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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.12.1936
Umfang: 8
der Hebung einer fremden Gottheit zu sein, und abends sollte uns im Wallfisch ein Festessen vereinen. Ich warb indessen einige Fischer, uns zu helfen. — ^ So kam der entscheidende Morgen heran. Der Himmel hatte sich bedeckt. Eine dunkle Wand schob und schwoll im Nordwesten übern Buchenwald, wir eilten daher ans Werk, ehe die See unruhig würde. Am Strand stand die alte Nike Sandhop, die Witwe eines Fischers, ein Weib mit jenem grauen Blick, der immer wie in große Ferne geht. Die Fischer mochten

, die Hunde schlafen in den Gärten, und nur das in der Ferne aufklingende und verhallende Rauschen der Bahn zieht hin und wieder durch die Nacht. Plötzlich aber springt grell ein Strahl am Ho rizont aus. sticht blitzschnell in das schwarze Ster nengewölbe. Und er bleibt nicht allein! Ein zwei ter Strahl reißt den Himmel auf. ein dritter, nun sind es gar fünf, acht, zwölfl Bläulich weiß tasten sie sich von der Erde empor, vereinigen sich hoch oben in einem grellhellen Punkt; doch sie enden

sich empor gestreckt. „Scheint ein lebensgroßes Bronzewerk drunten zu liegen, und wie ich mit den Händen den Sand und das Gewirr von Tang beiseite schob. Krabben und Fische verscheuchte, bog sich mir ein menschliches Antlitz entgegen. Morgen früh nehme gerät das Strahlenmal in Bewegung. Es reckt sich und beginnt, über den Himmel zu wandern. Steil heben sich die langen Lichtarme der einen Seite auf, die vom anderen Enbe aber verlängern sich und laufen schräg empor, um endlich die Brüder zu treffen

. Ein riesiges Netz aus elastischen Licht- fäden schiebt sich über den Himmel. Hohe Schornsteine und. Bäume lösen sich vom Hintergrund, in den sie am Abend schläfrig ge sunken waren. Schwarz ragen sie empor und schauen wie mit aufgerissenen Augen in den plötz lichen Aufruhr des Lichtes. Das Netz kriecht über den Himmel und löscht die Sterne aus, die in seine breiten Lichibänder geraten. Es sucht die Beute, die ihm mit höhni schem Gebrumm immer wieder entflieht. Aber unermüdlich tasten die Strahlen

dunkel um sie. Denn wie sie dem Feinde in der Luft die Nacht mit Hellem Licht vom Leibe reißen, um ihn zìi vernichten, so ist die Nacht auch für sie selbst ein schwarzer Pan zer, der sie vor den Kampffliegern schützt. Darum hilft kein Licht den Geschossen bei ihrer Wanderung von Hand zu Hand, im Finsteren flie gen die Granaten in die Rohre, die Verschlüsse klacken in tiefer Dunkelheit, in der sich kaum die Gestalten der Männer mit den schön geschwunge nen Helmen gegen den matten Himmel abheben. Stumm

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 23.04.1942
Umfang: 6
in einem bestimmten Sinn ist dies sogar notwendig. Hat doch der göttliche Heiland selbst gesagt: „Wenn ibr nicht werdet wie die Kinder, könnt ibr nicht ins Himmel reich eingehen' (Matth. 18, 3). Sa schlicht und einfältig, so gehorsam »nd vertrauensvoll sollen wir dem Vater im Himmel gegenüberstehen, wie nur ein gutes Kind zu seinen lieben Eltern steht. Aber wie es Kinder gibt, die ihre Eltern plagen mit unbescheidenen und unvernünftigen Wünschen, schlimme Fratzen, die troftig nnd widerspenstig werden, wenn stc

ihren Willen nicht immer durchscften. so machen es auch so manche Erwachsene. Es sind wahre Sorgenkin der des Vaters im Himmel, wenn sse auch viel leicht schon weifte Haare haben und ihrem Grab bedeutend näher stehen als ihrer Wiege. Jeder von uns. der auch nur ein wenig Lebenserfah- rnng hat, weift genau, wie vcrbabrt und ver bissen. ia wie vergessen wir Menschen manch mal sein können auf die Erfüllung eines Wun sches. Wird er nicht erfüllt, komm« cs anders, als man es sich cinaebildet hat: Wer

, wie stc vielleicht noch nie im Leben gebetet hat. Sie meint, ste must und muft cs durcksseften beim Herrgott, daft sie ihn kriegt. Da ist ihr kein Rosenkranz zuviel und keine Wallmkrt zu weit. Zum Schlug aber wird aus der Heirat nichts. Sei cs. da» der Bräutiaam stirbt, sei cs daft er sie stehen läftt: Sie bekommt Ihn nicht. Und hat io viel acbetct! Da soll inan dann noch an eine Vorleliuiia ola'beu und n„ einen mite» Vater im Himmel? 2lrmes Kind> Wenn du cs doch verstehen würdest, wie fest'' du Gott

, das in seinem ganzen Leben nach nie eine Sünde begangen batte. Noch trna er die Taukgnade ganz unversebrt in seinem klei nen Herzen. Und als er starb, kam leine reine Seele gleich in den Himmel, wo er nun die ganze Ewigkeit hindurch unendlich glücklich ist Wenn er aber nicht gestorben wäre? 2l3cn„ er gesund geworden wäre nnd bergnaewachscn, was wäre dann geworden? Wir Menschen wissen cs nicht und können cs nicht wissen. Gott, der allwissende Gott aber, vor dessen 2luac auch die Zukunft offen dalicgt. Er wusste

. Und deshalb, nur deshalb, weil er das Kind und seine Eltern so sehr liebte: well er cs ihnen so gut meinte, deshalb hat er die Krankheit kommen und das Kind sterben lassen, als cs noch gut und unverdorben war. Deshalb hat Gott es rechtzeitig zu sich hinaufgenommen in den Himmel, wo es ln alle Ewigkeit, zusammen mit seinen Eltern, unendlich glücklich sein wird. Ja. d a s i st V o r s e h u n g. Das ist die Liebe und Güte des himmlischen Vaters- Das ist die 2lrt nnd Weise, wie er oft unsere Gebete erhört

