Geschichte Oester reichs einen wichtigen Platz einnimmt nnd dessen Name unlöslich verknüpft ist mit dem Schicksale der Deutschen in Oesterreich, mit ihrem Ringe» und Leiden, mit ihren Erfolgen und ihrem Mißge schicke. Es ist uumöglich, in dem kurzen Ranine eines Zeitungsaussatzes auch nur annähernd z» sagen, was Eonird Herbst war, was er bedeutete und ein wie weites Gebiet seine Leistnugsfähig'eit umfaßte. Eine kurze Skizze sei.,es Lebeuslaufes lassen wir hier folgen: Eduard Herbst wurde am 9. Dezember
u. s. w. Als Herbst aus dem Ministerium schied, trat er wieder in das parlamentarische Lelien zurück. Als sich im Jahre 1885 in Böhmen der Gegensatz zwischen den Altliberalen und den Jungiiationalen scharf zuspitzte, trat im Schluckenaner Wahlbezirke, den bisher Dr. Herbst vertreten hatte, der Führer der Jungen, Dr. Pickert, als Reichsrathskandidat auf. Dr. Herbst kaudidirre darauf in Prachatitz gegen den Fürsten Adolf Schw arze n ber g. unterlag aber nach rühmlichem Wahlkampfe dem Einflüsse, welchen Fürst
Schwarzeuberg und die Be amten desselben ausgeübt haben. Darauf wurde Dr. Herbst in der innere» Stadt Wien und in der R.'ichenberger Kammer gewählt. Dr. Herbst optirte für das Wiener Mandat, das er bis zu seinem Tode innegehabt hat. Znr Kraukheitsgeschichtc des nun Verblichenen ist zu melden: Herbst war vor sieben Jahren an einer schweren Lungenentzündung erkrankt, und seit her war seine Kraft gebrochen. Im letzten Winte- , zu Weihnachten, war er neuerlich an einer Lungen- ciitzi'lildilug erkrankt
und erlitt auch einen Schlag anfall. Er ging nach Merau, wo er sich crhoite, ohne jedoch vollständige Genesung zu finden. E> litt seit ungefähr dr.ißig Jahren an Luilgeneinphhfem, seit langem au >iner Degeneration des Herzens, und iieueftens befiel ihn abermals eine Lungenen!- zuiduug. Als die Aerzte die hohe Gefahr seines Zlstandes gewahrten, wurden die beiden Söhne Hrbst's telegraphisch nach Wien berufen, und di' Familie sendete auch nach einem Geistlichen ; als dei Letztere eintraf, war Herbst dcreits