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Alpenzeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 11.11.1939
Umfang: 10
er ihn. Und einmal im Monat geht er diesen Weg auch um Mitternacht. Aber auch dann findet er ihn ohne Schwierigkeit. Heut« regnet es. Und wie es regnet! Aber man kann nicht an ter Strafen« bahnhaltestelle stehenbleiben, um bei die sem Wetter hier draußen etwa auf eine Taxe zu warten. Also Kragen hoch, Hän de in die Taschen und querfeldein. Cs regnet, als habe der Himmel alle Wasser türen aufgemacht. Alfred eilt im Dunkel über den Feldweg. Plötzlich steht, wie aus der Erde gewachsen, ein Mann vor ihm mit einer dunklen

Schirmmütze, die er tief in die Stirn gezogen hat. „Haben Sie ein Streichholz?' Bei diesem Wetter in dieser Nacht und mitten unter freiem Himmel ein Streich holz, denkt Alfred. Der Mann hat eine heisere Stimme. Alfred reicht ihm die Schachtel. Dem Mann gelingt es, trotz des Regens, schnell die Flamme zu entwchen. Im Licht des Streichholzes sieht Alfred sein Gesicht, ein wenig sympathisches Gesicht, findet er. Alfred klopft das Blut in den Adern. Einhundertdrei Mark und sechzig Pfen nig trägt

Sie mit den Streich hölzern die Tasche mit heraus. Man muß achtgeben auf sein Geld, auch in ' einer solchen Nacht' Alfred steht noch lange im Regen und sieht, wie der Mann im Dunkel ver schwindet. yìmmel unà Hölle Von F. Müller. Als ich neulich über die Straße ging, spielten sie Himmel und Hölle. Ich drückte mich in einen dunklen Winkel und schaute zu. Zuerst verstand ichs nicht. So ein lach war die Technik von Himmel und Me nicht. Da waren neben- und aus einander fünf dicke Rechtecke mit Kreide

auf dem festgestampften Boden aufge zeichnet. Dann kam em langes, schmales Rechteck. Und darauf aufgebaut sieben Areidekreise. Nach und nach brachte ichs aus dem Geschrei heraus: die fünf dicken Rechtecke waren Höllen verschiedenen Grades. Das schmale Rechteck war das Fegefeuer. Und die Kreise waren nach einander sieben Himmel. Alle Buben und Mädchen hatten an scheinend dasselbe Sündenregister auf dein Buckel. Denn alle fingen sie nach dem Tode — mit dem Tode erst begann das Spiel — mit der dicksten unteren Hölle

an. Und alle mußten sie sich nach und nach mit viel Geschrei und wechseln dem Erfolg bis zum siebenten Himmel durcharbeiten. Und das Merkwürdigste war: Diese Arbeit geschah auf einem Bein, nur auf einem Beine hüpfend war es möglich, sich durch die Höllen in den Himmel aufzuschwingen. Wer innerhalb der Kreidefiguren auf zwei Beinen zu stehen kam, der mußte ^ unter unerbitt lichem Hallo zurück in die Figur, aus der er kam. Eins nach dem anderen von den Mä deln und Buben hüpfte unter scharfer Aufsicht

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Tiroler Post
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Seite 15 von 20
Datum: 16.05.1913
Umfang: 20
über die Landschaft hin. Die Sonne taucht im Westen majestätisch wie ein Held, der im Siegen stirbt, langsam unter. Welch' wunderbare Wandlung des westlichen Himmelsteiles während des Unterganges der Strahlenkönigin! Der Himmel wird all mählich zu einem Meer von Goldglanz, der sich sachte wie ein Riesenschleier überbreitet. Um die Sonne selbst erglüht ein Feuermeer, und aus einem Kranze von ringsum auf schießenden Strahlenbündeln flammt das grelle, große Weltenauge mit blendender Pracht. Aber weiter hinaus

am Himmel entfacht sich streifenartig Glut auf Glut, als steche scharfes Licht durch Blut. Das dauert eine Zeitlang, dann beginnt das Sterben, das Verlöschen des Himmels glanzes, der besonders an den Bergen wie ein Strahlennetz sich langsam in ein unscheinbares Grau auflöst. Mit dem schwinden des Abendrotes beginnen sich an den Bergen entlang schwarze Wolkenstreisen zu bilden; aus den Streifen werden Wolkenballen und diese steigen wie drohende Ungetüme von den Bergen hernieder. Auch über deni Kloster

ziehen sachte solche schwere Wolken hin. Die Abenddämmerung sinkt hernieder. Am östlichen Himmel steigt der Vollmond in seinem milden Lichte herauf. Der Tag war schön, die Nacht wird stürmisch. In den Berggründen heben sich schwere Dünste wie Riesenschatten gespensterhast in die Höhe. Ueber die Berge, durch die Wälder zieht ein sich immer mehr verstärkendes Sausen, als wären aus dem Innern der Erde unbändige Elemente her aufgestiegen und wollten die uralten Berghüupter Her abstürzen in einen Abgrund

des alten Chaos. Der Mond verschleiert sich, Wolken ziehen am Himmel hin und zeit weilig stürzen Regenströme rauschend hernieder. Es! wird finstere Nacht, unheimlich tobt der Sturm weiter; und auf des Tages Wärme folgt eine Winterkälte. Die Riesenstämme der Bergwülder knarren und ächzen, als wiirde ihnen das Mark ihrer Lebenskraft durchschüttert. Dumpfes Krachen verkündet, daß der Sturm da und dort Stämme niedergeworfen oder entwurzelt hat. Es ist, als wäre die ganze Natur im Aufruhr, und der Mond

