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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 18.09.1900
Umfang: 8
,S*oz»er Nachrichte«' ? r. 212 SchilkfclLstucke. Criminal-Romau von Fitzgeralv - Malloy. (32. Fortsetzung.)^ „Durch Ihre Schuld bin lch ein Schiffbrüchiger, ein von der Gesellschaft Ausgestoßener geworden und muß ruhig zu sehen wie Sie, der größere Schurke von ^uns Beiden, . von aller Welt für einen ehrenhaften Mann gehalten werden.' „Nun ist's aber genug mit Euren Vorwürfen,' unter brach ihn Braun in barschem Ton. „Ich habe weder Lust, noch Zeit, Euch anzuhören. Da habt Ihr Euer Geld

und nun laßt mich gehen! Ich muß fort.' „Zu spät!' höhnte Schmidt triümphirend. „Was soll das . . .'.fuhr Braun auf, doch dys Wort erstarb ihm auf Lippen, denn in derselben Sekunde fühlte er eine schwere Faust aus seiner Schulter und; sich betroffen um wendend, sah er sich Auge in Auge mit dem Polizei-Inspektor, der während des erregten Gespräches der beiden Männer un bemerkt aus seinem Versteck hervorgetreten war. Die Ueber- raschuug war eine so jähe, daß Braun anfangs wie gelähmt dastand, unfähig

auf Schmidt und schaute dann hastig um sich, in der Hoffnung, entrinnen, zu. können. ,,Sie thäten besser, sich zu sögen und ohne Widerstand mitzugehen,' bemerkte Backmann, der seine Absicht erriet und langsam ein Paar Handschellen aus seiner Tasche zog. > „Warten Sie, ich kann Ihnen Alles aufklären,' wehrte Braun ab, kaum wissend, was er sprach, nur den Wunsch hegend, Zeit zu gewinnen. ? „Nun gut, aber fassen Sie sich kurz.' ^ Der Advokat hatte jetzt seine ganze Willenskraft wieder gewonnen; nur zu gut

erkannte er die verzweifelte Lage, sn° der er sich befand, aber seine schlaue Natur sann auch sofort auf Mittel, sich aus derselben zu befreien. Ein Fluchtversuch schien völlig ausgeschlossen; trotzdem wollte er es wagen und! die erste sich ihm bietende Gelegenheit dazu benutzen. ! „So jetzt sitzen Sie auch in der Klemme,' rief Schmidt ihm schadenfroh zu, „und können sehen, wie Sie sich herausbeißen.'! Wütend über diese frechen, höhnischen Worte des Ver< räters stürzte sich Braun auf ihn, als wolle

er ihn erwürgen. Doch im selben Moment sprangen die beiden Polizeibeamten! vor, um Schmidt zu schützen, und diesen Augenblick benutzend,' riß Braun blitzschnell die Thüre auf und sie hinter sich zu schlagend, stürmte er die Treppe hinunter. Aber hier stellte sich ihm ein Hinderniß in Gestalt des dritten Detektivs entgegen, der ihn am Arm faßte, und feftzui halten suchte. Mit der Kraft der Verzweiflung strebte Braun, Nch loszureißen; dabei stolperten Beide und kamen zu Fall. Mit der Gewandtheit einer Katze

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.07.1901
Umfang: 6
wir eine Vermuthung darüber ausfprachen, welches die Geschicke Deutschlands hätkn sein können, wenn Gustav Adolfs Heldenlaufbichn nicht bei Lützen ihr jähes Ende gefunden hätte, um uns auf die Esels bank zu setzen und wegen unserer mangelhasten Ge- sihlchtskenntilisse, wie es neckisch sagt, mit seinem schulmeisterlichen Bakel die Höschen auszuklopfen. Der gestrenge Herr Magister ertheilt uns die Zensur „ungenügend' dieses einzigen Satzes wegen, obgleich er durch sein Schweigen über unsere viel fachen

Unkenntnis vor zuhalten, sonder» auch zu erklären, wie die Hand lungsweise Bismarcks Oesterreich gegenüber bei Er öffnung der FriedeuSverhandlungen und nachher mit seiner angeblichen Todfeindschaft gegen dasselbe in Einklang zu bringen ist. Nun zurück zu dem vom „Volksblatte' mit dem Rainen „GalimathiaS' bezeichneten Satze: „Deutschlands Verhängnis war, daß Gustav Adolf bei Lützen fiel, sonst wäre wahrscheinlich ein die nördlichen Meere und den atlantischen Ozean beherrschendes Alldeutschland schon

im 17. Jahrhun dert entstanden, das weitergebaut hätte, was die Hansa begonnen.' Der armselige historische Lumpensammler des „Tiroler Volksblattes', der alle möglichen einseiti- Seu, gegen Gustav Adolf gerichteten Aussprüche — fogar den sonst von den Klerikalen als Oberböse wicht angeschwärzten alten Fritz ruft der Volksblatt- römling als Zeugen auf — zusammengetragen, hat natürlich den Sinn dieses Satzes gar nicht verstan den, denn er konstruirt sich in klerikaler Klopffechter-- monier einen ihm paffenden

mit den folgenden Worten: - „Mit obigem Geistesblitz kann es der GeschichtS- gelehrte der „Boznerin' doch nur darauf abgesehen haben zu behaupten, daß der.Schwedenkönig Gustav Adolf, der 1630 üngerufen — Protestanten, können bis heute keinen „Hilferufenden' namhaft machen — in Deutschland ankam, der Retter. Deutschlands Wir überlassen es unseren Lesern zu beurtheilen, ob die angeführten Sätze sich decken. Gustav Adolf rettete Deutschland nicht, aber bei längeren! Leben hätte es sein Genie durch eine raschere

Ozean, nach welchem durch die Ent deckung des Seewegs nach Ostindien und die Ent deckung Amerikas die Bahnen des Welthandels ver legt wurden, beherrscht hätte. Diese vielleicht kühne „Konjektur' haben wir in einem flücht'gen Satze hingeworfen, weiter nichts. Der Volksblatt-Schulbruder führt aber, wie ge sagt, alle seine zusammengeklaubten Zitate gegen den von ihm konstruirten Satz ins Feld. Wenn Gustav Adolf Deutschland nicht rettete, fo rettete er ganz sicher den deutschen Protestantis mus

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 24.07.1901
Umfang: 12
. (Universal geschichte 1840.) Professor Barthold in Greisswalde äußert sich in.seiner „Geschichte des großen Krieges, Stuttgart 1842,' mit Verachtung über die Bewunderer „schwedischer Großherzigkeit und uneigennütziger Kampfestreue, welche — gottlob — nur noch in einem Winkel unseres Vaterlandes in altsränkischer Befangenheit sich geltend machen will, über die halbunmündigen Seelen, welche, erwärmt durch die Tradition aus der Schulzeit, gedankenlos ihr Scherflein zum Lützener Denkmal (für Gustav Adolf

) dargebracht haben.' Der bekannte Culturhistoriker Scherr schreibt: „Schade, dass Strohköpfe von lutherischen Pfaffen und Consistorialräthen noch nicht auf die sublime Idee versallen sind, dem Gustav Adolf-Verein, welcher mit beispielloser Gedankenlosigkeit einem der grim migsten Feinde Deutschlands zu Ehren von Deutschen gestiftet worden, auch noch einen Karls-Verein (es handelt sich um Karl XII. von Schweden, welcher 1706 Schlesien verwüstete) zur Seite zu stellen.' Als der Krieg endete, war Deutschland

ein großer Kirchhof, eine Wildnis. Im tiefsten Weh ^ klagt Max von Baiern: „Der Schwede haust in meinem Lande ärger als der Türke, mit Brennen u. Niederhauen, sowohl der Weiber, als auch der Kinder. Die Erinnerung an Gustav Adolf und sein Heer lebte sort im Gedächtnis des deutschen Volkes; feierten doch im lutherischen Sachsen Bürger und Baueru noch nach anderthalb Jahr hunderten den Abzug der Schweden durch beson dere Dankfeste und äußerten noch im-Jahre 1813 bei dem Durchzug der schwedischen Truppen

