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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 27.10.1906
Umfang: 16
nicht ein „Hauptmann" mit solchem Gesicht, der morgens, wenn die Hähne krähen, in dem Landstädtchen Köpenick eine Destillation betrat, um sich dort den Kaffee servieren zu lassen, Mißtrauen erregen? Was ging mich aber schließlich seine Hauptmann schaft an. Ich bin Wirt. Er war mein Gast, be zahlte schließlich und ging seiner Wege. Alles übrige war Sache der Polizei. Nach Verlassen meines Lokales hat er das Rathaus besichtigt, wohl um die Eingänge desselben zu zählen und zu berechnen, eine wie große Truppenmacht

„Herr Hauptmann", der sich bis Köpenick den Blicken der Soldaten nach Möglichkeit weise ent zogen hat, dort Mittagbrot und Getränke auffahren läßt, hat er gewonnenes Spiel. Wenn die Grena diere fest zu ihm, dem angeblichen Offizier, standen, so war die Sache gemacht. Das war seine Spe kulation. Alles übrige war Kinderspiel. Haftbefehl' Dort stehen meine Truppen mit anfgepflanztem Bajonett! Sie sind meine Legitimation! Den Juristen wagte er nicht, irgend ein gefälschtes Schriftstück vorzulegen. Daun

vielleicht sofort ein solches Mißtrauen erzeugt worden, daß es vielleicht doch wohl gelungen wäre, den Gauner zu entlarven. 2. Warum ist denn dem mit seinem Kassenraub — ohne Truppen — einsam abziehenden „Hauptmann" kein Mensch ge folgt? Kein Gendarm, kein Polizeibeamter, kein resoluter Bürger? Die im Rathaus internierten Beamten konnten nicht folgen, weil die Soldaten vom Herrn Hauptmann den Befehl erhalten hatten, noch eine halbe Stunde lang (so viel wollte der Gauner Vorsprung haben!) auf ihrem Posten

können, denn für einen echten Hauptmann war wirklich kein Grund vorhanden, dort auszu- j steigen. Da er keine Militärmacht mehr bei sich i hatte, so war die Ueberwältigung des alten, ^ klapperigen Kerls durch einen Schutzmann Kinder- : spiel. Die altgedienten Soldaten (Gendarmen, ! Polizeibeamte und auch Bürger) hätten doch An- ! stoß nehmen müssen an der verdächtigen äußeren | Erscheinung. Wurden sie nun noch vom Rathaus ! aus benachrichtigt, daß er Geld mitgenommen ; hatte — was geht denn den preußischen König

beschwindelte. Diesem B. ist es ! z. B. in Dresden gelungen, auch die Polizei voll ständig zu täuschen, die für seine Zwecke — ich : glaube zur Eröffnungsfeier der patriotischen Gründ ung — einen Platz absperrte, während der i Schwindler mit dem Geld im Beutel verduftete. Dieser Gauner ist mit ähnlicher Kühnheit und ‘ Geriebenheit zu Werke gegangen wie der Köpenicker ■ Räu berhaup tmann. Das Signal paßt aber nicht ; ganz auf ihn. Er ist bartlos und viel jünger, als der „Herr Hauptmann". Mag der Pseudo-Garde

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 20
Datum: 30.08.1913
Umfang: 20
hat mit seinem Herrn diesen, einen Hauptmann, durch einen Schuß schwer verletzt, eine Dame, die bei dem Offizier zu Besuche war, ge tötet, einen Unteroffizier, der ihn festnehmen wollte, schwer verletzt und dann sich selbst aus dem Fenster gestürzt. Wir erfahren über das gräßliche Verbrechen, das an die Blut taten der indischen Amokläufer mit ihren: Blutdurst erinnert, folgende Details: Seit nicht langer Zeit diente in der Leib- garde-Jnfanteriekomvagnie als Gardehauptmann der Haupt mann Wilhelm Eisenkolb

, der sich wegen seiner Liebens würdigkeit allgemeiner Beliebtheit erfreute. Hauptmann Eisen kolb hatte den 23jährigen Rajko Jakobovics als Offiziersdiener zu geteilt. Der Diener war verschlossen und außerordentlich jäh zornig. Sonntag nachmittag war Hauptmann Eisenkolb im Gardepalais geblieben. Er erwartete eine Dame zu Besuch und der Diener hatte die Vorbereitungen zu treffen. Mit Unlust kam Jakobovics den Aufträgen nach und erhielt auch deshalb von seinem Herrn Tadel. Als die erwartete Dame kam, führte

sie Hauptmann Eisenkolb in sein Zimmer und blieb mit ihr im Gespräche. Jakobovics hantierte im Vorraum herum. Dort steht ein Waffenkasten, in dem der Offizier mehrere Revolver und sonstige Schießwaffen aufzubewahren pflegt. Der Kasten war nicht geschlossen. Hauptmann Eisen kolb saß ahnungslos mit seinem Gaste im Zimmer. Soldaten hörten draußen, daß Jakobovics mit einemmal halblaut vor sich hin sprach und Drohungen ausstieß. Da er mit den Waffen hantierte und seine Drohungen ernstgemeint schienen, hielten

es die Leute für ihre Pflicht, das Benehmen des Offiziers diener« seinem Herrn zu melden. Sie traten in das Zimmer und machten erregt Mitteilung, das Jakobovics draußen stehe, sich in immer größeren Zorn hineinrede und in bedrohlicher Weise mit den Waffen hantiere. Hauptmann Eisetckolb gab allsogleich den Auftrag, die Kaserninspektion zu verständigen und eine Patrouille zu holen, die den Mann in Präventiv haft setzen sollte. Die Soldaten eilten, den Auftrag zu er füllen. Der Offizier, der den Ernst

der Situation zu unter schätzen schien, blieb mit der Dame und dem augenscheinlich wahnsinnig gewordenen Offiziersdiener allein. Ehe die Pa trouille noch kommen konnte, war der Offiziersdiener in das Zimmer gestürmt. Er stieß wilde Drohungen aus und ehe der Hauptmann ihm entgegentreten konnte, hatte der Mann auf Hauptmann Eisenkolb einen Schuß abgegeben, der mit durchschossener Schläfe schwer verletzt zusammenbrach. Dann wendete sich der Wahnwitzige gegen die Dame, setzte ihr den Revolver auf die Brust

