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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 8 von 24
Datum: 03.03.1911
Umfang: 24
und suchte das Dutzend Kreuzersemmeln heraus, die er hier zu liefern hatte. Die Wirtin aber bückte sich nieder und kneiste den Xaverl, daS Christkind, in die Wangen! „Bist ein netter kleiner Kerl, ganz wie ein Christkinderl, nur daß du so schwarze Augerln hast und nicht blaue, und braune Haar und nicht blonde wie's Ch>istkmd. Aber im Himmel oben können's g'wiß auch so ein schwarzäugig's und braun baa^rq's CdnslkitNerl brauchen. Herrgott, mnn Sepperl wär' auch so, aber der liebe Gott hat ihn mir g'nommen

. — Na, Xaverl, sag', magst auch in den Himmel kommen?" Der Xaverl schaute mit weiten, großen Kohlenaugen die dicke Wirtin an: „A na, das nit!" „Ja, was!" schreit die Wirtin, „du magst nicht da hinauf?" und ste zeigte mit dem dicken Fmger dem Himmel zu. „Wust du denn am Eud' gar nicht in den Himmel kommen?" „Na, i nit," sagt der Bubi. „Aber warum denn nicht?" lachte die Wirtin. „Mutter laßt mi nit!" meinte lakonisch der Kleine. Die dicke Frau lachte, daß sie förmlich wackelte. HanS lachte auch von ganzem

Herzen. Die Wirtin aber meinte: „Na, St. Chri stoph, da hast du ein schöne- Christkind. DaS will nicht einmal vom Himmel was wiffen!" Jndeffen Hute HanS den Korb schon wieder am Rücken, den Kncki^n auf dem Arm und ging rasch seine- WegeS. Die kindische Rede des Kleinen wollte ihm gar nicht au- dem Sinn. Er wußte, der Kleine hatte unter dem „in Himmel kommen", das Sterben gemeint. Es stieg ihm aber doch unwillkürlich das eigent liche „In den Himmel kommen" daS Gelangen zur ewigen Seligkeit in den Sinn

. Würde Xaverl das wohl gew'ß erreichen? Würde daS Kindische: „Mutter laßt mi nit," nicht am Ende hier wahr werden ? Wie hatte sie gesagt? — Sie wolle absolut nach Wien? WaS würde in Wien noch alles über den Xrverl kommen? — Hans drückte das Kind innig an sich. Er schaute daS kleine, feine Gesichtleia an und Xwerl schaute auch ihm in die Augen. Da sagte HmS: „So, so trag' ich dich in den Himmel hinein!" „Ich mag nicht!" meinte Xaverl energisch und patschte ihm hellaufjauchzend mit beiden Händchen ins Gesicht

. „Xaver! nit eingra ben! Xwe>l nit in Himmel kommen!" „Na, na, Xaverl nit eingraben!" sagte HanS beruhigend. „Aber X-verl muß einmal in Himmel kommen, sonst ging's dem Xaver! schlecht, und im Himmel ist's so schön, so viele schöne Sonne und so viel schöne Engel und lustig ist'- dort!" Xaver! hörte ganz still zu. HanS aber fuhr fort: „Da muß Xrverl brav sem und brav bleiben, sonst kommt'- nicht in Himmel." „Xaver! schon brav sein!" meinte der Kleine ernst. „Und Xaver! muß auch beten!" sagte Hans

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 27.10.1912
Umfang: 16
, vielen, großen Lichtern, die wie die Sterne leuchten. Abends schau ich oft dorthin und denke, gar schön muß es dort sein, so schön wie im Himmel, wo auch so viele Sterne sind. Und die Menschen dort müssen auch schön und gut sein, wie die Engel. Und dann bringt Mutter mir von dort auch immer ein so großes, schönes Kuchenherz mit." „O, Rolf, der Bub macht mir so viel Freud'! Sag, Jörgchen, wofür hältst du mich?" Jörg schaut sie kindlich an und spricht: „Du schaust g'rad' so schön aus, wie die Frau

dort den Hinnnel. Laß mich der Engel sein, der ihn in den Himmel führt. Nur auf ein Stündchen versetzen wir ihn dorthin, und mit Himmelsgaben beladen liefern wir ihn hier wieder ab. Schau, ich Hab' ja doch kein Kind, zu dem ich lieb sein kann. Gib mir die Gelegenheit, dem Heidejörg das zu werden, was er glyubt ich sei, ein Engel." „Na, dir zuliebe mach ich mit, du holder Engel. Der kleine Kerl wird sich ja wohl nicht sträuben?" «Jörg, willst du mit mir zur Stadt?" «Ich geh mit. Heimlich wollt' ich schon immer

sieht er lange Häuserreihen an den Wegseiten stehen, Häuser so groß, so hoch, wie er sie nie geschaut. Bis in den Himmel reichen schier die Dächer. Was ist dagegen die Heidekate! A> s Dach der Heidekate reicht er, wenn er auf Vaters Wagen steht. Viele Menschen in so feinen Kleidern gehen auf den Straßen. Große und kleine Kinder laufen spielend umher. Wagen aller Art fahren vorüber. Hinter Fensterscheiben, so groß wie die ganze Front der Heidekate, sieht er soviel sonderbare, herrlich anzuschauende

Sachen., Das sind gewiß Engelsspielsachen, denkt Jörge. Suchend irren seine Augen hierhin und dorthin. Bisher hat er noch nicht gefunden, was er sucht. Jörge sucht nach Engeln, nach lichten Wesen mit Flügeln, wie auf dem Bilde in der Heidekate. Doch halt, die Stadtengel haben ja gar keine Flügel, denn sonst hätte die schöne Frau neben ihm, die doch von der Stadt ist, auch Flügel. Verwundert schaut er ein Bauwerk an, dessen schlanke Spitze bis in den Himmel ragt. „Darin wohnt der liebe Gott," spricht

, weitersührend, sagt sie: „Nun, Herzchen, da du in dem Himmel bist, will ich dich auch zu einem kleinen, netten Engel machen. Du mußt mir brav gewähren lassen, gelt." Mit Wasser und Seife wäscht sie ihm von Gesicht und Hals den nüchternen Erden staub und kämmt ihm sorgsam die wirren Haare. Dann holt sie, o Wunder, aus dem Paket einen nagelneuen Anzug, Strümpfe und Sti selchen hervor. Im Nu sind Jörg es alte Lumpen ausgezogen und bald steckt er in einer schönen, sauberen Hülle. Auf seinem Köpfchen thront

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 29.06.1913
Umfang: 12
gefühl der Septimaner zu appellieren; er hielt eine Ansprache an die ganze Klasse und schloß mit der Aufforderung, die Ehre erfordere es, daß sich derjenige melde, der mit dem Mädchen Um- Der gesiche Das Schicksal eines Menschen ist vorherbestimmt, nur wissen wir es nicht. Die Jesuiten aber wissen das ihre, sie kommen nämlich alle in den Himmel, das ist bestimmt, das ist wahr. Sie besitzen des Höchsten Zeugnis dafür, Gott und viele Heilige haben es geoffenbart. Daher schreibt der Jesuit Costa Rosetti

