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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 6 von 18
Datum: 22.11.1912
Umfang: 18
. Die Gründe seiner Hand lungsweise hatte er Gustav offen dargelegt. „Hilf dich nur allein durch!' sagte er zu ihm. „Wenn du siehst, wie schwer sich das Geld verdient, wirst du seinen Wert am besten begreifen lernen. Es wäre nicht nötig, daß ihr so dasteht! Hab' deinem Vater oft Vor stellungen gemacht, predigte aber tauben Ohren. Das Rechnen und Sparen — da mit gaben weder er noch deine Mutter sich ab. Und darum halte ich's für nötig, daß du beides durch ein bißchen harte Lebensschule lernst

. Wenn du dann einmal zu Vermögen kommst, wirst du's wohl zusammenhalten!' Recht hatte ja der Onkel, das sah Gustav ein, aber trotzdem schmerzte es ihn, seine Eltern so tadeln zu hören. Am liebsten hätte er jede von Schröter kommende Unterstützung abgelehnt, doch seine Lage verbot ihm dies leider. Sein Verdienst war trotz angestreng ten Fleißes zu gering, um davon alle Be dürfnisse der Seinen bestreiten zu können. ,Das jedoch mußte mit der Zeit anders wer den. Mit unermüdlichem Eifer strebte er vorwärts: für die Seinen allein

zu sorgen und Lina als Gattin heimzuführen, waren die Ziele, zu deren Erreichung er seine ganze Kraft einsetzte. Lina! Wie teuer sie ihm war! Seite an Seite waren sie aufgewachsen, der um fünf Jahre ältere Knabe war der beständige Begleiter und Beschützer Linas und Mathildens gewesen. Mit Mathilden ver band ihn und Lina noch heute die alte ge schwisterliche Anhänglichkeit — bei ihnen war aus der Kinderfreundschast die Liebe zwischen Mann und Weib emporgeflammt. Gustav' hatte Lina so lange mit drängendem

störte in arger Weise ihren Frieden. Gustav ließ sich aller dings auch nicht eine Sekunde lang durch Schröters letzten Willen in seinem Entschluß, Lina als Gattin heimzuführen, beirren, aber noch sorgfältiger als früher mußten jetzt die Liebenden ihre Neigung vor aller Augen ver bergen. Schröters Hinterlassenschaft war be deutend, hätte Gustav und die Seinen reich gemacht — so lange dies möglich war, wollte Gustav seiner Mutter den Kummer ersparen, den sie über seine Erklärung, daß er nie Mathildens

Gatte werden könne, sicherlich empfinden würde. Daß er nur auf seine Mutter, nicht aber auf Mathilde Rücksicht zu nehmen brauchte, wußte Gustav ganz ge nau. Er war sich darüber klar, daß die letztere seinen Entschluß mit lebhafter Freude begrüßen würde. Sie zeigte ihm ganz offen, wie trostlos sie über das Testament des Oheims war. Gustav war ihr teurer wie ein Bruder, aber alles in ihr lehnte sich da gegen auf, seine Gattin zu werden. Dabei bedrückte es sie schwer, daß den ihr so lieben Verwandten

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 18
Datum: 22.11.1912
Umfang: 18
! Ich kann den Gedanken nicht los werden, daß er nur uirsertwegen heiratet und deshalb un glücklich ist und sich zu betäuben sucht. Das verhängnisvolle Testament Vetter Schröters! Hätten Sie, sein bester Freund und einziger Vertrauter, ihn denn nicht darauf aufmerk sam machen können, daß der Zwang, den er durch seinen letzten Willen auf Mathilde und Gustav ausübte, die Beiden vielleicht elend machen würde?' „Schröter etwas ausreden! Sie haben ihn . :a gekannt — da war alles vergebens. Er II war ein merkwürdiger

