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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 26.07.1851
Umfang: 6
auch im Himmel ge tragen werden und die vhimmlischeu iYZodcq keine an dern sind, als die der Madaine Gqspard i>> Paris. Hr. Alphons Ca Hagnet, Magnetiseur zu Paris tR»e Sa>»t Denis 2tZ5Z, der dies berichtet, und ein Buch, darüber „zum. Txoste der Menschheit-- geschrie ben hat, weiß davon noch mehr erbauliche Dinge zu erzähle». Auch Buchdrucker und Buchbinder kön nen hoffen, ini Jenseits Beschäftigung zu finden. D>e Geister des Verstorbene» sitzen und lesen Bücher, die den unsern „ähnlich scheu, nur der Druck

ist anders.'' «ind wir neugierig zu wissen, wie der himmlische Druck beschaff?» sei — den irdischen ken nen wir— so benachrichtigt uns Hr. Cahagnet, „es gebe Buchstaben, wie ein O geformt, andere geformt wie ein Häkchen, wie Halbmonde, die er aber nicht beschreiben könne.» Ans dem Angeführten läßt sich schließen, daß im Himmel türkisch geschrieben werde. Hr. Cahagner hat es sich zur ausschließlichen Aus gabe gemacht, uns über dir wahre Beschaffenheit des Jenseits, seine Sitten, seine Sprache, seine Lebens

mußte er das Vorhaben aufgeben, denn die Somnambulen sind eigensinnig. Endlicti erfnbr er, was er wissen wollte. Wir können hier nicht alles mittheilen, nur Einiges des merkwürdigsteir wollen wir hervorhebe», wcil eö neu scheint. Hr. Cabagnet fragte den Ekstatiker, ob die Geister Flügel hätten? Derselhe perneinte eS. iAne hcll- seliendere ^?ame behauptete später daS Gegentheil. Ob sie äße», tränken? Der Ekstatiker bejabte e» mit der Bemerkung, man thue im Himmel genau das selbe, was man aus Erden

thue. Diese Nachricht dürste.eben nicht „znm Troste der Menschheit' dienen. Ein andirmal beschreibt Bruno, der Ekstatiker, den Himmel (S, IS): „ES ist ein Ort ohne Horizont, erleuchtet durch eiu kerrlicbes Licht, vor mir war ein Wesen, das ich sür Grtt hielt; er saß geht einem Throne, daö Haupt mit einem strahlenden Helme bedeckt, fein Bart war grau, glaube ich. er stützte die Hand anf den Arm eiiieö ThrynsesselS, und trug einen weiten carmestnrotbe», ganz mit goldenen Lilien besäcten Mantel

», dem Menschen vorbehalte»?» Größe habe geben wolle».-- Hr. Cahagnet war ent zückt über diese Belehrung. Iu der 14. Sitziuig theilte ihm Bruno-mit, daß eS „drei Himmel gebe', in der 15., daß die Seele nach dem Tode „wie eine Seifenblase oder wie eine Luftblase im Wasser' zum Himmel emporsteige, in der lg. gesteht Bruuo auf richtig, „daß die Welt den sür eine» Narre» halte» würde, der behauptet, „daß ein Geist in Gestalt eineS Windes eine Geschwulst, eine Kolik oder eine Entzündung zu Wege bringe

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.02.1859
Umfang: 6
sie eine mehr gelbliche Färbung au und endeten im Zenith als Haufenwolkcn mit scharf abge grenztem hell beleuchtetem Rande. Am westlichen Himmel zogen tiefhängend zerrissene Nebel und Dunst- Massen pfeilschnell mit dun Sturmwind aus Nordost. Die Sonne ging unter; wir fuhren mit doppelt ge refftem Marssegel und Sturmsegel über ein chaotisch aufgewühltes Meer hinein in den nebelgrauen, un heimlichen Himmel, der uns bald mir finsterer Nacht umhüllte. — Aber der Schlachtplan war entworfen von den Leitern

nebelgrau um- zogenen Himmel, die Wolken hingen bis lief herab undver- mischten sich fast mit dem vom heftigsten Sturmwind 'furchtbar aufgepeitschte» Meere. Es war unheimlich im vollsten Sinne des Wortes. Gegen Noroost be zeichnete die dunklere bleigraue Färbung kompakterer Wolkenbänke deutlich die Lage t>eö Centrums des Orkans. Die Wellen kreuzten sich -in allen Richtungen, konische Wellenberge erhoben sich plötzlich bis zu 20 und 26 Fuß Höhe, so weit man schätzen konnte, und versanken eben so schnell

mit furchtbarer Heftigkeit aus Westnordwest (das Beobachtungsjournal gibt seine Stärke mit Nr. 9 an. nach unserer Windskala von 40 Nummern). Mit vier fach gerefften Groß- und Vormarssegel und dovpelt geressten Focksegel schössen wir mit einer Geschwindig- keit von 14 Meilen per Stunde in dunkler Nacht durch die Straße zwischen den Lutschu- und Meiaco sima-Jnseln aus dem chinesischen Meere in den Paci fic. Auf Deck regnete es. oder es schien vielmehr die einzige Wolke, welche den Himmel bedeckte, bis zum Meere

