¬Die¬ römischen Alpenstraßen über den Brenner, Reschen-Scheideck und Plöckenpaß : mit ihren Nebenlinien.- (Philologus ; 8, H. 1)
„Bauxare', wo Kaiser Gratian 379 auf der Reise von Italien fiber Tridentum nach Gallien sich aufhielt 2 ). Damit schwindet die Möglichkeit, die Station Pons Drusi für die Vorläuferin von Bozen zu erklären. In Gries dagegen könnte die Station durch die Über schwemmungen der Talfer überdeckt worden sein, worauf auch der Name Gries deutet 3 ). Wenn eine Stadt wie Aguntum vollständig vom Erdboden verschwinden konnte, wieviel leichter war es hier möglich, wo es sich nur um eine kleine Station mit wenigen
festen Gebluden handelte. Bei der Aushebung des Kurhauses in Gries sollen zwei Meter unter der Erdoberfläche Reste alten Straßen pflasters gefunden worden sein 4 ). Hier ist der Punkt, wo die Nachforschung nach der alten Station einzusetzen hat. 6. Kapitel. Von Pons Drusi durch das Eisacktal nach Vipitenum. Mit dem Verlassen von Pons Drusi häufen sich die Schwierig keiten, den Verlauf der Römerstraße zu ergründen. Besonders ist das in dem Abschnitt Pons Drusi- Subsabione der Fall, wo die Frage
Rittenstraße oder Kuntersweg die Forschung beschäftigt. Es ist bekannt, daß während des größten Teiles des Mittelalters der gesamte Verkehr zwischen Bozen und Waidbruck sich über das hochgelegene Ritten plateau bewegte, weil die enge und wilde Elsackschlucht auf dieser Strecke unpassierbar war. Auf Burg für die Linie Neumarkt—Castelfeder-Auer- Stgmundskron- Gries zutrifft. Bei Ansetzung des Straßenverlaufes auf dem linken Etschufer, wie dies Cuntz, Oeogr. des Ptol. S. 134 und Scheffel, Brennerstr
, S. 41 tun, ist die Entfernung XVI m. p. für Bozen wie für Gries zu groß. ') Paul. Diac. hist. Lang. V, 36. R. v. Scala a. a, O. *) Cod. Theodos. VI, 30, 3: de Palatinis sacrum dat. XIV. Kai. Sept. Bauxare (379 n. Chr.) Vgl. Ihne in Pauly-Wiss. R-E. III Sp. 176. 3) Vgl. B. Weber, Die Stadt Bozen, Bozen 1849 S. 137. Der Name Gries bedeutet Geröll, Schutt. 4 ) Atz, Straßenkastelle S, 67.