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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 08.05.1932
Umfang: 16
und äußeren Feinden, noch länger in fremder Erde ruhen zu lassen? Aus rein menschlichem Empfinden und ohne politische Hinter gedanken sagt sich jeder anständige Oesterreicher, muß sich jeder anständige Mensch sagen, daß es Ehren pflicht ist, den auf dem Felde der Pflicht gefallenen Kaiser und König endlich heimzubringen ins Land seiner Väter." Bom Himmel. Es ist heute Christi Himmelfahrt. Da wollen wir mitsammen vom Himmel reden. Du glaubst doch, daß es einen Himmel gibt, du hoffst doch auf den Himmel

und freust dich darauf, nicht wahr? Und doch gibt es Menschen, die nicht an den Himmel glauben wollen; sie sagen, den Himmel muß man sich auf Erden machen und den Himmel über den Wolken lassen wir den Narren und Spatzen. Das sind arme Menschen'. Ich möchte einmal einen solchen nach seinem Tode fragen, ob er wohl den Himmel auf Erden gesunden hat und ob er noch immer glaubt, daß es keinen Himmel im Jenseits gibt. Ja, für ihn gibt es vielleicht keinen, denn wer an den Lohn in der Ewigkeit nicht glauben

du, wie herrlich das ist, hinaus zuschauen bis zum fernen, fernen Horizont. Wunder bar blaut die endlose Flut und silbern blinkt dir der Widerschein der Sonne von spielenden Wellen entge gen, ein leises Rauschen und Murmeln umschmeichelt deine Sinne und über dir und dem großen Meer wölbt sich der ewig lachende Himmel des Südens. Ganz weit draußen berühren sich Himmel und Meer, so weit draußen, daß du Stunden und Jahre lang gehen und lausen müßtest, wenn deine Sehnsucht dich über das Meer hin in den Himmel

tragen wollte. Aber der einsame Seher cmf Patmos sieht diese Schönheit der Erde nicht. Sein Auge schaut über all diese Herrlichkeit hinaus, weit hinaus über den fer nen, fernen Himmel. Was das Menschenauge sieht und entzücken muß, das ist vor seinem Auge jetzt wie nichts. Er sieht den neuen Himmel und die neue Erde. Mit der glühenden Farbenpracht seiner orientalischen Phan tasie schreibt er, was er da schauen durste. Er ringt mit den Worten, daß sie einen rechten Begriff vom Ge schauten uns geben

sollen, er sucht nach Bildern und Gleichnissen, die nur einigermaßen eine Vorstellung uns bieten könnten, alles, was er Schönes und Groß artiges weiß, trägt er zusammen, um uns zu sagen, wie unvergleichlich schön und selig die neue Welt, der Himmel sein mutz. „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde war vergan gen und auch das Meer war nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabkommen, ausgestattet wie eine Braut

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 11.11.1939
Umfang: 10
er ihn. Und einmal im Monat geht er diesen Weg auch um Mitternacht. Aber auch dann findet er ihn ohne Schwierigkeit. Heut« regnet es. Und wie es regnet! Aber man kann nicht an ter Strafen« bahnhaltestelle stehenbleiben, um bei die sem Wetter hier draußen etwa auf eine Taxe zu warten. Also Kragen hoch, Hän de in die Taschen und querfeldein. Cs regnet, als habe der Himmel alle Wasser türen aufgemacht. Alfred eilt im Dunkel über den Feldweg. Plötzlich steht, wie aus der Erde gewachsen, ein Mann vor ihm mit einer dunklen

Schirmmütze, die er tief in die Stirn gezogen hat. „Haben Sie ein Streichholz?' Bei diesem Wetter in dieser Nacht und mitten unter freiem Himmel ein Streich holz, denkt Alfred. Der Mann hat eine heisere Stimme. Alfred reicht ihm die Schachtel. Dem Mann gelingt es, trotz des Regens, schnell die Flamme zu entwchen. Im Licht des Streichholzes sieht Alfred sein Gesicht, ein wenig sympathisches Gesicht, findet er. Alfred klopft das Blut in den Adern. Einhundertdrei Mark und sechzig Pfen nig trägt

Sie mit den Streich hölzern die Tasche mit heraus. Man muß achtgeben auf sein Geld, auch in ' einer solchen Nacht' Alfred steht noch lange im Regen und sieht, wie der Mann im Dunkel ver schwindet. yìmmel unà Hölle Von F. Müller. Als ich neulich über die Straße ging, spielten sie Himmel und Hölle. Ich drückte mich in einen dunklen Winkel und schaute zu. Zuerst verstand ichs nicht. So ein lach war die Technik von Himmel und Me nicht. Da waren neben- und aus einander fünf dicke Rechtecke mit Kreide

auf dem festgestampften Boden aufge zeichnet. Dann kam em langes, schmales Rechteck. Und darauf aufgebaut sieben Areidekreise. Nach und nach brachte ichs aus dem Geschrei heraus: die fünf dicken Rechtecke waren Höllen verschiedenen Grades. Das schmale Rechteck war das Fegefeuer. Und die Kreise waren nach einander sieben Himmel. Alle Buben und Mädchen hatten an scheinend dasselbe Sündenregister auf dein Buckel. Denn alle fingen sie nach dem Tode — mit dem Tode erst begann das Spiel — mit der dicksten unteren Hölle

an. Und alle mußten sie sich nach und nach mit viel Geschrei und wechseln dem Erfolg bis zum siebenten Himmel durcharbeiten. Und das Merkwürdigste war: Diese Arbeit geschah auf einem Bein, nur auf einem Beine hüpfend war es möglich, sich durch die Höllen in den Himmel aufzuschwingen. Wer innerhalb der Kreidefiguren auf zwei Beinen zu stehen kam, der mußte ^ unter unerbitt lichem Hallo zurück in die Figur, aus der er kam. Eins nach dem anderen von den Mä deln und Buben hüpfte unter scharfer Aufsicht