West-Siid-West. das Barometer war bis auf 29LW englische Zoll ^ gestiegen, obwohl imr noch in vollem Maße. Sturm hatten, so konnten! wir doch sicher sein, ^dem Bereich der Cyklone glücklich entkommen zn sein.' Das zeigte sich im Lause des Tages immer, mehr, das Barometer stieg langsam Höher, der'Wind wurde Süd-West, und blieb als frischer Süd-West?MonslM. stehen. Auch der Himmel wurc^t hellex. .'n ir Wolkcnsckichtc der cigentlichen Cyklone herails. Die^Sonne schien Mittags gell» Mrch einen leichten

Ml!ü «l.«S lä.- 4.i>Z 14.ZSi eine Beobachtung möglich war. Gegen Abend kam sogar blauer Himn el heraus, und bei Sonnenunter gang hatte der Himmel wieder ganz das Ansehen, wie am 18. Abends Zerrissene schwarzgraue Wolken Zo gen ganz nieder über unsere Masten hin. über ihnen blickte man auf einen halbheiteren ruhigen Himmel. Die unheimlich düstere Wolkenbank der Cyklone ader lag hinter uns. So waren wir also gerade 48 Stunden vom 18. Aug. 6 Uhr Abends bis 2l). August 6 Uhr Abends im Bereich des eigentlichen Teifuns

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 14.12.1852
Umfang: 8
, da ist e Herrgott dri. Der winkt an alle Lnte, sie sölled use chu; Sie welled zu der Snunen und alle Sterne gu. Da linden nf der Erd-, wenn d'Brünne lnter güiid. Und d'Berg und alli Thäler voll Gras und Bliieme SS ist so schü. Im Himmel ist erst e großi Pracht, Ei Sunnen a der andren, ei schünri Sternennacht. Viel tusig Engel singed und wandleo uf und ab; Kei Thränen und kei Chuinmer, kei Tod ist und keiS Grab, Nu luter Frid und Freuden und groß! S'ligkeit; I luter Zier und Ehre so sind da d'Mensche g'kleidt

. Mengnial ist so der Herrgott, wenn d'Sterne gschine d'Naciit, A Himmel use z'ußerst und hat eS Zeiche gmacht, Und mänai Wil da g'wartct und g'iuegct, eb e d'Lüt Nüd gseched und nüd chämed. Und doch dät's gbulfe nüt. Sie händ nüo uf ne g'achtet und händ nüt g'oört und gsi. Und gmeint, aß wenn si« gstorbe, sie werde» nsinime si. Jez feit er zninen Engel, zum liebste wo ner gha: Gang ußem Himmel abe. Sie sind so arcm dra. Aß schüner werd und seiner, uf d'Erden abe stig. Und säg ne, wie's da obe. so schü

im Himmel si^ ! Er git em vu de Sterne e lnteren i d'Hand, Er söll ne mit gu zünde, so dunkel isch im Land. Der Engel ußem Himmel, wo n iez der Sterne treit. Und üs git ab der Erden i Himmel use dS Gleit, Der Engel ist erschiene, daS ist der heilig Christ. Chänd lueged i den« Büechli, wie schü uer g'malet ist!' — Verlag der Waguer'sche» Buchhandluitg Diese anmuthigen, oft kindlichen Töne charaktert. siren daS Ganze vom Anfang bis zum Ende, u«d eine», der mit den volksthümlichen Sitten

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Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 9 von 24
Datum: 24.10.1855
Umfang: 24
danken offenbarte, die fernste Zukunft voraussagte. Warum ibm also nicht glauben? Oder weißt du, kurzsichtiger Sohn des Staubes, mehr als jener, „in dem alle Schatze der Weisheit und Wissenschaft sind?" (Koloss. H, 3). Was sind die einzelnen dämmernden Strahlen deines Wissens gegen das unermeßliche Meer des hellsten dichtes göttlicher Wissenschaft? „Was wir gesehen haben, bezeugen wir." Der göttliche Heiland gibt von dem Zengniß, was er von Ewig keit im Sctwoße des Vaters im Himmel gesehen

