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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.10.1936
Umfang: 8
(Seorg ^ì(5rt mit' „Die geteilte Wohnung ist eine Zeiterscheinung' sagte Georg tröstend zu sich selbst. Das hinderte nicht, daß er wütend auffuhr, als der Fernsprecher nebenan läutete. Cs läutete gerade hinein in den gefühlvoll von Herrn Braun, der seines Heichens Klavierspieler war, gespielten Schlager. Das Spiel brach jäh ab. „Na, schön', dachte Georg, „jetzt wird endlich mal jemand ihn wegen des blödsin nigen Klavierspiels zur Rede stellen.' Er wartete darauf, daß Herr Braun losdon- nern

würde, und er als mittlerer Mieter einer ge teilten Wohnung, wobei das mittlere sich aus die räumliche Einteilung und nicht auf seinen Wert als Mieter bezog, würde das Vergnügen haben, alles mitanzuhören. Er war überhaupt verurteilt, alles mitanzuhören. was sich in den beiden Wohnungen links und rechts von ihm begab. Aber Herr Braun schwieg. Cr lauschte anschei »end andächtig in das Telephon hinein, während eine Frauenstimme auf ihn einsprach. Es dauerte eine ganze Weile, bis Georg feststellte, daß diese Stimme

aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

außer ordentlich glücklich, gnädiges Fräulein. Ich war ganz außer mir, daß Sie in meiner Gesellschaft das Armband verloren haben.' Georg überlegte, ob er recht gehört hatte, — sprach da nicht Fräulein Maria-Anna mit Herrn Braun?! Seit wann kannten die beiden sich denn — und seit wann war Herr Braun, ein Paron? Fräulein Maria-Anna sagte: „Cs ist alles in Ordnung, das wollte ich Ihnen nur sagen, was läge denn auch schon daran?' Georg wußte gar nicht, daß Maria-Anna in der Lage war, so ohne weiteres

goldene Armbänder zu verlieren, er dach te an ihre Wohnungseinrichtung, die er von sei nem Balkon aus sehen konnte: eine Couch, sechs Hyazinthengläser und ein Perserkater, wobei man in Betracht ziehen mußte, daß der Kater gar nicht recht zur Einrichtung gezählt werden konnte. Herr Braun schien aber ebenfalls durchaus vom Unwert des Goldes durchdrungen zu sein, denn er jagte: „Natürlich, natürlich, — ich meine nur den ideellen Wert.' „Selbstverständlich', sagte Maria-Anna, „der Ideelle Wert

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 40
Datum: 12.12.1896
Umfang: 40
„An der nächsten größeren Station aussteigeu und abwarten, bis Sie nach Fr. fahren können/ war die Antwort. „Und wann wäre dies?' „In dreiviertel Stunden ungefähr sind wir in B- Dort könnten der Herr bis zum nächsten Zug warten, der aber erst um sieben Uhr süufunddreißig Minuten abends von dort abgeht.' — Gustav dachte nach. Dann wäre er etwa um elf Uhr in Fr. Eine eigentümliche Zeit, um die Bekanntschaft seiner Zukünftigen zu machen! Und am Ende wäre die Gesellschaft schon vorüber

, statt sich drei Stunden in B. zu langweilen, lieber vollends bis U. zu reisen, welches wenigstens eine interessante Stadt ist und auch gute Gasthöse hat.' „Das ist richtig,' entgegnete Gustav, „allein die Stadt kenne ich zur Genüge und meine Anwesenheit in Fr. ist fast Notwendigkeit.' „Das ist sehr bedauerlich,' meinte der alte Herr. „Weshalb?' sragte Plessen. „Nun, weil wir dann Ihre heitere Gesellschaft in B. schon ver lieren müßten.' „Aber, lieber Onkel,' ergriff die jungejDame das Wort, ehe

Gustav etwas erwidern konnte, „der Herr sieht augenblicklich eher nieder geschlagen als heiter aus und ich kann recht mitempfinden,' wandte sie sich an Gustav, „wie fatal dieser ganze Vorfall für Sie sein muß. Am Ende werden Sie gar von Ihrer Frau Gemahlin erwartet?' „Dieses weniger,' erwiderte Plessen, „noch bin ich nicht der glückliche Besitzer eines solchen Kleinodes, hoffe aber demnächst in den Stand gefetzt zu sein, es zu finden und deshalb eben hätte ich heute abend in Fr. sein sollen

.' „Ah! vielleicht erwartet Sie dort eine teure Braut?' rief der alte Herr aus und die junge Dame betrachtete Gustav recht neu gierig, ohne daß es derselbe bemerkt hätte. „Nein, anch noch keine Braut — bis jetzt wenigstens noch nicht,' sagte Plessen. „Aha, verstehe!' rief der alte Herr. „Aber müssen Sie denn gerade heute dort sein? Morgen ist ja auch noch ein Tag!' „Morgen ist es zu spät. Morgen früh reist die Betreffende ab. Sie hätte schon früher fort sollen, aber ich konnte leider nicht eher abkommen

und um sie zum Dableiben zu veranlassen, hat man ihr auf heute noch eine Tanzgesellschaft eingeladen.' „Was? Mitten im Sommer? Und da sollten Sie Wohl der Polonaise- und Cotilloutänzer u. s. w. sein?' fragte der alte Herr. „Ja, n. f. w.!' erwiderte Gustav. Die junge Dame hatte sich während dieses Gespräches erhoben und bemühte sich, das Fenster zu össnen. Gustav kam ihr zu Hilfe. „Zieht es Ihnen denn nicht bei offenem Fenster, Fräulein?' fragte er. „O nein!' erwiderte sie und errötete. „Meine Nichte ist viel Luft