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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 12
Datum: 10.09.1905
Umfang: 12
Verlause des heutigen Ver höres, daß er die Stiefel verloren habe und gern bereit sei, sie zehnfach zu ersetzen. Ist das so richtig protokolliert, Angeklagter? Jawohl, Herr Hauptmann, entgegnete hier der arme, gefolterte Valentin, dem wiederholt vom Scham und Schmerz die Thränen in die Augen getreten waren, und der nun in allem Ernst meinte, sich von der ihm unschuldig aus erlegten Schmach mit Geld loskanfen zu können. Das war aber nicht die Meinung Dangel- meiers. Er war vielmehr nun erst recht

von der Schuld Valentins überzeugt, und setzte, um ihn noch mehr in Widersprüche zu verwickeln, das Verhör fort, wie folgt: 958 Wenn ich Ihrer letzten Aussage, daß Sie die Stiefel verloren haben, Glauben schenken soll, dann müssen Sie mir sagen, wie das zu gegangen ist. I bitt g'horsamst, Herr Hauptmann, das kann i net sagen. I han sie halt verloren und will sie gern zehnfach ersetzen. Nein, nein! So einfach geht denn das,doch nicht. Wenn Sie mir nicht sagen können, wie, wann und wo Sie die Stiefel verloren

haben, muß ich annehmen, daß Sie mich nun erst recht anlügen und die Stiefel für sich behalten und veräußert haben. Noi, noi, Herr Hauptmann, i will sie ver loren haben. Was soll das nun wieder heißen? Vorhin, sagten Sie, Sie haben die Stiefel verloren, und jetzt wieder, daß Sie sie nur verloren haben wollen. Welche von Ihren Aussagen halten Sie aufrecht? Daß i die Schüechle — Die Stiefel, zum Donnerwetter! Die Stiefel, will i sagen, verloren han. Wann ist dies geschehen? Wia i von Pergine

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 19.07.1925
Umfang: 16
von dem Tiro ler Ehrenglanze zu sagen. Mörl hatte ja auch schon die Sonnenburger Scharfschützen-Kompagnie zu sammengestellt, auch er war in Bereitschaft, über den Berg Jsel zu ziehen. Als vor dem Abmarsch Hauptmann Aigner kom mandierte: „Stellt euch zum Gebet!" beschlich ein eigentümliches, wehmütiges Gefühl das Herz der Studenten. Es trat eine feierliche, lautlose Stille „Werd' ich an den lieben heimatlichen Herd, werd' ich unverletzt wiederkehren? Es geht zum ernsten Wafsentanz!" so fragte

sind ja noch die Jungen und die Alten." Eine zweite Studenten-Kompagnie unter Pro fessor Böhm als Hauptmann war ihnen noch nach gerückt, doch sie kamen nicht zum Handkuß; sie machten von Roveredo aus ermüdende, ange strengte Streifzüge. — Als der Ruf des bedrohten Vaterlandes den stu dierenden Tirolern zu Wien an die Ohren drang, erwachten auch in ihnen die Anklänge an Anno Neun; lebte ja dort noch der alte Haspinger, zwar nicht mehr als der feuersprühende Rotbart in rauher Kutte, sondern als greiser Vorortpfarrer

gelähmt. Doch alle waren nicht so; es schmerzte viele, daß man sie in ihrem eigenen Vaterlande, das mit ihrem Herzblute zu verteidigen sie gekommen waren, kühl empfange. Aber was kümmerten sich die andern, starke Geister, um dumme Bauern; die sind für hohe Ideen nicht empfänglich. Und hohe Ideen hatte der junge Hauptmann der Wiener Akademiker jedenfalls. Vor allem war er ein Erzdeutschtümler, natürlich schon wegen seiner Lieblinge, der deutschen Dichter; zweitens schwärmte

mir einer seiner Kriegsgenossen, am Ende der Stadt das düstere Kloster der Klarissinnen erblickt und es sei in ihm die menschenfreundliche Idee aufge taucht, die dort eingesperrten Nonnen aus ihrem Gefängnisse zu befreien Vielleicht hätte er auch nach lebendig eingemauerten Nonnen gesucht; das hätte einen herrlichen Stoff für die Gartenlaube abgegeben, wenn es mit der dichterischen Feder Dolfeles ausgeschmückt worden wäre. Warum der Hauptmann sein menschenfreund- liches Vorhaben nicht ausgeführt hat, wußte

mir mein Gewährsmann nicht anzugeben. Vielleicht sah er doch ein, daß die Bürger von Brixen es als einen schlechten Spaß aufnehmen und etwa gar nach ihrer Sitte mit Grobem, d. h. mit Kniitteln vergelten möchten, und gegen Waffen zu kämpfen, schickt sich für einen Schöngeist nicht. Mit Gruseln ob diesem unheimlichen Ort zog der Hauptmann südwärts. Als Haspinger an dem Klösterlein bei Klausen vorbeimarschierte, dachte er zurück an die Zeit vor 39 Jahren. Soeben tönte dumpf der Chorgesang vom Kirchlein heraus

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.08.1942
Umfang: 4
und den letzten, aus gleiche Weise besetzten, war die Lokomotive raü- giert, das unersetzliche Herz des Zuges. (Denn sie war neben einer kleinen Verschublok die einzige, die den Männern noch zur Verfügung stand.) Auf dem Führerstand befanden sich diesmal fünf Män ner. Zwei deutsche Soldaten, zwei russische Eisen bahner und Hauptmann R., der.Führer des Pan zerzuges: Ihm mochte, wie es in den brennend wachen Minuten vor einer großen Entscheidung zuweilen geschieht alle Kämpfe und Nöte seines bewegten Lebens

die unergründlich tiefe, männliche Freude am Wagnis und an der Verantwortung. Kein graues Schläfen- haar konnte sie schwächen, die Lust am Kamps war nur von härterer Entschlossenheit noch getragen. Es war nicht mehr weit vor dem Bahnhof N., da erkannte Hauptmann R. Sicherungen im Walde. Waren es Deutsche? Die Vermummung und die Dämmerung ließen nichts klar erkennen. Beide Seiten verhielten sich ruhig, der Zug konnte unge hindert passieren. Auch die Brücke vor der Bahn- hofeinfahrt war so gut wie in Ordnung