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 2 von 6
Datum: 23.04.1942
Umfang: 6
notwendig. Hat doch der göttliche Heiland selbst gesagt: „Wenn ihr,nidit werdet wtc die Kinder, könnt ibr ttidif ins Himmel reich eingchen' (Matth. 18. 3}. So schlicht und einfältig, so gehorsam und vertrauensvoll sollen wir dem Vater im Himmel gegcnüberstehen, wie nur ein gutes Kind zu seinen lieben Eltern steht. Aber wie es Kinder gibt, die ihre Eltern vlagen mit unbescheidenen und unvernünftigen Wünsdien. schsimme Frästen, die trostia und wideripeitstig werden, wenn sse ihren Willen nicht immer

durchsetzen. st, machen es auch so manche Erwachsene. Es sind wahre Sorgenkin der des Vaters im Himmel, wenn sie mich viel leicht schon woisse Haare haben und ihrem Grab bedeutend näher stehen als ihrer Wiege. Jeder van uns. der midi nur ein wenia Lebenserfah rung hat, wciss genau, wie verbohrt und ver bissen. ja wie vergessen wir Menschen manch mal sein können auf die Erfülluna eines Wun sches. Wird er nicht erfüllt. kommt e.s anders, als man es sidi einaebildct hat: Wer ist dann schuld? Natürlidi Gott

hat. Sie meint, sie muss und muss es durcknetzcn beim Herrgott, dass sic ihn kriegt. Da ist ihr kern Rosenkranz zuviel und keine Wallfahrt zu weit. Kum Schluss aber wird ans der Heirat nichts. Sei cs. da» der Bräutigam stirbt, sei cs dass er sie stehen lässt: Sic bekommt ihn nicht. Und bat io viel acbctct! Da lall man dann noch an eine Vorsehung ala'ben ui>d au einen guten Vater im Himmel? Armes Ki»d> Wenn du es doch verstehen würdest, wie sch-- du Gott dem Herrn danken müsstest, aus den Knien danken dass

Schicksal einfadi seinen Lauf? Sv möchte cs sd>ei„cn. so wollte mau fast meinen. Und doch, die Wahrheit ist eine ganz andere! Der kleine Sepverl war ein gutes, unschul diges Kind, das in seinem ganzen Leben noch nie eine Sünde begangen hatte. Nodi trug er die Taufgnadc ganz unversehrt in seinem klei nen Herzen. Ilnd als er starb, kam seine reine Seele gleich in den Himmel, wo er nun die ganze Ewigkeit hindurch unendlich glücklich ist Wenn er aber nicht gestorben wäre? Wenn «r gesund geworden wäre

, nadz einem Leben der Schlechtigkeit und Sünde, un- bussfertig gestorben wäre. Dann hätte Gottes Gerechtigkeit ilin auf ewig verdammen müssen. Das alles sah Gottes Allwissenheit voraus. Und deshalb, nur deshalb, weil er das Kind und seine Eltern so sehr liebte: weil er cs ihnen so gut meinte, deshalb hat er die Krankheit kommen und das Kind sterben lassen, als es noch gut und unverdorben war. Deshalb hat Gott es rechtzeitig zn sich hinaufaenommen in den Himmel, wo cs in alle Ewigkeit, zusammen

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Seite 4 von 12
Datum: 13.05.1931
Umfang: 12
Himmelfahrt »Was stehet ihr da und schauet den Himmel an.' (Ev.) Soll man den Himmel anschauen? Ja. Soll man nur den Himmel anschauen? Nein. Soll man die Erde anschauen? Ja. Soll man nur die Erde anschauen? Nein. Man sieht, es find nicht gerade die Schlechtesten, die Gefahr laufen, fich ins Anschauen des Himmels zu verlieren. „Was schaut ihr den Himmel an?' läßt der Herr ihnen sagen. Will heißen: Mein Werk ist getan, das euere liegt noch vor euch. Und es will nirgendwo anders getan fein

, als — auf der Erde. Der Himmel will nicht angestarrt, sondern erobert sein, und ihr könnt eure Sturmleitern nicht in die freie Luft sehen. Aus der Wurzel, tief unten geboren in mütterlicher Erde, wächst der Baum und reckt seine Krone in den blauen Himmel hinein. Was wäre der Baum ohne Wurzel. Wo wäre der Baum ohne sie. Auf dem Theater, ja, da hat man Bäume, die keine Wurzel haben. Erkenne das Gleichnis. Was wäre die Himmelfahrt Christi ohne die Erdenarbcit. die er tat. und ohne das Erdenleid, das er litt

» nach Bologna. An läßlich der Mustermesse von Bologna werden vom 11. Mai bis 14. Juni die Fahrkarten mit notiger Preisermäßiguna ansgeaeben. Die Karten sind zehn Tage giltig. a Fahrplanänderung. Heute veröffent lichen wir die für die ersten 6 Wochen (bis 26. Juni) geltende Sommerfahrordnung, die mst 15. Mai in Kraft tritt. Es find fast alle Kiechsnirrrrfik in -er Pfarr kirche Erstaufführ u n g. Morgen, als am Feste Christi Himmel fahrt, gelangt beim Hochamt (8.30 Uhr vormittags) V. Czafaneks Festmesse

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 09.10.1934
Umfang: 6
tief in das Land ein und waschen es nach und nach aus. Westerturm in Amsterdam. (Deutlich kann man sehen, wie manche Häuser auf dem weichen Unter grund sich zu neigen beginnen.) und alle anderen Zwiebelgewächse in voller Blüte stehen. Nun sehen wir nur hie und da noch ein Feld mit Gladiolen, Monbretien, Phlox, Dahlien u. Chrysanthemen und das Leuchten der Blumen busche! sticht eigentümlich ab gegen den silber grauen Himmel mit seinem gebrochenen Licht, das über dieses Land gebreitet

von ihnen werden noch loie zu der Väter Zeiten be trieben, denn Wind gibt es in Holland das ganze Jahr hindurch und er ist eine billige Betriobskrast. Eine große Anzahl wird heute durch elektrische Motore versorgt: all« aber tragen noch die großen Flügel, die so malerisch in die Landschaft ragen und ihr das Bild geben, das wir ums von Holland eingeprägt haben. Da und dort recken sich hohe Wasserturme in den silbrigen Himmel: sie dienen dazu, das Grundwasser zu heben und die Trink- w asser lei tun gen zi, speise

von seiner Rundterasse auS nach den heimkehren den Schiffern Ausschau hielten und wohl unzählige Klagen um die Nichiwiederkehrenden zum Himmel schickten, gelangen wir zum Reichsmuseum. Der große Vau in altholländischem Renaissancestil macht in seiner ernsten Pracht einen überwältigen den Eindruck. Er beherbergt als seinen größten Schah die „Nachtwache' von Reinbrandt. Mevrouw van Bovenhuis sührt mich durch das Anriquitätenviovtel, während die Kausleute cm den Hasen fahre», um die Schiffsladung zu be sehen. Sie macht

und verhangenen Licht, um das die niederländischen Maler ihr Leben lang gekämpft habe». Weit draußen taucht die Sonne langsam in die Dunstschicht: hinter den Nebeln leuchtet sie als glutende Scheibe, in die man blicken kann, ohne geblendet zu werden. Ein Glanz von Perlmutter und Silber ist aus Wasser und Himmel, von einer unaufdringlichen, matten Klarheit, wie man sie nur an diesen nördlichen Gestaden sehen kann. Die Kausleute brechen ihre Beratung«'»! ab und blicken schweigend über das Wasser

: selbst die gelangweilten Augen des Spa niers bekommen Glanz. Lange noch bleibt der Himmel hell. Es ist schon säst neun Uhr und »vir sahren ohne Licht durch die sast taghelle Landschaft. Nun erst kann ich ihre einfach«, stille Schönheit begreifen. „Ich wußte es ja, Sie würden von dieser Fahrt eiiien anderen Eindruck gewinnen, als nur den einer großen Wiese. Holland ist doch etwas mehr. Ich habe die halbe Weit bereist, ich habe auch Ihre Berge gesehen, — sie sind prächtig —, aber jedesmal, wenn ich zurückgekommen