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Dolomiten
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Seite 4 von 8
Datum: 18.06.1942
Umfang: 8
, welche für die Allgemein, beit zu missen notwendig sind. Die in Betracht kommenden Organe sind das Tribunal, der Kon- kursrichter und der Konknrsinasseverwalter. (Fortsetzung folgt.) Dev Bayabimd Von A. R. freund Braun war einer jener Menschen, die ein „i“ nicht anerkennen, wenn das Tüpfelchen nicht genau darüber ststt. Ein über die Maßen korrekter Mensch also war Freund Braun. Ein Pedant? Nein, das war er bei alledem keines wegs. Denn er hatte iidi lein kühlendes Short nicht eintrocknen lassen. Er konnte

ausnahm. Er verfestte damit seinen alten Kameraden gleich in Sorge. Und gar noch Hub er an: „Haus, du warst von je viel vernünftiger als ich. Wehre nicht ab. es ist io! Und du wirst es mir ansehen. sch habe etwas auf dem Her ten.' Nachbar Braun rückte sich die Brille auf die Stirn, sagte den Freund an den Armen, drückte ihn in einen Sessel und gebot: ..So schien holt tos!' „Mörgner huschelte sich in den Polstern zurecht, als friere er. und beaann: ..Was tätest du da machen. Hans: Stell

dir vor, es klopfte nachts ein ganz armer Teufel bei dir a», ohne Ob dach. und wollte bei dir aufgenommen sei». Wie würdest du dich verhalten?' Freund Braun rückte sicki die Brille von -er Stirn auf die Nase zurück, schaute den Lehrer durchdringend au und erwiderte: ..Du hast ihn also schon ausgenommen.' ..Du sagst es' nickte ergebungsvoll der Leh rer. „Mörgner. Akörgner'. tadelte der Kausmgnn und hörte nicht auf. den Leichtsinnigen straiend auzublicken. „hast du denn überhaupt eine Ah nung. wer er ist? Sch

! Du hät test ihn blost sehen sollen, wie ich ihn plötzlich vor mir sah. Not wie ein gekochter Krebs war er. das must vor Kälte gewesen sein, denn er zitterte wie Espenlaub.' „So abgerissen war er?' „Was heistt abgerissen: er hatte lei» Hemd auf dem Leibe!' „Also ein richtiger Strolch!' Ter Lehrer wiegte den Kopf hin und her. „Das will ich doch nicht hasse» dast er das ist.' meinte er. „aber willst du ihn dir nicht einmal anschaueir?' Braun wehrte mit beiden Händen ab. „Ilm des Himmels willeit! Nein

. tu trinken verlangte er sofort.' Was machte Freund Braun für Augen, al? er die>es vernehme» inustte. „Was?' ries er rntieül. „gleich tu trinken? Alio. ein Säufer ist er obendrein'.' T». was sagt denn dein- Fron z:> dein allen?' „Die? Die ist eifriger als ich bei der grnnen Sache. Und gerade He ist es. die mich zu dir geschickt hat Dn willst ia nn„ aber dnrchans 'iicht inirlommen!' „Wenn deiner Frau io viel daran liegt', er klärte aber Freund Braun. ..dann must ich ja wohl meine Bedenken zvriickstellen

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 29.12.1926
Umfang: 8
Mittwoch, den 29. Dezmber 1926. 7tr. w — Seite 5 Dolomiten' monn 2ube|d)cr. Verwalter Adolf Pertrainer, fv. Hoskoplan Dr. Josef Resch, Msgr. Friedrich Moll, Konsiliarius Adrian Egger. Lesihwcchsel. B a r n ci. 28. Dezember Das große herrliche Hinterriageranwesen des Herrn Josef Braun ist im Berkausswegc an Herrn v. Egen in Terlano übcrgcganacn. Als Kaufpreis nennt man die Summe von 809.090 Lire. Der neue Besitzer wird den Hof uni Lichtincß übernehmen. — Als Ersaß hot Herr Braun das Gasthaus

“ SchiÄsalstücke. Roman von Moloy-Walter. (7. Fortsetzung. > „Wirklich?' wars Braun mit höhnischem Lächeln hin. „Geben Sie mir meine Diamanten zu rück!' drängte Philippp ungeduldig. „Wo sind sie?' „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.' „Reizen Sic mich nicht, oder ' brach Philipp los, angesichts dieses unverschämten Leugnens alle Ruhe verlierend. „Sie sollten vorsichtiger in Ihren Drohun gen sein.' bemerkte Braun, einen Schrit! zurückweicheud. Wie alle Sct)urken wa. ec im Grunde ein Feigling und das enij'chce

- dene Auftreten seines Gegners flößte ihm heimlich Furcht «in. „Geben Sie mir mein Eigentun, zurück' oder Sie haben die Folgen zu verantworten,' rief Philipp, dessen Zorn sich mehr und mehr steigerte. Braun tat als höre er es nicht. Oeffnen Sie die Türe und lassen Sie mich heraus!' forderte er trotzig. „Fällt mir nicht ein!' gab der junge Mann schroff zurück. „Solch eine Gelegenheit finde ich vielleicht nie wieder und ich bin fest entschlossen ' Er brach plötzlich ab. denn sein scharfes Auge

