Urkunden und Regesten aus dem k.k. Statthalterei-Archiv in Innsbruck. - (Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses ; 2)
durch den Meister Nicolaus vielleicht nicht gan% richtig instruirt worden sein; auf der Seite gegen den Kreuzgang könn ten die Pfeiler nicht mehr von Grund aufgeführt werden, da hier die Mauer Theil schon gemacht sei. Süllen nun die halben pfeiler von grund aufgeen, müssten in dieselb maur schranz aufgebrochen werden, dass man die halben pfeiler darein verfassen mocht. Damit würde aber diesel b seilen umb so vii enger und würde zu denselben halben seilen über ain halben schuech übriger grundmaur, darauf
sie gesetzt werden sollen, nit vorhanden sein, muesste also ain neuer sonderer grund darzue neben der vorgemachten grundmaur aulgefuert oder aber die 37 clafter maur wieder bis auf den grund nidergebrochen und von neuen wieder aulgefuert und die pfeiler darin verfasst werden. Auf der andern Seite sei die Mauer so hoch aufgeführt, dass das Postament der Kirche darauf ^u setzen komme; soll ten daher Dienste und halbe Pfeiler dem letzten königlichen Befehle gemäss gesetzt yverden, so würden am Grund
anderthalb Schuh fehlen und die Grundmauer um so viel schmal seht. Dienste und Pfeiler auf einen eigenen Grund ~u stellen, bringe ohne Verbindung mit der Mauer keinen Nutzen. Sie halle es auch flicht für notfnvendig, XL dass die Dienste so breit und weil vorgelegt würden, wann schon die grundmaur brait oder dick gnueg darzue war; denn der Grund sei fest und gut und ein Sellen des Gebäudes nicht Z u befürchten. Sie habe das mit Meisler Ni col-.ms gründlich beratheu und dieser habe selbst bekannt, dass
und zum thail selbst widerumben davon fallt, das er den auswendigen diensten neun zoll ab brechen und nur zween schuech lurlegen wolt. Dic- weil aber die halben pfeiler auf der ainen seilen nit mer one zerprechung der maur gemacht werden mugen, deren er des Vorhabens, dieselben auf der seilen gegen dem creizgang erst auf dem gestern, da der fenster höhe anfahen, und auf der andern Seiten vom grund aufzu- fueren und zu machen , welches doch gegen einander ain grosse ungleichait bringen und unsers achtens
un- werkmiinnisch und unförmlich sein wurd. Zudem auf der seiten gegen dem stattgraben muesste zu den pfei- lern, so vom grund oder poden aufgeen sollen, wie ge- melt, ain sonderer grund neben der vor gemachten maur aufgefüert werden, dess wir doch nit 111r gut achten. U-'e/i« König Ferdinand I. die halben Pfeiler gemacht wissen wolle, so glaube sie, dass es der Gleich heil wegen vii förmlicher sei, die halben Pfeiler auf beiden Seiten erst vom Gesims an, wo die Fensler anßengen, aufzuführen