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.10.1936
Umfang: 8
einzig da in der Kriegsgeschichte. Das Rätsel äes grünen Monäkraters Bazillen reisen von Siern zu Stern. — Die Welt der roten Pflanzen. — Lichtstrahlen ol» Besör- derungsmillel. Von Willy Ley. Immer ist blau in der Farbenmischung des Himmels. Deswegen sind die Pflanzen grün. Wie nun, wenn der Himmel grün wäre? Es scheint, als ob man diese Frage nur mit großem, Auf wand an Phantasie und auch dann nicht sicher' be antworten könne. Aber man kann einen einfachen Versuch machen: Man braucht

nur in das Meer einzutauchen. Mit einem Taucherhelm bewaffnet, damit man Zeit zum Beobachten hat. In den obersten Metern wird der Eindruck der blauen Unendlichkeit vollkommen. Dann verfärbt sich der „Himmel', grüner und dunkler wird er. Mit der fortschreitenden Tiefe schreitet die Verfärbung fort... und die Pflanzen verfärben sich ebenfalls. Die Botaniker des Meeres unterscheiden geradezu Tiefcnzonen, sie sprechen von der Zone der Gelb und Brauntange und schließlich von der Zone der Rottange

. Da ist der Himmel fast ganz dunkel, und darunter, da gibt es kein Pslanzenleben mehr, nur noch Tiere. Manche leuchtend, manche nicht, aber ewig hungrig und gefräßig allesamt; sie leben voneinander und von dem, was aus höheren Schichten heruntersinkt. Die Astronomen kennen ein Gegenstück zu >?eser unterseeischen Welt. Mit größter Geduld und ver besserten Instrumenten haben sie herausgefunden, daß der Himmel des Kriegsplaneten Mars grün sein muß. Dunkler gleichzeitig, da die Luft fe!> dünn ist. Wir wissen

von der letzten Nekordhöhen- fahrt des Stratosphärenballons „Explorer 2', daß auch unser irdischer Himmel, von der Gipfelhöhe des Fluges gesehen, dunkel erschien, zwar immer noch blau, aber deutlich dunkel. Uebersetzt auf die Pflanzen des Mars (sofern sie vorhanden find) er gibt sich, daß sie rot sein müssen, wie unsere Rottange in der untersten Schicht marinen Pflan- zenlebens. Die Frage, ob es denn nun auf dem Mars wenigstens Pflanzen gibt, ist ja nicht ganz neu. Trotzdem kann man sie kaum beantworten

und quartierten sich — ob mit Recht oder Unrecht, wußte keiner — in den Zim mern der Dienstmägde ein, ohne diese viel zu be achten — sie waren todmüde, sielen auss Lager und schliefen. In ter Nähe des Schlosses loderten mit himmel hohen Flammen einige angezündete Häuser. Das Siegesfanal lockte die sranzösischen Kolonnen an wie die Mücken or>s Licht. Die bald in wildem Durcheinander, johlend und Schreckschüsse los schießend, nachdrängende Infanterie biwakierte auf den Plätzen der Stadt, brach in Läden

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 25.08.1922
Umfang: 8
, glühend und glänzend in ganz besonderer Helle und tanzend vor Freude, daß Licht der Welt geworden. p Auch heute stand das junge Mädchen auf dem Hubertuskopfj ohne den Vater, allein auf freier Hohe, in den wallenden Morgennebeln, harrend der tanzenden Pfingstsonne. Kräftiger' Wohlgeruch entströmt den Tannen, ein geheimnisvolles Rauschen zieht durch die Früh lingsluft und es gehen ihr durch den Sinn die bib lischen Pfingstworte: „D geschah ein Brausen vom Himmel, als ei nes gewaltigen Windes

.' Und wie sichs rosig färbt im Osten, wie goldene Strahlenpfeile die Nebel durchbrechen und das Brausen vom Himmel gleich einer mächtigen Jubel fansare die Luft durchdringt, da breitet das Mäd- cheit in einem Rausch von Wonne und Entzücken die AM e aus, sinkt nieder auf die Knie angesichts des Mnnenhällss, der Mit einem Jübelsprung sich aus den Wolken schwingt und stammelt schluchzend und lachend: „O, Sonne! Sonne! Pfingsten! Pfingsten!'- Ferne Posaunenklänge dringen durch die Luft, drunten in Groß-Roden

hinter euch und ihr standet inmitten deM Glänz, hattet die Arme ausgebreitet und kam mir ein Grauen, ihr Könntet auffliegen, wie ein Engel direkt in den Himmel hinein.' ^ Mit seltsamen Lächeln sah sie über ihn hinweg, zu dem ' tiefblauem sonnendürchzitterten Aether „In den Himmel hinein —' wiederholte sie träu merisch. „Habt ihrs euch schon jemals vorgestellt, Fritzj wie Wohl der Himmel sein mag?' Einen Augenblick noch steht er vor ihr, zögernd, sich zurückhaltend, dann liegt der große Maienstraus mit der mächtigen roten

Schleife, den seine Rechte hält, ihr zu Füßen, er hat ihre Hände gefaßt und dieselben gegen seine Brust pressend, ruft er laut: „Der Himmel! Wenn ihr mir gut seid, Jungfer, das ist auch der Himmel!' - Dann hält er sie umschlungen, fast leidenschast- lich, wild fast, sie fühlt sein Herz ungestüm gegen das ihre schlagen und über sie hin geht seine vor Erregung raunende Stimme: ... , „Ich Hab dich lieb! Lieb Hab ich dich, Mädchen, lieb! Lieb!' . .. Sie kann sich nicht rühren, nicht wehren m 1?' ner

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 06.12.1928
Umfang: 12
, heiße verlangen nach Erlösung und Be freiung aus, das den ganzen Advent durch-, zittert, das durch dm großen Dölkeradoent vor der Ankunft de» Weltenheilandes wie «in bitteres Heimweh geklungen ist und seinen ergreifendsten Ausdruck gefunden hat in den Worten. die der Priester beim Introitus betet: »Tauet. Himmel, dm Gerechten; Wolken, regnet ihn herab! Es öffne sich die Erde und sprosse den Heiland hervor!' Durch den Mund des Priesters schallt dieser Sehnsucht», schrei der sündigen Menschheit

wieder hinaus zum Himmel. Ader es ist nicht Derzweislung ohne Trost und Verträum und Hoffnung, nein, mit fester Zuversicht warten wir auf die Erfüllung unserer Sehnsucht: »Du zeigst dich deinem Land« huldvoll. Herr, und wendest Jakobs Schicksal.' heißt es weiter :m Introi tus (Eingangsgebet zu Beginn der Messe). Noch inbrünstiger, flehender schallt der Hilferuf der verirrten, in Sünden verstrickten Menschen hinauf zum Thron der göttlichen Crbarmung im Kyrie: »Herr!... Herr!... Erbarm« dich unserl

