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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 31.10.1913
Umfang: 16
also wieder auf die Etschwerke zurück. Ohne Aufsicht seitens der Etschwerke wurden auch die Regulierarbeiten an der Etsch ausgeführt, und es ist zu vermuten, daß auch hier die Bauvorschrif ten (Betonmischungsverhältnis, Regieschichten) nicht eingehalten wurden. (Fortsetzung folgt in der Mittwochs-Ausgabe.) Aus Tirol. Nochmals der politisierende Schulleiter. Seit wir den christlichen „Arbeiter" vom 26. Okt. 1913 gelesen haben, wissen wir erst, daß wir an un serem neuen Schulleiter, Alois Hofer, einen „aner kannt tüchtigen

Erzieher" für unsere Jugend bekom men haben, denn die so lautende Bemerkung in dem betreffenden Artikel, der sich gegen das rote Gift richtet, kann sich wohl nur auf Hofer beziehen. Es tut uns leid, daß wir uns so geirrt haben, denn wir hielten ihn Wohl für einen tüchtigen Betbruder, konnten aber über seine pädagogischen Eigenschaften noch keinerlei günstige Wahrnehmungen machen. Damit man uns nicht Ungerechtigkeit vorwerfe, wol len wir von unseren Beobachtungen einige Kostpro ben zum besten geben

. Es war am 16. September des laufenden Schul jahres, also am ersten Schultage, da Hofer seine Funktion als Lehrer in Franzensfeste auszuüben begann, als er schon seinen Kindern eine ausführ liche Predigt über die Verpflichtung zur Teilnahme an der Schulmesse hielt. Damit begnügte sich Hofer aber keinesfalls, sondern er verlangte noch, daß ja jedes Kind bestimmt Gebetbuch und Rosen kranz in die Kirche mitbringe. Jedes Fernblei ben der Kinder von der Schulmesie haben nach An sicht Hofers die Eltern schriftlich

. Damit noch nicht genug. Gegenwärtig findet alle Tage 5 Uhr nachmittags ein Rosenkranz statt, und da verlangt dieser „tüchtige Erzieher", daß die Kin der auch an diesem Rosenkranz noch teilnehmen sol len. Es ist einfach unglaublich, wie weit die Sache geht, und staunen wir nur noch, daß Hofer nicht überhaupt seine Schule schon in die Kirche verlegt hat. Jeden Dienstag und Freitag gibt es Religions unterricht, den selbstverständlich der Herr Pfarrer erteilt. Schulleiter Hofer scheint

sich aber nicht nur in seiner Rolle als Sozifresser zu gefallen, sondern spielt auch gerne die eines Katecheten. Und so bricht er mit seinem Unterricht stets zeitgerecht ab, um noch, ehe der Herr Pfarrer kommt, eine angemessene Zeit Katechet zu spielen und die Kinder aus dem Katechismus auszufragen. Bei dieser Gelegenheit tat Hofer schon die Aeußerung, daß seine Schulkin der, und er mit ihnen, den Katechismus in Frage und Antwort noch vollständig auswendiglernen wer den. Auch erklärte Hofer, daß alle übrigen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 12 von 16
Datum: 19.09.1909
Umfang: 16
. Sie wollte eine Stickerei er greifen und nahm deshalb das Arbeitskörbchen vom Tische weg. (Schluß folgt.) Andreas Hofer. (Zu beistehenden Bildern.) -A ^H^etzt jährt sich zum hundertsten V y Male der Tag, an welchem die ®P) große Tiroler Volkserhebung ausbrach, deren Seele Andreas Hofer, „der Sandwirt von Passeier", war. Er hat es in Gemeinschaft namentlich mit seinen Getreuen Peter Mayr, Joachim Haspinger und Joseph Speckbacher ver standen, die schlummernde Kraft des deutschen Volkes zu wecken

, sie haben den geknechteten Deutschen das Schauspiel freier Männer geboten, und dieses Beispiel, von dessen weittragender Wirkung die zeitgenössischen Quellen Zeugnis ablegen, riß Deutschland aus seiner Verzagtheit wach und führte zu jenem heiligen Volkskriege, der endlich das Joch des französischen Empor kömmlings für immer brach. Im Jahre 1767 zu St. Leonhard im Passeiertal, im Wirtshause „Am Sande", dessen Name sich in aller Munde befindet, geboren, nahm Andreas Hofer in den Kriegen 1796 bis 1805 gegen Frankreich

, durch welche sie z„, Räumung Tirols genötigt wurden. Da kam die für die Oesterreicher so unglück- liche Schlacht bei Wagram, und nicht lange dauerte es, daß die vereinigte!, Gegner, Franzosen, Sachsen und Bayern, wieder in hellen Scharen das Tiroler Land überfluteten. Aber be reits am 15. August konnte Andreas Hofer zum dritten Male in das besreite Innsbruck einziehen, wähnend, Oester- reichs Kaiser, der hoch und heilig ver sprochen hatte, die Rechte Tirols zu schützen, würde dem schwergeprüften Lande nun endlich

geliefert. Am 20. Februar 1810 wurde er in Mantua standrechtlich erschossen. Mutig ging er dem Tode entgegen, er duldete nicht, daß man ihm die Augen verband, und kommandierte selbst das Feuer. Seit 1823 ist seine Leiche in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. — Der Name des Sandwirts Andreas Hofer gehört zu den bekanntesten der Weltgeschichte; wo immer Deutsche wohnen, jenseits aller Meere, kann man das Lied ver nehmen : „Zu Mantua in Banden der treue Hofer war". Schon längst

hat die Geschichtsschreibung die historische Bedeutung dieses wackern Mannes anerkannt; sie zählt ihn zu den großen Befreiern Deutschlands. L ■ ** «r ' Andreas Hofer, geboren 22. November 1767 , zu Mantua erschossen 2v. Februar isio. <»o Herausgeber Verleger und für die Schristleitung verantwortlich: M.Ritzer. - Druck von Martin Ritzers Buchdruckerei in Kitzbühel.

