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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 15.06.1932
Umfang: 10
„Den Rest kannst du dir denken", schloß Hermann seine erste und einzige Liebesgeschichte . . . Nach einer langen Pause fragte ich: „Und dann?" „Was dann?" „Ich meine den Bau des Luftfahrzeuges." „Ah so (wie aus einem Traum aufwachend), sehr ein fach. Am nächsten Tage erzählte ich meinem Chef, daß ich mich selbständig machen würde. Er gratulierte und teilte mir mit, daß sie wohl bald würden zumachen müssen. Der alte Mann hatte eine Träne im Auge als er es sagte. Ich erbot mich, eine Anzahl

Wochen später feierten wir Hochzeit. Bei der Gelegenheit übergab mir Herr Kersting eine zweite Million. Theas Mitgift!", war alles, was er sagte . . . * Lüneburger Heide, Ostern, 5. April. Endlich ein Tag für mich! Hermann und Thea sind gestern Abend nach Dortmund gefahren, um Ostern beim Vater zu feiern . . . Erst morgen nachmittags wollen sie mit dem alten Herrn zurückkommen, um am Dienstag hier den Namenstag von Hermann fest lich zu begehen. Ich freue mich, den Herrn Bankdirek tor kennen zu lernen

und bin gespannt, welchen Ein druck er auf mich machen wird. Aber ich will fortfahren, die Ereignisse dieser wahren Geschichte der Reihe nach zu erzählen. In Hannover erwartete uns Thea an der Sperre. Sie war in einem dunkelblauen Chauffeuranzug. Aus dem runden Gesicht, in das ein kleines Stirnlockchen sich kräuselte, schauten zwei dunkle Augen mich, wie ich meinte, erwartungsvoll an. Hermann stellte uns ge genseitig vor. „Meine Frau Thea — mein alter Freund und Kriegskamerad von der Fliegertruppe: Hauptmann

. Mein Gesichtsausdruck war hager — hatte ich doch wahrhaftig feit Wochen, heute zum ersten Mal mich satt essen können. Arbeitslos! Bitte zu bedenken! Meine Wirtin, Frau Schmitz, hatte auch nichts zu lachen mit einem fett zwei Jahren erwerbslosen Mann und drei unmündigen Kindern . . . Aber, wenn Thea vielleicht etwas enttäuscht war, wie ich vermute, so wußte sie es unter einem liebenswürdigen Lächeln zu verbergen. Die ses — ich meine das Lächeln — wurde sogar aufrich- ng, als Hermann beifügte: „Unser erfolgreichster

Kampfflieger. Ich glaube, er hat wohl 50 Gegner ab- geschonen und dafür den Orden „Pour le merite" erhal ten." Da sah ich ihre Augen aufleuchten. Ach suchte das Lob abzuschwächen, indem ich er widerte: „48 wurden mit Sicherheit nachgewiesen, aber vas war Glück, weiter nichts? Ihr Mann, gnädige Frau, war jedenfalls auf dem besten Wege, mich zu überholen, als ihn das Mißgeschick traf." '..Abgeschossen zu werden", fügte Hermann lachend bei. »Aber du gingst mit einem Gleitflug hinter den sanglichen Linien

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Unterinntaler Bote
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Seite 16 von 18
Datum: 24.03.1911
Umfang: 18
einzustecken vergessen! Er unterdrückte den aufsteigenden Hunger und eilte zurück. Nach dem er den Schlüssel zum Kontor aus der drei Treppen hoch ge legenen Wohnung geholt und das Kontor aufgeschlossen hatte, machte er eine unangenehme Wahrnehmung. Er fand den Fünfzigmarkschein, der auf dem Pult gelegen hatte, nicht mehr vor. Der Schein war verschwunden. Hermann überlegte einige Augenblicke und dachte darüber nach, was in der Zwischenzeit von ihm alles getan und erledigt worden war. Schließlich stellte

er fest, daß er das Pult wohl aufgeräumt, den Geldschein aber nicht in der Hand gehabt hatte. . . Vielleicht war er herabgefallen oder aus Versehen in den Papier korb gewandert . . . Hermann suchte, nach und nach in Aufregung geratend, die ganze Umgebung des Pultes ab, schloß seine Be hälter auf und ließ kein Blatt unberührt . . . vergebens! Nun suchte er auf dem Fußboden umher und sah in jeden Winkel . . . der Schein war nicht zu finden. Endlich durchsuchte er seine Kleidung, in der Meinung

, daß er den Geldschein — gedankenlos — in eine unpassende Versenkung gesteckt . . . immer das gleiche Resultat. Zum soundsovielten Male öffnete er sein Portemonnaie, seine Brieftasche . . . nichts. Unbegreiflich! Hermann Wächter hielt eine Weile inne und tvischte sich den Schweiß aus dem stark geröteten Gesicht. Da kam er auf den Gedanken, daß inzwischen sein Prinzipal hier gewesen sein, den Fünfzigmarkschein gefunden und an sich genommen haben könne. Ja . . . natürlich! Ganz sicher war dies der Fall

, denn wo in aller Welt sollte der verflixte Schein sonst stecken? Einigermaßen beruhigt, überlegte Hermann, ob er hinaufgehen und Herrn Korn um Rückgabe des Scheins bitten solle. Doch davon sah er schließlich ab. Jetzt hielt Maximilian Korn offenbar sein Mittagsschläfchen, und stören wollte und durfte er nicht. Und übrigens —> so eilig war die Bezahlung der Rechnung nicht. Wenigstens bis Montag konnte man damit warten, denn morgen werde er weiter suchen und Herrn Korn befragen. Warum sollte er sich da noch Unruhe

machen? Immerhin. Der Chef hatte es besohlen. Und Hermann Wächter war noch nie ungehorsam gewesen. So stand er eine Weile ratlos da. Sein weiches Gemüt litt entsetzlick unter dem Druck der Sorge. Endlich schloß er das Kontor wieder ab und wandte sich wieder seiner Wohnung zu. Von Unruhe gepeinigt ging Hermann Wächter am Sonntag zweinlal in die Wohnung Korns, um den Chef zu sprechen und ihm den Vorgang zu berichten. Allein Herr Korn war nicht zu erreichen. Mißmutig sah er sich gezwungen, die Angelegenheit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 23.12.1954
Umfang: 6
. Als der Weihnachtsmann ihrem dreizehnjährigen Buben ein Geschenk überreichte, schien er erfreut, aber seine strahlenden Augen schie nen etwas anderem zu gelten. Die Ursache dieser Freude war eine ein fache Postkarte, welche die Mutter des Dreizehnjährigen fest in der Hand hielt, eine Karte, wie sie die in Rußland festgehaltenen Oesterreicher an ihre Angehörigen senden dürfen. Aber diese Karte war trotzdem et was Besonderes: Sie ist nach zehnjähriger Ungewißheit das erste Lebenszeichen des jetzt 45jährigen Hermann

und wie es ihm geht, aber sie weiß, daß er lebt, und so kann sie hoffen, daß der Tag seiner Heimkehr nicht mehr allzu fern ist. Die Beamten der Gendarmerie haben so fort Hermann Stluka in ihre Paketaktion auf genommen und an ihn zwei je zehn Kilo gramm schwere Pakete mit Lebensmitteln und Kleidern abgeschickt. Wenn dann die Augen von der Vielfalt des Gesehenen zu ermüden drohen, ist die Fahrt zu Ende. Man hat aber vieles, vieles Schöne dieser einmaligen Stadt noch nicht gesehen, einer Stadt, die alles unternimmt

