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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 18.05.1932
Umfang: 8
, ^ ^ . m.... verkauft in En-gros Pflanzen, Blumen usw. An fragen au Opera Nazionale per i Combattenti, Merano, Corso A. Diaz 23c. M 1938-1 Draußen klingelt es. Draußen klingelt es Sturm. „Die Milchfrau!' schreit Mariechen auf. läßt die Nadel fahren, ruft laufend Gustav zu: „Nur noch umwickeln, nur noch umwickeln, Milien Pfingstausfiug nach dem idyllischen Gustav!' Waldschlößchen einzuladen,' Abfahrt Ii) Uhr Gustav wickelt den Faden natürlich nicht um. IS fahrplanmäßig. sondern reißt ihn mit Löwenkräften ab. nimmt

^ ^ Frau Fibian hat dankend abgelehnt, sie ist ilsberzieher, Stock. Frühstückspaket an sich, ^alranr. Der bucklige englische Dichter Pope nicht „für Staub', sie will lieber „dafür in ein stülpt den Hut ins Gesicht, ist schon auf der pflegte zu sagen: „Das Schicksal hat mich mit Kai gehen', Kino bildet, meint sie. und ist Treppe. einem Buckel ausgestattet, damit ich durch mein Nicht teuer. Aber Gustav Fabian will natür- „Hast Du den Faden auch umgewickelt? Haft Aeußeres die Menschen lehre, gerade

zu gehen iich mit. „Gehen ist gesund, Mariechen', hat Du nicht zur Sicherheit Klammernadà mit?' und den Kopf hoch zu halten'. sr erklärt und denkt dabei an das süffige Bier, schreit Mariechen, über das Geländer geSogen, > ^ !?as im WaldWößchen zum Ausschank kommr. ihm nach. „Gustav', hat Frau Babian schon um halb Doch unten klappt schon des Haukes Tür. sieben gemahnt, „Du weißt, ein Viertel nach Mariechen, die mager und eilfertig ist, reißt zehn geht der Zug, und eine Viertelstunde hast blitzschnell

noch das Fenster auf. Du gut bis zur Bahn. Wenn ich Dir auch „Bring mir einen Farrenstrauß mit. alles schon hingelegt habe, verfalle nicht in Dei-- Gustavi' trompetet sie dein dahinfausenden nen Schlendrian!' Gatten nach. Dann sinkt sie erschöpft auf den „Ja doch', besänftigt Gustav, dreht sich zur nächsten Stuhl und klagt: „Wenn das nur Wand und schläft noch mal eine Runde. Wo- gut geht.' zu hat man denn Feiertag? Leider, nein. Es ging nicht gut. .Gustav', zetert um acht die Frau, „komm Als Gustav

Direktor: Silvio Maurano Druck her Nnckdruckerei „S. I. T- E.*. Bolzano Lesucüt DSMS !>esnl«orl«t. «ts.is«!deii klclcoaklo k>«»I«gl Tctirlktllclis ^»kr»gen »ircl«? nur Wir kaufen Vrlvalblbllolheken im ganzen oder teil weise. Sind ständig Käufer von „Tyrolensien'. Buchhandlung S. Poetzelberger, Merano. Dom- plak. M 2 O//6//6 àà/5 VN? so O Ä. und die Thermosflasche steht gefüllt. Zieh lie ber die grauen Strümpfe an. Von dem neuen Anzug laß die Finger. Wer weiß, wie das Ganze endet.' Als Gustav

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Lienzer Zeitung
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Seite 27 von 32
Datum: 28.08.1909
Umfang: 32
-----i- . in dem Hanna sein Haus wieder verlassen und mit dem Manne ihrer Wahl in dessen Heimat abreisen werde. Weder Gustav noch dessen Braut hatten eine Ahnung von dem, was in dem Herzen des plötzlich so einsilbigen, verschlos senen Doktors vorging, nur Emma erriet es, doch vermied sie ängstlich, den Bruder um den Grund seines Kummers zu be fragen, weil sie ihm ein Bekenntnis ersparen wollte, welches ihn in ihren Augen beschämen mußte. Gustav allein war der Alte geblieben, unbefangen

schuld trage. In welcher Weise, wußte sie freilich nicht, doch vermutete sie, man habe es dem Doktor übel genom men, daß er ein ihm fremdes Mädchen in sein Haus und seinen Schutz Nehme, und nicht nur hinter seinem Röcken darüber ge sprochen, sondern auch ihm selbst Vorstellungen deshalb gemacht. Gern hätte sie dem Assessor diese Vermutung mitgeteilt, und Rat mit ihm gepflogen, wie man dieser Unannehmlichkeit abhelfen könne, doch solange Gustav selbst die Verstimmung nicht bemerkte

, oder sich keine Gedanken über dieselbe machte, wollte sie seine heitere Laune nicht trüben und den über ihr Lebensglück ent scheidenden Augenblick, der ja bald eint eten mußte und den Doktor seinen eingegangenen Verpflichtungen überhob, abwarten. —Aber ein Tag nach dem andern verging, und noch immer nicht traf die Antwort des Regisrungrsats ein. — Gustav äußerte jedesmal, so oft er vom Bureau nach Hause kam, und den sicher erwarteten Brief noch immer nicht vorfand, sein Bedenken über diese uner klärliche Verzögerung

der Vater seine Einwilligung, so mußte der Präsident, wenn Gustav ihm seine Verlobung offiziell anzeigte, hieraus erkennen, daß das Verhältnis seines Untergebenen zu der Buchhalterin keine der Sitte und Tugend zuwiderlaufende Liaison gewesen, sondern auf eine reine, wahre Liebe begründet war, und diese Entdeckimg mußte ihm eine bessere Meinung über seinen Untergebenen einflößen. Gab der Vater hingegen seine Einwilli gung nicht, und scheiterten auch alle Versuche, die Gustav alsdann

Vorgesetzte selbst ge stehen, daß die Arbeiten des Assessors an Sauberkeit und Ge diegenheit die seiner Kollegen weit übertrafen und von seltener Verstandesschärfe und großem Talente zeugten, doch veränderte dies in seinem Benehmen gegen den jungen Mann durchaus nichts. Klagte Gustav dies seinem Freunde, schüttete er vor ihm seinen ganzen Unmut aus, so zuckte dieser gleichgültig die Achseln und wußte keinen besseren Rat, als Geduld zu haben, mit der Zeit werde es sich wohl ändern. Zu einem tieferen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.04.1868
Umfang: 4
' Ausfertigung der Ausstattung Hand angelegt wurde? ^Ä^g»M^«MenMchtSM,er«lem»«!s»»MNs Präs. : Sie haben Ihren Bekannten gegenüber, die ferne von .Wien lebten, und denen gegenüber', die gar keine Ursache hatten, von der Sache zu sprechen, brieflich die Mittheilung gemacht, Sie werden einen Offizier, den Grafen Gustav ChorinSky heirathen? — Aug.: Wir halten ja vor, auf eine anständige Weise die Ehe zu schließen, und da konnte ich doch dies sagen. Präs.: Sie haben ja den Zeitpunkt Ihrer Hochzeit angegeben

unserer Ver lobung ein Geheimniß»? machen' Ang.: Da hat er vermuthlich die gerichtliche Ehescheidung im SWve gehabt. . .. ,.„>u Präs.: Ferner liegt ein Concept deS Grafen Cho rinSky vor, worin aber Sie als LedWd angeführt Dverden; darin heißt e5: „Mein Gustav ist Bin Ehren- mann, « hat nie Mit jener- Perfyu - gelebt» das Do- cumentiBMde erzwungen und er gebunden en die Person, Oie «r haßt und verachW^.'. AVer hat dies geschrieben? — Ang.: Ich habe,Hesen Brief an Meine Schpestex, geschrieben

