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Tiroler Wastl
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Seite 9 von 12
Datum: 28.05.1905
Umfang: 12
Hochachtungsvollst Obige Toset IboUbammcv Gereinigte Milch TaHrräder- und Maschinen Handlung Ulech. Reparmtiir-Merkstatte Spezialität Moiorräaer « « « « « « Fahrräder Nähmaschinen « « Grlerstrasse 16 3t1t1$brUCk Maria Cberesienstr. 37 in Flaschen 24 Heller pro Liter in Kannen 20 Heller pro Liter ins Zns gestellt empfiehlt 12 684 Tiroler Zentralmolkerei 840 Hafner biß vor Ingrimm die Zähne über einander, daß sie knirrschten, aber plötzlich leuchtete in seinem schlecht modellierten Gesicht eine boshafte Freude

auf. Ein Zugsführer nahm nämlich beim Vormarsch eine schlecht ge deckte Stellung ein und als ich ihm dies durch Winke zu verstehen gab, machte er plötzlich eine höchst ungeschickte und mit Recht arg verpönte Flankenbewegung. Kaum war dies geschehen, ließ Hafner hochbefriedigt abblasen und schimpfte mich dann vor dem ganzen versammelten Bataillon in gerade unerhörter Weise zusammen. Als er sich aber dabei so in die Wnt hinein redete, daß er mich schließlich gar einen dummen Schusterbnben nannte

, war meine Lammsgeduld jäh zu Ende. Mit den Worten: „Das lasse ich mir nicht gefallen, ich gehe heim", drehte ich mich um, kreuzte meine Hände dort, wo der Rücken seinen anständigen Namen verliert und schlenderte, den gezogenen Säbel hinter mir nachschleisend, gemütlich davon, als ob mich die ganze Sache weiter nichts angegangen wäre. Was Hafner dazu für ein Gesicht machte, weiß ich nicht, aber sehr klug dürfte er nicht drein gesehen haben, denn ich hatte schon etwa zwanzig Schritte zurückgelegt

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Tiroler Wastl
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Seite 10 von 12
Datum: 28.05.1905
Umfang: 12
-------- der Gegenwart Viertel Liter-Glas 3 Kreuzer im Hausgebrauch In allen Kultur-Staaten, besonders unter der arbeit. Bevölkerung, in Familen, Fabriken, Bahnen als unentbehrlicher Konsum-Artikel überall eingeführt — General-Vertrieb: Alois Flora, Innsbruck Andreas Hoferstrasse 42 838 weniger zu schätzen, als der Kadettenfresser Hauptmann Hafner dabei die Rolle des Schlacht- Gottes spielte, indem er die Kriegslage schuf. Ich hatte mit dem Bataillon einen Rekognos zierungsmarsch in ein feindliches Land vorzu

- nehmen und dabei ganz besonders daraus be dacht zu sein, in keinen Hinterhalt zu geraten. Mit einem solchen hoffte Hafner mich am leichtesten hineinlegen zu können, weil er einige Tage vorher an der Marschlinie, die ich einzn- halten hatte, eine versteckte und schwer zugäng liche Höhle ausfindig gemacht hatte, die ihrer Lage wegen von den Marschsichernngstruppen wahr scheinlich unbeachtet gelassen werden würde. Die Höhle befand sich ans gut anderthalb Manneshöhe in einer hohlen Felswand und konnte