, eine kleinere Sprengstelle an einer Schiene überfuhr der Zug ohne Schaden. Im zischenden Dampf, der aus vielen undichten Poren der Lokomotive quoll, erkannte Hauptmann R. vielfache Bewegung im Bahnhof. Als er die Einfahrtsweiche langsam passierte, traten zwei Gestalten aus dem Wärter haus, eine dritte stand nahe am Geleise: Bolsche wisten! Ded Hauptmann ließ halten und fragte in russischer Sprache: „Wo kommt ihr her?" Die Sowjetsoldaten blickten Unschlüssig den Zug ent lang, von vorne bis zum letzten Wagen

war nichts zu sehen als das Gesicht dieses Offiziers. „Seid ihr Tovainschtschi?" „Ja, ja" — der Hauptmann wollte das keimende Mißtrauen rasch beschwich tigen. In diesem Augenblick riß einer die Maschi-. nenpistole von der Schulter, zwei andere brachten ein MG. am Bahndamm in Stellung. Der Haupt mann duckte sich hinter die schützende Wand des Führerstandes. „Vorwärts!" befahl er. Er dachte an die Verwundeten. Als der Zug mitten im Bahnhof hielt, bemäch tigte sich der^ Bolschewisten beispiellose Verwir rung

vereinzelte Schüsse. « Der Hauptmann indessen suchte mit fieberigen Augen den Bahnhof ab, Wagen für Wagen, Gleis für Gleis. Wo war der Lazarettzug geblieben? Wieder hüllte die Lokomotive Menschen und Dinge in Dampf, wie Nebelwände schoben sich die Schwa den am Führerstand vorbei, lösten sich, zerflat- terten, gaben für Sekunden ein neues Bild der Verwirrung frei. Wo waren die Verwundeten? Der Hauptmann suchte und suchte. Das Feuer wurde stärker, die Sowjetoffiziere gewannen all mählich die Oberhand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 25.03.1931
Umfang: 10
, von besoffenen Offizieren mutwillig vom Zaune gebrochenen Anlaß ihr Leben lasten mußten, müsten sich heute in daS Los finden, daß ihr Gatte oder Sohn als Held bei einer Kriegerdenkmalenthüllung, der- bunden mit Heimwehr-Wimpelweihe, „gefeiert" werden. Aber nicht immer gab es auf dem Eol di Roda so traurige Erlebnisse. Ich möchte nur einen speziellen Fall erwähnen: Wer von den Kaisersägern des 2. Regiments kannte nicht den lieben und kameradschaftlichen Hauptmann M i no di llo der 1. Kompagnie? Ich glaube

, sondern, als Bataillonskommandant einer anderen Truppe. Er war aber nicht lange dort, denn eines schönen Tages hieß es. der Herr Minodillo sei der Behandlung seiner Mannschaft würdig, aus dem richtigen Ort gefallen. Er saß eben auf der Latrine, als ihn ein italienisches Schrapnell überraschte und der Zünder ihm die Schädel decke eins chlug. Von diesem Hauptmann Minodillo wäre noch ein mir sehr gut in Erinnerung bleibender Fall erwähnenswert: Es war beim gleichen, oben erwähnten Gefecht am 14. Februar auf der Kote 419

bis an die obere Waldlisiere, von wo es noch 200 Schritte bis zur feindlichen Stellung waren. Nun mußten wir aber den Anbruch des Tages ab- warten. Diese Pause benützte unser Hauptmann, um sich mitLikörfürdienächstenStundenCourage einzuflößen, denn im nüchternen Zustande habe ich ihn nie gesehen, einen Angriff machen. Unsere Kompagnie war etwas mehr vorgerückt, als die Verbindung nach rechts und links. Doch dos kümmerte unseren Hauptmann nichts mehr. In ihm hatte der Likör ja schon seine Wirkung getan

Granate das Lebenslicht ausblase. Doch wie schon so oft. ich blieb auch diesmal vom „Helden tod" verschont. Wir hatten ungeheure Verluste, ein Kadett war der einzige Offizier, der noch unverletzt war. Und da auch der Hauptmann verwundet war — einen Armstreiffchuß —, übertrug er nun auf folgende Weise dem Kadetten das Kompagniekommando: Er befahl den Kadetten zu sich. Dieser mußte sich neben ihn hin legen. Und nun erteilte ihm der Hauptmann die Befehle. Der Kadett hielt aber seinen Kopf knapp

auf den Boden, um vor den feindlichen Geschossen besser gedeckt zu sein, und horchte so dem Hauptmann zu. Als jener aber dies be merkte, packte er ihn mit dem noch nicht verwundeten Arm,. riß ihn auf und befahl ihm, nach vorwärts zu schauen: „Denn vorne ist der Feind, Sie Schwein!" Es ist aber keine ganze Minute vergangen, daß der Kops des Kadetten lautlos zur Erde sank, eine russische Kugel drang ihm durch die Hirn schale ein und kam beim Genick heraus, so daß das Fleisch und die Fransen des Mantelkragens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 11.11.1931
Umfang: 12
, sondern auch bei uns auswirken müssen, so braucht es wohl kein weiteres Wort mehr, um über den Ernst der Situation ins reine zu kommen. Tiroler Landtag. MOetoa. Worte über Gerbart Hau-tmann. Von Rolf Hauser. Ms Vorfeier des NepuMikfeiertatzes gelacrgt heute abends im Innsbrucker Swdttheater das soziale Drama „Vor Sonnenaufgang" von Gerhart Haupt mann zur Erstaufführung. Die Worte über Gerhart Hauptmann wird der Schauspieler Hermann Brix sprechen. „Vor Sonnenaufgang." Ein soziales Drama. Von einem 27jghrigen unbekannten

zur Welt gekommen. Realschule, Landwirtschaft, Bildhauerei, Dichtung: seine schwankenden Wege. Bedingt durch den Wechsel der Wirk lichkeit. Die ihm Stofs, Vorbild, Ideal wurden. Dichte rische Erkenntnis letzten Endes triumphierte. Neue Wege waren unklar gezeichnet. Neue Aufgaben bewußt unklar gemerkt. Im Ueüerwinden der beiden erst zur neuen Tat geschritten. Gerhart Hauptmann gelangt. Sein Suchen nach Rich tung wurde Tasten nach Gefühl. Sern Gefühl aber Füh rung der Sehnsucht: Offenbarung der Leiden

der Menschen. Was gebunden war. mußte gesprengt werden. Damit: der Naturalismus entschieden! Sachliche Wirklichkeitsschilderung ist Bedingung des naturalistischen Dramas. Zeitgehende Verhältnisse werden Spiegelbild. Menschenbeobachtung und Menschenbeurteilung klare Sicht. Der Gesellschaftszustand die öffentliche An klage, Gerhart Hauptmann verstand. Er fühlte mit dem Volk. Er erfaßte das Volk. Er schrieb für das Volk. Nicht Konflikte, sondern Situationen. Nicht Taten, sondern Ereignisse. Nicht Leistungen

, sondern Leiden. Der Begriff „Volk" wurde sein Milieu. Bedingt durch: warme Anteilnahme^ tiefinneres Gefühl, gerecht soziales Empfin den. Gerhart Hauptmann wurde der Dramatiker des Vol kes. Der soziale Dichter. Damals, wie heute. War der soziale Unterschied. Hier reich und dort arm. Hier Elend und dort Verschwendung. Eben das Produkt jeglicher kapitalistischer Gesellschaftsord nung. Verkommenheit dre Losung. Nicht durch Not. Son dern durch Uebersluß. Reichtum wurde geschaffen durch zu fälligen Besitz