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.10.1936
Umfang: 6
machen und so den Eintritt der UN» nen Krach. Professoren und Assistenten rannten würdigen Seelen in den Himmel verhindern. Ts wie wild herum und gruppierten sich um Hookers gibt heutzutage Spitzbuben auf der Welt, die aller größtes Spiegelsernrohr. Wie denn auc» nicht! In unseren Zeiten kom men Sterne nicht alle Tage zur Welt wie früher einmal. Wir brauchen bloß an den Stern von Beth lehem zu denken. In jener Nacht aber, es war un gefähr drei Tage nach dem Tode Edisons, des gro ßen Erfinders, war im Sternbild

vfufchten und im Einklang mit den Professoren be haupteten, es sei ein staunenswerter Stern auf dem Firmament und da begebe sich etwas Unge wöhnliches. Wie immer griffen die Zeitungen diese Meldung als Vorwand zu langen Erwägungen über die Un ordnung und die Krise auf Erden aus, die sich an geblich auch schon im Himmel wider piegelt- Eine Theorie von der Anarchie auf Erden und im Him mel ward ebenfalls im Handumdrehen erdacht und allerhand alte Weiber männlichen und weiblichen Geschlechtes

hatte, neugierig. Sie begannen zu plaudern und rings um sie gruppierten sich die Chöre der Engel und der Heiligen, die dem unterhaltsamen Gespräch mit Interesse lauschten. So floß die Zeit dahin wie Wasser uno schon rückte der Abend her an. Wäre er doch niemals gekommen! Doch auch im Himmel ist dem so und als siu, daher die Däm merung auf die Erde herabsenkte, befahl irgendein hober himmlischer Würdenträger den Engeln, sie mögen aufbrechen und die Sterne entzünden. Das war ein Anblick! Unendliche Scharen klei

sich und er wandte sich an den lieben Herr gott. „Was wünscht du?' fragte mit einem freund lichen Lächeln nachsichtig Gott Vater und bedeutete der Seele, frank und frei zu sprechen. „Vater un ser, meiner Ansicht nach, wird hier im Himmel seh» unökonomisch gearbeitet. Ich habe bereit» vorhin dem heiligen Petrus gesagt, daß man an der Him melspforte ein Patentschloß anbringen muß, doch das ist eine Kleinigkeit im Hinblick auf das, was ich soeben gesehen habe. Die Rationalisierung muß auch im Himmel zur Parole

werden. Kann man denn die Arbeitskräfte so verschwenden, wo man doch eine große Lichtzentrale errichten könnte, die alle Sterne auf einmal entzünden würde? Und das gleiche gilt auch vom Verlöschen. Hier muß Abhilfe geschaffen werden,' sagte Edison. Gott Vater lä chelte freundlich und lud die ungeratene Seele ein, und hielt sogar «tne schone Red«, di« Galileo Gali lei gemeinsam mit Faust oerfaßt hatte. Edisons Seelt erholte sich in der Hölle von der Ernüchterung, die ihm der Himmel bereitet hatte» besonders dann, als ihr als Führer

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 14.08.1933
Umfang: 8
ihren irdischen Lebensgang beschloß, nicht aufgezehrt durch die Last der Jahre, nicht zerbrochen durch Krankheit oder Siechtum, sondern ausgelöscht durch die Macht der Sehnsucht nach dem geliebten Sohn, nach Gottvater im Himmel, dem nun bald der trium phierende Einzug in die himmlische Herrlich keit folgen mußte. Denn mußte nicht Gott den geheiligten Leib, aus dem der ewige Logos seine menschliche Natur angenommen hatte, var der Verwesung bewahren? Mußte nicht der Sohn, der frühzeitig die Sünde von ihr fern

- gehalten, nun den Tod. dem sie als Mensch unterworfen alsbald in sieghafte Unsterblichkeit umwandeln? Darum freuen mir uns alle im Herrn, da wir feiern den Festtag zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, ob deren Aufnahme m den Himmel sich freuen die Engel und loben Gottes Sohn. „Maria gehört zu Christus', lagt der hl. Tho mas. Sind beide unzertrennlich durch das Leben geschritten, sind beide in den Himmel ausgenommen worden zu ewiger Herrlichkeit, so ist die Jugendgeschichte Chrrsti

'. der Eottesgebärerin, auf dem Ephesinum (4311 immer tiefer in die Christen heit hinein, die schließlich mehr und mehr die Einführung von besoitderen Marienfesten for derte. In dem Reigen der Marienfeste, in denen sich der irdische Lebensgang der Muttergottss widerspiegclt, ist nun das höchste und wichtigste und zugleich auch das älteste der Erinnerungs- taa an die Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel. Bekannt ist. daß nicht mehr bloß die häretischen Eenosienschaften. welche sich im 5. Jahrhundert von der Kirche

Jahrhundert» begangen worden sein. So ist der Festtag der Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel in die Christenheit hineingewachsen als höchster Feiertag der Kirche, umwoben von der zarten frommen Liebs der Gläubigen. Rührend-lieblich wird erzählt, wie die Apostel, als sie das Grab der allerseligsten Jungfrau i-ochmals öffneten, in diesem nicht mehr den heiligen Leib, sondern nur dufteilde Blumen vorfanden! Wie blühende Rosen in den Tagen des Frühlings, wie Lilie» in den Wasserbuchen stand

von der Kindheit an im Haufe der Mutter Anna bis zur Aufnahme in den Himmel dargestellt wird. Di« Motive für die Darstellung der letzten Stunden der Gottesmutter und ihrer Aufnahme in den Himmel sind zurückzuführen auf das von Iglo- vus de Doragine in seiner .Legenda aurea ge sammelte Material (S. Detzel). So hat min die christliche Kunst in rührender Weise die letzten irdischen Stunden der Gottesmutter wicdergegeben. wie «in Engel ihr das nahende Ende verkündet, wie fie schließlich ihren Geist aufgibt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 04.11.1906
Umfang: 16
— die langsam herein und hinaus stutete. Mechanisch windet sich Frau Toni durch den Menschenstrom hindurch. Nun steht sie vor den herrlich geschmückten Gräbern ihrer Lieben, und mit lautem Auf schluchzen kniet sie dort nieder. Ach, es ist zu viel Leid, zu viel Weh — sie kann es nicht mehr tragen, sie jammert, sie bittet um den Tod, sie schreit zum Himmel um Er barmen . . . und sie grollt, daß Gott gerade ihr das Liebste nahm . . . Da klingt plötzlich eine helle Kinderstimme an ihr Ohr: „Mutterl, wein