. . j > Präs.: DaS Concept hat die Züge des Grasen ChorinSky, -er behauptet auch, da« Concept verfaßt zu-haben. damit Sie -eL abschreiben. Ang.? Nein, hoher Gerichtshof. Er ist etwas zerstreut und wird fich micht erillnem Fönnen. - : i > . 'Präs^: Ein Wrief deS Grasen ChorinSky vom August sagt: Ich muß Dich heirathen. Du mußt eS wir «möglichen.' Dann am 10. August: Ich muß Dich heirathen, sonst sterb' ich, Gott wird uns hel fen. — Ang.? Der gute« Gustav! er hat mich i geliebt. -.-«I !---!! Präs

dann weiter: „Ich habe die Gräfin nicht gekannt, ich habe gar nicht gewußt, daß sie lebt.' Dann wieder: „Sonntag den 24. Nov. ist Gustav verreist, ich wußte nichtwohin.' — Ang.: DaS habe ich gesagt? Präs.: Ja wohl. Ang. zuckt mit der Achsel. (Die Unruhe im Publikum wird unerträglich. Präsident gibt den Auftrag, den Saal unbedingt zu räumen, wenn die Zuhörer nicht Ruhe halten wollen.) ^ Präs.: Sie haben uns mitgetheilt, daß Sie den Grafen Ch. auf 'S Innigste lieben, daS «S Ihr höch stes Ziel gewesen wäre, ihn — Sie nennen

ihn auch heute Ihren Gustav — ganz den Ihrigen nennen zu können. Wie stehen damit jene Aeußerungen im Ein klänge? — Aug.: Hoher Gerichtshof! Ich bebte vor dem Gedanken, daß meine Liebe zu Gustav den Ver dacht erhöhe« konnte, darum sprach ich Worte, die wem Herz nicht mitgefühlt hat. Präs. : Sie hatten schon früher ein Verhältniß zu «wer Person, welche eS als ein „leichtgeschürztes?' bezeichnet? — Ang. (erröthend): Seit ich Gustav kevnen lernte, stand ich nie in solche» Beziehungen. Präs.: Diese Person

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 29.11.1912
Umfang: 8
setzen, damit sich der Nebel in meinem Schädel verflüchtigt.' Gustav war mit diesen Vorschlag einver standen und führte Breont zum nächsten Ruheplatz. Als aber Breont auch jetzt'wieder >- davon zu faseln anfing, daß Lina ihn durch » einen nicht mißzudeutenden Blick die Erlaub- - nis erteilt habe, heute mit ihr zu sprechen, machte sich Gustavs mühsam im Zaum gehaltener Zorn endlich Luft. „Weißt du, daß du eine ganz ernstliche Lektion verdienst?' brach er los. „Wie kannst du dich unter steh

um. „Du bist ein lieber Freund, Gustav! lamen tierte er. „Wenn du mich brauchst, bin ich gut; aber mir helfen, damit ich mit Lina end lich einmal zu einer Aussprache komme, da von willst du nichts wissen!' Gustav stampfte mit dem Fuß. „Vor allem lass' uns erst einmal die Geldsache er ledigen — nachher von dem anderen.' Breont tastete nach seiner Brusttasche, zog . aber die Hand mit einem lauten Aufschrei A zurück. ' „Was hast du denn?' „Verdammt! Gestochen Hab ich mich, an meiner Kravattennadel. O — sapristi

! Durch und durch muß sie gegangen sein!' Er wühlte wieder in seiner Tasche. End lich erwischte er das Gesuchte- Eine Weile fingerte er in dem Kuvert herum, aus dem er die Geldscheine herausziehen wollte, er kam aber nicht damit zustande, und hielt Gustav darum den Geldbrief hin. „Ach was — da hast du — das andere ordnen wir morgen!' Gustav zog die für sich erbetenen Banknoten vollends aus dem Kuvert und gab dieses 5 samt dem Begleitschreiben der Bank Breont F zurück; dann legte er vorsichtig die Geldscheine

in seine Brieftasche. Während er dies tat, mußte er hell hinauslachen — Breont spielte eine zu ergötzliche Figur, wie er so dastand und sich vergeblich bemühte, das ihm von Gustav <retournierte Kikvert in seine Brust tasche zu schieben. Endlich gelang es ihm- — auch er lachte. „Mit mir dreht sich wirklich alles um und um. Ich denke mir, Lina erwartet mich in ihrem Zimmer: Wie werd ich nur an dem Spalier vor ihrem Fenster hinauf kommen? Unterstütze mich ein bischen, damit ich mich nicht blamiere. Wenn ich oben

bin, kannst du nach Hause gehen.' Er lachte neuer lich. Gustav zog ihn am Rocke auf die Bank zurück. Für heute wirst. du. deine Kletterver- sucheausgebciU Morgen ' — „Nein, nicht - morgen, heute. Ich ver sichere dich, daß sie mich erwartet —' . . Gustavs Geduld war M Ende. „Jetzt ist's genug!'.rief, er barsch. „Vergiß nicht, daß du von meiner Jugendgespielin, von der Freundin meiner Braut sprichst. So lange deine Faseleien wenigstens den Anstand nicht verletzten, habe, ich dich schwatzen lassen

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Volksbote
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Seite 5 von 10
Datum: 02.01.1931
Umfang: 10
schreiber verewigt hat. Daher weiß niemand» daß der Erich drei ins Gesicht bekam, der Viktor zwei in den Hals, die prickelnd über seinen Rücken niedertauten» ° daß Gustav, Anton und ich uns am Boden wälzten, bis der Schneemann über uns herfiel, weil er die grausame Rauferei nicht länger anschauen konnte. Als sich der Sturm in einen fried lichen Waffenstillstand auflöst«, sah es aus der Wiese und an unseren Röcken und Hosen gar schrecklich aus und der alte Binzenz sagte kopfschüttelnd: „Berflixte Buben

auf seinem Kasten eine schönge schnitzte Krippe hatte, wo vor dem Christkind die Könige des Morgenlandes knieten und ihre Gaben reichten. Nun losten wir die Rollen aus. Erich, Vik tor und ich bekamen die Würde des Kaspar» Melchior und Balthasar, Gustav die des Sternenträgers, Anton die Rolle des Hemdes. Der alte Binzenz wollte zuerst von unseren Plänen nichts wissen, denn er ahnte Unheil, aber wir bettelten so lange, bis er Türen und Laden öffnete, Kronen kleben, Stern- schnetden und Schwerter gürten half

aus dem Morgenlande. Herodes eilte. Inzwischen schwärzte ich mein Gesicht mit Holzkohle, Viktor half dem Gustav, den Stern auf einen langen Stecken binden, und Erich überzeugte den alten Binzenz, daß drei königliche Majestäten nicht zu Fuß wandern dürften, sondern, wie es geschrieben steht, auf Pferden oder Kamelen ausreiten müßten. Da sich Binzenz weigerte, das Kameel zu machen, fo mußte er im Stalle die dicke Fanny los binden, die dann erstaunt und griesgrämig in den kalten Winter trat. Auf der großen Wiese

hinter dem Apothe kerhause war das Morgenland. Gustav hob den zitternden Stern hoch und die drei Könige kletterten über den alten Vinzenz auf die Fanny, die wohl noch nie in ihrem Leben eine dreifache Majestät getragen hatte. Gustav, der Komet, wackelte voraus und schrie immer wieder aus Leibeskräften: „Platz dal Platz da! Die heiligen drei Könige kom men! Hoch, hoch, hochl' Dabei war niemand auf dem schmalen Bachweg, der vom Apothe ker- bis zu meinem Vakerhaufe führte, und die Sträucher am Graben waren so tief

un erkannt und ungeehrt vom Orient bis nach Jerusalem, wo Herodes in unserer Holzhütte seinen Thronpalast aufgebaut hatte. Knapp hinter dem Zauntürl verschwand auf einmal der Komet und arbeitete sich pustend aus dem Wiesengraben los, in den er durch einen unvorsichtigen Schritt hineingeraten war. Aber himmlische Sterne erlöschen nicht, ob wohl Gustav sein leuchtendes Wunder der Fanny zu Füßen warf und polterte: „Jetzt könnt ihr euch das blöde Zeug selber tragen! Ich will auch einmal König