: er hatte den einzigen Schutz für seine Sicher heit verloren und war machtlos seinem Geg ner preisgegeben, der ihn an Muskelkraft und körperlicher Stärke weil übertraf. „Zum letzten Mal fordere ich Sie auf: geben Sie mir meine Steine her!' rief Phi lipp, dessen Blut kochte, in drohendem Ton. „Sie sind von Sinnen!' zischte Braun mit unterdrückter Stimme. „Ich war es, als ich Ihnen mein Eigentum anvertraute. Hören Sie mir wohl zu: Ich wünsche nicht Gewalt anzuwenden, aber ich will und muß meine Diamanten

haben — es geh! an Ihr Leben. Wo sind Sie?' „Ich weiß es nicht.' Dieses hartnäckige Leugnen versetzte Phi lipp in immer größeren Zorn. „Wissen Sie wohl,' rief er heftig, „daß Sie ganz in mei ner Gewalt sind? ' „Wenn auch.' entgegnete Braun gering schätzig, „was können Sie mir anhaben?' „Sie zum Reden zwingen oder Sie er« würgen.' „Oho. mein Bester, wir sind hier nicht m den afrikanischen Goldfeldern,' merm« Braun mit einem Versuch zu lachen, wobei sich fein Gesicht zu einer häßlichen Grimass. verzerrte

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Lienzer Zeitung
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Seite 31 von 40
Datum: 12.12.1896
Umfang: 40
„Und wußte» Sie, wen mein Brndcr zu seiner Gesellschaft er- mitete?' „Ja, aber nicht den Namen.' „Auch weshalb?' „Auch das, doch erfuhr ich es nicht durch die Ihrigen.' „Und deshalb reisten Sie Wohl früher ab?' „Ja, aus diesem Grunde.' „Mein Fräulein, ich danke Ihnen!' rief Messen. Ob er nun für Agathens Antwort oder Abreise dankte, darüber pmch sich Gustav nicht ans, denn sich zu Herrn und Frau Walther endend sagte er: „Es ist ein merkwürdiger Zufall, der mich zu huen statt nach Fr. kommen

.' „Ich bin ganz verwirrt,' erwiderte diese, „mir würde es aber mendlich leid thun, wenn Sie nach einer so kurzen Bekanntschaft ms schon wieder verlassen wollten.' „Der Zug geht jedenfalls noch nicht gleich,' sagte der Gnts- esitzer, „also überlegen Sie es sich, Herr Verwalter und denken ie, daß Sie uns alten Leutchen wenigstens durch Ihr Bleiben ine rechte Freude machen würden. Wie es um Agathe bestellt ist, veiß ich allerdings nicht — aber, wo ist sie denn?' Diese war aus dem Zimmer verschwunden und Gustav

Morgen.' — Und nachdem er Gustav herzlich die Hand geschüttelt hatte, verließ er denselben und ließ ihn, vor einem prächtigen Rosenbeete stehend, allein. Gustav betrachtete diese Blumen lauge nnd aufmerksam, aber wie es schien, ohne seine Gedanken dabei zu haben, denn plötzlich stieß er folgende Worte, von einem Seufzer begleitet, laut aus: Und was nun thun? O Göttin des Znfalls, die Dn mich bis jetzt so begünstigt hast, rate Du: Soll ich gehen, soll ich bleiben?' „Bleiben!' ertönte leise eine Stimme

hinter ihm und als er sich rasch und erschreckt umwandte, stand Agathe neben ihm, über mch über erglüht, wie die Rosen, die sie in der Hand hielt. „Das raten Sie mir, mein Fräulein, Sie?' ries Gustav aus. „Ja, bleiben Sie noch ein Weilchen, da Sie jetzt doch einmal hier sind und nehmen wir an, der Plan, den die Ihrigen für Sie und mich geschmiedet, existiere nicht. Betrachten Sie mich, wie schon am Anfange unserer Bekanntschaft als die Nichte jenes freundlichen alten Herrn, der untröstlich wäre, wollten Sie uns so schnell

verlassen.' „Und Ihnen, verehrtes Fräulein, ist es Wohl gleich, ob ich gehe oder bleibe?' „Nein, mich freut es, wenn Sie bei uns länger verweilen, aber ich komme hier nur in zweiter Linie.' „Gut; ich bleibe, so lange mein Urlaub dauert und werde anstatt zu telegraphieren, meinem Bruder schreiben, wo ich mich befinde.' „Dann darf ich diese freudige Botschaft meinen Verwandten verkündigen?' rief Agathe. „Auf baldiges Wiedersehen!' Und mit diesen Worten enteilte sie. Gustav durchwanderte freu dig erregt

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 05.01.1927
Umfang: 8
Ucbiingswieie steht €£aä@scli@ft, j^eg@f$raiä!f@! in B E?,LSS. E “ Schikkfalstücke. Roman von Molvy-Walter. (19. Fortlebnng.) Außendem vevhinäert sie die freie Entwick lung gewisser Talente, die das Forlkoinmen in der Welt fe>hr erleichtem. Und was die Ehr lichkeit arvbelangt- wer ist denn heutzutage noch ehrlich?' „Ich wünschte. Sie hätten mich niemals in Versuchung geführt', murmelte Schmidt, vor sich htnstarrend. „In Versuchung geführt!' wiederholte Braun spöttisch. „Was für ein falscher Aus druck