. Er sagt im Verlaufe des Gespräches zu Nicodemus: „Niemand ist in de» Himmel hinaufgestiegen (d. h. Niemand kennt die himmlischen Geheimnisse), als der vom Himmel herabgestiegen, der Sohn des Menschen, der im Himmel ist." Jesus ist daher der einzige Lehrer, dem wir in Bezug auf die himmlischen, göttlichen Dinge glauben dür fen rrnd glauben müssen, und nach ihm nur jene, die an seine Lehre sich halten, seine Lehre verkünden; denn er nur „ist im Himmel", kennt die himmlischen Geheimnisse, Gottes ewige

Rathschlüsse über bas Heil der Welt. Von Ewigkeit sab'er, daß und wie der Vater die gefallene Menschheit er- lös't wissen wollte, sah die geheimiiißvollen Wege der ewigen Gerechtigkeit und Erbarmung, iab die wundervollen, unbe greiflichen Mittel der unendliche» Weisheit und Liebe, Gottes Ehre und sein zerstörtes Ebenbild in den verführten Kindern Adam's wieder herzustellen, und dem Himmel zahllose neue Bürger zu gewinnen. Wenn wir unbedenklich Menschen glauben, die uns bezeugen, was sie gesehen, sei

das Vorge fallene auch etwas Unerwartetes, Außerordentliches, sobald wir nur von ihrem redlichen Willen überzeugt sind: warum dem vom Himmel gekommenen und im Himmel weilenden Erlöser nicht glauben, da er uns Himmlisches verkündet, sei es auch noch so wunderbar, noch so geheimnißvoll und un begreiflich ? In der That, der Unglaube an Jesus und sein Wort und seine Lehre und KirMe ist ohne Entschuldigung. Erwägt man die Worte unsers Textes, forscht man unbefangen in der hl. Schrift, betrachtend das Leben

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 4
Datum: 10.02.1854
Umfang: 4
des Quarterdecks zu empfangen. Wäh rend ein auserlesenes Musikkorps seine rauschenden Fanfaren ertönen ließ, glitten, vom schönsten Werter begünstigt, die Siaatsbarken her an, welche eine Elite von Herren und Damen auS Portsmouth, auS Portsee, von der Insel Wight und andern Küstenplätzen herbeiführ ten; die allgemeine Fröhlichkeit, welche Gäste und Mannschaft des Dreideckers belebte, wurde noch dadurch erhöht, daß nicht eine Wolke den heitern und lachenden Himmel trübte, nicht der leiseste Luftzug den Ozean

Umrisse seiner herrlichen Formen zu zeigen. Majestätisch ragien die stolzen Masten zum blauen Himmel, der wie lange nicht no» einer wolkenlosen Sonne überstrahlt war: aber die nieerdurch- rruiigelieii Flaggen und Wimr^l hingen schon schlaff wie Trauerflore zu den Borden herab. Jetzt begann das Schiff, immer tiefer ver sinkend, in raschen Wirbeln einen schrecklichen Tanz, — noch einige Sekunden — dann schoß es mit all den Tausenden, die, mit todes bleichen, irren Zügen den Himmel vergebens um Rettung

die Familie Bidlinger im Dorfe Plattendorf den Titel Herzog vom Vater auf Sohn fort. (Biene.) Saphiriana. Die Ehe gleichet einem Vogelkäfig; jeder, der draußen ist, will mit Gewalt hinein, und jeder aber, der drinnen ist. will mit Gewalt hinaus. Liebe und Ehe sind zwei Himmelsleitern; auf der Leiter der der Liebe steigt man von der Erde in den Himmel hinauf, auf der Leiter der Ehe st?igt man aus dem Himmel auf die Erde hinab. Ehe ist ein felsenfestes, unverrückbares Wort) man mag es von vorwärts

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 10.09.1853
Umfang: 4
vorgestern ist der aposto lische Delegat der Provinz Navenna, Monsignor Rossi, als Flüchtling hier eingetroffen. Er mußte, um einem Nolksansstand ans dem Wege zu gehen, Ravenna in der Stille der Nacht verlassen. Der h. Vater hat den flüchtigen Prälaten, der mir durch ein halbes Wunder dein Tod durch Mörderhand entging, heute empfange». Schlimmere Nachrichten sind aus dem nahen Terni eingegangen. Officiell bestätigt sich bis jetzt, daß der Das Meer ist wie der Himmel uud wie die gauze Natur. — Es spiegelt

alle Farbe» nnd bleibt keiner getreu; es ist das Mainiigfaltigste und doch das Ein fachste, das Ruhigste und Unruhigste zugleich; das Passivste und eine heillose Aktivität. — Es erzeugt Schäume und Wellen ans Wellengebirge», nnd löst alle Gestalten jeden Angenblick in ein Nichts. Auf der Oberfläche ewig bewegt, herrscht die Ruhe auf seiuer Tiefe wie am Himmel, der diese Meereswasser iu Ebbe uud Fluth bewegt. Sie scheinen himmel blau, smaragdgrün, wie Beryll, und dann wieder schwarz, wie die stygischcn