war ihre Neigung zu ihrem Vetter Gustav, den Schröter ebenfalls sehr lieb hatte. Gustav und meine Lina waren ja die Einzigen, an die sich das eigenartige Mädchen warmer anschloß. Auch sie liebt >ie ja herzlich — aber Gustav und Lina, ohne die konnte sie kaum sein. Und nun kam auch noch der Zusammenbruch ihres Ver mögens dazu, bei dem sich Gustav so überaus tatkräftig und tüchtig erwies — das gab den Ausschlag. Nun.stand es erst recht fest bei Schröter, daß Gustav und Mathilde ein Paar ^cken müßten; dadurch

würde, Gustav abzuweisen, wenn dadurch für alle andere des Onkels bedeutendes Vermögen ver loren ginge. Er kannte auch Gustav, der sich seit dem Heimgang seines Vaters für die Seinen geradezu aufopferte. Ich gestehe, auch ich war überzeugt, Schröters Testament treffe das Richtige.' Frau Hainbach schüttelte den Kopf. „Es hat nur bewirkt, daß für Mathildens Gesundheit nicht sofort energisch getan wer den konnte, was notwendig gewesen wäre. Sie hatte schon den vergangenen Winter im Süden zubringen sollen

— hier löscht sie aus wie ein Licht. Von der kleinen Pension aber, die sie bis zu ihrer Verheiratung bezieht, ließ sich so eine kostspielige Reise nicht be streiten, und wir — unsere Lage kennen Sie ja. Und mittlerweile liegt das viele Geld, das Mathilden bestimmt ist, beim Vormund schaftsgericht, Zinsen häufen sich auf Zinsen — sie aber bekommt, was ihr Leben retten könnte, nur, wenn sie Gustav heiratet. Hei raten— eine Totkranke! . Unser Gefühl muß sich dagegen sträuben. Und nun sagt die ganze Stadt

, wir spekulierten auf Mathildens Tod, ließen sie zugrunde gehen, damit Gustav Universalerbe werde.' - „Solch albernes Geschwätz muß man ver achten!'- - .. ' ' „Gewiß, und darum- hat uns auch nicht die Rücksicht auf das Gerede der Leute, son dern einzig die für Mathildens Wohl be stimmt, die Heirat zur Tatsache werden zu lassen. Mathilde muß fort von hier. Das leidige Geld! Ich fürchte, Gustav opfert ihm Mathildens und unsertwegen sein Lebens glück!' „Sie dürfen nicht so schwarz sehen. Er hat jetzt eine schwere

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Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 12
Datum: 27.09.1910
Umfang: 12
. Wir haben einen HM für uns belögt, Luz, da du ja von Gustav engagiert bist und ich von Herrn von Freienwalde.' „Aber was ist Ihnen denn, Lucie?' fiel hier Gustav ein. „Sie sehen ja so bleich aus wie eine geknickte Lilie. Was hat man dir, du armes Kind, getan?' „Ich bin der Missetäter,' erwiderte Freienwalde an Lucie 's statt, die ihm einen bittenden Blick zuwarf. „Ich habe über den herrlichen Walzer mit meiner Partnerin völlig vergessen, daß meine Tänzerin doch unmerhin nur zum schwächeren Geschlechte gehört, und sie deshalb

, damit cchrichten' vom 27 September 191V sie sich von den Strapazen erhole, zum Ausruhen hieher -nach diesem traulichen Plätzchen gebracht.'' , - „Ha, das — das sollst du bereuen,' Zitierte Gustav, „Wenn auch nicht am Kreuze,' setzte er launig hinzu, „so doch am gemütlichen Tischchen,' wo du, Verächter der edlen Getränke, Champagner auf das Wohl der beiden. Damen sollst schlürfen muffen!' - . ^ „Gern will ich diese Sühne tragen!' lachte Arnold und bot Helene den Arm, um mit dieser Vorauszuschveiten> wäh rend

Gustav Lucies Arm in den seinen legte und, .sie einen Moment zurückhaltend, fragte: ...... „Er wird Ihnen doch nicht wieder die alte Geschichte vorgetragen haben/ daß Sie so erregt und angegriffen au^ sehen,Luz?' . ..i -n.: „Nein, im Gegenteil,' widersprach sie dieser Auffassung der Situation, „er hat recht freundlich für mich gesorgt, als es mir etwas schwindlig wurde. Aber den Kosenamen Luz gestatte ich Ihnen nicht, der ist nur für Helene!' - - „Nicht einmal aus alter Freundschaft?' „Nein