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Der Südtiroler
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Seite 7 von 8
Datum: 15.10.1932
Umfang: 8
und als auch diese die Bauern nur säumig zahlten, mußte Hofer zu dem- selben Mittel greifen wie Hormayer, zu einer Zwangsanleihe, die aber nicht zur Ausführung kam. ‘ Was die kirchlichen und. religiösen Angelegenheiten, sowie das Studienfach anlangte, so ging die Regierung Hofer ganz von dem Grundsätze aus, die Verwaltung in streng katholischem Geiste zu führen und alle Neuerungen der bayrischen Regierung auf diesem Gebiete äbzuschaffen. Das von den Bayern aufge löste Franziskaner-Gymnasium in Bozen und Benediktiner-Gym

nasium in Meran wurden wieder hergestellt, ebenso die Theo logische Fakultät in Brixen. Ebenso wurde die Reform der Inns brucker Universität und des Innsbrucker Gymnasiums, sowie die der Volksschulen in streng katholischem Geiste ins Auge ge faßt, doch kam dieser Organisationsentwurf nicht zur Aus führung. s Während sich Hofer in die Zivilverwaltung wenig hinein mischte, betrachtete er die Landesverteidigung als seine vor nehmste Aufgabe. Hofer hoffte von Anfang an, im Vertrauet auf die Versicherung

verhandelt, aber die maßlosen Forderungen Napoleons drängten Oesterreich, noch einmal einen Waffengang zu versuchen und Erzherzog Johann entwarf in der ersten Hälfte September einen neuen Plan für den Einmarsch in Tirol und bewog Eisenstecken und Sieberev zur Rückkehr nach Tirol. Um sich für den Wiederausbruch der Feindseligkeiten genügend vorzubereiten, veranlaßte Hofer die Herstellung von Evidenzliften über die gesamte waffenfähige Mannschaft Tirols vom 18. bis zum 60. Lebensjahre und teilte

von Luxheim und Anton Sieger. ,Für Welschtirol hatte ursprünglich Hofer den Jakob Dorggler als Kommandanten bestimmt, später aber ernannte er Josef von Morandell in Kaltern dazu. Nach vielen blinden Alarmen erfolgte am 31. August ein feindlicher Angriff in das Ampezzo. Der dort kommandierende Baron von Luxheim wurde zuerst mit 400 Mannj bis Beutelstefn zurückgeworfen, erhielt dann aber Verstärkung und drängte den Feind wieder bis zur Grenze zurück. Zur selben Zeit unternahm Anton Speckbacher

von Unterinntal aus einen Streifzug in das Salzburgische. Mm 30. August richtete er einen Aufruf an die biederen Bewohner des Salzburger Gebirges, worin er versprach, sich für die Vereinigung Salzburgs mit Tirol einzusetzen und ernannte den Anton Wallner zum Kommandanten im Pinz gau. Die Pinzgauer erhoben sich nun in der Tat, rückten am 5. September unter Anton Wallner gegen Weißbach vor und drängten den Feind über dm Hirschbühel zurück. Am 13. Sep tember kamen Deputierte aus dem Pinzgau! zu Hofer nach, Inns

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.12.1911
Umfang: 8
Seite 6 Volks-Zeitung Montag, 11. Dezember Nr. 237 reuen Bauern zu bestimmen, Lose zum vollen Kurs werte gegen Raten von 4 und 9 Kronen anzukaufen. Natürlich wußte -dabei Hofer dem Bauern klar zu machen, daß nur er der geeignete Mann zur Durch führung derartiger Geschäfte sei. Kurz und gut, der Bauer kaufte Lose und schickte die Raten pünktlich ein. Eines Tages erschien nun der Agent Hofer wie der bei Diechtl und machte ihm weiß, daß er, wenn er einen Pauschalbetrag von 200 K zahle, viel bil

liger davonkomme. Diechtl schenkte den Worten des redegewandten Gauners Glauben, folgte ihm den Bezugsschein aus und die 200 K. Den Bezugsschein sendete Hofer zurück, die 200 K verwendete er für feine eigenen Bedürfnisse. Das war der Anfang des sen, was nun kommen sollte. Hofer hatte schon bis her nicht verabsäumt, von seiner reichen Heirat mit einer Dame, welche 80.000 K besitzen sollte, zu schwefeln, was ihm Diechtl auch aufs Wort glaubte. Zuerst wußte er den Bauern zum weiteren Ankauf von Losen

im Werte von mehreren hundert Kronen zu bewegen und dann kamen langsam die Bettel briefe und die persönlichen Pumpversuche. Diechtl reagierte auch darauf und folgte, soweit es sich nach den Vorgefundenen Postaufgabescheinen konstatieren läßt, Hofer insgesamt 1126 K 76 h aus. Nähere Ausschreibungen fehlen. Hofer bediente sich zur Er reichung dieser Darlehen der verschiedensten Schwin deleien. Die Krone setzte Hofer seiner Verworfen heit aber noch dadurch auf, daß er auch noch mit der Tochter

des Betrogenen Liebeshändel anfangen wollte. Das nächste Opfer, das sich Hofer ausersehen hatte, war der Gastwirt Jakob Heigenhauser in Waidring. Nachdem ihm dieser einmal aus Gefäl ligkeit 6 K geliehen hatte, versuchte er einen Pump in größerem Maßstabe. In einem jämmerlichen Briefe, dem er einen Wechsel mit gefälschten Unter schriften beigelegt hatte, bat er um ein Darlehen von 100 X. Der Gastwirt aber fiel ihm auf den Schwin del nicht herein. Einen ganz gleichen Losschwindel wie bei Diechtl vollführte