, den 6. Dezember 1928 tritt im Evangelium' vor unsere Seel«. Cs ist der Beg.nn der großen Erlösung das Werben Gottes um eine Mutter für seinen Sohn, der Mensch werden will, das Werben des Heiligen Geistes um fein« Braut. Die Szene ist das einfach schlichte Kämmerlein eines jüdischen Mädchens und da vollzieht sich jetzt das groß- artigste Schauspiel, das Himmel und Erde je «riebt haben, die Menschwerdung des Gottes sohnes. »In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, namens

werden soll. Sohn Gottes heißen. Siehe, auch deine Verwandte Elisabeth hat in ihrem Alter noch einen Sohn empfangen und sie. di« für unfruchtbar gilt, zählt schon den sechsten Monat. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.' Da sprach Maria: »Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte.' Und der Engel schied von ihr. Jetzt ist das Unfaßbare, das Große ge schehen. Gott selbst ist vom Himmel in den Ähoß eines , armen Menschenkindes nieder gestiegen, um die Sündenfchuld von den Menschen

himvegzMehmen, um die Welt von dem Fluch zu erlösen. Maria hat einge willigt. sie hat das große Wort gesprochen, auf das Himmel und Erde mit Spannung ge wartet, das sie ersehnt haben mit dem glühen den Verlangen: „Siehe, ich bin eine Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Worte.' Maria wird Msere Mutter, unsere Mit- erlöserin, unser« Herrin, und Königin. Als solche tritt sie im Advetit immer wieder vor uns hin, sie geleitet uns durch die Zeit des Wartens, des Harrens auf die heilige Nacht. Und darum grüßt

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 08.05.1930
Umfang: 6
hat die Herrschaft. Im Laufe des Monats Mai nimmt die Tageslänge nah um 1'.! Stunden zu. Wenn die Sonne im Nordwesten untergegangen ist, dann macht sie einein andern Gestirn am Abend himmel Platz, der Venus, die nach langer Ver borgenheit wieder als Abendstcrn austaucht. Die Venus leitet wieder eine lange Periode ihrer Sichtbarkeit am Abendhimmel ein und bleibt bis Ende Oktober in ihrer Eigenschaft als Abend stern gut zu sehen Im Mai glänzt sie bald nach Sonnenuntergang am hellen Himmel der Däm merung

im Spätsommer ein gutes Fernrohrobjekt werden, obwohl dann ihre Deklination und da mit auch ihre Höhe über dem Horizont sehr stark abgenommen haben wird. In diesem Jahre ver läuft die Sichtbarkeitsperiods der Venus als Abendstern unter nicht sehr günstigen Bedingun gen. Vom Jupiter wäre noch zu erzählen, daß er sich nach der Begegnung mit der Liebesgott!» rasch vom sichtbaren Himmel empfiehlt und es vorzieht, sich in den Sonneilstrahlen zìi verber gen. Mit Ende Mai wird er bereits vollständig unsichtbar

. Nach dem Untergange der beiden Abendplaneten, der Mitte des Monates etwa um 21^ Uhr erfolgt, bleibt der Himmel für ei nige Zeit von Wandelsternen völlig frei. Erst gegen Mitternacht erhebt sich im Südosten ein Planet, der mit dem Sternbilds des Schützen aufgeht. Es ist der Ringplanet Saturn, der aber so tief am Himmel steht, daß zu seiner Fernrohr beobachtung eine außergewöhnlich klare und ruhige Luft notwendig ist. Saturn befindet sich noch immer in, südlichsten Teil des Tierkreises, aus dem er nicht so rasch

wird eine sehr nahe sein, da der Mars zur Zeit der größten Annäherung nnr eine schwache Mondbreite über unserem Beglei ter stehen wird. Doinit wäre die Schau über die Wandelsterne zu Ende und wir können uns dem Fixsternhimmel zuwenden. Hoch im Scheitelpunkt finden 'vir den äußer sten Deichselstern des Himmelswagen?, eine ty pische Stellung für d<n beginnenden Sommer- Himmel. Als Zeitpunkt für diese Bsobal iung müssen wir Anfang Mai 23. Ende Mai 21 Uhr nxihlen. Die Deichselkriimmung des Himmels wagen, nach abwärts

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Dolomiten Landausgabe
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Seite 2 von 6
Datum: 19.03.1942
Umfang: 6
vor einem Jahr weniger einen Tag — 1. April !■ V9 — wurdest du mit den hl. Sterbesakrameiuen versehen. Furchtbar und iammervoll war mein -Kummer um dich, mein lieber Angelus. Du hast mir mein Herz zerrleischt mit deine,» Tode. Ich begrabe,mein Herz und meinen Geist ewig bei dir. Unsere Zusanimenkunft wird in Gott wie der aüflebcn und wird erst im Himmel voll kommen sein... Wieviel Tranen weinte ich. Ich mußte das größte Opfer bringen und mich in Gottes heiligen Ratschluß ergeben. Daß du eines seligen Todes

gestorben bist, läßt mich dein frommes, beständiges Gebet, deine Eewisseus- ruho und deine Ergebung in de» Willen Gottes erkennen. Etwas mehr nls zwei Jahre später fügt sic noch folgende Worte hinzu: „Ich habe dich als meinen Beschützer und als Vater meiner Kinder verloren. Sei cs jetzt im Himmel. Ich gelobe dir. immerdar mit Eoctes Gnade nls fromme Witwe zu leben, meinen Kindern mit giilem Beispiel vornnzilgohe», mein Leben in inllcr Arbeit und, Zurückgezogenheit zu verbringen samt dem heiligen Gebet

, das meine Stütze ist in Berfolgniig und Leiden... Ich sende dir meine Bitte zum Allmächtige» um deine Ruhe. Ich vergesse dich aus Gottes Gnade nie. Ich nehnce mir in Gott vor unsere Kinder für den Himmel zu erziehen.' Wen» eine Mutter kralck ist « Den weitaus größte» Teil des Tagesbuches dieser Fra» umschließt ein Zeitraum von vier Monaten >2. August dis ss. Dezember 1874). Es waren jene Tage der Krankheit, die sie teils fern von ihrer Familie bei ihren Verwandten, teils wieder Lei den Ihrigen zubrachte

ist es, so lange Zeit krank zu sei». Du hast mich wohl beobachtet, mein lieber Gott im Himmel, wie meine Seele traurig war.' Doch sie verläßt sich immer wieder auf den Allmächtigen: „Wenn Fniniliensorgen meinen Geist plage» um das Fortkommen der Kinder und für die Zukunft, so nehme ich meine Zuflucht zu Gott.' Aus de» vielen Sorgen die größte. Viele Sorgen hat so eine Mutier zu bewälii- gen. Ntanche davon hal sic zari im Tagebuch nn- gedeuiel. Eine tritt pesonders oft hervor, die Geduld im Leiden Buße lut iiir

leine Sünden, daß er sich das Fegfeuer verkürzt und daß er sich große Verdienste erwirbt für die Ewigkeit. — Ist es ein Todesfall? Der Ungläubige ver zweifelt mit Recht: für ihn ist ja mit dem Tode alles aus. Der Gläubige aber weiß, daß es ein Wiedersehen gibt im Himmel, dort wo wir beim himmliichen Vater für immer und un zertrennlich besammcn sein werden mit allen unseren Lieben. — Ist es die Sorge um ein Kind, das auf Abwege geraten ist? Der Gläu bige wird nicht verzweifeln. Er wird beten

