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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 14
Datum: 28.03.1926
Umfang: 14
Donnerstag, den 25. März 102(5, ^ Seite 4. Nr. 13. Der Himmel auf Erden. Das gibts einmal nicht, heute schon gar nicht, wer den sich die Leser denken. Es sieht auf Erden alles eher als himmlisch oder dem Himmel ähnlich aus. Heute ists zum Teil so, daß der eine gern einäugig sein wollte, wenn der andere blind rpürde. Wie viel Neid. Selbstsucht, Tyrannei, Terror, und wie viel Feindschaft und Schadenfreude gibts in der Welt, von den vielen und schaurigen Verbrechen gar nicht zu re den, die beinahe

die Vermutung aufkommen lassen, als ob Scharen von Menschen von der Hölle wären ausgespien worden. Und da soll der Himmel auf Er den sein können! Es mögen etwa 20 Jahre her sein, als in einer Stadt am Bodensee die Bewohner zu einer sozialdemokratischen Versammlung eingeladen wurden. Als Redner wurde ein protestantischer Pastor aus der Schweiz angekündigt. Das reizte auch meine Neugierde zum Besuche der Versammlung. Der Red ner — er bekannte sich selbst als Anhänger der So-: zialdemokratie bemerkte

u. a., daß wenn die Leh ren des Sozialismus allgemein zur Annahme und Durchführung gelängen, wir den Himmel auf Erden hätten. Wenn der protestantische Pastor heule noch leben sollte, dürfte er wahrscheinlich anders denken. Man brauchte ihn ja nur auf Rußland zu verwei sen, wo die Lehren des Sozialismus vollständig zur Durchführung gelangten. Aber den Himmel auf Er den wird heute sicher niemand in Rußland sehen, höch stens etwa die obersten Bolfchemiftenführer. die in allen Genüssen schwelgen und sich Reichtümer

angeeig net haben aus Kosten des armen Volkes. Wer wissen will, wie der Himmel auf Erden in Rußland beschaf fen ist, der lese nur noch einmal den Artikel „Sieben Wochen im Paradies", im „Bötl", Nr. 11, durch. Uebrigens zweifle ich auch noch sehr stark daran, daß sich die schwelgerischen Bolschewikenführer im Himmel zu sein fühlen. Dazu gehört viel mehr und andere Ge nüsse und Freuden, als sie genießen. Aber die Neichen haben den Himmel sicher schon auf dieser Welt. So kann man oft sagen hören

. Ja, wenn zum Himmel auf Erden sonst nichts nötig wäre, als Geld im Heber- fluß und was man für Geld bekommen kann, dann ja. Aber das genügt noch lange nicht. Wie wären sonst die zahlreichen Selbstmorde reicher Leute mit strotzender Gesundheit, denen alle Genüsse der Welt zur Verfügung stehen, die sich gar nichts zu versagen brauchen, zu erklären. Vor wenigen Jahren hat in Wien ein junger Mann Selbstmord verübt. In einem an seine Eltern gerichteten hinterlassenen Briefe be merkte er. daß er alles genossen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 11 von 16
Datum: 10.05.1929
Umfang: 16
eines Arztes numnehr wieder einen eigenen Arzt bekommt, wodurch der Arzt von Winklern nur entlastet wird. I Kerrgottswinkel Himmel. Fernand hat gesagt, man soll den Himmel den Narren und den Spatzen lassen. Es sei Himmel genug auf Erden und die Menschen selber könnten sich den Himmel hier machen. Dann brauchen wir den anderen drüben nicht. Fch möchte jetzt einmal mit diesen Menschen reden, ob er wohl den Himmel auf Erden gefunden mit wunschlosem HerzenSglücki und -frieden und ob er andern den Himmel

gemacht hat; ich möchte ihn jetzt fragen, ob er noch nicht an den Himmel glaubt, in dem er sich jetzt freut oder nach dem er sich im Fegefeuer bren nend sehnt oder den er in der Hölle (ästert und verflucht, weil er vom Himmel verstoßen ist. Er würde nichts mehr sagen von Narren und Spatzen und vom Himmel auf Erden. Bitte, nimm den Armen und Gedrück ten und Glücklosen das Bewußtsein vom Himmel, die Hoffnung auf gerechten Lohn und Vergeltung aus dem Herzen und sag' ihnen, sie müßten aus Erden glücklich

zu wer den versuchen, denn drüben gibt es keinen Himmel und keine Vergeltung: kannst du dir vorstellen, was die Millionen und Millionen Unzufriedener tun werden? Wie viele würden verzweifeln und dich verfluchen, weil du ihnen das genommen, was sie noch aufrecht hielt im Kampf des Lebens? Würden sie nicht aufstehen gegen die Reichen und Mächtigen und Genießenden und ihnen — vielleicht auch dir — das bißchen Himmel entreißen, das in Geld, Macht und Vergnügen liegt? Und würden sie sich nicht gegenseitig

zerfleischen, weil jeder daS Stücklein Himmel des anderen haben will: denn mit seinem hat er nie und nimmer genug? Und hätte ein einziger alles, was die 1800 Millionen Menschen haben, es Ware fein Herz nicht voll, es wäre nicht sein Himmel: denn das Sehnen des Herzens geht über alle Welt hinaus: erst iin Unendlichen findet er Feine Ruh! Die Apostel haben Heimweh bekommen, als sie den Herrn in den Himmel auffahren sahen: nicht bloß die Apostel, wir Menschen gar alle, auch die Ungläubigen und Gotteshasser

haben Heimweh nach dem "Glück, sehnendes, oft un bewußtes Heimweh nach dem Himmel. Der Herr hat uns den Himmel aufgetan: ihm müs sen wir nachgehen, auch aus den Oelberg: dann kommen wir heim und dann wird das Verlangen unserer Seele gestillt und unser Herz endlich ruhig, wenn es ruht in Gott. Fch wollt' daß ich daheim mär! Sonntagsplsuäerei. muttertreue. Von Maria Lorenz. Nachdruck verboten. Wenn du iin Leben stehst, im bunten Kreise, Wo die Gestalten wechselnd dir sich nah'n. Wenn wie aus Adlersflügeln

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 22
Datum: 26.12.1926
Umfang: 22
Christkind soviel ilt wie du. Wenn du einmal zum Himmel hinauf ommst, reißen sie wohl alle Torflügel auf und Ziehen dich an beiden Händen hinein. Du hast ja dem Christkind im Bilde so oft eine Wohnung eingerichtet, und da kann's gar nicht anders sein, als daß dir das Christkind un Himmel auch eine der schönsten Herbergen einräumt." Sotancn Ein flüsterungen schenkte das knollige Männlein je derzeit ein williges Gehör. Nun geschah es, daß Willibald Krautmann starb und just in der Nacht vor dem heiligen