' doch nit so, das Vaterl und das Fritzerl und 's Lenerl und 's Mariele sind doch alle im Himmel bei den lieben Engelein — und da ist es doch viel, viel schöner als hier - wenn du aber immer so weinst, da können sie ja nimmer froh sein." Und darauf ein wildes Aufschluchzen: „Herr, Gott! Ich ertrag's nimmer — es ist zu viel." Durch Frau Tonis Herz zuckte es — gab es denn wirklich noch Menschen, die so litten wie sie? Univillkürlich blickte sie auf und sah nach den Sprechenden hin — nicht weit

von ihren Gräbern stand eine blasse, noch junge, schwarzgekleidete Frau mit einem fünfjährigen Mädchen an der Hand. Das Gesicht kam ihr so bekannt vor, sie wußte nur nicht mehr, wo sie es gesehen hatte. „Mutterl, schau, was für schöne Blümerl! Warum haben wir keine Blümerl — gelt, weil wir arm sind. Mutterl, gelt, im Himmel sind auch schöne Blümerl, und das Fritzerl und 's Lenerl und 's Mariele können sich dort pflücken so viel sie wollen . . ." „Still, Herzerl! Sei nit so laut," 'ermahnte die sympathische

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Unterinntaler Bote
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Seite 16 von 22
Datum: 08.10.1910
Umfang: 22
abzurechnen. Vor Katharina empfand er eine Art Widerwillen. Ter Herbststurm raste über die Berge, wie dazumalen, da Re migius geboren ward. Auf dem zitternden Brückchen ob den Wassern stand Erina, als der Abend fiel, und hielt beide Hände vor die Ohren, um all den Lärm zu sänftigen. Grau war der Himmel, wie Eisen. Aus den Fluten klang ein Grollen, Lachen, Singen und Rufen. Heftig und aufgeregt raschelte das Blattwerk und eine seltsame Ungebundenheit und Freiheit übte ihre Herrschaft hier aus. Tie Zeiten

der Ährenreife und der Sommernachmittage waren nun vorbei. Erinas Haar löste sich und flatterte mit dem Winde, ihr Gesicht brannte, ihre Augen glänzten wie glühende Tropfen. Endlich! Mit einem Sprung von der Höhe, als siele er vom Himmel, stand Remigi neben ihr auf der Brücke. Sie schwankte und ächzte unter der doppelten Last. „So!" sagte er. „So! Jetzt sind wir allein. Kein Mensch sieht uns. Heut' noch ist es so. Morgen sollen sie's alle wissen. Komm!" Sie folgte ihm wie im Traum. Und in der gewaltigen

' ich zu dir. Ich weiß nit, wo ich hin soll ... gib mir einen Rat! Ich Hab' ja feinen Menschen . . . die Katharin' hat mir die Tür' gewiesen. Einen schlechten Namen hat sie mir gegeben . . ." Alles Blut schoß ihm ins Gesicht. Frei! Frei, wie die Vögel — er und sie! Trieb man ihn und sie nicht zusammen in die Gefahr? Gott im Himmel hat es gesehen — die Menschen hatten ihn und sie aufgegeben — den einen zum andern gejagt. „Komm'," flüsterte er. „Wohin?" .^Weiß ick's? Ich Hab' nicht Hof, nicht Heim. In eine Stadt. Tort

, wenn e r sein Glück in den Wind schlägt?" dachte er. „Es wär' ein Streich, den ich ihn: spielte, dem Undankbaren, dem Schlechten! Und wenn es der Himmel will, daß ich noch einen Sohn krieg', so verschreib' ich ihm den Hof — der Remigi hat kein Recht mehr darauf, kein Recht!" Rache nehmen an dem Sohn, das war sein einziges Trachten. Ob die Leute den verrückten Greis verspotteten, das war ihm eins. Er war der Reiche und Großmächtige, der sich so etwas gestatten durfte, und deshalb wickelte er sich in seinen Flaus

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 31.01.1932
Umfang: 16
Nr. 4. Seite 5. Zwei ungleiche Söhne Sienas. Es geht mit den Menschen manchmal wie mit den Ge wächsen auf dem Ackerfeld. Da sproßt und gedeiht bis zur vollen Reife bestes Getreide und gleich daneben Un kraut. Dieses kann freilich nicht dafür verantwortlich gemacht werden, daß es Unkraut ist und nicht auch Ge treide wie seine Nachbarschaft. Beim Menschen ist es anders. Feder könnte ein Edelmensch sein und in den Himmel hineinwachsen, wenn er ernstlich wollte, wenn auch nicht jeder gleich wenig

schwierig. Das Himmel reich leidet Gewalt, sagt der Herr, und nur die Gewalt brauchen, reißen es an sich. Der Herr hilft aber mit beim Himmelreißen. Wir haben bereits eine große Hei lige aus Siena kennen gelernt, die hl. Katharina. Siena hat jedoch noch mchr Heilige und heUigmäßige Personen, freilich daneben auch andere, die mit Un kraut oder Gistkraut zu vergleichen sind. Die Leser sollen heute zwei so ganz und gar verschiedene Söhne Sienas kennen lernen, zuerst einen Heiligen, dann einen Apostaten