Personen auf 95.000 Personen vergrößert wird. Mit 3.37 Promille Alkohol im Blut wären viele Leute bereits tot. Hermann aber, der 33jährige Tischlergehilfe aus Salzburg, steuerte in diesem Zustand noch ein Auto. Denn er fühlte sich keineswegs betrunken und auch sein Freund Ernst, der später zu trinken angefangen und daher weniger Pro mille hatte, vertrat die Meinung, daß er und Hermann nüchtern wie gedörrte Stock fische gewesen seien. Hermann hatte am 4. April seinen Ge burtstag im Kreise

das einer in einer Gesellschaft besoffener Hau bitzen. Daher fand Hermanns Vorschlag, noch schnell aus einem Gasthaus eine neue Batterie Flaschen zu holen, von allen Sei ten begeisterte Zustimmung. Gesagt, getan — wenige Minuten später saßen Hermann und Emst im Auto drinnen und weil es sich gerade so ergeben hatte, daß Hermann auf dem Fahrersitz landete, blieb es auch dabei. Ernstl hatte nichts da gegen, daß sich Hermann ein wenig im Chauffieren versuchte; warum sollte er Der Tiroler Bildhauer Joseph Bachlechner erhielt

kürzlich den Auftrag, für eine Neuyorker Kirche eine lebensgroße Kreuzigungsgruppe zu schaffen Bnchlechner ist in den USA kein Unbekannter; eines seiner Werke, eine holzgeschnitzte Weihnachtskrippe, befindet sich in einer Kirche in San Franzisko. Unser Bild zeigt ü»n in seiner Werkstätte in Solbad Hall bei der Arbeit auch einem Geburtstagskind eine kleine Freude abschlagen. Hermann steuerte also den Wagen mit viel Elan in die Nähe der Salzach, wo er an einer bestimmten Stelle reversieren mußte

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 4
Datum: 13.07.1938
Umfang: 4
schonend mitteilen." Da sieht ihn Hermann an. „Ich glaube im Sinne des Toten zu handeln ... wenn ich Sie bitte, Ihre Schwester zu rufen, daß ich es ihr selbst sagen kann." Sie sehen sich in die Augen. Dann geht Schorfch' zögernd hinaus. „Mama ... wo ist... Annerl?" Christine fällt der Gummiring, mit dem sie das Ein machglas schließen will, aus der Hand. Lina hebt ihn auf und reicht ihn ihr. Schorschs Stimme war so eigentümlich. „Was ist denn los? Was willst du denn von Annerl?" „Wo ist... Annerl

?" fragt Schorfch noch einmal. „Sie ist im Garten, bei den Ribiselstauden." Schorfch dreht sich schweigend um, geht die Veranda stufen hinunter und den etwas verwachsenen, kleinen Weg zur Gemüseabteilung des Gartens, wo die Iohannisbeer- stauben sind. Indessen geht Hermann auf dem Teppich lautlos auf und nieder. Seine Augen hasten auf den Bildern, den Möbeln und Dingen und sehen sie kaum. Annerl hat eine Gummischürze voxgebunden, pflückt eifrig und hört Schorschs Schrite nicht. Morgen ist Sonntag

) Sturmglocken über Me« Roman aus Österreichs Freiheilskampf 10S8 von Franz Atalrhojet Urheber-Rechtsschutz: Drei Üüellen - Verlag, ^önigsbrück Sg. 311 Da steht Rudcllf auf. „Sie sind Or. Hermann Fries?" „Ja." „Er ist eine Viertelstunde, nachdem er zu sich kam... verschieden. Ich war allein bei ihm. Ich konnte niemand mehr verständigen. Sein letztes Wort war: Hermann soll Annerl meinen letzten Gruß bringen..." Da fällt Hermann der Kopf nach vorn. Rudolf sieht ihn an. „Ich... gehe..sagt Hermann mühsam

, Und Hermann geht... geht langsam an den beiden fthlanken Menschen vorbei, die die Ehrenwache am schwarzen Tor bezogen haben und steinerne Gesichter gerade aus richten ... und weiter die Argentmer Straße hinunter. Vorübergehend fällt ihm ein. ,Jch muß fahren Aber diese kleinen Gedanken, die die Oberfläche des Lebens berühren, können sich nicht in die Tat umfetzen. Er geht fast ohne Besinnung, unter einem dumpfen Druck... bis er in Hietzing ist. Von der Kirche schlägt es fünfmal. Ein Hund fährt kläffend

an ein Gartentor, und Her mann erschrickt. Da fängt er an zu denken: ,Er hat mir einmal ihre Adresse gegeben, und ich habe sie notiert/ Er bleibt stehen und sucht in seiner Brieftasche. Menschen gehen vorbei und sehen ihn an. Dann geht er fort... weiter... über Unter-Sankt-Veit hängen graue Gewitterwolken, ganz tief. In ihnen verlöscht die Sonne. Hermann hat ein Gefühl der Beruhigung. Es tut ihm direkt wohl. Er hat diese grelle, strahlende Sonne als einen Mihton empfunden, ohne es zu wissen. * Lina geht

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 20.10.1938
Umfang: 6
, im 73. Lebensjahre. SberlaobrsgerMsMWnt Srmmm Krim f In der Nacht zum Donnerstag ist der kommissarische Präsi* denk des Oherlandesgerichtes Innsbruck, Hermann G r e i n z, gestorben. Vor acht Tagen fühlte sich Hermann Greinz unwohl und begab sich von der Kanzlei nach Hause, wo er bald in Be wußtlosigkeit verfiel. Die Aerzte veranlaßten die sofortige Uebersührung in den Zahlstock der Klinik, doch war es nicht mehr möglich, das Leben des Präsidenten zu retten. Hermann Greinz wurde am 2. Juli 1879 in Innsbruck

geboren. Väterlicherseits stammt Hermann Greinz aus Thal- (Nachdruck verboten.) 28 M ßm auf Mlrmode Roma? von Hans Herbst Ein paar Tage später verlobten sie sich öffentlich; die Hoch* zeit sollte schon in einem Monat gefeiert werden. Wozu sollten die beiden prächtigen Menschen noch warten! Sie kannten sich und wußten, daß sie miteinander glücklich werden würden. Die Verlobungsfeier fand im Hause der Brauteltern statt, nur Walters Eltern und Ulla waren anwesend. Inspektor Alferding, der von Walter

der NS,-Frauenschast findet heute, 20 Uhr, im Saal des EWJ. im Hochhaus statt. Morgen, Freitag, wird die Vorführung zur gleichen Stunde wiederholt. Anmeldungen, die für den ursprünglich vorgesehenen Termin (gestern abend) abgegeben worden sind, haben für heute Güttigkeit. Für Freitag sind noch Plätze frei. aau bei Salzburg, mütterlicherseits aus Pradl. Die beiden Großväter des Verstorbenen ackerten noch als Bauern die heimatliche Scholle. Als Knabe kam Hermann Greinz nach Salzburg

und dann nach L i n z, wo er die Volksschule und das Gymnasium besuchte. Der Vater des Verstorbenen. Anton Greinz, der im Jahre 1908 als Baurat in Linz starb, erzog seine vier Söhne in streng nationalem S:yn. Er war Mit gründer und Alter Herr der akademischen Verbindung „Ger mania". Seine Universttätsstudren absolvierte Hermann Greinz in München und in Wie n. In Innsbruck gehörte Her mann Greinz dem Kreis der Iungtiroler an, die sich um Adolf Pichler, dies« knorrige Eiche im deutschen Dichterwalde, ge schart hatten. Im Jahre 1905 trat

Hermann Greinz in den tirolrschen Justiz dienst, arbeitete ein Jahr lang beim Bezirksgericht Riva untz wurde im Jahre 1910 zum Richter für R e utt e ernannt. Im gleichen Jahre heiratete Hermann Greinz und blieb volle 14 Jahre im Außerfern, während des Krieges und wett darüber hinaus, als Richter tätig. Dort lernte er das Denken und Fühlen, zugleich aber auch die Not der Berg- bauern kennen. Damals schrieb Hermann Greinz auch sein Werk „Die Tiroler Bauern 1915". 1924 kam Hermann Greinz nach Innsbruck