Weih nachtsabend. Leicht war er hinüber gegangen und drüben trabte er nun rüstig den steilen Weg zum Himmel empor, fing auch alsbald mit sich selber zu reden an... Siehst du, mein guter Willibald, wie das Christkind diejenigen ehrt, die es ehren will? Gerade am hl. Abend, zum schön sten Fest im Himmel läßt es dich holen. — Ob sie im Himmel wohl eine schöne Weihnachtskrippe haben? Du, du, ich fürchte, sie haben am End keine. Dann freut's mich aber an dem Tag gar nicht im Himmel. — Vielleicht rufen

sie dich fuft deswegen hinauf, daß du ihnen droben eine große, prächtige Krippe herrichtest. Da ist aber die Zeit schon reichlich knapp, und sie hätten mir's früher sagen können. Nun, wir werden ja sehen.... Wie der Willibald ans Krippenmachen im Himmel dachte, überkam es ihn wie ein Fie ber, und die Wanderschaft ging ihm viel zu lang sam. Der Weg war weit, und Winter war es und kalt. Oftmals glitt der Himmelswanderer am eisigen Pfade aus oder rutschte ein paar Schritte zurück. Das ärgerte

ihn, und weil kleine Häfelein schnell übergehen, begann er auch alsbald regel recht zu murren... Wenn sie ihn schon durchaus im Himmel droben haben wollen, könnten sie ihm wohl ein Fuhrwerk schicken, das wäre nicht zu viel verlangt. Es müßte just kein zwölfspanniger Wagen sein, mit einem Viergespann wäre er auch zufrieden. Und was tun denn die vielen Engel im Himmel, daß ihm gar keiner entgegenkommt? Er verlangt gewiß nicht, daß eine ganze Lcgios Engel daher komme, ihn zu begleiten, aber ein aar Dutzend

wieder. Willibald Krautmann schüttelte den Kopf. Aber jetzt geht ihm ein Licht auf. Sie wol len ihm eine Ueberraschung bereiten. Er soll ganz nahe an den Himmel herankommen, dann wer den die Tore aufspringen, und die Musik schmet tert ihm ins Gesicht, und die ganze himmlische Pracht strömt heraus, die Chöre der Erzengel und Engel, die Reihen der Patriarchen, Prophe ten, Apcstel usw. Ja. ja. so wird es sein, nicht anders Er ist zwar im Leben nie für Ueber- rafchungcn gewesen, aber wenn sie im Himmel just

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 20
Datum: 29.08.1924
Umfang: 20
. Der Simai, der auch mit ist, weiß so viele Neuigkei ten. Wenn einer das Maul aufmacht, dann möchten gleich alle fünfe reden, das gibt dann oft ein großes Durch einander ab. Und jetzt weiß der Simai etwas Neues. „Heint hat der Pfarrer gsagt, daß alle Leut, wie Christus, in den Himmel auffifahrn kunntn, wenn sie nur möchtn. Das leuchtet mir nit recht ein, daß ma grob so schnurstracks in den Himmel cmffifliegn kinna. Das möcht bald einer probieren." „Aber, du Heuwascheh" sagt der Hintner Stess

, „das ist kein Kunst. Da gspürt man nix, und sieht man nix. Sehn kimra das nur ganz Begnadete." „Wenns amol der Pfarrer sagt, w-erds decht wahr sein!" läßt sich der Hanse: vernehmen. „Geh, geh, da muß man ja zuerst sterbn," meint der Simai. „Das kimmt grod ausfn Glauben drauf an. In der Bibel steht ja auch, daß der Glaube Berge versetzen kann," sagt der Hintner Steff. „Weißt nit, daß der Elias sogar im feurigen Wagen in den Himmel hinamgefahren ist. Das habm alle Leut gesehn," wirft der Pfiffe:' Hias ein. „Siehgst

." „Mir sagn ganz awiß nix," versprachen alle. „Ja, das ist a no das Wenigste," erzählte Steff, „aber wenn das mehrerne derfragn, dann muaß es auch ausgeführt werdn." ,.. „Wie lang is man da nachher im Himmel drobn?" m Simai. „Das kimmt ganz aus die Bedingungen an. Wenn umn will, denn eine halbe Stund, eine ganze Stund, ß^ei, vier, acht, sechzehn Stmrden und so fort bis ewige istrten. Da kann man wählen. Aber bei eurer halben oder ganzen Stund sicht man nur den millionsten Teil dom Himmel, halt gar nit

viel." versetzte der Steff. „Wißts was," meldete sich Simai, „i probiers. Eine Mbe Stunde lang bleib i obn. Derfts aber nix sagn da- herm." NM gings an die Himmelfahrt. Ein ebenes Platzl Ulußte ausgesucht werden, ringsum müssen Bäume sein. , Da mußte Simai niedermien und ohne etwas an deres als cm den Himmel zu denken, eine halbe Stunde warten — er wollte ja eine htllbe Sturrde lcnrg iur Himmel sei» — und dann dreißigmal laut sagen: „Der in den Himmel aufgefahren ist, der in den Himmel auf- gefahren

ist . . 'Wenn er aber andere Gedanken kriegt und an ein anderes Platzl, als auf einen bestimmten Punkt am Himmelsgewölbe hinschaue, nmß er von Neuem au- sangen. Die anderen müssen eine halbe Stunde weit fort- gehen und damr auf einmal sich niederlegen. Genau so macht es Simai. Er kniet nieder. Schaut in der: Himmel hinauf. Die anderen gehen in alle vier Weltgegenden aus einander, still und bedachtsam. Simai harrt geduldig aus. Aber laug dauert die Sack Nun sprach er sein Bersl. Das geht saggrisch schwer, das gleiche sagn, nix

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 18.11.1927
Umfang: 16
Freitag den 18. November 1927 „Lienzer Nachrichten Nr. 50, Seite 9 „Himmel und Erde werden vergehen . . . " (24. Sonntag nach Pfingsten.) „Wenn ihr an heiliger Stätte den Greuel der Verwüstung seht, von dem der Prophet Daniel gesprochen hat — wer es liest, der gebe acht! — dann fliehe ins Gebirge, wer in Judäa ist; wer auf dem Dache ist, steige nicht herab, um etwas aus seinem Hause zu holen; wer auf dem Felde ist, kehre nicht zurück, um seinen Mantel zu holen. Wehe den Frauen

nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne sich verfinstern, der Mond seinen Schein nicht mehr geben, die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Him mel erscheinen. Alle Völker auf Erden werden wehklagen und werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wol ken 'des Himmels kommen sehen. Er wird seine Engel mit lautem Posaunenschall aus senden, und sie werden seine Auserwählten von den vier

Wirtssohn Bernhard Galura (1829 bis 1856), für welchen der Tiroler Künstler Fosef Gröbmer in München ein Denkmal im altar ähnlichen, neuromanischen Stile schuf, urrdder Gerbersohn Vinzenz Gasser (1857—79), für welchen ein ähnliches Denkmal Seraftn Eberhard von Pendels verfertigte. An seinen Nachfolger, den adeligen Fürstbischof Fohan- (ß8—0881) öanquuvI n? tziSI uoa ssu nicht vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden rächt vergehen." (Math