, Professor der Ethik, in seinem Buche „De spiritu Societatis Jesu" (Freiburg 1888, S. 258): „Es sei eine sehr wohl begründete und sehr proba ble Meinung, daß älle Jesuiten in den Himmel ka men." Die Beweise für diese Meinung gibt der fran zösische Jesuit Terrien in seinen Schriften. So er zählt er folgende wunderbare Tatsachen: Schon dem dritten Ordensgeneral, Franz Borgia, wurde im Jahre 1569 von Gott geoffenbart, daß kein Jesuit in die Hölle käme; allerdings noch mit der Einschrän kung, dies „Privileg

" solle einstweilen nur 300 Jahre Gültigkeit haben. Aehnliches offenbarte Gott im Jahre 1599 dem 1888 heilig gesprochenen Iesui- tenlaienbruder Alfons Rodriquez. — Auf Geheiß Gottes verkündete im Jahre 1587 ein sterbender Kapuziner zu Neapel dem Jesuiten Matrez die gleiche Wahrheit, hinzufügend: bei den Kapuzinern würden zwar auch viele gerettet, einige aber auch verdammt. — Die heilige Theresia sah einst, daß viele Seelen aus dem Fegefeuer zum Himmel fuhren. An der Spitze des Zuges befand

sich eine besonders strahlende Seele, der Christus aus dem Himmel ent- gang gepflogen habe. Wie erstaunt war er, als sich plötzlich nicht weniger als acht Schüler in der Direktionskanzlei einfanden und sich als zu künftige Väter bekannten. Graz? Kennen wir doch schon? Graz? Spuren (!) lenkten auf die siebente Klasse hin, deren Schüler ein wunderbar entwickeltes Ehrgefühl besitzen. Ehrge fühl, Ansprache, Aufforderung, Ehre, Umgang. Nun kommt der Doppelpunkt: Acht Mann! Acht Schü ler-Väter, auf Grmrd bestimmter

Spuren entdeckt, hatten Ehrgefühl. Der Direktor wird rot geworden sein. Von heute an trete ich nicht mehr für die sexuelle Aufklärung der Kinder in der Schule ein. Ich wurde nämlich auch rot als ich das gelesen hatte. „Neue Freie Worte" ete Himmel gegenkam und die er umarmte. Als die heilige Theresia sich darüber wunderte, erhielt sie die Er leuchtung: das sei nicht erstaunlich; denn diese Seele sei die Seele eines Laienbruders ans dem Jesuitenorden und es sei ein Privileg des Ordens, daß Christus

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 12
Datum: 03.08.1913
Umfang: 12
Ihr schweigt und redet. Wie es im Himmel aussieht Der Jesuit Heinrich henriquez hat eine Schrift heransgegeben, in welcher er eingehend schildert, wie es im Himmel aussieht. Er erzählt dies mit einer Sicherheit, als ob er gerade von dort herab käme, denn er beschreibt den Himmel folgenderma ßen: „Jeder heilige hat im Himmel sein eigenes Gebäude und Christus, der Herr selbst, besitzt dort einen herrlichen Palast. Im Himmel sind lauter schnurgerade Gassen, die von hohen prächtigen Häu sern flankiert

sind. Die Engel haben aber keine eigenen Wohnungen, sie sind überall zu finden. Die Gassen sind mit bunten Teppichen geziert. Be rühmte Künstler haben an den Wänden der Häuser alles Wissen der Erde durch herrliche Schnitzereien, Maler- und Bildhauereien dargestellt. Im Himmel gibt es auch Bäder, in welchen die Heiligen baden und wie Fische herumschwimmen. Die Engel singen schöner als unsere Nachtigallen. Sie sind in schöne Franengewänder gehüllt und bedienen eifrig die Heiligen, welche oft Bankette und Bälle

arrangieren. Die Frauen lächeln im Himmel noch viel holder und reizender als auf Erden." — Mit solchem Blöd sinn füttert man die gläubige Menge. Wenn aber den illtramontanen der gewiß berechtigte Borwurf gemacht wird, daß sie das Volk systematisch verblö den, dann schreien und wettern sie über die Freisin nigen, die dann angeblich dem Volke den Glauben aus dem herzen reißen. „Neue Freie Worte" Die gläubige Lehrerin. Eine Lehrerin verlor ein Amulett, darüber war sie sehr bestürzt. Um so größer

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 30.08.1919
Umfang: 4
4 Minuten nach Volders-Baumkirchen. Montag 1. Septem ber, 2 Uhr Vortrag: Wie schütze ich mich vor Pilzvergiftung. 3 bis 5 Uhr Pilzausstellung. 7 Uhr Lichtbildervortrag: Eßbare oder giftige Schwämme. Bei schlechter Witterung sind die Vorträge am Sonntag, die Wanderung Montag. lialkr Erinnerungen aus ge- 6) miifiicher Zeit. Bemerkt sei, daß die darin geschilderten Erleb nisse des vom „Himmel gefallenen" Marti tat sächlich der Wahrheit entsprechen: Martin Hornstein'ers Urlaub. Aus dem Himmel

auf unbestimmte Zeit und auf Wohlverhalten. Es liegt heut' etwas mir am Herzen, Ich sage es, es macht mir Schmerzen. Die sehr verehrten Gäste hier Einst haben ja gehört von mir. Daß zu dem Martl Hornsteiner St. Petrus sagt: „Kimm nur gschwind einer!" Nun sei es leider kund hier allen: Der Martl ist vom Himmel gfallen. Und dieses war der Witz: In Weerberg eine Sekundiz. Von ihr hat Martl vor zwei Jahren Im Himmel droben auch erfahren; Mit dem Cäcilienverein Wollt' er auch bei dem Feste sein. Er klopfte

nun beim Pförtner an, Sogleich ward ihm auch aufgetan. Gefällts dir im Himmel nicht mehr gut?" Der Martl wird nun ganz verlegen Und sagt dem Petrus dann entgegen: „Im Himmel ist'S ja wirklich fchian, I möcht gewiß nimmer außigiahn. Doch lieber Petrus schau nur her. Dort unten auf dem Berg bei Weer Wird nächstens sein ein Freudenfest, Es sind geladen viele Gäst. Hab von Cäcilia vernommen, Daß dorthin meine Sänger kommen, Um mit den andern zu verehrn Den Pfarrer dort, den guatn Hearn

er erwählt zum Geistlich Rat. Nun schau decht Petrus, mir fiel ein: I sollt halt doch beim Feste sein. Möcht gerne tun auch was i kann Für diesen hochverdienten Mann, Möcht meine Sänger dirigieren. Mit ihnen vorher noch probieren, Denn du begreifst, i fürchte sehr, Sie werdn können wenig mehr. Es wär kein Wunder, seit zwei Jahren, Da ich zum Himmel bin gefahren." Und Petrus sprach: „Du bist sehr schlau, Du kamst gleich mit dem Kirchenbau, Um mich so leichter zu bewegen, Daß deinem Wunsch ich komm

vom Diözesanarchitekt P. von Stadl erbaut. Daß i mi allweil guat benommen, Sunst war i nöt in Himmel kommen." Jetzt schickt Sankt Petrus um zwei Engel,

