wird's noch dauern, bis die Daitsche Volkspartei das Gebot der Beschneidung ins „Linzer Programm" aufnimmt! Steiermark oder Steuermark. In die Deutsche Volkspartei in Steiermark, be sonders aber in den in Graz herrschenden Teil der selben, ist eine solche Begeisterung fürs Steuerzahlen gefahren, daß man in Bälde nicht mehr Steiermark, sondern Steuermark schreiben wird. Die Stadt Graz ist nämlich, Dank der langjährigen deutschvölkischen Verwaltungskünste mit einem gewaltigen Defizit be lastet
. Um dasselbe zu beseitigen, ist man nun auf die verzweifeltsten Mittel verfallen, u. a. auf den Plan einer F e n st e r st e u e r. Licht und Luft sollten den Bewohnern von Graz verteuert werden von den Dunkelmännern der Deutschen Volkspartei Diese im wahrsten Sinne unsittliche Steueridee wurde mit Erbitterung in der Bevölkerung ausgenommen und die Folge ist nun, daß sich die Deutschnationalen von Graz neuerlich aufs Nachdenken verlegt haben und nun sich mit dem Gedanken tragen, u. a. eine Frank-Kaffeesteuer
und eine Schicht-Seifesteuer ein;u- heben. Die wahnwitzige Idee, die jederzeit von den betreffenden Fabrikanten mit einer Klage beantwortet werden könnte, wenn sie ausgeführt würde, wird bald wieder begraben sein, aber sie beweist, bis zn welchem Grade heilloser Verwirrung die deutsch- völkische Verwaltung von Graz gekommen ist. Wenn man in Graz die politische Dummheit besteuern würde, dann wäre man sofort über alle Fatalitäten hinaus, doch die deutschnationalen Stadtväter wollen natürlich nicht die größten