Gewässer, nnd wenn ein Zephyr diese Urwasser kräuselt, so überzieht sich jede Welle mit Wellcnspiclen, die sich dem Ange darstellen wie Mcloncngeflecht. In jeder Mondnacht ist jedes Schiff ein Geister- Schiff. Der Mond steht bleich am Himmel; — der «tenermann wie ein Gespenst oder ein Zauberer an seinem Rade, mit dem er das Steuer uud das Schiff lenken muß. Ein Paar Gestalten in Kapuzenmäntel verhüllt, halten die Wache, sonst ist Alles stille nnd , todt. — Und das Meer stört diese Todtenstille

des Aetna, nimmt der Mensch seine Persönlichkeit mit. Er setzt sich schwerlich eine Linie z», aber eben deßhalb kommt er vielleicht nnr scheinbar unter sein natürliches Maaß. Gewohnheit stumpft die anßcrordeiitlisten Scenen und Vorstellungen ab. Man schläft, durch eine Planken- waud vom Meere uud vom Tode getrennt; man wird von diesem Meere eingewiegt, »nd schläft zuletzt so ruhig wie zu Hause im eigenen Bett. Man ineint zuvor, uicht fassen zu können, unter fremdem Himmel, in einem neuen Klima zu fein

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 07.06.1853
Umfang: 8
Unglaubens unter den anfgethürmten Bergen des menschlichen Un- und Mißverstandes begraben wurden. Der letzte ewige Nerv aller Moralität, die tiesinnerste moralische Nö tigung, dem Gesetze zu gehorchen, erfüllte ihn stets mit hoher Begeisterung: „Hölle und Himmel,' sagte er einmal, «sind mir die Ansästnngen des sittlichen «ws Urgrundes aller Dinge , der auS Gott ist, »md durch Gott vertheidigt wird. Himmel und Hölle beginnen schon ans Erden. - Die' erste gute That ist der Keim zum Baume, der in den Himmel

wächst, und die erste ruchlose Begierde bläst das unauslöschliche Feuer der Hölle wach. Himmel und Hölle wachsen mit uns auf, und erreichen im Tode ihre Vollendung. Das Gute als unabänderliche Natur belohnt sich selbst, weil eS eins ist mit Gott, und aus Gott seine Nah rung zieht. Das Böse straft sich selbst als selbstge machte Hölle. Wer das Sittliche nicht thut, muß für das verletzte Sittengefetz leiden. Gehorchen müssen Alle> sei eS fröhlich als Thäter des Guteu> oder weinend als Uebelstister

. Ohne Himmel und ohne Holle ist kein Gott uud keine Tugend denkbar.'! So war ihm die Dogmatik durchweg der Grnnd aller Tugend, die Moral selbst nur die durch die That beweglich gemachte Dogmatik, ein Aufgellen des ewi gen Gesetzes in tausend Blüthen am Baume der Menschheit, die Morallehre selbst nnr die Gärtnerin im unermeßlichen Gebiete der moralischen Früchtent- wickluug. Und hier war er ein entschiedener Feind von der Anwendung stereotyper Grniidsätzc, die von unerfahrenen Jünglingen einseitig aufgefaßt

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 3 von 4
Datum: 14.10.1851
Umfang: 4
Gorgonzola, 3. Oct. (Aus dem Briefe eines kaiserlichen Dffiziers.) . Wir vertrösteten unS von einem Mondwechsel zum andern mit dem trostreichen Sprichworte: „Nach dem Regen kommt Sonnenschein', allein der Himmel hatte einmal seine Wasserflagge aufgezogen und wollte vom Capituliren nichts wissen, um so mehr, als bekanntlich wohl er uns, nicht aber wir ihn aushungern können. Noch nie hat eine Armee so sehnsüchtig nach Oben geschaut, ob der Himmel nicht gnädiglich die liebe Sonne, bald heraushängt