Hofer auch beim Bauern Nikolaus Lubmair in St. Ulrich. Diesem hängte er zwei wertlose Lose an, machte dann den gleichen Schwindel mit dem „Pauschale" von 100 K und schädigte auf diese Weise Lubmair um 208 K 44 h. Bei der Fiuma Michael Gaßner in Möllbrück be stellte Hofer eine Nähmaschine auf den Namen sei ner Tochter Maria Marx, wobei er wiederum einen jener schwindelhaften Wechsel verwendete. Da die Firma aber eine Anzahlung von 10 K verlangte, Hofer diese aber nicht leistete, so erfolgte die Life

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 6
Datum: 16.04.1932
Umfang: 6
Der 1914 in ruffische Kriegsgefangenschaft geratene Josef Hofer aus Neustift im Stubai ist nach mehr als lljähriger Abwesenheit in feiner Tiroler Heimat eingetroffen und fuhr sofort in seinen Heimaisort, wo er von seiner 78jährigen Mutter und der gesamten Bevölkerung unter den Klängen der Ortsmusik empfangen wurde. Über seine Erlebnisse berichtet Hofer, der bei Kriegsausbruch mit dem 3. Kaiser schützenregiment ins Feld ging, folgendes: Er wurde am 26. September 1914 bei einem Angriff nächst przemgsl

schwer verwundet, blieb zwei Tage am Gchlachtfelöe liegen und wurde am 28. September von den nachrückenöen Nüssen über nommen und ins Feldspital nach Lemberg befördert. Nach langwierigen Transporten und Aufenthalten in den Kriegöspitälern in Kiew und Moskau kam Hofer nach Weihnachten in des Gefangenenlager nach Tomsk und von dort nach Nertfchinsk, wo er bis 1916 verblieb. Zur Landarbeit nach Nowi Si- birsk abkommanöiert, verrichtete er dort drei volle Jahre schwere Arbeit als Knecht, war aber überall

bei den Arbeitgebern gut behandelt. Jede Möglich keit einer Flucht aus der in weiter Einsamkeit in den Steppen Sibiriens gelegenen Ortschaft war aus geschlossen- Hofer erfuhr nichts vom Abbruche des Krieges, von der Umgestaltung Österreichs, keinerlei Nachricht aus der Heimat konnte ihn erreichen, wie er oft auch sehnsuchtsvolle Briefe an Mutter und Freunde schrieb.- diese gaben ihn längst verloren und betrauerten ihn als Toten. Im Mai 1919 kamen die Tschechen auch in diese Gebiete Sibiriens und zwangen

alle Kriegsgefangenen in ihre Legionen. Hofer gelang damals eine Flucht in die weiten Wälder, die reich an Abenteuer war und einigen seiner Mitflüchtigen das Leben kostete. Als ihn Eis und Schnee zu den Hütten der sibiri schen Landbewohnern trieben, wurde Hofer an die Tschechen verraten. Im letzten Augenblick wurde er von nachkommenden Teilen der russischen Armee ausgenommen und nach Wladiwostok mitgenommen. Nach zahlreichen Gefechten kam Hofer verwundet in die Gefangenschaft der Japaner, die ihn auf die Insel

Sachelin verschleppten. Dort mußte Hofer mehr als zweieinhalb Jahre in den Bergwerken dieser Hölleninsel arbeiten und sah die Sonne nicht. Schwer erkrankt wurde er von einem russischen Mit arbeiter in sein sibirisches Vaterhaus gebracht. Dort pflegte die ganze Familie den armen Österreicher und Hofer heiratete zum Dank für die erwiesene Nettung aus Not und Tod die verwitwete Tochter des Hauses, deren verstorbener Gatte kriegsgefallener war und sie mit zwei kleinen Töchterchen zurückge lassen

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 10.09.1933
Umfang: 16
Ein Skan-al erster Sr-nung. Der Gauleiter Hofer und die Leute, welche seine Ent führung aus dem Gefangenhaufe in Innsbruck bewerk stelligten, find, trotzdem ihnen die Verfolger hart auf den Fersen waren, aus italienisches Gebiet entkommen. Das Auto, in dem Oberinspektor Hickl der Innsbruk- ker Polizei dem Auto der Flüchtenden nachfuhr, war nur fünf Minuten dahinter her. Der ständigen Auto kontrollstelle der Gendarmerie in Matrei wurde, als sie das Auto der Flüchtenden aufhalten wollte, „Heimat