! Ich gab Euch nur einige gute Rat schläge, die Ihr geschickt benutztet, um Euch zu bereichern.' „Wobei Sie mehr gewannen als ich', grollte Schmidt. „Sie haben nach wie vor eine Stellung in der Welt, während ich —' «Ein nützliches Glied der menschlichen Ge sellschaft bin', ergänzte Braun scherzend. „Oder besser gesagt, ein fügsames Werk zeug und ein Spielball in Ihren 5)änden', zürnte Sckzmidt. „Wahrhaftig ich habe es schon oft bereut, datz ich Ihnen damals half, das arme Weib zu berauben.' „Berauben

. Das nächste Mal werdet Ihr vorsichtiger sein.' Schmidt gab keine Antwort. „Zudem' fuhr Braun ruhig fort, „seid Ihr selbst schuld, datz Ihr später mit dem Gesetz in Konflikt gerietet. Ohne mein Wis sen lietzt Ihr Euch in Dinge ein, die Euch hinter Schloß und Riegel brachten. Das wäre nie geschehen, wärt Ihr mir gefolgt!' „Ach, lassen Sie doch die Bergangenhcit ruhenl' wehrte Sck)mi-dt ab, den es augen scheinlich unangenehm berührte an seine er littene Gefängnisstrafe erinnert zu werden. „Gut', versetzte

Braun, „so wollen wir lie ber von der Zukunft reden, — von Eurer Zu kunft', fügte er mit Betonung hcnzu, den Augenblick für geeignet haltend, mit seinen Plänen herauszurücken.E „Das heißt mit anderen Worten: Sie wol len etwas von mir', entgegnete Schmidt seinem Besucher einen mißtrauischen Blick zuwerfend. „Ich will Euch nur Gelegenheit geben, ein neues Leben zu beginnen.' „Diese Gelegenheit bot sich Ihnen schon vor vier Wochen', bemerkte Schmidt mit zurückhaltender Kälte

, „als ich Sie hat. mir das Reisegeld nach Amerika zu geben: Sie schlugen es mir aber rundweg ab.' „Damals konnte ich Euch die Summe nickt besckaffen, aber heute bietet sich Euch die Möglichkeit, sie zu verdienen und noch ein paar tausend Mark obendrein.' Diese Eröffnung schien magische Wirkung auf Schmidt auszuüben, denn er richtete sich plötzlich auf und fragte mil sichtlichem In teresse: „'Auf welche Weise? Was gibt's zu tun?' Braun zögerte einen Augenblick mit der Antwort. „Hm' begann er endlich, die Stimme dämpfend

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 03.09.1866
Umfang: 4
noch mehr nnd freudiger überrascht, als sie ihres jungen Nachbars im eleganten Ballko stüme unter den Anwesenden ansichtig wurde, der, jeden ihrer Tritte und Schritte belauschend, von dem Besuche des Casino gehört, und sich ebenfalls eine Karte zum Ball zu verschaffen gewußt hatte. Nicht lange, so fand der lebensgewandte Jünger der Themis einen Freund, der mit dem Kollaborator ebenfalls bekannt war und es gerne übernahm ihn diesem vorzustellen. Gustav bot nun Alles auf, um nebst der Feinheit

des Schwagers hatten sich Angelika und Gustav einigemale unter die Gruppe der Tan, zenden gemischt, und Beide kehrten nach jeder Tour mit dem Ausdrucke des beseligendsten Genusses, der ihnen geworden, zu dem Tische des CollaboratorS zurück. Hatten Gustav und Angelika auch nur wenige und nur der Situation entsprechende Worte gewechselt, so halten ihre Herzen desto lauter und verständlicher gesprochen. Als der Echllaborator endlich wieder mit den Sei nen aufbrach, um sie nach Hause zu begeben, wandte

sich Gustav mit dem Ersuchen an ihn, ob es ihm wohl vergönnt sei, sich gelegentlich bei den Damen nach dem Ersolg der Ballunterhaltung erkundigen zu dürfen, was ihm mit der herkömmlichen Artigkeit zu gestanden wurde. Zu Hause angekommen, begab sich Amalie vordem Schlafengehen noch in das Gemach Angelika's und drohte dieser schalkhast mit dem Finger. Angelika aber warf sich an den Hals ihrer Schwe ster und sprach: „Amalie, das ist das Ideal meiner Seele!' welcher leidenschaftliche Ausbruch die Schwe ster

. in einige Bestürzung versetzte. Gustav versäumte nicht, schon am nächsten Nach mittage bei demCollaborator zu erscheinen und wurde von der Familie mit Freundlichkeit aufgenommen. Bon nun an kam Gustav, so oft eS geschehen kounte ohne den Porwurf der Zudringlichkeit auf sich zu la den. in das Haus des CollaboratorS, den er auch balo mit seinen näheren Lebensverhältnissen betraute. Dem zu Folge war Gustav's Later Armee-Liefe rant gewesen und später in den Adelstand erhoben worden, wobei er das Prädikat von Stahlfeld

zurück, wo sie mit Gustav von dem Wenigen lebte, was ihr Gatte, so zu sage», aus dem Schisfbruche gerettet hatte. Als Gustav hierauf das Gymnasium zurückgelegt, be- j suchte er die Hochschule, wo er die Borträge überdie ^ RechtSwissens..)aften hörte, um sich nach dem Wunsche ! seiner Mutter dem Staatsdienste zu widmen, da einige ihrer Verwandten einflußreiche Stellungen in demselben bekleidete» und daher Gustav in seinem Weiterkom men förderlich sein konnten. (Fortsetzung folgt.)