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Dolomiten
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Seite 7 von 12
Datum: 21.12.1927
Umfang: 12
Panahaus (1672 Me ter). Der Schneeberlcht vom 19. Dezember lau tet: in Ortifci 5 Zentimeter, in der Höhe von SsllM- i. Ropierimclier. BrieMer, BiiroMurf, i Papier-ücMm (Delhnaelifs-Mike £££££% Die Heimat Roman aus den schlesischen Bergen von Paul Keller. (20. Fortsetzung) „Still, Gustav, sei doch still! Cs hört dich sonst jemand. Du kannst ja hierbleiben. Schrei nich — schrei nich, Gustav! — Komm, log' dich ins Bette, ich zieh, dir die Hafen runter — so — und nu log' dich um: ich deck' dich fest

zu.' Dor Idiot klapperte mir den Zähnen, als er im Bette lag. „Fürchte dich nich, Gustav, fürchte dich nich, es kommt kein Mensch. Schlaf' ruhig ein! Es kommt niemand-' „Du. ich hab'n gefeh'n! A weiß jetzt, daß ich angezünd't Hab'!' „Bist du ruhig. Gustav, bist du ruhig! Du hast ja gar nich angezünd't.' „O ja. ich Hab'! M'rt zwei Stroichhölzeln! A wollte mich vaußschmeißen — uh, und es war doch so kalt.' „Wenn du nich ruhig bist, Gustav. kommt der Gendarm! Das darfst du keinem sagen

, sonst wirst du fortgeholt. Niemand darfst du das sagen, hörst du? Keinem Menschen!' Schräger zitterte vor Erregung. »Ich sag's n'ch. Saust schießt a mich tot!' „Schlaf ein, Gustav, schlaf ein!' „O, cs hat so gebrannt, so hoch und so lnüß, und jetzt wird a kommen. — Hörst du? — A kommt auf der Treppe — Vater, ver steck' mich! —' Schräger setzte sich auf den Boltrand und ergriff die Hände des Burschen. Leise redete er auf ihn ein und gebot ihm, die Augen zu schließen. Der Idiot verbarg sich tief in der, Betten und hielt

. Es war dasselbe Blatt, das Gustav am Brandtage zuerst zu einem Helm geformt, dann ontf-allet und so gierig be trachtet hatte. Das Blatt enthielt ein Bild, das ein bren nendes Haus darstellte, aus dem ohnmäch tige Menschen getragen wurden. Dieses Bild batte die Phantasie des Idioten erregt und ihn zu feiner Tat aiifgestacheli, wozu noch gekommen war. daß die Dauern con einem Brande gesprochen und Raschdorf den Bur- scheir gekränkt hatte. So war alles gekommen, und Schräger hatte noch am salben Abend die furchtbare

Wahrheit erfahren. Als Gustav vom Brande nach Haufe lief, war er ihm gefolgt. Da harte der Knabe unter der Treppe im Haus- flur gekauert und gewimmert. Er hatte ihn mit sich in die Stube genommen und ihn ausgefragr. Und da war ihm der unglückliche Blrrsche schreiend, zu Füßen gefallen und hatte ihm gestanden, er habe die Scheuer angezündek. Anfaitgs hatte es Schräger nicht geglaubt. 'Aber dann harte er dem Jungen die Taschen durchsucht und das Bild und ein ganzes Päckchen Schwefelhölzer gefunden

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 02.07.1904
Umfang: 10
, in Innsbruck eine Gemeinde zu bilden, sofort Gebrauch gemacht. Am 28. Jänner 1876 wählten die Protestanten in und um Innsbruck ein Presbyterium und konstituierten damit die „Evangelische Kirchengemeinde A. und H. C. Inns bruck.' Am 23. April erkor sich dann die Gemeinde in der Person des Religionslehrers Julius Ergen- zinger in Wien einen Pfarrer. Auch ein eigener Ortsverein der Gustav Adolf-Stiftung und ein evan gelischer Frauenverein!) wurde in diesem Jahre ge gründet..- ^ ^ ^ Die Gemeinde- war somit

den inneren und äußeren Ausbau, ist erklärlich; um so mehr konnte man das Rollen der deutschen Reichs mark beobachten. Hat ja doch schon im Jahre 1876 der Gustav Adolf-Verem auf der Hauptversamm lung in Erfurt der Gemeinde Innsbruck die soge nannte große Liebesgabe im Betrag von 17.000 Mark bewilligt. Trotzdem ging es aber mit dem geplanten Kirchenbau nicht voran. Wohl erwarben die Prote stanten von Innsbruck schon in diesem Jahre (1876) einen Platz in der Museumstraße zur Errichtung !) Derselbe steht

in Beziehung zu dem Gustav Ädolf- Berein, und so gibt es neben Haupt-, Zweig- und Orts vereinen der Gustav Adolf-Stiftung.auch „Frauenvereine zur Gustav Adolf-Stiftung'. 2) Ein solcher Zustand erscheint uns als das kleinere Uebel, aber als einen idealen oder wünschenswerten können wir denselben dennoch nicht betrachten. Was soll bei einem solchen religiösen Bastardentum herauskommen! Daß Kinder aus Mischehen z. B. dem religiösen Jndifferentismus ver fallen, ist im Hinblick auf das Beispiel der Eltern kaum

Bahnen sich zu bewegen. Aber die Nachwehen der Pfarrvakanz zeigten sich noch in verschiedener Hinsicht und die Lage der Gemeinde war keine beneidenswerte und keineswegs über alle Bedenken erhaben'^) So zeigte der Ortsverein der Gustav Adolf-Stiftung eine rückläufige Tendenz und wies im Jahre 1883 die geringste Zahl von Mit gliedern aus, die er je zählte, der evangelische Frauenbund aber hatte sogar zu existieren aufge- hört und mußte wieder neu ins Leben gerufen werden; bei der Konfirmation im Jahre

nach ein stetes Klagen über diese Kala mität, ein Ringen gegen drohende Entmutigung und auch eine Abwehr gegenüber den Protestanten, die unter den obwaltenden Umständen mit ihrer Kritik ebenfalls nicht zurückhalten konnten. Offen wird immer wieder zugegeben, daß die Gemeinde ihren Bestand nur dem Gustav Adols-Verein zu verdanken habe; und wenn man im Jahre 1887 mit Abtragung der auf der Kirche lastenden Hypo thekarschuld beginnen konnte, so war doch erst nach 39 Jahren Aussicht, schuldenfrei dazustehen