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Außferner Zeitung
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Seite 7 von 28
Datum: 05.04.1913
Umfang: 28
am März vor dem Bezirksgerichte Reutte die bereits ge- mgdeie Strafverhandlung statt. Angeklagt waren: 1:.Hermann Lechleitner, Kaufmann in Elmen; 2. Johann Koch, Vermögensverwalter in Häselgehr; 3. Dr. Stern, Advokat in Reutte; 4. Anna Lechleit- n.e.r, verehelichte Schlichther, Lehrersgattin in Kolsaß^ und 5. Martin T r i e n t l, früherer Advokatskonzipient bei Dr. Stern in Reutte, wegen Uebertretung des Be truges im Sinne der §§ 8, 461 und 197. Die Anklage. Dem Hermann Lechleitner wird zur Last

gelegt, die Legalisierung einer mit dem Namen seiner am 15. Mai 1908 verstorbenen Tochter Hernnne Lechleitner ausge stellten Vollmacht am 2. November 1911 vor diesem Ge richte, durch die Unterschrift seiner Tochter Anna mit dem fälschlichen Namen erschlichen zu haben. Dem Dr. Hermann Stern wird zur Last gelegt, durch Anraten «nd Vorschub hiezu Hilfe geleistet zu haben. Die ikrigen werden ebenfalls der Beihilfe beschuldigt, 1 Die Vernehmung der Angeklagten. Zu Beginn der Verhandlung fragte der Richter

den Hermann Lechleitner, wie er zu dieser Vollmacht gekommen ist; derselbe gab an: Ich habe meiner am 15. -Mai 1908 verstorbenen Tochter Hermine Lechleitner im Laufe der Zeit einige tausend Kronen geschenkt und deren Anlegung dem Vermögensverwalter Johann Koch übertragen, wobei ich in der Meinung war, daß die For derung meiner verstorbenen Tochter Hermine im Bre genzerwald, im daher. Allgäu, angelegt worden ist. Im Jahre 1911 wollte ich dieses Kapital beitreiben und sprach deshalb mit dem Verwalter Koch

; vor allem bemerke ich, daß ich nicht im Sommer 1911 mit Hermann Lech leitner die gegenständliche Unterredung hatte, fonbern, wie ich mich bestimmt zu erinnern glaube, bereits im Mai 1911; es ist möglich, daß ich mit Herrn Hermann Lechleitner im Jänner oder Februar 1911 einmal zu sammengekommen bin, nach dem Mai 1911 war es nicht mehr der Fall; damals sagte mir Lechleitner, er habe Forderungen von seiner verstorbenen Tochter, wahr scheinlich nannte er auch den Namen Hermine, von der . ihm die Einantwortung fehle

er eine legalisierte Vollmacht. Damit meinte ich, wenn nachträglich Hermann Lechleit ner eine dieser aus den Namen seiner Tochter oder Töch ter angelegten Forderungen beitreiben wolle, brauche er eine legalisierte Vollmacht derjenigen Tochter, auf deren Namen die Forderung angernetdet ist, und da mals übergab mir Lechleitner auch 15 Urkunden, von denen einige auf seinen Namen, einige auf den Na men seiner Gattin und Töchter lauteten. Als dann am 19. Oktober 1911 Anna Lechleitner zu mir kam, übergab sie einen Brief

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Neue Inn-Zeitung
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Seite 10 von 10
Datum: 04.03.1893
Umfang: 10
eingelaufen, daß Winkelbach in einer Hafenstadt beim Betreten eines Auswandererschiffes verunglückt sei und seinen Tod in den Wellen gesunden habe. Beide Schuldige hatte der Tod erreicht. Allgemein hielt man nur den Verwalter für denThäter; daß Frau Reinberg die Hauptschuld trage, wußten außer den Herren des Gerichts nur wenige. So entschloß sich denn Hermann, dem Wunsche Sallerts zu fol gen und in die Heimat zurück zu kehren. Er er warb sich dann bald das Vertrauen und Wohl- wollen seines Oheims

Unrecht gut zu machen. Die Liebe, die er gewaltsam erstickt, war von Neuem erwacht, aus der kampfverdunkel ten Gegenwart stieg das leuchtende Bild einer glück lichen Zukunft vor ihm auf. So hatte er denn Käthe ausgesucht und sie in herzlichen Worten ge beten, ihm zu verzeihen, die Vergangenheit zu ver gessen und sein geliebtes Weib zu werden. Da aber hatte sich das Mädchen stolz emporgerichtet und kurz und kalt seinen Antrag abgewiesen. Ich verstand sie wohl. So sehr sie Hermann liebte

, wollte sie doch nicht, gleichsam als Lohn für den gegen ihn bewiesenen Edelmut, ein Opfer von ihm annehmen. Denn, daß esein solches sei, daß er nur aus Mitleid und Dankbarkeit sie zu seiner Frau machen wollte, war ihr fester Glaube. Zwischen Käthe und mir bestand eine herzliche Freundschaft. Wohl war mir die Erkenntnis, daß sie meine Liebe nicht erwidere und nicht aushören würde, Hermann zu lieben, bitter und schmerzlich gewesen, doch hatte ich's nun überwunden und mich bescheiden gelernt mit dem Vertrauen

, sie ist mutig und wacker; der Bernhard will nun einmal keine andere," sagte er zu den Männern und Frauen, die ihn glückwünschend umringten. Zur Zeit der Sonnenwende sollte die Hochzeit ge» feiert werden. Hermann und Konrad waren längst gute Freunde geworden, die rüstige L^na hatte Klärchen geholfen, den jungen Hausstand einrichten. Eines Tabes, als ich in meinem Garten stand, - 10 - mit dem Pfropfen einiger junger Obstbäume be schäftigt, sah ich Lena auf mich zukommen. „Herr Lehrer!" sagte

sie in ihrer nüchternen Weise, „wollen Sie nicht auch so gut sein, und mal mit der Käthe sprechen, daß sie sich die dum men Gedanken aus dem Kopf schlägt und Her manns Frau wird; der Albert Heinrich vom Fel derhof hat mich ums Jawort gefragt und ich wollt's ihm geben, wenn dann der Hermann nicht so allein wäre und eine gute Frau hätt'; nehmen will er aber keine andre als die Käthe, das weiß ich schon. Der Kläre habe ich's auch gesagt, daß sie mal mit der Schwägerin redet, die Dirn hat ja den Her- nmnn auch gern

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 12.08.1933
Umfang: 12
Jttnsbruchßr Zeitung? Tirol und Sem Gedenken Hermann KueberS Schwaz, 11. August. Mn weiß ja: in der heutigen aufgeregten und auf regenden Zeit, in der sich die Ereignisse überstürzen, liebt keine Zeitung lange Berichte und schon gar nicht weitwendige Nachrufe. Ist verständlich! Aber wenn wieder einer dahingegangen ist, einer aus der immer kleiner werden Zahl alter aufrechter tatfreudiger und lebensfroher Bürger, die sich nicht nur Bürger nen nen lassen, sondern wirkliche Bürger sind, dann müßte

ein Plätzchen im Blatte vergönnt sein, um im Wust des Werkeltages das Bild und das Wirken eines sol chen Bürgers festzuhalten, ihm zum ehrenden Ge denken, dem freundlichen Leser zu Nutz und Trost. Alt war unser Hermann Hueber ja eigentlich nicht, da sie ihn Sonntags zu Grabe getragen, erst im 64. Le bensjahre. Am 9. November 1869 hatte er zu Schwaz fein Leben begonnen, hier die Volksschule besucht, im Betriebe seiner Zieheltern das Bäckergewerbe gelernt und am 3. Juni 1897 sich als selbständiger Bäcker

von Gat tin und später auch von Söhnen verständnisvoll unter stützt. Allein Hermann Hueber fand noch Zeit, tatkräftigst auch andere Interessen wahrzunehmen. Schon im Jahre 1896 war er der freiwilligen Feuerwehr als aktives Mitglied beigetreten und feit 1916 Schlauchkomman dant. Der Frundsberger. Brunnen - Interessentschaft stand Hueber von 1896 bis 1905 als Obmann vor, dem Spar- und Vorschußverein Schwaz leistete er in den Jahren 1912 bis 1922 wertvolle Dienste, dort als Mit glied des Aufsichtsrates