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Dolomiten
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Seite 7 von 8
Datum: 03.01.1927
Umfang: 8
, Verbrechertypen und Trunkenbolde: leicht fertige Dirnen trieben ihr Wesen, jeden Vor übergehenden mit frechem Lachen anredend und halbwüchsige, zerlumpte Knaben in den Lasterhöhlen großgezogen, welche mit Be hagen Zigarrenstummel rauchten, die sie während des Tages in den belebten Teilen der Stadt aufgelesen hatten. Es war «in widriges Straßenbilü, das sich allenthalben dem Auge bot, aber Robert Braun schenkte ihm wenig oder gar keine Beachtung. Er schritt hastig weiter und bog in eine schmale Seitengasse

wieder und bewundert gerade in der Viel seitigkeit dieser an die verschiedensten Stände aller Länder gerichteten Ansprachen das hingebende altersgrauen Gebäude blieb er stehen, betrat den dunklen Hausflur und tastete sich vor sichtig eine steile, wurmstichige, bei jedem Tritt laut knarrende Holztreppe hinauf. Oben befand sich eine Tür. Braun versuchte sie zu öffnen, da sie aber verschlossen war, so klopfte er zu wiederholten Malen, jedoch ohne eine Antwort zu erhalten. Schon wollte er mißmutig umkehren

. „Und zum Kuckuck, wer ist dieser „Ich'? scholl es wieder aus der Wohnung. Braun drückte seine Lippen an das Schlüs selloch und flüsterte seinen Namen. „Sind Sie allein?' fragte der Mann drin- nen. „Jawohl: Ihr braucht Euch nicht zu fürch ten. Macht mir nur rcsch auf!' Man hörte das Knistern eines Streich holzes: ein matter Lichtschein drang du ch die geborstene Tür. die nach wenigen Minu ten von einem untersetzten, aber kräftig ge bauten Mann geöffnet wurde. Jntc elle rr-'t i n, der Heilig« Vater

der Mann in mürrischem Ton. „Nur der Wunsch, Euch zu sehen', ent- gegnete Braun, ihn scharf fixierend und mit Befriedigung gewahrend, daß er doch nicht so betrunken war wie gewöhnlich. Der andere murmelle etwas Unverständliches vor sich hin. „Eh, mein Bestich scheint Euch nicht beson ders zu freuen.' bemerkte Braun: „Ihr macht wenigstens ein verteufelt knurriges Gesicht. Und doch habt Ihr durch mich nur Vorteil gehabt.' „Sagen Sie lieber Schande und Unheil. Verwünscht der Tag, an dem ich Sie zum eisten

Mal ' „Still, still. Wenzel!' „Sie sollen den Namen nicht aussprechen', fuhr der Monn zornig auf, „ich will es nicht!' „Entschuldigt, daß ich es vergaß', sagte Braun beschwichtigend. „Wie muß ich Euch denn jetzt nennen?' „Schmidt. Der Name ist wenigstens so gewöhnlich, daß er als Deckmantel dienen kann.' Während er sprach, schloß er sorgfältig die Tür ab, setzte sich dann auf die Kante seines Bettes und mies seinem späten Gast einen Stuhl zum Sitzen an. „Besonders behaglich sieht's

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 17.12.1886
Umfang: 8
als die Betrüger führte. Wech selberger deponierte oamals, dass er seit mehreren Monaten mit Agenten des Bankhauses Josef Braun in Pest verkehre, die ihm Ratenbriefe dieses Bank hauses auf Wertpapiere verkauften und bald einzeln, bald zu mehreren bei ihm erschiener. So kamen nach ,^md nach Köck,-Gasser, - AlöiS-Ghetta, Häller- und Aahrbach, welch letzterer sich als Oberagsnt gerierte, zu Wechselberger. Sie pvlesen die Vortheile ihrer Raten- briefe auf Staatsschuldvirschreibungen und rothe Kreuzlose

' Ratenbriefe abnahm und ihnen dafür Beträge in Summa bis zu 210 fl. zahlte, in dem Glau ben, das Geld werde nach Pest geschickt, rsrst alS' ihm das Bankhaus Braun auf seine Anfrage schrieb, lS seien erst,31 fl. eingezahlt worden, erkannte er, dass, er geprellt sei, worauf er zur Anzeige schritt. In Folge der nun eingeleiteten Recherchen kam eine Reihe von Betrügereien zurage, die aus die Angeklagten als die Thäter führte, so dass dieselben sich heute über nicht weniger als 34 Betrugsfacta in der Höhe

