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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.06.1851
Umfang: 6
»; es könne das'für seine Verwandten nützlich sein; sei» Vater lebe „och in Amerika. Als 63ster Zeuge d-ponirt Maria Rvs. siguol, Haushälterin des Ermordeten, der nach ihrer Aussage gar nicht den Plan niebr gehabt hat sich zu vermahlen; darum habe jedoch von den Angeklagten noch keiuer etwas gewußt; er habe sie gesl'sscu'tlich iu dem Glaube» a» seine Heirath gelassen, um ilnien Angst z» mache», weil sie so verschwenderisch ge wesen. Gustav, theilt die Zeugin ferner nu't, habe nie von den Geschenken

genossen, die man ihm von dem Schlosse Bitremout aus gesendet batte, weil er gefürchtet, er werde dadurch vergiftet werden; er habe Schweinefleisch, welches er von dort erhalten. s»o vergraben lassen, damit auch die Thiere nicht davon genössen. Frau v. Bocarmö habe ihren Bruder oft besucht; dem Grafen babe Gustav Foujuiies jedoch sein HaieS verboten gehabt. Frage: Aus welchem Grunde? Atttw.: Ich weiß nicht; wenn der Graf kam und Getränke auf dem Tische stand, so befahl Gustav mir eö anszuschntte

», weil er Furcht hatte der Gras habe etwas hinein getbau. Ware» Easse- roleu mit Gerichte» in der Küche, so verbot mir mein Herr diese z» verlassen. Fr.: Wissen Sie »och vo» andern Thalsachen? Ant.: Hr. Fongnies, der Vater, fagle immer vo - seinem Tode, der Graf Boearmü habe ihn vergiftet , nnd forderte seine Pistolen »m iwi todt zn schießen. Gustav bielt sie verborgen. Der tc„i-,l. Proenrator: Hat mau Gustav FongnieS nie elwaS geftckleu im Schlosse? Slnlw.: Ja, ein Pferdenetz ist ihm fortgekommen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 11.06.1851
Umfang: 4
. S>> ,'ik g^n, schwarz gekleidet, und so bewegt, daß sie anfangs keine Sprache hat. Erst nachdem man ihr cincn Sessel und ein Glas Wasser gebracht, gelingt es ihr, di'e Eidesformel zu sprechen. Sie ist 28 Jahre all; am 20. Nov. war sie 14 Tage im Dienste dcr Angeklagten. Nach ihrer Aussage war dcr Graf Borariiiö sehr rauh gegen seine Frau; er sprach »nr in drohendem Tone zu ihr, und hat'e sie au schwei gende Unterwürfigkeit gewöhnt. Mit Gustav Fougnies hat sich die Zeugin am Morgen des 2g. Nov. über die große

zu essen gebe» lassen. A,» 20. November um die Mitta-iszeit hab? sie Gustav Fouguics auf dcr Treppe gefunden, wie er sich be müht ^cinen Blumenkranz, mit welchem daö jüngste der Kinder gespielt, herunter zu trage»; da ihn seine Krücken daran gehindert, so habe Zeilgin ihm den Kranz tragen müssen. Bei Tische habe sie aufge wartet; Gustav Fongnies habe ihr beim Dessert, als sie »hm ciiischcnkcn wollte, gesagt: Emercnce, lassen Sie nns einen Augenblick in Rnhe, wir habcn von Geschäften zu rcdcu

. Während des Essens sei rinc Fron vom Lande mit e/uem Billet gekommen; Zeugin sei mit dem Billct zur Gräfin hincingegangen; es fei wegen einer Kranke» gewesen, der die' Gräfin alles, was sie nöthig habe, geben zu wollen verspro chen habe. ^ Der Gras habe seiner Fran das Billet sehr ungestiim, wie immer, aus den Händen gerissen und gesagt: das geht dich nichts an, was hast du dich iiiit diesen Menschen einzulassen? Gustav habe dazu ei'uc Bemerkung gemacht; er habe Miene ne inacht, als ob er geben wolle

. Von den Speisen habe Fougui'es immer erst genommen, nachdem der Graf genommen; eben so beim Wein. Als Justine Thibaut später erschrocken in's Kindcrzimmer gekom men sei, habe sie erzählt, Gustav habe um Hülfe gerufen fau seomirs!). Zeugin habe danach ei» Wachslicht angezündet und fei gcgangcn zu scheu, was es gebe. Ueber den Eorridor im oberen Stocke gehend, habe sie den Grafen vor dcr Thür feines Schlafzimmers gefunden. Er habe so gezittert, daß er seine Thür nicht habe öffnen können. Er halte SS« kein Licht