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.04.1935
Umfang: 6
D5 Kj è Seite 4 HlpeazeNaag' Dienstag, den S. April ISZs-xm Wì-O^ i!f,! > j- ^OW ;à'u k > > n V ì j ^ '^ > i-'I ^ßkiD i !lài! A/à'j M !.'i. Werano Eine Schöpfung Gustav Iander's in Merano He-utzutaae, wv man iu Italic» und in der gan nii Welt — nichi mir Nurcchi — so viel Gewicht ans du' phvsiiche ?lu^bitduu>i de-> Einzelnen legt: in <!n^r ^eit, di? «rndliulua inii den allen Bor- urieilen siegen dicie<> >trv>!e ^>u der Menschheit ausgeräumt l>ai. Va>?. iveuu es auch nicht direkt

im qezellschastlichen ^.'cben der Menschheit beigemessen wird. Gustav Zander wurde nm Marz l8'->, also genau bor hundert Ialiren in Äoclholm geboren, ^r starb al>» loellberuhmier ì'lrzt am 1 ^vuni I0!?0. Im Ialne ltt>' gründete Gustav Zander da? erste medico-meehanische Institut zur Aus übung von rationeller Eymnaslil. Für dieses In stitut ersann und ionstrnierie Zander eine Reihe von Apparaten, die es ermöglichen, alle Arten von Bcweaungsgvmnastik zu pflegen. Obwohl es schon in Jahre her sind, das'. Gustav Zander

Kuren ausweisen könnt?. Denn anichlie- s'.en? an diesen Zanver-Et)mnnstiksaal, der vielleicht der beslnuSgestattete in ganz Europa ist, besindet sich eine Neihe von Kur- und Badeabteilungen oller Art und sur alle Nedürsnisse. Besuä) des Instiwies Gustav Zander war es al'.o, der auch in Italien den richtigen Begriss der rationellen Gymnastik einheimisch machte. Die rationelle Gymnastik «er seht dnrch Maschinen alle jene vielseitigen Bewe gungen, die der Mensch wenn er genügend Zeit und Mittel

zur Vcrsügung hätte, im Freien aus führen kouute. Unter 'diesen Bewegungen verstehen nur das Spazierengehen, Bergsteigen, Raosahren, Neiten und sogar etwa eine Ruderpartie. Aber nachdem der gewöhnliche Sterbliche nicht nur in den Mitteln sondern auch in der Zeit viel zu be- ' schränkt ist. um sich jeden einzelnen dieser, Bewe- gungösports zu N'idmen, hat Gustav Zander in einem einzigen gros;en Saal viele Bewegungsmög lichkeiten, die sonst unerreichbar wären, zusam mengestellt. Für jede einzelne der oben

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 14.07.1894
Umfang: 8
. So ist denn in Folge der ungeheuren Ausgaben der Staats schatz erschöpft, der Reichthum der Länder zusammen geschmolzen, das Vermögen der Einzelnen schwer ge schädigt. Wir sind bereits soweit gekommen, daß der bewaffnete Friede unerträglich geworden. Sollte allmälig ein derartiger Zustand der bürgerlichen Gesellschaft seinen Grund in der Natur haben? Und doch können Wir Uns desselben nicht entledigen und zu einem wahren Frieden gelangen, es sei denn durch die Gnade Jesu, Zwangslose Mittheilungen, c. Gustav Adolf

, Tilly und Magdeburg. (Fortsetzung.) Die Bürger Magdeburgs wollten vertragsmäßig vom Schwedenkönig Alles haben und nichts für ihn thun. Dagegen hatte Gustav Adolf den Vortheil davon, wenn die Stadt zu Grunde ging, wenn sie vernichtet würde. Einestheils würde er dadurch von seiner lästigen Ver bindlichkeit, anderseits von der Furcht befreit, daß die reichen Mittel, welche er als Freund und Beschützer uicht in seine Hände bringen konnte, auf irgend eine Weise seinem Gegner dienstbar

würden. Eine Kapitula tion mit Tilly hätte diesem die Mittel gewährt, Magde burg zum Kriegssitz , zur Kriegsburg zu machen. Deshalb wollten Gustav Adolf und Falkenberg zunächst !eine Kapitulation. Die Stadt sollte nicht unver letzt bleiben; sie sollte mit Sturm genommen werden. Gustav Adolf kannte Tilly und kannte auch die Disci plin der Tilly'schen Truppen. Er wußte, wie dieselben !U Neubrandenburg uageachtet der Erbitterung, mit welcher sie auf die Schweden einHieben, von Tilly Zum Löschen der brennenden Häuser

von Minen inner halb der Stadt, die Brandstiftung im großen Maßstabe. Die Feuerflammen verzehrten theils die beutegierigen Krieger, theils zerstörten sie die Krie gs Mittel und Vorräthe, theils lockerte auch die Plünde rung den Geist der Ordnung, der Zucht, welcher Tilly's alte Soldaten zum gesürchteten Heere Europas machte. Dann knüpften sich an diese Zerstörung Magdeburgs für Gustav noch besondere Vortheile. Zunächst konnte er jetzt erst diesen aus Eroberungs sucht angefangenen Krieg

durch die Arbeit früherer Jahrhunderte, versprachen immer herrlicher zu werden als der Zwist im sechszehnten Jahrhundert entbrannte. Da die Christenheit durch Hader und Streit gespalten, die Kräfte Europas durch Feindseligkeiten und Kriege rung Magdeburgs noch kein Religionskrieg. Erst Gustav Adolf hatte den religiösen Fanatismus geschaffen. Schon bei Eroberung von Brandenburg durch die Schweden hatte er seinem Hcere diesen Fanatismus beigebracht und derselbe hatte bei Erstürmung von Frankfurt

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 24.11.1930
Umfang: 8
, praktisch und vor allem auch äußerst billig. Ein Meier 100 cm Drei* Preis L 1.50 Vopelwelder^Papterbondiiinden Men des Schicksals Kriminalroman von Heinrich Tiaden. Urheberrechtlich geschützt dem Lit. Bur. M. Lincke. Dresden 21. (Nachdruck verboten.) 41. Fortsetzung Da stößt er einen schrecklichen Schrei ans. taumelt zurück und fällt in den großen Lehnstuhl, der am Fenster steht. Noch ein zweiter Schrei ertönt im Zimmer. Dieser Schrei entreißt Gustav Bürklin seiner schrecklichen Vision

. Wie aus einem schweren Traum erwachend, blickt er umher und befindet sich nun wieder in seinem Zimmer, in dem immer noch der lange, schmale Sonnenstreifen liegt. Doch die Sonne ist inzwischen ihren Weg weiter- gewandert und hatte den Streifen um eine ganze Handbreite verschoben. Nun lag der Dolch im Schatten. Gustav Bürklin sah es — zugleich aber sah er Frau Dorn, seine Wirtin, die dicht neben ihm stand und ihn erstaunt und ängstlich anschaute. „Mein Gott, Herr Mertens, was haben Sie denn?' Cr strich verstört

so gehts mir', sprach Gustav. ; „Nun, bei meinem Manne hat sich das ! gegeben. Ich habe ihn aber auch gut ge pflegt. Sie müßten auch heiraten, Herr Mertens.' „Ich glaube schon, daß es gut für mich wäre', murmelte Gustav Bürklin. „Übri gens. warum waren Sie hereingekommen, Frau Dorn?' „Ich wollte Sie nur fragen, ob Sie ein Frühstück wünschen. Sie haben heute noch nichts genossen — und es ist schon bald l Mittagszeit.' „Sie haben recht, Frau Dorn. Wenn Sie so freundlich

sein wollen und mir etwas ' zurecht machen — Hunger habe ich zwar l nicht.' „Dennoch müssen Sie essen. Herr Mer tens — viel essen und viel schlafen, das ist das Beste für die Nerven. Damit habe ich meinen Mann gesund gemacht. Sie sollten auch nicht fortwährend auf Reisen sein, das bekommt nervösen Leuten auch nicht gut. Und nun hole ich Ihnen das Frühstück. Ah, was ist denn das — welch ein sonder bares Messer!' Damit nahm Frau Dorn den Dolch vom Tische und betrachtete ihn. Gustav Bürklin erhob sich mit einem Ruck

machen?' „Verkaufen will ich ihn. Was soll ich das Ding verwahren! Ich habe kein Interesse an Waffen und werde Tjoffcntlid) nie ein solches Ding gebrauchen. Ich kann nämlich kein Blut sehen, Frau Dorn, und wenns au ' nur Tierblut wäre.' „O, ich glaubs, wenn Sie so nervös sind. Aber wenn Sie den Dolch verkaufen wollen, dann machen Sie doch lieber erst die Blutflecken davon. So nimmt Ihnen doch kein Mensch das Ding ab.' In der Seele Gustav Diirklins sprang plötzlich ein Gedanke auf. „Sie haben recht', sagte