. Ohne Arbeit. Die Gemeinschaft, das Volk mußte hungern. Mit Arbeit. Das Spiegelbild der sozialen Ungerechtigkeit. Damals wie heute. Gerhart Hauptmann schrieb damals sein erstes Drama. Und wir führen es hier zum erstenmal auf. Heute. Dar um: „Vor Sonnenaufgang" ist mehr als ein Symbol ge worden. Nicht Schönheit. Nicht Herrlichkeit. Nicht Prunk. „Nur" verkommene Menschen die Umgebung. Wie sie sind und wie sie leben. Die mühelos Reichgewordenen. Die primitiv denkenden schlesischen Bauern

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.09.1920
Umfang: 6
Luffert, Kommandant des Gefangenenlagers Neuville, Belgien; Regimentsarzt Berforad, Gefangenenlager Mtlooits; Regi mentsarzt Nathan, Gefangenenlager Aschad; Hauptmann Thorek, Gefangenenlager M ^Uthausen; Hauptmann Mambruni, Gefangenenlager Mautho..sen; Hauptmann Hoffmann, Ge fangenenlager Mauthaust.«; Hauptmann Filk, Gefangenenlager Mauthausen; Regimentsargt Grauß, Gefangenenlager Nagy megyer: Hauptmann Pick, Adjutant des Generalmajors Basic, Kriegsgefangenenlager Hart bei Amstetten; Oberleutnant

o. Stafallo; Dr. Julius Donat, Gefangenenlager Braunau; Dr. Leoy, Gefangenenlager Pecs; Familie Paul Maro; Oberst Koller; Hauptmann Ernst Eisner, 14. Jnf.-Reg.; Attur Schnitzler (?); General Boroevic; G. d.. I. v. Henriquez, Komandant der 2. Jsonzoarmee; G. d. I. Rudolf Kralicek, Kommandant de« 16. Armeekorps; General major v. Röch; Oberst Karl Catinells; Oberst Ereoato; Oberst Hubert Guizel; Oberstleutnant Luche; OberstleuMant Alexander Beit; Major Graf Franz Claricini, Major Fordenstt; Haupt mann

Platzer; Hauptmann David; Regimentsarz» Dr. Emll Kolisc: Regimentsarzt Dr. Theodor Frank au» Prag: Leutnant BartefetzLeutnantHauser; Leutnant Johann Koch; Dr.Qulguiretz, Kommissär für schöne Künste; General Kraus, Armeekomman dant; General Eche: General Minaj; Oberst o. Kantz; Oberst Eüst (oder Eist); Oberst Trafchker; Oberst Iamnisk; Oberst Hotezki; Oberst Dogel-Kübel; Oberst Wintter; Oberst Schitz; Oberst Kotzka; OberstleuMant Maczecheni; OberstleuMant Wenzel Madresch; OberstleuMant Griesmeier

; Oberst Baron Worsus; Major Baselli; Major Marchest; Hauptmann Medilchka; Hauvtmann Hubert; Hauptmann Kutzak; Hauptmann Attur Driefel; Regimentsarzt Löw; OberleüMant Scheider; Ober- leuMant Langmahr. Die jugoslawische Liste. Die Liste der von Jugoslawien zur Auslieferung geforder» irrten Personen enthält etwa 300 Namen. E» zeigt sich jedoch, >aß der weitaus größte Teil der Personen keine Österreicher, ondern Ungarn und Tschechen sind. Die angefordetten Ungam Md vielfach Angehörige der Gendarmerie

August Buchte, vor dem Kriege in Leskowatz, Hauptmann Büchner au» Agram, Dr. Bubel, Militärarzt; Wilhelm Breitenbach, Ingenier; Bredel, General und Festungskommandant von Trebinje; Rudolf Braun, Hauptmann im 6. Regiment; Reserveleutnant Boldok; Blum Julius, Zioilkommisfär Niichitch; Binina, Kommandant des 78. Regiments: Ingenieur Benesch, Kommandant des Kreises Echabatz; Hauptmann von Benedek, Kriegsgefangenenlager Nagymegyer; Oberstleutnant Edmund Beck; Leutnant Karl Baum, Major Barte

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 22.02.1914
Umfang: 16
sind denn nachher diese helleren Freunde?" forschte der Hauptmann belustigt. „Der Prinz Kaburg, der Erzherzpg Karl Ludwig und noch eine Menge solcher Herr schaften. wenn Ihr's g'rad' misten müßt, bro delte der Kaspar; »der Erzherzog ist. nebenbei gesagt, mein rechter Gevatter, Hai mir die Kin der zur Firmung geführt; .... ich bin näm- ltch der Kreuzkaspar von Grünbühel, von dem Ihr sicher gehört habt." „Ich habe nicht die Ehre," lächelte der Hcmptmann „So, nicht die Ehre?" schwaderte der Kaspar

noch angegangen, — Da bin ich hinzu mit mei nem Jagdmesser und hcck' dem Bären seine of fene Goschen weithinter auseinander geschnit ten, so daß er nicht mehr hat beißen können. Dafür Hab' ich das goldene Vlies gekriegt." „Aber das sind ja hohe Orden!" erlustigte sich der Hauptmann. „Keine niederen!" bekräftigte der Kas par; „übrigens Hab' ich von allen Herrscher häusern Europas dergleichen Kuchelg'schirr zum Anhängen auf dem Festtagsrock daheim ' ein paar Star voll." „Meine Gratulation, Herr Kreuzkaspar

!" machte der Hauptmann halb spöttisch. „Da ist nichts zu gratulieren, ich hah' mir alles redlich verdient." erwiederte der Kaspar und da er sich vom Fremden geschmeichelt sah. kam er erst recht in Zug und fuhr fort: „Heute fahr' ich nach Imst ..... bin beim Dezirkshauptmann auf Mittag «Inge- laden." „Ja was!" tat der andere sehr überrascht; „seid Ihr mit dem Bezirkshauptmann auch bekannt?" „Nicht bloß ein wenig!" versicherte der Kaspar; „der hat's nur mir zu verdanken, daß er Bezirkshauptmann

an. daß st« eine An stellung kriegen . . . Mer die Dummheit gl. lein hält' dem Imster Hauptmann noch nicht am meisten geschadet . . E» laufen schon noch viel dümmere Veackrck herum . . . weiht, ganz Im Vertrauen gesagt, er tut auch ein pihl viel trinken — schon gar ein ditzl ptzj ^ und in d e m Register ist der Karl Lutzjyh streng . . Sr hat mir aber vorher aus Ehrem wort versprechen müssen. Pak er als Bezirk«, hauptmann feine Kanonenräufche wenigften- ösfentlich nicht mehr herumkutschiert. und aus dieses Versprechen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.10.1921
Umfang: 8
und der Nachrichtenzentrale München wird Hauptmann v. Kessel genannt, dessen richtiger Name Kiefer lautet. Er wohnt in einer Billa in Gräfelfing bei München und ver fügt über außerordentlich große Geldmittel. Das Büro der Nachrichtenzentrale befindet sich in München, Fürstenfelderstraße 13. Das Büro ist maskiert durch den Namen einer Holzhand lung Schmid, die zwei Räume inne hat, die man erst postieren muß', um zur Nachrichtenzentrale zu gelangen. Auch der Telephonanschluß geht ans den Namen der Holzfirma und erst