Vorsicht nicht die ganze Mannschaft tief 839 in die Höhle hineinkriechen geheißen und die Straße allein bewacht hätte. So aber schlief er infolge des Katers, an dem er gerade litt, ein, ohne daß seine Mannschaft dies wahrnahm, und so marschierte ich dank des weiteren Umstandes, daß das starke Rauschen des Wildbaches die Schritte meiner Mannschaft übertönte, unange fochten am Hinterhalt vorüber. Hafner, der sich schon wie ein Schneehaase ans ein Kleefeld auf meinen Eingang gefreut hatte, war außer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 15.09.1906
Umfang: 10
zu 1 Krone ans gegeben. Kinder unter 4 Jahren sind frei, für Militärpersonen werden keine Fahrpreis ermäßigungen gewährt. Aus Tirol. Wörgl. Am Sonntag den 16. ds. M. um 2 Uhr Nachmittag findet die halbjährige Ge- neralversammlnng des 1. Arbeiter Konsumverein Wörgl im Gasthos „Zur Rose" statt. — Es ist Pflicht eines jeden Mitglieds und speziell deren Frauen zu dieser Versammlung zu kommen. Kufstein. Bezirkskonferenz vom 8. September 1906.) Genosse Hafner eröffnele dieselbe um halb 10 Uhr vormittags nnd

be grüßte die zahlreich Erschienenen aufs Herzlichste. Ins Präsidium wurden folgende Genossen ge wählt: 1. Vorsitzender Gen. Hafner, 2. Vorsitz ender Gen. Sambs, Schriftführer Gen. Pitter. Zum ersten Punkt brachte Gen. Hafner den Kassa- und Situationsbericht, welcher von der Konferenz befriedigend angenommen wurde. Auf Antrag ! der Kontrolle wurde der Bezirksvertrctung ein stimmig das Vertrauen ausgesprochen. Ans den d Wahlen gingen folgende Genossen hervor: Be- zirksvertrauensmann: Gen. Hafner

Genosse Rapoldi das Wort, und gab dem Wunsche Ausdruck, daß speziell unter den Zementarbeitern im Bezirke Kufstein eine lebhafte Agitation entfaltet werden sollte. Ueber diesen Punkt entspann sich eine längere Debatte, an der sich auch Gen. Riedl (Wörgl) beteiligte. Gen. Hafner meinte: Es wäre unsere erste Pflicht, die Organisation in Loeo zu ergänzen und jetzt werden wir unser Arbeitsfeld auf das Land verlegen. Bei Punkt Allgemeines wurde über Antrag der Bezirksver tretung ein Lokalwiderstandsfond

eingeführt, wo jedes gewertfchaftlich organisierte Mitglied pro Monat 10 Heller zu zahlen hat. Dieser Antrag wurde von der Konferenz mit allem gegen eine Stimme angenommen. Genosse Hafner schloß um 12 Uhr mittags mit einem Schlußwort, in welchem er die neue Vertretung aufforderte sich an der Agitationsarbeit zu beteiligen, die Kon ferenz. — L a s sa l l e f e i er. Denselben Tag fand nachmittags um 4 Uhr im Vereinslokal die Lassallefeier statt. Dieselbe nahm einen sehr würdigen Verlauf. Genosse Rapoldi

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 11.04.1908
Umfang: 16
kriag i d' Flöh, Vom andern die Laus. Mein' Schatzerl sei Schönheit War wirkli scho' groß. Aber leider tuals schiel'n Ueber a Warz auf der Nos'. Lärmender Jubel brach nach diesen so recht in die Kämfuir-Stimmung passenden Versen los. Kaum aber hatte sich das Gelächter etwas gelegt, als der Hafner erwiderte: Du Lack! verzählst ins, Daß g'steckt bischt voll Laus. 's woaß a niader schon eh, Da verzählst ins nix Neu's. Johlend vor Wonne nahm man diese heraus fordernde Antwort auf und „Bravo Hafner

und über alles und jedes zu reden. Der Hafner aber, sei es, daß er wirklich so tapfer war, oder daß ihn der tobende Beifall an gefeuert, wagte noch eins: Woascht es itte, du Lauser, Daß i der Nachtwächter bin, Wenn i di derwinrsch'n tua, Bischt im Kotter bald drinn. Da war es aber um Seppls Zurückhaltung ! geschehen. Wie rasend sprang er hoch, um den ! Hafner zu packen. Aber schon hielten ihn zwei ! feste Burschen und Bumshofer, der selber ganz in ' die Hitze gekommen, war auch schon aufgesprungen j und schrie: „Buam, halt's