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 23.03.1852
Umfang: 4
, welches zu entfernen oft erst der spätern Nachwelt gelingt. Ein solches LooS traf Gustav ?ldolph vou Schwede» und seine» Tod i» der Schlacht bei Lütze», am 6. Nov. 1Ü32. Kurz nach der Schlacht verbreitete sich das Gerücht, Gustav Adolph sei ltt derselbe» nnuchlingö von der Hand des Herzogs Franz Albert von Sachsen, Lauenburg getödtet worden. Grund zn solchem Verdacht« lag allerdings vor, und so kam es, daß man lange die Sache aus tiefem Gesichtspunkte als ausgemacht be trachtete. Gegeu Ende des vorigen

JahrbundertS wurde eine Urkunde bekannt, welche auf diese Ange legenheit ein anderes Licht wirft; es ist dieses ein Brief des Nürnberger Stadtobersten, Baron v. Leu« belfiug, dessen Sohn als Edelknabe an der Seite Gustav Adolphs focht und fiel. DiefeS Dokument Hot «och keineswegs die ihm zu wünschende Verbrei tung gefunden. Wir lassen daher dasselbe hier fol gen. sebeu uuS aber zum Verständniß desselben ge, nöthigt, Einiges veranszuschicken. Der Schauplatz der weltberükmte», Schlacht war dicht

vor der unbedeutenden Stadt Lützen nachLeipzig zu. Der 6. November brach an, und ein dichter Nebel verfinsterte die ganze Gegend. Erst um 10 Ubr zeig ten sich die ersten Strahle» der Sonne, nnd beleuch teten die weite Ebene. Eine halbe Stnnde später gab Gustav das Zeichen zum Angriffe. In seiner Umgebung befand sich, nebst dem Hofmarschäll Krells- hcim nnd dem Kaiumerkierrn Truchfeß, der Herzog Franz Albert vou Lanenburg u»d der Page August vou Lcubelfing. Es galt über die Landstraße zu driugen, und die kaiserliche

Batterie zu nehme». Schon war dies gelungen, als tie kaiserliche Reserve heranrückte, und die Schwede» wieder zurücktrieb. Bei dieser Nachricht stellte fich Gustav Adolph sofort an die Spitze der flammländisciien Reiterei,^ deren Oberst verwundet war, und setzte im Fluge über die Gräben, nin seiner Infanterie zu Hilfe zu eilen. Das Regiment konnte ihm nicht mit gleicher Hast folge»; dichter Nebel lag-rte wieder a»f den Käinpfende», »nd so geschah es, daß der König nur von Wenigen begleitet i» die Mitte

.' Der junge Lrubelfing wurde später auf dem Kampf platze aufgefunden, und nach Nanmburg gebracht, wo er am 15. November an feinen Wunden starb. Diese obeu mitgetheilte» Nachrichten empfing der Siadtoberste, der Baron von Leubelfittg zu Nürn berg von dem Senior der Domkirche von Khär, welche» der Edelknabe ersucht h^tte, seinem Vater seine» Tod, nebst den, denselben begleitenden Um ständen zu melden. Je ungeschminkter dieser Bericht von Gustav Adolphs Tod Ist, um so größern Glau ben dürfte er verdienen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 06.04.1901
Umfang: 10
neben den Altconservativen in jedem Wähl bezirke ihre eigenen Candidaten aufstellen und fördern'. Für Stichwahlen wird verlangt, dass die beiden katholischen Parteien sich gegenüber dem ge meinsamen Feinde gegenseitig unterstützen, und dass im Wettbewerbe beider katholischer Parteien untereinander es Ueber den Evangelischen Aund. (Fortsetzung statt Schluss.) . Als zweiter „älterer Bruder' des Evan gelischen Bundes stellt sich jener Verein dar, welcher sich nach dem Schwedenkönig Gustav Adolf

, dem Verwüster Deutschlands, benennt (!). Derselbe wurde im Jahre 1841 gegründet zu dem Zwecke, die in der Diaspora, d. i. in Gegenden mit überwiegend katholischer Bevölkerung zerstreut lebenden Prote stanten zu unterstützen. Gegen diesen Zweck kann man nichts einwenden; die Katholiken Deutschlands haben in dem Bonifatiusverein eine ähnliche Organi sation. Aber während dieser seine Thätigkeit auf die Diasporagebiete in Deutschland beschränkt, hält dies der-Gustav Adolf-Verein umgekehrt nicht eben

- so, er dehnt vielmehr seine Unterstützungen auch auf das Ausland aus: Slaven und Romanen werden von dem großen Älmosenier der „deutschen Religion,' wie der Protestantismus sich so gerne nennt, liebend bedacht. Nach dem letzten Jahresbericht besitzt der Gustav Adolf-Verein ein satzungsgemäß capitalisiertes Vermögen von beinahe fünf Millionen Mark, dessen Zinsen jährlich mitverbraucht werden und in Zeiten, in denen sonstige Spenden ausbleiben sollten, als regelmäßige Einnahmen dienen sollen. Der Bonisatius

und Priester zu senden. Die Unterstützung des Bonifatiusvereins sollte darum kein Katholik, wo er auch weilen mag, aus dem Auge verlieren. Doch wir dürfen nicht zu' weit abschweifen und kommen also zu der Frage: In welchem Verhältnis stehen Gustav Adolf-Verein und Evangelischer Bund zu einander? Am besten belehrt uns hierüber der Leipziger Professor Fricke, welcher hier doch ^gewiss sachverständig ist, er sagt, der Unterschied des Gustav Adolf-Vereins und des Evangelischen Bundes be stehe darin, dass

jener mehr die Friedensarbeit, der Bund aber die „angreifende Kampfes arbeit' besorge („Reichsbote' 1901, Nnmm er 319). Das ist deutlich^ Wir könnten zeigen, dass auch der Gustav Adolf-Verein, auf dessen Versammlungen (ganz im Gegensatz zum BomfatiuSverein) oft eine einen wie des anderen ist ein verhängnisvoller Irrthum. Das Autoritätsprincip, so wie es die Altconservativen an wenden, hat zur Folge, dass die kirchliche Obrigkeit zwar nicht die wirkliche Führung, wohl aber die ganze Verant wortung

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 11.02.1909
Umfang: 8
Tischer, Auzust Blaschka, Einil Polletrn, Rudolf Spies. Rudolf Lichy, Eduard Battek, Anton Gmeiner: die Oberleutnants Leon Trebicz, Adolf Lang, Viktor Weber, Konstantin Valenrini, Gustav Schutz, Johann Fsichtenschla- Ta>zobert war verstimmt, als er die Treppe hinunter stieg; die Verpsliichiung, im Kartenspiel Revanche geben zu müssen, ärgerte ihn. Er erinnerte sich dunkel, daß er am Abend vor her viel verloren hatte, und wenn er sich auch sa gen :nußte, daß das Benehmen des Grafen in jeder Weise nobel