, der Rettungsabteilung Schwaz von 1912 bis 1919 als Kassier. In der Wahlperiode 1922 bis 1925 gehörte Hermann Hueber dem Gemeinde rate der Stadt Schwaz als Ersatzmann an. Und im Verkehrs- und Verschönerungsverein Schwaz betätigte er sich seit der Gründung 1927 als Vorstandsmitglied. Also wieder: Mitarbeit im öffentlichen Leben und in Förderung öffentlicher und gemeinnütziger Zwecke auf allen Linien — arbeitsfroh, opferwillig, abhold jedem selbstsüchtigen Eigennutz: bewußt seiner Bürgerpflicht und dabei ein ganzer

sich treu bleibender deutscher Mann und ein sonniger Mensch! Ein sonniger Mensch! Wer unfern Hermann ge kannt hat, viel mit ihm verkehrt hat, wie der Schreiber dieser Zeilen, der weiß, daß gerade der unverwüstliche Humor dieses lieben Menschen, dieser urwüchsige durch aus wahre Humor vielleicht mit in erster Linie ihm die Herzen aller zukehrte, ihn Erfolge erreichen ließ, die dem klugen Kopf und der Entschiedenheit des Auftre tens allein versagt geblieben wären. Und dann: Keiner wird sich je darüber

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 29.10.1938
Umfang: 10
Sturmglocken Uber Wien Roman aus Österreichs Freiheitskampf 1933 von Franz Mairhofer — 3. Fortsetzung Ingenieur Hans Lechner hängt auf und geht vom- Telephon zurück ins Zimmer. „Hermann, das tut mir sehr leid, ich bin zu einer Bridgepartie — na, sagen wir die Wahrheit, pro forma Bridgepartie — eingeladen. Würdest bu mit kommen?" „Doch, doch", sagt Dr. Fries, imfc streckt seinen schlanken, elastischen Körper ein wertig. „Wohb denn?" ^ ,/Iu der Frau Direktor Koch -- eine hübsche junge Frau

und Versinken durch Tammbauten Schutz geben müssen. Wir bauen de» Tamitt aus beit Grenz- landmenschen, und so lange nicht ein natürlicher Wehr bau ln der Lebensgemeinschaft aller GilMlanddmt- sehen erwachsen ist, muffen die Schutzarbeiter am Not werk schaffen, und dieses Notwerk rnuß die Lebens gemeinschaft tMd die Volksgenossklnschaft anbah.-en." „Ia^b sagt Hans versonnen itnb schwer, „ucb . . ." . Hermann aber schnellt mit dein schlankert Ober körper aus der bequemen Lage. „Unser Weg und Ge bot

Kunst: ein Akädentikerver- band, eine deutsche Volksbücherei usw. Und das Böh merlandsjahrbuch samntelt alljährlich die ganze geschaf fene Arbeit des Sudetendeutschtums. Jetzt sind wir natürlich ebenso schlecht daran wie ihr hier. Verfol gung überall. Aber, Haltlö, wo kein Kampf ist, ist kein Sieg. Was nicht durch Blut gedüngt wird, das treibt nicht aus dem Schoß der Erde mit Gewalt z-um, Himmel." „Das ist wahr, Hermann, aber an Blutopferjn fehlt es uns wirklich nicht. Heute

will, daß sie deutsche Minister nach Hause schickt, und man wird ihnen sagen, daß wir den Kampf unter Ausnützung der Revisions möglichkeiten der Friedens vertrage führen w-cvdstt», tind daß es die Hauptaufgabe der akademischen Jugend ist, dabei mitzuwirken. — Aber, Hermann, ich glaube^ wir müssen uns bald fertig machen. Ich zieh' mich hier um. In meinem Schlafzimmer findest du alles, was du zur Toilette brauchst. Armer Kerl! Du kommst vom Regen in die Traufe. Erst Prag, dann das Wien vo-n heut' —" „Das macht

Hilfsbereitschaft - > Schenke» — Schenken — Das kann der Wiener! 1. Mai nach- dem Umsturz: Roter, wilder Straßen terror — gebändigter i» den Folgejahren. Und heute? „Es wäre eilt Jübeltag der deutschen Arbeit gewor- d-en, er» Bruderfest über Grenze!», eilt Sieg-rsfest über .rote Gewalt, ein Festtag deutscher Einheit —" sagt Hans lerse zu Hermann, d-er am Steuer sitzt. „Bltte, Alls weis!" Wieder ein Polizlst, der die Hand hebt. Wie emt Morgen, so am Abend. Sie ist sehr höflich heute, aber auch sehr bestimmt

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 05.08.1937
Umfang: 6
von Crosbie Garstin. „Am nächsten Abend stand er wieder am Bühneneingang, und so ging es einige Tage weiter. Ich aß und trank und war gespannt, wann er endlich sagen würde, was er wollte. Aber er lud mich zum Bootfahren auf einem See in der Nähe ein. Es war ein himmlischer Nachmittag — das blaue Wasser unter uns, der blaue Himmel über uns, die Bäume und der Duft, den der Wind vom Ufer herüberwehte! Ich lag in die Kiffen zurückgelehnt und Hermann erzählte mir aus seinem Leben. Seit zwölf Jahren

. Und doch sah er nicht aus, als ob er mir etwas vorgeschwindelt hätte. Wenn lch seinen Worten Glauben schenken durfte, bot sich mir ein schönes, sorgenloses Leben. Ich will mich nicht besser machen als ich bin. Ich liebte ihn nicht besonders — das konnte man bei meiner Jugend auch nicht von mir verlangen. Damals war Hermann Stey für mich ein junger Mann, wie viele andere auch. Aber dann malte ich mir die Zukunft aus. Ich konnte in einem schönen warmen Klima leben, brauchte nicht mehr zu frieren, hatte viele

Die ner, reichlich zu essen und zu trinken. Das gab bei mir den Ausschlag. Ich wollte in Sicherheit leben. Ich hatte das Be dürfnis, mich wie eine Katze am Ofen zu wärmen, und ich wollte jemand haben, der mich streichelte. So sagte ich ja. Nach einer Woche waren wir verheiratet und dann fuhren wir nach Ostasien. Alles, was Hermann erzählt hatte, stimmte, und meine Träume gingen in Erfüllung. Ich hatte unerhörtes Glück gehabt. Und Hermanns Geschäft dehnte sich aus; er war beliebt und ich wurde

hätte und keinen Krieg haben wollte und solange sich England nicht am Kriege beteiligte, waren die Meere offen. ,Die Sache wird in drei Monaten vorüber sein — es kommt wahrscheinlich wieder wie im Jahre 1870', meinte er. Am 4. August waren wir in Prag, und England erklärte den Krieg. Die Begeisterung auf seiten der Tschechen war nicht besonders groß. Hermann kam sehr bleich ins Hotel. .Wir müssen sofort abreisen, und zwar über Schweden und die Vereinigten Staaten', sagte ich. .Die Sache wird ernst

und so soll es auch in Zukunft bleiben/ So kam Hermann an die russische Front und ich blieb in Wien zurück. Ich meldete mich freiwillig als Krankenschwester, aber ich wurde bald wieder entlassen, denn ich verstand nichts von Krankenpflege. Ich konnte auch nicht kochen — ich hatte ja nichts gelernt. Dann folgten die bösen Kriegsjahre. Es fehlte an allem und wir hatten nichts zu essen. Und die schrecklichen Verlust- listen! Ich lag häufig den ganzen Tag zu Bett, weil wir keine Kohlen hatten, und ich sehnte mich nach China

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 19.11.1933
Umfang: 6
20 Groschen Abendausgabe der „Innsbrucker Nachrichten Bezugspreise im Abonnement der „Innsbrucker Nachrichten" inbegriffen. — Einzelpreis 8 —.20, Freitag 8 —.30. Für Italien Lire Auswärtige Anzeigenamrahmestelle: Oesterreichtfche Anzeigen-Gesellschaft A.-G. Wien, I. Brandstätte 8. Fernruf U 22-5.95. Nummer 265 Sonntag, den 19. November 1933 2t. Jahrgang Mit Genehmigung des Paul-List-Verlages, Leipzig. Der Träger des Goethepreises Hermann Stehr. „Das unbezeichenbare Wesen, das den Grund der Welt