— doch vergebens; es war ihr nicht, um Nässe, Kälte und Ungemach los zu werden, sondern um nicht des Glückes beraubt zu werden, sich vor ihrem geliebten Kaiser und ritterlichen Feldherrn sehen und versuchen zu lassen. Nur am 21., während der Kaiser über die zwei ArmeecorpS Heerschau hielt, lachte der Himmel freundlich. An diesem Tage zierte sich. dafür Mailand mit dem modernen pas siven Widerstände; denn man sah zwar überall geschmückte Fenster und Balköne, aber keine Personen, man hörte keine Evviva, und -auö

mit Regen güssen; am 27. hatte das und 7. Armeecorps das hohe Glück, unter den unmittelbaren Befehlen Sr. Majestät ein taktisches Ma növer am Ticino, und zwar bei Casa Malpensa auszuführen. ES goß, als wenn der Himmel offen wäre, aber die Truppe ließ sich nicht beirren und blieb — wie ihr höchster Befehlshaber — blank, mit aufgerolltem Mantel.^ Bon 9 Uhr früh bis halb 4 Uhr Nach mittags dauerte das Manöver. Zwischen Feuerschlünden und unter Regengüssen sah man den kriegerischen Monarchen 6 volle Stunden

für dich! — Seit einem halben Monate Tag für Tag bis auf die Haut naß zu werden, und dann ganze Bataillone in kleinen Dörfern untergebracht, wo man außer Wein nichts be kommen konnte, denn wo hätte man 40,000 Mann und 12,000 Pferde in der Nähe von Gallerate unterbringen können? Zum Ueberflusse geht unsere Route bis Volta auf Nebenwegen, wo man bei den ausgetretenen Wildbächen sehr übel daran ist. In Jnzago ist mir ein Mann ertrunken; er wollte Abends etwas einkaufen und der Himmel schien sich > ergießen

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Zeitungen & Zeitschriften
Katholische Blätter aus Tirol
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Seite 16 von 16
Datum: 04.11.1851
Umfang: 16
238D den Zweck des Büchleins aus. Die Vorrede ist eine herzliche Anspra che an die Kinder. »Euch Kinder,« heißt es darin, »den Weg in Himmel zu zeigen, gebe ich euch dieses Büchlein in die Hände. Neh met selbes so gutmüthig an, als ich euch selbes darreiche; ich bin ve. lohnt, wenn ihr aus demselben einen Nutzen für euer zeitliches und ewiges Glück schöpfet. D>eses Büchlein ist ein Katechismus und Ge- betbüchlein zugleich: der Katechismus lehrt euch, was ihr wisse», glau ben und thun sollet

, um zu Gott zu kommen; das Gebetbüchlein soll eure Herzen gen Himmel erheben, wo euer himmlischer Vater ist: kurz ihr sollet da in Kürze alles finden , was euch für eure Bestim mung zu wissen yothwendig ist. Ihr seid ja oft allein auf dem Felde, wo Viele aus euch das Vieh hüten: Viele kommen leider sehr selten in die Schule, ja nicht einmal am Sonntage in die Kirche. Da ist euch ein Büchlein nothwendig, aus dem ihr euch, so viel als möglich, selbst unterrichten und erbauen könnet, wenn ihr wenigst

das Lesen erlernt habet.« Der Katechismus behandelt in 503 Sätzen die Glaubens-, Sitten- und Heilmittellehre, und stellt das Ganze unter fünf Hauptfragen. Diese Fragen lauten: 1. VHozu sind wir von Gott erichaffen? 2. Warum sind wir vom Himmel ausgeschlossen worden, und haben die Reckte der Kinder Gottes verloren? 3. Was hat der gute Gott gethan, um uns für den Himmel zu erlösen? 4. Was müssen wir thun, um in den Himmel zu kommen? 5 Welche Mittel hat uns der gütige Gott gegeben, um in den Himmel

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.03.1859
Umfang: 6
eine» Damm zu setzem ' ^ Die Sternschnuppen. ^ . Die beiden letzten Monate des Jahres, gehören zu der Zeit, in,welcher sich vie Erde in ihr schmuckloses Schlafgewaqh.. hüllt. um, suchen yerschkosseit.-an dem neuen Kleide zu arbeiten, das im nächstens Frühlinge sie zieren wird. Gleichsam zum Ersatze fin den Mangel irdischer Naturzierden erscheint der Himmel eben in -diesen beiden Monaten li» ungewöhnlichem Glänze, denn die regelmäßig wiederkehrenden Sternschnuppen, schwärme beleben dann mit taufenden

wird erst zum wunder baren, staunenerregenven Naturereignis, wenn ein fal lender Stern zur mächtigen Feuerkugel heranwächst, und mit Donnergetöse Steinmassen herabschleudert, die wunderbaren Fremdlinge auf der Erde — die Meteorsteine, oder wenn Tausende von Sternschnup pen. gehäust zu regelmäßig alljährlich wieverkehrenden Schwärmen, ven nächtlichen Himmel durchfliegen, daß die Sterne wie Schneeflocken herabzufallen scheinen, unv die ewige Ruhe des gestirnten Firmamentes sich in ein Bilv verwirrter