Gendarm von Steinach eilte sofort mit seinem Karabiner auf die Straße und sah in diesem Moment das Auto in rasen der Fahrt an ihm vorbeisausen. Er feuerte dem Wagen drei Schüsse nach, nachdem er noch vorher versucht hatte, ihn auszuhalten. Diese Schüsse verletzten Hofer, wie man nachher erfuhr, am Bein. Unterdessen hatten aber auch schon die Gendarmen von Gries Vorpatz ge nommen und Vorbereitung für die Anhaltung getrof fen und so vorgesorgt, daß das Auto wahrscheinlich in Gries, sicher aber beim

Kerschbaumer zum Hallen ge bracht worden wäre. Auf keinen Fall hätte es aber die Grenze überfahren können. Die Flüchtigen verließen das Auto, wobei sie Hofers Reisepaß, Handgranaten usw. zurückließen. Sofort wurde die Heimatwehr des Wipptales alarmiert, die trotz der frühen Morgen stunde (2 Uhr früh) rasch auf den Beinen war und nun mehr bei der Durchsuchung des Geländes half. Diese Nachsuche blieb allerdings vergebens, weil Hofer und seine Spießgesellen bereits in aller Frühe die italieni sche Grenze

erreicht hatten, wo sie sich anscheinend bis abends ziemlich versteckt hielten. Erst dann stellten sie sich den Finanzieri und Karabinieri, von denen sie dann nach Brixen befördert wurden. In Brixen wurde Hofer von seinen Eltern, die sich zwei Tage vorher dorthin begeben hatten, erwartet. Er mußte sich gleich in ärzt liche Pflege zur Behandlung seiner Wunde begeben. Da bekanntlich wegen politischer Verbrechen nicht aus- geliefert wird, war es von vorneherein gewiß, daß Italien den Hofer

nicht ausliefern wird. Zweifelhaft war die Frage hinsichtlich seiner Entführer. Denn diese haben gegen amtliche Personen Gewalt gebraucht und Chloroform angewendet, also gemeine Verbrechen be gangen. Die österreichische Justizbehörde hat dann auch sofort einen Steckbrief gegen die Flüchtigen erlassen. Dieser Steckbrief lautet gegen Franz Hofer, Sohn des Franz und der Rosa, geb. Heinzle, geboren am 27. No vember 1902 in Hofgastein, zuständig nach Hall i. T., Kaufmann in Innsbruck, Maximilianstraße 5; Sieg fried

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 07.03.1936
Umfang: 8
Andreas Hofers Leidensweg In der zweiten Oktoberhälfte 1809 marschierte die größte feindliche Armee, die Tirol bis dahin gesehen hatte, gegen das mittellose Gebirgsland vor, in dem die Nachricht von dem Abschluß des Friedens zwi schen Oesterreich und Frankreich doch frei gar man chem Glauben finden mußte, während sich andere um so hartnäckiger der allerdings bitteren Wahrheit ver schlossen. Dem Einfluß letzterer erlag Hofer. So steckte der verderbliche Keim der Uneinigkeit

in dein bis jetzt unbesiegten Bergvolk. Darum konnte auch die neue Erhebung, zu der Hofer aufrief, keinen Erfolg mehr haben und nach mannigfachem Hin- und Her- schwanken lag Tirol im Dezember 1809 besiegt zu Füßen eines erbitterten Feindes. Auf die Führer war es nun besonders abgesehen; nur schnelle Flucht auf die unzugänglichen schneebedeckten Mpenhöhen konnte Rettung bringen; mehr Sicherheit hätte die Flucht nach Oesterreich geboten, die jedoch zu dieser winter lichen Zeit mit großen Schwierigkeiten verbunden

. Nur der treue Schreiber Kajetan Sweth war Hofer in diese bitter ärmlichen Verhältnisse gefolgt. Welch ein Gegensatz zum Leben in der Hofburg! Mit dem neuen Jahr erschien da droben mich Hofers Frau; sie, die das Haus treulich gehütet in den Tagen des Glanzes, sie wollte ihn in den Tagen der Bitternis nicht allein lassen und erschien mit dem fünfzehnjährigen Sohn Johann. Es war dies nicht unbedenklich, da nun öfter Leute zu Besuch kamen und der Rauch an bellen Wintertagen weithin zu sehen war. Einsichtige

und diesen Menschen bitte ich um Gnade, denn sie sind wahrhaft unschuldig." Mit diesen Worten gab sich Hofer gefangen. Nun wurde Hofer und feine Frau gebunden, dann ließen die Häscher ihren Zorn an Hofer aus, indem sie seinen Bart zerrauften, bis ihm das Blut über das Gesicht herabrann. Der Abstieg ins Tal war ein reines Martyrium, denn man hatte den drei männlichen Gefangenen nicht gestattet, auch nur die Füße zu bekleiden ; die blutigen Spuren wa ren der beste Beweis für den drei Stunden langen Schmerzensweg

ins Tal. Von dort, wo Hofer sein ausgeplündertes Heini sehen konnte, ging es weiter nach Meran, tvo ihm eine Rast gegönnt wurde. In Bozeii wurde der Sohn und die Frau Hofers frei- gelassen und Hofer einer besseren Behandlung zuge führt. Dann gings weiter hinunter nach Mantua- wo man am 5. Februar ankam; hier kommandierte Ge neral Bisson, der im April in Innsbruck hatte die Waffen vor den Bauern strecken müssen. Hofer be nahm sich in dieser Lage überaus würdig und ge faßt; er ließ gar keinen Zweifel