, auf der Brust. Der Namen Jesu ist der Inbegriff aller Heiligkeit. Sein Träger ist der Gottmensch Christus, die zweite göttliche Person. Der Name Jesus stammt vom Himmel. Als der Erzengel Gabriel Maria die Botschaft brachte, daß sie Mutter des Welterlösers werden solle, gab er ihr den Auftrag, dem Kinde den Namen Jesus zu geben. Denselben Auftrag erhielt der hl. Joses durch einen Engel, wozu dieser be merkte: „Denn er wird sein Volk erlösen von dessen Sünden", womit die Bedeutung des Namens angekün digt

ist. Jesus — Erlöser. Der hl. Paulus schreibt: „Im Namen Jesu sollen sich alle Knie beugen derer, die im Himmel, auf der Erde und unter der Erde sind." Dem Träger des Namens gebührt also Anbetung. Er ist Gott. Und wieder heißt es in der Hl. Schrift: Es ist kein anderer Name, in dem wir selig werden können, als der Name Jesus. Der Name Jesu, ehrfurchtsvoll aus gesprochen, hat auch eine wunderbare Kraft. Im Namen Jesu hat der Apostel Petrus an der Tempelpforte in Jerusalem einen Lahmgeborenen plötzlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 10.05.1928
Umfang: 16
. Also seid guten Mutes, ich will ihm ein Tränklein brauen, das ihn' kirre machen soll und wäre er der Erzengel Michael selber, von dem sie fälschlich meinen, er habe' meinen Herrn und Gebieter aus dem Himmel hinausgeworfen, aber er war nie im Himmel, haha, und möchte auch nicht hinein!" Damit erhob sich das Weib, augenscheinlich im Begriffe, gleich ans Werk zu gehen. ,-Höret, Berthe, macht mir ein TrSnklein, aber macht ihn mir nicht rasend, ich will nur 'eine stille, starke Liebe und daß wir bald»vereint

. Ich wette mit Euch hundert auf eins, daß Ihr mit dem Ge liebten» in »einem Hause seid, ehe es im nächsten Jahrs frische Aepfel gibt." Jetzt trat die Alte -aus der Hütte und betrachtete den westlichen Himmel. „Wir werden heute," sagte sie, „ein starkes Gewitter bekommen; wenn Ihr vorher heim wollt, so müßt Ihr Euch sputen; ich werde übrigens machen, daß Ihr nicht naß werdet. So gehabt Euch wohl und laßt wieder einmal was von Euch hören." Katharina verabschiedete sich also von der Berthe und machte

sich auf den Heimweg. An der nächsten Stelle, die ihr weiteren Ausblick gönnte, gewahrte sie, daß »am westlichen Himmel ein Gewitter heraufzog. Schwarze Wolkenhaufen saßen aus den Spitzen der 'westlichen Berge und schon begannen ferne Donner zu rollen. Der vorhin so heitere Tag war plötzlich wie verw»andelt. Die Sonne hatte 'sich verhüllt, der Vogelsang verstummte, der Wind setzte mit ungestümen Stößen ein und 'düstere Schatten huschten über das Tal. Die Elemente standen im Auf ruhr und schienen den kleinen König

. Katharina fing nun zu laufen 'an und hatte so bald die Talsohle »erreicht. Noch »eine Viertelstunde hastigen Schreitens und schon stand sie am Tore von Licht- wörth. Da fielen ober auch schon »die ersten schweren Tropfen; gleich »darauf öffnete der Himmel »alle Schleußen und »ein wolkenbruchartiger Platzregen strömte hernieder. In denselben mischten sich bald »große Hagelschlossen, die in der ganzen Umgebung und »auch 'auf Katharinas Feldern nicht geringen Schaden »verursachten. Diese saß

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Außferner Zeitung
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Seite 15 von 20
Datum: 17.05.1913
Umfang: 20
dann mit ihren Ziegen wieder in ihr einsames Häuschen zuriick . . . Es ist an einem milden Oktobertage — der sanfte Sonnenschein liegt über den Fluren und überschimmert das braune Gebirge. Als der Abend zu dämmern beginnt, weht ein kühler Luftzug über die Landschaft hin. Die Sonne taucht im Westen majestätisch wie ein Held, der im Siegen stirbt, langsam unter. Welch' wunderbare Wandlung des westlichen Himmelsteiles während des Unterganges der Strahlenkönigin! Der Himmel wird all mählich zu einem Meer von Goldglanz

, der sich sachte wie ein Riesenschleier überbreitet. Um die Sonne selbst erglüht ein Feuermeer, und aus' einem Kranze von ringsum auf- schießendeil Strahlenbiindeln flammt das grelle, große Weltenauge mit blendender Pracht. Aber weiter hinaus am Himmel entfacht sich streifenartig Glut auf Glut, als steche scharfes Licht durch Blut. Das dauert eine Zeitlang, dann beginnt das Sterben, das Verlöscheil des Himmels glanzes, der besonders an den Bergen wie ein Strahlennetz sich langsam in ein unscheinbares Grau

gespensterhaft in die Höhe, lieber die Berge, durch die Wälder zieht ein sich immer mehr verstärkendes Sauseil, als wären aus dem Innern der Erde unbändige Elemente her- aufgestiegen und wollten die uralten Berghäupter Her abstürzen in einen Abgrund des alten Chaos. Der Mond verschleiert sich, Wolken ziehen am Himmel bin und zeit weilig stürzen Regenströme rauschend hernieder. Es! wird finstere Nacht, unheimlich tobt der Sturm weiter; nnb auf des. Tages Wärme folgt eine Winterkälte. Tie Riesenstämme