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Tiroler Post
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Seite 6 von 12
Datum: 06.04.1917
Umfang: 12
weg vom Bereiche der Heimat. Mit einem Moale war all der Streit im Schifflein verstummt. Wie Brüder halfen in Not die Drei nun zusammen und jeder griff fest in die Ruder. Doch innner ärger heulte der Wind und die Wellen hoben sich. Ohnmächtig begann der Redner von vorhin zum Himmel zu blicken. Sah er aus zu Gott oder zu den Göttern? — Wütend stemmte ge gen das wodende Wasser die Ruder der Wilde — umsonst — Götter halfen ihm nicht. — Mit riesiger Kraft führte der Dritte das Ruder — er fühlt in sich immer neue

Kraft, schier unendliche Kraft — hundertmal fleht er zum Himmel um Kraft, Gott gibt sie, und hundertmal ruft er im Sturmgebrcms „Deo gratias! Gott im Himmel fei Dank!" — Die anderen Zwei sehen den Deo- gratias-Riesen, sie hören sein Flehen, sie mer ken die Hilfe von oben, sie flehen gläubig mit ihm: zum unbekannten Gott noch der eine — zu Gott, den er wiedergefunden, der andere. Lange dauert die bange Sturmesnacht. Doch im Beten und Ringen retten fie's Schiff und nahen im werdenden Morgen

sie aus Du- berls Scheitel zitternd ihre Hand: „Fidel,, du hast in den Himmel nei gfchartt, ja, s' Vaterl riesen mit diesen Ruf und winkten den Leuten der anderen zwei Inseln zum Kommen aus die Deogratiasinsel. Alle kamen herüber auf hundert und vielen Schissen und hörten, wie in Sturrn und Not ge rettet, gesiegt hat nur der Glaube an Gott. Und jetzt glaubte die ganze Welt der drei Inseln cm Gott, den Einen, den Wahren, den allmächtigen Helfer. Ja, wie e i n Siegesruf, wie e r n Iu- belschrei

, wie e i n Treueschwur, wie e i n Glau bensbekenntnis drang es an jenem Ostermor gen zum Himmel: Deo gratias! Alleluja! Alleluja! — Das Märchen ist aus. Hast du's verstanden?! Die drei Inseln kennst du gewiß. Halte sie heilig und lieb die Deogratiasinsel. dein Heimatland! Lange ließ Gott dem Schisslem der streitenden Weltan schauung, dir oft zum Schmerze, spielende Fahrt. Nun kam der Sturrn, der Wellsturm. Ins dritte Jahr wütet er schon. Doch ungebrochene Riesenkraft wahrr sich der Gottesglaube — ver traue und bete

. Eine Osterspende Papst Benedikt XV. an die öfterreichich-ungarifchen Gefangenen in Italien. Nach der „Reichspöst" hat Papst Benedikt XV. die Anordnung getroffen, daß in seinen: Auftrag, nach seiner Anweisung und auf seine Kosten den ist im Himmel oben und in Serbien blühen rote Rosen, ich aber bin allein bei Euch!" . . . Und sie sagte es ohne Tränen, sie sagte es mit herbem Lächeln. Erst als sie allein war, da hat sie gweint und betet und es kenn ein Trost über sie. Es war ihr, als fühlte sie eines Seligen

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Außferner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 07.04.1917
Umfang: 12
weg vom Bereiche der Heimat. Mit einem Wale war all der Streit im Schifflein verstummt. Wie Brüder halsen in Not die Drei nun zusammen und jeder griff fest in die Ruder. Doch immer ärger heulte der Wind und die Wellen hoben sich. Ohnmächtig begann der Redner von vorhin zum Himmel zu blicken. Sah er auf zu Gott oder zu den Göttern? — Wütend stemmte ge gen das woden.de Wasser die Ruder der Wilde — umsonst — Götter halfen ihm nicht. — Mit riesiger Kraft führte der Dritte das Ruder — er fühlt in sich immer neue

Kraft, schier unendliche Kraft — hundertmal fleht er zum Himmel um Kraft, Gott gibt sie, und hundertmal ruft er im. Sturmgebraus „Deo gratias! Gott im Himmel fei Dank!" — Die anderen Zwei sehen den Deo- gratias-Riefen, sie hören sein Flehen, sie mer ken die Hilfe von oben, sie flehen gläubig mit ihm: zum unbekannten Gott noch der eine — zu Gott, den er wiedergefunden, der andere. Lange dauert die bange Sturmesnacht. Doch im Beten und Ringen retten fie's Schiff und nahen im werdenden Morgen

, ! während der ihre Lippen zücken, legt sie auf Bu- berls Scheitel zitternd ihre Hand: „Fidel, du ' hast in den Himmel nei gschaut, ja, s' Vaterl riefen mit diesen Ruf und winkten den Leuten der anderen zwei Fächeln zum Kommen aus die Deogratiasinsel. Alle kamen herüber auf hundert und vielen Schiffen und hörten, wie in Sturm und Not ge rettet, gesiegt hat nur der Glaube an Gott. Und jetzt glaubte die ganze Welt der drei Inseln an Gott, den Einen, den Wahren, den allmächtigen Helfer. Ja, wie e i n Siegesruf