ist Hauptmann O e st e r r e i ch e r. 'Die Mörderzentrale hat auch enge Beziehungen zur Münchener Polizeidirektion. Die Verbindung mit dieser Stelle wird aufrecht erhalten durch einen Herrn Weil, der früher bei der grünen t olizei war. Der Stabsleiter von Oberland'ist eorg Asthen, der ebenfalls als Verbindungs mann zur Polizeidirektion tätig ist und wichtige Akten in Vevlvahrung hat. Von ihm gehen viele Akten nach Zimmer 117 der Polizeidirektion, das ist die politische Abteilung. Die Abwicklungsstelle deI

bekanntgegeben. Bei den Konsulaten und Ententekommifsionen liegende belastende Akten werden durch die Spiouageabteilung fest- gestellt und gestohlen. Herr Weil, der Verbindungsmann zur Poli zei, hat Herrn Asthen erklärt, daß er einen Akt von acht Seiten über die Nachrichtenzentrale Oberland auf der Polizei habe eiusehen können. Der Akt enthält belastendes Material gegen die Zentrale und gegen Hauptmann v. Kessel. Der Akt war von einer außerbayerischen Krimi- nnlbehörde an die Münchener^ Polizeidirektion

-Beschaffungsabteilung. Oberleutnant F u h r m a n n hat Transportmittel- und Kraft fahrwesen, Leutnant Lembert das Artillerie wesen. Vor einigen Tagen wurde Hauptmann von Kessel in Gräfelfing verhaftet und der Mün chener Polizeidirektion überstellt. Die Nachrich tenzentrale Oberland wurde sofort von der Po lizei verständigt. Auf Antrag des Staatsanwal tes in Breslau sollte Kessel nach dort überführt werden. Freikorps Oberland beabsichtigt, Kessel auf dem Wege nach Breslau gewaltsam zu be freien. Um die bayerischen Behörden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 02.12.1926
Umfang: 16
. Hier gab der Verwalter, der sich bald erholt hatte, Anweisung bezüglich der Gefangenen. Am folgenden Tage kam eine Abteilung Soldaten zum verlassenen Palaste. Die Eingänge wurden mit Wachs versiegelt und an die Mauern ein Plakat geheftet, welches in lateinischer Sprache ankündigte: „Dies ist Eigentum des Kaisers." — Die Römer waren Überzeugt, daß diese Ankündigung ihrem Zwecke entsprechen würde. Wiederum ein Tag — und auf dem Wege von Ieru- salem nach Nazareth befand sich ein römischer Hauptmann

, daß sie einen Gefangenen mit sich führten, umso mehr dazu, die Leute anzulocken. Dieser ging zu Fuß, mit bloßem Kopf, zerrissenen Kleidern und auf den Rücken gebundenen Händen. Der Riemen, der letztere fesselte, war am an deren Ende um den Hals eines Pferdes geschlungen. Der heranrückende Zug verursachte eine dichte Staubwolke, so daß man den Gefangenen nur selten sehen konnte; so viel aber ließ sich dann erraten, daß er noch sehr jung sei. Am Brunnen angelangt, machten die Soldaten Halt. Der Hauptmann und die meisten

! Frage doch die Soldaten, wer er ist, was er getan hat und was sie mit ihm tun werden." Das Antlitz des Rabbi blieb unverändert. Rur warf er einen Blick auf den Gefangenen und trat dann zum Hauptmann. „Der Friede des Herrn sei mit dir!" sprach er ernst zu diesem. „Und derjenige der Götter mit dir!" entgegnete der Hauptmann. „Kommt ihr aus Jerusalem?" „Ja." „Euer Gefangener ist noch sehr jung!" „Den Jahren nach, ja." „Darf ich fragen, was er verbrochen hat?" „Er ist ein Meuchelmörder!" Erstaunt

wiederholten sich die Leute das Wort. Rabbi Joseph aber fuhr fort: „Ist er ein Sohn Israels?" „Er ist ein Jude," antwortete der Römer trocken. Das bereits im Schwinden begriffene Mitleid wurde neuerdings rege. „Ich weiß nichts von euren Stämmen," sprach der Hauptmann weiter; „aber die Geschichte seiner Familie kenne ich. Ihr habt vielleicht schon von einem Fürsten Jerusalems gehört, welcher Hur hieß. Ben Hur nannte man ihn. Lr lebte zur Zeit des Herodes." „Ich kannte ihn!" entgegnete Joseph

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 20.09.1912
Umfang: 16
H kürlich lächeln. „Sie wissen, Frau Schneidern, daß zum Hei- ä raten mehr gehört, als der bloße Wille.' A „Nu ob ick det weeß! 's kost's Kies, un det is man freilich s dünne bei uns. Aber sehn Se mal Herr Hauptmann — ach, ^ erlauben Se jütigst, ick will man bloß nen neuen Bolzen s holen. — So—o—o! Sehn Se, Herr Hauptmann, se sind doch » alle?eede jung. Was de Anna is. die is kaum zwanzig, und s der Berger drei Jährchen älter. Warum solln se nich warten? F Daß nischt Unrechtes nich vorkommen

bald ^ kommen sollten — was ja immer Jeld kosten tut. — Jotte » doch, hier hat de Anna wahrhaftigen Jott nen. Loch nich H jesehen. Ne, so 'n Racker! Aber Se glauben och nich, wat A de jungen Leute heute de Wäsche reißen tun —' ' „Vier Jahre ist aber eine lange-Zeit, Frau Schneider. V Das wird den beiden schwer fallen.' ^ . ^ „Nu ja — so 'ne Kiek in de Welt können's ja nich ab- 5 warten, bis die lieben Ehesorjen anjetanzt kommen. Aber ii det hilft doch nu mal nischt, Herr Hauptmann.' ^ „Nehmen

die Rührung H des ersten Augenblicks sofort. Sie nahm das Eisen wieder auf und strich mit fast zu gewaltigen Strichen über das arme H Einjährigfreiwilligenhemd hin: „Jotte doch, daß et wirklich jl so jute Menschen jibt — Jotte doch, Jotte doch —!' Ihre H Stimme hatte den kräftigen Tonfall noch nicht recht wieder- L gefunden. „So jute Menschen, wie Sie einer sind, Herr H Hauptmann!' il „Nicht ich nicht ich, Frau Schneider!' H Allmählich schwoll das Organ der behäbigen Madame