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 4
Datum: 09.08.1939
Umfang: 4
Sie «Ws Ser WiM- uns MelSkMim für Tirol. Der Gauleiter spricht zu den Mättnern der Wirtschaft. (NSG.) '.Die feierliche Konstituierung der Industrie- Wd Handelskammer Jür Tirol fand am 7. Au galt nachni. im Festsaal der Hofburg in Innsbruck statt. Anwesend waren Gauleiter Hofer mit zahlreichen Vertretern ! der Partei und ihrer Gliederungen und zahlreiche andere Ehren gäste, vornehmlich die Männer der Wirtschaft. Nach einem musikalischen Vorspiel sprach der Präsident der Kammer Pg. Innerebner

der Partei, aber auch als Landeshauptmann und zukünftigem Reichs- statthalter restlos und ohne jede Einschränkung zur Verfügung steht. An diese Schlußausführungen des Pg. Innerebner knüpfte Gauleiter Hofer, der nuN das Wort ergriff, an. Der Gauleiter verwies ferner auf die einst auseinanderstreben den, gefährlich eigensüchtigen Wirtschaftsgliederungen früherer Zeiten. Heute hat jeder Erwerbszweig seinen Platz, nur in der Erfüllung seiner Aufgabe kann er seine Daseins berechtigung und nur im Dienste

die Industrie- und Handels kammer für Tirol als konstituiert, ermahnte seine Zuhörer nochmals zur Pflichterfüllung und sicherte ihnen jede mög- Kranewitters..Anbra Hofer". Tiroler Volksschauspiele Thiersee 1939. Ueber die Eröffnung der Tiroler Volksschauspiele in Thiersee am vergangenen Sonntag, 6. August, haben wir bereits berichtet. Welchen Rang die Thierseer Andreas- Hofer-Spiele als bewußt blut- und bodenverwurzeltes Werk im kulturellen Aufbau des Gaues Tirol-Vorarlberg be- anspmchen

, das hat keiner besser gesagt als Gauleiter Franz Hörer bet seiner Eröffnungsansprache. Hier spricht ärt- eigene Heimat- und Volkskunst nunmehr unverfälscht zu uns. Franz KraNewitters „Andra Hofer", zweifellos eine starke dichterische Leistung, war zur Zeit seiner Entstehung, lange vor dem Weltkriege, auch eine mannhafte Tat. Der Dichter wollte damit gegen den versüßlichenden Hurra-Pa- triotismus, der einen Andreas Hofer ganz vor den Karren Habsburgs und der politisierenden Kirche spannte, aufi- bäumen

, und dies ist ihm auch gelungen. Uns ist Krane- witters Stück schon deshalb verehmngswürdig, weil es da mals einen solchen Sturm der Entrüstung erregte. Daß Kranewitter seinen Volkshelden cpich von seiner mensch lichen Seite zeigte, das hat ihm bestimmt nicht geschadet. Wir wollen auch heute auf der Bühne ein realistisches Spiel sehen. Nur eines sehen wir heute anders. Wir er blicken im heldenhaften Kampfe des „Rebellen" Andreas Hofer gegen den Feind wider den ausdrücklichen Befehl Habsburgs, mochte er auch mit schweren

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 25.02.1937
Umfang: 16
18 Jahre als KrirgsgOW« in Mrien. Die Erlebnisie des Heimkehrers Loses Hofer in Neustift, bearbeitet von einem Stubaier. 114 ^ Sollte nun der ganze Plan an den Mitteln scheitern? In meiner Verzweiflung fuhr ich nach Nowosibirsk zum deutschen Konsul und ließ durch ihn einen Brief an das . österreichische Kosulat in Moskau aögehen. Darin bat ich um eine Unterstützung zu meiner Heimreise. Wenn aber einen das Unglück verfolgt, dann verfolgt es ihn gründlich. Von Moskau kam der kurze Bescheid

. Aber es werde noch lange dauern, .bis alles in Ordnung sei. Oesterreicher oder Russe? Wenige Wochen später hieß es, im Zuge des Ver fahrens habe es sich herausgestellt, daß Hofer nicht mehr Oesterreicher, sondern Sowjetbürger sei. Das sei deshalb anzunehmen, daß er die Stelle eines Dorfbürgermeisters bekleide. Außerdem habe Hofer eine Familie mit sechs Kindern, zwei Kinder stammen aus der ersten Ehe seiner Frau und sind Zweifellos russische Staatsbürger. Auch wenn Hofer in die Heimat zurückkehren kann, muß ein neues

Betreiben einsetzen, damit er die russische Staats bürgerschaft los wird und die österreichische wieder erlangt. Das dürfte aber nicht schwierig sein, sofern er nicht von allem Anfang an seiner Heimatsgemeinde zur Last fällt. „. . . freiwillig in Sibirien geblieben." 4 Am meisten aber wurmte mich folgende Bemerkung, die in einem amtlichen Schreiben stand: Hofer gehört wohl zu jenen Kriegsgefangenen, die gewissermaßen freiwillig in Rußland zurückgeblieben sind und die bisher unter gün stigen