, wie e i n Ju belschrei, wie e i n Treueschwur, wie e i n Glau bensbekenntnis drang es an jenem Ostermor gen zum Himmel: Deo gratias! Alleluja! Alleluja! — Das Märchen ist aus. Hast du's verstanden?! Die drei Inseln kennst du gewiß. Halte sie heilig und lieb die Deogratiasinsel, dein Heimatland? Lange ließ Gott dem Schisflein der streitenden Weltan schauung. dir oft zum Schmerze, spielende Fahrt. Nun kam der Sturm, der Weltsturm. Ins dritte Jahr wütet er schon. Doch ungebrochene Riesenkraft wahrt

Der Mutterliebe reiches Erbe an. Eine Tat der Liebe. Eine Osterspende Papst Benedikt XV, an die österreichich-nngarischen Gefangenen in Italien» Nach der „Reichsposi" hat Papst Benedikt XV. die Anordnung getroffen, daß in seinem Auftrag, nach seiner Anweisung und auf seine Kosten den ist im Himmel oben und in Serbien blühen rote Rosen, ich aber bin allein bei Euch!" . . . Und sie sagte es ohne Tränen, sie sagte es mit herbem Lächeln. Erst als sie allein war, da hat sie gweint und betet und es kam ein Trost

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 6 von 12
Datum: 07.04.1917
Umfang: 12
weg vom Bereiche der Heimat. ' Mit einem Boale war all der Streit im Schisstein verstummt. Wie Brüder halfen in Rot die Drei nun zusammen und jeder griff fest in die Ruder. Doch immer ärger heulte der Wind und die Wellen hoben sich. Ohnmächtig begann der Redner von vorhin Zum Himmel zu blicken. Sah er was zu Gott obh M den Göttern? — Wütend stemmte ge gen das wod-endr Wasser die Ruder der Wilde — umsonst — Götter halsen ihm nicht.—Mit riesiger Kraft führte der Dritte das Ruder — er fühlt in sich immer neue

Kraft, schier unendliche L .raft — hundertmal fleht er zum Himmel um Kraft, Gott gibt sie, und hundertmal ruft er im Sturmgebraus „Deo gratias! Gott im Himmel fei Tank!" — Die anderen Zwei sehen den Deo- gratias-Rresen, sie hören sein Flehen, sie mer ken die Hilfe, von oben, sie flehen gläubig mit ihm: zum unbekannten Gott noch der eine — ZU Gott, den er wiedergesunden, der andere. Lange dauert die bange Sturmesnacht. Doch im Beten und Ringen retten fie's Schiff und nahen im werdenden Morgen

zucken, legt sie auf Bu- eberls Scheitel zitternd ihre Hand: „Fidel, d-u hast in den Himmel nei gschaut, ja, s' Vaterl riesen mit diesen Ruf und winkten den Leuten der anderen zwei Inseln zum Kommen auf die Deogratiasinsel. Alle kamen herüber aus hundert und vielen Schiffen und hörten, wie in Sturm und Not ge rettet, gesiegt hat nur der Glaube an Gott. Und jetzt glaubte die ganze Welt der drei Inseln an Gott, den Emen, den Wahren, den allmächtigen Helfer. Ja, wie e i n Siegesruf

, wie e i n Iu- belfchrei, wie e i n Treuefchwur, wie e i n Glau bensbekenntnis drang es an jenem Ostermor- gen zum Himmel: Deo gratias! Alleluja! Alleluja! — Das Märchen ist aus. Hast du's verstanden?! Die drei Inseln kennst du gewiß. Halte sie heilig und lieb die Deogratiasinsel. dein Heimatland! Lange ließ Gott dem Schifslein der streitenden Weltan schauung, dir oft zum Schmerze, spielende Fahrt. Nun kam - der Sturm, der Weltsturm. Ins dritte Jahr wütet er schon. Doch ungebrochene Riesenkraft wahrt

Der Mutterliebe reiches Ebbe an. Eine Tat der Ktebe. Eine Osterspende Papst Benedikt XV. an die österreichich-nngarischen Gefangenen in Italien. Nach der „Reichspost" hat Papst Benedikt XV. die Anordnung gettofsen, daß in seinem Auftrag, nach seiner Anweisung und auf seine Kosten den ist im Himmel oben und in Serbien blühen rote Rosen, ich aber bin allein bei Euch!" . . . Und sie sagte es ohne Tränen, sie sagte es mit herbem Lächeln. Erst als sie allein war, da hat sie gweint und betet und es kam ein Trost

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 21 von 24
Datum: 07.06.1902
Umfang: 24
und Elenntiere, die er erlegt hat, und die Jungfrauen scheinen der selben Ansicht zu sein und mit dem Dichter zu sagen: „Das Starke ist des Schönen wert." Der Frühling war gekommen. Milde Winde durchzogen Wald und Thal, die Bergspitzen entledigten sich ihres Eishelms und hoben sich in bläulichem Duft von dem Himmel ab. Die Sing vögel kehrten zu ihrem lieben Norden zurück, zu den lichten Thälern ihrer Jugend, um dort wieder ihre Hymnen zum Lobe des Schöpfers zu singen. Die unaufhaltsam dahinfließenden Bäche

, der blaue Himmel, der schmelzende Schnee und die bescheidene Anemone der Haide, alles, alles rief mit tausend Stimmen: „Jetzt ist es Frühling!" So jubelte auch eine Schar junger Leute, welche sich an dem letzten Abend im April in Talloscn versammelt hatte, um gemein sam das Walburgisfest zu feiern. Schon mehrere Tage vorher hatte die Jugend fleißig Reiser und trockene Baumstümpfe gesammelt und aus die nahe gelegene Anhöhe zu einem mächtigen Scheiter haufen zusammengetragen. Von nicht geringer