^ wieder an: „Mir machen Se keine Fisematenten vor — mit » Der Seealpsec. S Z Pernnschon zu sagen, Herr Hauptmann. Nischt vor ungut, A sein Se nich böse! Aber daß Sie derjenige sind, der — das ^ merkt ja nen Blinder. Un, nee, Herr Hauptmann, ick kann s jar nich sagen, wie jut des von Se is — nen Stein muß 's I rühren.' Sie fuhr sich wieder mit der Hand über die Augen, ii «Zu jut, zu jut! Aber, Herr Hauptmann —' ^ „Kein Aber Frau Schneider!' ? „Doch — doch, Herr Hauptmann. Et jeht nich ohne Aber. ; Ick kann des nich annehmen, partu nich

! Sehn Se, Herr A Hauptmann, nich aus hochmütigem Indenkopfsetzen — weß ! Jott nich! So is de Schneiderin nich, un nu jar jegen Ihnen! 5 Aber es jeht doch nich!' ; „Und warum denn nicht!' » Die Wäscherin schleuderte das Oberhemd in den Korb v zurück und unterbrach ihre Arbeit zum ersten Male ganz. N „Es jeht von wegen die jungen Leute nich, Herr Hauptmann, x Sehn Se, ick muß immer dran denken, wie mein Sel'ger ^ jearbeitet und jeschuftet hat, daß er uns nen wärmet Nest zu- H recht machen gekonnt

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 8
Datum: 12.10.1918
Umfang: 8
, der für die Ehre seiner Tochter steht, das schon aus der Römerzeit herüberklingt, aber niemals einfacher und größer gestaltet wurde als vom „aller- tzttholischeften Dichter", der allerdings auch der „Dichter der In- quisition" genannt wurde. Doch von Inquisition spürt man in diesem Drama wohl nichts, dafür aber neben dem allgemein mensch lichen Gehalt sogar noch ganz modern berührende aktuelle Züge. Ter Bauer, der den frechen adeligen Hauptmann richtet, ist wie nach demokratischer Lust gestaltet

die gerade bei Calderon so schnell fortschreitende und Glied in Glied eingreifen sollende Handlung nicht im nötigen Flusse genießen ließen. An Leistungen ist ^besonders Le Brets Titelrolle zu nennen, der prächtig im Heitern wie mächtig im Ernst war. Nach ihm ist Thieles Don Lope anzuerkennen den nur das Publikum nicht begreifen wollte. Sonst ist allerdings wenig genug ausgefallen: Ritter wußte mit seinem Hauptmann wenig anzusangen und Annie Sandorff blieb auch blaß. Allgemein störend wurde

das Jambendeklamieren empfunden, das allerdings Kurz bis zur Ungenießbarkeit betrieb. Nach Hauptmann und Shakespeare und Calderon, nach dem Schauderdrama und den beiden ernst und heiter sich gebenden Klas sikern war es nicht mehr als billig und recht, daß auch bas mo derne Lusts'piel zu Worte kam, was dann am Samstag in der er sten Novität dieser Spielzeit: „Die Schularbeit" von .Hans Sturm urrd Moritz Färber geschah. Es handelt fick, wieder etwa ja nicht um einen Schritt weiter zum eigentlichen Lustspiel

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 29.07.1925
Umfang: 8
die Uüberlebenden zurück, ohne auch nur in unsere Nähe gekommen zu sein. Wir atmeten erleichtern aus, doch Hauptmann Töd sagte: „Auspasten! Sie kommen wieder!" So starrten wir mit brennenden Augen gegen die feind lichen Gräben, die in -dem zunehmenden Tageslichte immer deutlicher sichtbar wurden. Jetzt! Mastenhast spvangen 'die Menschen dort aus den Grä ben -heraus und eilten im Sturmschritt aus uns zu. Keiner warf sich mehr Meder. Wir verschossen unsere Kugeln sehr bedächtig und trafen gut, über am mefften

stürzten die Feinde da draußen unter dem höllischen zielsichern Feuer des Hauptmanns. Doch es waren ihrer zu viele. Näher und näher kamen sie. Jetzt keuchten die ersten 'heran. Da sprang Hauptmann Tod auf und schoß die ersten mit dem Revolver nieder. Auch wir sprangen empor. Wir hörten brüllende Angstschreie. Die anstürmenden Italiener standen erstarrt und schauten entsetzt auf Haupt mann Tod. Dann warfen sie ihre Waffen weg und rannten, als ob ihnen der Teufel am Genick sähe. Wir begriffen ihr Grauen

. Hauptmann Tod stand kerzengerade mit erhobenem Revolver. Er trug keine Kopfbedeckung und so sah er aus, .rZs hätte tatsächlich der leibhaftige Sensenmann eine Uni form angezogen, um uns zu verteidigen. Der kahle Schädel, das veOfallene Gesicht, und zudem zeigte er jetzt noch grinsend die starken Zahne. Wir waren auch gerannt, hätten wir drüben einen sol- chen Mann getroffen. HauptmaUn Tod lachte schsllenld. Dann aber nahnren sein« Züge jäh Ernst an und er setzte sich wieder zu seinem Maschinengewehr

. Diesen Tag versuchten die Jtaliemr keinen Sturm mehr, ^ Hatten aenua. Aber dafür setzte wieder das entnervende Trommelfeuer ein und unsere Schar schmolz auf siebzehn Mann zusammen. Zudem merkten wir, daß Hauptmann Tod beinahe keine Munition für das Mäschirtengewehr mehr hatte und auch unsere Patronen gingen schon zu Ende. Der Ausgang eines abermaligen Angriffes war nicht mehr zweifelhaft. Als die Dämmerung sich niedersenkte, wiederholten die Italiener ihren Sturm. Noch wehrten wir uns, noch schosten

wir, aber jeder im Bewußtsein, daß das Ende nahe. Da hörten wir hinter uns Zurufe und Tritte. Knappe, leise Befehle und dann warfen sich neben uns fremde In fanteristen nieder. Die Verstärkung war gekommen. Der Sturm der Italiener brach haltlos zusammen. Aber wieder setzte in der Nacht das Trommelfeuer ein und dauerte bis nächsten Vormittag. Die Sonne brannte schon heiß herab, als es endlich nachließ. Da erhob sich Hauptmann Tod und sagte: „Kameraden, jetzt werden wir uns rächen. Wenn die Italiener wieder stürmen

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 05.09.1915
Umfang: 16
seiner österreichisch-patriotischen Hal tung wurde sodann der Lochwürdiae Lerr Dekan Pallua festgenoinmcn und nach Italien abgeführt. Er weilt gegenwärtig als Gefangener in Turin.) Aul Abend fragte der Hauptmann einige Am- pezzaner in einem Gasthaus um den Grund ihrer Abneigung gegen „die Befreier" und erhielt die Antwort: „Wir haben es gut in Oesterreich, leiden keine Not, obwohl wir Italiener sind; die Deut schen lieben Cortina, lieben uns, gerade weil wir zu Oesterreich halten; wären wir zu Italien ge schlagen