, außer uns Gott nennen." (Aus dem „Heiligenhof" von Hermann Stehr.) Der Menschen Wege sind vom Schicksal bestimmt, das voll Gerechtigkeit das ehrliche Streben erkennt und dem wahrhaft suchenden, ringenden und bekennenden Menschen den Segen ümerlicher Erlösung schenkt. Nicht Wissen, sondern Glauben führt uns diesen Weg, dessen nächtliche Tiefen wir nicht mit den Waffen des Verstandes erhellen können. Klein sind die Taten des Menschen, auch wenn sie weithin sichtbar über die so mancher hinausragen

oder von unerträglicher Härte er scheinen. Doch sie können zum Gleichnis werden bei denen, die den Weg zur inneren Wahrhaftigkeit gefunden haben. Und keinem, keinem, der ringend sucht, ist dieser Weg verschlossen, mag er auch scheinbar unerlöst zu seinem Ende gehen. Das alles lesen wir aus dem Werke Hermann Stehrs, des schlesischen Dorfschulmeisters, dessen Leben und Wirken durch Jahrzehnte mißverstanden wurde. (Selbstbiographischer Ro man: Drei Nächte.) Hermann Stehr gilt in den Literatur geschichten

als der Mystiker, der Vertreter des „heimlichen Deutschland", das die zerklügelnde Geistigkeit unserer Tage hinter wahre Gläubigkeit stellt und die Charakterarbeit an sich selbst fordert. Will man weiter mit literarhistorischen Daten arbeiten, so ließe sich gerade bei dem Schlesier Hermann Stehr die Stellung auf die Seite der Mystiker aus einer langen Reihe von Beispielen erklären, die immer wieder Männer dieses Volkes als Dichter und Denker nach dem Hintergrün digen suchen ließ, und die das Volk der kargen

Bauerndörfer dieser Gegend sich bis heute in Gottsuchersekten zusammen schließen läßt. Hermann Stehr stammt, im weitesten Sinne gesprochen, aus dem Kreis, der die Menschen in herrenhutischer Demut auf die Verzückung warten ließ. Und da ihn sein Leben nicht etwa steil in die Höhe führte, sondern seinem Wirken als Lehrer und Mensch immer wieder Verachtung und Miß trauen begegneten, so mußte dieser Dichter seinen Weg allein suchen und seinen Wert mit sich selbst ausmachen. So gelangte Stehr

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 14
Datum: 24.12.1938
Umfang: 14
Autostraße. Sie ist asphaltgrau, der schwarze Kiefernwald steht hart an ihr, und links ist der Ausblick über das Meer. Autos rollen. Einige junge Leute eilen zu den Segelbooten, denn es geht Wind. Sie sind schlank und trainiert. „Wie Hermann", denkt sie, „nur nicht so hübsch." Sie begreift plötzlich, daß hier, auf dieser grauen Straße, am grauen Meer, auf diesem Kilometer zwi schen Seebad Swinemünde und Seebad Heringsdorf, zwischen zwei internationalen Punkten, eine deutschie Straße führt. Es kommt

?" „Ja." „Er ist eine Viertelstunde, nachdem er zu sich kam, verschieden. Ich war allein bei ihm. Ich konnte nie mand n:ehr verständigen. Sein letztes Wort war: Her- n:ann soll Annerl meinen letzten Gruß bringen . . ." Da fällt Hermann der Kopf nach vorn. Rudolf sieht ihn an. , > „Ich — gehe —" sagt Hermann mühsam. Und Hermann geht — geht langsam an den beiden schlanken Menschen vorbei, die die Ehrenwache an: schwarzen Tor bezogen Haben und steinerne Gesichter geradeaus richten — und weiter die Argentiner Straße hinunter

. Vorübergehend fällt ihm ein: „Ich müßt fahren —" Aber diese kleinen Gedanken, die die Ober fläche des Lebens berühren, können sich nicht in die Tat umsetzen. Er geht fast ohne Besinnung, unter einem bumpfen Druck, bis er in Hietzing ist. Von der Kirche schlägt es fünfmal. Ein Hund fährt kläffend an ein Garten tor, und Hermann erschrickt. Da fängt er an zu denken. „Er hat mir einmal ihre Adresse gegeben, und ich habe sie notiert." Er bleibt stehen und sucht in seiner Brieftasche. Menschen gehen vorbei

und sehen ihn an. Dann geht er fort — weiter — Utzber Unter-Sankt-jVeit hängen graue Gewitterwol- ken, ganz tief, in ahnen verlöscht die Sonne. Herma:::: hat eu: Gefühl der Beruhigung. Es tut ihn: direkt wohl. Er hat diese grelle, strählende Sonne als einen Mißton empfunden, ohne es zu wissen. Lina geht in die Küche zurück und gibt Christine eine Karte. „Wer ist denn das? Lies, Lina. Ich habe meine Brille nicht da." Lina buchstabiert schwerfällig und langsam: „Dr. n:ed. Hermann Fries." Christine

ist ungeduldig. „Das wird für den jungen Herrn sein. Ruf ihn. Er möcht' zu nur kommen." . „Mama, bitte, was möchtest du?" sagt Schorsch und steht auf der Schwelle. , „Da, ich weiß nicht, wer das ist, kenne den Namen gar incht. Das wird wer für dich sein." „Nein Mama. Lina, hat er nicht gesagt, in welcher Angelegenheit?" „Nein, er möchte die Frau Finanzrat . . ." „Schorsch, ich bitte dich, ich. kann nicht. Du siehst, wir kochen Ribisel ein. Geh, Schorsch, geh du." In: Salon steht Hermann und wartet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 05.03.1955
Umfang: 12
werden muß, worauf doch jeder einen Anspruch hätte — das Dach über dem Kopf? Der Hartherzige, der freiwillig nichts gibt, wird dann vom Vater Staat — nach dem Willen der OeVP — noch mit Steuergeschenken bedacht, aus demselben Topf, aus dem eigentlich dem armen Teufel mit seinen neun Kindern eine Wohnung ge baut werden sollte. Wenn er Grün sieht, sieht er „rot" Sechs Jahre lebte der 31jährige Hermann P1 a 11 n e r aus Innsbruck mit seiner Le bensgefährtin zusammen. Da sie nichts für den gemeinsamen

Haushalt beitrug, wurde es aber dann Hermann einmal zu dumm und er kündigte die Gemeinschaft auf. Die Tren nung ging aber nicht sehr reibungslos von statten; es gab Differenzen, die Hermann so in Wut brachten, daß er von der Straße aus die Fensterscheiben der Wohnung seiner ehemaligen Gesponsin einige Male in Scher ben schmiß; unter anderem auch ausgerech net in der Neujahrsnacht, kaum daß die Fen ster wieder frisch verglast waren. Als er dann eines Tages seine ehemalige Hausge nossin auf der Straße

traf, wurde er gar handgreiflich. Als wenige Minuten später das Ueberfallskommando heranbrauste, kam Hermann erst recht in Rage; denn, wenn er Grün sieht, sieht er „rot“. Der Inspektor re dete ihm gemütlich zu, mitzukommen, droh te, versuchte es mit List, nichts half. Da man Hermann aber in den Wagen bringen mußte, blieb schließlich nur mehr die Gewalt übrig. Gegen den kräftigen, geschickten Hermann — er ist übrigens viermal, darunter auch einschlägig, vorbestraft — mußten gleich fünf Polizisten

zusammenhelfen, um dieses Werk zu vollenden. Vor Gericht versuchte nun Hermann, ein Kirsehentaler vom echten Schrot und Korn, dem Richter (OLGR Dr. Pekarek) klar zu machen, daß er keinerlei Anlaß zu den Ge waltmaßnahmen der Polizei gegeben habe. „Das ist nur Antipathie“, meinte er zu den übereinstimmenden Aussagen der Polizisten, die schilderten, daß sieh Plattner wie ein Tier benommen hatte. „Ja, aber wenn man sie so anschaut", meinte der Richter, worauf ihm Hermann ins Wort fiel

: „Wenn sie nach dem Ausschaun gehen, dann kann i natürlich nichts machen ..." Richter: „Nein, nein, sie täuschen sich, sie sind mir ja ganz sym pathisch!" Angeklagter: „Hoffentlich!" „Aber“, fuhr der Richter fort, „Strafkarte und Leumundsnote sprechen halt ganz gegen Sie und auch Ihre Lebensgefährtin sagte, daß Sie nach Alkholgenuß brutal werden." Darauf wußte Hermann freilich nichts mehr zu sagen; denn es war erwiesen, daß er schon wiederholt mit der Polizei zusammen gestoßen war. Für das Verbrechen der bos haften