, Johann ^Preßlmger. Otto Lkwner. Oddo Suda, Karl Smidt, Heinrich Lochner, Ferdinand Gruber, Wilhelm Lang, Karl Boileslawski, Ru dolf Roeßler, Josef Psiroß: Äie Fähnriche Jo hann Herbst, Franz Asrler, Heinrich Ubell. Josef Raunacher, Gustav Pyrker. Fran^z Till-, im Sta tus der Offiziere in LokalmistelluiMM die Ober leutnants Karl Graf. Otto Pospischil, der Leut nant Gustav Buckholz, ferner die Leutnantpro- vian:offiziere Karl Toilezal, Andreas Brezdon und Jakob Haslauer, sodann im nichtaktivon Stande

Strickner, Franz Glatter. Dr. Gustav Beyrer. > Robert v. WollMh. Alois Fischer. Dr. Paul Gölt> licher, Joses Philipp, Joses LüstenegMr. Alfred Rothermann, Rudolf Kreuzhnber, Wilhelm We:- gend, Alois Wolfersberg. Johann Mündle. Jo sef Weis. Gustav Sterzinger. Anton Ei'enegger, AdÄf Kirchlechncr. Egyd Ueberreiter. Franz Sturmberzer. Engelbert Aukenthaler. Ernst Hel- lebrand, Tr. Adalf R. v. Ruppert, Mar Beck, Avmin v. Hoffmgoir, Dr. Frau,; Erne. Wolfgang Linser. Adolf Bahn. Franz Schwarz, Franz Gradl

: Josef Steurer und Gustav Mar tin. beide des 2. Ldw.-Jnf.-Reg., ASoilf Köck, An ton Urbauek und Dr. Alfred v. RöMa-Avhren- thal, alle drei des 21. Ldw.-Jnf .-ReA.-. zum 3. Landesschützen-Reg.: die Haupkleute Friedrich Hradeziu) des 36. LTnv.-Jnf.-Reg.. Euul Pohlen.; dos 12. Ldw.-Anf.-Reg.. Wenzel Ehmel des 18. Ldw.-Jnf.-Reg.: sie Odecleunmnts Karl Ernse >des 35. Ldw.-Jnf.-Reg.. Christian Schienendopp- ler des 7.. Ferdinand Zve des 26. Ldw.-Knf.-R.: die Leutnants Llrdwig Dousa, des W.. W. ^aceS

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.09.1937
Umfang: 6
wurde in eine Auseinanderset zung verstrickt, die zwischen Dänemark u. Schwe den stattfand. Der Vorkämpfer schwedischer Selbständigkeit, Sten Sture, hatte 1^70, in der Schlacht am Brun- keberg, und 1513, in der Schlacht bei Brännkyrke, die dänischen Truppen, geschlagen. König Christian der Zweite — „der Böse' — sah sich zu Verhand lungen gezwungen. Zu den sechs Geiseln, die man ihm während dieser Zeit stellte, gehörte ein Ver wandter des siegreichen Feldherrn, Gustav Wafa. Ihn ließ Christian

verräterischerweise inhaftieren; aber der junge Offizier, der in der Schlacht das Schwedenbanner getragen hatte, entkam, als Bau er verkleidet, nach Lübeck und gewann dessen Rat für seine Sache. Das Kriegsglück wendete sich, Christian II. fügte Sten Sture eine Niederlage zu. wurde von den schwedischen Ständen in seiner Kö- nigswürde bestätigt, zog in Stockholm ein und ließ 600 gegnerische Führer hinrichten (Stockhol mer Blutbad' vom 8. bis 10. November 1520). Gustav Wasa war inzwischen nicht untätig. Ge stützt

Schwedens Gustav I. Wa sa. Von beiden Monarchen ließ sich Lübeck die Un terstützung mit ergiebigen Vorrechten entgelten. Er tat nicht klug daran; denn Friedrich bereute diese Zugeständnisse, kaum daß er sie erteilt hatte, und hielt sie nicht, widersetzte sich insbesonders der ausdrücklich eingeräumten Fernhaltung holländi scher Flotten vom Sund — und er und Gustav von Schweden schlössen schon 1524 ein Bündnis! An der Aktion gegen Christian II. hatte auch Jürgen Wullenweber teilgenommen

, die sich unter dem verstorbenen Könige bereits angedeutet hatte, wesentlich. Auch Gustav I. Wasa von Schwe den nahm eine immer unfreundlichere Haltung ein, förderte die holländische Seefahrt, machte der hanseatischen Schwierigkeiten. Jürgen Wullenweber kannte die Schwächen von Lübecks Widersachern sehr wohl. Er wußte, daß die schwedischen wie die dänischen Volksgruppen keine geschlossenen nationalen Phalangen darstell ten, daß auch durch diese beiden Länder der Riß gesellschaftlicher Gegensätze ging. In den Bürger meistern

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.01.1878
Umfang: 8
', erwiederte Walling mit kalt» Stimme, „lesen Sie selber.' Gustav nahm den Brief, derselbe enthielt nur wettige Zeilen. „Der Elende', schrie Gustav, nachdem er sie gelesen. „EhrloS zu entlaufen! Aber wir wollen ihn einholen und sollten wir Gendarmen auf ihn Hetzen.' „Wollen Sie den Namen Werihen dem Gerede deö Pöbels preiSgiben?' sragte Walling ruhig. „Ich weiß ein besseres Mittel. Ein Diener seines VaterS. der mit ihm zugleich in die Residenz gekommen, weiß um die geringste seiner Handlungen

du für Deinen Geliebten?' rief Gustav. „Gerade deshalb soll er doppelt büßen. Fort Walling, jede Minute der Zögerüiig ist eine Valoren«.' O»n Familien-Drama. Novelle «»i» Walliier Bogel. ^ (U. Fortsetzung.) „Melanie', begann der neue Herr deS HauseS mit einer Stimme, der man deutlich den unter drückten Groll anhörte, ^Du hast mir und dem Andenken unseres verstorbenen VaterS durch Deine'Weigerung einen Affront bereitet, dürfte ich um den Grund desselben fragen?' , »Ich kann die Gattin Adolphs von Walling

Willen lenken zu können?' fragte daS junge Mädchen erregt. „Fern sei eö von mir. Ihren Willen be schränken zu wollen, Comtesse', erwiderte der Banquier. „Die Zukunst Edmunds von Wer then aber —' Ein leises Klopfen an der Thür unterbrach seine Worte. ES war Herr Latour, der mit verstörter Miene einträt. „Verzeihung, Herr Graf', wandte er sich an Gustav, „der Lakai, den Sie zu Herrn Edmund gesandt, berichtet mir, derselbe sei nirgend zu finden. Ich begab mich selbst in sein Zimmer und bemerkte

, daß seine Effecten verschwunden sind, die Schränke stehen offen und auf dem Tische fand sich beifolgenden Brief an Herrn von Walling gerichtet.' Gustav entnahm die Zeilen auS der Hand deS Kammerdieners und während dieser daS Zimmer verließ, reichte er sie dem Banquier, dessen Antlitz sich bei der Lesung . derselben 'entfärbte. „Hölle und Teufel l' rief Gustav, „der Bube ist entflohen!'