, wie die innersten Sailen ihrer Seele. Man nannte das junge Mädchen die Blume vom Löfsjöfalle, und schön war sie auch, die neunzehnjährige Anna. Ihr Angesicht hatte die Farbe der Rosen und Lilien, und das tiefblaue Auge glich dem Himmel, der sich über den Thälern und Bergen ihrer Heimat wölbt, und, was mehr war, das Herz der Jungfrau war warm und rein. Sie war eine Blume der Wildnis, aber auch die Blumen der Einöden pflegt und hütet der Schöpfer. Unsere Anna besaß allerdings keine besondere Bildung

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.10.1936
Umfang: 6
machen und so den Eintritt der UN» nen Krach. Professoren und Assistenten rannten würdigen Seelen in den Himmel verhindern. Ts wie wild herum und gruppierten sich um Hookers gibt heutzutage Spitzbuben auf der Welt, die aller größtes Spiegelsernrohr. Wie denn auc» nicht! In unseren Zeiten kom men Sterne nicht alle Tage zur Welt wie früher einmal. Wir brauchen bloß an den Stern von Beth lehem zu denken. In jener Nacht aber, es war un gefähr drei Tage nach dem Tode Edisons, des gro ßen Erfinders, war im Sternbild

vfufchten und im Einklang mit den Professoren be haupteten, es sei ein staunenswerter Stern auf dem Firmament und da begebe sich etwas Unge wöhnliches. Wie immer griffen die Zeitungen diese Meldung als Vorwand zu langen Erwägungen über die Un ordnung und die Krise auf Erden aus, die sich an geblich auch schon im Himmel wider piegelt- Eine Theorie von der Anarchie auf Erden und im Him mel ward ebenfalls im Handumdrehen erdacht und allerhand alte Weiber männlichen und weiblichen Geschlechtes

hatte, neugierig. Sie begannen zu plaudern und rings um sie gruppierten sich die Chöre der Engel und der Heiligen, die dem unterhaltsamen Gespräch mit Interesse lauschten. So floß die Zeit dahin wie Wasser uno schon rückte der Abend her an. Wäre er doch niemals gekommen! Doch auch im Himmel ist dem so und als siu, daher die Däm merung auf die Erde herabsenkte, befahl irgendein hober himmlischer Würdenträger den Engeln, sie mögen aufbrechen und die Sterne entzünden. Das war ein Anblick! Unendliche Scharen klei

sich und er wandte sich an den lieben Herr gott. „Was wünscht du?' fragte mit einem freund lichen Lächeln nachsichtig Gott Vater und bedeutete der Seele, frank und frei zu sprechen. „Vater un ser, meiner Ansicht nach, wird hier im Himmel seh» unökonomisch gearbeitet. Ich habe bereit» vorhin dem heiligen Petrus gesagt, daß man an der Him melspforte ein Patentschloß anbringen muß, doch das ist eine Kleinigkeit im Hinblick auf das, was ich soeben gesehen habe. Die Rationalisierung muß auch im Himmel zur Parole

werden. Kann man denn die Arbeitskräfte so verschwenden, wo man doch eine große Lichtzentrale errichten könnte, die alle Sterne auf einmal entzünden würde? Und das gleiche gilt auch vom Verlöschen. Hier muß Abhilfe geschaffen werden,' sagte Edison. Gott Vater lä chelte freundlich und lud die ungeratene Seele ein, und hielt sogar «tne schone Red«, di« Galileo Gali lei gemeinsam mit Faust oerfaßt hatte. Edisons Seelt erholte sich in der Hölle von der Ernüchterung, die ihm der Himmel bereitet hatte» besonders dann, als ihr als Führer

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 14.08.1933
Umfang: 8
ihren irdischen Lebensgang beschloß, nicht aufgezehrt durch die Last der Jahre, nicht zerbrochen durch Krankheit oder Siechtum, sondern ausgelöscht durch die Macht der Sehnsucht nach dem geliebten Sohn, nach Gottvater im Himmel, dem nun bald der trium phierende Einzug in die himmlische Herrlich keit folgen mußte. Denn mußte nicht Gott den geheiligten Leib, aus dem der ewige Logos seine menschliche Natur angenommen hatte, var der Verwesung bewahren? Mußte nicht der Sohn, der frühzeitig die Sünde von ihr fern

- gehalten, nun den Tod. dem sie als Mensch unterworfen alsbald in sieghafte Unsterblichkeit umwandeln? Darum freuen mir uns alle im Herrn, da wir feiern den Festtag zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, ob deren Aufnahme m den Himmel sich freuen die Engel und loben Gottes Sohn. „Maria gehört zu Christus', lagt der hl. Tho mas. Sind beide unzertrennlich durch das Leben geschritten, sind beide in den Himmel ausgenommen worden zu ewiger Herrlichkeit, so ist die Jugendgeschichte Chrrsti

'. der Eottesgebärerin, auf dem Ephesinum (4311 immer tiefer in die Christen heit hinein, die schließlich mehr und mehr die Einführung von besoitderen Marienfesten for derte. In dem Reigen der Marienfeste, in denen sich der irdische Lebensgang der Muttergottss widerspiegclt, ist nun das höchste und wichtigste und zugleich auch das älteste der Erinnerungs- taa an die Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel. Bekannt ist. daß nicht mehr bloß die häretischen Eenosienschaften. welche sich im 5. Jahrhundert von der Kirche