von 1592 fl. zu verantworten haben. Alle diese Betrugsfacta gleichen sich so ziemlich wie ein Ei Lein anderen. Wir theilen hier nur einige der mar- Lantesten Fälle mit. Vorher aber möge die Art und Weise der Ratengeschäfte des Bankhauses Braun und das Verhältnis erörtert werden, in dem die An geklagten zu dem erwähnten Bankhause standen. Dieses Bankhaus offeriert laut auf dem Gerichtstische erlie genden Prospccten, die Wertpapieren sehr ähnlich sehen, Lieferungen vor» öfterr

und Stempel., Als Vortheile werden geltend gemacht: lange und' leicht zu erschwingende Raten, Gewinnstchancen und Zinsenvergütung für die Dauer der Ratenzahlung. Die ersahrungSgemäßen Nachtheile für das Publicuur aber sind fürs erste der hohe Ankaufspreis, ferner der gänz liche Verlust der eingezahlten Raten bei Nichteinhal tung auch nur einer Rate; auch ist keine Garantie für die Solvenz des Verkäufers vorhanden. Die Angeklagten waren thatsächlich in Diensten des Bank hauses Braun, wie schon

nur zum kleinsten Theile'an dasselbe einsandten, wodurch dann die bereits eingezahlten Ratenbeträge der betreffenden Parteien vom Bankbaus annulliert wurden, und die die elben nicht'^toß iiak Äe'Beträte zu Schari^' tämel , tvelcke yon den.Ang«tlagten..nicht>dem Bankhaus? Braun in P.'st eingeliefert worden sind, sondern auch noch jene Beträge verloren, welche thatsächlich seitens Angeklagten an das Bankhaus eingeliefert worden sind, weil das Bankhaus bei nicht pünktlicher Eins^r.duNg der jeweiligen Rate sofort

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.12.1874
Umfang: 8
hat, ist noch nicht ganz klar.' AuS der Anzeige de« jungczechischen Partei-Organe» Küustlerheimweh. Novelle von Heinrich Fr ei mann. (Schluß.) „Gustav, ich hätte mich bemüht. Dir so lange als möglich zu verbergen, daß ich mich zurück sehne auf die Bühne. Der heutige Tag zwingt mich, Dir die ses Geständniß zu machen. Lasse mich dieses eine Mal nur singen. Vielleicht kann ich dann meine Pflichten gegen Dich leichter erfüllen.' Gustav bewegte verneinend das Haupt: „Täusche Dich und mich nicht. Die alte Neigung muß voll

- ständig aus dem Herzen getilgt werden, wenn es von feiner Sehnsucht genesen soll. Laß daher ab von Deinem Begehren. Wir reisen nach unserem Land sitze 'ab, dort lernst Du vielleicht vergessen; wir rei- ,sen schon morgen, wenn Du willst.' „Und ich sage Dir, Gustav, ich muß fingen, eine innerliche Macht drängt mich dazu, ich kann nicht widerstehen, ich kann nicht. Komme, was da wolle — ich muß!' „Dann,' erwiderte er mit gepreßtem Tone, „dann wirst/Du begreiflich finden, daß auch ich mir die Freiheit

meiner weiteren Entschließung vorbehalte.' Er. verließ gesenkten Hauptes, ernst und traurig, seine Gattin — um nach seinem Kinde zu sehen. Eine halbe Stunde später brächte ein Diener dem Theaterdirector einige Zeilen von der Hand der Baronin, womit ihm dieselbe anzeigte, daß sie als Auna Köhler in den „Hugenotten' fingen werde. III. Ein letzter Versuch, den Gustav am folgenden Morgen machte, um Anna von ihrem Borhaben ab zubringen, erwies sich als fruchtlos — er wurde abgewiesen. Anna fuhr, nachdem sie zuvor

die nöthigen Anord nungen wegen Anschaffung der erforderlichen Garde robe für die Hugenotten-Vorstellung getroffen hatte, in das Theater zur Probe. Gustav stand am Fenster und sah mit traurigem Blicke dem dahinrollenden Wagen nach. Am nächsten Morgen ließ Gustav das Kind in Anna'S Zimmer bringen und kündigte, gleich darauf selbst eintretend, der Letzteren an, daß die kleine Marie in Begleitung der KindSfrau im Verlaufe des Vormittags nach dem Landsitze abreisen werde. Anna nahm mit schwerem Herzen Abschied

war wieder ganz zu Hause auf der Bühne, sie sang und spielte begeistert und hinreißend sa>ön. Stürmische Zurufe wurden ihr nach jeder Scene, insbesondere nach dem Duett mit Raoul im vierten Aufzuge zu Theil. Da wollten die Beifallsbezeigun gen kein Ende nehmen. Kränze flogen auf die Bühne, immer und immer wieder mußten E. und Auna hervortreten, um die Ovationen des Publikum« entgegenzunehmen. Im dunkeln Hintergrunde seiner Loge faß bis dahin still und unbemerkt, von der Bühne au« nicht wahrnehmbar, Gustav

