Novellen. - (Kunstwart-Bücherei ; 15)
wehe, traurige Augen: ob sie die Nina denn ganz töten wolle? In ihrer Angst lief sie zur Hebamme. Es war ihr, als sie die Gasse zurückschritt, als ware der Himmel, der so frühlingsfroh lachte, finstere Nacht, als hatten die Men schen, die vor den Häusern standen, Zornige Gesichter; und als sie in der Kammer oben saß, hörte sie unter ihrem Herzen ein Treiben und Stöhnen, und, verzerrt von Wahn sinn, Hörte sie schon ein leises, leises Pochen, und je länger sie dem lauschte» um so Heller wurde
es ihr: nun erst stirbt die Nina! Am Nachmittag darauf waren die Marietta und Gigia Moro und Esther Barbieri am Etschufer und wuschen, und da erzählte die Marietta, die keinen Zahn mehr hatte, so über den fröhlichen Fluß hin, in den der Himmel sich lachend herabsenkte, daß die Pierina bald getröstet sein werde. „Es ist ein Geheimnis,' sagte sie, z,sie war gestern bei der Giuseppa.' Es war ein heiterer Tag und die Sonne saß mitten im Fluß drin, und überall war es schon grün, und dazu paßte die ausrichtige