. Weltuntergang. Wird das einmal kommen? Die schöne, meerdurchwogte, firnenbesetzte Welt, die Erde, mit ihrer Pflanzenpracht und ihrem bunten Getier, der sternbesäte Himmel und die menschenbesiedelte Erde, soll das alles einmal nicht mehr sein? Und die Sonne soll zu strah len, zu wärmen und der stille Mond zu leuchs- ten aufhören? Gewiß, so wird es werden: „Himmel und Erde werden vergehen." Was da der Herr so feierlich und ernst vorausge sagt hat, das wissen uns auch die Männer der Wissenschaft zu sagen

: der ganze Erdball wird einmal erkaltet sein uno dann in Ermangelung jeder Wärme in sich zusammenstürzen. „Himmel und Erde werden vergehen", ein ernstes Wort: der Mensch muß zu denken be ginnen. Menschengröße, was bist du? Mit all deiner modernen Technik und modernsten Leistungsfähigkeit schaust du nur zu, wie das Weltall fortwährend seinem letzten Tage ent- innern 8 Figurenfenster der Innsbrucker Glas malerei mit seinem Namen und Wappen ober den 4 Portalen des Querschiffes. Ueber Si mon A-ichner (1884

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 13.08.1922
Umfang: 12
. Wenn so ein vielgeplagtes und abstrapaziertes Arbeitsmensch diese Bitte im Vaterunser hersagt, denkt es vielleicht nichts arideres vom lieben Gott zu erlangen, als den Himmel. Meinetwegen kann es ruhig bei diesem Glauben bleiben, nur recht ver stehen muß es die Sach'. Schauen wir uns das Ding mit einem scharfen Gucker an und drehen wir die Nuß ein wenig. — Da hat einmal ein So- zialistenhäuptling stolz und frech in eine Versamm lung hineingeschrien: „Den überirdischen Himmel überlassen wir den Engeln und Spaßen

, wir wollen uns einen Himmel aus der Welt einrichten!" — So lästerlich diese Rede klingt und so bös sie auch von dem eitlen Maulhelden gezielt war, enthält sie doch in ihrem Zweit et i Xfcik ein ganz schönes und fruchtbares Körnchen. Ich sage gerad' soviel: Wenn du einmal in den überirdischen, herrlichen Gotteshimmel kornmen willst, so mußt du dir schon auf dieser Erde ein bißchen Himmel anrichten. — „Ist bald gesagt", wird eins denken, aber ich möcht grad' wissen, wie ich mit meinem Gezappel und Gestrappel

, mit einem wackeligen Häuschen, mit einer Stube voll schreien der Kinder, mit einem schwindsüchtigen Geldbeulel chen, mit krummen Haxen und starren Fingern, mit einem Kopf voll Grillen und Grollen und wuserigen Sorgen mir auf der rumpligerr Erde einen Himmel aufstellen soll!" — Ganz so, wie du die Sache an schaust, ist sie nicht gemeint. Du darfst dir deinen irdischen Himmel nicht gar zu stark mit eitlem, funkelndem Zierat austapezieren, will sagen, du darfst dir denselben nicht mit glänzenden Häusern, dampfenden

Bratenschüsseln, vollen Gläsern, mit pinggeldicken Geldsücken, mit üppigem Faulenzer- tum, mit Dudelsack und Baßgeigen vorstellen, son dern mußt das Dmg etwas feiner und geistiger auf- , fassen. Der Katechismus sagt: „In der zweiten Bitte des Vaterunser bitten wir um ein dreifaches Reich, nämlich: 1. daß Gott in uns herrsche durch Glaube. Hoffnung und Liebe. — Also verstehst du? Zuerst muß der Himmel in dein Herz einziehen, es muß darin die heiligmachende Gnade himmelhell und klar erglänzen, du mußt

dir auch Mühe geben, auf der Welt schon ein himmlisches Leben zu fuhren mit Tugenden und guten Werken. „Ja. und ich muß mich abtöten, mich selbst verleugnen und mein Kreuz tragen", fällt mir ein anderes in die Rede; „ist alles ganz recht, aber du darfst mir dieses Mühen und Plagen, dieses armselige Rackertum. nicht Himmel nennen, wo es doch nur ein Jammer und eine Leiderei ist!" — Jetzt hast geredet, aber merk' aus, was ich dazu sag'. Gerade aus dem in neren Himmel, aus dem Himmel in deinem Herzen, wächst

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Lienzer Nachrichten
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Seite 13 von 16
Datum: 30.03.1928
Umfang: 16
Lienzer Nachrichten Seite 13 Ar. 13, Freilag den 30. März 1928 gihtfce und durch sie alles Uebel in die Welt «kommen. Der Himmel wurde verschlossen und der Mensch sich selbst überlassen. Da ver söhnte Christus durch seine Gehorsamstat und öffnete uns durch seinen Kreuzestod wieder den Himmel. „Christus ist um euretwillen arm «worden, da er reich war, damit ihr durch mne Armut reich würdet," sagt der Bölker- apostel. Um uns von der Sklaverei des Satans zur beseligenden Freiheit der Kinder Gottes

zurückzukaufen. hat Christus schon von Ewig- keil die Verdemütigung auf sich genommen und als die Zeit der Ausführung kam, hat er keinen Augenblick gezaudert. „Darum hat ihn auch Gott gar hoch ge stellt." Am Tag seiner Himmelfahrt erhöhte er ihn über alle irdische und überirdische Ge walten, über alle Könige der Erde, über alle Geistermächte im Himmel und in der Hölle. Er setzte ihn zu seiner Rechten und unterwarf alles unter seine Füße. „Wir sehen", sagt Paulus, „Fesus, der kurze Zeit unter die Engel

. Daraus er gibt sich, daß diese Erhöhung nicht eine Zu rückversetzung in die alte Herrlichkeit bedeutet, die er von Ewigkeit besah und die er als Gott nie verlassen hat, sondern die Verherrlichung der menschlichen Natur Christi. Er empfing nicht, was er nicht schon früher besaß, son dern er empfing als Mensch, was er als Gott besaß (Theodoret). Und so müssen jetzt alle Fesus, dem menschgewordenen Gottessohn, den Tribut der Änderung darbringen: die Engel und Seligen im Himmel, die Schar del Erdbewohner

werden, sie werden von dem Himmel, den sie zu besitzen glauben, in die Hölle verstoßen werden. Hingegen iver sich selbst erniedrigt nach dem Beispiel Christi, der wird erhöht rverden. Fn dieser Woche stellt uns die Kirche Tag für Tag durch ihre erhabene Liturgie den demütig leidenden Heiland vor Augen. Lassen wir dieses Bild recht auf unser Herz einwirken, betrachten wir den verlassenen Heiland am Oelberg, den blutüberronnenen an der Geißelsäule, den Ge kreuzigteil, der ln seiner tiefften Demut zwi- schen Himmel und Erde