Verhältnissen gelebt haben. Jetzt, da die Lebens bedingungen schlechter geworden, wollen sie wieder heim kehren. Aus den amtlichen Behelfen hat sich einwandfrei ergeben, daß Hofer sich bereits im Dezember 1919 in Was- sinskai, Kreis Nowo-Nikolajewsk, jetzt Nowo- Sibirs, auf gehalten hat. Dieser Kreis ist in den Jahren 1920 bis 1922 von allen Kriegsgefangenen, die Willens waren heimzukehren, erfolgreich evaku iert worden. (Die letzten Worte waren auffallend unterstrichen

ich gefangen und kam auf drei Jahre in ein Kohlenbergwerk auf der Insel Sachalin, wo ich bis anfangs 1923 bleiben mußte. Die gün stige Zeit zur Heimkehr hatte ich demnach ohne meine Schuld versäumt. Von einem kostenlosen Heimtransport keine Rede. Ob Hofer tatsächlich Sowjetbürger geworden, so lautete das Schreiben weiter, wird von der österreichischen Gesandtschaft festgestellt werden. In diesem Falle würde sich die Durchführung seiner Heimreise noch schlechter ge stalten. Da die Ausreise von Sowjetbürgern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 30.04.1927
Umfang: 16
" be schimpft und verleumdet wird. Südtiroler MchrWey. Großfeuer bei Trient. In Albino bei Trient wurden zwei Häuser durch Feuer zerstört. Ein ungetreuer Spitalsverwalter. Wegen Unter schlagung von 83.000 Lire wurden in Arco der Spitalsver walter und sein Sohn verhaftet. Ms dsm GenchtsfM. Schulden machen und beleidigt sein. Am 18. März 1927 traf Photograph Hans A m o s den ehemaligen Breinöß'lwirt Franz Hofer vor dem Hotel „Maria Theresia". Zwischen beiden bestehen seit dem Früh jahre 1925 wegen

Zahlungsverpflichtungen Hofers verschie dene Streitigkeiten. Hofer fragte, „warum er fixiert werde". Hierauf erklärte Amos, was mit der Einhaltung seiner Verpflichtungen sei. Das gerroffene Uebereinkommen sei ein Schwindel und er sei betrogen worden. Diese Ehren beleidigung hatte folgende Vorgeschichte: Franz Hofer jun. kam in das Atelier des Photographen und drängte Amos um Hingabe eines Darlehens, damit er seinen geschäftlichen Verpflichtungen Nachkommen könne. Tiefer ersuchte seinen 76 Jahr alten Barer

, ihm aus seinen Ersparnissen den feh lenden Betrag vorzuschießen, und so konnte ein Darlehen von 1800 8 bewilligt werden. Der Betrag wurde gegen Bestätigung ausgefolgt und zur Sicherstellung mehrere Radioapparate übergeben. Da das Darlehen auf einen Monat gegeben war. wurde Hofer jun. bei Fälligkeit des Darlehens vorstellig und ersuchte um weitere Stundung. Er zog den vorerst ausgestellten Wechsel ein, gab ein neuer liches Akzept aus 2000 8 und die übergebenen Eriksen- Apparate als Pfand. Amos nahm dieses Akzept in Ver

- Wahrung und versprach Hofer jun. die Abzahlung des Dar lehens, und zwar den Betrag von 770 8 innerhalb zwei Ta gen. den Restbetrag bis längstens 15. Mai 1925. Am 17. April 1925 trat der Vertreter des Schuldners. Dr. Karl Loewit, an Amos heran, und zwar im Namen Franz Ho fers. in einem außerordentlichen Ausgleichsverfahren dem Ansuchen des Sohnes Hofers zuzustimmen. Amos ließ sich SporHeaus Maria- 1NNS3RCCK sienstr. I Nr. 39 *1 <S Ausrüstung u. Bekleidung für tfen Bergsport über dieses Anbot

von Dr. Ammann aufklären. Hofer jun. erklärte ber dieser Angelegenheit, daß er nicht die Absicht habe, einen gerichtlichen Ausgleich anzu-streben, zumal die Forderung auch im gerichtlichen Ausgleich durch die Psand- unterstellung nicht berührt werde. Hofer jun. war zur Zeit der Darlehensaufnahme bereits zahlungsunfähig. Bei An- botstellung des Ausgleiches hatte Amos den vorgenannten Wechsel über 2000 8 in Händen. Vierzehn Tage später er klärte Hofer seine Zahlungsunfähigkeit bei Gericht und wurde

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 01.08.1936
Umfang: 10
gut, der Güte des Heues aber schadete das schlechte Wetter. Derzeit arbeiten die Bauern an der Einbringung des Bergheues. Das Vieh In der Literatur, namentlich in der Belletristik, fin det man über die Auszeichnung, die Andreas Hofer im Jahre Neun empfing, so viele unrichtige Bezeichnun gen, daß es nötig erscheint, über diese Dekoration die historische Wahrheit sestZustellen. Einmal wird sie als „Gnadenkette", „Ehrenkette", „Gnadenmedaille" usw. genannt, manchmal liest man sogar, Kaiser Franz

habe für Hofer eigens „eine" Medaille prägen und „eine" Kette anfertigen lassen. In Wirklichkeit handelt es sich bei der Ehrung Ho fers zwar um eine hohe, aber um keine außerge wöhnliche Auszeichnung, sondern um eine solche, wie sie eben damals für besondere Verdienste üblich war und wie sie an viele Personen verliehen wurde. Wir haben uns die Mühe genommen, in den Amtskalendern jener Zeit nachzusehen, welche Perso nen sonst noch mit der gleichen Auszeichnung belohnt wurden. Wir fanden da den Theologie

mit derselben Auszeichnung wie Hofer begnadet worden sein. Die „Große goldene Zivil-Ehren-Medaille mit der Kette" — so ihr offizieller Titel — wurde im Anschluß an das kaiserliche Patent vom 11. August 1804 durch Kaiser Franz anläßlich der Annahme des Titels eines Kaisers von Oesterreich mittels einer Hof- Resolution, die bisher leider nicht aufgefünden werden konnte, ge stiftet, und zwar zur Belohnung für verdiente Perso nen beiderlei Geschlechtes, deren Stand oder Verdienste nicht zur Verleihung eines Ordens (Leopolds