Mäu', Buam, gebts ! a Ruah, sonst sollts mi kenna lerna." Und der Hafner war bereits aus der Bank : heraus und stand schon beim Seppl, diesen mit j dreisten Blicken musternd. Jetzt ein Schlag und ! die Rauferei war fertig —! I Aber da geschah etwas ganz unerwartetes. Der Hafner und der Seppl lachten sich an und sangen zweistimmig: Liebe Leutln, ös seid's ang'füahrt, 's war alles bloß a Spaß. Miar sein d' böscht'n Kumrad'n I Und kenna kuan Haß. Und dabei hängten sie die Arme ineinander

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 17.02.1906
Umfang: 12
Zusammenstellung sind die Resultate derselben verzeichnen. Nach vorstehender Tabelle entfallen von den Ausständen ans das Bangewerbe 4092 Beteiligte, Metallindustrie 366, Holzarbeiter 316, Bäcker 250, Schuhmacher 135, Maler 50, Hafner 23, Brauer 18, Salinenarbeiter 129, Tapezierer 26, Schneider 5, Verkehr und Handel zirka 2500, Buchdrucker 270. Wir müssen bemerken, daß die angeführten Ziffern nicht Anspruch auf absolute Richtigkeit haben, indem leider die Ausfertigung der Frage bogen seitens der Organisationen

: Bäcker 130 . ja ja ja ja teilweise 2—3 ja Brauer 18 ja ja ja Schlosser 1d4 ja ja ja 21 ja Spengler * 38 ja ja ja 21 ja Dachdecker 18 ja ja ja Steinarbeiter 54 ja ja 105 ja Maurer 900 ja ja ja 3 ja Bauhilfsarbeiter 1300 ja ja ja 3 ja Zimmerer 120 ja ja ja teilweise 3 ja Monteure 80 . ja ja ja 38 ja Schuhmacher 135 ja ja Wagenbauer- 22 ja ja Bozen: Hafner ja — — ? Resultat unbekannt Bäcker 45 ja ja ja ja 10 ja Eine Maßregelung mußtezurückgenommen werden Buchdrucker Meran: 7 - — ja — Bäcker

50 ia ja ja ja ja Angaben über die Schlosser 35 ja ja Dauer des Ausstandes Monteure 46 ja ? ja Bau-Arbeiter 1300 ja ja — ja ? ja — ir Tapezierer 26 ja — ? ja — " Maler 50 ja ja Holzarbeiter Lienz: Bau-Arbeiter 260 — ja — — — ja — — " 300 _ ja — — — ja — — Sterzing: Steinarbeiter 24 ja 10 ja Bruneck: Hafner- 19 ja ja ? ja Hall: Bäcker- 25 ja ja ja ja teilweise 2—3 ja Schlosser 9 ja teilweise 3—4 ja Spengler 4 ja teilweise 3—4 ja Holzarbeiter 22 ja teilweise 2—8 Salinenarbeiter 129 ja ja Wörgl: ja ja Tischler

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Tiroler Post
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Seite 9 von 20
Datum: 01.06.1906
Umfang: 20
Sulo wollte nun etwas ausbessern, machte eS aber nicht besser. Jetzt meldete fich noch der Ge noffe Hafner, dem Dr. Schöpfer vor zwei Jahren das Konzept so verdorben hatte. Doktor Schöpfer wehrte sich energisch dagegen, daß jetzt der Versuch gemacht werde, die Debatte noch weiter fortzuspinnen, nachdem sich früher niemand mehr zum Worte gemeldet hatte und er ausdrücklich fich zum Schlußworte gemeldet habe. Die Sozialdemokraten machten darüber großen Radau und wollten die Fortsetzung der Verhandlung

