'aufgestanden waren, reute es bitter und sie verschlossen und verkrochen sich wieder, kein Schwülblein steuerte durch die Luft, kein Rot« kröpflein plauderte im Strauch, nur die Raben machten sich breit, krächzten und lachten hei« ser. So ging es den ganzen April und noch ein Stücklein in den Mai. Die Leute jammer- ten allgemein: Heuer gibt's ein übles Jahr, es reift nichts mehr ab. Allein plötzlich schlug die Diode um. Das Starre und Harte wich aus der Luft, der Himmel wurde blau und blauer
, die Sonne holte ihr Versäumnis nach, sie brannte so glühheiß vom Himmel, daß nicht nur Menschen und Tiere, sondern daß sie sel ber schwitzte. Und da ging in Feld und W.ttd ein Leben an. nicht zu sagen. In etlichen Ta gen war die ganze Welt voll Blüten u. Pracht, neben den Blüten wedelte schon dickes Laub, und das Gras schoß bürstendick in die Höhe — man sah es förmlich wachsen — und Millionen Blümlein reckten sich zwischen den Gräsern und schrien laut, man soll ihnen doch auch ei nen Platz lassen
, alles müsse besser werden, die Menschen würden sich umkehreu wie ein Nock, sie würden wieder die Herzen voll kindlicher Liebe zum Himmel erheben, friedlich und freundlich miteinander hausen, die guten alten Sitten würden wieder auf- ksmmen usw. — Aber es will kein Frühling werden. Die geistige Atmosphäre, will sagen unser ganzes Seelenleben ist starrer, kälter u. härter als in den schlimmsten Tagen des Kriegs winters, ein eiskalter Weltwind, der den übel sten Namen verdient, bläst durch unsere Gaue
und strudelt den Himmel des Gewissens mit dem garstigen Schaum der Leidenschaften so dick an, daß die Gottessonne mit ihrem freund lichen Licht und mit der Wärme der Religion nicht einzudringen vermag. Die Scholle ' der Herzen gefriert immer mehr, die Blümlein der Güte und Nächstenliebe kommen nur spärlich auf und gehen da und dort wieder elendiglich zu Grunde. Man hört selten eine liebliche Frie- densstimme, aber die Naben der Habsucht zie hen in dichten Schwärmen durchs Land und krächzen: ..Geld! — Geld
: „Es erschien ein großes Zeichen am Himmel: Ein Weib mit der Sonne bekleidet, den Mond unter ih ren Füßen, und auf ihrem Haupte eine Krone von zwölf Sternen.' (Geh. Offb. 12, 1.) Die ses Weib ist niemand anders als Unsere Liebe Frau, die Himmelskönigin Maria. Sie hat uns denjenigen zur Welt gebracht, der da ist die Sonne der Geister, von dem alles geistige Leben Saft und Kraft erhält. Sie kann durch ihre alles vermögende Fürbitte dazu helfen, daß die Sonne der Geister unserem Volke wie der ihr volles Licht