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.04.1935
Umfang: 6
D5 Kj è Seite 4 HlpeazeNaag' Dienstag, den S. April ISZs-xm Wì-O^ i!f,! > j- ^OW ;à'u k > > n V ì j ^ '^ > i-'I ^ßkiD i !lài! A/à'j M !.'i. Werano Eine Schöpfung Gustav Iander's in Merano He-utzutaae, wv man iu Italic» und in der gan nii Welt — nichi mir Nurcchi — so viel Gewicht ans du' phvsiiche ?lu^bitduu>i de-> Einzelnen legt: in <!n^r ^eit, di? «rndliulua inii den allen Bor- urieilen siegen dicie<> >trv>!e ^>u der Menschheit ausgeräumt l>ai. Va>?. iveuu es auch nicht direkt

im qezellschastlichen ^.'cben der Menschheit beigemessen wird. Gustav Zander wurde nm Marz l8'->, also genau bor hundert Ialiren in Äoclholm geboren, ^r starb al>» loellberuhmier ì'lrzt am 1 ^vuni I0!?0. Im Ialne ltt>' gründete Gustav Zander da? erste medico-meehanische Institut zur Aus übung von rationeller Eymnaslil. Für dieses In stitut ersann und ionstrnierie Zander eine Reihe von Apparaten, die es ermöglichen, alle Arten von Bcweaungsgvmnastik zu pflegen. Obwohl es schon in Jahre her sind, das'. Gustav Zander

Kuren ausweisen könnt?. Denn anichlie- s'.en? an diesen Zanver-Et)mnnstiksaal, der vielleicht der beslnuSgestattete in ganz Europa ist, besindet sich eine Neihe von Kur- und Badeabteilungen oller Art und sur alle Nedürsnisse. Besuä) des Instiwies Gustav Zander war es al'.o, der auch in Italien den richtigen Begriss der rationellen Gymnastik einheimisch machte. Die rationelle Gymnastik «er seht dnrch Maschinen alle jene vielseitigen Bewe gungen, die der Mensch wenn er genügend Zeit und Mittel

zur Vcrsügung hätte, im Freien aus führen kouute. Unter 'diesen Bewegungen verstehen nur das Spazierengehen, Bergsteigen, Raosahren, Neiten und sogar etwa eine Ruderpartie. Aber nachdem der gewöhnliche Sterbliche nicht nur in den Mitteln sondern auch in der Zeit viel zu be- ' schränkt ist. um sich jeden einzelnen dieser, Bewe- gungösports zu N'idmen, hat Gustav Zander in einem einzigen gros;en Saal viele Bewegungsmög lichkeiten, die sonst unerreichbar wären, zusam mengestellt. Für jede einzelne der oben

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 30.11.1927
Umfang: 8
und blöden, glänzenden Augen ganz dicht am Feuer gestanden hatte. — Gustav Schräger, der idiotische Sohn des Gastwirts. Immer nach drei Schritten blieb er sichen und starrte in die lodernde Glut. Und dann reckte er die Hände in die Luft, als wolle er die Flammen aneifern, immer höher empor zu schlagen. „O je, es wird kleiner! Es ist nicht groß! Uff! Uff! Hu! Brr! Acch!' Die Weiber deuteten auf den Idioten und lachten. Dann riefen sie ihn an. Er kam lang sam näher, grinste und sagte ganz unvermit telt

: „Der Herr Raschdorf hai's angczündet!' Die Gesellschaft schrak bei diesen Wort jäh zusammen. „Gustav, wirst.- still sein! Das sagt man doch nicht! Mer Gustav!' Der Idiot schnitt eine Grimasse. „Ich weiß es! Er hat's angezündet! O! Ah! Dort, das is feinI Hoch! Hoch! Srrl' Er wollte wieder zum Feuer zurück, aber ein Weib hielt ihn am Arm fest. „Wie kannste denn so was sagen, Gustav? Das darsste doch nich.' Er sah sie grinsend an. „Es ist schön! Und es wird noch ein Mann verbrennen! Patz auf! Und sic

werden ihn tragen.' Siehst du! Siehst du.' Dort! Ooh — oooh!' Cr wollte sich losreißen, aber das Weib hielt ihn fest. „Gustav, du mußt's uns sagen. Wie kannste denn sagen: der Herr Raschdorf hat's ange zündet. Du wirst ja eingesperrt, wenn das rauskommt.' Der Idiot sah sie an und zog ein weiner liches Gesicht. „Ich laß mich nicht einsperren! Ich will nicht! Ich will zum Feuer! Ich sag's meinem Vater! Laß mich doch los! Du zwickst mich in meinen Arm!' „Aber woher weißte denn das vom Herrn Raschdorf. Gustav

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 09.09.1930
Umfang: 6
können, daß sie Kennt nisse in zwei anderen Sprachen besitzen, wobei ihnen zwischen Deutsch. Englisch und Französisch die Wahl bleibt. Wenn der Kandidat nicht die oben angeführ ten Studienausweife besitzt, so muß er eine Auf nahmsprüfung in folgenden Gegenständen be stehen: Italienische Sprache, Kenntnisse in zwei fremden Sprachen nach Wahl, Rechnen (Die vier Grundrechnungsarten mit ganzen Zahlen, De Wieder ein Absturz beim Edelweißsuchen Am letzten Sonntag begab sich der 24jährige Karl Braun, Hausknecht

in der Spezereiwaren- handlung Zani und Müller in Balzano nach Eastelrotto, von wo aus er mit seinem Freunde Raimondo Malfertheiner einen Ausflug in die Puflatfchwände unternahm, um Edelweiß zu pflücken. Trotzdem es dort auch an ungefährlichen Stel. len Edelweiß gibt, wollte Braun die schönsten Sterne erreichen und dies wurde ihm zum Ver hängnis. Er erwog nicht die Gefahren des schlüpfrigen Grasbodens, glitt unversehens aus und stürzte in die Tiefe. Sein Begleiter eilte ihm gleich zu Hilfe, aber er fand Braun

war eine Oper, die Gustav schreiben mnßte, um berühmt zu wer den. Kurt sagte geringschätzig: „Ach was, wer nicht wirklich Gutes. Großes leistet, sollte lieber nicht an die Oesfentlichkeit treten.' , . > Anni rief böse: i' „Das sag nur dann auch deiner künftigen Schwiegermutter. Die malt und stellt Bilder aus, die nicht besonders sind und die doch ge wisse Leute kaufen.' „Mir gefallen diese Bilder sehr gut. Übri gens ist das eine Sachs, von der ich ja auch nicht entzückt sein. Wenn — ich einmal eine Frau