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Tiroler Post
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Seite 14 von 20
Datum: 18.04.1913
Umfang: 20
Kind: und eines Nachmittags pilgert«? sie hinauf zum Bergkloster und suchte Trost bei dem Gnabenbilde deK heiligen Antonius; ihm wollte sie das ge quälte. Mutterherz ausschütten; er sollte urteilen und Rat schaffen, meinte sie voll Vertrauen zu der Macht seiner Für sprache bei Gott. Es war ein schöner, warmer Sommertag; der Himmel strahlte in seinem Glanze und die Erde rings umher lag in ihrer träumerischen Ruhe wie im Banne des Schlafes. Es regte sich kein Lüftchen, nur hin und wieder strich

ein krächzender Wildvogel vom Gebirge hernieder über die Fluren. Die nahen Berge im Süden reckten sich in ihrer gigantischen Massenhaftigkeit in dem Graudämmer, das sie schleierhaft umwob, gegen den lichtflirrenden Himmel, als wollten sie sich von dem Grunde der Mutter Erde trotzig ablösen, um sich dem Riesen-Feuerballe da oben, der Sonne, entgegenzustürzen. Aus dem einen der Berge, der nur eine mäßige Höhe hatte, ragte der altersgraue Klosterbau mit seinen Spitz türmchen in die Luft. Zum Kloster führte

sich ihr Leib zusammen und sie schluchzte. . . . . Aber das Mutterherz ist so geheimnisvoll organisiert, daß es nicht hassen kann, denn in ihm wohnt jene geistige Macht, die vom Himmel stammt. Und darum dürfen wir uns nicht wundern, daß Mutter Barbara kein Verdamm ungswort gegen ihre verirrte Tochter ausstieß, sondern zu einem Mittel des Trostes griff, das bei ihr in allen trüben Lebenslagen noch nie versagt hatte; deshalb klagte die arme Mutter nicht an, sondern sie griff zum alten Gebetbuche und betete

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 04.11.1931
Umfang: 8
Musik. Trieste. 18 Uhr: Faraday- Gedenkfeier. 20.45 Uhr: Siegesfeier. 21.15 Uhr: Moderne italien. Musik. Bolzano, 20 Uhr: Sieges-Gedenkfeier. Stullgark-Mühlacker, 19.05 Uhr: Eulogius Schneider, ein Schicksal a. d. franz. Revolm tion. Prag. 19 Uhr: „Boris Godunow'. Oper VM Mussorgsky. Preßburg. 10.80 Uhr: «Turando!'. Opèr pön Puccini. i»I i Sonne und Aìond sind in gewissem^ Sinne Gegenspieler am Himmel. Wenn unser Be gleiter sein Gesicht zur vollen Scheibe rundet» die fast gleich groß

ist wie die Sonnenscheibe, dann bietet er einen schwachen Ersatz für die Sonne und scheint bei Nacht, er geht bei Son nenuntergang auf und bei Sonnenaufgang un ter. Der Vollmond ist nicht nur in dem einen Punkte ein Gegenspieler zur Sonne, daß er erst dann den sichtbaren Himmel betritt, wenn die Sonne untergegangen ist: im Sommer, wenn die Sonne hoch am Himmel emporsteigt, bleibt der Vollmond tief am Horizont, im Winter hingegen, wenn die Sonne zu Mittag nur aus geringer Höhe ihre schrägen Strahlen herabsendet, zieht

nacht so hoch auf den Himmel klettern, daß man sich den Hals verrenken muß, um ihr fol gen zu können. Solch ein Wintervollmond in einer klaren Nacht ist wunderbar eindrucksvoll. Es ist so hell, daß man nicht zu kleinen Druck ohne Schwierigkeiten lesen kann. Wir wollen solch eine Vollmondnacht mit all ihrem Zauber im November auskosten. Es soll die Nacht vom 24. auf den 25. sein, da sie gleichzeitig ein seltenes Himmelsereignis bringt. Es ist keine Mondesfinsternis mehr zu erwarten, wir haben bereits

des Mon des, noch dazu des Vollmondes, vor den Ple jaden gehört zu den seltenen Himmelsereig nissen. da die Plejaden ziemlich weit nördlich vom gewöhnlichen Mondwege liegen und nur bei bestimmten Lagen des Mondbahnknotens unser Begleiter in den Bereich der Stern gruppe kommen kann. Vom Mond ist der Schritt zu den Wandel sternen kein großer. Auch auf dem Himmel der Planeten dürfen wir ein kleines Ereignis buchen. Die Venus erscheint zum ersten Male im Jahre 1031 als Abendgestirn. Zu Beginn des Jahres

stand die Venus am Morgen- Himmel. dann verschwand sie in den Sonnen strahlen und nach einer längeren Zeit voll ständiger Unsichtbarkeit kommt sie nun endlich auf den Abendhimmel. Leider ist ihre Stel lung im Tierkreis noch eine sehr weit südliche, so daß ihre Sichtbarkeit nur eine kurze ist. Man kann versuchen sie Ende des Monats tief am südwestlichen Dämmerungshorizont kurz nach Sonnenuntergang aufzuspüren. Erst in den nächsten Monaten wird sie der unbe strittene schönste Schmuck des Abendhimmels

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Der Arbeiter
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Seite 8 von 12
Datum: 29.01.1930
Umfang: 12
Seite 18. »Der Bergfried' Nr. 5. „Mußt nicht weinen, liebe Otta, der Himmelvater hat den guten Tati zu sich genommen. So lange hatte er es so hart und schlecht auf vieler Welt, nun endlich ist er glücklich Uno kann sich die ganze Ewigkeit freuen. Er ist jetzt im Himmel und wird beim lieben Gott für dich bitten. Er wird dir einen recht starken Schutzengel schicken, der dir hilft und dich beschützen wird. Komin, beten wir für Tati ein andächtiges Va terunser." Er begann zu beten, doch betete

traten zwei stumme Beter in Seppeles Sterbezimmer. Es war der sechzehnjährige Hansl und sein Schwesterchen Annele, die Geschwister vom Roanbachhof. Das Erbarmen für die arme Otta hatte sie Hergetrie ben. Otta hatte die lieben Schulkameraden noch nicht gesehen. Annele trat zu ihr hin und legte die Hand auf ihre Schulter. ..Arme Otta, es ist wohl hart, daß du deinen Tati so rasch verloren hast. Mußt aber nicht gar so traurig sein, denn ihm gehts ja besser, er ist im Himmel jetzt und wilrde