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 13
Datum: 25.12.1910
Umfang: 13
50 Beftellorte; Eeopoldftrafec 24 und heMggeilMrahe ö Die Bestellorte sind mit dem Hauptgeschäfte telephonisch verbunden. Um zahlreichen Zuspruch bittet Obiger. KB. Ebenso wird ein P. T. Publikum aufmerksam gemacht, das; sämtlicher Zustreis von jeder Art übernommen u. billigst berechnet wird offen war, um diese Erstlinge der Heiligen bei seiner Himmelfahrt mit sich zu nehmen (nachdem er nach der Auferstehung nicht gleich, sondern erst nach 40 Tagen tut den Himmel aufgefahren ist, wo hmtcn indessen

diese Gerechten?) Daß Jesus mit seinem materiellen Leibe in den immateriellen Himmel anf- gefahren ist, für diese neue Absurdität wissen sie keine Erklärung oder geben keine zum Besten. — Das ap. Credo sagt, daß Jesus, der in den Himmel Aufgefah rene, wieder auf die Erde kommen wird (es war der zuversichtliche Glaube der ersten Christen, daß dies bald geschehen wird, „ehe dieses — das damals lebende — Geschlecht vergeht" hatte Jesus gesagt), um zu richten die Lebenden und die Toten, welche letzteren

, wie ein späterer Satz besagt, auferstehen werden. Also Er wird ein Richter der Lebenden sein, das heißt nichts anderes als: Er wird über die Menschen herrschen und sie zum Frieden 1 mb zum glücklichen Zusammenleben anleiten, wie es die guten alten Könige und Richter in Israel getan haben (die Bezeichnung der Stammes häuptlinge vor der Königszeit als „Richter" wirst ein erklärendes Licht aus >das im Credo gebrauchte' Wort „richten".) Tie Spiritisten griffen das Wort „richte;;" aus, wie sie „Himmel" und „Hölle

" anfge- grrffen hatten, und machten aus einen; Richter und Herrscher der Lebenden einen Totenrichter wie Minos und Rhadainanthys. Nach dem Tode des Menschen kommt dessen Seele, ganz wie in der griechischer; Sage, vor den Totenrichter, welcher sie entweder zum Ely sium (Himmel) schickt oder zun; Tartarus (Hölle) ver dammt. Tie logische Konsequenz hätte geboten, es dabei bewenden zu lassen; aber sie wollten Christen heißen und .durften daher die neuerliche Herabknnft Jesu als Richter aller Menschen

nicht bei Seite lassen. So statuierte;; sie frischweg ein zweites, allgemeines Gericht. „Jesus wird wieder auf die Erde kommen, um alle Menschen zu richten", — ja aber am Ende der Zeiten (nach dein Weltuntergang, wenn es keine Erde mehr gibt!), dann werden die bereits gerichteten Toten auferstehen und sich nochmals, jetzt als Lebende, vor Gericht stellen, welches sie, die jetzt mit ihren materiellen Leibern wieder Behafteten, zur Seligkeit in dem irn- materiellen Himmel oder zur Qual in der immateriel len

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.04.1910
Umfang: 8
zu können. Zwei unserer Berichterstatter sind eigens zu dem Zwecke vorzeitig gestorben, um genaue Nachrichten vorn Himmel zu berichten. Himmel, 9. April (Eigenbericht.) Tie Ver nichtung der Erde ist beschlossene Tatsache. Hier werden zum Empfang der Seelen fieberhafte An strengungen gemacht. Alle Tore sind geöffnet. Ueberall hängen Himmelsleitern nieder. Auf Wiedersehen! Himmel, 10. April. (Funkentelegramm.) Ter Komet, Herr Vinzenz Halley, nähert sich rapid der Erde. Gin Aufruf des Bürgermeisters

eintreten, als sie der Revision des Katechis mus und der Bibel entsprechen. — Ten Beginn des Unterganges haben die Gemeinderäte und Mit glieder der Verkehrssektion Obmann Mar Oberer und Karl Wildling übernommen. — Tie im künf tigen vierten Wahlkörper wahlberechtigten „armen Seelen" finden nur vom vierten Himmel abwärts Aufnahme; bemerkt must dazu noch werden, dast die Aufnahme nur unter den in der Gemeindewahl reform vorgesehenen Erfordernissen der Wahlberech tigung erfolgen kann. Tas find

zu beschaffen, da der Eintritt in den vierten Himmel nur unter Vorweis jener Dokumente ge staltet werden kann. Mörgl, 11. April. (Funkentelegraphen station in der Au.) Heute um 8 Uhr abends wurde der Komet in drohender Nähe der Erde ge sichtet. Ter Bevölkerung bemächtigte sich eine große Panik. Plötzlich fing der Komet an, stark mit dem Schweife zu wedeln und sich in den Wolken hin und her zu wälzen. Unter furchtbarem Lachen schrie er: „Net kitz'ln, net kist'ln!" Auf Grund dieser Nach richt eilte

unser Berichterstatter sofort auf den Pfarr- turm, wo er durch das Fernrohr des Turmwäch- ters feststellen konnte, dast Komet „Etrich II." dem Kometen mehreremale über den Schwanz fuhr. Himmel, 12. April. (Funkentelegramm.) Vom Himmel werden wir ersucht, folgende Annonce zu veröffentlichen, die neuerdings beweist, dast der Welt untergang tatsächlich beschlossen wurde: Tüchtige P o s a u n e n b l ä se r werden für den Jüngsten Tag gesucht. Religion Nebensache. Gute Lunge bedingt. Freie Fahrt zum Himmel erster Klasse

garantiert. Freie Kost und Logis im 7. Himmel. Bevorzugt werden solche Posaun i- sten, die schon bei einem Weltuntergang mitge blasen haben. Gefällige Zuschriften an die Ver waltung der „Volks-Zeitung". Wien, 21. April. (Ehnstlichsozial-deutschnatio- nale Korrespondenz.) Tie christlichsozialen und deutschnationalen Abgeordneten haben heute in einer gemeinsamen Fraktionssitzung beschlossen, daß alle Minister sofort zu demissionieren l'-aben und daß von nun an keine», ihrer Parteigänger länger als zwei

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1917
Umfang: 4
kon stitutioneller Formen; ihre Außenpolitik ist entgegen gesetzt jener der konservativen Elemente, die eine Macht- 99 U sind in den ganzen west lichen Alpenländern das einzige echte Snnntags-Hiatt Sie werden im Gegensätze zu anderen sogenannten Sonntags- Blättern, die schon am Samstag durch die Presse gehen, tatsäch lich am Sonntag gedruckt und bringen wirklich das Neueste. Im Himmel. (Originalbeitrag der „Neuesten".) „Heute war wieder ein heißer Tag!" sagte Haus knecht Michel