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 08.08.1877
Umfang: 6
welches Entgegenkommen. Dresden, 5. August. (Tel. der Boh.) Prinz Wasa' ist diese Nacht in Pillnitz gestorben. Prinz Gustav v. Wasa wurde am 9. Nov. 1799 als der Sohn des Königs Gustav IV. Adolph von Schweden geboren. Sein Vater, der bekanntlich durch die un? blutige Revolution im Jahre 1809 des Thrones ver lustig wurde, erhielt zum Nachfolger den Herzog von Södermanland (Karl Xlll), wel . er im Jahre 1310 den vom Reichstage zum Thronfolger gewählten franz. Marschall Beinardotte adoptirte. Prinz Gustav führte seit

deui Jahie 1829 als Angehöriger des in Weib- licher Linie von den Wasa'S abstammenden HauscS Holstein Gottorp den Titel eines Prinzen von Wasa. (In gerade herabsteigender Linie ist das HauS Wasa bereits mit Gustav Adolph Ik. und dessen Tochter ausgestoiben) Prinz Gustav, dessen Vater sich nach seiner Entthronung von Frau und Kindern trennte und 1837 starb, vermählte sich 1830 mit Prinzessin Louise (l' 1854), Tochter des Großherzogs Karl Lucwig Friedlich von Baren. Aus dieser Ehe ging als einziges

Kind Prinzessin Karoline, die gegenwär tige Königin von Sachsen, hervor. Prinz Gustav von Wasa war k. k. österr. Feldmarschall - Lieutenant (seit 1336) und Inhaber des Jvf. Reg. Nr. 60. Frankreich. In granlreich dreht sich die ge- sammle Ausmerksamkeit nur noch um die Wahlen. Wiewohl der Termin noch nicht offiziell verkündet wurde, besteht doch kein Zweifel darüber, daß die Wahlen am 14. Oktober, also dem letzten gesetzlich zulässigen Datum, stattfinden werden. Das Ministe rium Broglie-Fourtou

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 01.06.1922
Umfang: 8
? Es ist ei« erfreuliches Zeichen unserer sonst gewiß schweren Zeit, daß das Interesse an musikalischer Betätigung nicht nur nicht nachgelassen hat. vielmehr eher gewachsen ist, was die stets zunehmende Zahl von ^Schülern beweist, die teils im „Mufikoerein ider StÄ>t Bozen', teils !n den Schulen der Feuerwehi-kapcllen oder bei Privatlehrern ih» musikalische Ausbildung suchen, ll-ber den hohen «yeherijche» Wert d«r verhaftete in der Folge den 3l> Jahre alten Händler Gustav Dapra aus Rabbi, den L2 Jahre alten Schlosser

Anton Boschetto aus Meran, den 23 Jahre alten Taglöhner Georg Niedrist aus Brixen und die 42 Jahre alte Händlerin Kreszenz Mair aus Ret schach als des Einbruches, beziehungsweise als der Hehlerei verdächtig. Im Verlaufe der gerichtlichen Untersuchung wurde' gegen die vier Genannten derart belastendes Ma terial gesammelt, daß Gustav Dapra und Anton Boschetto des Einbruches, Georg Niedrist und Kreszenz Mair der Hehlerei, durch Verkauf der den Brüdern Lercher ge stohlenen Waren überwiesen erschienen

. Ein kleiner Teil des gestohlenen Gutes konnte auch zustande gebracht werden. Am 23. ds. hatten sich nun Gustav Dapra wegen Ver brechens des Diebstahles, der Falschmeldung und Reverston — er ist von Bozen für immer abgeschafft u. kehrte dahin zurück — Anton Boschcto wegen Verbrechens des Diebstah les, Georg Niedrist und Kreszenz Mair wegen Diebstahlsteilnehmung zu verant worten. Sie wurden schuldig erkannt und verurteilt: Der oft vorbestrafte Gustav Dapra zu fünf Jahren schweren Kerkers, An ton Boschetti

und Georg Niedrist zu je eii-' -I Jahr Kerkers und Kreszenz Mair zu g ?...>naten Kerkers. Während Gustav Dapra den Einbruch bei Lercher verübt zu haben eingestand, gelang es nicht nachzuweisen, dotz Anton Boschetto an denselben unmittelbar beteiligt war und wurde Boschetto lediglich wegen Diebstahlsteilnehmung verurteilt. Auf der Echubreise. Der oft und schwer vorbestrafte Schlosser- geh'ilse Franz Koren, geboren 1883 m Trieft und dort zuständig, kam am 4. Februar ZS22 mittelst Schub nach Bozen

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Lienzer Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 26.04.1941
Umfang: 8
zu Pferde an ihren Wa gen herangekommen war, und kam sich wie in ein Märchen versponnen vor. So bekam Groß-Leitenau wieder eine Herrin, und mit ihr zogen Sonnenschein, Glück und Freude ein. -x- Im Hause Gustav Schutzes gab indessen Willi Piesicke seiner Familie Rätsel aus. Er hatte allein und vorzeitig die Hochzeits feier verlassen. Er lachte vergnügt zu den Anspielungen über schlecht vertragenen Schampus. Er pfiff und summte vor sich hin, wenn er nicht gerade über Büchern und Hef ten saß, wozu

: Seit Gustav Schulze damals den Gedanken ausgesprochen hatte, seinen Sohn Landwirt und Guts besitzer werden zu lassen, hatte Marie ihn nicht mehr loswerden können. Als sie Gaten auf der Hochzeit einmal allein stehen sah, kam ihr ein erleuchtender Gedanke, und sie schlug ihrem Mann vor, den alten Baron um Rat zu fragen. Gustav war nach seiner großartigen Tisch rede sehr aufgeräumt und gleich bereit. Ga ten schenkte sich eben andachtsvoll ein Gläschen ein und hatte den breitschultrigen Schlächter

, „und dazu wollen Sie meinen Rat?' Schulze kraute sich hinterm rechten Ohr, was er immer tat, wenn er 'ne heikle Sache befummeln wollte. „Nee — ja — das heißt, eijentlich wollte ich jleich so een bißken Tat — „Wie?' fragte Gaten und klemmte sein Monokel fester, „Tat? Von mir?' „Na ja, Herr Baron', lachte Gustav Schulze „wie man's nimmt. Meine Marie meinte nämlich, wo nu doch unser Hermann in 'ne Lehre müßte, da könnte er vielleicht bei Ihnen die Landwirtschaft lernen.' „Es gibt so viele gute Lehrstellen, lieber Herr Schulze

', wehrte Gaten ab. „Ja, ja', meinte Gustav Schulze und kraute sich abermals hinterm rechten Ohr, „bloß — sehn Sie, Herr Baron, man möchte doch weiter, nich? Ich meine mit seinen Kindern. Die Lehrstellen mögen ja alle recht schön und gut sein, aber, verstehn Sie, so das janze Benimme und Ietue von wirklich feinen Leuten, meint meine Marie, das lernt er da am Ende doch nicht. Wie wollen ihn jern piekfein unterjebracht wissen. Verstehn Sie, Herr Baron?' lFortsetzung folgt.) eins»- wsfii'sii Vsgsbönksit

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Dolomiten
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Seite 7 von 16
Datum: 22.11.1930
Umfang: 16
verboten.) -o. irortsetzuiig „Laura schwieg und Gustav Bürklin blickte auf. „Ich würde dir raten, diesen Brief lieber in schlechter Handschrift und in schlechtem, fehlerhaftem Deutsch zu schreiben — so als hätte ihn eine des Schreibens nur wenig kundige Person geschrieben.' „Auf diesen Ausweg ist doch ein Durch schnittsmensch verfallen, und die Polizei wird damit rechnen. Ein Mensch mit höherer Intelligenz aber geht einen Schritt weiter und rechnet mit der Tatsache, daß die Polizei totsicher

einen solchen künst lichen schlcchtgeschriebenen Brief für einen ungeschickten Schwindel hält. Also folge du nur meinem Rat. Und hier auch der Bogen, auf den du den Brief schreiben sollst.' Damit entnahm Laura ihrer Handtasche amen zusammengefalteten Briefbogen und stab ihn Gustav Bürklin. Der betrachtete ihn erstaunt. „Wie — den Briefbogen eines Ham burger Hotels?' „Warum nicht? Den Bogen hatte ich zu fällig „och von meinem letzten Hamburger Aufenthalt her. Hundertmal schon wollte ich ihn verbrennen, doch ebenso

bei der nächsten Vernehmung ge schehen. Es zeigt sich wiederum, wie töricht und kopflos du gehandelt hast, als du das Haus verließest/ Dein schlechtes Gewissen hat dir einen üblen Streich gespielt!' „Ich gebe zu, daß ich nicht klug gehandelt habe', inurmelte er. Wenigstens hätte ich in Wirklichkeit irgendwo hinfahren sollen. Das ist wohl nun zu spät. Oder meinst du, ich soll jetzt noch Berlin verlassen?' „Das wäre ebenso zwecklos als dumm', sprach Laura und maß Gustav mit einem spöttischen Seitenblick. „Vetter