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1934
Umfang: 8
in Ekstase, schlagen lang hin und beten, der Augenblick der höchsten Span nung ist gekommen, das heilige Feuer wird vom Himmel erwartet, das alle Kerzen entzünden soll. Aber die Welt ist prosaisch, seit Jahrhunderten wartet man aus dieses heilige Feuer, doch der Himmel erbarmt sich nicht — die Menschen müssen nachhelfen. Durch ein kleines Fenster wird plötz lich von Menschenhand die Fackel gereicht, die bren nende Fackel, die angeblich am Feuer des Himmels entzündet sein soll. Und nun kennt der Aufruhr

dieser Tempelstadt gesetzt hat. Moscheen, Synagogen und Kirchen stehen hier aus heiligem Boden, aus jedem Bau dringen die Gebete der Menschheit in den Zungen aller Völker zum Himmel, zu einem Gott, den sie als ihren Gott verehren und der doch der Gott aller Menschenkinder ist. Dcls (Äinstl Die italienische Malerlegcnde erzählt, das; den großen Leonardo da Vinci jedes Mal, wenn er das Gesicht Christi malen wollte, ein Zittern be fiel. Und als er die Gestalten zu feinem berühm testen Werk, dem Abendmahl, entwars

des Verbotes des Alten Testaments, sich von nichts im Himmel und auf der Erde ein Bild zu machen. Im übrigen waren gerade die Christen der ersten Zeiten so fest von der unsichtbaren Gegenwart des Erlösers in ihrer Mitte überzeugt, daß sie gar nicht das Bedürsnis hatten, ihn sich auch bildlich zu vergegenwärtigen. Die ersten Versuche, ihn in porträtähnlichen Darstellungen festzuhalten, stammen aus den: dritten Jahrhundert. Aber bei diesen noch recht primitiven Bildern in den Kata komben des Kallistus

vor dem Befall mit Krankheiten zu bewahren und das Austreten tierischer Schädlinge hintanzuhalten. Um den Besitz des geweihten Wassers entspinnen sich manchmal leidenschaftliche Kämpfe. Denn die Ueberlieferung will, daß derjenige, der als Erster in den Besitz des erstrebten Wassers gelangt, vom Himmel in besonderem Maße beschenkt wird. An die bei uns noch vielfach verbreitete Sitte des Osterwaffers erinnert ein anderer Brauch: Das Bad am Ostermorgen. Beide dürften letzten Ende? aus die heidnische Vorzeit

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1934
Umfang: 6
ich aus im verdreckten Tennisan zug: schwarze Schuhe, Hose und Hemd, die einmal blendend weiß gewesen waren! Aber ich habe die drei Stunden nicht bereut, bin meinem hübschen Bäschen und den falschen Freunden kein bißchen böse gewesen. Denn ich sah da unten —^ — Glühheiß schien erst die Sonne in mein Loch, steil herab: wie in einem Backofen faß ich da. Dann aber wich sie nach Westen hin. Und als ich wieder einmal aufblickte, da sah ich am blauen, wolkenlosen Himmel — die Sterne. Unbeweglich hockte ich, den Kopf

.entfährt dem.Gehirn des.Gelehrten nicht wie der Blitz dem heiteren Himmel. Sie ist vielmehr das Ergebnis unendlich langwieriger Vorarbei ten. Die Tage fruchtbaren Schaffens werden, hà fig von Tagen der Ungewißheit unterbrochen, wo nichts zu gelingen scheint, wo der Stoff selbst wi derspenstig wird und man den Mut nicht verlieren darf.' Bekanntlich hat Madame Curie die Arbeit ihres Mannes nach seinem tragischen Tode fortge setzt, und man weiß welche gesteigerte Willens kraft sie zum Erfolge führte. keln

schmerzten, konnte mich nicht sattsehen an der Pracht und Herrlichkeit da oben. Im tiefsten Dreck steckte ich — lebte doch in einer Welt der Wunder! ^eute weiß ich gut, wie sich das erklärt. Die Sterne sipd immer da. zu jeder Stunde, aber man sieht sie nur in der Dunkelheit bei klarem Himmel. Nächtlicherweile also — aber auch am Tage, wenn ringsum alles Licht abgeblendet ist. Das ist so un geheuer einfach, jeder Schuljunge begreift es. wenn er ein wenig nachdenkt. Uno dennoch — wer Das Gottssurteil

über eine Reihe glühender Kohlen schritt oder gefesselt ins. Wasser geworfen wurde, ohne zu ertrinken. Das Gottesurteil, das hier gefällt wurde, unterscheidet sich von diesen aber dadurch, das es ohne menschliches Zutun geradewegs aus dem Himmel kam. Die schnelle Eisenbahn Ein Stockholmer Blatt hatte kürzlich eine Kurve der Geschwindigkeit veröffentlicht, in denen man ini Laufe der letzten siebzig Jahre per Eisenbahn von Stockholm nach Malmö gelangen konnte. Von 1864 bis 1884 dauerte die Fahrt 17 Stunden

. Ich kann doch arbeiten.' Er bleibt lange, ach so lange stumm. Endlich bringt ers hervor: „Leicht ists nicht.' Und damit hat er Ja gesagt. „Aber wir schasfens, wir beide, glaubt nur.' Und während sie noch die Falten auf seiner Stirn glättet, höre» sie ein glucksendes, kicherndes Schlaf lachen aus der Ecke: Weiß der Himmel, was das kleine Mädchen da im Traum tut oder sieht: Viel leicht merkt es gerade, daß auch die weißen Stel len auf dein Pferd warm sind, oder es zieht ganz vorsichtig mit zwei Fingern

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 02.08.1936
Umfang: 8
und Oelbäume säumen den Weg. Jäh fallen die Felsen herab und allmählich weitet sich der enge, berg umrandete Kessel. Die bleichen Gipfel der Dolo miten tauchen auf und auf bewaldeter Höhe ragt die kleine Zakobskirche in den Himmel. Wälder von Föhren, blumige Wiesen, wogende Getreide felder öffnen sich dem Blicke. Höher und höher geht es und plötzlich bei Assunta ist das Hochpla teau erreicht. In weitem Kranz ist es von Bergen umschlossen. Die jäh abfallende Riesenwand des Schlern setzt

sich in den gezackten Zinnen des Ro sengartens fort. Frei und wunderbar formt sich der Latemar. Hinter den Höhenzügen, die sanft in das Tal abfallen, leuchtet in weiter Ferne die Brenta-Gruppe. Dann blaut die Mendola und er hebt sich das Ortlermafsiv. Der Blick schweift über Abhänge und Matten in die fruchtbaren Täler und gleitet über die Bergriesen in den strahlenden Himmel hinauf. Das Paradies ist erreicht: Sopra- bolzano. Die kleine Bahn fährt noch bis zum schönen Col- lalbo. Dann wieder hinunter. Ein paarmal

den Stab erst zögernd fallen, als die letzten Klänge schon ver rauscht sind. Die Menge klatscht Beifall und lang sam wird es still. Die Sterne funkeln am Nacht himmel. In bleicher Bläue strahlen die Berge. Der Mond wandert durch die schweigende Nacht. Und wieder zieht ein leuchtender Tag herauf. In fruchtbarem Grün locken die Wiesen, dehnen sich die unendlichen Wälder. Mäher formen Gar ben, die sich gegen das dunkle Grün der Tannen abheben. In majestätischer Ruhe recken sich die Zinnen der Berge

die Nichtigkeit des All tags und die müßigen Fragen des Warum in der einfachen Beglückung des Lebendigseins zer gehen. Es wird Abend. Än wunderbarer Klarheit zeich nen sich die Konturen der Berge gegen den leuch tenden Himmel ab. Alle Farben vertiefen sich in ungeheurer Intensität. Die Domomiten strahlen rot im Abendlicht. Bläuliche Schatten liegen in den Felsspalten. Der Himmel wird türkisfarben. Alle Kraft, aller G anz dieser Landschaft flammt noch einmal im Lichte der scheidenden Sonne auf. — beglückende

