosenkranzgebet, das dem Hofer von jeher lieb war. Daraus schöpfte er jene bewunde rungswürdige Seelenruhe und Charakterfestig, keit, di« ihn in den schweren Stunden zu Man tua nie verließ. Die Einförmigkeit des Kerker lebens wurde nur manchmal durch ein Verhör unterbrochen oder auch durch den Besuch des Festungskommandanten, des Generals Biffon. (Dieser General hatte sich 10 Monate früher — am 13. April 1809 — den von Andreas Ho fer geführten Tirolern am Berg Jsel bedin- gungslos ergeben

müssen.) Der General suchte Hofer zu überreden, in die französische Armee überzutreten und so sein Leben zu retten. Hofer aber wies entschieden ab mit den Worten: „Ich war. ich bin und bleibe dem Hause Oesterreich und meinem guten Kaiser Franz treu. Werde ich auch zum Tode verurteilt, so bin ich doch besser dran als taufend andere. Ich kenne dann mein Sterbestündlein und kann mich ordentlich darauf vorberelten; gar vielen ist dies nicht be- schieden.' Schlug so Hofer die Gelegenheit zur Rettung

des eigenen Lebens heldenmütig aus. fo setzte er sich umsomehr für andere unglück liche Landsleute, die in Mantua verhört wur den. ein. Ein solches Beispiel erzählt uns der Landesverteidkger Johann v. Campt aus Ter- lan. Derselbe war ebenfalls gefangen nach Mantua geschickt worden. Dort saß er seit 24. Dezember 1809 in demselben Kerker, der dann Hofer und Sweth eingeräumt wurde. Campi wurde zugleich mit Hofer verhört. Da ergriff Hofer wiederholt die Verteidigung für Campi. Während der Sandwirt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 26.06.1926
Umfang: 8
, echte Tiroler Feste zu feiern. Ihr alle, die ihr herbeikommt, sollt ein Stück von dem Ehrenkranze sein, den wir unserem Andreas Hofer und unserem Tiroler Land und den gefallenen Heldensöhnen an diesem Tage zu Füßen legen. Am 10 Uhr vorm, beginnt die Feier auf dem Kalvarienberg mit der Enthüllung des Denkmals, wobei unser allverehrter Landeshauptmann Dr. Stumpf und der Obmann der Kriegsteilnehmer Ti rols, der bekannte Volksredner und Landtags-Abg. Otto Steinegger sprechen. Dann wird die Krieger

und so den Tag auch zu einem fröhlichen Ti roler Feste machen. Darum auf, wer kann, nach Kufstein am 11. Juli zur Andreas-Hofer-Feier! Die Vorbereitungen zum Feste. Am Sonntag. 27. Juni, wird mit dem Verkauf der Festabzeichen begonnen. Dieselben stammen von der Fa. Schwerdtner in Eggenburg bei Graz, sind sehr gefällig aus Bronzeblech hergestellt und stellen die Ansicht des Andreas-Hofer- und Krieger-Denk mals dar. Das Abzeichen kostet 1 Schilling und berechtigt zum Eintritt für den Festabend am 10. Juli

im Eggersaal und für das Volksfest am 11. Juli in der Iosefsburg. Auch die Festkarten sind bereits fertiggestellt. Diese sind in Vierfarbendruck, darstellend das Krie ger- und Andreas-Hofer-Denkmal, von rückwärts gesehen, nach einem Pastellgemälde des Architekten Franz Baumann. Den Vertrieb der Festabzeichen und Festkarten (letztere zu 30 Groschen) haben die Kufsteiner Da men übernommen. Gleichzeitig sind die Damen er mächtigt, Spenden für den Glückstopf entgegen zunehmen. Diese werden außerdem