!' „Nun, dann dock aus tiefer Zuneigung, aus „Kommen Sie, kommen Sie, Gustav,' unterbrach Lu cie ihn. „Helene wartet!' - > - - Und sie gesellten sich zu den übrigen, bis der Tanz von neuem begann. ' ' - ' ^ Den Kotillon hatte Lucie mit Gustav vorzutänzen, und sie war froh, daß sie dadurch der etwas oberflächlichen Un terhaltung mit ihrem Jugendfreunde entging. Die Leitung des ganzen Arrangements nahm ihn in Anspruch. Arnold und Helene tanzten den Kotillon zusammen und wie Lucie bemerkte, unterhielten

? Vor was?' fragte Arnold, wurde aber durch Gustav im Weiterrden unterbrochen, der seine Tänzerin zu holen kam. Später, bei der Tour, in der die Herren den Damen Bu ketts zu überreichen hatten, brachte Arnold ihr ein solches von herrlichen Rosen. ^ Während' sie nun mit ihm tanzte, fragte sie ihn: „Werden Sie längere Zeit in der Residenz zubringen?' „Nein, leider muß ich schon morgen in aller Frühe wei ter,' war seine Antwort, „ich habe nwrMN mit meinem Va ter ein Zusammentreffen in Baden und reise

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 17.11.1916
Umfang: 8
also war die Gefahr vorbei. Mer in einer Woche, wenn sie zurückgegeben und besprochen wur den, was Zollte dann werden? Der Tag der Auffabrückgabe kam. Fritz Kraun hatte Angst, regelrechte Angst. Es wäre ihm zu fatal, von dem neuen Lehrer . jebenso schlecht beurteilt.zu werden, wie vom lalten Langner. „Fritz Braun,' rief es da. Er schoß wie eine Rakete vom Platz auf. „Dein Aufsatz hat mir Freude gemacht. Es liegt Schwung und Verständnis darin. Er kann al^> Musteraufsatz vorgelesen werden.' Fritz jubelte. Kaum

konnte er, als ihn Daktor Kühn dazu aufforderte, richtig vor lesen. - Schröter guckte scheel auf Fritz, und nach der Stunde ging er zum Ordinarius lind meldete: „Herr Doktor, das war das falsche lAufsaHheft von Braun; das richtige Hab' ich gefunden.' „Wie was?' „Das falsche Hest Von Braun, Herr Dok- Hor, das richtige hat er ja verloren.' „Heft. — Heft? Was soll das? Was «gehen dich andere Hefte an? Kümmere dich km deine.' Einige hatteit's gehört. „Er hat gepetzt. Wart', das wird dir angestrichen

. So sahen sie sich öfter, ja, die letzten Eiswochen fast? alltäg- ' lich, nick Doktor Kühn machte eines Tages, ein sehr betrübtes Gesicht, als das Baro meter fiel und Tauwind blies. Vorbei war's mit der -Herrlichkeit! Etwas grimmig saß er auf dem Katheder. Die Jungens hatten in dieser Winterszeit alle Disziplin verloren, und besonders Fritz Braun, der seine Schwester und seinen Or dinarius öfter hatte zusammen Schlittschuh laufen sehen und auf diese Bekanntschaft, nach rechter Jungenart, .baute

, ^ auch fühlte, daß letzterer ihm gegenüber besondere Nach- sickt übte' war ganz frech geworden. Und er Vuhmte sich: „Ich kann machen, was ich will. Er straft mich nicht.' Aie anderen widersprachen. „Wetten?' rief er, und seine Augen blitz ten. Aber gleich im Augenblick fiel ihm keine rechte Dummheit ein. Im Konserenzzimmer klagte Dr. Böhm üb?r Kurt Braun. „Diese Lümmel ver derben die ganze Klasse. Wie steht's denn jetzt mit Fritz Braun, Herr Kollege? Der war ja immer die Probe vom Dutzend.' Kühn fuhr