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Bozner Tagblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 29.12.1943
Umfang: 4
SLeluiebtso ros der Provinz Bozen Im Rosengarten strahlen die Dolomiten ^ '«L? Blau de» Himmels. ^ Die gewaltigen Kalkstöcke. der Rosen, garten vor allem, in steilem Rebeneinan. 2' Lärmen und Zinnen stehen da wie mächtige Orgeln. ’h? r ^ rn «J in& €3, Orgeln des Lichtes und der sarbe. Leise, leis- beginnt der scheidende Tag auf den Orgeln zu spie, len- zartem Rosenrot färbt stch die Wechglut des Tages. In hellem, gelben Grün tont der Himmel verhalten mit Dann aber braust es auf wie «in mäch

- tiger Choral. Tiefer, immer glühender wird das Äot. Die Töne schwingen hin auf zum Himmel, und der singt in satten, tirunen. und viola Tönen eine wunderba re, Weise. Worte können'- nicht fasten. Wir sitzen nur da und lauschen mit wei- ten. staunenden Augen der übermenschli. Ken Musik. Sphärenmusik ist es. Sonst dem Menschen unhörbar. Hier wird sie erlebt. Die Sonne, die von weither die Regi- ster zieht, versinkt. Schwacher, zarter, ganz lerse wird die purpurne Melodie, leise klingt

die Sonne. Auch auf diesem Plane ten herrscht bittere Kälte und tiefe Fin- ternis. Das Sonnenlicht ist dort 900 mal 'chwächer als bei uns. Neptun beweqt sich sehr langsam am Himmel fort. Linear durchmißt er jede Sekunde eine Strecke von 5.4 Kilometern. Da er sein Gesicht noch erfolgreicher als die anderen großen Planeten hinter einer undurchdringlichen Wolkenmaske verbirgt, wissen mir nichts sicheres über die Beschaffenheit seiner Oberfläche. Es ist eine auffallende Tatsache, wie mit wachsender

als.Störenfried vorhan den sein' müsse. Tatsächlich gelang es !m Jahre 1846 dem jungen französischen Ma- hematiker Leverrier, die Größe und den Ort des Gestirns zu errechnen und an.m- geben, wo es am Himmel zu suchen sei. Roch am selben Abend seiner schriftlichen Eingabe an die Berliner Königliche Sternwarte am Enckeplatz fand der Ob- ervator Galle dicht an dem angegebenen )rt den neuen Planeten als Sternchen 8. Größe mit dem Fernrohr auf. Damit wurde die Entdeckung des Neptun zu einer glänzenden Tat

nicht, wie das Weib aus der eeklause gekommen war. keiner hatte es Allein war sie gewesen, die alte Gund- ^und allein öffnete sie das ^he-mnis rer Ahnen den Augen der Menschen. Hoch und hager hob sie sich gegen den auen Himmel ab, den breitrandigen at hatte der Wind fortgeblasen, nun itterte das graue Haar wie eine Fah- . Niemand hatte gewußt, daß die undla noch so viel ^-are hatte, immer itte sie unter dem Hut ein Kopftuchel tragen. „Die Alte! Was will.sie dort?' rief der Äe^Gundla!' sagte Burgstaller lang

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 28.06.1935
Umfang: 16
auf und ab. Nach einer Weile erkundigt sich die Tante, was das zu hedeuien habe. — Fritzchen: „Ich bewach« dich, Tagte. Pater hat nämlich gesagt, du könntest uns ge- iiffenf#M imwuii * Die Parabel vom Himmel und vom See Don Safed, dem Weistn. Es gibt einen Ort, wo ich mich in der guten, alten Sommerszeit aufhalte. Dort steigen die Fichtenwälder zu den Wassern eines kleinen Sees hinab und die Sonnenuntergänge find oben und unten schön und in der Zeit des Mond scheins sehe ich dort zwei Monde, während die Welt schon

damit glücklich ist, auch nur einen Mond zu haben. : Und es faß ein Freund an meiner Seite und er sagte: „Siehe, wie viele Sterne find im See! Kann es denn fein, daß so viel« Sterne am Him mel find?' Und ich sagte: „Du hast ein« sehr weis« Frage gestellt und ich glaube, daß ich die rechte Ant wort darauf weiß. Ich nehme an, daß es im Himmel mehr Sterne gibt als der See fassen kann. In der Zeit des ruhigen Wassers scheint es freilich, als ob im See mehr Stern« waren als am Himmel. Und es ermüdet auch, nebenbei

anzuregen. Und ich habe an die eine oder andere dieser Lehren gedacht. Und die erste ist diese: daß. wenn auch der größte See nicht den ganzen Himmel spie geln kann, ein sehr kleiner See nahezu den ganzen Himmel spiegelt. Es gibt in diesem kleinen Fleck Wasser genug Sterne für jeder manns Gehrauch. Und dann habe ich noch ein Ding bedacht, nämlich, daß, wenngleich das Licht in den Ster nen unh nicht im Sea ist, das Licht, das wir hier schauen, doch ein; ebenso wahres, ja. und ebenso. , himmlisches

ist. wie da» Licht am tzim. «et. Hob Mm bezeugt mir, daß die 'Güte des Himmels, wie hoch sie auch über uns fei, sich in den kleinen und nicht sehr tiefen Teichen des ge wöhnlichen Lebens zu spiegeln vermag!' Und mein Freund sagte: „Es mochte scheinen, daß diese Entdeckung eine religiöse Bedeutung hat.' Und ich sagte: „Es liegt fast die ganze Reli gion darin. Denn wie das Licht des Himmel» in den Tiefen der kleinen, irdiichen Seen sich spiegelt, so ist die Religion das Leben Gottes in den Seelen der Menschen