Jahrhundert» begangen worden sein. So ist der Festtag der Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel in die Christenheit hineingewachsen als höchster Feiertag der Kirche, umwoben von der zarten frommen Liebs der Gläubigen. Rührend-lieblich wird erzählt, wie die Apostel, als sie das Grab der allerseligsten Jungfrau i-ochmals öffneten, in diesem nicht mehr den heiligen Leib, sondern nur dufteilde Blumen vorfanden! Wie blühende Rosen in den Tagen des Frühlings, wie Lilie» in den Wasserbuchen stand

von der Kindheit an im Haufe der Mutter Anna bis zur Aufnahme in den Himmel dargestellt wird. Di« Motive für die Darstellung der letzten Stunden der Gottesmutter und ihrer Aufnahme in den Himmel sind zurückzuführen auf das von Iglo- vus de Doragine in seiner .Legenda aurea ge sammelte Material (S. Detzel). So hat min die christliche Kunst in rührender Weise die letzten irdischen Stunden der Gottesmutter wicdergegeben. wie «in Engel ihr das nahende Ende verkündet, wie fie schließlich ihren Geist aufgibt

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 21.06.1903
Umfang: 16
Ställen ordentlich fest, daß es sich nicht losreißt, und paßt mir gut auf, daß alle Dachluckeu geschlossen sind. Komm herein, Anna!" Und sanft zog er die neben ihm stehende Tockfler in das Haus. Er führte sie in das Wohnzimmer und nahm ihren Kopf zwischen seine Hände. „Nun, Kindchen," fragte er scherzend, „will es denn gar nicht wieder klarer Himmel werden da oben auf Deiner Stirn?" Sie entzog sich ihm sanft. „Doch, Baker, doch!" entgegnen sie.- „Warte nur! All' Ding will Weile

er. Wenn sie mir krank würde?" Er versank in tte r e Gedanken und auch beim Abend essen, seiner Plauderstunde, war er still und schweigsam. — Die Nacht kam herauf. Das Gewitter war näher gezogen. Düster umwölkt war der Himmel, nur hin und wieder von fahlen Blitzen erleuchtet. In fast ununterbrochenem Rollen groll.e der Donner, und jetzt gesellte sich das Pfeifen und Toten des lo^brechenden Sturmes dazu: die alten Bäume vor dem einsamen Forsthaus knarrten und knackten und das Laub an den Zweigen raschelte umheimlich

bei jedem Windstoß. Da zuckte eine glühende Fenermasse vom Himmel nieder — ein betäubender Schlag folgte Einen Augenbl ck Todtenftille im Hause, während draußen die wuchtigen Stöße des Sturmes gegen die Mauern prallten Und nun ein entsetzter Ruf: „Feuer! Vater, Feuer!" Im Nu sprang der Förster vom Lager. Er stieß die Thür auf. Ein rothglühender Schein leuchtete ihm ent gegen. Ein dicker, schwefliger Dampf benahm ihm fast den Athem. Dort drüben war das Schlafzimmer seiner Tochter — „Anna, Kind!" rief er angstvoll

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 02.11.1932
Umfang: 4
das . . ." Er strengte sich an, die Weitschweifigkeit eines langen Traumes zu konzen trieren und von allem Beiwerk zu säubern. „Denken Sie sich, mir träumte, ich war von der Kam penwand abgestürzt und befand mich mit einigen Freunden und Bekannten im Himmel . . ." Toni Geislinger klatschte vergnügt in die Hände. „O, wie interessant! Bitte sagen Sie: Wie sieht es im Himmel aus?" Kerkhoff ließ den Blick über seine Zuhörerin gleiten, fuhr dann begeistert fort: „Wie es im Himmel aussieht? Jedenfalls

nicht so, wie Sie vielleicht vermuten. . . Das war eine wundervolle Sommermorgcn-Landschaft mit einem Himmel, der viel intensiver blau erstrahlte, als der wirkliche, mit Blumen auf den Wiesen, die in unbegreiflich leuchten den Farben blühten . . . Ganz deutlich sehe ich noch den Peter Werlin, wissen Sie, den, der vor zwei Jahren von der Schüsselkar-Südwand im Wettersteingebirge abstürzte und dem das Seil im Karabiner glatt durchriß. Und der Leo Pemler, der an der Lalidererwaud den Tod fand, war auch dabei. Wir saßen

wieder beruhigt. Blödsinnige Ueberängstlichkeit! Seit wann hatte sie Nerven, sie, die beste Schwimmerin im Chiemgau? „Also wir faßen auf der Gipfelplatte und besprachen un sere Zukunft, soweit man im Himmel von einer Zukunft reden kann. Weißt du, sagte der Peter, wenn ich jemals wieder dahinunter muß — und dabei zeigte er auf das Ranch fähnchen des Stripsenjochhauses — werde ich es ganz anders anfangen. Studium gibt es nicht wieder. Ein Berits, der mich schlecht und recht ernährt, im übrigen sind die Berge

Trumpf . . " Pause. Mart konnte es Kerkhoff ansehen, wie sehr ihn die Erinnerung an seinen Totenkirchl-Himmel überwältigte. Auch Toni schien von der Schilderung gefesselt zu sein. Sie sah mit von der tiefstehenden Sonne rot überhauchtem Ge sicht wie träumend hinauf in die Cirruswölkchen, die schein- har reglos über dem See standen. Aus der Ferne klang das Rasseln eines Zuges. Von Grassau trug der Wind Glok- kengeläut herüber. Draußen auf dem See aber kreuzten majestätisch zwei Segeljachten

