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Dolomiten
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Seite 6 von 6
Datum: 05.08.1940
Umfang: 6
die einzige Hoffnung, die ihr noch geblieben war, auf den Altar des Vaterlandes: die Stütze ihres Alters, den Trost der Zukunft, den Hofcrbcn und Stammhalter. Doch sic brachte dieses Opfer mit einem beim- lichen Vorbehalt und einem Keimlichen Ver löbnis: Als sic die Nachricht von der Einbe rufung ihres Jüngsten erhielt, durchfchauerte sie im ersten Augenblick ein heißes Gefühl des Erbarmens. Und im Gedenken ihrer drei ge fallenen Söhne entrang sich ihrer gequälten Brust ein weher Seufzer: „Lieber Himmel

. In der Erdenheimat kaum mehr, wenn der Himmel mein Ovfcr annimmt. Und er muß es. So wird es auch. Wochen waren vergangen. Fritz Meinhard lag mit seinem Regiment in schweren Kämpfen an der Somme. Oft dachte er an die zuversichtlichen Abschiedsworte seiner lieben Mutter, die er sich nach dem Ver lust ihrer drei anderen Söhne nichts erklären konnte. Da brachte ihm ein Brief die unver hoffte Aufklärung: Seine Mutter hatte ihr eigenes Leben dem Himmel als Opfer ange- boten, wenn er das Leben des letzten Sohnes

dachte Fritz Meinhard an das Ge löbnis seiner Mutter: der Himmel möge ihr Leben als Opfer nehmen sür das des letzten Sohnes. Erschüttert gestand sich der Gerettete: Der Himmel hat das Selbstopfer meines Mlltter- leins angenommen. Ihr Tod ist, — mein 'ebensrettcr geworden. Fritz Meinhard kam nach Auflösung seines Truppenteils nicht mehr an die Front, er wurde als letzter Sohn und Hofcrbe in die Neimat entlasten, wo er heute als angesehener Erbhosbauer, umgeben von einer Schar blü hender Kinder

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