verhindern. Sie wollten es gar heraus bringen, als scheue sich der Referent, seine Gegner zum Worte kommen zu lassen; er erwiderte, Herr Hafner fände ja beim zweiten Referat Gelegenheit, sich zu melden, und wenn er schon auf ihn zu sprechen kommm wolle, könne er diese Gelegenheit benützen, er habe nichts dagegen. So kam nun Herr Unterkircher zum Worte. Er ging von der großartigm Protest kundgebung aus, welche die Gewerbetreibenden zwei Tage vorher in Wien abgehalten hatten. Er besprach

dann die Unzulänglichkeit der gegenwärtig auf die Tagesordnung gesetzten Gewerbercform Dabei kam er auch auf die Auswüchse der Konsumvereine zu sprechen. Auch dieser Vortrag war vom Anfang bis zum Ende sehr sachlich gehalten; die Zustimmung der Genossen rief er aber nicht hervor, was ganz selbstverständlich ist, weil für den Schutz des Kleingewerbes die Sozialdemokratie ebenso wenig Sinn hat, wie für den Schutz des Bauernstandes. Zu diesem Referate meldeten sich nun die Genossen Hafner, Neßtler und Sulo

, die ihrer wartete, durch den Trick zu hintertreibm, daß Genosse Hafner einen An trag stellen und durch die ganze Versammlung zur Abstimmung bringen wollte. Ohne fich zu kümmern, wie er laute, erklärte der Abgeord nete Dr. Schöpfer, dies sei durchaus unstatt haft und ungesetzlich, da in einer Vereins ver- versammlung nur Mitglieder Anträge stellen und nur Mitglieder darüber abstimmen können. Die Sozialdemokraten konnten es nicht ableug- nen, beharrten aber trotzdem darauf. Genosse Hafner ging dabei soweit

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Tiroler Post
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Seite 9 von 20
Datum: 10.06.1904
Umfang: 20
; auch die umliegenden Ortschaften waren vertreten, aus Tbiersee und Würgl waren Teilnehmer er schienen Unter den mehr als 200 Anwesenden be- and sich auch ein Trupp Sozialdemokraten unter Führung des „Genossen" Hafner. Nach Eröffnung der Versammlung durch einige kernige Begrüßungsworte des Einberusers wurde das Präsidium gewählt, und zwar: Zum Vorsitzenden der Senior des katholischen Gesellenvereines, Herr Wilhelm Alber, zum Stellvertreter der Fabriks arbeiter Herr Johann H aus er, zu Schriftführern

dann die wichtigsten For derungen der christlichen Arbeiter, die Alters- und Znvaliditätsversicherung, das politische Wahlrecht, den gesetzlichen Arbeiterschutz u. a. und schloß mit einem wirkungsvollen Appell an die Anwesenden, mitzuarbeiten an den christlichsozialen Reformbestre bungen und insbesonders die eifrigste Vorkämpferin derselben, die christlichsoziale Presse, aufs kräftigste zu fördern. (Großer Beifall). „Genosse" Hafner, der hierauf das Wort erhielt, wußte gegen die Ausführungen des Vor redners

wir die Sozialdemokraten als Muster nehmen. Die Zukunft gehört uns, der Sieg der christlichsozialen Reformpartei ist zweifellos und unausbleiblich, wenn wir alle Hand ans Werk legen. Mit der dringenden Mahnung, überall und zu jeder zeit im Sinne der christlichsozialen Bestrebungen zu arbeiten, schloß der Redner unter dem begeisterten, minutenlangen Beifalle der Versammlung. Wieder meldete sich „Genosse" Hafner zum Worte und wieder wußte er nichts gegen die ge hörte Rede einzuwenden, dafür rückte

er wieder mit einigen recht unglücklichen Phrasen heraus, z. B. daß die Christlichsozialen für den Rückschritt ein- treten, daß die Soziald emokraten ebenso christlich seien wie die Christlichst) Zialen und daß die jüdischen Führer ja auch christlich denken könnten (allgemeines Gelächter!) u. dgl. mehr. Professor Dr. Schöpfer wies, oft vom brau senden Beifall unterbrochen, dem Genossen Hafner nach, wie lächerlich sein Vorwurf des Rückschritts sei. Acht Jahre christlichsozialer Herrschaft haben genügt, um Wien