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Lienzer Zeitung
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Seite 27 von 28
Datum: 08.05.1915
Umfang: 28
-i Z51 4- Wo ist der Hirte? noch bis auf den heutigen Tag erhalten. Im Königreich Sachsen, bei Kamenz und Ostritz, geschehen diese Bittgänge im Beisein der Geistlichkeit schon zu Ostern. Man nennt dort diese Prozessio nen, weil sie zu Pse-de unternommen werden, das „Saatreiten'. Auch in anderen katholischen Gegenden kennt man am Himmel- sahrtstage noch solche Flurumgänge. In Italien feiert man schon den Borabend dieses Vexierbild. kirchlichen Festtages, und es prägt sich ge rade

in dieser .Feier die gläubige und leicht sür zeremonielle Feier lichkeiten empfängliche Gemütsstimmung des Italieners aus. Das Volk hält an dem Glau ben fest, daß Christus am Vorabend des Him melfahrtstages vom Himmel herniedersteigt und die Ernte segnet. In der Campagna be leuchten die Hirten ihre Hütten, ähnlich wie die Bewohner der italieni schen Städte ihre Häu ser und Loggien, jede Veranda und jeden Balkon mit Lampions zu der gleichen Feier schmücken. Die Kirchen türen aber tragen als Schmuck

Bedeutung. Mit Blumen schmückt man die Wohnräume, und manch Blumen kränzlein setzt sich die junge Maid aufs Haupt, um so dem Früh ling zu huldigen. Im Harz fammelten die Mädchen früher das Allermannskraut und sangen dazu: „Den Allermannsharnisch, das böse Kraut, Das Hab' ich gefunden und bin doch nicht Braut.' Im Stadtwald bei Frankfurt a. M. pflückte man am Himmel fahrtstag die Knollen des Aronstabes. Bis vor einigen Jahr zehnten zog man dort in den Wald, um diese Wunderpflanze zu suchen

. In Schwaben sammelt sie die Jugend in ganzen Sträußen und schmückt damit die Kirchen, wie auch dieWohmmgen und Stal lungen. Die Vergißmeinnichtblume befitzt im Volksglauben die Wunderkraft, Haus und Hof gegen Blitzgefahr zn schützen. In der Mark Brandenburg pflückte man statt des Vergißmeinnichts den würzigen Waldmeister. Aber auch diese Sitte ist heute leider ver schwunden, und nur in Rheinsberg in der Mark, dem Musensitz Friedrichs des Großen, feiert man gegenwärtig noch am Himmel fahrtstage

das Möskefcst. Man sucht an diesem Tage das Wald-. meisterkraut, dort Möske genannt, um damit die Kirche zu schmücken. Im sächsischen Erzgebirge hängt man noch mit Beharrlichkeit an manchem volkstümlichen Brauch. So ist es auch am Himmel fahrtstag. Bis zum Jahre 1824 feierte man hier vom Montag bis Mittwoch vor Himmelfahrt in Annaberg das Gregoriusfest. Das war ein Fest der dortigen Lateinschüler. Am Montag morgen zogen die Schüler mit Trommeln und Pfeifen zur Rcveille aus und daraus folgte um 7 Uhr

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.06.1927
Umfang: 8
ein leuch tendes Beispiel der Pflichterfüllung und fascisti scher Charakterfeste gegeben hat, mit bewegten Worten. Während das Echo der verschiedenen Trauerreden über die Bahre des Toten hinweg klang, benetzte sie der Himmel mit seilten Regen tropfen — Taufende von Freunden in der Stille uni den teuren Toten vergossene Tränenl Re» guiescat in pacel Die Prüfungen an den kg,. Lyzeen Nach Tagen der Angst und des Bangens für viele Meraner Studenten find die Auinahms- prüfungen in den kgl. Lyzeen

Alta zirkuliert in diesen Tagen eine rei zende Eifersuchtsgeschichte, so geschehen in der vergangenen Woche, als die Sonne heiß vom Himmel herniederbrannte und das Wetter ver- fchiedene Männlein und Weiblein zu einem Autoausslug in Meranos kühlerer Umgebung und zwar nach dem reizend gelegenen.Scesia lockte. Jil Scena liegt ein kühler Wein im Keller, M Scena leuchtet der Himmel doppelt so blau, und eine Autofahrt diurch'Flu.ren und Felder schafft bei dieser.Jahreszeit ängenehme Kühlung

ahnte nichts von den aus der Richtung Meranos heraufziehenden Gewitterwolken. In Scena stieg man bei einem Buschenschank ab, und ein Vier tele nach dem anderen wurde hinter die Binde gegossen. Man unterhielt sich aus das beste. Kein Wölkchen stand am Himmel — doch das Unheil schreitet schnell, wenn es auch nicht per Auto herankommt, sondern bloß mit einem von schweißtriefenden Pferden gezogenem Landauer, Gerade stimmte die Gesellschaft die fröhlichsten Weisen des »Freut euch des Lebens

' an. doch in den Ueberfchwall der Freude platzte wie ein Blitz aus heiterem Himmel die Insassin des Landauers, die leibhastige Frau des in fröh licher Runde becherschwingenden und glück seligen Chauffeurs. Die Gesellschaft richtete an sie und ihre vier Kinder, die mit ihr in der Kutsche saßen, unfreundliche Begrüßungsworte, die aber nicht erwidert wurden, sondern ein höchst unfreundliches Echo hervorriefen. Die Frau donnerte und wetterte in allen Tonarten 7 > /ìlleinvàetunxs: L/àv 7/^0081» - Vis 8. 7 inità 22«

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Volksbote
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Seite 4 von 8
Datum: 27.01.1938
Umfang: 8
, Tchmiedmelster. u. d. Rosa Bradlimrt«. 26. Erna des Albert Gatscher, Baunian», «. d. Agatha Springet. Merano Flammenzeichen am Himmel Die ungewöhnliche Naturerscheinung ain Dienstag abends, die nüchterne Leute mit der Bezeichnung „Nordlicht' oder „Polarlicht' sofort in das.ihr zukommende Fach verwiesen und in trockener Denkarbeit als leuchtende 2uft bezeich- neten. hatte nicht geringe Aufregung verursacht. Auf Straßen und Platzen, die besonders gute Sicht boten, drängten sich die Leute und be sprachen

: Durch Schaden wird man klug. Die nächtliche Lichterscheinung am nördlichen Himmel war ein prachtvolles Schauspiel der Natur, das in unseren Breiten ein seltenes Er lebnis darstellt. Sin prächtiges Nordlicht mit blutrotem Licht, das bald stärker, bald schwächer aufstrahlte, loderte am Himmel. Bon den Ber gen in Passiria zog sich der blutrote Schein über die Spitzen der Tessa-Gruppe, dir oberhalb Tirols steil gegen Himmel wuchtet. Cs war ein nie gesehenes, herrliches Schauspiel: Die viel zackige Berggruppe

. m Feueralarm in vermeintlicher Brand gefahr. Parcines, 26. Jänner. Gestern abends um ö Uhr ertönte langgezogeneo Sirenengeheul vom Turm unserer Spritzen. Halle. Wer Ino Freie eilte, erblickte gleich eine Brandrote am nördlichen Himmel- Wehrmänner eilten sofort mit der Tragsprltzc aus. dem Rücken bergcmfwärts, um einen ver. meintlichen Brand in der Fraktion Tabla zu bekämpfen. Doch, was war das? Die Röte nahm eine unglaubliche Ausdehnung an. Die ganze nördliche Gebirgsgruppe von Texel bis Sprons