, so würde unsere Fremdenindustrie rui niert sein. Und so weiter." Der Hauptmann mußte erkennen, daß diese Italiener Oesterreichs ihre Brüder über der Grenze Haffen. Sie sprechen zwar noch italienisch, dem Wesen nach aber sind sie schon deutsch. Ueber den ersten Angriff auf Schluderbach berichtet der Hauptmann, daß das vorgehende ita lienische Bataillon mit einem Hagel von Geschossen überschüttet wurde und nicht voran kam. Seine Kompanie wurde dezimiert (verlor den zehnten Teil der Mannschaft). Er schreibt

46 Verwundeten, erst dann zurückgekehrt, als ich sah, daß jeder Schritt weiter unfehlbar mit der Vernichtung auch des letzten Mannes geendet haben würde. Einen Feigling habe ich selbst nie- dergeschoffen, ein anderer zielte auf mich, um im nächsten Augenblicke von der feindlichen Kugel er reicht zu werden. Ich mußte trotzdein nach Arabba.* ... Der Hauptmann wurde nun krank und lag fünf Wochen darnieder, dann wurde er ins Val- sugana geschickt, um mit den Alpin! und Ver- saglieri nach Rovereto vorzustoßen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 21.09.1917
Umfang: 16
dafür." Der Kompagnieführer war sprachlos über diese Frechheit Knakes. Nachdem der General sich über die peinliche Ordnung in der dritten Kompagnie in lobenden Worten geäußert hatte, sagte er, zu Knake ge wendet, mit lauter Stimme: „Mein Sohn, ich werde ein gutes Wort für dich bei deinem Herrn Hauptmann einlegen, daß er dich zum Gefreiten den Aufkreischen von Millionen Vernichtungen möchten gleichenden Schrei, wie diese Minen. Zwar hören wir weniger, ober wir müssen dar um um so mehr fühlen

. Es gibt kein Hurrahgefchrei beim er befördert.... Sehen Sie, meine Herren," fuhr er, indem er mit der Rechten auf den im Glanze feiner Heldentat sich sonnenden Gottlieb Knake wies, fort, „das ist das Holz, aus welchem man die Unteroffiziere schnitzen muß Ich danke Ihnen, meine Herren," wendete er sich an das ge samte Offizierskorps, „ich muß gestehen, ich bin sehr befriedigt von der Besichtigung. Und Ihnen speziell, Herr Hauptmann, gratüliere ich zu Ihrer Kompagnie; werde mich bei Gelegenheit

Ihrer Manneszucht und Ordnung erinnern." Damit drückte Exzellenz dem Hauptmann warm die Hand Alles war in schönster Ord- rumg abgelausen! Am Abend gab es Freibier im Bataillon. Der Hauptmann war besonders in seliger Laune, winkte den Gottlieb Knake heran und sagte zu ihm: „Du bist zwar ein Halunke, wie er im Buche steht; mein Sohn, denkst du, ich hätte deine Spitz büberei von heute morgen nicht bemerkt? Von Rechts wegen solltest du im Loche brummen, bis du schlvarz würdest aber die Geistesgegen wart macht

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Tiroler Volksbote
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Seite 12 von 16
Datum: 11.08.1915
Umfang: 16
dritter Klasse mit der Kriegsdekoration: Majore Eduard Notier des 6. Landw.-Ulanen-Reg., eingeteilt beim 1. Tir. Kaiserj.-Reg. und Friedrich Fößl des 1. Tir. KJR.; Oberl. Matthias Ecker (f) u .Jos. Wanke l5). beide des 2. TKIR.; Kriegsdekoration: Oberst Johann Lercher, Kommandant eines Tir. Kaiserj.-Reg.. und Oberleutnant Stephan Moser (s) des 8. Tir. Kai- serjöger-Negiments. Militär-Verdienst kreuz 3. Klasse mit der Kriegsdekoration: Oberleutnant Josef. Brünnler des 1. Landessch.-Reg.; Hauptmann

Leopold Echuch, Lberk. im 47. Inf.-Reg^ zugeteilt dem Generalstabe, bei der 83. Lmrdessch.-Brigade; Hauptmann Eduard Proßlinger lf), Oberleutnants Gottfried Gherbetz M und Ferdinand Kwapil (f), Leutnants Rudolf Haidl (f) und Eduack, Bogt ls). alle fünf des 1. Landessch.-Reg.; Hauptmann Hugo Wünsch und Leutnant in der Reserve Gabor Vagalau, beide des L. Tir. Kaiserj.-Reg.; Hauptmann Johann Tuma des 2.' Tir. Kaiserj.-Reg.: Leutnant Rudolf Hausmann des 2. und Oberleutnant Erich Adolph des 1. Tir. Kaiserj

.-Reg.: Oberleutnant in der Reserve Rudolf Geyling der 14. Schweren Hau- bitz-Div. beim 2. Tir. Kaiserj.-Reg.: Hauptmann Ro bert Zipser (5) des 2^ Oberleutnant in der Reserve Friedrich Edlinger (s) des 1. und Leutnant in der Re serve Luigi Defranceseo sf) des 2. Tir. Kaiserj.-Reg.: Oberleutnant Franz Ritter Friedrich v. Stromfeld des 1. Tir. Kaiserj.-Reg., beim 1. Landessch-Reg.; Assi stenzarzt in der Reserve Dr. Erich Iobn beim 1. Tir. Kaiserj.-Reg.; Leutnant Ernst Krünes oes 3. Landessch.« Reg

.: Hauptmann Franz Freiherr Karaisl v. Karms, zugeteilt dem Generalstcw, uberk. im 1. Landessch- Reg.: Oberleutnant Kaspar Hofbauer und Leutnant Franz Heinisch, beide des 1. Tir. Kaiserj^Reg.; Major d. R. Eduard Spilberger v. Spilwall, zugeteilt dem Generalstabe beim Landesverteidigungskommando in Tirol; Hauptmann Alois Iaschke des 13. Feldj^ Aat, zugeteilt dem 3- Landessch,»Reg.; Hauptmann Erwin Nues des 1. Tir. Kaiserj.-Reg.; Oberleutnant in der Reserve Alois Männl und Leutnant in der serve Paul Schaffer