, dieses „christliche Denken" der Sozialdemokraten dürfte so eine eigene Sache sein, da Genosse Hafner auch seine jüdischen Führer „christ lich denken" lasse. (Heiterkeit). Diesen Gallimathias glauben wir nicht. Aber wenn wir den nicht jüdischen Anhängern der Sozialdemokratie, den wirklichen Arbeitern glauben sollen, daß sie christlich denken, dann müssen Sie sich zuerst von Ihren jüdischen Führern und ihrer jüdischen Presse befreien, meine Herren! Dann reden wir miteinander weiter (Großer Applaus

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 19.05.1906
Umfang: 8
. Die Tapezierer haben Donnerstag, den 17. Mai den Meistern ihre Forderungen überreicht. Zuzug von Tapezierern nach Bozen ist deshalb streng fernzuhalten. — Auch der Zuzug von Tischlern nach Bozen ist streng fernzuhalten. Wozen. (Zur Lohnbewegung der Hafner.) Zwischen den hiesigen Hafner meistern und Gehilfen dürfte es wahrscheinlich zu einem ernsten Kampf kommen. Ein Beweis dafür ist die Notiz im hiesigen christlichsozialen „Tiroler", dessen Arbeiterfeindlichkeit bekannt ist und der von Entstellungen strotzt

wird, ist direkt aus der Luft gegriffen. Wahr ist vielmehr, daß nur für Geübte dieser Lohn verlangt wird, dagegen für Mindergeübte ein solcher von 24 K. Aus der Lehre getretene Arbeiter können nach Uebereinkommen entlohnt werden. Aber auch alle übrigen Forderungen erscheinen dem sauberen Blatte zu hoch gegriffen, so daß es Schluffe bemerkt, daß bei Zustande kommen dieses Tarifes jeder, der ohne Rücksicht auf seine Leistung einen schönen Lohn ein streichen will, Hafner werden soll. Wir empfehlen dem Tintenkuli

des „Tiroler", es nur 14 Tage als Hafner zu versuchen; wir gönnen ihm gerne den „schönen" Lohn, sind aber überzeugt, daß. er dann gerne wieder zu seinem jetzigen Handwerk, welches im Beschimpfen der Arbeiter und Verdrehen von Tatsachen besteht, zurückkehren würde, mit dem Bewußt sein, daß seine Stellung doch viel angenehmer ist als die eines Hafnergehilfen mit dem höchsten Lohn. Wenn aber die Herren Unternehmer glauben, mit Hilfe des „Tiroler" die Arbeiter unterzukriegen, so täuschen sie sich gewaltig

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 17 von 22
Datum: 17.12.1908
Umfang: 22
des Ober¬ landesgerichtsrates Trasojer die Verhand¬ lung gegen die des Verbrechens des Raubes beschuldigten Angeklagten Rudolf Hafner, 1887 zu Villach geboren, kath., ledig, Handlungs¬ gehilfe, der damals beschäftigungslos war, und Emil Heinisch, 1884 zu Zuckmantel in Schle¬ sien geboren, kath., ledig, Taglöhner in Inns¬ bruck, welcher, wie wir seinerzeit berichteten, in der Nacht vom 13. auf den 14. Sept. in den Pradler Feldern den auf Abenteuer