, den ihr setztet in den Brand, Gäbe Seife nicht genug, auch die Oder reichte nicht, Abzuwafchen innern Fleck, drüber das Gewissen richt'.? Fühlt es selbsten, was es ist, ich verschweig' es jetzt mit Fleiß, Weil Gott, was ihr ihm und uns mitgespielet, selbsten weiß. Gustav Adolf mit den Feinden des deutschen Kaisers im Bunde. Gustav Adolf hatte schon lange die deutschen Angelegenheiten mit Aufmerksamkeit verfolgt. Schon im Jahre 1614 war er von dem reichs verräter ischen Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel

, Venedig und Savoyen, Holland, England und die Türkei. Dazu rief Richelieu von Frankreich noch Pem Schwedenkönig Gustav Adols. Selbst die protestantischen Stände in Deutschland, vertraten wie Onno Klopp, der die beste Geschichte jener Zeit geliefert hat, acten- Aäßig nachweist die Sache des Kaisers Friedrich Ulrich von Wolfenbüttel beispielsweise, der seine Unterthanen dringend bat, sie möchten sich nicht irre machen lassen, sondern treu zum Kaiser halten, unter dem sie ihrer Religion sicher seien

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 09.12.1904
Umfang: 8
nehmen, fragte dieser das Mädchen: „Ist meine Schwester zu. Hause?' Ich wartete Annas Antwort nicht ab, sondern beeilte mich, aus dem Hause zu kommen. Ich wüßte jetzt, Was ich zu tun hatte: die Festung mußte im Sturm genommen werden. Am andern Morgen begab ich mich in Begleitung eines Beamten nach der Wohnung von Fräulein Braun. Ich erkun digte mich beim Portier, ob sie allein zu Hause sei. Dies war der Fall und ich begab mich hmauf. Fräulein Braun öffnete selbst. Ich bat um' eine kurze

Unterredung in einer willigen An- gelegenheit und sie hieß uns darauf höflichst näher treten. Nach dem sie uns in das Empfangszimmer geführt hatte, schloß ich die Tür desselben ab und als sie mein Beginnen durch kine ver wunderte Frage hindern wollte, sagte ich ihr: „Fräulein Braun, ich bin mit meinem Kollegen hier in Ausübung des Gesetzes; wir müssen Ihre Wohnung durchsuchen. Ihr Bruder, wenn Sie überhaupt einen solchen besitzen, heißt nicht Braun, sondern Schmidtkunz und dieser Herr ist ein verwegener

Schmidtkunz gerufen. „Nun, meine Herren,' be gann ich, „ich denke, wir sind jetzt so weit, daß ich Ihnen meine Geschichte erzählen kann.' — „Nennen Sie uns doch bitte zunächst den Namen des Schurken,' sagte Herr Schmidtkunz, „ich bin ge spannt, denselben zu hören.' „Ich kann Ihnen denselben jetzt nennen, meine Herren,' er widerte ich, „sein Name ist Braun und derselbe wohnt W..^ straße 15.' Ich bemerkte, wie Schmidtkunz erbleichte und mich speziell an ihn wendend, fuhr ich fort: „Aber Herr Braun

hatte etwas Erhabenes. „O, Sie frömmelnder Schurke!' redete er ihn an. „Sie, der Elendeste^ der je in ihn gesetztes Vertrauen betrog. Es ärgert mich mehr, daß ich mich durch Ihre frömmelnde Heuchelei habe täuschen lassen, als alle Verluste und Sorgen, die Sie über mich ge- bracht haben.' „Nun wohl, ich bin sckaUdig und verdiene keine Gnade,' entgegnete Schmidtkunz, der sich wieder gefaßt hatte, „Fräulein Braun weiß jedoch nichts von meiner Schuld; sie hat mich glicht verleitet und ich bin nur aus verwerflicher

die Pakete zu anderen, w:lche am nächsten Morgen von zubringen, aber die Stimme versagte ihm. den Hausdienern besorgt wurden. Die Hausdiener mußten über „Herr Schmidtkunz' fuhr ich fort, „die Schätze aus Ihrer jedes Paket eine Quittung des Empfängers bringen und die Wohnkng in der W...straße sind sämtlich in meinsm Besitz gesamten Quittungen erhielt Schmidtkunz zur Kontrolle. Letztere und Ihre Geliebte, Fräulein Braun, hat mir genügend Aus- führte er natürlich so aus, daß ihm niemand etwas anhaben kunft

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 28
Datum: 21.08.1909
Umfang: 28
, jungen Mannes, der einem Elegant ähnlicher sah als dem armen Teufel, welchen der Doktor in dem Schellenden ver mutet hatte. August erhob sich und blickte dem Fremden einen Augenblick forschend ins Antlitz. „Alle Wetter!' rief er erstaunt, „bist du's wirklich? — Gustav v. Raaven? — Komm in meine Arme, alter Junge, und sei herz lich willkommen!' Er drückte den Freund an seine Brust und zog ihn dann neben sich auf das Sofa. „Diese Dame ist meine Schwester, und der Herr hier' — fuhr er zu Emma gewendet

fort — „mein bester, liebster Jugend freund, Gustav v. Raaven; weißt du, der lustige Studiosus, dessen dumme Witze ich dir so häusig erzählt habe.' „Ah — allzu gütig!' siel v. Raaven ihm ins Wort, während er sich vor dem Mädchen verneigte, „glauben Sie August nicht, er ist stets ein Bescheidener gewesen, der seine eigenen lustigen Streiche andern in die Schuhe schob.' „Er hat mir nur Liebes und Gutes von Ihnen erzählt,' er widerte Emma, „doch ich muß um Entschuldigung bitten

, daß ich Sie jetzt verlasse, Sie sind heute mittag unser Gast, so hat also die Hausfrau doppelte Pflicht in der Küche zu erfüllen.' „Sapperlot,' nahm Gustav das Wort, als die Tür hinter dem Mädchen ins Schloß gefallen war, „du hast eine hübsche Schwester, August; wäre mein Herz noch frei, ich glaube, die Rühe deiner Schwester würde seiner Ruhe gefährlich sein. Doch jetzt zu uns. Wie geht's dir? — Frisch, gesund und rüstig bist du noch, Ge sundheit und Lebenslust leuchten noch wie damals, als wir Stubengenossen

so bin ich denn bis heute noch um keinen Schritt in meiner Karriere weiter gekommen und harre noch immer der besseren Zukunft, die unverantwortlich lange auf sich warten läßt.' „Fatal,' erwiderte Gustav, „indes ein Mann wie du muß sich daraus nichts machen, du hast Geld genug, auch ohne Pa tienten leben zu können, gönne also deinen ärmeren Kollegen den besseren Verdienst, für welchen sie sich sauer genug Plagen > müssen. Bedarfst du eines Freundes, der dich tröstet und dir bis Grillen verscheucht, so verfüge

nur über mich, ich bleibe vorläufi? hier und bin gerne bereit, dieses Amt zu übernehmen.' „Du bleibst hier?' fiel ihm der Doktor sichtlich erfreut ins Wort, „eine angenehmere Nachricht hätte mir nicht Werder können. Du hast eine Anstellung hier?' „Als Assessor an das hiesige Oberlandesgericht versetzt!' fuhr Gustav fort. „Die Versetzung kam so plötzlich, daß ich dich nicht vorher benachrichtigen konnte.' „Um so größer und freudiger war die Überraschung,' unter brach ihn August. „Jetzt bin ich mit meinem Schicksal ausge

