Redakteur Autoa Oderkofler. Druck m Vom Berg Jsel, 23. Oktober.') (Ultramontane Kreuz- und Querzuge.) Wohl mit sehr großer Freude wurden wir erfüllt, als wir im „Tiroler Bothen' von den Auszeichnungen lasen, die dem Hauptmann der Landesschützen-Kompagnie von Kitzbichl, Herrn Mühl berg er, und dem Hauptmann der 1. Jnnsbrucker Scharfschützen- Kompagnie, Herrn Zimmeter, für ihre tapfere Haltung im Gefechte zu Theil geworden. Herr Hauptmann Mühlberger erhielt den eisernen Kronenorden, Herr Hauptmann
Zimmeter das Militär-Verdienstkreuz mit der Kriegsdekoration. Das Volk fühlt sich geschmeichelt, wenn man seme Führer, die sich durch Tapferkeit und Umsicht hervorgethan, ehrt. Schmerzlich aber berührte es. unter den Ausgezeichneten den wackern Hauptmann der < Landecker Landesschützen-Kompagnie, Herrn Wachter, zu vermissen. Bekanntlich ist diese Kompagnie Heuer am härtesten mitgenommen worden. Im Gefechte bei Tezze wurde sie förmlich deziulirt; denn sie hielt gegen einen weit überlegenen Feind
^ aus, bis sie aus Mangel an Munition sich zurückziehen mußte. Man weiß, daß Herr Hauptmann Wachter fortwährend in den ersten Reihen im heftigsten Kugelregen gestanden ist, seine Leute zu Muth und zur Ausdauer anfeuernd; beim Rückzug war er mit dem Feld- kaplan der letzte, 'der den-Kampfplatz verließ, darum Hätte es die Landecker auch gefreut, wenn man ihrem Hauptmann die volle Anerkennung durch eine höhere Auszeichnung gezollt hätte. Und uns hätte es nicht weniger gefreut. Wir wollen nicht untersuchen, warum man fich
etwa bewogen sand, dem Hauptmann der Landecker Schützen, der nicht weniger geleistet, als manche, seiner Kollegen im regulären Militär, die auch hiefür entsprechend mit irgend einem Orden aus gezeichnet worden, nur eine emfache Belobung zuzuerkennen. Wir wissen wohl, daß ein Herr Jäger-Major die Landecker-Schützen, weil sie sich geweigert, einen unnützen Streifzug ins feindliche Gebiet zu machen, wie man sagt, mit dem sie leicht hätten abgeschnitten werden können, beschuldigte, „Weiber
^ in ihrer Mitte zu haben, und dadurch mit oem Hauptmann Wachter in Konflikt geriet^ Glauben aber dabei doch nicht, daß bei uns in Oesterreich der bureaukratische Zopf.noch so stark sei, daß die- Worte eines Militärs gewichtiger, in die Wagschale fallen sollten,. als Thatsachen. Wir hoffen, daß hier nur ein „Uebersehen' stattgefunden, und daß man sich hohen Ortes beeilen wird, das Gefehlte besser zu machen, um so mehr, da, wie wir dafür halten, der Eindruck, den es auf das Jnnthalervolk hervorrufen