Bewegung verwandelt. Seit Menschenaugen den gestirnten Himmel betrach ten. seit Menschengeoenken die Borgänge in der Na tur zu erkennen und zu erklären bemüht ist, war diese schöne und wunderbare Erscheinung Gegenstand einer lebhaften Theilnahme, tiefsinniger Speculatlon und ernster noch nicht beendeter Forschungen. Die roheste Naturanschauung, wie wir sie noch jetzt bei wilden in dianischen Völkern finden, hält die Sternschnuppen für den Auswurf der Sterne, denen ste thierische Le- bensfunctionen

, »welche dem hohen Aether sich beimi schen« und sich in jenen Höhen entzünden. Obwoht für, diese Ansicht die Umstände zu sprechen scheinen, daK Sternschnuppen'um so häusigx^ MMN werden,? je reiner der nächtliche Himmel, ist. denn . sie unte, dem

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 16.02.1853
Umfang: 6
nicht lange, so nahm das Himmel bett, dessen Decke sich wieder zn bewegen begann, abermals alle meine Gedanken in Anspruch. Nach dem der Himmel ungefähr 10 Minuten anf dem Bett liegen geblieben war, fing er an, sich wieder zu he ben. Die Schurken, welche die Maschinerie oben in Bewegung fetzten, waren offenbar der Meinung, daß ihr Zweck nnn erreicht fei. Langsam und geräuschlos, wie sie herabgesniikeu war, stieg die schreckliche Bett- R8U beschlossen, sämmtliche Minister bleiben auf ihren Posten. In Bre

; nud eine Proklamation Kossnths an die nnga- rischen Soldaten, welche in der italienischen Armee dienen. krönung wieder zn ihrer früheren Stelle empor. Als sie die obersten Enden der vier Säulen erreichte, hatte sie auch die Decke des Zimmers erreicht. Das Loch nnd die Schraube waren nicht mehr zu sehen, das Bett war dem Anscheine nach selbst den verdächtig sten Augen nnr ein gewöhnliches Bett uud der Bett himmel eiu gewöhnlicher Betthimmel. Jetzt zum ersten Male war ich im Stande, mich zn bewegen

ein dickes Fallrohr herab, ganz dicht am äußeren Rande des Fensters. So wie ich das Rohr erblickte, wußte ich, daß ich gerettet war; ich holte zum ersten Male wieder frei Athem, seitdem ich den Himmel des Bettes anf mich hatte herabsinken sehen! Manchem wird das Fluchtmittel, daS ich entdeckt hatte, schwierig nnd gefährlich genng erscheinen — für mich hatte die Aussicht, das Fallrohr hinnnter auf die Straße zu gleite», durchaus nichts Gefähr liches. Durch fleißiges Turueu hatte ich mir die schon

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 10.09.1853
Umfang: 4
, wo diese Ceremonie von einem anßerordens- lichen päpstlichen Legaten vorgenommen werden soll. Der heilige Vater hat ein füf allemal auf die Reife nach Frankreich verzichtet. Feuilleton. Cin Wort über das Neisen. Von Bogumil Goltz. *) Das dilettantische Reisen ist so ein Lurus, wie der Verkehr mit hochgebildete« nnd hochgestellten Leuten, mit Schöngeistern, Gelehrten nnd Genies; man kann auch anders bestehen. Der Himmel wölbt sich über allen Ländern, die Wunder der Natur in Tages- und Jahreszeiten spre chen

Himmel, eine nie gesehene Natnr- nnd Menschenwelt zn neuem Dasein erweckt, nnd wir dnrch den Vergleich nnd Kontrast — die h e i- mathliche, die uns von Kindesbeinen zugebildete und zugewöhnte Welt von Herzen und mit Schmerzen verstehen — ! — So gehen Bruder und Schwester leidenschaftslos, oft lieblos neben einander her, — und doch entzündet die verschlossenen Sinne oft cin einziger Bli^k ans fremden Angen, entfesselt er alle Leidenschaften eines kühlen Herzens; — und nun geschieht

es, daß sich die Geschlechter erkennen, daß der Mann in dem Weibe eine Eva, nnd daß das Weib im Manne einen Adam erblickt. — Wie wir also äußerhalb des Elternhauses, — die Geliebte zn suchen gehen, wie wir in der Fremde unser Handwerk, oder nnsere Kn n st n. Wisse li sch a f t', wie wir in weiter Ferne unser Vaterland, unsere Sprache, die Menschheit u. unser ganzes Herz erst recht verstehen, so begreifen und erkennen wir auch, unter einem andern Himmel, in seinen Wettern, in fremden Jahres- und Tageszeiten die göttliche