- oder Stephans-Orden) oder einer militärischen Auszeichnung (Maria-Theresien-Orden) geeignet waren. Neben der „großen goldenen" samt Kette gab es noch eine „große goldene" ohne Kette, d. h. am ponceauroten Bande, oder kurz „am Bande", eine mittlere und kleine und eine silberne Zivil-Ehren-Medaille. Andreas Hofer erhielt also die „große goldene" mit der Kette. Auf der Vorderseite der Medaille sieht man den lorbeerumkränzten Kopf des Stifters Franz I. mit der Umschrift „Franc. Austriae Imper.", darunter

-Theorie (alle Macht kommt vom Kaiser und der Kirche) seinen Grund hatte. Das Schicksal der Medaille ist bald erzählt. Sie war im Hauptmünzamt in Wien, zusammen mit vielen an deren, vielleicht hundert Stücken, geprägt, die Kette von einem Wiener Hof-Juwelier angefertigt worden. Im Hoslager zu Totis (Ungarn) wurde sie den Majo ren Joses Eisenstecken und Jakob Siberer am 14. Sep tember 1809 übergeben und von diesen dem Andreas Hofer am 30. September in der Innsbrucker Hofburg überreicht. Hofer nahm

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Unterinntaler Bote
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Seite 5 von 12
Datum: 26.02.1897
Umfang: 12
vom 14. ds. dahier gieng auch die Rede von einer Petition, welche die Vorsteher des Bezirkes Kufstein an den heurigen Landtag gerichtet haben. Dabei wurde als auffällig hervor gehoben, daß gerade der liberale Bürgermeister von Kuf stein, Dr. Praxmarer, dazu ausersehen wurde, diese Pe tition zu verfassen. Herr Benedikt Hofer venheidigte sein Vorgehen damit, daß der genannte Advokat diese Abfassung unentgeltlich besorgt habe. Das glauben wir aufs Wort; denn der liberale Herr hat sich sicher geschmeichelt gefühlt

, für den conservativen Abgeord neten eine Petition verfassen zu dürfen. — War es doch eine Art Armuthszeugnis, welches die conservative Partei sich damit ausstellte, daß ein Liberaler diese Petition ver fassen mußte; so was wird sonst eben nicht leicht Vorkom men. Daher war auch der Zuruf gewiß nicht unberechtigt, der Herrn Hofer aus der Versammlung entgegenschallte: „Selber machen!" — Hofer hatte auf diesen Zuruf begreiflicher Weise keine Antwort; es war da Schweigen das beste. Dabei fällt uns eine nicht überall

bekannte Thatsache ein. Als es hieß, die aufgelassene Festung Kufstein sollte an ein fremdes Consortium verkauft wer den, da war Kufstein in Roth. Aber der kluge Bürger meister wußte Rath. Er wandte sich an Herrn Professor Dr. Ambros Mayr mit der Bitte, ein schneidiges, form vollendet stylisirtes Majestätsgesuch abzufassen. Professor Dr. Mayr ließ sich bereitwilligst dazu herbei, verfaßte das Gesuch und dasselbe wurde bei Gelegenheit der Enthüllung des Hofer-Denkmales durch eine Deputation, an deren

und Dr. Praxmarer mit dem seinen an Dr. Mayr, und Dr. Mayr hat Erfolg. Den Reim darauf kann sich Jedermann selbst machen. Gewiß hatte der Bauer Recht, der bei der Versammlung hier zu Professor Dr. Mayr sagte: „Wir wissen es wohl; während der „Diktl" (Benedikt Hofer) in Wien uns ein Stück erwirkt, erwirken Sie uns fünf Stück!" Demselben Bauer war es eben auch gut bekannt, daß Prof. Dr. Mayr durch seine persönlichen Bemühungen in Wien die für seine Heimatsgemeinde Söll so wichtige Haltestelle im Bruckhäusel (Söll

-Leukenthal) erwirkt hat. Haben wir nicht allen Grund, ganz abgesehen von andern Dingen, die auch schwer in's Gewicht fallen, lieber den Schmied als den Schmiedl, d. h. lieber den Dr. Mayr als den Bene dikt Hofer nach Wien in den Reichsrath zu schicken?

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 22.07.1936
Umfang: 6
, der in Bozen bei einer Bausirma als Arbeiter beschäftigt ist, mit einem Auto zusammen. Simmerhofer stürzte zu Boden, wobei ihm ein Arm und ein Fuß gebrochen wurde. Die Rettungsgesellschaft überführte ihn ins Krankenhaus. Frau Bundeskanzler Alwine Dsllfutz ist mit ihren Kindern zum Kuraufenthalt in Obladrs, Tirol» eingetroffen Die Andreas-Hofer-Freilichtspiele in Hall. Seefeld und Kitzbühel Hofrat Josef N e u m a i r, der Präsident des Bundesver- | lages und Obmann des Bundes der Tiroler in Wien, schreibt