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 12
Datum: 22.10.1922
Umfang: 12
findet in dir". — Die süße, ewige Heimcüsrast, eine vollkommene R u h e von allen Müden und Pla- gen der Erde, aber auch von allem Wehetum und von allem Kreuz des Lebens, ein vollkommenes Stillsein aller Sorgen und Aengsten und Zweifel, wird dir im Himmel zuteil. Schon der irdische Kör per ist eine entsetzlich) schwere Last, die von der Serie gleichsam schwitzend und keuchend durchs Leben geschleppt werden muß. Im Himmel» wo dein Leib verklärt ist, fällt diese Last von deinen Schultern

, kunst vollen Musik, wo ein Ton sich an den andern schmiegt und jeder dem andern hilft, daß er doppelt schön klingen kann. Wie engelssüß und wonnig muß diese'Harmonie in der Himmelsheimat fein! — Hand in Hand mit dem Frieden geht aber auch die Zufriedenheit Wenn die Menschen zufrieden wären, könnten sie sckon hier auf Erden viel glücklicher sein, als sie wirklich sind. Durch die Unzufriedenheit wird am meisten Erdenglück zugrunde gerichtet. Im Himmel ist jede Unzufrie denheit von vornherein

ausgeschlossen, eine Unzu friedenheit ist dort einfach nicht möglich. Warum denn? Weil im Himmel jeder alles hat, was er wünscht. Aber, denkst du vielleicht, es gibt doch unter den Himmelsbewohnern viele Rangstufen, und die Seligkeit der einen ist taufendmil größer als die der andern. Da mag wohl auch Trauer und leiser Neid die weniger Bevorzugten ergreifen. Ich will dir ein Gleichnis herfetzen. Denk dir zwei * Gläser, ein Seidelglas und eine Maßflasche; beide sind bis zu oberst mit süßem Honig gefüllt

.' Wird nun das Seidel der Maßflasche neidig sein, weil diese,mehr Honig hat als es selber, und wird es verlangen, daß ihm noch mehr Honig zugeschüttet werde? Nein, es hat genau so viel, als es fassen kann. Und was ihm noch zuge schürtet würde, würde übergehen. So hat auch im Himmel jeder Selige so viel Glück, als er nur immer fassen kann. Er könnte gar nicht mehr ertragen, als er hat. Und darum herrscht auch dort die ewige, heimatselige Zufriedenheit. Das Beste und Süßeste aber, was man in der: Heimat findet

, ist die Liebe und das Wohlwollen. Im Himmel findest du die liebste Mutter, die es geben kann, in Maria, die zärtlich sten Geschwister sin den heiligen Engeln, die besten Freunde in den Heiligen und dein höchstes Gut in Gott dem Herrn selbst. Nimm alle Erdenliebe, durch die Menschen glücklich werden können, zu sammen: die innige Liebe zwischen Eltern und Km- dern, zwischen Brüdern und Schwestern. zwischen treuen Ehegatten, die einander von Herzen gut sind usw. Gewiß -liegt in dieser Liebe ein großer Reichtum

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 12
Datum: 24.03.1926
Umfang: 12
du, lieber Leser, dir schon gleich denken, daß St. Josef ein schweres Kreuz auf Erden zu tragen gehabt hatte, und daß er es gut getragen. Denn die Kirche glaubt daß er im Himmel eine sehr große Herr lichkeit besitzt. Und wenn du ein wenig aufmerksam das nachliest, was St. Matthäus (1. und 2. Kap.) und St. Lukas (2. Kap.) von ihm erzählen, dann kommst du selber darauf, daß der heilige Josef viel und treu gelitten hat auf Erden. Wie Maria die Schmerzhafte Mutter genannt wird, so kann man Josef den Schmerz

der Treulosig keit seiner heißgeliebten Braut Maria. Erst nachdem Josef furchtbares Seelenleid erlitten und sich als mild erwiesen und lieber auf sich selbst den Schein der Härte und Lieblosigkeit geladen, ehe Maria in schiefes Licht Der Toni im Himmel. Skizze vom Steirer Franz!. (Schluß) „Und doch ist das auch noch nicht der Himmel in seiner ganzen Seligkeit." "Mk wird jetzt schon schwindlig." sagte Toni, „kann "> denn noch was Schöneres geben?" , „Jawohl," sagte der Schutzengel, „das, was du hier >cehst

. Aber eine unzählbare Menge anderer, vlel größerer Weltkörper sah er ihre Bah ren ziehen Der Engel bemerkte es, wohin er seine Aulmerk- mmkeit gerichtet hatte. „Siehst dir," sagte er, ..die Menschen plagen sich und studieren ihr ganzes Leben lang, um die Geheimnisse der Schöpfung zu ergrün den, hier im Himmel steht den Seligen der ganze'Wel- tenraum offen." „Da weiß man ja dann, wie es auf den Mars und den anderen Sternen aussieht, und ob es dort auch Menschen gibt?" fragte Toni. „Ja natürlich)! Die ganze Schöpfung

mit ihren für den Menschen auf Erden unergründlichen Geheimnis, jen und Rätseln liegt offen vor uns wie ein aufge- lchlagenes Buch! Auch Vergangenheit und Zukunft ist hier entschleiert! ' «Himmel, das ist aber interessant", meinte Toni, „das „Der Arbeiter" B ackscHmaZz KUNEROL WERKE A G. W/EN gekommen wäre vor der Welt, jetzt erst kam der Him melsbote mit der beglückenden Kunde „Das Kind stammt vom Heiligen Geist, ist durch Gottes Wunder-- macht erzeugt im Schoße der Jungfrau." Und später wieder blieb Jesus

— dem Schutzengel — begleitet, schritt ein Mann herein, bei dessen Anblick Toni sich nicht enthalten konnte, auszurusen: „Ja, was tut denn der da? Das ist ja der Kralitschek, der Kommunist, der hetzt ja den ganzen Himmel auf und sängt am Ende noch einen Streik an! Oder er bricht wo ein, wie er's schon einmal gemacht hat. Zum mindesten haut er jemanden den Schädel ein! Da hat sich der liebe Hei land einmal ordentlich hinter's Licht führen lasten!" „Glaubst du?" meinte der Schutzengel. „Tröste dich, der Sohn

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Alpenländer-Bote
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Seite 9 von 18
Datum: 31.07.1927
Umfang: 18
Gebet. Und was lehrte sie der Heiland beten? Ihr wißt es vielleicht alle schon. Es ist das uns allen geläufigste Gebet, das schönste und einfachste auch, das Vaterunser. „So sollt ihr beten", sprach der Heiland und betete den Aposteln vor: Vater unser, der du bist in dem Himmel usw. Und seitdem haben es hunderte von Millionen Christen gebetet. Der Herr hat es ja nicht für die Apostel allein vorgebetet, sondern für alle Menschen, die er zu seinem Reiche berufen. Es ist ein Gebet, das alles umschließt

