bleibenden Gemütsart war, so sand sie keinen Grund, sich gegen die Verbindung aufzulehnen. Die Ehe dieser beiden Menschen, die aus Ver nunft geschlossen wurde und auf gegenseitiger Wertschätzung beruhte, gestaltete sich zu einer durchs aus glückliche?: und selten harmonischen. Drei ge sunde, kräftige und schöne Kinder entsprossen die sem Bunde, von denen Gustav als der weitaus be gabteste galt. Eduard, sein um fünf Jahre alterer Bruder, war dazu ausersehen, der Nachfolger des Baters
in der Apotheke Zu werden. Mit Gustav aber hatten die Eltern hochsliegende Pläne. Seiner ganzen Anlage nach schien er ein mal dazu bestimmt zu sein, eine große Karriere zu machen. In dieser Annahme wurden die Eltern hauptsächlich durch die Lehrer des Knaben bestärkt, die mit zuversichtlichem Stolz auf den weit über sein Alter gereiften Jungen schauten. Stets war er der Erste in seiner Klasse, und der Lehrstoff bereitete ihm in keinem Fach eine Schwie rigkeit. Das war auch im Gymnasium, das er seit einem Jahr
besuchte, nicht anders geworden. Trotz aller Gelehrsamkeit war Gustav aber durch aus Kind geblieben und weit entfernt davon, ein Musterknabe zu werden. Bei allen tollen Strei chen, die seine Klassengenossen ausführten, war er mit Leib und Seele dabei, und so stand er nicht nur bei seinen Lehrern in hoher Gunst, sondern war auch ein allgemeiner Liebling unter den Kamera den. Seine Eltern aber waren verliebt in ihren