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 28.07.1900
Umfang: 8
Hr. » ?'» „Vozuer Nacht 7 Criminal-Roman von Fitzgerald - MoNay. (5. Fortsetzung.) Eine immer größere Verwunderung malte sich in Braun's Zügen. „Wer sind Sie?' fragte er endlich mit scharfer Stimme, daß sich Philipp unangenehm davon berührt fühlte. „Wie ? Erkennen Sie mich denn nicht?' fragte er näher tretend. „Ich erinnere mich nicht, Sie je zuvor gesehen zu haben,' erwiderte Braun in kaltblütigem Tone. „Da hätte ich Ihnen doch ein besseres Gedächtnis zuge traut,' meinte Philipp gutmütig

lächelnd. „Allerdings, Sie sahen mich neulich bei Gaslicht, das macht vielleicht einen Unterschied.' „Und ich versichere Ihnen nochmals, daß ich Sie nicht kenne,' erklärte Braun. „Ich bin ja Philipp Erhardt.' Bedanre, der Name ist mir völlig unbekannt. Was wünschen Sie?' „Meine Diamanten!' entgegnete der junge Mann, auf's Höchste überrascht von dem seltsamen Benehmen des Advokaten. „Ihre Diamanten?' „Ja gewiß, — die Steine, die ich Ihnen in Verwahrung gab,' erklärte Philipp, den Plötzlch

, mein Herr! Es könnte Ihnen schlecht bekommen, wenn ich Sie wegen Be leidigung verklagte.' „Und ich werde Sie wegen versuchten Raubes anzeigen.' „Nur ein Verrückter kann so reden,' entgegnete Braun mit unerschütterlichem Gleichmut. „Und als solchen würde die Welt Sie auch beurteilen, wenn Sie versuchen wollten, eine derartige Anklage gegen einen angesehenen, achtbaren Advokaten Zn erheben. Darf ich fragen, welche Beweise Sie haben ? Wo sin d die Zeugen, die für Sie eintreten und die Diamanten

. „Schurke!' schrie er, mit wildem Sprunge auf den listigen Räuber seines Schatzes los fahrend, allein dieser hatte, den Angriff voraussehend, rasch einen Revolver ersaßt, den er auf die Brust seines Opfers richtete. Philipp wich zurück und sich nach einem Gegenstand zu seiner Verteidigung umschauend, ergriff er einen Schemel, mit dem er cuf seinen Gegner eindrang. „Hilfe, — zu Hilfe!' rief Braun zurückweichend und gleich darauf stürzten zwei seiner Untergebenen herein, die, als sie Philipp's zornige

Haltung sahen, den aufgeregten jungen Mann festhielten. „Laßt los!' schrie er sie drohend an. „Nein, haltet iyn!' befahl Braun wütend. „Haltet ihn, bis ich die Polizei geholt habe.' Aber ehe er seine Absicht ausführen konnte, hatte sich Philipp losgerissen und sich breit vor die Thüre stellend, so- daß Niemand herauskonnte, rief er den bestürzten Männern zu: „Hört mich an! Dieser elende Schurke hat mich bestohlen.' „Er ist verrückt,' flüsterte Braun den Leuten zu. „Ich kam hierher,' fnhr Philipp

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 24.07.1905
Umfang: 8
und geistvolle Frau Mizzi Bra»u> war schon, obwohl sie eilt 21 Jahre zähl te, drei Jahre „von Tisch und Bett' geschieden. Herr und Frau Braun haben niemals Sqniphatie zu einander gehegt. Die Ehe kam nur auf Be» treiben der Verwandtschaft zu Stande und ging (zumal keine minder vorhanden waren) in beider» Zeitigem Einvernehmen auseinander, als die Ehe- leute zur Einsicht kamen, daß sie für einander gar nicht passen. Frau Braun zog wieder ins Elterntiaus zurück, wo sie die Bekanntschaft Des Barons Z., eines rei

acht Jahre der mit viel' reize.iden Kindern gesegneben Ehe verslogen wie ein Lie» besroinan. Da erfuhr das Ehepaar, daß der erste Gatte der Baronin, Herr Braun, plötzlich gestor ben war. Nunmehr stand ihrer ehelichen Verb in. düng auch nach österreichischem Rechte kein Hin dernis mehr ini Wege. Der Baron befestigte daher seine in Ungarn geschlossene Ehe durch eine neuer, liche, auch den Grundsätzen die's katholischen und österreichischen Rechtes vollkommen entsprechende HÄrat. nachdem er vorher

geschlossen wor den war. ungültig sei. Die in Ungarn geschlossene Ehe entsprach zwar den Bedingungen des .dortigen Rechtes und war daher auch gültig in dhr ganzen Welt — aber nur nicht in Oesterreich, denn Herr Braun, der „geschiedene' Gatte, hat danials noch gelebt. Die nach dessen. Tode in Oesterreich geschlos sene Ehe war allerdings gültig — sie durfte aber nicht geschlossen werden. Denn, da die erste Ehe keine Gültigkeit hatte, so war das Zusammenle ben des Barons Z. mit Frau Braun ein unerlaub tes

. ein sortgesetzter Ehebruch. Frau Braun war eben auch nach der Scheidung dem geschiedene Gat ten die heliche Treue zu bewahren verpflichtet. Dieser Ehebruch, bewiesen durch die Formalitäten der (nach österreichischem Stechte ungültigen) er sten Ehe, durch die Geburt der Kinder, war auch ein indispensables Hindernis zur nachträglichen Schließung einer gültigen Ehe. „Eine Eke zwi schen zwei Personen, die miteinander einen Ebe- bruch begangen haben, ist ungültig', sagt das Ge setz. Demgemäß hat auch das Gericht

erster In stanz die Ehe für ungültig erklärt. Die Baronin, die Tockter eines anständigen Hauses, die mehr als 20 Falire als Ebefrau ge golten banr und es überall (außer in Oesterreich) auch tatsächlich gewesen ist - sie wurde vom Ge setze zu einer Ehebrecherin und zu einer Mairresse deklarier:, Sie heißt' wieder Frau Braun. Und die arme» Kinder! Das Gericht macht sie zu Ba starden. Sie baben den väterlichen Namen ver wirkt und müssen den Mädchennamen ibrer Mut- ter führen. Frau und Kinder

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 28.03.1902
Umfang: 8
Wütend über dieser frechsn» höhnischen' Worte des Verräters slürzte sich Braun auf ihn, als. wolle er ihn erw-ürgen.- Doch im selben Moment sprangen diebeiden Pvtizeibeanrtenoor,umSchmidt -u schützen^ und diesen Moment benutzend, riß Braun blitzschnell die Thüre auf und sie hinter sich zuschlagend, stürmte er die^Treppe hinunter. Wer hier stellte« sich ihm ein Hindernis in Gestalt des dritten Detcttios entgegen, der- ihn am Arm faßte und festzuhalten suchte. Mit ! der Kraft der Verzweiflung

strebte Braun, sich loszureißen; dabei stolperten beide- und kamen zu Fall.' Mit der Gewandtheit einer Katze errang sich der geschmeidige^ Advokat die Oberhand, versetzte dem BeamtM-einen wuchtigen Hieb ins Gesicht, der diesen -wang, seinen Gefangenen freizugeben, raffte sich hastig auf und jaqte in den Hof ? hinaus/ Eine Sekunde überlegte er, wohin er »ich wenden sollte, — die- Straße war zu-- gefährlich; man würde ihn von allen-:Seitew verfolgen und gleich wieder einfangen. Es blieb ihm nur i übrig