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 11.06.1933
Umfang: 10
dauerte der Aerger Kara Musta- / phas über Mehmeds Worte Länger als sonst. / Aber.àr-Gekhrte'empfand- keinen Kummer- darüber: denn er war mit dem Studium eini ger Bücher beschäftigt, die ihm sein Diener ge bracht hatte. Bei der Plünderung eines Bor stadthauses waren sie zufällig in dessen Hände gefallen. . . Wochen vergingen. Wien' hielt den Anstür men der Türken Noch immer.stand. Der Groß- .wesir sah mit, düsterer Miene von seinem Zelt aus auf die' Stadt/ Noch! immer' ragte, der Turnt zum Himmel

zum Himmel empor.... .. ^ Lauter Kriegslärm drang bis zu Mehmed. Reiter 'stÄrtttten^dahin:^ die - Türken ' - flöhend Glockengeläute schwang durch die Luft. Trom-. petenstöße zitterten im Sonnenschein ' wie Schmetterlinge.: ^ > ... An diesem Tags «urde Wien von der Türkennot befreit. Mehmed Mizani blieb: er nahm den. Namen. Meizecker an und wurde am Tage der Sieges feier getauft. Daß Anna, die iunge Schwester des Pfarrers, seine . Fà Mrde. ckuß erwähnt werden: denn die Familie Meizecker. die. Meh- ^ med

,'der Blitz und der Donner, der Negen und die Nacht sind vergan gen. Den Himmel überstrahlt eine hellrote Hel ligkeit. Der Tag ist hereingebrochen und hat die Nacht besiegt. Die zwei sind nun schon weit. Sie schritten aus. der kranken Frau Hilfe zu bringen. Sie gehen übers Moor. Es gluckert unter ihren Schritten, es knackt im Geäst der Föhren und der verkrüppelten Weiden. - Die -Torfbauern bleiben -zurück. Da stehen sie vor der offenen Tür des Gasthauses und schauen in den hellen-Himmel und atmen tief

die würzige Luft. Und dann spricht einer für alle: „Vater unser, der Du bist im Himmel..'

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Volksbote
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Seite 6 von 8
Datum: 06.12.1945
Umfang: 8
naht sich eine Gruppe von verehrenden Engeln. Auffällig ist es, daß der Künstler Maria nicht mit dem Ausdrucke des Schmerzes darstellt; selige Wonne und Huld spiegelt ihr Antlitz, ihre Hände hat sie wie zum Segnen erhoben und sie läßt aus denselben Gnadenstrahlen auf die Erde niedergehen. Leid und Schmerz ha ben ja keinen Zutritt zum Himmel; er Ist ein Ort ewiger Wonne und Freude. Wenn wir von der Betrachtung des oberen Teiles des Gemäl des, der uns In den Himmel versetzt, wieder zurückkehren

des Gebetes zu Füßen der Gnadenmutter. Dem Künstler schwebte jene Stelle aus der Gehei men Offenbarung im 8. Kapitel vor Augen, wo der hl. Johannes den Himmel offen sah. Der Himmel erschien Ihm wie ein Tempel. In die sem Tempel stand ein Rauchopferaltar. Vor diesen Altar trat ein Engel mit einem goldenen Rauchfaß. Und es wurde ihm viel Rauchwerk gegeben, damit er von den Gebeten aller Hei ligen auf den goldenen Altar legen sollte/ der vor dem'Throne Gottes Ist. Und es stieg auf der Rauch des Rauchwerkes

Darstellungen, die die Anfeindungen zum Gegenstände haben, denen die Menschen von Seite der vier Elemente: Luft und Feuer, Wasser und Erde ausgesetzt sind. Da sehen wir eine Mutter, die Ihr Kind mit flehender Gebärde zum Himmel emporbebt. Hinter ihr ziehen gespensterhafte Gestalten vorüber, die uns durch die ansteckenden Krankheiten — verpestete Luft — versinnbilden. Darunter tat zn lesen; „ffiff uns, Maria, In Seuchengefahr!' Weiter nach vorne erblicken wir einen Mann, dem Haus und Hof abgebrannt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 24.04.1889
Umfang: 10
. „O daß eS nur ein Traum gewesen wäre!' murmelte das schöne Mädchen leise vor sich hin. Sie schellte nach der Zofe und begann sich anzukleiden. Da öffnete sie die Balkonthür und sah in den Garten hinab. Eine eigenthümliche Färbung lag in der Lust, eS mußte wohl von den bleigrauen Wolken kommen, die sich da oben am Himmel zusammengezogen hatten. Eine warme, fast schwüle Lust wehte ihr entgegen: „Sagten Sie nicht, Lina, die Mutter wäre im Garten?' fragte Aga. „Die gnädige Frau haben Besuch bekommen und sind im Salon

, ich will kein Hinderniß zu ihrem Glücke sein, . . . nein, niemals, niemals.' Sie preßte die kleinen Hände ineinander und ging wie traumverloren in den Gängen des Gartens umher, eS nicht beachtend, wie es dunkler und schwüler wurde, wie die Vögel niedrig, fast über ihrem Haupte herumflogen. „Ob es nicht wirklich das Bild sein kann? — Aber nein, sie hat eS mir ja stets verweigert, sie sei nicht jung genug — sie nicht jung genug? Gott im Himmel, sie ist ja nocy so schön, so liebenswürdig, anmuthiger als die Jüngsten

, die einst so frisch und grün waren, so möchte sie jeden Gedanken an den frem den, an den falschen .... ja an den falschen Mann, denn seine Augen haben gelogen, aus der Brust reißen. Wie lange weilt er nur bei der Mutter, es ist unerträg lich, dort durch das Pförtchen muß er hinaus, sie wird es schon im Auge behalten, sie mögen sich viel zu sagen habe» von Liebe und von der Zukunft. An sie, an das arme, ein same, verlassene Mädchen denkt ja Niemand, Niemand. Immer dunkler hatten sich die Wolken am Himmel

fernes Grollen ließ sich vernehmen. Aga merkte nichts davon. Sie stand an einem kleinen Beet und starrte auf etwas weißes hernieder, das im Grase schimmerte, sie bückte sich, es waren die ersten Schneeglöckchen. „Lieber pflück' ich Euch ab,' sagte sie wehmüthig, als daß noch einmal der Frost kommt und Euch erstarren läßt. Was ist das Leben ohne Sonne, ohne Liebe, o Gott im Himmel, wie unglücklich bin ich doch, wie elend.' Nnn brachen sie aus, die lang zurückgchaltenen heißen Thränen, nun konnte

das junge Menschenherz die Fülle von Leid und Weh nicht mehr ertragen. „Wie übrig bin ich doch in der Welt', schluchzte sie und schlug die Hände vor das Gesicht, wie einsam, wie liebeleer' — Sie lag an der Rasenbank und weinte herzzerbrechend, der Sturm hatte sich einen Augenblick beruhigt, gleichsam, um neue Kraft zu sammeln, die Wolken zogen in unheimlicher Eile. Da plötzlich ein Blitz — er zuckt hernieder, daß das erschreckte Mädchen, das eben zum Himmel schaut, fast er starrt; ein Donnerschlag folgt

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