, der als Himmelsportier in seiner Wol kenloge saß so für sich hin. Alle Augenblicke kam eine arme Seele zum Himmelstor und bat um Ein laß Seit auf Erden das große Sterben angegangen war, mußte der heilige Petrus seinen Posten als Him melspförtner verlassen und wurde dafür Vorsitzender der Zentrale des Kriegsausschusses für die Auf-nahme der Gefallenen. Er mußte abwechselnd' mit einigen Patriarchen die Papiere der angekommenen 'Anwärter auf den Himmel durchsehen. Düs Zentralisationssy stem hat sich aber auch im Himmel

im Hinterlande ohne Fegfeuer in den Himmel aus genommen werden sollte. Leider waren es wenige Ausnahmen, meist alte Männer, Kinder und Frauen. Kriegsmillionäre wurden alle abgewiesen, wenn sie auch Hunderte für wohltätige Zwecke gestiftet hatten. Am allerschlechtesten ging es den Preistreibern. Merk würdigerweise wurden auch Bauernweiblein vielfach ab gewiesen. Im schwarzen Buche stand z. B. geschrieben: M. K. Böttn zu H. hat im 10. März 1917 Butter zu einem Wucherpreis verkauft. L. S. Bäurin zu U. ver

kaufte Eier über den Höchstpreis, F. R. hamsterte mit Schmalz usw. Ja. im Himmelsbuche steht alles genau verbucht! Der frühere Hausknecht Michel, jetzt Himmelspfortner. mußte sehr oft seine kräftige Faust gebrauchen, um zudringliche Schleichhändler abzuweisen, die auf alle möalicke Weise in den Himmel zu kommen trachteten. Es braucht auch eine energische Faust, um solchen schwarzen Seelen Herr zu werden. Seit Beginn des Weltkrieges ist auch im Himmel ein riesengroßer Schlafsaal für die gefallenen

Sonntag im Monat 3000 abgesttafte Preistreiber und Wucherer während des reichen Mahles des Heeres der Darbenden zusehen. So hat es Gottes Gerechtigkeit befohlen. Ja, im Himmel geht es höchst gerecht zu. Ich selbst lhabe dies alles wie es hier geschrieben steht, im Traume erlebt und will es den lieben Mit schwestern nicht vorenthalten. Sollte ich einmal von der Hölle träumen, da erzähle ich? es auch. Lieber ist es mir, wenn ich nochmals vom Himmel träume und zwar vom Himmel auf dieser Welt. 'Djoch düs

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 16
Datum: 08.01.1911
Umfang: 16
MS die, daß die Sache uns überlebt, der unfer ganzes Leben gehörte, daß wir auf diese Weise in ihr weiterleben". Die Sozialdemokratie hat demnach Mit dem Glauben an eine jenseitige Welt gebrochen und will denselben auch in der Über zeugung mrd: rer nicht geschont wissen. „Lauter Widerspruch nämlich erhob sich, als P. Ratzen stein auf dem Partei tag zu Berlin 1892 ineinte, man solle den Himmel denen überlassen, die ein Verlangen nach ihn: kriegen, jedenfalls keinen in seinen berechtigten Gefühlen kränken

". Einen „Wechsel auf das Jenseits" stelle die Sozialdemokratie keinen aus und Drohungen einer Hölle im Jenseits muß man verlachen, schreibt die „Neue Welt" (1898, Nr. 6), Anweisungen auf einen Himmel aber verachten. Denn dort spricht der Fanatiker, hier der Spekulant. Auf Grund dieser ihrer Anschallungen schellen sich denn die Genossen nicht zu singen (Regels, Sozial demokratisches Liederbirch, 88): „Ich frag den Teufel nach der Hölle, Und in den Himmel mag ich nicht." Ein anderer Dichter sodann übertrug

die Worte Bebels: Die Überzeugung, daß der „Himmel" auf Erden ist und „ge storben sein zu Ende sein heißt", wird alle veranlassen, natür lich zu leben" (Die Frau, 464), in folgende blasphemische Verse: „Wir wollen auf Erden glücklich sein Und wollen nicht mehr darben. Den Himmel überlassen wir Den Engeln und den Spatzen." („Münchner Post", 13. Allgust 1891.) MaS dir Sozialdemokratie vom Jenseits überhaupt hält, hat der intime Freund von Marx und Engel, Leo Frankel, in seinem Testamente kurz

also zusammengefaßt: „So wie ich als Freidenker gelebt habe, will ich auch sterben. Kein Priester soll meiller Sterbestunde urid meinem Leichenbegäng nisse beiwohnen mit der Absicht, meine Seele zu retten. Ich glaube Weber an den Himmel, noch an die Hölle, tveder an Beloh«»uge«, noch an Qualen in einer andern Welt. Himmel und Häkle, Züchtigungen und Belohnungen leben im Bewußt sein eines jeden einzelnen . . . Ich sterbe ohne Furcht." Mst» das einzige Glück wartet den Menschen auf dieser Erbe; auf sie ist der Sinn

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Der Arbeiter
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Seite 3 von 16
Datum: 08.01.1911
Umfang: 16
uns überlebt, der unser ganzes Leben gehörte, daß wir auf diese Weise in ihr weiterleben". Die Sozialdemokratie hat demnach Mit dem Glauben an eine jenseitige Welt gebrochen und will denselben auch in der Über zeugung mrd: rer nicht geschont wissen. „Lauter Widerspruch nämlich erhob sich, als P. Ratzen stein auf dem Partei tag yx Berlin 1892 ineinte, man solle den Himmel denen überlassen, die ein Verlangen nach ihnr kriegen, jedenfalls keinen in seinen berechtigten Gefühlen kränken". Einen „Wechsel

auf das Jenseits" stelle die Sozialdemokratie keinen aus und Drohungen einer Hölle im Jenseits muß man verlachen, schreibt die „Neue Welt" (1898, Nr. 6), Anweisungen auf einen Himmel aber verachten. Denn dort spricht der Fanatiker, hier der Spekulant. Auf Grund dieser ihrer Anschauungen scheuen sich denn die Genossen nicht zu singen (Regels, Sozial demokratisches Liederbuch, 88): „Ich frag den Teufel nach der Hölle, Und in den Himmel mag ich nicht." Eiü anderer Dichter sodann übertrug die Worte Bebels

: Die Überzeugung, daß der „Himmel" auf Erden ist und „ge storben sein zu Ende sein heißt", wird alle veranlassen, natür lich zu leben" (Die Frau, 464), in folgende blasphemische Verse: „Wir wollen auf Erden glücklich sein Und wollen nicht mehr darben. Den Himmel überlassen wir Den Engeln und den Spatzen." („Münchner Post", 13. August 1891.) Was dir Sozialdemokratie vom Jenseits überhaupt hält, hat der intime Freund von Marx und Engel, Leo Frankel, in seinem Testamente kurz also zusammengefaßt