, , das bei seinem Anbliä zu schreiem-anfing. .Er ver nahm den Schritt einer Frau.und aus Furcht, . gesehen-, zu., werden; kehrte er schleunigste um: Von un? ten herauf llang .der-schrillen Pfiff des Polizeisignals; man war auf merksam geworden und begann die Verfolgung des Flüchtigen. An fangs schien es, als ^ob. die Beam ten vermuteten, Braun- Habe sich der Ztraße zugewandt,' aber' sie mußten wohl bald von dieser An nahme abgekommen sein, denn der angestrengt lauschende Advokat hörte, wie sie innerhalb des Hof raumes

von Haus zu Haus gingen und Nachfrage hielten. ^>e ganze Nachbarschaft war W in Bewegung und aus allen Fenstern schauten neugierige Gesich- lcr, für die es ein wahres Gaudium mochte, dieser aufregenden v^agd auf einen entsprungenen Ge lungenen zuzusehen. Nun erscholl auch die Stimme Backmann's un ^ i') Flur. Es war die höchste >^it für Braun, seinen Standort ' verlassen, wollte er nicht in ^Wigen Minuten entdeckt sein. Un- ^lehen gelangte er bis m das dritte ; und nun war seine ein- Zuflucht das Dach

, die bis zu einer Brandmauer lief: Ohne un^ er diese letztere, kletterte über sie hinweg ^ darauf in einer zweiten, etwa fünf Fuß tiefer genen Rinne. Unterhalb dieser war eine zwanzig Fuß hohe Mauer, die einen Hof abschloß und gegen ihr Ende hin so bedeutend abschrägte, daß sie nur noch eine Höhe von zwölf Fuß besaß. Kam er glücklich bis an dieses Ende, so hielt es Braun für ein leichtes, sich in den Hosraum hinabgleiten zu lassen und von da aus die Straße zu gewinnen. Freilich, ein Sturz von dieser Höhs

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 25.08.1900
Umfang: 8
; es müssen sich Mittel und Wege finden lassen, den Gauner zu entlarven.' „Das wünsche ich selbst von Herzen.' „Bedenke doch die Summe, die ich verliere.' „Ich weiß, ich weiß; doch eben weil die Summe so groß ist, wird Braun Alles ausbieten, sie in seinem Besitz zu be halten.' ..Ich werde noch einmal versuchen, Doktor Liebmann zu sprechen,' bemerkte Philipp nach einer Pause, „um zu hören, hie er den Fall beurteilt und was er von dieser Anweisung hält.' „Gut; wenn Du willst, suchen wir ihn gleich ans

dieser, den jungen Mann scharf fixirend ^d sich auf dessen dargebotenen Arm stützend. Mr ließ sich bann von dem herbeieilenden Kellner ein Zimmer anweisen und Philipp freundlich zunickend, stieg er mit etwas lahmen Hang die Treppe hinauf. Auf der obersten Stufe blieb er ^ehen, drehte sich um und schaute mit sardonischem Lächeln en beiden Freunden nach, die Arm in Arm das Hotel verließen. 15. Kapitel. Ein ruchloser Plan. Nach seiner stürmischen Zusammenkunft mit Philipp Er- hatte Braun sich beeilt, seine Wohnung

trieben ihr Wesen, jeden Vorübergehenden mit frechem Lachen anredend und halbwüchsige, zerlumpte Knaben, in den Laster hohlen großgezogen, welche mit Behagen Cigarrenstummel rauchten, die sie während . des Tages in den belebten Teilen der Stadt aufgelesen hatten. Es war ein widriges Straßen bild, das sich allenthalben dem Auge bot, aber Robert Braun schenkte ihm wenig oder gar keine Beachtung. Er schritt hastig weiter und bog in eine schmale Seitengasse ein, die womög lich noch unheimlicher aussah

als die übrigen. Vor einem altersgrauen Gebäude blieb er stehen, betrat den dunklen Hausflur und tastete sich vorsichtig eine steile, wurmstichige, bei jedem Tritt laut knarrende Holztreppe hinauf. Oben be fand sich eine Thüre. Braun versuchte sie zu öffnen; da sie aber verschlossen war, so klopfte er zu wiederholten Malen, ' jedoch ohne eine Antwort zu erhalten. Schon wollte er miß mutig umkehren, als er plötzlich ein lautes Schnarchen vernahm. „Aha,' murmelte der Advokat vor sich hin, „Wenzel scheint

doch zu Hause zu sein, aber natürlich betrunken wie immer, und da ist's eigentlich nicht geraten, ihn zu stören. Aber was hilft's? Ich muß ihn auf jeden Fall sprechen; eine Verzögerung könnte mir gefährlich werden.' . Von neuem begann er zu klopfen, doch diesmal so ener gisch, daß der Schläfer drinnen erwachte und mit heiserer Stimme rief: „He, wer ist da?' „Ich bin es,' war die lakonische Erwiderung. „Und zum Kuckuck, wer ist dieser „Ich'?' scholl es wieder heraus. Braun drückte seine Lippen

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 11.07.1903
Umfang: 12
zurück. Sie sagen, der physiologische Zustand des Papstes sei mit dem eines alten, zer« bröckelnden Hauses, vergleichbar. Solange die Kelle ausreicht, bleibt es wegen des Trägheitsgesetzes aufrecht, braucht man aber Stemmeisen und Hammer, Das große Kos. (Schluß.) Wer vermag das Weh zu beschreiben, welches Meister Braun erfaßte, als er alle seine goldenen Aräume und Hoffnungen zu Grabe tragen mußte! Koch, was noch schlimmer war und.ihn sast zur Verzweiflung brachte, war die Vorstellung

, so war auch die zweite Nachricht wie ein Lauffeuer durch die Stadt gegangen. Das Haus wurde den ganzen Tag nicht leer von Leuten,' die kamen, um Beileid zu spenden. Meister Braun blieb sür alle unsichtbar: seine Gattin jedoch saßte sich bald. Ein eigentliches Un glück war ja nicht' geschehen) sagtd sie sich, und waren sie früher Mit ihren Mitteln ausgekommen, so würde dies auch in Zukunft der Fall sein. „Es wäre freilich schön gewesen, doch was man nicht ändern kann, muß man mit Geduld ertragen,' schloß sie'ihr

. -- —^ ' ' '7 ' ', ' '„Jetzt wird dem Meister Braun doch wohl die Lust vergangen sein, ferner zu spielen.' so höre ich die Leser sagen. Nun, wir wollen sehen. Nach einigen Wochen kam eines Abends Meister Braun aus dem „goldenen Adler' und überraschte seine Frau init der Nachricht, er könne es nicht mehr über sich gewinnen, wie anderen das Glück in den Schoß falle. Doch was ist das? Er begeg nete einem ungeahnten Widerstande von Seiten semer Frau, welche meinte, er habe zehn Jahre gespielt, und keinen Heller gewonnen; jetzt sei an iht

die Reihe, und sie hege keinen Zweisel, daß ihr das Glück günstig sein werde. Meister Braun war ganz erstaunt ob dieser Rede, doch war er durchaus nicht gesonnen darauf einzugehen; denn wo blieb fein Ansehen im „goldenen Adler', wenn er nicht mehr spielte? Nein, das ging ganz und gar nicht! Er machte Einwendungen, doch seine Frau behaup tete steif und fest, nichts in der Welt sei imstande, sie davon abzubringen; er möge sich nur gedulden, nach zehn Jahren könne er ja wieder anfangen