, lieben Tati. Warum hatte er sie nicht mitgenommen, da er sie doch so gern gehabt hatte? Träne um Träne fiel in das flackernde Herdfeuer. lFortfetzung folgt.) 4 Lieber Herrgott du mutzt. (Zwei Tage aus dem Leben einer Mutter.) Von I. W i ch n e r. Zweiter Tag. Es sind vierzehn Jahre verflossen. Frau Katharina, die dem Himmel ihren Buben abgerungen, sitzt allein im dürftigen Hauskleid beim Morgenkaffee' in der Stube. Sie ist sehr gealtert. Das wachsbleiche Gesicht ist von zahlreichen Falten durchzogen

man aber nichts davon!" Dann überläßt er sich wieder seinem Groll über die Banda: , Himmel. . . Element noch einmal! Da haben wir gestern den Burschenwagen recht schön rausputzt zur Stellung heute in der Stadt... mit farbigen Bän dern und Kränzen und dann haben wir Burschen im „Ochsen" halt gsosfen, wies der Brauch ist und dann . . . Hab i einem sei Nasen halt ein wenig eindruckt. Und retzt lassen mich die Gauner nit mitfähren? Aber die sollen mich noch kennen lernen!" Nun schaut Frau Katharina auf und sieht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 18
Datum: 24.05.1928
Umfang: 18
während der -ganzen Nacht keine Unter brechung. Des andern Tages stand- -die Sonne schon hoch am Himmel, als Ferdinand erwachte. Eben w-ar der Stadtphysikus eingetroffen nnd hatte neue Verbandstoffe und schmerzlindernde Mittel mitgebracht. Er fand d-as Ausseh-en des Freiherrn wii-der Erwarten frisch und als er den Patienten auf Puls, Temperatur und Lungen geräusche geprüft hatte, sah er zu seinem größten Er staunen, d-aß sich 'd-er Krankheitszustand vollständig zum Bessern gewendet hatte. Der Puls ging nämlich

. Kypolhelienönro - Henossenschastsverllattd Jllnsvruck, Will-ctm jlKreitslrahc Hlr. »4. beth schier atemlos hinauf nnd ihr liebes Gesicht strahlte vor Freude, so daß Katharina nichts Schlimmes be fürchten 'konnte. „Ferdinand wird gesund," flüsterte sie ihr zu, „komm und siehe -selbst!" „Dem Himmel fei Dank, ewiger Dank Ar, Königin des Himmels!" So kam es von Katharinas Munde nnd glänzenden Auges hob sie beide Hände zum Gnadenbild empor. Dann eilte sie wie ein Kind, das zur Lhristbescherung ge- rufen wurde

mich verhältnis-mäßig sehr wohl -und glaube 'dem Arzte, der erklärte, die Gefahr fei glücklich ü ber standen. Das viele Gebet meiner lieben Freundin h-at sich sehr -wirksam -er wiesen; ich -denke, Fräulein, Ihr glaubt nun an die Wundermacht Mariens." „Ich glaube," bestätigte 'sie. „So hat -denn Maria," versetzte der Freiherr, „-ein zweites Wunder -gewirkt, ein -größeres als -an mir, indem sie Euch zum geistigen Leben d-er Kinder Gottes -erweckte; d-er Himmel fei -dafür gepriesen! Ohne diese gnädige Fügung

hätte die Genesung für mich keinen Wert und das Leben keinen Reiz -gehabt, nun bin ich glücklich, daß ich leben d-arf." Sie sahen sich liebreich an und reichten sich stumm die Hände. „Daß ich -den Weg zur Wahrheit fand, verdanke ich nächst -dem Himmel nur Luch, Freiherr; kein Opfer wäre mir zu groß, Euch !d-as zu vergelten!" „Ihr habt mich -gut bezahlt, da -Ihr mich ja gesund gebetet habt!" ,Zch fürchte -sehr, daß meine hartnäckige Verstockung Euch niederwarf; ich selbst hätte Züchtigung verdient

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.03.1935
Umfang: 8
der Kurat zur Tür hin. Blitzschnell wandte sich die Häuserin ab, vnd tiefes Rot überzog ihr Antlitz. Als die Männer fort waren, rief der Kurat die Katharina. Eine Weile war Schweigen, dann sprach der Priester: „Warst du's, Katharina?" Sie nickte. Dann Hub sie an zu er zählen, wie sie voll Angst auf den Knien gelegen und zum Himmel ge betet, daß die Feinde nicht ihr Heilig tum, die Kirche, zerstören sollten, wie sie dann, von einer inneren Stimme getrieben, zur Waffe griff und hinaus eilte

Not der Südtiroler Kinder tief zu Herzen. Dem „Hoamatl" war er ein warmer Freund und Gönner. Wir danken ihm im Namen der Jugend Tirols. Sein Name sei in ihrem Herzen unvergessen! Seite 14 „'s Hoamatl Folge 2 Die Kathrein. Sommer ist's. Sanft klingen die Glöckchen der weidenden Herde. Die Wiesen sind grün und von der Ferne rauschen die Wasser. Nirgends ist der Himmel so tief und blau wie auf den Jochwiesen in St. Vigil im Enneberg. Bei St. Lorenzen im Pustertal, eine Strecke vom Städtchen Bruneck

ent fernt, führt die Straße, die Gader ent lang, ins Enneberg. wo die Dolomiten, wunderlich gestaltet mit Fingern und Türmen, in den Himmel ragen, manche rötlich schimmemd, andere lichtgrau, ei nige steifig wie Achatstein. Wer zwi schen ihnen aufwächst, dem bleibt die Sehnsucht nach den Bergen zeitlebens im Herzen. „Schau, Tonio," sagt die Kathrein, die kleine Gitsch, „da drüben den wei ßen Berg, die Marmolata. Da lag ehemals das fmchtbarste Wiesenland, dessen Besitzer die Reichsten weitum