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 24.09.1910
Umfang: 8
dich doch auch sehr verändert, feit du erwachsen bist. Selbst Gustav, der dich vor zwei Ähren zuletzt sah, versichert mir das !' „Dich erkannte er jedenfalls gleich wieder, wie du auch ihn!' gab Lucie zurück., „Und unterhalten scheint ihr euch auch sehr gut miteinander zu haben!' „Ähr!' bestätigte Hebme. „Er wußte aber doch noch nicht, ob er sich für morgen zu einer von Gustav vorgeschlage nen gemeinsamen Tour anschließen wollte. Damit müßten alle Teile einverstanden sein, ehe auch er sich entschließen könne, sagte

1916 7 „Mademoiselle Helene, das SoiMr steht auf dem Tisch und ich habe hier etwas Tee und Butterbrot für Mademoi- selle Lucie l' ^ Helene mußte wohl oder übel dem Rufe Folge geben und als sie zurückkehrte, fand sie Lucie bereits zur Ruhe gegan gen, um träumend ihren Kummer zu verschlafen. Und am nächsten Tage sprach Lucie in der Tat das ihr von Helene in den Mund gelegte Wort zu Gustav Nieder- dorfer's jugendlichem Freunde, und der Ausflug fand wie geplant statt; allerdings unter der Aufficht

der einen Denwi- selle Grandidier, da es der Anstand nicht gestattet hätte, daß die beiden jungen Paare allein gegangen waren. Min hatte eine Dampfschiffahrt nach Veveh und Montreux gewählte Es war eine entzückende Partie. : Namentlich die Rückfahrt auf dem Genfersee im Mon denlicht ließ Lucie den wunderbar schönen Anblick noch nach Jahren im Gedächtnis halten. Noch nach Jahren sah sie vor sich im Geiste, wie der Mond sein Silberlicht über den See und das Verdeck des Schiffes ergoß, während sie neben Gustav

in die Gesellschaft machen können!' „Und Gustav und . Arn wollte sagen: Herr von ^reienwalde ko-mmen auch,' fuhr Helene eifrig fort, „sie ha ben es mir zugeschworen! O, das wird herrlich werden! Im Hoffen auf schönere Zeiten kann man hier schon noch so lange ausharren!' „Wenn sie wirklich schöner werden, ja! Hoffen wrr esi^ entgegnete Lucie und Arm in Arm wanderten die Freundin nen dem Hause zu, . ..X IX. ' ^ Der Winter des Jahres 18— war herangekommen, ein kalter, rauher Gesell, doch hielt das die Gesellschaft

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 13.12.1919
Umfang: 8
.' „Sie werden mich noch auf den Knien um meine Gunst bitten!' schrie er zornig. Sie schien ihn nicht zu hören «nd vertiefte fich in ihre Rechnungen. In blinder Wut stürzte er davon. . „Wenn ich mir vorstelle, daß ich an einen solchen Mann gebunden sein müßte!' murmelte sie lachend, als er fort war. Lisa Grube besaß eine sehr gut gehende Obst-, Gemüse- und Geflügel-Handlung und war, als Keter KnauS seine Drohung gegen sie ausstieß, ein wohlhabendes Mädchen. Sie war fünfundzwanzig Jahre alt uno wartete sehnsüchtig darauf, daß Gustav

vn:. und er kam nun seinem Ziel immer näher. Da Lisa der Liebe ihres ,Gustav sicher war, meinte sie über die Drohungen des abgewiesenen Freiers lachen zu können. - Doch eines Tages sah fie von ihrem Fenster ass, daß in dem leeren Laden gegenüber gearbeitet wurde. Das beunruhigte sie nicht weiter, sie trö stete sich mit der Hoffnung, daß binnen kn^em doch wieder ein Mtetzettel am Fenster, kleben würde. Als sie jedoch am nächsten Morgen ihr Ge schäft öffnete, wurde sie ernster. Mitten an dem Schaufenster drüben

stand mit großen Lettern: „Peter Knaus eröffnet am nächsten Sonnabend hier eine Obst-, Gemüse- und Geflügel-Handlung. Jeder, der für 20 Mark Waren kauft> bekommt obendrein eine junge Taube. Kommt und kauft!' Gustav Brunner stand einige Zeit danach in Lisas Wohnzimmer, das sich neben ihrem Geschäfte befand, und blickte zu dem neuen Schild hinüber. i»Es ist eine Schande,' sagte er zornrot. „Der Mann müßte gehängt werden. Ich würde es mit Vergnügen tun.' „Ach, er hat gesiegt,' erwiderte sie bitter