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Tiroler Post
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Seite 11 von 14
Datum: 07.06.1902
Umfang: 14
war gekommen. Milde Winde durchzogen Wald und Thal, die Bergspitzen entledigten sich ihres Eishelms und hoben sich in bläulichem Duft von dem Himmel ab. Die Sing vögel kehrten zu ihrem lieben Norden zurück, zu den lichten^Thälern ihrer Jugend, um dort wieder ihre Hymnen zum Lobe des Schöpfers zu singen. Die unaufhaltsam dahinfließenden Bäche, der blaue Himmel, der schmelzende Schnee und die^bescheidene Ilnemone der Haide, alles, alles rief mit tausend Stimmen: „Jetzt ist es Frühling!" So jubelte

und Lilien, und das tiefblaue Auge glich dem Himmel, der sich über den Thälern und Bergen ihrer Heimat wölbt, und, was mehr war, das Herz der Jungfrau war warm und rein. Sie war eine Blume der Wildnis, aber auch die Blumen der Einöden pflegt und hütet der Schöpfer. Unsere Anna besaß allerdings keine besondere Bildung, aber sie hatte sich Wissen aus dem Worte des Herrn geholt, und die Wahrheiten des Christen tums, wenn sie von einer gemütvollen und liebenden Seele erfaßt werden, sind das beste

: meinen Bruder?" Aber es ik ergraute Männer zu geben, äsen der Liebe leugnen möchten. ;n nicht. Vielleicht sind sie nie stiegen. Vielleicht haben sie nie isten sie nur immer im dunkeln gegen die Gerechtigkeit! Und Beim Himmel, das ist auch t, Trauer mit Verwünschungen, iefster Schmerz und Niederge er Erbitterung und leidenschaft- e unvergänglich schönen Worte, ermeister der Reichshauptstadt )er Trauersitzung des Gemeinde on allen Völkern der Monarchie funden. Sie waren der Ausdruck § VV41 + l Q VV44VV4I

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 14.04.1906
Umfang: 16
noch aufränmen mit deinen wissenschaftlichen Hirngespinsten, wenn du nur erst einmal eingesehen hast, daß es den Bäumen verwehrt ist, in den Himmel zu wachsen, puh, Anna, vor dem Gesicht ergreife ich die Flucht! Gute Nacht also," eifrig kramt er seine Papiere zusammen, „und tausend Dank für deine Gastfreundschaft. Wenn ich oben in meiner Bude arbeiten müßte, ach du lieber Gott! Eine schöne Kälte wird jetzt dort herrschen, brrr!" „Schlüpf nur schnell ins Bett, dort kannst du nicht frieren." „Dank

einer halben Stunde im Bett liegen, wenn dir nicht plötzlich der Einfall gekommen wäre, mir mitten in der Nacht eine Büßpredigt zu halten. Sonst kannst du's nicht erwarten, daß ich zur Ruhe komme, und heute . . ." Len: hat hastig den Schirm der Lampe emporgehoben und zu der nun beleuchteten Uhr hinaufgesehen. Erschrocken läßt sie ihn wieder fallen und schlägt die Hände zusammen. „Mein Himmel — gleich vier Uhr — wie ist denn das menschenmöglich? Da Hab ich ja ein paar Stunden geschlafen." „Das war das Beste

, was du tun konntest. Aber jetzt siehst du doch wohl ein. . ." „O du armes Kind! Und um neun Uhr morgen ... ach Himmel, heut vormittag mußt du bei Portschachs Stunde geben?" „So ist es." „Na dann, nur flott ins Nest! Die Tür laß auf — da wärmt sich dein Schlafkämmerchen ein bißchen durch." „Bei dir draußen ist es gewiß noch kälter." „Das hal' ich gern — so — da brennt deine kleine Lampe. Lang lesen tu aber nickt mehr." „Nur eine Seite, sonst kann ich nicht einschlafen." „Wenn du dir nur das abgewöhnen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 09.11.1915
Umfang: 8
der Bulgaren. Am Frei tag nachmittags war der Weg nach der Stobt frei. Nachdem die serbische Artillerie auch aus der west- .lich. Nisch gelegenen Ortschaft Medosevac abgezogen — 50 — „Wart' nur," vertröstete ihn der-Vater und schweigend gingen sie den westlichen Höhen zu. Auf den Wiesen-, über die sie schritten, lagerten schon die Abend nebel, welche allmählich das ganze Tal einhüllten, so daß es einem großen, stillen See gjich. Jni Bergwalde herrschte bereits tiefe Däm merung, während der Himmel

' Streiten Himmel über ihnen glänzten die Sterne. Noch einer Weile bog Florian in östlicher Richtung ab und bald darauf erreichten sie. über moosigen Boden fortschreitend, den unteren Rand einer ab schüssigen Waldwiese. „Hier wird's was geben!" flüsterte Florian, indem er stehen blieb und den Stutzen vorn Rücken nahm. Alois setzte sich auf ein Felsstück in der Nähe. Um in der Ein samkeit mit Florian -zu reden, hätte er wahrlich nicht nötig gehabt, so hoch und angestrengt zu steigen

. Indem er aber noch einmal über legt hatte, was er dem Sohne mitteilen wollte, zu dem er gekommen, war er mechanisch weiter gestiegen. „Also hier denkst was zu finden?" fragte er. „Ja," entgegnete Florian leise, „sobald der Mono.heraus ist: er wird gleich kommen. Aber red' nicht so laut." „Derweilen sitz' zu mir her und lasse uns ein Wort mit einan der reden," sagte sein Vater. — 51 — Florian gehorchte; Alois aber schwieg noch und beider Augen schauten gegen Osten, wo der Himmel in sternloser Helle über den Schroffen ruhte

. Um den Gipfel des Rofun dämmerte es wie ein Heiligenschein, der lichter und lichter wurde. Und jetzt flimmerte und glänzte es auf dem 'Scheitel des Berges wie ein silberner Tropfen. Rasch wuchs er in stetigem Glanze. Es war der Mond, der feierlich an dem. blauen Himmel heraufzog. Sein schimmerndes Licht umfloß die weißen Schroffen und jetzt küßte er die Baumwipfel am oberen Rande und jetzt sandte er zitternde Silberstreifen über die Wiese bis zu den Füßen Alois Staudachs und seines Sohnes. „So still komnit