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Tiroler Post
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Seite 7 von 12
Datum: 03.02.1911
Umfang: 12
, wollen nicht mehr recht mittun. In seiner ängstlichen Gewis- ßnhaftigkeit fürchtete Herr Dekan, dadurch seine Seelsorgspflichten nicht mehr voll ausfüllen zu können, weshalb er lieber auf sein Amt zum Der Eichbauer. Eine Dorfgeschichte von I. Jung. „Ich komme leider heute spät nach Hause. Cs ging nicht anders. Die Geschäftsgänge kann man nicht immer an Minuten und Stunden bin den, aber wohl die Vergnügungsgänge nach der Stadt, Hermann." Sie schwieg und blickte den vor ihr Stehen den an. Dieser sagte kein Wort

der Verteidigung. Mutter Steven fuhr fort: „Hermann, ich war heute abends auch in eurem Hause. Dort sieht es recht traurig aus! Wie schnell kommt doch oft das Leid über uns. Hermann, bleib jetzt zu Hause, deine Mutter muß an dir eine starke Stütze haben. Geh in dieser Zeit nicht zu den Ge nossen in der Stadt und entfremde dir nicht die deinen. Hüte dich, Hermann, daß deine Mutter nicht über dich weinen muß. Muttertränen bren- oft stärker als das Feuer. Wir sind hier allein in der Nachtstunde, uns hört niemand

, denn Gott allein und diesem Gott hast du einst dein Tun zu verantworten. Was ich dir in dieser Nachtstunde sage, konimt von Herzen, Hermann. Wenn du heute nach Hause kommst, dann versuche ss noch einmal, deine Hände zu falten, wie einst m deinen Kindertagen. Wann warst du glück licher, damals oder jetzt? Du siehst nicht glücklich aus, Hermann, kehre um." Mutter Steven schwieg abermals. Der Ange redete blieb stumm und wühlte mit dem Spazier lock in der weichen Walderde. Mutter Steven uahm den Korb

, wurde im Originalzustande belassen. Die Fassung ist in feinen, lichten Tönen gehalten, bei mäßigem Gebrauche der Vergoldung, und wirkt vornehm und anziehend, so daß der Tabernakel, seiner Be deutung entsprechend, in der Kirche vor allem die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Kunstanstalt Ad. Vogl, Hall, in deren Atelier alle erforder lichen Kräfte vom Tischler bis zum Künstler Zu sammenwirken, hat den Auftrag zur vollen Zu friedenheit der Besteller erledigt. dann leise: „Gute Nacht, Hermann

, die ihn festhielt und ihn immer tiefer in sein Inneres blicken ließ. Der Mond trat wieder hervor und beleuchtete sein blasses Jüng lingsgesicht. Wie still und friedlich war die Nacht. Hermann Balzer stöhnte und legte die heiße Stirne an die Eiche, in deren Schatten er stand. Der milde Glanz des Mondlichtes ruht auf den Bäumen ringsumher. Der junge Mann bemerkt ihn nicht. Er sieht nur Schatten und Nacht. Müde an Leib und Seele geht er seinem Heimatsdorfe zu. Die kalte Nachtluft umweht die heiße Stirne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 10.02.1923
Umfang: 16
dem zu und hat demnach die Festsetzung der Höhe der Hundetaxe durch die Gemeindevertretung zu erfolgen. Dr. Redler berichtet sodanw namens des Rechtsausschuffes über das Auslieferungsbe gehren des Gen. Hermann. Der Metzgermeister Josef Ruff in Hard hat nämlich den Gen. Hermann wegen Ehrenbeleidigung geklagt und das Bezirks gericht mußte daher das Auslieferungsbegehren stellen. Der Referent bringt die Klage des Ruff zur Verlesung: aus derselben geht hervor, daß ihn der Gen. Hermann in einem Gendacmerieprotokoll

be schuldigte, daß er Gefrierfleisch, welches er aus der Großschlüchterei zum Preise von 3200 K bezog, um 3600 K weiter verkaufte. Dadurch fühlte sich Herr Ruff m seiner Ehre gekränkt. Ferner soll Hermann anläßlich eines angeblichen Leichenschmauses (hat nie stattgefunden) ehrenrührige Aeußerungen ge macht haben Der Rechtsausfchuß hat vor allem die rechtliche Frage geprüft und sei zu dem Schluß gekommen, daß die ganze Frage durch die objektive Verjährung erledigt sei, und beantrage daher

, dem Auslieferungsbegehren keine Folge zu geben, son dern die Auslieferung abzulehnen. Gen, Hermann spricht gegen den Antrag, und ersucht den Landtag, seiner Auslieferung zuzustimmeu. Durch die Be handlung der Sache in der Landesregierung, durch Stellung des Aussieferungsbegehrens aus die Ta gesordnung des Landtages, dann durch die Zu weisung an den Rechtsausschuß und neuerliche Stel- i lung aus die Tagesordnung hatten sich die Zeitun gen wiederholt mit dem Begehren beschäftigt und bei der Bevölkerung sei dadurch der Eindruck

er weckt, als dürfte es sich dabei um irgend, weiß Gott, welche Sache handeln. Nur zu leicht könnte die Vermutung entstehen, er (Hermann) habe sich einer unehrenhaften Handlung schuldig gemacht. Als öffentlicher Mandatar habe er ein Interesse, im Gerichtssaale den Beweis für die von ihm gemach ten Aeußerungen zu erbringen. Hermann w'll nicht, da Rust im Landtage keine Gelegenheit zur Aeußerung habe, auf die Klage näher eingehen, sondern stellt nur fest, daß er nichts unversucht las sen

werde, um die Angelegenheit in den Gerichts saal zu bringen. Namens der sozialdemokratischen Fraktion spricht Gen. Preiß gegen das Anslieferungsbegeh ren, da Gen. Hermann in Ausübung eines öffent lichen Mandates gewirkt habe und als solcher den Schutz der Immunität genieße. Die Sozialdemo kraten werden daher aus prinzipiellen Gründen für den Antrag des Rechtsausschuffes stimmen,. lehnen aber dessen Begründung ab, da bei Erledigung des Auslieferungsbegehrens den Rechtsausschuß die Frage der Verjährung überhaupt

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Außferner Zeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 28.06.1913
Umfang: 20
„Eine interessante Ge richtsverhandlung" des weiteren und breiteren über diese Gerichtsverhandlung ergangen sind. Hermann Lechleitner, Kaufmann in Elmen, hat, wie er ursprünglich „feierlich" behauptete, auf An- raten seines Rechtssreundes, des Dr. Hermann Stern in Reutte, seine Tochter Anna angewiesen, nach Reute zu gehen und dort in der Kanzlei des Dr. Stern eine auf ihn, das ist auf den Vater, lautende Voll macht mit dem Namen ihrer im Jahre 1908 verstor benen Schwester H e r m i n e zu unterschreiben

zu demselben. Das Urteil des Erstrichters, Hermann Greinz in Reutte, lautete bei Hermann Lechleitner und Dr. Stern auf drei Tage verschärften Arrests, bei Anna Schlichterle, geb. Lechleitner, auf 24 Stunden Arrest; ferner auf Tragung der Prozeßkosten. Gegen dieses Urteil nun legten "beide Parteien Berufung ein: die drei Verurteilten gegen den Schuldspruch, der Staats anwalt gegen das zu niedrige Strafausmaß. Bei der Berusungsverhandlung führte den Vorsitz der Ober landesgerichtsrat Dr. Stefan i; als Beisitzer fun

gierten die Landesgerichtsräte Dr. v. Römer, Dr. v. Ratz und Dr. Perthaler, als Staatsanivalt fungierte Dr. R a m p o l d, als Verteidiger die Advokaten Dr. v. Wackernell und Dr. Pusch, und ztvar ersterer für Dr. Stern, letzterer für Anna Schlichterle und Hermann Lechleitner. Das Urteil des Bezirksgerichtes Reutte. Bei der Verhandlung, die um 3 Uhr nachmittags begann und um 8 Uhr abends schloß, wurde zunächst das Urteil des Bezirksgerichtes Reutte verlesen; dar aus ist zu entnehmen, daß Hermann