. „Es lohnt nicht mehr, daß ich weiterkämpfe. Er verkauft alles unker dem Einkaufspreis. Wie Flie gen umschwärmen sie seinen Laden. Und bei mir ist es fast leer. Ich muß mein Gcschäst schließen, wenn ich nicht bettelarm werden will.' „Und warum das alles? rief Gustav. ^Er wirft sinnlos sein Geld auf die Straße. Warum will'er dich durchaus zugrunde richte«?'

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Lienzer Zeitung
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Seite 23 von 28
Datum: 28.05.1910
Umfang: 28
„Sie sind mir wunderlich. Da schauen Sie Ihren Freund Kun Orsk an, mit welch lebhaftem Feuer er erzählt. Kommen Sie, wir wollen ihm mit zuhören.' Und während sie in den Kreis traten, der sich um Feodora von Braun und Kun Orsk gebildet hatte, sagte Rene noch leise zur Gräfin: „Kun Orsk ist der einzige, der echt ist. Seine Worte sind schlicht und wahr, und seine Verehrung für Feodora aufrichtig.' Kun erzählte von seinen Forschungen auf dem Grund des Meeres, aber in so bescheidener

, zurückhaltender und doch klaren and spannenden, von Humor gewürzten Weise, daß er im Fluge die Sympathien seiner Zuhörer gewann. Die Tiener reichten jetzt Tee und Gebäck herum, und Rene be nutzte diese Gelegenheit, sich unbemerkt aus dem Salon zu stehlen. Im Entree sagte er einem Diener, er solle ihn später bei Frau von Braun entschuldigen und Herrn vr. Orsk diskret mit teilen, daß er ihn bei Josty erwarte. Er ging zu Fuß die Linden vor. Ein naßkalter Wind strich durch die Straßen, und Rene vergrub fröstelnd

und blickte stumm auf die breite, hellerleuchtete Straße. Ein Hoffnungsbau war in ihm zusammengebrochen. Dann bat er die Herren, ihn zu ver verlassen, er müsse allein sein. Etwa zwei Stunden später kam Kun Orsk. Er traf seinen Freund mit tiefernstem Antlitz vor dem Bilde sitzend. „Da bin ich, Rene. Du wirst meiner lange gewartet haben. Verzeiki mir mein langes Ausbleiben. Feodora von Braun aber hielt mich zu lange zurück, und ich, ich gestehe es frei, ich war schwach genug, der schönen Frau

gewesen sein, daß ich mir ein bilde, ich könnte jemals ein Weib mein nennen, daß dich liebt.' Aber Rene zog ihn wieder neben sich auf den Diwan und sagte: „Du irrst, Kun. Feodora von Braun liebt mich nicht, sie liebt nur meinen Ruhm und meinen Namen, den ich in der großen Welt habe.' „Wer du liebst sie, Rene, du mein einziger, bester Freund.' Da sank Rene in sich zusammen und brütete vor sich hin. Dann stand er auf und trat vor das große Bild und blickte auf Arda Jasky, und er sagte fest und bestimmt: „Nein, ich liebe Feodora

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Maiser Wochenblatt
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Seite 6 von 20
Datum: 23.12.1911
Umfang: 20
, Pachtverlängerung für Hofbauer Karl. Silbernagl Elisab., Gastgewerbe, St. Leon hard, Verpachtung an Stäuber Gustav. VI. L ö s ch u n g e n. Till Karl, Meran, Obst- und Südfrüchten- Handel, Zurücklegung. Kofler Maria, Meran, Obst- u. Wildpret- handel, Zurücklegung. Klaffenböck Maria, Meran, Wäscherei gewerbe, Zurücklegung. Ortler Maria, Meran- Gemischtwaren handel, Zurücklegung. Scheibein Julius, Meran, Gemischtwaren handel und Filiale, ferner Schreib-, Zeichen- u. Malrecsuisiten, Galanteriehandel,. Todesfall