: Gott und die Menschen, Himmel und Erde, Zeitliches und Ewiges, dazu ein Gebet so einfach und doch unerschöpflich an Inhalt, ein Gebet, das uns lehrt, wahrhaft demütig zu sein und doch wieder erhebend wirkt auf Geist und Herz, letzteres freilich nur dann, wenn es aus dem Her zen kommt, nicht bloß von den Lippen, wenn es mit Ehrfurcht vor dem höchsten Herrn, mit Andacht gebe tet wird, nicht bei gedankenlosem, hastigem Herab leiern. Im Vaterunser werden wir belehrt, daß wir darauf bedacht sein sollen

, zuerst aus Gottes Verherrlichung bedacht zu fein und erst dann an uns selbst zu denken, nicht umgekehrt, wie es die meisten Menschen machen. Wenn ein Mensch seines gleichen um eine Gabe bittet, schickt er eine Anrede voraus. So soll es auch dem Herrgott gegenüber ge schehen, wie der Heiland es selbst gelehrt, und zwar mit den Worten: Vater unser, der du bist in dem Himmel. Diese Anrede enthält zudem eine zweifache Beleh rung, einmal die, daß, wenn Gott unser Vater ist, wir seine Kinder

erdetet, errungen, erkämpft werden. „Das Himmel reich leidet Gewalt, und nur die Gewalt brauchen, reißen es an sich." Auch die dritte Bitte des Vaterunser hat die Verherrlichung, den Dienst Gottes, zum Ge genstände. Wir beten: Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch ans Erden. Wie im Himmel. Im Himmel wird Gottes Wille, wie die Hl. Schrift uns belehrt, schnell und freudig er füllt, ohne irgend einen Vorbehalt. So also soll der Mensch ihn auf Erden erfüllen, ohne mit Gott zu ha- GEWASCHEN* dern

. Die Heiligen haben das gut erkannt. Wir sehen das freilich nicht immer so leicht ein. besonders in Stunden des Leidens und der Trübsal nicht. Die Heiligen haben alle in solchen Stunden mit dem Herrn am Oelberg gebetet: Nicht mein, sondern dein Wille geschehe. Sie waren eben glaubensstark und voll kindlichen Vertrauens auf Gott und wandten ihren Blick auf das Kreuz des Herrn und auf das Ewige und beteten um Kraft und Stärke. Sie haderten nicht mit Gott, sagten nicht: Wenn es einen gerechten Gott im Himmel

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Seite 10 von 16
Datum: 11.11.1927
Umfang: 16
aber ist im Himmel. Von dort erwarten wir auch den Erlöser, den Herrn Jesus Christus. Er wird unfern armseligen Leib umwandeln und seinem ver herrlichten Leibe gleichgestalten.' denn er hat die Macht, sich alles zu unterwerfen. Meine lieben, teuern Brüder, ihr meine Freude und meine Krone, so steht denn fest im Herrn, Geliebte! Ich ermahne die Evodia und ebenso die Syntyche, eines Sinnes zu sein im Herrn. Ich bitte auch dich, trauter Genosse, nimm dich ihrer an,- denn sie haben sich mit mir für das Evangelium

es in alle Welt hin aus, daß „unseres Landes schönste Zier" der heilige Väterglaube ist, der dem Tirolervolk seinen Heldensinn gegeben hat, der ihm immer noch davon gibt. Eine herrliche Heimat, unsere Tiroler Berg heimat! Wer soll sie nicht lieben, wer soll nicht mit ganzer Seele daran hangen?'— „Unsere Heimat ist im Himmel." Schlicht und einfach und ganz selbstverständlich sagt uns das der Apostel Paulus, mitten hinein in ver örixener vom. Seme Entstehung und Ausstattung. Von Sebastian Bstieler

Stunde raunt es vielleicht an unser Ohr: „wie lange noch?" Ein Reich, in dem es keine Leiden mehr gibt, ein Reich, wo nur mehr Frieden und Glück ohne Ende herrscht, das ist ein uralter Traum der Menschheit. Nur daß es eben ein Traum bleibt, dem ein Dichter und Künstler nachhängen kann, dem manches glückhungrige Menschenkind ein paar Stunden lauschen mag, bis ein grausamer Augenblick wieder herzloses Erwachen bringt. Oder soll es doch mehr sein als' ein bloßer Traum? „Unsere Heimat ist int Himmel

." Nein, kein inhaltloser Traum ist diese ewige Heimatsehnsucht, dieses ewige Glücksuchen im Menschen. Eine Heimat wartet auf uns alle, die ist nicht mehr allen möglichen Fehlern und Gebrechen unterworfen, die wird uns nicht mehr um unsere Hoffnungen betrügen, die wird uns nie ein neidisches Geschick entreißen können. Der Himmel ist unsere Heimat. Wie sollte es auch anders sein? Beten wir doch Brixen als Herz des Brixener Bistums und sein herrlicher Dom auch jetzt noch beim Kle rus und Volk Osttirols

de s D o m b a u e s". Am 16. August 1745 wurde in der Brixener Pfarrkirche ein eigener Gottesdienst gehalten, um den Segen Gottes für das große Werk zu erbitten,- gleich darauf wurde im Domchore ein großes Loch eingeschlagen zum Zeichen, daß mit dem Um bau Ernst wird. In zwei Monaten war der alte und altersschwache Dom abgebrochen, schon am 1. Oktober 1745 begann man mit dem Grundgraben für die Verstärkungspfeiler und schon am 7. Oktober 1746 war die erste Firsb- alle Tage: „Vater unser, der du bist im Him mel." Im Himmel

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 22.12.1927
Umfang: 20
☆j! y^rl Fröhliche Weihnachten ( Weihnachtsgedanken. „Tauet nieder ihr Himmel, und die Wolken mögen regnen den Ge rechten; die Erde tue sich auf und sprosse den Heiland!" Das Grab der Welt, drin Menschen lebenssüchtig sich zerren, starrt in die grmic Nacht, die brütend über der Erde hockt; nur hie und da kriecht ein Licht durch die Finsternis, ein zitternder Sehnsuchtsmensch, der mit bebenden Lippen sein Rorate-Flehen in die Leere singt. Durch hohe Bogenfenster strahlt heiliges Licht

ist nur der irdische Freudenbecher, ihre Lippen gesien Himmel und Seligkeit. Der Herr spricht: „Sie wenden nur den Rücken zu und nicht das Gesicht". Aber zur Zeit ihrer Trübsal sprechen sie: „Stehe auf und rette uns." Der große Völkerlehrer, Apostel Paulus, aber ruft: „Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber hat sich genahet; lasset uns also oblegen die Werke der Finsternis und anziehen die Waffen des Lichtes. Wie am Tage lasset uns ehrbar wandeln, nicht in Streit und Eifer sucht, sondern ziehet den Herrn Lesum