, das er mehrfach und feierlich gegeben und beteuert, widerrief. Anna Schlichterle hat sich vor dem Gericht fälschlich als Hermine ausgegeben und dadurch den Be- amten getäuscht, indem sie ihm gegenüber behauptete, sie heiße Anna°Hermine. In der Urteilsbegründung wird betont, daß Dr. Stern als Rechtsanwalt einen bewußt strafbaren Rat erteilt habe, mildernd wurde bei ihm angenommen, daß er keinen direkten Nutzen da von geschöpft habe. Soweit das Urteil und seine Be gründung durch den Einzelrichter Hermann Greinz

in Reutte. Auf den entschiedenen Wert dieses Urteils werden wir noch znrückkommen. Das Zeugenvcrhor. Der Gerichtskanzlist A g r e i t e r sagt aus, daß er das Frl. Lechleitner damals gefragt habe, wie sie mit dem Taufnamen heiße, worauf sie ihm geantwortet habe: Anna. Auf dieses hin habe er zu ihr gesagt, auf der Vollmacht stehe doch Hermine; tvie denn das zu erklären sei. Da habe sie gemeint, sie heiße Anna und Hermine. Hermann Lechleitner erklärte, als man ihm vor Augen gehalten, er könne eventuell

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.05.1946
Umfang: 8
Ein Korfcher für öie Tiroler Dauern Der tirolische Gelehrte Ilniv.-Prof. Dr. Hermann Wopfner, welcher am 21. Mai seinen 70. Ge burtstag beging, ist dem Landvolk und besonders den Bauern Tirols ein alter Bekannter. Es trifft selten auf, daß ein Mann der Hochschule sich so ver bunden wissen darf, wie der Geschichtsschreiber des Tiroler Bauernstandes Dr. Wopfner. Dr. Wopfner hat sich durch seine Forscherarbeit um die Geltung und das Verständnis des Bauern standes in Tirol besondere Verdienste

eng zusammenhängt, ein geistiger Herold des Eigenrechtes unseres Landes, das gerade die ehrenvolle Geschichte der Tiroler Bauern glänzend rechtfertigt. Mögen seinem Wirken für unsere Bauern und da mit für den Kern unseres Landes noch eine Reihe gesunder, schaffensfroher Jahre durch Gottes Huld beschieden sein. Von seinem Schüler Prof. Dr. Fr. Kolb. Kesrschrrst für Hermann Mopfner Zur Vollendung des 70. Geburtstages Prof. Dr. Hermann Wopfners haben sich verschiedene österreichische Volkskundler

zusammengetan, um 'dem Bahnbrecher auf den Gebieten der Sied lungsgeschichte, Hausbauforschung und Arbeits kunde in den österreichischen Alpenländern eine Festgabe unter dem Titel: „Volkskundli ches aus Ö st erreich und Südtirol" zu widmen. Trotz der kurzen Frist konnten folgen de Beiträge in den Rahmen eines Buches ausge nommen werden: Bild Hermann Wopfners und Widmung der Herausgeber. Altes Brauchtum aus dem Hausruckviertel, von Hans Anschober. Geburt und Taufe im oberösterreichischen Brauchtum

Santftaller. Kunst und Volkstum im Wiener Vormärz, von Leopold Schmidt. Die Ausbreitung des Christentums von Veldi- dena aus, von Heinr. Schüler. Der Begriff „Volk" nach alpenländischen Ur kunden, von Otto Stolz. Leben auf mittelalterlichen Burgen Südtirols, von Josef Weingartner. Vorarlberger Tanzmusik, von Raimund Zoder. Verzeichnis der Veröffentlichungen Hermann Wopfners. nach einer Zusammenstellung von Li selotte Schneider, bearbeitet und ergänzt von Anton Dörrer. Dieses stattliche Werk erscheint

als 1. Band der neuen Buchreihe „Volkskultur in Österreich und Nachbargebielen", welche A. Dörrer und Leop. Schmidt im Österreichischen Bundesverlag zu Wien herausgegeben, und dürfte in etlichen Wochen im Buchhandel erhältlich fein. Die Mit wirkenden wollen mit dieser Festgabe und ihrer Voranstellung innerhalb der neuen österreichi schen Volkskunde-Buchreihe die wissenschaftliche Stellung Hermann Wopfners als führenden Kul tur- und Wirtschaftshistoriker und Volkskund ler kennzeichnen und ihre besondere

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 6
Datum: 02.04.1938
Umfang: 6
von größter Bedeutung ist die Hebung der österreichischen Boden schätze. Auch hier Sofortmatznahmen. sofort weiterer Ausbau und Steigerung der Pro duktion der Alpinen Montanwerke bis zum doppelten Ausmaß und sofortige Einstel lung von weiteren 500 Abeitern und spä ter von weiteren 1000 Arbeitern. (Ein wahrer Beifallsorkan braust durch die Halle.) Die sofortige Untersuchung der Mög lichkeit der Erschlietzung weiterer anderer Eisenerzvorkommen durch die „Reichswerke Hermann Göring". Die großen Hütten werke

, denn er ist mit dir aus einem Land. Ernst Moritz Arndt. Mmisterpräsiöent Generalfelümarfchali Hermann Göring Ministerpräsident Generalfeldmarschall Hermann Göring ist nicht nur einer der ältesten und treuesten Gefolgsmänner Adolf Hitlers, er ist auch einer der markantesten und bedeutendsten Männer des national sozialistischen Reiches. Hermann Göring, der 1893 in Ro senheim in Oberbayern geboren wurd< kam 1914 als Leutnant an die Westfront, wo er zum Flugzeugführer ausgebildet wurde. 1915 wurde er ab g eschossen und v er wundet

. Trotzdem war er 1916 bereits wieder als Jagdflieger an der Front. 1918, nach dem Tode Freiherr von Richthofens, wurde Hermann Göring als einer der er folgreichsten deutschen Jagdflieger Kom mandant des berühmten Jagdgeschwaders „Frh. von Richthofen". Als Anerkennung für feine außerordentliche Tapferkeit und feine Leistungen wurde er mit dem höchsten deutschen Orden, dem Pour le Merite, aus gezeichnet. Von 1919 bis 1922 war er als Be rater bei ausländischen Luftfahrtgesellschaf ten tätig. Schon im Jahre

an füh render Stelle einzusetzen. Er wurde be reits 1932 der erste nationalsozialistische Reichstagspräsident. Nach der Machtergreifung 1933 wurde Hermann Göring preußischer Ministerprä sident. Reichsluftfahrtminister und General der Infanterie, 1934 Reichstag,ermeister und Reichsforstmeister, 1935 Oberbefehls haber der Luftwaffe und 1938 Generalfekd- marschall. Hermann Göring schuf im Aufträge des Führers die große neue deutsche Luft waffe, die modernste Waffe der deutschen Wehrmacht. Seiner Energie

und Tatkraft vertraute der Führer auch die Durchfüh rung des Vierjahresplanes an, der Deutsch land neben seiner politischen auch die wirt schaftliche Freiheit und Unabhängigkeit si chern wird. Reichsautobahnen inBsterreich Generalbauinspektor Dr. Todt ent wickelte bei seiner Eröffnungsansprache zur Ausstellung „Die Straßen Adolf Hitlers" das Straßenbauvorhaben für Deutschöster reich. das grundsätzlich schon Hermann Göring in seiner Rede am Samstag in Wien verkündete. Die bereits bestehenden Stratzen- züge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 01.02.1957
Umfang: 8
zum „Beichten“ Der Silvestertag ist so recht geeignet, eine moralische Inventuraufnahme durchzufüh ren. Es ist ein Tag, an dem der Christ die Bilanz seiner Sünden und guten Werke zieht, mit Zerknirschung sein Überhängen, des Gebet erkennt und in die Kirche eilt. Zu diesen Sündern gehörte auch der 30jäh- rige Hermann H.; zumindest behauptete er, zu obgenanntem Zweck sich am Silverster. ta,I ln der Leibnitzer Kirche aufgehalten zu haben. Daß Hermann wirklich beichten wollte, glaubt ihm zwar niemand