, du bist zwar ein Spitzbube und ein durch und durch schlechter Kerl, doch einer von der niedrig sten Sorte von Spitzbuben, weil dir jede Spur non Schlauheit fehlt.' Sie schritt ein paarmal langsam durch das Zimmer, während Gustav, ohne auf ihre beißenden Worte etwas zu erwidern, zum Fenster trat und schweigend gegen die hohe graue Mauer starrte, die sich jenseits der Gasse erhob. „Weiß jemand, daß du hier bist?' „Natürlich Frau Dorn, meine Wirtin.' „Bist du hier polizeilich angemeldet?' „Polizeilich angemeldet?' fragte

er, in dem er mit einer höhnischen Grimasse den Kopf nach ihr umwandte. „Ich meine, du bist durch deinen Vater mit allen Geheim nissen unseres Geschäftes vertraut gemacht worden? Über diesen Punkt scheint er dem nach vergessen zu haben, dir Auskunft zu , i geben. Angemeldet bin ich fteilich, doch nicht als Gustav Bürklin — du brauchst mich deswegen nicht so verächtlich anzu schauen.' „Ich verstehe — du unterhältst diese zweite Wohnung unter einem anderen Namen, um hin und wieder mal unerkannt verschwinden zu können.' „Ganz

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Dolomiten
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Seite 7 von 16
Datum: 13.09.1930
Umfang: 16
Bewegung um und trat durch die Tür, durch die sie vorhin eingetreten war. Zu ihrem Erstaunen erblickte sie hier Gustav Bürklin, der mit auf der Brust gekreuzten Annen inmitten des Gemaches an einen Tisch gelehnt stand. Als Laura ihm entgegen trat, glitt ein finsteres Lächeln über sein Gesicht. „Ah — du hier. Gustav? Was machst du hier?' fragte Laura in scharfem Tone. „Ich habe auf dich gewartet.' „Du hast an der Tür gehorcht?' „Auch das ein wenig. Leider sind hier im Haufe die Türen

wird —' „Pfui, wie ekelhaft!' rief sichtlich bewegt Laura. Gustav Bürtlin lachte leise auf. Es war ein unheimliches, heiseres Gelächter, das nur zu hören, doch nicht zu sehen war, da sich keine Muskel in seinem Gesichte verzog. „Verzeih, liebe Laura, daß ich deine Ge fühl« verletzte. Glaube mir, daß diese nicht ganz zarte Ausdrucksweise auch meinen Ge fühlen nicht entspricht. In Wirklichkeit bin ich durchaus nicht so materiell.' „Ach, als wenn ich das nicht viel besser wüßte! Seit drei Jahren verfolgst

und seine alleinige Erbin — Der Rest des Satzes war ein Achselzucken. Gustav Bürklin schwieg eine Weile. Seine Zähne kauten an der Unterlippe. Seine Augen starrten auf das Teppichmuster zu feinen Füßen. Laura ging an ihm vorüber, um das Zünrmer zu verlassen. Da trat der Mann einen Schritt vor. „Ich weiß, Laura, daß du seit einem Jnh.e oder länger an dem Traum spinnst, die Gattin des Malers Oswald Hildsbrand zu werden. Darum wurde es mir vorhin blutrot vor dein Blick, als dieser Mann vor mir stand

. „Du hast belauscht, was zwischen Herr Hildebrand und mir besprochen wurde — und daraus gründet sich dein Urteil. Doch du weißt nicht, was zwischen Herrn Hildebrand und meinem Vater verhandelt wird.' „Glaubst du etwa, dein Vater hätte noch stärkere Verschwörungen zur Verfügung als du?' fragte er spöttisch. Sie blickte ihn einen Augenblick starr au. „O — vielleicht', sprach sie dann leise, ging an ihm vorüber und verließ das Zimmer. Gustav Bürklin blickte ihr nach, bis die Türe

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 19.11.1930
Umfang: 8
als den, er mittels der Schlüssel meines Vaters den iktenfchrank aufgeschlossen und ein Papier erausgenommen hatte. Darum verließest u das Haus unter dem Vorhaben, es fei ir unmöglich, in dem Hause des Schreckens ine Nicht zuz'brinqen. Ich wittert' sofort en richtigen Grund — nicht das Grauen or dem Toten, sondern dein schlechtes Ge rissen und die Furcht, entdeckt zu werden, :ieb dich aus dem Haufe und zu deinem illen Absteigequartier. Gibst du zu, daß ich ich vollkommen durchschaut habe?' Gustav Bürklin wandte

, daß du eines Tages lernen wirst mich zu lieben.' „Genug', rief jetzt Laura. „Höre nur, was du tun sollst. Var allen Dingen sollst du mir dieses da an feine Adresse be fördern.' Damit griff sie in ihr Gewand und warf einen hart klingenden Gegenstand auf den Tisch, bei dessen Einblick Gustav Bürklin heftig zusammenzuckte, einen heiseren Schrei ausstieß und dann mit abwehrend ausgestreckten Händen, bis an die Wand des Zimmers zurückwich. Mit stieren Augen blickte er auf den Dolch, an dessen Griff und Klinge

noch das vertrocknete Blut Peter Bürklins klebte. „Fort damit', keuchte er heiser. „Fort mit dem Dolch, ich kann ihn nicht ansehen.' Laura blickte ihren Vetter mit dem Ausdruck des Erstaunens an. „Was ist denn? Mein Gott was hast du?' „Ich kann die Waffe nicht ansehen', stieß Gustav Bürklin schreiend hervor. „Du kannst diesen Dolch nicht ansehen?' fragte Laura. Ihre Augen immerfort auf den bebenden Mann gerichtet, wurden seltsam starr. In ihrer Seele erwachte ein furchtbarer Argwohn. „Sage mir, warum du die Waffe

nicht ansehen kannst.' „Weil er — mein Onkel — mein Wohl täter — damit getötet wurde' — stammelte Gustav und Laura sah deutlich, wie ein Schauer ihm Über den Leib lief. „Ist das der ganze Grund?' fragte sie mit eindringlichem Tone. ' „Ist denn das nicht genug? O — du — , du bist kalt und grausam. Dir geht sein Tod • nicht so nahe als mir — und dir war er der ; Vater — : Sie wandte sich mit einem Achselzucken ab. „Ich ahnte gar nicht, daß du so gefühls weich seift. Um meine Gefühle würdest du dich wohl

ich meinen Plan. Du wirst den Dolch einpacken und an das Polizeipräsidium senden. Dem Paket legst du einen Brief bei, den ich dir nun diktieren werde. Setze dich dorthin und notiere dir, was du schreiben sollst.' Gustav Bürklin gehorchte. „Als ich gestern abends die Schönhauser Allee durchschritt, sah ich einen Herrn, an scheinend den besten Kreisen angehörend, bekleidet mit einem eleganten hellgrauen Anzug, mit braunen Schuhen und grauem weichen Filzhut, eiligen Schrittes die Allee durchqueren. Ich sah

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