: „So wie ich als Freidenker gelebt habe, will ich auch sterben. Kein Priester soll meiner Sterbestunde und meinem Leichenbegäng nisse beiwohnen mit der Absicht, meine Seele zu retten. Ich glaube Weber an den Himmel, noch an die Hölle, tveder an Belohnnuge«, noch an Qualen in einer andern Welt. Himmel und Hölle, Züchtigungen und Belohnungen leben im Bewußt sein eines jeden einzelnen . . . Ich sterbe ohne Furcht." Also das einzige Glück wartet den Menschen auf dieser Erbe; auf sie ist der Sinn des Genossen allein gerichtet

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Unterinntaler Bote
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Seite 14 von 18
Datum: 04.02.1911
Umfang: 18
wurden die Tage, gewaltige Schatten sanken schon zur Mittagsstunde über den in Dust schwimmenden Vintschgau — die Etsch brauste, als müsse sie das Leid der Armen gen Himmel schreien. Von den Zinnen der festen Burg Tirol wehte hell und tröstend das Banner — doch was konnte dies den Sterbenden helfen? Das Gewimmer der Totenglocke scholl unablässig durch die ver lassenen Straßen, und einer vergaß des andern in diesem offenen Limburg an der Lahn. düsteren Holzhütten in schwindelnder Höhe über dem Abgrund

gleich sam zu schweben scheinen mit ihren geschwärzten Balken, dort atmet der Wind und blüht die wilde Heide rot — rot. Der Jausen grüßt herüber; eine Welt voll Licht strömt vom Himmel der Erde zu. Und dieser Himmel ist klar, blau wie der Mantel Mariä, der holdseligen Jungfrau, die sie anrufen in den Kirchen, aus dem Jammer ihres unsäglichen Elends heraus. Denn die Gärten, wo der Lorbeer seine lichten und dunklen Zweige windet, sind leer — die Häuser starren aus öden Fenstern, und in der öden

gezogen zwischen Gebirg und Tal. Nur die Priester der Stadt Meran hoben ihre Augen empor, diese hohlen, trockenen Augen, und sandten auch für jene ein Gebet zum Himmel. Allabendlich, wenn die Nacht ihre Schleier über Stadt und Fluß breitete, nahmen die Mönche von den Bogenfenstern ihres Klosters ein seltsames Schauspiel wahr: so, wie die Sterne all mählich sich entzündeten, blitzte Stern um Stern an den Bergen auf — soweit der Blick die schneeigen Spitzen erreichte, soweit die Wellenlinien der Alpen

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Tiroler Wastl
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Seite 7 von 13
Datum: 25.12.1910
Umfang: 13
“. Wir überzeugten uns selbst bei Brustschmerzen, Halsweh etc. von seiner heilenden, hustenstillenden, erfrischenden Wirkung. Probedutzend 5 Kronen, zwei Dutzend 8 Kronen 60 H. franko. Erzeuger nur Apotheker E. V. Feiler in Stubica, Elsaplatz No. 270 (Kroatien). Das apostolische Credo. (Schluß.) Wenn es nur auf die Worte und nicht auf deren Sinn und Zusammenhang ankäme, so könnten die Ver künder des spiritistischen Christentums auch darauf Hin weisen, daß die in ihrem System verwendeten Worte Himmel, Hölle

, Richten aus dem apostolischen Credo ge nommen sind. Aber die ersten Christen verstanden unter diesen Worten etwas anderes, als die späteren, und gebrauchten sie mit Folgerichtigkeit. Ihnen war der Himmel der unermeßliche Raum, der sich über der feststehenden Erde wölbt und in welchem die Gott heit in unnahbarer Höhe thront, wohin sie auch aus nahmsweise ihre besonderen Lieblinge emporhebt; die Hölle (Scheol) war das Totenreich in oder unter der Erde, wo die Verstorbenen ruhen und der Auferstehung

Leiblichkeit in den Himmel aufgefahren. Was haben die späteren Spiritisten aus dieser, allerdings phantastischen, aber an sich klaren und ein fachen Geschichte gemacht? Für sie ist der Himmel der immaterielle, übersinnliche Wohnsitz der Götter, ihrer dienenden Geister und der zur Seligkeit begna digten menschlichen Seelen, die Hölle der ebenso iiw- materielle Wohnsitz der bösen Geister und der zur ewigen Qual verurteilten Seelen. Daß Jesus als Gott zur Hölle, zu den Bösen und Verdammten, ab ge stiegen

ist, diese Absurdität wissen sie in ihrer Verle genheit nicht anders zu erklären, als daß er gar nicht In die Hölle gekommen ist, sondern in eine Vorhölle, in welcher die früher verstorbenen Gerechten verweil ten, weil für sie der .Himmel der Seligen noch nicht

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Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
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Seite 21 von 34
Datum: 14.12.1912
Umfang: 34
bringt den Satz nicht zu Ende, er zieht hastig die Uhr und ruft: „Himmel, in zehn Minuten geht der Zug — schnell die Depeschen! Er reißt ein Blatt aus sei nem Nottzbuch, und Liselotte diktterte ihm die Adressen. Dann sucht er das Tele- graphenbureau auf, und nach zehn Minuten nimmt die „Bimmelbahn" die zwei Menschen auf, die das Christkind zusammengeführt hat. Als es wieder Weihnachten wird, da braucht Liselotte nicht „auszukneifen," um das Fest nach ihren Wünschen zu begehen. Da sitzt sie, vom Arm

, hier rings mut -vct cpimmct icuurtctc neu; ' xit einem gelb verklingenden Blau, während der Rand der im Südwesten stehenden Wolkenwand golden schimmerte. „Wird anderes Wetter, Herr Nachbar," mit diesen Worten wurde der vor sich hin summende und nach dem Himmel schauende Apotheker aus seinen Träumen geweckt. „Einerlei, Herr Bürgermeister, aber heute war's schön, heute ist alles schön, denn wir haben endlich einen Brief erhalten — von Lorenzo — aus Tripolis. Es geht alles ausgezeichnet

der Tiroler Berge! Wie waren seine Gedanken geflogen! Und in den stillen Nächten, wenn sich der sternen- übersäete Himmel über aller dieser Pracht wölbte, wenn es ihn nicht auf seinem Lager litt und er hinaustreten mußte, um die Him melspracht anzustaunen, sich in ihr zu ver senken, wie war da sein Herz übergeströmt! Nein, er war nie wie andere Brrrschen ge wesen, auch in seiner jungen Liebe zu dem reinen, unschuldig guten Kinde nicht. Gott hatte es anders gewollt; das Gretli toar ihm wohl

zu Mt für diese Welt gewesen, das sollte einen Himmelsplatz haben. Aber dieser grausame. Malvolle Tod, so schmachbeladen! Noch heute flüsterten sie auf den Gassen davon, mehr wie einmal tvar das Wort „die Hexe vom Triesnerberg" an sein Ohr gedrungen; dann floh er jedesmal wie gehetzt. Gott hatte es zugelassen; er wußte am besten, weshalb. Der Aloys fuhr sich mtt der Hand über die Augen; er mußte eine Träne zerdrücken, die sich heiß durch die Lider hindurch preßte. Nun war das auch überwunden. Dem Gretli im Himmel

droben gehörten nur noch reine, heilige, wenn auch sehnsuchtsvolle Ge- dMken. Die heilige Sehnsucht aber konnte ihm niemand rauben, die fand erst ihre Er füllung, wenn er die Augen schloß, um sie im Himmel wieder zu öffnen, um dort das Gretli wiederzusehen. Ms dahin war vielleicht noch viele Zeit! Aber es sollte eine heilige Zeit für ihn werden, in der er nur für Gott und den Himmel arbeiten wollte! Wie traumverloren stand der junge Bursche auf dem Felsenvorsprung; der Wind zauest ihm das Blondhaar