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 20.04.1906
Umfang: 20
Fahrwasser hineinbugsieren wirst. Wirst schon noch anfräumen mit deinen wissenschaftlichen Hirngespinsten, wenn du nur erst einmal eingesehen hast, daß es den Bäumen verwehrt ist, in den Himmel zu wachsen, puh, Anna, vor dem Gesicht ergreife ich die Flucht! Gute Nacht also," eifrig kramt er seine Papiere zusammen, „und tausend Dank für deine Gastfreundschaft. Wenn ich oben in meiner Bude arbeiten müßte, ach du lieber Gott! Eine schöne Kälte wird jetzt dort, herrschen, brrr!" „Schlüpf nur schnell ins Bett

einer halben Stunde im Bett liegen, wenn dir nicht plötzlich der Einfall gekommen wäre, mir mitten in der Nacht eine Büßpredigt zu halten. Sonst kannst du's nicht erwarten, daß ich zur Ruhe komme, und heute. . ." Leni hat hastig den Schirm der Lampe emporgehoben und zu der nun beleuchteten Uhr hinaufgesehen. Erschrocken läßt sie ihn wieder fallen und schlägt die Hände zusammen. „Mein Himmel — gleich vier Uhr — wie ist denn das menschenmöglich? Da Hab ich ja ein paar Stunden geschlafen." „Das war das Beste

, was du tim konntest. Aber jetzt siehst du doch wohl ein ..." „O du armes Kind! Und um neun Uhr morgen ... ach Himmel, heut vormittag mußt du bei Portschachs Stunde geben?" „So ist es." „Na dann, nur flott ins Nest! Die Tür laß auf — da wärmt sich dein Schlaskämmerchen ein bißchen durch." „Bei dir draußen ist es gewiß noch kälter." „Das hak' ich gern — so — da brennt deine kleine Lampe. Lang lesen tu aber nickt mehr." „Nur eine Seite, sonst kann ich nickt einschlafen." „Wenn du dir nur das abgewöhnen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.04.1946
Umfang: 8
Das ist der Tag der Auferstehung, der größte des Jahres. Ihn verkündet der Östermorgen mit Glockengeläute und Alle- lujagesang. Durch die Luft segeln die frühen Schwalben, das Osterfähnlein flattert, die Frühlingssonne steigt am blauen Himmel hoch und höher, über das Land hin wirkt der Lenz fein grünes Gewebe, bestickt es mit hundertfarbigen Blumen und mustert es mit Saatfeldern und Wiesen, mit Gär ten und Obstangern. Um Höfe und Häuser weht heitere Stimmung, überall rührt sich die Arbeit jung

an nach dem Ernste und nach der Trauer der Karwoche, Weihrauch wallt um Fahnen, Baldachine und Ampeln. Es ist, als rausche durch die Kirche heute ein goldenes Meer von Licht. Farbe und Duft. Weit und hoch wölbt sie sich wie der Himmel, alle Erhabenheit des Gottesdienstes, alle Schönheit der blühen den Erde, alle Tiefen der Menschenherzen umfassend. Und mitten in diesem Triumphe des Lebens und der Freude steht, strahlen der als die Sonne, der Überwinder des Bösen und des Todes, der ewige Sieger und Herr, Jesus

, Rvtleuchtenöe Knospen glühn, Aus öen Wurzeln Üie Säfte steigen * * * Die rauhe Bergwelt wlrö grün! Ls ist ein seltsames Leben In öer rauhen Wilönis erwacht. Ls geht ein Zittern unö Beben Durch alle Berge voll Macht. Ls rauscht in öen Tiefen unö höhen, Ls braust in öen Lüsten laut. Unö leuchtenöe Blumen erstehen, Darüber öer Himmel blaut. Dann steigt an öen steilen hängen Die Sonne leuchtenö unö hell. Die Morgennebe! noch hängen Unö vergehen hufchenö schnell. In öer einsamen Bergeswelt Ist öer Krühling

stürmisch erwacht. Unö von wilöer Kraft geschwellt, Befreienö öie Lahne kracht... h. rüstet, die Wege zum Wohle Tirols zu ges hen, und seien sie auch steinig und dornig. Ihr habt Opfer gebracht, aber auch Segen empfangen, denn Scholle und Hof blieben weitum von den Greueln der Ver wüstung verschont. Ihr habt' Sorgen und Mühen gehabt und doch nicht gezögert, Zahllosen in ihrer Not zu Helsen. Ihr habt eurer Erde gedient, sie gepflegt und geliebt, sie gab euch Brot und der Himmel den Se gen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 04.11.1931
Umfang: 8
Musik. Trieste. 18 Uhr: Faraday- Gedenkfeier. 20.45 Uhr: Siegesfeier. 21.15 Uhr: Moderne italien. Musik. Bolzano, 20 Uhr: Sieges-Gedenkfeier. Stullgark-Mühlacker, 19.05 Uhr: Eulogius Schneider, ein Schicksal a. d. franz. Revolm tion. Prag. 19 Uhr: „Boris Godunow'. Oper VM Mussorgsky. Preßburg. 10.80 Uhr: «Turando!'. Opèr pön Puccini. i»I i Sonne und Aìond sind in gewissem^ Sinne Gegenspieler am Himmel. Wenn unser Be gleiter sein Gesicht zur vollen Scheibe rundet» die fast gleich groß

