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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 20.10.1906
Umfang: 12
e nt- sernt werden soll. Ter maxyarische Mößen- wahn wird nun geradezu unausstehlich und doch findet n an nickt 5en Mut, ihm einmal entgegenzutreten. der neuen Wache in Verlin, wohin Sie jetzt transportiert werde«', zeigen!' Ich machte, erzählte der Bürgermeiner weiter, den Hauptmann darauf aufmerksam, daß ich unterwcgs keinen Fluchtversuch machen würde, dann gestattete er nur, daß meine Frau mich nach Berlm begleiten dürfe und ordnete an, daß nur ein Grenadier, der sich auf den Kutfchbock zu setzen

habe, mich nach Berlin bringen solle. — Tie Soldaten, welche der geriebene Spitz bube zu seinem Gaunerstreiche benützte, erzählien: Ter Herr „Havpimann' erteilte den Besehl in sehr energischer Weise: „Die abgelöste Wache hat sofort meinem Befehl zu folgen, um aus allerhöchste Anordnung des Kaisers eine Ver^ Haftung vorzunehmen.' Die Mannschaft zweifelte keinen Augenblick, daß sie einen wirklichen Hauptmann vor sich habe. Da er außerordentlich sicher auftrat, fügten sich die Soldaten seinen Befehlen

, nur auf dem Bahnhof Köpenick erlaubte sich der aufführende Gefreite dem Vorgesetzten zu bemerken, daß sämtliche Mannschaften ohne Mitiagsmahlzeit seien. Ter Hauptmann ließ nun die Gewehre zusammensetzen und ordnete in einer Gastwirt schaft die Beköstigung der Mannschaften an. Währenddessen emsernte er sich auf kurze Zeit, wahrscheinlich um die Wagen zu requirieren, die später vor dem Rathaus vorfuhren. Nach dem Essen instruierte der Hauptmann die Mann- ^k N l.Z ' '>> Aoal ^arsamente. Immer wicder steigen Wolken

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 20.10.1906
Umfang: 8
das Rathaus besetzen und sämtliche Ausgänge, selbst die des Ratszauskellers, sperren und befahl, niemand aus dem Gebäude zu lassen. Dann ließ er den Bürgermeister Dr. Langerhans zu sich rufen, wies ihm eine angebliche Depesche des Kaisers vor. auf Grund deren der Bürger meister von Köpenick und der Rendant für ver haftet und die vorhandenen Barbestände für beschlagnahmt erklärt wurden. Der Hauptmann, ein Mann von 45 bis 50 Jahren, gewährte dem Haupt der Stadt eine kurze Frist, seine sieben Sachen

zu packen, und ließ ihn und den Rendcmten dann nach dem Hof bringen, wo drei Equipagen zur Abfahrt bereit standen. Auf dringende Bitte wurde dem Bürgermeister gestattet, seine Frau mitzunehmen. Unter militärischer Bewachung fuhren die Wagen dann nach der neuen Wache in Berlin Unter den Linden ab. Der Hauptmann aber blieb im Rathaus, setzte sich dann m den Besitz des Barbestandes von 4000 Mark, ging nach dem Bahnhof, löste sich hier eine Karte für vierzig Reichspfennig, fuhr nach Berlin

ein Vorfall sich abspielen als das Gaunerstück von Köpe-uck, an das die Bewohi^r des Städtchens noch lange denken werden. Kühnere und größere Raubtaten sind verübt worden, aber wohl me hat ein Räuber so alles auf die eine Karte: „Düpieren' gesetzt als gestern der verschwundene Hauptmann. Zu nächst, wie richtig der Verbrecher die P'yche des gedrillten preußischen Soldaten berechnet. Er spekuliert auf den unbedingten Gehorsam der

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