Gott das uner hörte Wunder der Mensch werdung gewirkt hat, ist somit der Gotlmensch der Mittelpunkt, der Durch gangspunkt für alle, die zu Gott kommen wollen. Leder muß sich durch den An schluß an den Gottmenschen den göttlichen Lebenssunken erwerben, den Geist Gottes, der in unsere Herzen aus- gegossen ist, der uns fähig macht, zu Gott mit Liebe zu sagen: Vater! La, der uns sogar würdig macht, von Gott geliebt zu werden. „Die Himmel erzählen die Herr- U > lichkeit Gottes und das Firmament

, daß sie den Himmel auf die Erde herabrcißen, in frevlerischem Hochmut zur Gottgleichheit aufsteigcn wollten. Niemand kann dem Kreuz entfliehen. Ledoch die Kinder dieser Welt wollen nicht leiden, sie sträuben sich, aus dem alten diesseitigen Glllcksbegehren gegen das Kreuz. Aber dem Heiland in vieler Geduld und Liebe auf dem Schmerzcnswcge Nachfolgen, das ist des Ch'isten Beruf und bringt ihn, Trost und Seligkeit, während die leidenden Erdenmenschen ohne Frieden, verbittert und freudlos sind. Wenn der Christ

an der Krippe kniet und betrachtet, wie Gottes Sohn vom Himmel auf die Erde herabstieg zum blutigen Sterben, so fröhlich und eilig wie ein Bräutigam, der zur Hochzeit gehen will, wenn er sich bei der heiligen Kommunion mit dem Opfer feines Erlösers vereinigt, da übcrkommt ihn zuweilen eine innere Wonne, die nicht mehr von dieser Welt ist. Nur mit ehrfürchtiger Zurückhaltung darf man von dieser Paradieses- seligkeit aus Leiden reden, sie ist meist mehr Gnadengeschenk denn Eigenwerk. Sicherlich aber hat seit

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 12.05.1928
Umfang: 6
, wie der anderer Geschöpfe. Frei schweift er in die Ferne. Sein Auge erhebt sich suchend zum Himmel. Llber den Wolken himmel, dessen Zeichen uns Voraussagen, ob ein schöner oder trüber Tag sein wird, weit über dem Sternenhimmel, dessen ruhige Lichter auf die Erde herabschauen wie Augen Gottes, wie stille Zeugen der Ewigkeit, gibt es auch noch einen andern Himmel, und es fehlt auch nicht an Zeichen, ob uns dort ein lichter Tag anbricht oder nicht. Llnser ganzes Leben wäre ein ungelöstes, dunkles Nätsel, es wäre

das „Aus- und Anziehen" .nicht wert, wenn es hinter der sichtbaren Welt nicht eine ewige, unsichtbare gäbe, wo das Stückwerk aufhört. Das war schon erleuchteten Heiden so gewiß, daß der Weltweise Plato das Greifbare für Schatten, das Himmlische nur wesenhaft nannte. Heidnische Griechen sollen uns nicht beschämen. Wenn unser Volk fortfährt, seinen Himmel nur auf Erden zu suchen in Kunst und Wissenschaft, in Macht und Genuß, so treiben wir einem großen Schiffbruch entgegen einer beschämenden Enttäuschung

. Der Menschensohn, der nicht auf Erden bleiben konnte, weil er in dieser Welt nur ein Gast war, zeigt mit seiner Himmelfahrt der Seele den Weg in die rechte Heimat, den Weg in den Himmel. Der Himmel ist seitdem offen geblieben, und daß die Gläubigen ihn offen sehen, das macht sie zu glücklichen, weltüberwinöenden Menschen,- sie sind, wie die Alten sagten, mit einem doppelten Himmel versorgt, den einen haben sie, — den andern hoffen sie. Oh, daß jedem der HimmelfahrtBtag etwas Hohes zu sagen hätte! * Todesfall

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 18
Datum: 19.12.1926
Umfang: 18
hin auf eine Urschönheit, aus eine Urquelle alles Schönen und Guten. Wir Menschen sind nur zu sehr gewöhnt an das Schauen all der Schönheiten und Herrlichkeiten der Natur, um Schlüsse zu ziehen, oft auch zu wenig Philosophen, um von der Wirkung auf die Ursache zu schließen. Welch wunderbare Schönheit ist der ge stirnte Himmel mit den vielen Millionen leuchtender Weltenkörper. von denen die meisten unsere Erde an Größe viel tausendmal Übertressen und durch Iahr- millionen ihre Bahnen wandeln, ohne sich zu stoßen

, ohne aus ihrer Bahn zu geraten. Die Himmel ver künden die Größe und Urschönheit ihres Schöpfers. Schön ist's, wenn nach des Winters Herbe, von der Sonne Strahl und linden Lüsten geweckt, die Blumen, die der Lenz geboren, die Kinder der Natur, den Früh ling einläuten, noch schöner, wenn bald darauf über Baum und Strauch Blütenpracht sich entfaltet und süßer Duft sich ergießt über das Land und die gefie derte Sängerwelt in Busch und Hain ihre frohen Lie der in die lauen Lüste jubelt; schön ist's, wenn im Sommer

selig anlüchelt, noch schöner, wenn eine fromme Mutter, das Kindlein auf ihrem Schoß, ihm das Kreuzzeichen auf Stirne, Mund und Brust zeichnet und ihm erzählt vom Vater im Himmel, vom Heiland am Kreuze, von der lieben Himmelmutter und dem heiligen Schutz engel. In dieser Schönheit liegt auch ein Strahl der Güte, hervorgegangen aus dem Urquell der Güte und gleichsam gebrochen im Herzen der frommen Mutter. Schön ist's, wenn ein greises Elternpaar, begleitet von einer Schar von Kindern und Enkeln

Himmels schönheit, fast zu schön für diese Erde. Von solchen Eyen läßt sich sagen: Sie wurden im Himmel geschlos sen. Sie strömen aber auch Güte aus, Glück und Segen für die Nachkommenschaft und die ganze Gemeinde. Wenn dann den betagten Eltern ihr Lebensabend von ihren Kindern gleiclstam vergoldet, dem Vater seine durch Jahrzehnte gebrachten Opfer an Arbeit und Mühe und Schweiß, der Mutter Sorgen, Kummer, Leid und Nachtwachen vergolten werden durch gegen seitige Opfer, welch entzückende Schönheit

in in geheimnisvoller Weise wiederholt. Der prostetan- seinem Buche „Die Konfessionen in ihrem Verhältnisse zu Christus": „Der Aufbau der Messe ist bewunderns wert. großartig, tief, zart und innig gedacht. Was irgend Herrliches auf der Erde gedacht werden mag. hat die katholische Kirche an ihre Messe gewendet." Er spricht weiter die Ansicht aus, die großartigen, zum Himmel strebenden und die Herzen zum Himmel er hebenden gotischen Dome wären ohne die heilige Messe nie entstanden, sie seien aus der Lithurgie