ist wie die Sonnenscheibe, dann bietet er einen schwachen Ersatz für die Sonne und scheint bei Nacht, er geht bei Son nenuntergang auf und bei Sonnenaufgang un ter. Der Vollmond ist nicht nur in dem einen Punkte ein Gegenspieler zur Sonne, daß er erst dann den sichtbaren Himmel betritt, wenn die Sonne untergegangen ist: im Sommer, wenn die Sonne hoch am Himmel emporsteigt, bleibt der Vollmond tief am Horizont, im Winter hingegen, wenn die Sonne zu Mittag nur aus geringer Höhe ihre schrägen Strahlen herabsendet, zieht

nacht so hoch auf den Himmel klettern, daß man sich den Hals verrenken muß, um ihr fol gen zu können. Solch ein Wintervollmond in einer klaren Nacht ist wunderbar eindrucksvoll. Es ist so hell, daß man nicht zu kleinen Druck ohne Schwierigkeiten lesen kann. Wir wollen solch eine Vollmondnacht mit all ihrem Zauber im November auskosten. Es soll die Nacht vom 24. auf den 25. sein, da sie gleichzeitig ein seltenes Himmelsereignis bringt. Es ist keine Mondesfinsternis mehr zu erwarten, wir haben bereits

des Mon des, noch dazu des Vollmondes, vor den Ple jaden gehört zu den seltenen Himmelsereig nissen. da die Plejaden ziemlich weit nördlich vom gewöhnlichen Mondwege liegen und nur bei bestimmten Lagen des Mondbahnknotens unser Begleiter in den Bereich der Stern gruppe kommen kann. Vom Mond ist der Schritt zu den Wandel sternen kein großer. Auch auf dem Himmel der Planeten dürfen wir ein kleines Ereignis buchen. Die Venus erscheint zum ersten Male im Jahre 1031 als Abendgestirn. Zu Beginn des Jahres

stand die Venus am Morgen- Himmel. dann verschwand sie in den Sonnen strahlen und nach einer längeren Zeit voll ständiger Unsichtbarkeit kommt sie nun endlich auf den Abendhimmel. Leider ist ihre Stel lung im Tierkreis noch eine sehr weit südliche, so daß ihre Sichtbarkeit nur eine kurze ist. Man kann versuchen sie Ende des Monats tief am südwestlichen Dämmerungshorizont kurz nach Sonnenuntergang aufzuspüren. Erst in den nächsten Monaten wird sie der unbe strittene schönste Schmuck des Abendhimmels

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 20
Datum: 24.05.1912
Umfang: 20
hinaus, zu schauen, wie es die Mutter hat.' — — — Die Knechte brachten nach ein paar Stunden die Leiche der Bühler-Rosl. Als man den Knaben sagte, die Mutter sei hin aufgegangen zum lieben Gott im Himmel, da fing der Jörgl an zu weinen und zu jammern, daß es einen Stein hätte erbarmen mögen. Er lief hinaus in das Hintere Stübchen, wo die Tote lag; dort schlang er die Arme um die Leiche und wollte nicht mehr auslassen. - Der Hänsele wußte nicht recht, um was es sich handle, aber weil der Bruder weinte

Wiefen. Der Jörgl schaute lange zum blauen Himmel und SU den lichten Wolken empor. Plötzlich sagte er zu semem Brüderchen: ! «Du, Hänsele, schau', da oben ist unsere Mutter.' »Wo denn?' „Da oben im Himmel, hinter den Wolken.' . „Geh', Jörgl, steigen wir auf den Berg, es ist gar ntt weit, dann können wir hineingehen.' ! Hänsele,' bemerkte der Jörgl, „da oben auf em Berge ist's noch weit in den Himmel; aber es mint schon bald die Mutter und führt uns hinauf; nachts von der Mutter geträumt

. Als sie denselben auf .Grabe semer Mutter fanden, war er bereits kalt und starr. Die Mutter war gekommen und hatte ihn abgeholt. Jetzt liegt er neben seiner Mutter-begraben auf dem Friedhofe zu Erlbach. Auf seinem Grabe steht ein Kreuzl und an dem Kreuzl sind folgende Reime zu lesen: Verlassen von der ganzen Welt, So einsam auf dem weiten Feld, ' Schleicht sich ein armer Woaselbue Zuv Winterszeit dem Friedhof zue; 'Er schaut zum Himmel traurig 'nauf. Spricht, lieber Gott, bitt', nimm mi auf Und führ' mi in dein Paradies

, Wo g'witz mei Muetterl z'finden iS. Und wie er so zum Himmel fleht, Falt't er die Handlan zum Gebet, l l' , Sinkt auf der Muetter Grob hinein, ' ! Vor lauter Kälte schlaft er ein. Kaum hat er a Weil die Aeuglein zue, ^ Da träumt er schon, der Woaselbue:/ ^ Viel Engel sein z' ihm obag'flog'n, Hab'n ihn in' Himmel aufi'trog'n: Da drob'n, da war der Bue nit fremd. Denn alle Engel hab'n ihn 'kennt. Auf einmal, da ist's aus und g'scheh'n, ' Er hat sei Muetterl ob'n g'seh'n; . Da juchazt auf der Bue voll

Freud: ' „Mei Muetterl, du mei Seligkeit! . ' — I bin koa Woasel, bin dei Kind. Hab' g'wüßt, daß i her ob'n di find'.' Kaum schaut a biß! der Mond Herfür, Da sieht man neb'n der Friedhoftür An' Hügel, zu'deckt , ganz mit Schnee; - A ganz klein's Handl ragt in d' Höh'. > - Es ist der arme Woaselbue,. Der nächtens in des Friedhofs Rueh - Dem lieb'n Gott, hat 'klagt sei Laad, Er ist erfror'n, er ist jetzt toat. Der Herrgott hat sein' Wunsch erHort; — Weil an Engel 'nauf in' Himmel g'hört

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