, sie habe nichts dagegen. Ein so hitziges Wortgefecht entspann sich Nun, wie man es bisher nie in diesem Hause gehört hatte, denn Meister Braun wollte sein Recht als Mann behaupten; schließlich jedoch mußte er vor der Zungenfertigkeit seiner besseren Hälfte das Feld räumen. ^ Alles ging nun wieder im alten Geleise, nur mit dem Unterschiede, daß Frau Christine mit noch größerer Leidenschaft, wie früher der Meister, das Glück in Üer Lotterie suchte. Die Freunde ihres Mannes sorderten sie auf, gemeinsam

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1902
Umfang: 8
, daß Braun dem Holländer die Steine gegeben hat.' „Aber die Briefe, die zwischen beiden gewechselt wurden?' „Bestätigen nur, daß Braun die Absicht gehabt hat, mit Schodde in geschäftliche Verbindung zu treten. Meiner Ansicht nach fand er den Tod, ehe der Handel zu stände kam.' „Meine Entdeckungen widersprechen Ihrer Annahme,' warf Backmann ein. „Das glaube ich nicht,' entgegnete Werner lebhaft. „Ueber legen Sie selbst, — der Holländer war doch schwerlich reich genug, um Steine von so hohem Werte

, stand er vor dem Hause, in dem Braun sein Bureau gehabt hatte. Letzteres befand sich noch in gerichtlicher Obhut, da die Verhandlungen gegen Schmidt als den Helfershelfer des schurkischen Advokaten noch nicht beendet waren; Werner jedoch besaß einen Schlüssel zu dem Lokal, welchen Backmann ihm gegeben, als er ihn mit der Re vision der Bücher und Papiere Braun's betraut hatte. Unbemerkt die Treppe hinaufsteigend, öffnete er geräuschlos die Thüre und betrat den dunklen Raum. Äne frostige, dumpfe Luft

und das Eintreten eines jungen Mannes mit sonnengebräuntem Gesicht und offenem, gewinnendem Wesen, der nach Doktor Brandt fragte. Werner sah und hörte in seinem traumhaften Zustand alles, was sich zwischen Braun und Erhardt zugetragen, die Mitteilung des Advokaten, daß Brandt gestorben sei, und das Ersuchen Philipp's, Braun möge seine Tia- manten in Verwahrung nehmen. Der Mann in dem Sessel ver sprach, es zu thun, und nachdem er sie in seinen Eeldschrank schlössen, entfernte sich der junge Mann

und an zündend schlich Werner verstohlen die Treppe hinab, nachdem er in einer Ecke einen Meißel gefunden und zu sich gesteckt hat«. Wie ein Nachtwandler betrat er mit leisen, vorsichtigen Schritten den Hof und dann plötzlich ging eine Wandlung in ihm vor: er empfand nicht mehr den Wunsch, der Braun beseelt haben mußte, die Diamanten zu verbergen, sondern das glühende Verlangen, zu finden. Wohl fiel der Regen noch immer in Strömen herab, große Wasserpfützen zwischen den Pflastersteinen des Hofes bildend

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 04.09.1900
Umfang: 8
Z!r. 2 0 5 „Bozner S5sa;rt6,ten' SchicksclLstücke. Criminal - Roman von Fitzgerald - Mollsy. (25. Fortsetzung.) „Beweise habe ich zwar nicht, aber ich möchte meinen Kopf verwetten, daß ich den Thäter kenne.' „Wie heißt er?' „Robert Braun.' „Was?' rief Backmann zurückfahrend. „Meinen Sie den Advokaten?' „Ja, das ist der Schurke,' bemerkte Werner. „Bedenken Sie wohl lieber Freund,' bemerkte der In spektor ernst, „es ist eine schwere Anklage, die Sie da erheben.' „Die aber ohne Zweifel bewiesen

werden kann,' beharrte der junge Rechtsanwalt. „Entweder er hat es selbst gethan oder hat Jemand gedungen, um Philipp Erhardt zu ermorden.' „Und weshalb verdächtigen Sie grade diesen Mann?' „Aus verschiedenen Gründen.' Und nun erzählte er dem aufhorchenden Beamten, was sich zwischen seinem Freunde und Braun zugetragen. „Hm, nach dem, was Sie mir da sagen, hat Ihr Ver dacht allerdings Hand nnd Fuß,' meinte Backmann nach denklich. „'s ist aber eine verwickelte Geschichte.' „Wieso? Mir scheint sie einfach genug

. Sie können ohne Bedenken zur Verhaftung des Schurken schreiten.' „Das wäre sehr verkehrt gehandelt. Ich muß vor «llen Dingen Nachforschungen halten.' - „Wozu? Was wollen Sie denn noch wissen?' „Ober den Mord selbst versuchte oder einen Helfers helfer hatte. Wird er nur auf leeren Verdacht hin verhaftet, so könnte er sicher sein Alibi nachweisen oder seinem Spieß gesellen rechtzeitig einen Wink geben, zu verschwinden. Da nun die Morgenzeitungen den Fall als einen versuchten Selbst mord hinstellen, so wird sich Braun

und jetzt — kaum wiederzuerkennen. Der Kopf war mit weißen Tüchern umbumden, das Gesicht langgezogen und todtenblaß und dunkle Schatten lagen um die geschlossenen Augen. Von diesem Anblick anf's Schmerzlichste berührt, ließ Werner sich an der Seite seines unglücklichen Freundes nieder, um ge duldig zu warten, bis derselbe erwacheu würde. Entrüstung und Zorn erfüllten ihn, als er an Braun dachte, den er für den Urheber des nichtswürdigen Streiches hielt, und im Innern beschloß er, nicht zu ruhen

er dem Freund Freund versprochen, an Frieda Holbach zu schreiben und ihn bald wieder zu besuchen, entfernte er sich, mehr denn je entschlossen, Braun für sein Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Inspektor Backmann war unterdessen nicht unthätig ge blieben. Er ordnete eine scharfe Ueberwachung des verdächtigen Advokaten Robert Braun an uud machte sich dann abermals auf den Weg nach Philipp's Hotel, um dort seine Nach forschungen nach dem Verbleib des mysteriösen Geistlichen zu beginnen. Er hatte bald

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Lienzer Zeitung
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Seite 6 von 28
Datum: 15.09.1906
Umfang: 28
, St. Veit. 8. Gustav Kuprian, Lieuz. 9, Philipp Vergeiuer, St. Johann. 10. Johann Jakober, Lienz. 11. Dr. Anton Wuruig, Lienz. Hauptscheibe (200): 1. Johann Groder, Kals. 2. Thomas Blaßnig, Hopfgarten. 3. Franz Wibmer, W.-Ma trei. 4. Anton Klabuschnig, W.-Matrei. 5. Gu stav Kupriau, Lienz. 6. Karl Amraser, Kals. 7. Josef Grimm, Hopfgarten. 8 Peter Jesacher, Silliau. 9. Karl Jnwinkl, Lienz. 1V. Johann Prast, St. Veit. 11. Philipp Vergeiner, St. Johann. 12. Thomas Tabernig, Lienz. 13. Va lentin Mariacher