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 31.12.1927
Umfang: 16
auf das Essen und scheint einzig darauf bedacht zu sein, uns wohlbehalten an der Somali-Ecke vorbeizuführen. Wie er noch ein junger Offizier gewesen — erzählt er —. habe sein Kapitän das Pech gehabt, hier an dieser gefährlichen Stelle den Kurs zu verlieren, will sagen, er hat trübes Wetter er wischt, hat keinen Stern am Himmel mehr entdecken können und hat dadurch das Schiff nimmer recht „ver leitet". Auf einmal hat er zu fernem Schrecken be merkt, daß es die Meeresströmung ans sandige User treibt; Ruck

das Menschenfleisch besser schmeckt als Dat teln, Bananen und Kokos oder Ananas, dann darf mans diesen Leuten hier schon gar nicht verargen, wenn sie auch ein „bißchen Geschmack und Genuß da ran finden". Denn hrer wächst sauber nichts: kein Baum, keine Staude, kein Gras. Heutigentags ist die Strandung eines Schiffes etwas ganz Seltenes. Von was leben jetzt aber die Somalileute? Am heißen, wei ßen Wüstensande können sie nicht abbeißen. Der Vater im Himmel wird schon auch ihnen den Tisch ge deckt haben! — „Was tun

Tierchen im Meere, ein Gegenstück zu den Iohannis-Leuchtkäferchen: Der fahrende Dampfer stört sie auf; dann tanzen sie wie feurige Kugeln in den wiegenden Wogen — blitzender noch als die Sterne am Himmel. Ich kann mich noch gut er innern, liebe Mutter, wie du mich, da ich noch ein Hei ligkreuzer Bübl war, zu mitternächtlicher Stunde wie derholt aus den Federn gelüpft und aufs Fensterbrett gestellt hast. — „Seppele, fchaug außi. fchaug aui zum Himmel, siegst, wie schön die Sternlein heut brennen! Gelt

, das.ist schön! Da oben ist der Himmel; wenn du brav bleibst, kommst auch einmal hinauf zu diesen schö- nen Lichtern!" Ick danke dir, Mutter, daß du mir ein offenes Auge für die schöne Gottesnatur vererbt und die Liebe zu Gesang und Musik, zu den Blumen und den Sternen und zu allem Schönen von kleinauf ins Herz gepflanzt hast! Den von dir geerbten und ge lernten Sinn fürs Schöne Hab ich nicht nur nicht ver loren, sondern bis auf den heutigen Tag geflissentlich in mir zu steigern gesucht

. Im Psitschertal, kann ich mich erinnern, bin ich einmal mit dem Herrn Kuraten | um ^2 Uhr in der Nacht noch eigens in den Schnee hinausgestapst, einzig nur, um den Sternenhimmel zu betrachten. Wenn ich heute von den „Sternen" im Wasser zu den Sternen am Himmel aufschaue, dann muß ich sagen: In Tirol ist der Nachthimmel schöner; hier fehlen die geisterhaft in den Himmel ragenden Formen der Alpenzinnen. Dafür ist hier der Hori zont größer: ich kann viel mehr solche Nachtlichtlein schauen am dunklen Firmament

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 03.06.1927
Umfang: 12
nach Lienz. Postfach 22. Fernsprech-Nummer 43. Anzeigenpreise nach Tarif. Kleine Anzeigen, bis zu 10 Worten 1 8. jedes weitere Wort 6 8, find im Voraus zu bezahlen. Anzeigenschluß Mittwoch mittags. Unterschrifts lose Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Einsendungen können nur zurückgestellt werden, wenn Porto beiliegt Nummer 26 Lienz, Freitag de« 3. Juni Jahrgang 1927 »i" — — Feuer vom Himmel. | Das Pfingstfest der Christenheit feiert die ! Tendung des Heiligen Geistes, die der Heb- j land

vor seinem Abschied aus der Welt seinen Aposteln und Jüngern verhieß. Vorn Himmel her entstand plötzlich ein Brausen, gleich dem eines daherfahrenden gewaltigen Sturmes , und Zungen wie Feuer senkten sich herab und ließen sich nieder auf jedem einzelnen. Und alle wurden erfüllt vom Heiligen Geiste. Und sie singen an in verschiedenen Sprachen zu reden, sowie der Heilige Geist ihnen zu reden eingab. Das Sturmesbrausen vom Himmel her gleicht jenem belebenden Gotteshauch, der bei Urbeginn der Welten die Schöpfung

schenherzen: das göttliche Gesetz der Liebe, die mit dem Erscheinen des Gottessohnes zu uns Menschenkindern auf die Erde kam. Das mo saische Gesetz, das Furcht und Strafe kenn zeichnet, wird verwandelt und vervollkomm net durch das Gebot der Liebe, denn „die Liebe ist die Vollendung des Gesetzes?" Und sie wurden erfüllt vom Geiste Gottes. Die Gnade des Heiligen Geistes ist das Mal des Pfingstfestes. Die göttliche Gnade senkte gleich einem Sturmesbrausen sich vom Himmel herab und strömte

aus in die Menschenherzen. Wie der Frühlingssturm auf den Bergen des Winters rauhe Kälte bricht und Schnee und Eis zerschmilzt in sprudelnde Quellen und rauschende Wasser und die wintererstarrte Er de in die Pracht grüner, blühender Wiesen und Felder kleidet, so bricht heute am hohen Pfingstfest der belebende Hauch des Heiligen Geistes das Eis der in Süden erstarrten und verhärteten Menschenherzen und wandelt sie im Gnadenwehen der Gotteskraft zu Früh lingsgärten der Gotteskindschaft. Feuer vom Himmel läßt auch heute

nach einer neuen Welt bleibt ein un erfüllter Traum, wenn nicht das Feuer vom Himmel wieder in unsere Herzen träufelt und das Unkraut, das die friedlose Welt über wuchert, Menschensurcht und Erdensinn und Haß in uns verbrennt und dab Feuer der Liebe in der Menschen Herzen entzündet und der Hauch des göttlichen Geistes uns belebt. Dann werden wir neue Menschen sein und die Gnade und der Frieden werden unter uns wohnen. Andrae Fr. Piller. Seit der Errichtung der öfterreichischen Republik ist die Selbständigkeit