, wenn gleich er am Silverstertag nachweisbar in allen Beichtstühlen gesessen hatte und er eine Beichte im Hinblick auf seine 14 Vor. strafen bitter nötig gehabt hätte. So vieles sprach gegen die von Hermann behauptete reuige Umkehr. Da war einmal der Umstand, daß er gar nicht gebeichtet hatte. Hermann brachte dagegen vor: Alle Beichtstühle waren besetzt. In Wirklichkeit konnte man das aber immer nur von einem Beichtstuhl mit Sicherheit annehmen, näm lich von jenem, in dem sich gerade Her mann den Blicken

der frommen Gemeinde entzog. Die Beweisstücke für seine profane Anwesenheit wurden später in Form von Zigarettenstummeln aufgefunden, was auf einen in der Kirche wenijg üblichen und einer zerknirschten Seele gar nicht anste henden Weihrauch hinzuweisen scheint. Wenn Hermann ein Moslem wäre, hätte man ihm seine frommen Absichten noch glauben können; vor Betreten einer Mo schee muß ma n sich nämlich des Schuh werks entledigen. Wenn aber ein Mann im Beichtstuhl die Schuhe auszieht, so spricht das sehr dafür

, daß er sich mit der Absicht trägt, entweder eine geruhsame Nacht zu verbringen oder auf leisen Sohlen ans Werk zu gehen. Hermann dürfte beides ins Auge gefaßt haben, wurde aber gestört und schlich sich auf den Socken in ©inen Beicht- Stuhl. Doch wurde er vom Küster aufge scheucht. Da sich aber zu dem besockten Mann die Schuhe in einem anderen Beichtstuhl und in einem dritten eine Maurerklampfen fan den, ging dem Küster ein Kirchenlicht auf. Ein Blick auf den eisernen Krippenopfer stock sagte ihm, daß alle diese Dinge

sehr gut zusammenpaßten, die Spuren am Opfer, stock legten Zeuigpis wider die Maurer klampfen ab und diese wieder gegen Her mann. Das fand auch der Grazer Richter, vor dem Hermann seine verspäteten Reue, und Bußtränen vergoß und beteuerte, nur beim Beichten nicht an die Reihe gekommen zu sein. Diese späte Reue wird besonders ver ständlich, wenn man weiß, daß Hermann schon am Neujahrstag ins Arbeitshaus hätte „einrücken“ sollen, weil er seine bedingte Entlassung aus dem Arbeitshaus wegen

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 5 von 14
Datum: 24.12.1949
Umfang: 14
der vielen Wildwestgeschichten in sich aufgenommen hatte, der wurde bald ganz von selber in Ermangelung anderer Jagdmöglichkeiten zum leidenschaftlichen Taubenjäger. Einer der tüchtigsten, schlaue sten und verwegensten aus dieser heimli chen Gilde war unser Mitschüler Hermann, den zu seinem Leidwesen die Natur mit einem verräterischen Rothaar ausgezeich net hatte. Er hat das Jagdverfahren ge gen die Tauben nach eigener Findigkeit vorbildlich ausgebaut. Es ist klar, daß Hermann nicht in der Stadt

herumknallen konnte wie ein Wilderer in den Bergen. Die Schleuder jedoch war ein geeignetes Werkzeug, das man sich noch dazu sel ber und billig anfertigen konnte. Sehr wichtig war ein anderes Stück für die Tau benjagd, nämlich der Havelock, ein Klei dungsstück, das heute selten mehr zu fin den ist. Unter der kurzen Pelerine konnte man leicht und unbemerkt mit der Schleu der hantieren. Und die weiten Taschen ver mochten allerhand Beute aufzunehmen. Tauten fätycz So ausgestattet, ging Hermann auf die Jagd

mit einem Gehilfen, der zu sein ich wiederholt die Ehre hatte. Irgendwo in einer möglichst einsamen Gasse lockten wir die auf Fenstersimsen und in Dach lucken wartenden Tauben durch ausge streute Brotkrümchen zusammen. Auf solche Fütterung waren die Tauben schon längst durch Tierfreunde abgerichtet. So bald sich dann das richtige Gedränge der allzeit gefräßigen Tiere gebildet hatte, kam Hermann wie von ungefähr und harm los heran. Er brauchte dann nur mitten in das Gewimmel das Geschoß (ein Blei kügelchen

) hineinzuschleudem, und schon wälzte sich eine Taube im Blute. So lau tet gewöhnlich die Redeweise in Aufsät zen. Hier aber gab es kein aufspritzendes Blut, sondern nur gebrochene Flügel und das genügte. Rasch mit der Beute in die Tasche und verschwinden! Das war Jagd fegei. Aber so einfach ging es nicht im mer. Einmal war Hermann schon schuß bereit, da sprang das Schoßhündchen einer bekannten Stadtratschen kläffend in die Taubenschar hinein. Und war es keine Taube, so sollte es diesmal der Hund

sein, der das Blei bekam. In ganz stillen Gassen wagte Hermann im Bewußtsein seiner Treffsicherheit manchmal auch einen Schuß auf eine einzelne Taube, die etwa auf einem Erkersims döste. Einmal ging freilich der Schuß zu hoch und in die Fensterscheibe. Da hieß es dann laufen und diese Gasse lange Zeit meiden. Wie der waidgerechte Jäger dem gefäll tem Wilde den Fang gibt, so vollendete der Taubenjäger sein tötendes Werk mit einem Würgegriff, der rasch wirken und in der Tasche vor sich gehen mußte

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 08.04.1934
Umfang: 8
alles au. Je eher du dein Ziel erreichst, um so besser für uns alle. Aber nur nichts überstürzen . . . lieber acht Tage länger warten. Auf keinen Fall darf er merken, worauf wir es abgesehen haben!" „Ich wer' det Kind schon schaukeln!" sagte Hermann Kniep- hake. 3. Peter Stoll trat in den Hellen, strahlenden Sommermorgen hinaus. Unwillkürlich reckte sich seine schlanke Gestalt, als habe er lange Zeit in einem engen Kasten gehockt und müsie die einzelnen Glieder erst wieder in ihre ursprüngliche Form

zu rückdehnen. Sein schmaler Gesicht mit den grauen, klaren Augen und stark ausgeprägten Zügen straffte sich. Der Muno öffnete sich ein wenig und atmete tief die warme Luft ein. Die Sonne umsprübte ihn mit tausend goldenen Lichtern und ließ ihn mit befreiender Wucht den gewaltigen Unter schied zwischen — drinnen und draußen empfinden. Er sah nicht zurück. Wandte sich nach links und stieß hier Zwanzig Schritte weiter auf Hermann Kniephake, der anscheinend dem Tor des Strafgefängniffes Plötzensee

nicht zu nahe kommen wollte, als befürchte er von dort aus eine Anziehungskraft, die ge fährlich werden könnte. Peter Stoll streckte ihm die Hand entgegen. „Na, Hermann?" sagte er. „Hast ia doch Wort gehalten. Freut mich ... ich glaubte bestimmt . . ." „Wat ick verspreche, halte ick ooch!" meinte Hermann Kniep hake lakonisch. „Und denn ... du hast mir doch . . ." „Ich Hab' dir zugesagt, dir ein bißchen unter die Arme zu greifen! Und das gilt noch!" Sie gingen ein paar Schritte. Kniephake deutete

auf den kleinen Koffer in Peter Stolls Hand. „Soll ick dir det Ding tragen?" „Nein, danke! Js nicht viel drin. Und weißt du . . . so mit einem Koffer über die Straße marschieren können, das er zeugt ... ich weiß nicht, ob du mich verstehst... das er zeugt geradezu ein Gefühl des Frohsinns! Man ist ein freier Mann, der hingehen kann, wohin er will!" Hermann Kniephakes Blick streifte den ehemaligen Leidens gefährten mit einem anerkennenden Blick. „Fein in Schale bifte übrijens! Ick hätte dir beinahe jarnich

erkannt!" Peter Stoll lächelte. Das Lächeln eines Menschen, der es verlernt hatte und nun zum erstenmal wieder versucht. Ein wenig zaghaft noch, aber doch schon sich freimachend von langem Druck. „Das ist nur äußerlich. Hermann! Notabene, da erinnerst dkl mich an etwas: Mit dir kann man in deiner augenblicklichen Kluft gerade keinen Staat machen!" Kniephake schüttelte trübselig den Kopf. „Wenn man arbeetslos is und jrade vierzehn Tage draußen!" „Wir werden nachher in Berlin irgendwo einen Anzug

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