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 20
Datum: 24.05.1912
Umfang: 20
hinaus, zu schauen, wie es die Mutter hat.' — — — Die Knechte brachten nach ein paar Stunden die Leiche der Bühler-Rosl. Als man den Knaben sagte, die Mutter sei hin aufgegangen zum lieben Gott im Himmel, da fing der Jörgl an zu weinen und zu jammern, daß es einen Stein hätte erbarmen mögen. Er lief hinaus in das Hintere Stübchen, wo die Tote lag; dort schlang er die Arme um die Leiche und wollte nicht mehr auslassen. - Der Hänsele wußte nicht recht, um was es sich handle, aber weil der Bruder weinte

Wiefen. Der Jörgl schaute lange zum blauen Himmel und SU den lichten Wolken empor. Plötzlich sagte er zu semem Brüderchen: ! «Du, Hänsele, schau', da oben ist unsere Mutter.' »Wo denn?' „Da oben im Himmel, hinter den Wolken.' . „Geh', Jörgl, steigen wir auf den Berg, es ist gar ntt weit, dann können wir hineingehen.' ! Hänsele,' bemerkte der Jörgl, „da oben auf em Berge ist's noch weit in den Himmel; aber es mint schon bald die Mutter und führt uns hinauf; nachts von der Mutter geträumt

. Als sie denselben auf .Grabe semer Mutter fanden, war er bereits kalt und starr. Die Mutter war gekommen und hatte ihn abgeholt. Jetzt liegt er neben seiner Mutter-begraben auf dem Friedhofe zu Erlbach. Auf seinem Grabe steht ein Kreuzl und an dem Kreuzl sind folgende Reime zu lesen: Verlassen von der ganzen Welt, So einsam auf dem weiten Feld, ' Schleicht sich ein armer Woaselbue Zuv Winterszeit dem Friedhof zue; 'Er schaut zum Himmel traurig 'nauf. Spricht, lieber Gott, bitt', nimm mi auf Und führ' mi in dein Paradies

, Wo g'witz mei Muetterl z'finden iS. Und wie er so zum Himmel fleht, Falt't er die Handlan zum Gebet, l l' , Sinkt auf der Muetter Grob hinein, ' ! Vor lauter Kälte schlaft er ein. Kaum hat er a Weil die Aeuglein zue, ^ Da träumt er schon, der Woaselbue:/ ^ Viel Engel sein z' ihm obag'flog'n, Hab'n ihn in' Himmel aufi'trog'n: Da drob'n, da war der Bue nit fremd. Denn alle Engel hab'n ihn 'kennt. Auf einmal, da ist's aus und g'scheh'n, ' Er hat sei Muetterl ob'n g'seh'n; . Da juchazt auf der Bue voll

Freud: ' „Mei Muetterl, du mei Seligkeit! . ' — I bin koa Woasel, bin dei Kind. Hab' g'wüßt, daß i her ob'n di find'.' Kaum schaut a biß! der Mond Herfür, Da sieht man neb'n der Friedhoftür An' Hügel, zu'deckt , ganz mit Schnee; - A ganz klein's Handl ragt in d' Höh'. > - Es ist der arme Woaselbue,. Der nächtens in des Friedhofs Rueh - Dem lieb'n Gott, hat 'klagt sei Laad, Er ist erfror'n, er ist jetzt toat. Der Herrgott hat sein' Wunsch erHort; — Weil an Engel 'nauf in' Himmel g'hört

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Dolomiten
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Seite 3 von 20
Datum: 19.05.1934
Umfang: 20
strahlen. Wenn jemand auch ln der Nacht «inen blauen Himmel erkennen zu können glaubt, so ist das entweder «ine von dem Tage beeinflußte Täuschung, ein« Selbstsuggestion, oder er rührt von dem schwachen Lichtrest her der auch in der Nacht noch in der Atmosphäre verbleibt, was besonders für die Zeit der sogenannten hellen Nächte zutrifft. Wäre die Atmosphäre nicht vorhanden, so würde auch am Tage der Himmel schwarz über un« stehen, und die Sonne würde darin wie «in« scharf abgegrenzte glutrote Kugel

schwimmen. Nun aber rust die Lust oll die Licht- und Farbenerscheinungen am Himmel hervor, wie sie uns bekannt, wenngleich nicht immer verständlich find. schen Wert zu haben. Die Stufe 12 ist nur im Hochgebirge und bei Flugzeugaufstiegen in Höhen von 6009 Metern beobachtet worden. Flugzeug« und Ballonaufstiege lassen überhaupt das Verhältnis, in dem die Reinheit der Lust mit der Höh« zunimmt, vortrefflich beobachten. An der Erdoberfläche ist die Stufe 9 die höchste, die wahrgenommen worden

moleküle gehen, so werfen diese, da ihr Durchmesser kleiner als die durchschnittliche Wellenlänge des Lichtes ist, die kürzeren Lichtwellen, d. h. die violetten und blauen, stärker und ungehemmter zurück als die längeren. Sie gleichen also gewissermaßen einem Filter. Wenn die Atmosphäre also ganz rein wäre, so müßte der Himmel tief indigoblau oder violett erscheinen. Run ist die Atmosphär jedoch nie völlig rein; es be finden sich darin immer allerlei Bestandteile, die von der Erd- >md Meeresoberfläche

aus aufgewirbekt werden: Staubteilchen, Salz teile. Kohlenstoff und verschiedene chemische Verbindungen. Diese Moleküle haben durch weg einen größeren Durchmesser als dis Lustmoleküle, sie lassen daher auch das lang welligere Licht durch, d. h. die grünen, gelben, roten Strahlen. Auf diese, selbst in der reinsten Lust befindlichen Fremdkörper ist es zurückzuführen, daß nirgends auf der Erde ein violetter, sondern höchstens ein blauer Himmel zu sehen ist. Je mehr solche Fremdkörper vorhanden sind, desto mehr

einen reinen blauen Himmel erleben. Am reinsten ist sie im Hoch gebirge und natürlich überhaupt in großen Höhen. Im hochgetriebenen Ballon stellt man ebenso einen ausgesprochen blauen Himmel fest wie auf einem Berge. Auf dem Meere dagegen sind wechselnde Verhältnisse zu be merken. Die vom Meere aus aufsteigenden Salzmoleküle beeinträchtigen die Bläue des Himmels, zuweilen — ohne freilich, daß diese für unsere Atmungsorgane etwas „Un reines' darstellten: die Luft über dem Meere ist also gesund, ohne immer