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 20.11.1910
Umfang: 12
an ihr haben. Wenn Du aber vielleicht no amal per Zufall aus die Welt kommen solltest, nachher bist gescheider, gelt Simele, und wirst koa Bischof mehr, sondern dann hilfst schon eher dem „Wastl "die geistlichen Unfriedenstifter beuteln. Grad hat er, wie i sieh, wieder pj paar bei die Löffel, und i Han jo quasi quasi mein Wohlgefallen daran, denn sonst lies i's net zu. Aber lassen wir jetzt den irdischen Dummheiten ihren natürlichen Gang und schauen wir uns dafür Dein neues Diesseits au. Daß das da net der Himmel

Pfuscherei büaßen lassen könnt. Für a so an grausamen Gott möcht i mi net anschauen lassn, geschweige denn es sein. Aber herentgegen muß i Dir schon aufrichtig und ehrlich sagen, daß es net nur koa Höll, sondern a' koan Himmel gibt. Fall mir grad net um, Simele, und sei froh, daß es so ist, wie i sag, denn wenn's so war, wie sie Dir's unten «ms der Welt gsagt haben, nachher warst schon braten wie a Martinigans, denn Tu mußt als gewesener Bischof von Brixen ja wissen, daß selbst der Gerechteste jeden Tag

Stoankohln draus, wenni der tvar, für den sie mi auf der Welt unten verschreien. Da brauchst koa Angst zu haben, Simele, aber herentgegen mnaß i Dir schon sagen, daß es mit dem vergoldeten Himmel a' nix ist, und es ist a' koa Schad drum. Was hättst davon, wenn Tu in alle Ewigkeit auf an goldenen Sessel oder so wo sitzen und nix tun, als mi anschaun und anbeten müßt, «denn nachher müßt i als höfliches und gütiges Wesen, und sell bin i, Dir und allen Anderen, die das Gleiche tun, in alle Ewigkeit still

halten, und sell war mir aus die Dauer selber zu langweilig, wie Dü Dir wohl a' denken kannst, gar net zu reden davon, daß es mir schlecht anstand, nix zu tun, als wie mi in oan fort anbeten zu lassen. Schlag Dir also den Himmel, den man Dir unten vorgmacht hat, nur gach aus dem Köpf, denn in dem Sinn gibt's koan Himmel, sondern den mnaß jeder selber in seinein Herzen mitbringen, oder aber, wenn er dös ans Erden versäumt hat, sich nach und nach da heroben selber oan eintun. denn nur a Himmel

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Der Arbeiter
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Seite 10 von 14
Datum: 23.11.1913
Umfang: 14
an die Oberfläche, wo er dann herauskriecheud. Kinderzeitung Nr. 10 - 1913 Seite 79 mal versuchte? Der Weg dahin kann nicht so weit sein. Dort hinterm Berg steigt die Sonne herauf, daher kommen die lusügen Wanderwolken, da ist sicher das Tor zum Himmel." Und das Bübchen lief fort, einen Strauß Schlüsselblumen m der Hand, und wollte den Himmel suchen. Als es an das Ende der Wiese kam, war da ein Bach, der war nicht gerade groß, aber doch zu breit, als daß Bübchen darüberspringen konnte. Jetzt sagte eine Stimme

neben ihm: „Nun, Bübchen, kleiner Wicht, wohin soll denn die Reise gehen, so ganz allein?" Ein Weiden baum, der am Bache stand, hatte es gesagt, und Bübchen sah jetzt, daß der alte Baum in seiner knorrigen Krone ein liebes, runzeliges Gesicht hatte, um das die Weiden ruten wie Heere ringsherum standen. „Ich bin auf dem Wege nach dem Himmel," sagte Bübchen, „aber ich kann nicht über den Bach." „Da muß ich wohl helfen," sagte der Weidenbaum, nahm das Bübchen auf seine Arme und trug es mit leichtem

, tu mir nichts zuleide, lieber Bär," bat Bübchen, „ich möchte gerne in den Himmel und will dir auch was Schönes mitbringen, wenn ich wiederkomme." Der Bär brummte ein wenig und sagte: „Sei nur nicht bange, ich werde dir nichts zuleide tmi Steig auf meinen Rücken, dann will ich dich ein Stück Weges tragen." Da stieg Bübchen auf den Rücken des Bärs . und ließ sich bis oben auf den Berg tragen. Dort war es aber noch ein weites Stück bis zum Himmel. Da flog gerade eine schöne silberne Wolke über den Berg, die bat

die Tür richttg auf. Jetzt kam Bübchen in eine Stube, darin saß ein alter Mann mit einem langen l weißen Bart, das war der hl. Petrus. ! Der war sehr erstaunt, als sich die Tür mit einem Mal öffnete und Bübchen er schien. Verwundert sprach er: „Hör mal, du kleiner Frechdachs, wie kommst du denn hier herein?" Bübchen antwortete ganz keck: „Ich wollte gern in den Himmel, und wofür laßt ihr denn da unten die vielen Himmelsschlüssel wuchsen?" Da mußte Petrus doch lachen und sagte: „Ja, mir scheint

, die müssen wir schnell wieder abblühen lassen, sonst kommt mir noch mehr solch kleines Gesindel ungerufen ^ hier herein. Aber was sagt denn deine ^ Mutter zu dieser Reise?" „Die Hab ich gar nicht geftagt," sagte Bübchen ganz ueinlaut; denn es hatte wirklich nicht au seine Mutter gedacht. Petrus sah jetzt sehr strenge aus und sprach: „Und ein Bube, der seiner Mutter fortläuft, denkt, er könnte in den Himmel kommen?" Jetzt fing Bübchen an zu weinen. Da faßte Petrus seine Hand und sagte: „Well

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 14.05.1911
Umfang: 12
IX. weltliche Macht und Herrlichkeit hatte ein Ende. Vergeblich hatte er den Himmel zu Hilfe gerufen. Sein ins Jdiotenhafte ge steigerter Mystizismus litt unter Halluzinationen urrd Erscheinungen. Das Dogma der Unfehlbarkeit hatte ihn verwirrt. Er glaubte, ein neuer Christus zu fein. Als er eines Tages einem Gelähmten begegnete, rief er im Vollbewußtsein feiner hohenpriestcrlichen Würde Beschlagnahmt! 8 493 St.-P. würden, wie mit einem Zauberschlage, eine neue Erde und ein neuer Himmel geschaffen", schreibt

