gemordet Wien, 6. Mai (APA). Im Prozeß gegen den ehe maligen Kreisleitcr der NSDAP von Neunkirchen, Braun, der sich kurz vor Kriegsende des Massen mordes an österreichischen Patrioten schuldig gemacht hat, wurden die durch den Angeklagten durchgeführten ,,Standgerichtsverhandlungen" im einzelnen geschil dert. Dabei kam auch der Fall des sechzehnjährigen Flakhelfers Thomas Kneißl zur Sprache, der von seiner Flakbatterie davongelaufen war, weil er nach Hause wollte. Er wurde von einer SS-Streife aufge
griffen und dem Angeklagte» vorgeführt. Das „Stand gericht“ verurteilte auch dieses Kind zum Tode. Ober- landesgerichtsrat Dr. Hochmann fragte den Angeklag ten, ob er sich nicht irgendwelche Selbstvorwürfe bei der Verurteilung dieses Kindes gemacht habe. Braun gab zur Antwort: „Aber Kneißl ist doch sechsmal von seiner Einheit davongelaufen, er war doch zweifellos ein Deserteur. Außerdem war Gebietsführer Kräcker- Semler bei der Verhandlung anwesend und sagte auch, daß es ein klarer Standgerichtsfall
sei.“ Nachdem der Vorsitzende die empörten Zwischen rufe des Publikums zurechtgewiesen hat, fragte er den Angeklagten, was denn der Verbrteilte bei der Ur teilsverkündigung gesagt habe. Braun sagte ohne Zeichen von Bewegung oder- Reue: „Ja, er hat schon geweint und auch gebittet, aber er war doch ein De serteur." Ueber die Hinrichtung gibt der Angeklagte weiter an, man habe ihm später gemeldet, daß Ro man Kneißl davonlief, als das Hinrichtungskommando auf ihn anlegte, laut schrie
hörte er nach seinen Angaben erstmalig am 10. April 1945. Wenige Tage später zeigte ihm Braun den Befhl des Gauleiters Jury, daß Standgerichte auf zustellen seien und bestimmte ihn zum Beisitzer. We ninger hat den Befehl Jurys nicht gesehen, da es sich wie er sagte, um eine „Geheime Reichssache“ han delte und er daher keinen Einblick nehmen durfte. Das Außenamt hielt nicht dicht Wien, 6. Mai (APA). Der seinerzeit im öster reichischen Generalkonsulat in Rotterdam beschäftigte Ing. Josef Faber gab