, die übernatürliche Bilderschrift, die volle Schönheit nnd Bedeutung,— die Seele der hei mischen Natnr, — und fortan geschieht es, daß wir in ehelicher Liebe^nnd Treue init ihr stehen. Ein herzeuseiufältiger Mensch besteht auch ohne Reisen ganz wohl. Mit dem ,,t)ru vt lulioi-u' (bete und arbeite) macht man die Reise um die Himmel nnd zum Mittelpunkte der Welt. Ein herz- und gewisseiiloser Meusch wird vollends nichtswürdig, glanbens- nnd charakterlos in der Fremde; cin Be schränkter »vertüminelt', anmaßlich nnd

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 20.11.1852
Umfang: 6
. Er rückte mit dem auserlesensten. Heere und mit einer Krlegsrüstung, die kaum ibreS Gleichen jemals hatt«, in Rußland ein, und dacht« schon, er sei Herr der Welt, als droben im Himmel der Herr, der aller Menschen Plane zu nichte machen kann, und vor dem sich Könige und Kaiser in teil Staub beugen müssen, sprach: Bis hierher, und nicht weiter! Die entsetzlilt e Kälte kam; das Eis und der Schnee ka men mit furchtbarer Macht; der Kreml, daS Kai- serschloß in Moskau, ging über seinem Haupte in Flammen

halfen nichts; aber das: Behüt dich Gott, mein liebes, liebeS Kind! war mehr werth; denn es lag ein vsegen und e/n Gebet darin, das allemal ein sichererer Paß ist, als d-r, den die Polizei ausstellt, weil der lüde Herrgott im Himmel seinen Engeln Befehl thut, daß sie ihn visiren. Und /oichf.m Passe zog der Seppel gen München, wurde dort eingekleidet und bewaffnet, und als die Trommel rasselte, folgte er, schweren Herzens, der Trommel nach Rußland. Behüt dich Gott, mein liebes, liebes Kind Z betete

n. Thäler dazwischen lägen, Wenn's nämlich Gottes Wille so ist. Anfangs ging AlleS gut. So lange sie »och durch das Land zogen, wo die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt, waren sie so gut wie daheim, und sie halten anch nichts zu klagen, als etwa die weiten Märsche; auch in Polen gings noch, denn sie hatten vollauf zu leben, und brauchten nicht unter Gottes freiem Himmel zu schlafen; aber als sie in daS eigentliche Rußland kamen, da gingS Biff, Baff! Und das Todtschießen

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Der Sammler
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Seite 3 von 4
Datum: 05.02.1852
Umfang: 4
um schneller aus dem unheimlichen Walde zu kommen, verfinsterte sich der Himmel, schwärze Wolken jagten wie losgelassene Rüden am Himmel hin und her, und bläu liche Blitze zeichneten ihre Zickzacke auf den dunkeln Hintergrund. Der Regen rauschte in Strömen nieder, und dem Jünglinge blieb Nichts übrig, als nach allen Seiten zu spähen und ein Obdach zu suchen. Er suchte noch nicht lange, da sah er eine Hütte am Wege stehen, stieg von seinem Rappen, band ihn an den nächsten Baum mnd trat in die Hütte

und das Roß dampfte, denn er hatte keine Ruhe, ehe er seinen Bruder finden thäte. Als aber die Sonne zur Rüste ging, und ihre letzten goldenen Strahlen in das Thal sandte, kam er zum dunkeln Forst, in dem die alte Here wohnte und sein Bruder versteinert war. — Er besann sich nicht lange und lenkte sein Roß in die finstere Waldung hinein. Er war noch nicht lange geritten, so verfinsterte sich der Himmel, die Nebel huschten wie Gespenster hin und wie der und ein entsetzlicher Regen schien anzuziehen

, in dem seine Brüder verzaubert stunden. Er sprengte auf dem Wege vorwärts in den Forst hinein und war guter Dinge. Da trübte sich plötzlich der Himmel, es wurde dunkel und dunkler und endlich rauschte der Regen in Stömen nieder. Der Fischer- sohn hätte wohl im Trocknen sein mögen, allein ihm kam es in diesem Walde so unheimlich vor, daß ihm der Boden unter dem Pferde zu brennen schien und als er das einsame Häuschen sah, in dem die Here wohnte, wurde eS ihm noch unheimlicher und er sprengte trotz alles Regens

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 31.08.1852
Umfang: 4
. Während das Schiff der Kirche mit jener Himmel sehnenden Gluth gebaut wurde und es scheint, daß nur der Eine himmlische Gedanke.jene Zeit und Umgebung bewegt hätte, während der Parzival, ein ähnlich tiefsinniger und glühender Wunderbau der Dichtung, zum Höchsten begeisterte — dichtete Gottfried von Straßburg seinen Tristan und Isolde, das .weltlichste und üppigste Meisterwerk des deutschen Mittelalters, und es ist bekannt, daß eS ungeheuern Beifall fand. Ja, in Gottfried selbst sieht man diesen unvermittelten