im Gasthause zum „Weißen Rößl" in der Kiebachgasse zu Innsbruck zwei Burschen, und zwar der beschäftigungslose Handlungs¬ gehilfe Rudolf Hafner aus Völkermarkt und der Taglöhner Emil Heinifch aus Zuckmantel in Schlesien als der Tat verdächtig angehalten. Die Beiden verhielten sich anfänglich vollkom¬ men leugnend, schritten aber, als in ihrem Be¬ sitze Geld und die Uhr und Kette des Paul Gläß gefunden wurde, zu einem Geständnis. Nach den Ergebnissen

der Voruntersuchung war der Hergang folgender: Paul Gläß, Werk¬ meister der Spitzenfabrik Leipzig, war am 13. September nach Innsbruck gekommen. Nach Mitternacht begegnete er nach dem Besuche der Stadtsäle auf dem Nachhausewege in der Karl¬ straße dem Rudolf Hafner, an den er die Frage richtete, ob er ihm für den anderen Teil der Nacht nicht ein Vergnügen verschaffen könne. Hafner lud Gläß ein, mitzukommen. Letzterer vertraute sich der Führung Hafners

an und besuchte mit diesem zunächst mehrere Gasthäuser. Schließlich kamen sie in die Hölle des Cafes Hierhammer und nahmen dort an einem lan¬ gen Tische Platz, an welchem außer anderen Persönen auch Emil Heinisch, ein guter Be¬ kannter des Hafner, saß. Heinisch und Hafner blinzelten sich unter Seitenblicken auf den stark angeheiterten Paul Gläß verständnisinnig an und begaben sich dann gleichzeitig zum Morte, wo sie vereinbarten, den Fremden

zu bestehlen. Bevor es noch zur Ausführung dieses Planes kam, mußte Paul Gläß für kurze Zeit das Lokal verlassen, um sich zu erbrechen. Rudolf Hafner geleitete hilfsbereit den Gläß auf die Straße und leistete ihm beim Erbrechen Bei¬ stand, benützte aber diese Gelegenheit, um dem Genannten die Brieftasche aus der inneren Rock¬ tasche zu entwenden. In dieser Brieftasche hat! sich außer Dokumenten und einigen Ansich ts- § karten lediglich

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Tiroler Post
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Seite 9 von 20
Datum: 26.04.1907
Umfang: 20
Weise gegen die Sozialdemokratie verhalten möge. Der Borfitzende, Herr Dr. HLmmerle, kam dadurch in nicht geringe Verlegenheit, denn er sah wohl ein, daß seine Partei, die nur nationale Polin! treibt doch einem inter nationalen Sozialdemokraten die Stimme nicht geben könne. Herr Hafner, der so bereitwillig «nd opferfreudig den Deutschfreiheitlichen die Hilfe in der Stichwahl zugesagt hatte, erhielt diese Zusage nicht, sondern man tröstete ihn damtt, daß diese Frage erst näher erörtert «erde

« müßte. Wir finden diese Erklärung de- Herrn Hafner, der sonst so energisch für die Inter- essen der Arbeiter eintrttt, ebenfalls höchst be merkenswert und sonderbar. Herr Hafner «uß ganz überhört haben, daß Herr Knapp sagte: »Der Nattonulitätenkamps muß im »euen Parlament sofort wteoer beginnen." Wen» Herr Knapp das schon voraussagt und sich zu der Partei bekennt, die diese Pultdeckel nnd Kindertrompeteuarbeit im neuen Parla- mente wieder in Angriff nehmen will, also die Tätigkeit des PartamenreS

für das VoltS- wohl und besonders für die arbeitenden Klaffen «»möglich macht, so kann doch niemand dem das Interesse des arbeitenden Volkes am Herzen liegt, dem Herrn Knapp feine Stimme geben. Herr Hafner muß das unbedingt überhört haoen. Sollte es aber Parteibeschluß der Svztaldemo kratie sein, für solche freiheitliche Kandidaten, die die Tätigkeit des Parlamentes für das ac- beitcnde Volk wieder unmöglich machen wollen, ihre Anhänger zu veranlassen, die Glimme abzugeben, so müßten wir mit Recht

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