Jacobsen in seinen: seelenvollen Roman „Niels Lyhne" (Re- clambibliothek) und fährt dann weiter fort: Erst daun wird der Himmel zum freien, unend lichen Raum, anstatt der drohenden Zwangsjacke. Erst bann wird die Erde Unser, und wir der Erde, wenn jene Welt der dunklen Seligkeit und der Verbannung ge platzt ist wie eine Blase. Die Erde wird unser wahres Vaterland, unsere Herzens Heimat, wo wir nicht wie fremde Gäste während einer kurzen Spanne, sondern während all' unserer Zeit find. Und welche Jnten

- fivität wird es dem Leben geben, wem: alles darin Rlaum finden muß und nichts mehr jenseits liegt. Der ungeheure Strom von Liebe, der jetzt zu dem Gott emporsteigt, au dem man glaubt, wird sich, wenn der Himmel leer ist, über die Erde ergießen, hin zu all' den schönen, menschlichen Eigenschaften uird Kräf ten, die wir potenziert und dann die Gottheit damit geschmückt haben, um sie unserer Liebe wert zu ma chen. Güte, Gerechtigkeit, Weisheit, wer kanrr sie alle nennen? Welchen Adel

, während der Papst außer sich geriet. Noch am 15. September, als schon die Kanonen Cadornas in der Nähe von Rom hörbar wurden, wollte Pius eirre Erscheinung der Ma donna gehabt haben, die ihm ihren Schutz und ihre Hilfe zusicherte. Es war zu spät. Die Revanchema donna hatte keine Zugkraft. Die feindlichen Kanonen waren wirkungsvoller als die Erscheinung der Ma donna. Der Himmel hatte sein Gericht gesprochen. Pius IX. letzte Worte vor seinem Tode waren: „Omnia sui, et nil expedit

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Tiroler Post
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Seite 18 von 20
Datum: 09.05.1913
Umfang: 20
er. „Das ist ein wirkliches Mißgeschick. Aber es passiert so oft, daß Personen auf diese Weise Zurückbleiben." „Aber meine Frau?" Der Beamte schüttelte den Kopf. „Ich habe sie nicht gesehen." „Was, was sagen Sie? Sie haben sie nicht gesehen? Himmel! Halten Sie das Schiff an! Ich mutz ans Land! Halten Sie sofort!" Der Mann bewegte sich nicht von der Stelle. „Es tut mir sehr leid, Herr Professor," sagte er, „aber wir können nicht umkehren, das ist ganz unmöglich. Der Lotse hat uns verlassen, und Ihr Boot machte Kehrt

, gleich als Sie an Bord kamen. Ich glaube, daß Sie gezwungen sein werden, unsere Reise mitzumachen." Der Professor janimerte laut. ^ „O, wie wird es meiner Frau ergehen in der fremden Stadt! Und sie kann mir ja nicht einmal Nachricht geben!" „Ach, so schlimm ist es nicht", fiel der andere tröstend ein. „Wir haben hier jede Bequem lichkeit, selbst drahtlose Tele graphie." „Drahtlose Telegraphie! O, dem Himmel sei Dank!" „Nehmen Sie nun eine Kajüte und . . ." „Ich habe eine." „Ja, natürlich! Ich vergaß

Normann, Kajüte fünfzig. Leonie ist dicht neben dir in Kajüte zweiundfünfzig. Walter." „Frau Normann, Kajüte zweiundfünfzig. Anton ist dicht neben dir in Kajüte fünfzig. Anni." Einen Moment darauf wurden beide Kajütentüren sperrweit aufgerissen, und das Ehepaar fiel sich in die Arme. Es gab ein Lachen, Fragen und Erklären. Der zufällig vorübergehende Kassierer war bei diesem Anblick ganz verblüfft. „Aber, Herr Professor, — eine fremde Dame zu um armen?" „Großer Himmel! Warum soll ich sie nicht umarmen

. „Ich hatte es-in der Auf regung vergessen und meinen Mädchennamen angegeben." 6ri Bild unserer Kirche. Von I. Arcygang. l Nachdruck verboten.) ier unermeßlich weit dehnt sich in erhabener Größe der Riesenbau unserer heiligen Kirche, die Kuppel besäet mit leuchtenden Sternen: den Hei ligen. Und diese Kuppel, maje stätisch getragen von ungezählten Säulen, reich an Umfang und Stärke, geschlagen von der Hand des Weltenmeisters aus dem rei nen, unvergänglichen Marmor der Ewigkeit, ragt in den Himmel hinein, die irdische Heimat

in das so zerrissene und gequälte arme Sünderherz, ihm in ewiger Liebe Verzeihung und stillen Frieden übermittelnd, in wahrer Bußgesinnung, Reue und Zerknirschung der Seele vom Himmel herabgefleht. Fest soll mein Taufbund immer stehn! Ich will die Kirche hören!

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 13 von 18
Datum: 23.12.1912
Umfang: 18
, die wahre Lehre Christi ist nicht mehr zu finden: die einen haben im Ueberfluß den Himmel aus Erden, die anderen darben in Kummer und Sorge, während ihnen die Hoffnung bleibt, daß es doch noch einmal besser werden kann. Wenn nun heute am Weihnachtsfeste das „Stille' Nacht, heilige Nacht!" aus tausenden Kehlen zum Himmel dringt und von denen gesungen wird, die bereits alles Glück auf Erden haben, so wissen auch wir, die wir uns Menschen nennen, daß die Zu friedenheit auch unser sehnsuchtsvolles Ziel

. Weihnachten, das Fest der Liebe. Und in diesem Sinne wollen auch wir einen Aus blick halten, als Arme und Verlassene im großen Gottesreich, und auch unsere Glocken durch die Lande läuten, in Worten der Liebe und der Tat. Es gibt nur wenige Menschen am Weihnachtsfeste, die sich glücklich und zustieden fühlen. Man sagt, daß es so sein muß. Es soll Reiche und Arme geben. Aber auch ihr Christus, dem sie znjubeln, predigt: „Eher geyt ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß ein Reicher in den Himmel kommt

!" Diese Lehre kümmert aber den Wohlhabenden nichts. Wenn nur der faule Bauch in Ruhe und Behaglichkeit die Freuden dieser Welt verdauen kann; wie gütig aber, daß sie uns den Himmel überlassen. Immer tiefer stößt man die Menschheit hinab in die Not, die von Gottesgnaden aber triumphieren, daß nur Wenige auserwählt sind, sorgenlos leben zu können. Die Kinder eines Hofrates und eines behä bigen Bürgers sitzen im wohldurchwärmten Zimmer und singen ihr: „O du fröhliche, o du selige, gnaden bringende