, Janovicz Lea, Meran, Gemischtwarenhdl., Uebersiedlung. Honig Josef, Meran, Milchhandelgewerbe, Zurücklegung. ° Ennemoser Wilhelm, Handel mit Zucker bäckerwaren, Zurücklegung. Egger Franz, Algund, Obsthandel, Zu rücklegung. Gamper Johann, Algund, Gemischtwaren handel, Zurücklegung. Kröß Johann. Burgstall, Obstgärtnerei, Zurücklegung. Diechtl Josef, Tirol, Obsthandel, Zurück legung. , Nr. 52 . Schüler Gustav, Lana, Gewerbe der fabriksmäßigen Erzeugung von Holzwaren aller Art, Zurücklegung. Tumpfer Josef

, St. Walburg, Fuhrmanns gewerbe, Zurücklegung. Unterholzner Franz, Völlan, Holzhandel, Zurücklegung. Ennemoser Alois, St. Leonhard, Sag- schneidergewerbc, Zurücklegung. Pichler Alois, St. Martin, Müllergewerbe, Zurücklegung. Wieser Anna, Meran, Damenschncider- gewerbe, Zurücklegung. Zipperle Peter, Meran, Tapezierergewerbe, Uebersiedlung. Wybiral Thomas, Meran, Friseurgewerbe, Uebersiedlung- Müller Georg, Meran, Friseurgewerbe, Todesfall. König Franz, Meran, Zuckerbäckerfiliale, Zurücklegung. Gasser Gustav

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 32
Datum: 18.06.1911
Umfang: 32
auch diesmal Walter Soomer-Leipzig, ferner in „R heingo l d' den Donner: A. Schützendorf-Bellwidt aus Wien — den Froh Dr. v. Szekelyhidy-Budapest (dieser ist neu für Bayreuth) —- den Loge Heinrich Hensel-Wiesba- den (bisher die beste Partie des unvergeßlichen Dr. Briese- merster) — den Alberich Eduard Habich-Berlin (ebenfalls neu) — den Mime Hans Breuer-Wien — den Fasolt Karl Braun-Wiesbaden — den Fasner Eugen Guth-Brünn (neu) — die Fricka Luise Reuß-Belce —- die Freia Lili Hasgren-Waag-Mannheim

die Rheintöchter: Gertrude Förstel-Wien, Sophie Mschoff-David-Berlin, Margarethe Matzenauer-Berlin; ferner den Siegmund in der „Wal küre' Jakob Ürlus-Leipzig (neu) — den Hunding Ernst Lehmann-Mülhausen i. E. (neu) — die Sieglinde Minnie Salzmann-Stevens-Paris (neu) — die Brünnhilde Ellen Gulbranson-Christiania im „S iegfr i e d' den Sieg fried Alfred v. Bary-Dresden — die Stimme des Waldvo- ^ gels Gertrud Forstel — in der Götterdämmerung den Gun ter .Hermann Weil-Stuttgart — den Hagen Karl Braun — die Gutrune

Julie Körner-Prag—die Waltraude Mar garete Matzenauer und Olga Band-Agloda-Stuttgart. Im „P arsi fal' ist die Besetzung der .Hauptrollen eine dop pelte. Als Parsisal selbst erscheint nach längeren Jahren . wieder Ernest v. Dyck-Antwerpen, er wechselt in der Par- ^ tie mit Heinrich Hensel-Wiesbaden ab; die Kkndry wird ' gesungen von Anna Bahr-Mildenburg l.Hernmnn Bahrs ^ Gattin) — Gurnemanz von Karl Braun und Richard Mayr-Wien — Amfortas von Werner Engel-Zürich (neu) und Hermann Weil-Stuttgart

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