Gestaltung und Schmückung der Altstadt wird die Bevölkerung schon jetzt gebeten, sich rechtzeitig mit dem nötigen Material, wie Trans parente, Lampions und Fahnen sowie Tarenschmuck. zu versehen. Auch wäre es sehr am Platze, wenn die Kufsteiner Geschäftswelt, wo es tunlich ist, ihre Auslagen dem Feste anpassen würde durch Aufstellen von Andreas-Hofer-Büsten und entspre chende Farbenstimmungen, rot-weiß, grün-weiß, blau-weiß u. dgl. Kufsteins Bevölkerung muß den zahlreichen von auswärts erscheinenden

von Landeck abgehenden Verwaltungs-Sonderzuges (an Kufstein 8.45) wer den noch Verhandlungen geführt. Auch von Lienz ist eine Sonderfahrt unserer Osttiroler Landsleute am 10. Juli nach Kufstein geplant. Die Verhand lungen werden von Lienz mit der Bundesbahn direktion Villach geführt. * Der Kaiserschützen-Offiziersbund und der Kaiser schützenbund nehmen unter Mitnahme der Regi mentsfahnen an der Einweihung des Andreas- Hofer-Denkmals am 11. Juli teil. Eine 50 proz. Fahrpreisermäßigung ist bereits erwirkt

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Der Oberländer
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Seite 5 von 12
Datum: 18.02.1932
Umfang: 12
Führertum sicher zum General und Feld- marschall gebracht. Und dann halt der An- drä Hofer. Als Wirt am Sand im Paffeier war er armselig genug dran. Darum mußte er ja auch noch nebenbei mit Rössern handeln durchs später Alarmierung erst nach dem Autolöschzuge Imst einlangte, konnte, weil eingefroren, nicht in Aktion treten. Die Leitung der Löschaktion lag in den Händen des Feuerwehrkommandanten Rokita, bestens unterstützt von Bezirks-Verbands- Obmann Plattner. Die Gendarmerie sorgte

sich da rum drücken. „Habts ös mitgeffen, könnt's mit- betn aa," hat der Hofer gesagt. Und dann ist er niedergekniet und die Gäste und Wachen mit ihm und hat vorgebetet. Zuerst den Rosenkranz und dann ein Paternoster ums andere. Und wenn er dann immer noch etwas herausfand, deffent- halben gebetet sein mußte, ist gar oft den andern die Zeit lang geworden, und sie haben sehnsüchtig hinübergeschaut ins Eck, wo die Fässer mit Wein gelegen sind den sie von daheim hatten kommen lassen

. Aber hatte er dann endlich zum „Amen" gesunden, dann saß er fröhlich bei den andern und es wurde gezecht, geplaudert, gekartelt und gesungen — wie's halt so der Brauch ist im Ti rol. Und der Hofer als der Kommandant, hat dabei den Hausvater gemacht. Just nicht anders als daheim im Sandhof auch. Und er, der es im Leben überall seinen Tiro lern zuvorgetan hat, im Singen und Trinken, im Raten und Taten, beim Gebet und in der Schlacht. — er tat es ihnen auch zuvor im Sterben. Als der Kaiser in Wien Frieden gemacht

und wieder auf sein Land Tirol verzichtet hatte, wollte es der Hofer nicht glauben. Und die andern auch nicht. Denn die wackeren Bauern hatten doch den Feind überall geschlagen, wo sie ihn getroffen hatten. Und so haben sie halt abermals losgeschlagen. Aber es wurde nichts Rechtes mehr. Der harte Bergwinter, die Unlust der zu oft aufgebotenen Bauern, die Besten tot, oder ihre Blessuren noch nicht geheilt, der Zweifel, ob es noch einen Zweck hätte, denn wieder, wie vor dem Freiheitskampfe, mann Franz und Nones

welche, die sich das Blutgeld verdienen wollten. Raffl hieß der Judas von Tirol. Wie Hofer ihn durch den tiefen Schnee zur Pfand- leralm heraufsteigen sah, wo ihm ein Heustadel Zuflucht wenn auch keinen Schutz gegen den we henden Schnee und den grimmigen Frost bot, erschrak er bis ins Herz. Da er des Raffl Geld gier kannte, gab er ihm zwei Kronentaler. Da mit sollte er auf seine Gesundheit trinken. „Aber schwör mir bei der ewigen Seligkeit, daß du kei nem Menschen sagst, wo ich bin." Der Raffl schwor. Dann ging

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