76 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1893/28_01_1893/OBEWO_1893_01_28_2_object_8020504.png
Seite 2 von 10
Datum: 28.01.1893
Umfang: 10
. nach Panama kamen, wurden sie mit festlichem Gepränge empfangen. Das genügte und die Herren kehrten dann zurück, überzeugt, daß in Panama alles gut gehe. Dabei war aber kein Mensch an seinem Platze und Schwindler und Aben- alten Hauptmann Pedroni, empfanden sie Theil- nahme. Als dieser die Meldung des Lieutenants und das Geständnis; des Sündigen vernommen hatte, ließ er dem jungen Manne das Seitengewehr abnehmen und übergab ihn der Arrestautenwache. Dann ging er mit heftigen Schritten beim Lagerfeuer

auf und ab. bei dessen rothem Schein die Wachmannschaft auf seinem traurigen Antlitz die Verzweiflung wahrnehmen konnte. Der Hauptmann war ein strenger, unerbittlicher Mensch; die ganze Kompagnie achtete ihn wegen seiner Gerechtigkeit. Er hatte drei Söhne. Zwei waren gestorben; waren in der Schlacht gefallen — sie waren eines ehrlichen Todes gestorben, denn sic hatten ihn von der Waffe des Feindes empfangen. Der Dritte, der Jüngste, Paul, hatte seinem Vater durch sein Be tragen schon öfter Bitternisse bereitet

. Er war Kadet gewesen und war wegen seines Leichtsinnes zum In fanteristen degradirt worden. Aus diesem Grunde wollte er diesen seinen Sohn, den er trotz seines Leichtsinnes vom Herzen liebte, fortwährend vor Augen haben und erwirkte es, daß derselbe zu seiner Kompagnie versetzt wurde. Und nun harrte seiner die Aufgabe, den eigenen Sohn anzuklagen. In finstere Gedanken versunken, blieb der Hauptmann die ganze Nacht im Lager und ging neben dem Wachfeuer auf und ab. Als er sich endlich auf einen Moment nieder

2
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1897/27_10_1897/MEZ_1897_10_27_2_object_671525.png
Seite 2 von 14
Datum: 27.10.1897
Umfang: 14
die plötzliche Unter, brechung der Borstellung eifrig besprochen. Ein alter, sonst ziemlich wortkarger Hauptmann brummte: „Bei unserem Brigadier beginnt der Mensch erst mit dem Goldkragen oder bei der Adelskronc; alleS übrige ist ' Der größere Theil der Offiziere bog durch die nächste Seitengasse ab. Nur Lieutenant von Buchner und Haupt mann Sommer giengen noch einige hundert Schritte gerade aus. Dann trennten auch sie sich. „Also aus Wiedersehen beim kameradschaftlichen Abend', sagte der Lieutenant

, indem er dem älteren Freunde herzlich die Hand schüttelte. Der Hauptmann blieb stehen, schaut« dem Kameraden schars in die Augen und entgegnete nur- „Kameradschaftlich?' Dann bog er grimmig lachend nach rechts ein. Der „kameradschaftliche Abend' verlief ohne Störung. Der Stabsoffizier und die zwei Aspiranten auf diese Charge hatten das Glück gehabt, vom Herrn Brigadier eifrigst ins Gespräch gezogen zu werden. Man hatt« Allerlei gesprochen. Selbst die Geschichte der Pharaonen und die Geographie von Lapptand

-jüngsten, d. h. den Herren vom Hauptmann zweiter Klasse abwärts bis zu einem jungen Lieutenant aus der Neustädter Akademie, der zwar erst seit 1. Oktober im Heere diente, aber bereits insolge seiner akademischen Er ziehung von Kriegsschule und GeneralstabSkarriSre als elwaS Selbstverständlichem sprach, war die nicht immer leichte Ausgabe zugefallen, dem häufig recht sprunghaften Gedanken- gang des Adjutanten zu folgen, mit ihm zu lachen oder das Gesicht in ernste Falten zu legen, je nachdem

er über Chansonetten oder Operationen, Generalstabsdienst im Allgemeinen, Jnstradierungen und Korpsmanöver im Be- sonderen, sprach. Lieutenant Fritz von Buchner und Hauptmann Sommer hatten sich weder um den General noch um dessen Adjutanten gekümmert und sich dabei doch recht gut amüsiert. Deshalb wurden sie auch um 1 Uhr morgen? vom Bataillons- Kommandanten mit folgenden Wortm verabschiedet: „Sie scheinen zu glauben, daß ein kameradschaftlicher Abend eine gewöhnliche WlrthShauSunterhaltung ist. Ich ersuche

6
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/23_01_1892/MEZ_1892_01_23_4_object_616187.png
Seite 4 von 8
Datum: 23.01.1892
Umfang: 8
. Hauptmann daS Gesicht mit einer Salbe aus Fett und Kienruß beschmiert; auf dem Kopf mit dem kurzver. schnittenen Haar trug er einen alten, vielfach zer. knitterten Filzhut. Eine blaue Blouse, wie sie gewöhn- !ich die böhmischen Fuhrleute trogen, und hohe Kano nenstieseln, in deren O«ff»ung sich die Beinkleider aus blaugelärbter grober Leinwand verloren,vervollständigten den Anzug deS Hauptmanns. Er war ganz und gar gekleidet wie die böhmischen Landleute oder Knechte, wenn sie einmal au den Werktagen

wieder der Hauptmann der Schwärzer. Plötzlich trafen die Blicke des Letzteren aus elwas Une, wanetes. Vor ihm, wie aus dem Boden gewachsen, m sast greisbarer Nähe hielten zwei Männer zu Pferd, die er an den Umrissen ihrer Figur und dem leisen Klirren ihrer Waffen sofort als berittene Grenzschutz- beamte erkannte.; hinter denselben tauchten ans dem Flaggen aufHalbmast gehißt. Die meisten Straßen waren menschenleer; nurhie und da begegnete man einzelnen Personen, welche in tiefer Traner erschienen. Seit dem Tode

» sie die Thiere den Weg zu rück, den sie gekommen waren. Ei» Theil der Bande schaarte sich um den Hauptmann, der noch mitten auf der Straße stand und das Doppelgewehr schußbereit hielt, entschlossen, die Grenzwächter so lange zu be schäftigen, bis sein werthvoller Zug wieder über die Grenze getrieben und dort geborgen sei. Allein auch im Rücken der Schwärzer war eS lebendig geworden: vou der Grenze her, die den Schmugglern Sicherheit gewähren sollte, hörte man neuen Tumult. Der Jnspector

8