j uns aus seinem Sommeraufenthalt: h Mit Kopfschütteln lese ich eben in der Donnerstag-Num mer des „Tiroler Anzeiger", daß „zur Durchführung der Frei- lichtspiele, deren Inhalt aus der Heldenzeit der Freiheits kämpfe vom Jahre Neun gewählt wurde", beabsichtigt sei, „den ausländischen Gästen den großen Tiroler Andreas Hofer i in der erschütternden Dichtung Kranewitters vor Augen : zu führen". Unser lieber, großer, greiser Landsmann Kranewrtter, den ich verehre, zu dessen literarischer und menschlicher Hoch schätzung

ich bei vielen Gelegenheiten mein ehrlich Stück bei- ; getragen habe — ich hielt z. B. auch im vorigen Jahr die Einleitungsrede zur Erstaufführung seines „Andre Hofer" im Wiener Bürgertheater — möge es mir nicht ubelnehmen. j wenn ich dagegen meine Stimme erhebe. Sein „Andre Hofer", ! das weiß er. das haben wir Aelteren in den Jahren der Erst- ! aufführung miterlebt, war lange Jahre ein Streitstück; es ist viel dagegen gewettert worden, auch übertrieben, es ist von einem großen Teil der tirolischen

Oeffentlichkeit glatt abgelehnt worden, man sagte, dieser „Andre Hofer" sei nicht der Andreas Hofer usw. Im Lauf der Jahrzehnte ist auch über diese Streitfrage Gras gewachsen, und ich habe nicht f die Absicht, es wegzümähen. Franz Kranewitter ist unterdes in ganz Tirol, nicht nur wie einst bei einer Partei, zu hoher l Ehre gekommen und er verdient sie. Daran sei nicht gerührt. Aber es muß erlaubt sein, festzustellen, dem Sachverhalt! und der Wahrheit gemäß, daß sein „Andre Hofer" kein pas- sendes Stück

Größe, feine Wirkung, seinen Ewigkeits- wert vorführen wollen, zeitgemäß, zur Hebung der Va terlandsliebe, zur Verherrlichung des Tirolertums, so mutz ein anderes Stück gewählt oder ein anderes Stück dazu her gerichtet werden. Kranewitters „Andre Hofer" müßte als Freilichtspiel auch erst umgearbeitet werden; so, wie das Drama im Buch steht, entspricht es einem Freilichtspiel > in keiner Weise, es ist ein ausgesprochenes Saalstück. Nun ist es wohl möglich, daß Kranewitter die Umarbeitung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 4
Datum: 28.12.1938
Umfang: 4
wurden nicht we niger als 705100 Personen befördert, das sind um fast 42 000 Reisende mehr als zu Weihnachten des Vorjahres. Wintersportler wurden insgesamt 21 000 in die Berge ab gefertigt. 5263 Züge wurden abgewickelt. Wörgl« Nachrichten. b Wörgl. Vom Hofer-Quintett. 1911 bildete sich auf Anregung des Schuldirektors Hofer in Kirchbichl eine Sängerrunde, wozu Herr Hofer auserwählte Kräfte heran zog. Es stellte sich schließlich aus folgenden Sängern zusam men: Josef Aufinger, erster Tenor; Josef

Gschöpf, zweiter Tenor; Elmerer erster Baß, Chroust zweiter' Baß und Hofer als Chormeister. Sie erlangen sich bald einen Ruf, fo daß ihr Mitwirken bei Feiern und Festen besonderer Art weit und breit zur Vollständigkeit solcher gehörte. Mährend des Krieges stellten sie ihre Sangeskunst in bcn Dienst der Kriegsfürsorge. Leider lichtete der Tod ihre Reihen, Ersatz wurde herangebildet und mit diesem die vorbildliche Pflege des deutschen Liedes fortgesetzt. In der Nachkriegszeit Dank. Für die vielen

liebevollen Beweise der Anteil nahme anläßlich des Ablebens unseres lieben, unver geßlichen Gatten, Vaters, Großvaters und Bruders sowie für die Beteiligung am Begräbnis, am Got tesdienst u. für die prachtvollen Kranz- und Blumen - spenden sagen wir unseren innigsten Dank. Dank auch dem Betriebeführer der Fa. Pirlo mit Ge folgschaft. In tief st er Trauer: Familie Fang. Kufstein, 27. Dezember 1938. 2256 Für NkiijM EINE NEUE SENDUNG Brathühner Poularden 2233 Enten U. unterwegs Andreas Hofer Einladung

zu der am Samstag, 31. Dezember, stattfindenden Wlrr-Mr IM AURACHER-GARTEN IN KUFSTEIN Es spielt auf zum Tanz die Tiroler Bauernkapelle „Alpenrose" aus Wö'gl Eintritt für Herren 50Rpf., für Damen und Militär 30Rpf. Zu zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein: Der Wirt. wiederholten sich die Wechsel in der Besetzung ihrer Runde. Schließlich übersiedelte Chormeister Hofer nach Brirlegg. Der letzte und für die Aufhebung des Quintetts maßgebende Schlag war der Tod des ersten Tenors desselben, Josef Aufinger

. Mit ihm starb auch das Hofer-Quintett. b Häring. Das waren Weihnachten! Heuer gab's frohe, zufriedene Gesichter; die Not, die wir besonders die vergangenen Jahre so bitter kennen lernten, war ausge schaltet. Das WHW. arbeitete unermüdlich, alles half zusammen zur Gestaltung eines Freudenfestes. Bereits am Mittwoch war große Kartoffelausgabe, bei der etwa 6000 Kilogramm an die Betreuten zur Ausgabe kamen. Am Frei tag wurden nicht weniger als 10 Pferdesuhren in die ein zelnen Blockgebiete gebracht

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