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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.06.1892
Umfang: 4
Geschichte Oester reichs einen wichtigen Platz einnimmt nnd dessen Name unlöslich verknüpft ist mit dem Schicksale der Deutschen in Oesterreich, mit ihrem Ringe» und Leiden, mit ihren Erfolgen und ihrem Mißge schicke. Es ist uumöglich, in dem kurzen Ranine eines Zeitungsaussatzes auch nur annähernd z» sagen, was Eonird Herbst war, was er bedeutete und ein wie weites Gebiet seine Leistnugsfähig'eit umfaßte. Eine kurze Skizze sei.,es Lebeuslaufes lassen wir hier folgen: Eduard Herbst wurde am 9. Dezember

u. s. w. Als Herbst aus dem Ministerium schied, trat er wieder in das parlamentarische Lelien zurück. Als sich im Jahre 1885 in Böhmen der Gegensatz zwischen den Altliberalen und den Jungiiationalen scharf zuspitzte, trat im Schluckenaner Wahlbezirke, den bisher Dr. Herbst vertreten hatte, der Führer der Jungen, Dr. Pickert, als Reichsrathskandidat auf. Dr. Herbst kaudidirre darauf in Prachatitz gegen den Fürsten Adolf Schw arze n ber g. unterlag aber nach rühmlichem Wahlkampfe dem Einflüsse, welchen Fürst

Schwarzeuberg und die Be amten desselben ausgeübt haben. Darauf wurde Dr. Herbst in der innere» Stadt Wien und in der R.'ichenberger Kammer gewählt. Dr. Herbst optirte für das Wiener Mandat, das er bis zu seinem Tode innegehabt hat. Znr Kraukheitsgeschichtc des nun Verblichenen ist zu melden: Herbst war vor sieben Jahren an einer schweren Lungenentzündung erkrankt, und seit her war seine Kraft gebrochen. Im letzten Winte- , zu Weihnachten, war er neuerlich an einer Lungen- ciitzi'lildilug erkrankt

und erlitt auch einen Schlag anfall. Er ging nach Merau, wo er sich crhoite, ohne jedoch vollständige Genesung zu finden. E> litt seit ungefähr dr.ißig Jahren an Luilgeneinphhfem, seit langem au >iner Degeneration des Herzens, und iieueftens befiel ihn abermals eine Lungenen!- zuiduug. Als die Aerzte die hohe Gefahr seines Zlstandes gewahrten, wurden die beiden Söhne Hrbst's telegraphisch nach Wien berufen, und di' Familie sendete auch nach einem Geistlichen ; als dei Letztere eintraf, war Herbst dcreits

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 27.06.1892
Umfang: 8
GasthofeS zum „Hirschen' H. vr. meä. Fink, nahm an seinem Hause bedeutende Verbesserungen vor, baute u. a. auch ein neues Badelocal sür Kaltwasseranwendungen jeglicher Art. — Die Fremdensaison hat zwar begonnen, ist jedoch noch schwach, was aber bei dem bekannten reg nerischen Juniwetter leicht zu begreifen ist. — Dcr Weg über denLorena-Pass wurde theilweise verbessert, ebenso dcr über die Loose; aufs Hochälpele ist eine Wegverbesseruug beabsichtigt. Dr. Eduard Herbst f. Das österreichische

Abgeordnetenhaus hat am Sams tag eines seiner ältesten, verdientesten Mitglieder ver loren, daS sich zugleich der allgemeinsten Hochachtung erfreute. Dr. Eduard Herbst, k. und k. geheimer Rath und ReichSrathS-Abgeordneter der innereii Stadt Wien, ist am SamStag nachmittags in Wien, in seiner Vaterstadt, um welche er sich ebensalls hohe Verdienste erworben, nach einem ehrenvollen und thatenreichen Leben im Alter von 72 Jahren plötzlich gestorben. Geboren am 9. December 1820 als der Sohn eines Advocaten

entfaltete Herbst auch als juridi- Schriftsteller eine umfassende Thätigkeit. Von wissenschaftlichen Arbeiten sind hervorzuheben: „Handbuch des österr. Strafrechtes', daS schon mehrere Auflagen erlebte, und „Einleitung in das österreichische StrafproeefSrecht'. Nach Erscheinen des Februar- Palei.teS von 1861 sowie bei allen späteren Wahlen bis 1885 wurde Dr. Herbst von dcn Landgemeinden dcr Bezirke Schluckenau-HainSpach in den böhmischen Landtag und in daS Abgeordnetenhaus dcs ReichS- ratheS gewählt

, in welchem er durch seine Rednergabe und seine Kenntnis dcr staatlichen Verhältnisse außer der dankbaren Verehrung dcr politischen Freunde bald die Führerschaft der deutfchliberalen Partei erlangte und auch die Achtung der Gegner gewann. Dr. Herbst betheiligte sich an allen wichtigeren Ver handlungen, war Mitglied der meisten Ausschüsse und war schon in der ersten Session unter anderem Bericht erstatter über die Bankacte und das Pressgesetz. Am 30. December 1867 ward Dr. Hcrbst zum Justiz- minister ernannt, wurde

als solcher von Sr. Majestät dem Kaiser durch Verleihung des Ordens dcr eisernen Krone erster Classe ausgezeichnet und blieb auf diesem Posten bis 12. April 1870. Er hat als Minister mehrere wichtige Reformen im Justizwefcn durchgeführt, so die Aufhebung dcr execntiven Schuldhaft, die Ein führung der Schwurgerichte für Pressdelicte, die Organi sierung der Bezirksgerichte -e. Bei seinem Rücktritte ans dem Cabinet wurde ihm die Winde eines geheimen Rathes verliehen. Aus dem Ministerium trat Dr. Herbst wieder in das alte

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