, Birgen. 14. Franz Untergasser, W.-Matrei. Schleckerscheibe (299): 1. Se bastian Hüter, Kals. 2. Johann Groder,^ Kals. 3. Thomas Blaßnig, Hvpfgarten. 4. Franz Schnee- bcrger, St. Veit. 5 Gustav Kuprian, Lienz. 6. Jobann Groder, Kols, 7. Engelbert Ztemberger, St. Veit. 8. Philipp Vergeiner, St. Johantl. 9. Andrä Vergeiner, St. Johann. 10. Alois Maier, Lienz, 11. Rudolf Aßmaier, Virgen. 12. Franz Wibmer, W.-Matrei. 13. Anton Klabusch uig, W.-Matrei. 14. Thomas Tabernig, Lienz. 15. Michl Pichler

. Prägraten. 16. Valentin Mariacher. Virgen. 17. Mathias Holzer, W.- Matrei, 18. Jakob Beider, Hopfgarten. 19. Tho mas Tabernig, Lienz. 29. Alfons Wibmer, W.- Matrei. Schlecker (399): 1. Peter Jesacher, Sillian. 2. Karl Jnwinkl, Lienz. 3. Thomas Tabernig, Lienz. 4. Simon Rieger, St. Veit. 5. Simon Nieger, St. Veit. 6. u. 7. Gustav Kupriau, Lienz. 8. Dr. Autou Wurnig, Lienz. 9. Johann Huter, Kals. 19. Johann Prast, St. Veit. 11. Johann Groder, Kals. 12. Bartlmä Jslitzer, Prägraten. Serien beste (299

): 1. Gustav Kuprian, Lienz. 2. Simon Rieger, St. Veit. 3. Peter Jesacher, Sillian. 4. Andrä Ver geiner, St. Johann. 5. Bartlmä Jslitzer, Prä graten. 6. Philipp Vergeiner, St. Johann. 7. Sebastian Huter, Kals. 8. Thomas Tabernig, Lienz. 9. Johann Jakober, Lienz. 19. Johann Prast, St. Veit. Serieubeste (399): 1. Jo hann Jakober, Lienz. 2. Michael Pichler, Prä graten. 3. Johann Groder, Kals. 4. Dr. Anton Wurnig, Lienz 5. Gustav Kuprian, Lienz. 6. Andrä Vergeiner, St. Johann. 7. Anton Kla buschnig, W.-Matrei

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 07.03.1902
Umfang: 8
Nachdruck verboten. Schicksals-Tücke. Erzählung von I. Fitzgerald Molloy. — Deutsch von M. Walter. (Fortsetzung.) 15. Capitel. Ein ruchloser Plan. Nach seiner stürmischen Zusammenkunft mit Philipp Erhardt hatte Braun sich beeilt, seine Wohnung auszusuchen, um die sicht baren Spuren des Kampfes, die Blutflecken und die zerrissene Kleidung zu beseitigen. „Der Bursche hätte mich beinahe umgebracht,' murmelte er vor sich hin; „zum Glück aber gehören dazu im mer zwei. Eigentlich war es dumm

, welche mit Behagen Zigarrenstummel rauchten, die sie während des Tages in den belebten Teilen der Stadt aufgelesen hatten. Es war ein widriges Straßenbild, das sich allenthalben dem Auge bot, aber Robert Braun schenkte ihm wenig oder gar keine Beachtung. Er schritt hastig weiter und bog in eine schmale Seitengasse ein, die womöglich noch unheimlicher aussah als die übrigen. Vor einem altersgrauen Gebäude blieb er stehen, betrat den dunklen Hausslur und tastete sich vorsichtig eine steile, wurmstichige

, bei jedem Tritt laut knarrende Holztreppe hinauf. Oben befand sich eine Thüre. Braun versuchte sie zu öffnen; da sie aber verschlossen war, so klopfte er zu wiederholten Malen, jedoch ohne eine Antwort zu erhalten. Schon wollte er mißmutig umkehren, als er plötzlich ein lautes Schnarchen vernahm. „Aha,' murmelte der Advokal vor sich hin, „Wenzel scheint doch zu Hause zu sein, aber natürlich betrunken wie immer, und da ist's eigentlich nicht geraten, ihn zu stören. Aber was hilft's? Ich muß ihn aus jeden Fall

sprechen; eine Verzögerung könnte mir gefährlich werden.' Von neuem begann er zu klopfen, doch diesmal so energisch, daß der Schläfer drinnen erwachte und mit heiserer Stimme rief: „He, wer ist da?' „Ich bin es,' war die lakonische Erwi derung. „Und zum Kuckuck, wer ist dieser „Ich'?' scholl es wieder heraus. Braun drückte seine Lippen an das Schlüs- . selloch und slüsterte seinen Namen. „Sind Sie allein?' fragte der Mann drinnen. „Jawohl, Ihr braucht Euch nicht zu fürchten. Macht mir nur rasch

verfügte. „Was führt Sie zu so später Stunde her?' fragte der Mann in mürrischem Ton. „Nur der Wunsch, Euch zu sehen,' entgegnete Braun, ihn scharf filierend und mit Befriedigung gewahrend, daß er doch nicht so betrunken war wie gewöhnlich. Der andere murmelte ewms Un verständliches vor sich hin. „Eh, mein Besuch scheint Euch nicht besonders zu freuen,' be merkte Braun; „Ihr macht wenigstens ein verteufelt knurriges Gesicht. Und doch habt Ihr durch mich nur Vorteil gehabt.'

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Bozner Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 15.09.1900
Umfang: 8
Nr. »i« „Ss;?,er Na^.rich5t»^ Criminal-Roman von Fitzgerald-MoUoy. (30. Fortsetzung.) Hier klopfte Backmann wiederholt leise an die Thüre, doch es dauerte eine Weile, bis sich der Bewohner des Zimmers hinreichend ernüchtert hatte, um mit schläfriger Stimme zu fragen, wer da sei. „Ich bin es — Braun,' rief der Inspektor in gedämpftem Ton. Der Mann drinnen erhob sich schwerfällig von seinem Lager und die Thüre öffnend brummte er: „So, ich habe Sie schon erwartet.'. Zu seiner Ueberraschung

auch, daß Ihr nur ein Werkzeug in den er entsch^^ Schurken seid, der Euch preisgeben wird, während Schmidt horchte hoch auf. versteht, was ich meine?' fragte Backmann, eine ' machend. . ' ' „Nein,' stammelte der Andere, „ich weiß nicht- — ich ver stehe nicht — —' . „O doch!' fiel der Inspektor ungeduldig ein. „Ihr wißt recht gut, daß ich Euren Freund Robert Braun meine.' Schmidt schwieg, aus Furcht sich zu verraten, obgleich er einsah, daß jedes Leugnen nutzlos sei. „Er ist- der eigentlich Schuldige,' fuhr Backmann fort

, „aber Ihr werdet für ihn büßen müssen, entweder mit dem Leben, wenn Erhardt stirbt, oder zwanzig Jahre Zuchthaus. Wozu wollt Ihr seinen Sündenbock spielen?' „Ich werde nichts sagen — ich verstehe Sie nicht,' murmelte Schmidt mit unsicherer Stimme. „Das sind leere Ausflüchte! Wenn Ihr gescheidt seid, so folgt meinem Rat und Helftuns, Euren Genossen zu ent larven ; es soll Euren Schaden nicht sein.' Schmidt verlegte. Nicht aus Rücksicht für Braun, denn er grollte, daß er ihn in diese Lage gebracht

Schmidt an den ihm von Braun versprochenen Lohn. Der Beamte mochte Recht haben, — wie die Sache jetzt lag, würde der Advokat ihm nicht einen Heller auszahlen; im Gegenteil, schlau wie er stets gewesen, brachte er es auch sicher diesmal fertig, sich dem Gesetz gegenüber zu decken, jedes Einverständnis zu leugnen und die ganze Schuld auf ihn, Schmidt abzuwälzen. Sollte er sich das ruhig ge fallen lassen? Günstigen Falles jahrelang im Zuchthaus sitzen, während der gewissenlose Schurke die Früchte

, daß seine Zugeständnisse hinreichen, ihn der Schuld zu überführen.' „Gut, es soll geschehen,' nickte Schmidt, der sich jetzt völlig in sein Schicksal ergeben zu haben schien. Backmann riß ein Blatt aus seinem Notichuch und sandte in Schmidt's Namen eine Depesche an Braun, die er durch . seinen Untergebenen besorgen ließ. (Fortsetzung folgt.)

