Aufforderungen des Dr. Jehly keine Antwort mehr gab. Den Grund des feindseligen Vorgehens Regner's gegen Dr. Jehly erklärt dieser damit, daß Regner selbst nach der Stelle eines Chef« redakteurS der ,N. T. St.' i» Jahre 1889 ge trachtet, sie aber nicht erhalten habe, welche An nahme Jehly durch Zeugen erklären könnte. That-, sächlich hat Dr. Jehly erklärt, daß Regner öffent lich geleugnet hat, nach der Stelle gestrebt zu haben, und behauptet, sie sei im Gegentheil ihm angetra gen worden. Auf das hin sei
ihm ein Bries deS Regner an Hochwürden Herrn RecheiS zur Verfü gung gestellt worden, woraus hervorgeht, daß Reg ner sich in aller Form um die Redaktion beworben, habe. Es sei damit zum ersten Male konstatirt, daß Regner die Unwahrheit geschrieben, und zwar müsse man annehmen, die bewußte Unw ahrheit, da es unmöglich sei, daß dieser Vorgang ganz aus dem Gedächtnis Regner's entschwunden war. Dieses Bor« gehen Regner's gegen Dr. Jehly, so erklärt dieser vor Gericht, sei der erste Grund gewesen, warum
er dem in Rede stehenden Artikel, den er der »Brixner Chronik' entnommen, noch den inkrimi- nirten Schlußpassus beigefügt habe. Der zweite Grund, warum er dies gethan, war der, daß er der Ueberzeugung sei. daß Regner sich beim Mi nisterpräsidenten Grafen Taaffe um eine Subvention beworben, die er allerdings nichr erhalten habe. Ueber diesen wesentlichsten Punkt des Prozesses wird der Reichsraths, und Landtagsabgeordnete Dr. Johann Rapp, Advokat in Kältern, als Zeuge vernommen. Dieser deponirt
und dessen Geschästsgebahrung ge ben. Dr. Beuerle legt weiters Dokumente aus den Gerichtstisch, aus denen zu entnehmen sei, daß Regner wirklich mit Grund annehmen konnte, daß er berechtigt sei, das Adelsprädikat zu führen und beantragt, schließlich, da aus den Aussagen des Zeugen Dr. Rapp hervorgehe, daß Regner nur deshalb die Frontoeränderung in seiner Polemik gemacht, weil ihm die Staalssuboention seitens des Ministerpräsidenten Taaffe verweigert worden sei, daß es ihm möglich gemacht werde zu beweisen
, daß dies nicht der Fall sei, sondern der Grund des Abschwenkens Regners vielmehr in der eingetretenen Veränderung der politischen Lage zu suchen sei. Zu diesem Behufe beantrage er die Vernehmung der Herren Franz v. Zallinger, ReichsralhSab- geordneter, und Anton Oberköfter, Redakteur des »Tiroler Bolksblatt' in Bozen, Stefan Unter- b erger in Innsbruck, Hofrath Dr. Lienbacher in Salzburg und Dechant David Schenk in Klausen. Dr. Wackernell spricht sich gegen die An- träge des Dr. Beuerle aus. Dr. Jehly verlangt