(5). beide des 3. Tir. Kaiser, -Ne!, > Oberstleutnant Albrecht Putzker, Kommandant eine's Tir. Landst.-Bat.; Hauptmann Alois Iaschke des u; Feldj.-Vat.. zugeteilt dem 3. Landessch.-Reg.; Ober leutnants Rudolf Kalifius des 1., Hermann Edler v Sersawy und Wilhelm Bernhard, beide des 3. Landes fchiitzen-Reg.; Oberleutnants im Verhältnisse der Evi. denz Friedrich Schönpslug beim 1. Tir. Landst.-Bal und Fritz Widemann des 1. Landessch.-Neg.; Haupt mann Ottokar Freiherr v. Guttenberg des 4 Tir Kaiserj.-Reg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 11.07.1929
Umfang: 8
in den wunderlichsten Verkürzungen zeigte. Die von eisernen Stangen gestützten Engel und Apostel mit ihren Flügeln und flatternden Män teln erinnerten auffallend an kolossale gespießte Schmetter linge. „In Zürich," warf er jetzt hin, „sind die Menschen so klein wie die Verhältnisse, und Bünden, haltet es mir zugut, Hauptmann, kenne ich bis jetzt nur durch mein Fachstudium, das heißt als eines der interessantesten Operationsfelder. Wollt Ihr dort den Leonidas spielen, und mit mehr Glück als der erste

Probewürsen. Als aber der Hauptmann, den zu reizen und bloßzulegen er sich heute seurs zu 50 8 Geldstrafe. Es ist noch zu bemerken, daß über das Schnellfahren der Verkehrsautos viel geklagt wird. Die Raserei beruht aber nur darauf, daß die Autos fahrplan mäßig verkehren und Verspätungen durch Schnellsahren wie der eingeholt werden müssen. Wenn man dem Bäckerlehrling das Motorrad borgt. Der Innsbrucker Photograph Müller — als Rennfahrer ein Motorradfachmann — borgte unbesonnen dem Lehrling R. sein Motorrad

, daß er nur notgedrungen unrecht mäßig gehandelt habe. Die über ihn verhängte vierzehn- rägige Arreststrase wurde bloß bedingt ausgesprochen. m flßH «Met Die .Mz-NlM" lichkeiten frevelhafte Zerrbilder entwarf und bei der dritten Flasche Seine Gestrengen den Herrn Bürgermeister einen Gockel auf dem Mist und Seine Hochwürden den Herrn Antistes einen steif gehörnten Farren nannte. Der Hauptmann, der diese tollen und geschmacklosen Ausfälle der Eingebung des Weines zuschrieb, wie sie sich bei dieser ehrgeizigen

, welcher, ohne daß Wertmüller es ahnte, allem, was im Bereiche seines geübten und weittragenden Auges sich begab, die schärfste Aufmerksamkeit zuwandte und auch in dieser abgelegenen Locanda keine Rast fand, hinaus an den schma len Strand, ohne auf Wertmüllers spöttisches Gelächter zu achten. „Neutralität," rief dieser, dem Hauptmann tn die Gon del nachspringend, aus. „Da hat mir der Witz dös Zufalls ein Zettelchen in die Hand gespielt, das für unsere aufrich tige, streng abgewogene Neutralität und nebenbei für unsere

schlichte Bürgertugend ein rührendes Zeugnis ablegt. — Die Gleisner und Pharisäer!... Wollt Ihr wissen, Hauptmann, was jeder unserer Ratsherren und Zunftmeister wert ist? Ich hatte neulich im Namen meines Herzogs," sagte er, seine Brieftasche hervorziehend, „dem französischen Gesandten in Solothurn ein Heft zu überschicken, worin ihm sein Verhal ten in den verschiedenen Möglichkeiten des bevorstehenden Feldzuges in Deltlin von meinem Herrn vorgezeichnet wurde und erhielt es mit Randbemerkungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 18
Datum: 20.08.1905
Umfang: 18
Ashvg. XUl. ^Tiroler Volksbote.^ Seile jj. Der Hauptmann schaute das Knechtl mißtrauisch an; als er aber die einfältige Miene desselben erblickte, fragte er weiter: ^ Fehlt Ihnen etwas?' „Nein — nix ... halt die Santenmoidl' . . . stotterte der Knecht. „Sie haben nur zu antworten, um was ich Sie frage,' herrschte der Hauptmann; „wieviel haben Sie Kinder?' „Keine! — Keine! Herr Hauptmann des Bezirkes,' tat der Knecht erschrocken, „wo denkt

die Moidl nehmen?' „Mir scheint, Sie wollen sich verstellen und den Narren spielen!' schrie der Hauptmann mit scharfer Stimme, „passen Sie auf, das kann Ihnen böse Folgen zuziehen ..... Sie wissen also keinen gesetzlichen Entschuldigungsgrund?' „Nein,' sagte der Knecht mit weit aufgerissenem Mund. „Dann sind Sie Gemeindevorsteher von Sackheim und haben das Amt noch heute anzutreten!' „Aber Herr Hauptmann des Bezirkes!' tat der Knecht tief erschrocken. „Keine Einwendung mehr; ich dulde kein Wort mehr

!' schnauzte der Hauptmann. „Ich bin zu wenig gescheit, Herr Hauptmann des Be zirkes!' schrie der Knecht in Todesängsten. „Sie werden schon gescheiter werden.' „Aber da sind viel Bessere als ich ... . die Bauem alle ... .' „Das sagt ein jeder, keiner will es auf sich nehmen... Sie sind als der Passendste bezeichnet und das Gesetz kennt keine Nachsicht.' „Aber die Leute wollen mich nicht als Vorsteher.' „Die Leute haben gar nichts zu sagen . . . Das Gesetz ist da und Sie kommen nicht mehr aus.' 5 „Herr

Hauptmann des Bezirkes, wer hat denn mich zum Vorsteher gemacht?' , „Ich mache Sie zum Vorsteher im Namen des Kaisers und damit basta! — Jetzt kein Wort mehr!' „Und ich dermach's nicht und ich tu's nicht!' schrie der Knecht in Verzweiflung. „Dann laß ich Sie so lange einsperren, bis Sie es tun werden!' sagte der Hauptmann streng. Der Knecht wurde nachdenklich. — Nach einer Weile fragte er: „Wieviel, krieg' ich denn nacher Lohn?' „Hundert Gulden jährlich.' Hundert Gulden! Das waren ja fünfzig Gulden mehr

, als er als Knecht hatte. Vielleicht war die Geschichte doch zu ermachen und die Gemeindemänner würden schon helfen. Dem Knechtlein wurde etwas leichter — und gar, wenn er an die Moidl dachte. Da mußte er aber noch reden. „Herr Hauptmanü' des Bezirkes.' nahm er wieder das Wort, „ich könnt' die Sache vielleicht übernehmen, aber etwas beding' ich mir aus — daß ich die Moidl nehmen darf.' „Sie wollen sich verehelichen?' fragte überrascht der Hauptmann. „Ja, mit der Sanwer-Moidl — andere mag

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