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 16.09.1937
Umfang: 6
Smith hieße, ob der Mops vielleicht nicht „Jolly', sondern „Pimmy' genannt werde, und ob er rein gelb oder gelb braun gewesen sei. Da der Redakteur unter sei nesgleichen als geistvoll galt, gab er ihr eine Nummer, die sie sofort anrufen sollte. Dort wür de man ihr alle weiteren Auskünfte geben. Bes sie rief an. Es meldete sich das Irrenhaus. Bessie sprach nicht mit den leitenden Herren dort, insbesondere unterhielt sie sich nicht darüber, ob der gelbe Mops vielleicht gelb-braun sein könn

'. Und dann stieß sie doch einen kleinen Schrei aus, als sie las: „Wer. meinen lieben Mops „Quilly' gesun den hat und ihn mir unversehrt zurückbringt, erhält hohe Belohnung. Quilly ist braun und folgsam. Wwe. Elizabeth O'Connor, Brighton Road 18-4'. Da kein erstaunter junge? Mann in der Nähe saß, behielt Bessie ihren Mund noch weit länger offen, als gestern im Autobus. Das war also der dritte Mops im Laufe eines Nachmittags, denn die Witwe Elizabeth O'Connor mußte ihren Hund ja gestern ebenfalls verloren

es denn doch gleich, dieser „Pimmy' ist weg!' „Pimmy, Jolly und Quilly und wahrscheinlich auch Polly und Molly!' „Hallo, wer dort?' „Hier Bessie!' „Bessie? Du? Ich dachte, ich wäre mit der Hun deausstellung verbunden!' „Bist du auch beinahe! In meinem Kopf sind jetzt drei Möpse' „Und du willst mir noch Vorwürfe mit meinem Pfeilgift machen?' „Nein, das heißt, ja, aber aus dem einen Mops sind drei geworden, gelb, gelb-braun und braun, und nun weiß ich gar nicht mehr — kannst du nicht zu mir kommen?' „Ich glaube

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 31.05.1922
Umfang: 8
Beleuchtung nicht funkttonierte. Der Bestohlene, Anton -Lercher, erfuhr bald nach dem Einbruch, daß ein Bursche dem Kondukteur Leopold Offenzeller in Franzenv- S te ein« Roßkopfuhr verkaufte, die aus feinem Ge äste stammte» und damit waren die ersten An haltspunkte zur Ausforschung der Täter gegeben. Die Polizei von Bozen nahm die Sache in die Hand und verhaftete in der Folge den 30 Jahre alten Händler Gustav Dapra aus Rabbi, den 32 Jahre alten er Anton Boschetto aus -Meran, den 23 Jahre alten Taglöhner

Georg Riedrist aus Brixen und die 42 Jahre alte Händlerin Kreszenz Malr aus Rel- « als des Einbruches, bzw. als der Hehlerei ver- g. Im Verlaufe der gerichtlichen Untersuchung wurde gegen die -vier Genannten derart belastendes Material gesammelt, daß Gustav -Dapra und Anton Boschetti des Einbruches, Georg Riedrist und Kres zenz Mair der Hehlerei durch Verkauf der den Brü dern Lercher gestohlenen Waren überwiesen erschie nen. Ein kleiner Teil de» gestohlenen Gute» konnte auch zustande gebracht

werden. Am 23. Mal hatte stch nun Gustav Dapra wegen des Verbrechens des Dieb stahles, Falschmeldung und Revision — er Ist von Bozen für Immer abgeschasft und kehrte dahin zurück —. Anton Boschette wegen Verbrechens des Dieb» stichles, Georg Riedrist und Kreszenz Mair wegen Dlebstahlsteilnehmung zu verantworten. Sie wurden schuldig erkannt und verurteilt: Der oft vorbestrafte Gustav Dapra zu fünf Jahren schweren Kerkers, Anton Doschettt und Georg Riedrist zu je einem Jahre Kerkers -und Kreszenz Mair

zu 9 -Monaten Kerkers. Während Gustav Dapra den Einbruch bei Lercher verübt zu haben eingestand, gelang es nicht nachzuweisen, daß Anton Boschetto an denselben un mittelbar beteiligt war und wurde Boschetto lediglich wegen Diebstahlsteilnehmung verurteilt. Auf der Schubreise. Der oft und schwer vorbe- strafte Schlosiergehilse Franz Koren, geboren 1883 in Triest und dort zuständig, kam am 4. Februar 1922 mittelst Schub nach Bozen und hätte in seine Heimat Weiterreisen sollen. In -Bozen machte

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