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 06.02.1939
Umfang: 6
und zeigte ihnen den Fuchs, daß sie die Hälse streckten und die Augen verdrehten. Ilja, der Diener, war ein Verbrecher, und man mußte ihn schlagen lassen, bis er alle Sünden bekannte. Vielleicht starb er an den Schlägen, weil er zu lange verstockt blieb; dann kam er sündenlos in den Himmel. Seine Seele erhielt Flügel, wenn auch bloß graue und nicht sehr lange, und er mußte umso fleißiger flattern, was ihm bei seiner Faulheit wieder nur gesund war, denn immer stand er vor dem Tor und hiell

die Vorübergehenden auf. Da mit war es im Himmel natürlich nichts, denn dort mußte er zwischen den ganz kleinen Kinderengeln sitzen, denen er auf zuwarten und das Töpfchen zu bringen hatte. Das alles schrieb sie auf. und zwar auf deutsch und übergab es Katharina zu ihrem Geburtstag. Dazu machte sie noch ein Gedicht, ebenfalls auf deutsch, worm sie der Freundin für ihre Liebe dankte und ihre Augen samt ihrem Lächeln pries, um ihr zum Schluß alle Anstrengungen zu versprechen, durch die sie Freude und Dank barkeit

werden konnte. Es wäre alles voll ständig gut und herrlich gewesen ohne die Sehnsucht nach dem Urriesen. die nach seinem Verschwinden in der Welt zurück geblieben war und nun immer groß und mächtig durch die Himmel ging, ebenso wie Larisia klein und eigentlich hilflos durch die Wälder irrte. Aber wenn man ihn zurückkommen ließ, so machte er alles kaputt. Was sollte man da tun? Plötzlich war alles wieder genau das, was es war: der Stein ein Siein, von Gott gemacht. Ilja ein fauler, klatschen der Diener

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 18.05.1927
Umfang: 8
, sie greifen. Was folgt aus dem? Aus dem er« - gibt sich ohne weiteres die Pflicht, daß wir glau- a»? Kirche Rucksicht ben und vertrauen auf Gott. Und vor allem vielseitige Drangen und Verlangen muß der Bauer auf den Herrgott schauen. Man des Menschenherzens, und sie ordnet Prozessio nen und Bittgänge an um die Zeit, da die Na tur sich in den kchm,sten Farben ze'gt. Hinaus zieht die christliche Gemeinde aus den engsrn Kirchenräumen, um draußen in der schönen Gottesnatur den Vater im Himmel zu preis

:,?. ^ Und schauen wir jedes Frühjahr, so uni Ostern herum, mit frohem Auge das Erwachen der Natur aus den starren Banden des Win ters, ist es nicht gerade, als schreite der Auf erstandene durch die grünenden Auen und Flu ren, segnend, alles zu neuem Leben erweckend durch das Wort seiner Allmacht: „Fiat, es wer de,' die Erde bringe Gras, Kräuter und Blumen hervor'. — Vierzig Tage nach seiner Auferste hung wandelte Jesus noch auf Erden, ehe er in den Himmel auffuhr. Und die Kirche folat Schritt für Schritt

wir wegen versuchter Unzuchtsakte an zwei Knaben, ?uf zum Himmel. Und damit deuten wir an, in Bestätigung des von ihm angefochtenen Ur teile? des Prätors von Merano zu drei Monaten und fünf Tagen verurteilt. daß wir jetzt gutes Gedeihen vom Himmel er warteil. Und je schöner sich unsere Jahreshoff nung entfaltet, umso dringlicher wird unser Gebet: „Herr, gib uns Brot. Laß zur rechten mer wieder iit etwas» das. sie ärgert und ver drießlich macht. O arme Menschenkinder, so schaut doch um euch! Maien

ist es! Die Sonns scheint so prächtig vom wolkenlosen Himmel., Die ganze Göttesschöpfung prangt in ihrem! Festtagskleid, das ihr der Herr gewoben hati aus den schönsten Farben. Und mitten drin in! all diesen Wundern der göttlichen Allmacht lebt der Bauer. Dir, Bauer, hat Gott ein Stückle':», von seinem Wundergarten zu eigen gegeben,i auf daß du z. deinem Nutz und Frommen die-! ses Stücklein Erde bebauest. Indessen der Pro-j fes'ionist jahraus, jahrein in seiner staubigen! Werkstatt drin bleiben und arbeiten muß

, unser beständiges Sorgenkind, das eine Mal ist es viel zu warm. Tag für Tag brent die gleiche heiße Sonne vom wolkenlosen Himmel nieder. Um alles in der Welt will es nicht regnen. Demzufolge dorrt alles zusammen. Das andre Mal regnet es viel zu viel und hört nicht auf zu regnen. Tagelang immer das glei che Regenwetter. Dann ballen sich am Himmel wieder schwarze Wolken zusammen. Und nicht lange dauert es, und der Wind fährt wild daher und schüttelt gewaltig die Bäume. Der Sturm bricht los, Blitz auf Blitz

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