Gegensatz auffallend; er selbst dichtete einen der schönsten Lobgesänge auf die reine, unbefleckte Himmelskönigin. Während im Münster Alles zum Himmel zieht und stimmt, fand daselbst auch (an der Orgel) der berühmte Roraffe feinen Platz (ronr heißt noch im Englischen brausen, lärmen), in den sich besonders zu Pfingsten, als das fromme Volk von weit und breit im Münster versammelt war, bald ein Laie, bald ein Pfaffe steckte und oft den gottlosesten Spott auf das Volk, die Kirche und alles Heilige

Aufmerksamkeit zu und findet in ihnen „ungeheure Conceptio- ! nen, deren Sinn babylonisch in den Himmel strebte.' Hier ver räth er bereits die Weite und — die Gränze seines Gesichtskreises Noch deutlicher wird dieß in der Folge, wo er unter der Einwir kung der Antike und Palladio's nur mehr mit vornehmer Verach tung von der deutschen Baukunst und den „kauzenden' Heiligen und den Tabaköpfeifensäulchen redet; wo er auf der Reise nach Rom in Assist die „babylonisch über einander gethürmten' Kirchen deS heiligen

himmel war mit zerstreuten Lichtwölkchen besät, gegen Mitternacht war der Horizont violet, während der Osten dunkelblau stand. AlleS war so still; nur Schaaren von Wasservögeln flogen schweigend über den Rhein. Doch konnte man auch die Bekanntschaft der classischen Rheinschnacken machen; die schon den eleganten Göthe zwangen, feine lederne Unterst rümpfe zu tragen. „ ' “X Wiener Börsen-Bericht vom 30. August. ; 5° Metall. 96/x. 4£§bo*86|. Augsburg Uso 17| k. Dukaten 25. Verantwortliche Redaction

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Sammler
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Seite 4 von 4
Datum: 30.10.1851
Umfang: 4
von dem Schlafkämmerlein auf; und wie daS Kind sehen will, wer da hereinkäme, ach! da steht die vorstorbene Mutter als Geist vor ihm, in einem Kleid schneeweiß und glänzend, nur an einem Aer- mel war ein kleiner schwarzer Tupfen. Freundlich sagte sie dem Kind: Gelt Hännschen, du kennst mich noch? — Ja freilich, sagt das Bübchen. — So geh, sagt die Mutter, und weine nimmer, und bet fromm für mich einen Rosenkranz, daß mir das schwarze Flecklein da am Aermcl vergeht, dann bin ich makellos und rein und komm in den Himmel

. Jetzt hat mein Geist noch keine Ruhe, weil ich einmal ein Mäßchen Gerste geliehen und es nicht zurück gegeben habe. So sprach die Mutter und verschwand. Das Hänns chen betet darauf andächtig den Rosenkranz, und wie es fertig ist, erscheint ihm die Mutter zum zweitenmal , aber ohne das schwarze Flecklein; über und über weiß wie Schnee und lieblich wie ein Engel. Mit einer wunkerfreundlichen Miene deutet sie lächelnd zum Himmel und spricht: Hännschen, jetzt kann ich hinauf! und verschwunden

war sie, und auch dem Hännschen wird es da wohl um's Herz; sein Schmerz ist gestillt und es fällt in einen süßen Schlaf.' So viel Spektakel um ein geliehenes Mäßchen Gerste! wird freilich der Geheimrath Schwernöther denken. Denn daß nichts Unreines in den Himmel eingehen kann, und daß die Schulden bis auf den letzten Heller bezahlt sein müssen, daran mag der auf geklärte Weltmann nicht denken, der nicht sicher ist, ob nach dieser bigotten Berechnungsmanier an seinem Geiste, sollte er einst um gehen, auch nur ein Tupfen weiß

wäre, wie an der armen Frau umgekehrt nur der Aermel das schwarze Flecklein zeigte. Allein der Himmel wird sich gewiß eine Ehre daraus machen, einen hof fähigen Geheimrath ohne Weiters einzulassen. Mein Borarlberger indessen fährt fort: „Spullers heißt eine Alpe, Herr Geheimrath' dort war eine Sennerin, die hatte nur Acht auf der reichen Leute Vieh, und ließ das der armen Leute Hunger leiden, daß es gar zu sehr zu Schaden kam. Und so trieb sie ihr ungerechtes Wesen viele Som mer

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