Weihnachtszeit!" zum Himmel. Hunderte von Geschenken schmücken den Tisch und der lichter strahlende Weihnachtsbaum erhöht die Festesstimmung. Da ist Frieden! Glücklicher, wie ihn einst Jesus Christus gepredigt. Könnten auch wir unseren Kindern dieses Glück verschaffen! Allein Sorgen, nichts als Sorgen um geben uns von allen Seiten. Wo ist denn unser Friede! Wir, die arbeiten und weben an all dem Schönen und Großen, was auf der Welt ersteht? Fragt die Landstraßen, sie werden euch Antwort geben! Schaut

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Außferner Zeitung
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Seite 26 von 28
Datum: 03.05.1913
Umfang: 28
ihm den Weg, und der Professor erzählte nun dem teilnehmenden Beamten seine traurige Geschichte. „Ach, das ist sehr unangenehm", sagte er. „Das ist ein wirkliches Mißgeschick. Aber es passiert so oft, daß Personen auf diese Weise zurückbleiben." „Aber meine Frau?" Dev Beamte schüttelte den Kopf. „Ich habe sie nicht gesehen." „Was, was sagen Sie? Sie haben sie nicht gesehen? Himmel! Halten Sie das Schiff ast! Ich muß ans-Land! Halten Sie sofort!" Der Mann bewegte sich nicht von der Stelle. „Es tut mir sehr leid, Herr

." „Drahtlose Telegraphie! O, dem Himmel sei Dank!" „Nehmen Sie nun eine Kajüte und . . ." „Ich habe eine." „Ja, natürlich! Ich vergaß, daß Sie sagten, Sie hätten die Plätze in, voraus bestellt. Zeigen Sie mir das. Billet." „Mein Billet!" — Der Pro fessor griff hastig in die Tasche und sagte dann bestürzt: „Meine Frau hat das Billet." Die freundliche Miene des Beamten war verschwunden. „So, wirklich", sagte er trocken. „Nun wohl, ich kann Ihnen eine Kajüte erster Klasse anweisen. Wir haben noch einige leer

Professor, — eine frerckde Dame zu um armen?" „Großer Himmel! Warum soll ich sie nicht umarmen dürfen? Sie ist ja meine Frau! Wir sind gestern getraut worden. Warum sagten Sie mir denn, daß sie nicht an Bord sei?" Der Mann lächelte mißtrauisch. „Ihre Frau!" rief er. „Ja, freilich. Diese Dame sagte mir, daß ihr Mann sich verspätet habe, und nannte sich Frau — oder vielleicht sagte sie Fräulein „Leonie Wilson". Ist Ihr Name nun Wilson oder Normann, sind Sie Fräulein oder Frau?" Leonie und der Professor

und Stärke, geschlagen von der Hand des Weltenmeisters aus dem rei nen, unvergänglichen Marmor der Ewigkeit, ragt in den Himmel hinein, die irdische Heimat mit ihm verbindend. Heiliger Got tesglaube umrankt sich gleich tausendjährigem Rosengewinde empor, sich höher und höher hinan- und strebt an ihnen schlingend bis zu den Sternen. Tief unten aber, einsam im Schatten der Säulen auf kaltem Felsgestein kauert ein entartetes Geschöpf: der Mensch, verstrickt in Sünde und Schuld! — Trüben Blickes, im Gefühl

der Liebe. Doch plötzlich drängt sich alles Licht zusammen zu einem einzigen, flammenden Strahl, der, in allen Farben wundersam schimmernd, hineinfällt in das so zerrissene und gequälte arme Sünderherz, ihm in ewiger Liebe Verzeihung und stillen Frieden übermittelnd, in wahrer Bußgesinnung, Reue und Zerknirschung der Seele vom Himmel herabgefleht. Fest soll mein Taufbund immer stehn! Ich will die Kirche hören! 12645 ntrüll/lfcll Iiu niljp*"» Schriftleiter: Leopold Bauerfeind. - Druck und Berl' ^rtXro

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 20.01.1918
Umfang: 16
Planeten" des Jahres, d. h. aus eines der großen Gestirne am Himmel, das je weilig fcen gewichtigsten und stärksten Einfluß aus das betreffende Jahr ausübt; z. B.- die Sonne, der Jupiter, Neptun um Für das christ liche Jahr bezeichnet uns die heilige Kirche all jährlich den „regierenden Planeten" am Himmel, und es ist der vornehmste, einflußreichste und glückverheiß ntste von allen. Denn alljährlich, wenn um Neujahr das kurze Evangelium oorge-, lesen wird: „Sein Name ward Jesus genannt" — siehe

! da gehr'am Himmel der Kirche die Sonne des heiligsten Namens Jesu aift, und fegen- und regen- und leben penvend giesst sie ihre milden Strahlen über den Erdkreis dahin. Ja, diese Sonne bringt vll'ährlich dem frommgläubigen, gettesfürch''aen Volke in reicher Fülle zeitliche und geistliche Wohlfahrt, natürlichen und über- narürlid' n Segen, .<oei!, Glück nnd Gnade. Da erfüllt sich dann die Verheißung Gottes durch den Propheten: „Euch, die ibr meinen Namen fürch tet, wird anfgehur die Sonne

aus den Weg des Frizens zu leiten". (Luk. 1, 78.) In vollem Glanze ist end lich diese Sonne anfgegangen, als sich erfüllte, was daL Evangelium von Neujahr und vom Namen-Je'ufest so kurz und gut erzählt: „Sein Name ward Jesus genannt" (Luk. 2, 21). So prangt denn dieser Name am Himmel und all jährlich steigt diese Sonne wieder aufs neue am Himmel empor, und erfüllt sich das glorreich herrliche Wort des Propheten: „Siehe, ein Mann wird kommen, Aufgang ist sein Name; unter ihm wird es sprossen (grünen, blühen, wachsen

, ge deihen und Früchte tragen) ... Er wird die Herrlichkeit tragen, und sitzen und herrschen auf seinem Thron, und Rat des Friedens wird sein." (Zacharias 6.) Oft schon, liebe Leser, ist diese Sonne des Namens Jesu am Himmel eines neuen Christenjahres euch aufgegangen, von der es heißt: ^Aufgang ist sein Name", und vielleicht ist es euch noch nie recht zum Bewußtsein gekom- men. So freuet euch denn jetzt und in Zukunft dieser Gnadenwnne, gerade jetzt, wo das christ liche Volk mehr denn je des Trostes

ein; den Weisel zum Lied macht euch nur selber: Glorreich tönet dieser Name, Hin bis an das End' der Welt; Durch ihn blüht des Glaubens Sonne, M Und die Kirche sich erhält. Heil den Völkern, die ihn preisen Aus dem ganzen Erdenrund, Lob nnd Ehre ihm erweisen. Mit dem Herz und mit dem Mund. Aber nicht bloß schön und freudenvoll strahlet diese Sonne des Namens Jesu am Himmel, son- bcru auch segenspendend und gnadenreich, wie 'chon der Katechismus uns gelehrt hat: Jesus bedeutet Erlöser oder Heiland

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