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 4 von 4
Datum: 14.06.1851
Umfang: 4
alle katholischen Crzbischöfe und Bischöfe Irlands haben sich bereits.-für denselben erklärt. Von Cardinal Wiseman ist. ein : billigendes an das Direktorium des Pereists. gerichtetes Schreiben; eingegangen. Belgien. Am Donnerstag den 27. Mai hat vor dem Schwurgerichtshofe zu Mons in Belgien der Proceß gegen den Grafen Hippolyte de Bocarme und seine'Frau Lydie geborne Fougnies, beide 32 Jahre alt, begonnen. Sie sind angeklagt, ihren Schwager und Bruder Gustav Fougnies mit Gift- getödtet zu haben. Der Graf

Bocarm6 heirathete im Jahre 1843 die Tochter des ehemaligen, für reich geltenden KrämerS Fougnies zu Peruwelz. Er bekam von seinem Schwiegervater nur 2000 Franken jährlich, später, als dieser starbt 5000 Franken jährlich noch dazu, er selbst hatte aber nur 2400 Fr., was ihm Alles zusammen bei Weitem nicht genug war, denn er machte viel Aufwand, führte ein liederliches Leben und kam bald in Schulden, so daß der Bankerott vor der Thüre stand. Er hoffte, sich mit dem Vermögen seines Schwagers Gustav

auch gegen seinen Schwager zu gebrauchen, und zwar mit Wissen der Gräfin. Am 20. Nov. 1850 kam Gustav Fougnies auf das Schloß Bitremont zu dem Grafen und der Gräfin; die Schwester hätte ihm nur Ein Wort sagen dürfen, um ihn zu retten: sie that es aber nicht, sondern traf vielmehr selbst alle Vorkehrungen zur Verübung des Verbre chens, schaffte die Dienerschaft und die Kinder aus dem Wege k. Als es Abend geworden und Gustav eben im Begriff war, wieder fortzufahren, überfiel ihn der Graf plötzlich, warf ihn zu Boden

, zwängte ihm den Mund auf, und die Gräfin schüttete dem Bruder das Gift ein. Als der Mord geschehen war, zeigten sich die Verbrecher bestürzt, heulten und klagten, aber die Gerichts - Commission, welche, am Tage nach der Gräuelthat im Schlosse er schien, entdeckte bald den wahren; Sachverhalt, und veranlaßte dir Verhaftung des Ehepaares. In der öffentlichen Verhandlung suchte der Graf die Sache sw darzustellen, als habe Gustav sich selbst vergiftet, indem er aus Ver sehen statt des Weines das Gift

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 20.06.1851
Umfang: 8
begehen könnte. Und so schwebte von dem Augenblicke, wo Gustav FonguieS das Haus betrat, der Tod über seinem Haupte, uud wir brau chen jetzt nnr die Manöver zu betrachten, die man anwandte, um den günstigen Augenblick herbeizu führen.« Der Staalsanivalt weist nnn darauf hin, wie man bemüht gewesen, alle Fremden zu.entfernen, u. läßt die Gräfin erzählen, was inzwischen iiii Speise-- saale vorgegangen. «Emerence, sagt sie, kam z» fragen, ob sie Licht bringen, sollte. Ich antwortete

: Noch nicht. Und dies, nachdem schon mein Gemahl dem Brnder einen Blick zngeworfen, der die Ange klagte bcnnrnhl'gt haben soll. Um dieselbe Zeit sagte Gustav, es ist Ze.t, daß ich gebe. Mein Gemahl sagte mir, ich solle anspannen lasse». Ich ciitgeg- nete, er möchte selber gehen, denn ich dachte an jenen furchtbaren Blick.' Jetzt nnd später noch ein-, mal, weil Gilles, der den Schlüssel zum Stall« hatte, nicht l ier war, ließ der Graf die Angeklagte allein mit ihrem Bruder. Zils der Graf zurückkam, wollte die Angeklagte

, «nd wie mein Bruder mit duiupser Stimme rief: Lacro nc>m. Ich drehte mich nicht um. Zur Darstellung der folgenden Ereignisse benutzt der Redner das, was Justine nnd Emercnce zn er labte« »vissett.. »l«d »Nlf ds? Gräfin ttnnnttelb^r NAch der That mit ihrem Gemakl leise gesprochen, nnd wie ihr erster Gedanke aus ein Glas Wasser gerich tet gewesen. Zur Constatiruiig des Zeitpunktes, wo Gustav zum ersten Male in die Küche kam, wird die Aussage Gilles beuützt, der in dem Wagen vor dem Schlosse wartete und fortwährend

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