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 23.09.1900
Umfang: 16
Beilage zu Nr. 217 der „Bozner Nachrichten' vom 23. September 1900. Crimina l- R omau von Fttzgerald-MoUvy. (35. Fortsetzung.) Nun gewann dieses Couvert plötzlich an Wichtigkeit für ihn, weil er sich sagte, daß es möglicherweise eine Mittheilung enthalten habe, die sich auf den Diamantendiebstahl bezog. Zudem läutete das Datum des Poststempels auf den 6. October 1892; das war also ein Tag nach der Begegnung Erhardts mit Braun in der Wohnung Anna Strombergs. Sich darauf stützend, combinierte

Backmann, daß Braun, um seine Operationen besser verbergen zu können, vielleicht den Namen des ehemaligen Sträflings angenommen und neben seiner wirklichen noch eine zweite Adresse, eben. diejenige des Couverts gehabt habe. Zu welchem Zweck, das war noch eine offene Frage, aber Backmann, in dem plötzlich ein erneuertes Interesse für den Fall erwachte, glaubte jetzt einen Fingerzeig gefunden zu haben, mit dessen Hilfe es ihm gelingen konnte, Licht in das mysteriöse Dunkel zu bringen

in ziemlich vernachlässigtem Zustande. Z ^ ^lkmanns erste Sorge war, die Identität des Augn.st sein? m ^t. Robert Braun festzustellen. Er richtete deshalb an /^gleiterin die Frage, wie ihr Miether ausgesehen habe, mit 'H'!'' meinte sie nachdenkend, „mittelgroß und mager, gelbem Gesicht und schwarzen Haaren.' «Hatte er einen Bart?' 'va, einen kurzen Backenbart:' Backmann nahm eine Photographie aus seiner Brieftasche und hielt sie ihr vor. „Sah er so aus?' „Ja, ja, das ist er!' rief sie lebhaft

.' ! Der Jnspector wandte sich enttäuscht ab, und nachdem er die Frau entlassen, blieb er allein zurück, um das Gehörte noch einmal zu überdenken. Braun war also hier gewesen, hatte Briefe erhalten und Zusammenkünfte mit einem Fremden ge habt, vor dem er seinen Namen geheim gehalten. Und da er das Bureau erst gemiethet, nachdem ihm Philipp Erhardt die Diamanten in Verwahrung gegeben, so erschien es Backmann zweifellos, daß er jetzt endlich den Schlüssel zur Auffindung ^ des verschwundenen Schatzes gefunden

hatte. Was nun den Fremden anbetraf, so konnte es recht wohl ein holländischer? ^Steinhändler gewesen sein, freilich einer von denen, die sich' kein Gewissen daraus machen, gestohlenes Gut, natürlich zu- 'geringerem Preise, zu kaufen. Än solch einen Mann hatte sich, Braun wahrscheinlich gewendet und in diesem Fall war eine Wiedererlangung der Steine nahezu ausgeschloffen: Trotzdem« wollte der Jnspector nichts unversucht lassen, die Spur dieses Händlers ausfindig zu machen. Es war dies allerdings kein leichtes Stück

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.09.1902
Umfang: 8
., Baurat, Karls ruhe. Wilh. v. Fürth, Hugo Matzner, Max Arbasser, Osk. Lobmeyr, Anton Wildhakl u. Frau, Wien. Hotel de l'Europe. August Bönje u. Frau, Brcmen. Dr. Gustav Knopfer, Prof., Kremfier. I. Aebbi, RomanShorn. F. OSmcr, Bremen. Wilhelmina Zapletal, Brünn. Frl. Emma Heider, Troppau. Karl Weihhahn, Innsbruck. Dr. H. Weigert, Dr. Franz Sachs, Berlin. Karl Helnitzky, Amt., Znaim. Dr. F. Marschall, Arzt. Heidelberg. Alois Lorenz. Jng. Hotel Greif. Frau Paula Dub u. Tochter, Prag. Resch, Paris

. Rachner u. Frau, Gallitza. Frau A. Lauer u. Tocht., Frau Gustav Liebert, Eugen Seidel, Hubert Wilden, Elberfeld. Aug. Geselbart, Notar, Dortmund. A. Hoffmann, Düsseldorf. Emil Rachner u. Frau, Koblenz. Graf L. v. Schaumburg. Max Zell u. Frau, Halle. Schmidt, Assessor, Aachen. Th. Schotten, Notar, Jülich. Ernst Plagemann u. Frau, Danzig. Walter Arndt, Frankenberg. Bernh. Bauch. Rud. Bayerlein u. Frau, Bayreuth. Fritz Bokelen, Hannover. Frau Antome Bötzel, Bielefeld Alb. Lehmann, Mühlhausen. Walter

., Treviso h- ^nsam. Kfm., Nürnberg. Josef Jnsam, Stud., l- Ulrich. Gg. Weigel, Beamt., Frankfurt. Franz «lroner mit Frau u. Kind, Lehrer, Pilsen. Dr. E. ' Ger.-Adj., Podersam. Ed.Hoche u. Frau, 5..A6- Dr. med. Albert Burkhardt, Gustav Fesse, Tschoner, Meran. Dr. Karl Männl, ' Böhmen. Karl Schütz, Freiwalde. Fr. Fruner, L'nd°r, Berlin. Viktor Berger u. Frau, Bmt., Schwester Wien Beamt., Gustav Berger u Hotel Tirol. Loni Gutermann, Kfm., Biberach. Aug. Geißel u. Frau, Fabr., Stettin. I. Verna schet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 10
Datum: 19.04.1902
Umfang: 10
, dass sie bei all ihrer Milde in dieser Hinsicht ebenso strenge war, wie ihr Gatte. ' Berg hingegen sandte seine Kinder in die Staats schule. ^Jch zahle meine Steuern,' pflegte er sich zu vertheidigen, „und will davon so viel Nutzen als möglich ziehen. Weshalb für den Unterricht meiner Kinder noch mehr Geld ausgeben? Und überdies ist die Staatsschule besser, als die Pfarr schule.' „So?' pflegte bei solchen Gelegenheiten Fritz Braun seinem Schwager zu antworten, „um ein paar Dollars im Jahre

, in welche Braun seine Kinder sandte, hatte zwei Abtheilungen, eine für Knaben und eine für Mädchen. Die obere Classe der Knaben schule stand unter der Leitung eines in Deutschland gebildeten, tüchtigen Lehrers, der seinen Beruf hoch schätzte und demselben mit Liebe ergeben war. Dabei war er ein großer Kinderfreund, wusste aber mit der Milde auch die nöthige Strenge zu verbinden. Widerspruch duldete er bei seinen Schülern nicht, alle mussten sich der festgesetzten Ordnung unterwerfen Die Knaben fürchteten