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 12
Datum: 10.03.1926
Umfang: 12
, daß arbeitslose Personen in den Brotverschleißgeschäften der Arbeiter-Bäckerei gegen von ihr ausgestellte Brotan weisungsscheine Brot beziehen, welches von ihr nachträglich bezahlt wird. Die von der Kammer für Arbeiter und Ange- Der Toni Lm Himmel. Skizze vom Steirer F r a n z l. ^ Der Holzer Toni hatte, wie jeder andere, auch ein Steckenpferd. Das war das Zensurieren. Alles konnte er vertragen, nur keine Rechtschreibfehler und Fremd wörter. Auch seine besten Freunde verschonte er nicht mit seiner bissigen

der Barm herzigkeit", entgegnete der Toni. „Ich dank recht schön für die Barmherzigkeit, wenn ich meine Hieb' krieg' dafür", war Pauls Meinung. „Dich werfen sie so aus dem Himmel auch hinaus, wenn du hinaufkommst, so wie den andern Schuster im Kalender, der ihnen alles bekrittelt hat oben, der Petrus versteht da keinen Spaß." „Wenn du bei den Weiberleuten auch so zensurierst, so kann deine Mutter noch lange warten aus eine Schwiegertochter. Es wäre aber schon an der Zeit, daß du ihr eine bringst

!" sagte der Sepp. Da wäre der Toni bald ein wenig verlegen gewor den und er war froh, daß seine Mutter zum Nachtessen rief. Alle erhoben sich und sagten sich gute Nacht. Im Weggehen riefen die beiden dem ins Haus tretenden Toni noch nach: „Also um drei Uhr. gehen wir, daß du halt nicht verschläfst! Sonst holen wir dich aus dem Nest heraus, steht eh schön neben dem offenen Fenster." Der Toni war im Himmel, wie er dorthin gekom men war, konnte er sich nicht denken. Er hatte aber Gewährung

hatte er da gemeint, in den Himmel hineinzusehen. In solcher Begleitung mochte er es schon aushalten, das war ja selbst schon der halbe Himmel! Der Engel lächelte und meinte, er solle sich nur um- sehen im Himmel, das sei seine richtige Heimat, zu der er den Auftrag habe, ihn zu führen. Das was den richtigen Himmel ausmache, könne er noch nicht sehen, weil er ja noch nicht gestorben sei. Es gäbe aber auch sonst noch genug schöne Dinge zu sehen. Da riß der Toni freilich die Augen auf! Der ganze Himmel

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Der Arbeiter
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Seite 11 von 16
Datum: 23.12.1925
Umfang: 16
", mußte Cr sterben. Dadurch aber hat Er uns erlöst, hat Er uns den Himmel aufgeschlossen. Den Himmel — jetzt hättest Du beinahe gelacht. Doch nein, Du lachst nicht, ich weiß es. Du achtest meine Ueberzeugung, denn wie ich dachte auch Deine liebe Mutter, dachten alle Deine Vorfahren. Tein Himmel ift nicht ganz der meine, hast du mir nachgerusen. Mag sein, aber auch ich denke nicht allein an einen Himmel im Jenseits, wie Du wahrscheinlich meinst, nein, Gottverbundenheit macht schon das Dies seits

zum Paradies. Das sehen wir an den Heiligen, die die glücklichsten Menschen waren. Wer war aber fröhlicher als der große Naturfreund Franziskus von Assisi, der von einem protestantischen Schrift steller der christusähnliche Heilige genannt wird? Oder enthält die Bergpredigt nicht die herrlichsten sozialen grundsätze, deren Erfüllung uns einen Himmel auf Erden brächte? Wie wäre es, lieber Bruder, wenn Du Dich für die Durchführung dieser Grundsätze einsetzen wolltest? Gott liebt die Entschiedenen

Lohn alles verlassen und den Menschen im tiefsten Urwald, den Menschen mit ganz geringer Bildung und Gesittung, natürliche Güte und Glaubensglück bringen. Welch un sagbare Entbehrungen müssen sie ausstehen! Und doch sind sie die glücklichsten Menschen. Glaube, es mir, lieber Bruder, niemals wirst Du glücklich werden, wenn Du nicht Verbindung suchst mit Gott, dem Vater im Himmel. Es war ein schreckliches Wort, das ich aus Deinem Munde hörte: „Ich glaube nur an den Himmel und die Hölle auf Erden

. Selbst aber fühle ich mich oft mitten in der Hölle. Und doch habe ich ein so heftiges Heimweh nach Glück." Lieber Bruder, da tobt in Deinem Innern ein heftiger Kampf. Ich fühle das mit Dir und verstehe Dich. Nach solchen schweren Stunden bist Du dann so müde, bis tief im Kern Deines Wesens. Dann schlägt für Dich die Stunde, wo es Dich zwingt mit Allgewalt, allein zu sein nur mit dem, was zwischen Himmel und Erde ist, allein im freien Reiche der Natur. Nach solchen Augenblicken des Alleinseins ist Dir freier

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.04.1924
Umfang: 4
Wetter anzeigen, während die starken und reich ge mischten Färbungen einen Wetterumschlag oder schlechtere Witterung verkünden. Gewisse Färbungen sind mit be stimmten Wolken formen verknüpft. Im einzelnen kann man Wettervorhersagnngen nach den Farben etwa folgendermaßen machen: Rot, das sich in langen schmalen Streifen über der untergehenden Sonne ausdehnt, bedeutet Trockenheit im Sommer und Frost im Winter. Eine leuchtende Röte am westlichen Himmel, die sich bis zum oberen Teil des Himmels aus dehnt

, läßt auf gutes Wetter schließen. Aber wenn das Rot über schweren Massen zerrissener Wolken liegt, dann darf man Stürme und ungewisses Wetter erwarten. Ein grünlicher Himmel tritt häufig nach scharfen Regen schauern auf, wenn der Himmel slir kurze Zeit wolken los ist. Dies Grün zeigt Feuchtigkeit in der oberen Atmosphäre an und deutet ans eine Fortdauer der Re genfülle, abwechselnd mit kurzem Hervorbrechen der Sonne, hin. Ein sehr dunkelblauer Himmel, von dem sich die vorüberziehenden Wolken scharf

abheben, ist der Borbote von stürmischem Wetter, während ein zarter lichtblauer Himmel auf schönes Wetter hoffen läßt. Hausenwolken, die ziemlich niedrig treiben, bringen, wenn sie eine violette Färbung haben, in vielen Fäl len Ostwinde mit. Diese violette Färbung findet sich fast nur in den Wintermonateu. Wolken von kupferroter Färbung lassen auf elektrische Störung schließen und sind daher die Vorboten von Gewittern, im Winter von Ha gel. Grau am Himmel und in den Wolken deutet am Regen

hin, besonders wenn sich ein dichtes Aschgrau leicht über den ganzen Himmel breitet. Davon ist streng zu unterscheiden das gelbliche Grau, das in Zeiten der Trockenheit von Osten her den Himmel überzieht. Eine gelbliche Färbung des Himmels muß in vielen Fäl len als Anzeichen schwerer Stürme gedeutet werden. Maier und Musik. — Alusikverein Innsbruck. Es wird uns geschrieben: Die nächste Chorprobe für Damen und Herren findet am Freitag den 4. April um 8 Uhr abends statt. Um vollständiges Erscheinen

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