, wenn ich Dich weiterfahren lasse, ^ machst Du aus den Spaniern alles, was - ihnen andichten. — Du, Wilhelm Braun/ erzäMe(weiter von den Spaniern.' ,.Me ^paüie^ find'^stMolz und zurückhaltend Sie sind tapfer, edelsinnig, mäßig und gastfreundlich, Sie besitzen ^' Wilheün stockte. „Nur weiter, Wilhelm ! Die Spanier besitzen —' : So ermuntert, fuhr der Knabe fort: „Sie be sitzen einen GeisteSadel, der sie vor ehrlosen Hand lungen bewahrt.'/ . „Brav,Wilhelm! — Siehst Du, Theodor, welch' einen ganz? Mderen Charakter

, und ich habe auch kaum erwartet, dass ihr es wisset, da in eurem Geographiebuche nichts davon steht. Aber ich will es euch sagen) also merkt auf, damit ihr das nächstemal meine Frage beantworten könnt. Saragossa befitzt einen der berühmtestefl Wallfahrtsorte auf Erden, genannt: „Unsere Liebe Frau von der Säule.' — Wer aus euch kann mir sagen, was ein Wallfahrtsort ist?' Alle schweigen. Da erhob fich schüchtern Thomas Braun und antwortete, ob seiner Kühnheit errötheud: „Ein Wallfahrtsort ist ein Heiligthum, wohin

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Meraner Zeitung
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Seite 18 von 18
Datum: 05.07.1903
Umfang: 18
N. Frapiee, Chemiker, Fall Niver, Amerika Maxim. Wolf, k. k. Postsekr., Wien Gustav Stern, Kaufin., Straßburg Dr. Fuchs David. Arzt, m. S. Paul und Stefa», Budapest Moritz Pfeifer, Kaufm. m. Fam. n. Begl., Alfred Frnlwirth, Bauinsp., Franks, a. M- Fran Fabriksbes. Hedwig Moral m. 2 K. u. Begl., Berlin Paul Penndorf, Kanfm., Waldenbnrg i. S. Fr. Marie Penndorf. „ Heinz Löttsch, Beamter, Leipzig Wasserheilanstalt Pension Gudrunhauseu Frl. Marie Strohbach, Private, Wien Frl. Marie Jahuel, Private Wien

ZIlax, Baronin v. Wersch, Gouvernante, Kinder frau und Kammerjnngfcr, Aieran Ihre Durchl. Fr. Prinzessiin v. Ziotau, Florenz Fr. Franziska Mosgan m. T. Helene, S. Holdi u. Drsch,, Chariotteuburg Frl. Margarete Bucher, Priv., Dresden Pension Raspeusteiu Frau Annette von Stamati. Gutsbesitzers- gattin, Beffarabien, Rußland Robert Jasper i.i. Frl. T., Priv., Braun schwelg Oberstlent. Jasper, Bonn a. Nh. Moritz Epstein m. G., Zkinder u. Begleitg., Private, Brunn Uustertal UiederÄorf 115t

m. G., S., T. u. Köchin, Wien Ed. Göbel, Hosopeinsänger m. G., Hannover Lydia Mezer v. Moosbruch, Nechn.-Dir.-G. m. 2 K., Dienstmädchen, Wien Jakob Mellitzer, Laibach Carl Braun. Innsbruck Alfred Luscher, Lithograf, Berlin Paul MagnuS, Ksm.. Berlin Uustertal Innichen mit Wilddad 116K Meter ü. d. M. Laut amtlicher Meldung vom 2<Z. bis 1. Juli eingetroffen. Uebertrag von Liste 4: 90 Parteien mit 160 Personen. Friedrich Hackl, Wie» Edith Malitz, Charlottenburg William Kretzschmar, Kaufm., Dresden Adolfine Tuczek, Berlin

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Zeitungen & Zeitschriften
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.01.1910
Umfang: 8
dazu. Als du dich aber kürzlich wieder so ärgertest über den Nuttersheimer Arzt, ^ind sagtest, er genüge schon längst nicht mehr und könne den Anforderungen, die hier an ihn gestellt werden als Kreisarzt, nicht mehr nachkommen, da dachte ich —' „Nun, da dächtest du, ich würde gleich so mirnichts dir- nichts dem alten Pfeiffer den Laufpaß geben, und mir einen jungen Springinsfeld aufhalsen lassen — oho, Lisbeth!' „Ach so meinte ich's nicht, just fortschicken brauchst du Doktor ..Hm aber paßt Pfeiffer nicht, aber Gustav

könnte doch neben ihm erst ein biß chen bekannt werden, und erst später — -——' - ' „So, so — so meintest du's', schmunzelte der Oberst. — und Gustav heißt der Kraftmensch?' „Ja, Gustav Thöni.' „Hm, na, ansehen könnte man sich den Burschen ja, das sage ich dir, Lisbeth, binden lasse ich mich nicht, — er mir nicht, dann ' „Selbstverständlich!' ereiferte sich Frau v. Nügger, „wenn er dir nicht gefüllt, dann bleibt er in der Stadt und Dele muß eben warten.' „Schön, wir werden ja sehen, — wenn sie's Warten

sie sich damit, ihm warm die Hand zu drücken. Sie schrieb sofort an Doktor Thöni einen langen, ausführlichen Brief und erhielt postwendend die Antwort, daß er sich erlauben werde, Donnerstag in nächster Woche in Nutters heim vorzusprechen. Adele war selig und baute im Vereine mit der Mutter die schönsten Lustschlösser für die Zukunft, denn sie konnte sich nichts Herrlicheres denken, als hier in der pracht vollen Gegend mit dem geliebten Manne zu Hausen. Daß Gustav, dem Onkel nicht gefallen könnte, daran glaubte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1904
Umfang: 8
, ich scheide von Jhne»n mit der Hoffnunlg auf ein baldiges vergnügtes Wiedersehen.' Er schüttelte ihm die Hand und ging hinaus, Gustav hielt eine geraume Weile den Blick sinnend auf die Tür geheftet, hinter der sein Verbündeter verschwunden war. ^ Sofort nach Tisch begann er den Brief cm den staatsanwalt. und der Abend dämmerte schon, als sr die Feder niederlegte. Die Beendigung des Berichtes bis zum nächsten! Morgen verschiebend, stand er von seinem Sitze auf. nm Madame Griesheim zu besuchen. Grnner

auch auf Sie gemacht hat in der rauhe» Schale stxckt ein guter Kern.' „Er ist augenblicklich verreist?' fragte Gustav der kein Interesse daran hatte, auf die lichte Erklä rimg näher einzugehen. „Jawohl, er hat gestern abend eine Reise ange treten. von der er erst in einigen Tagen zurückkeh ren wird. Der Entschluß ist plötzlich gefaßt wor den: ich glaube, er hat kurz vorher einen Brief er> halten, der ihn dazu veranlaßte.' „Sie glauben das nur?' erwiderte Gustav in TM-ilMl'mdtik!!. — Die Unterhaltungen der Frauen

terliches Verbrechen, in religiösem Wahnsinn ver scherzendem Tone-, ..hat er Ihnen den Zweck und das Ziel seiner Reise nicht mitgeteiilt?' „Das tut er nie: er ist in diesen, Punkts zu selbständig. Mich überrascht cs nicht, wenn er mit der Reisetasche vor mich hintritt und mir erklärt, er werde in acht Tagen wiederkommen: die Freiheiten, die er für sich sordert, räumt er mir ebenfalls ein.' Gustav schüttelte das Haupt: den Verdacht, der in ihm aufstieg, durfte er nicht verraten. „Ich würde vorziehen

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