werden; man müsse auf die Bildung irgend einer Majorität hinarbeiten. Können die Deutsche n eine Majorität bil den, so werden die Tschechen sie daran nicht hindern. An Stelle der in Graz verbotenen Los-von- Rom-Versammlnng, worin Dr. Eisenkolb und Vikar Mahnert sprechen sollten, sand dort ein überaus zahlreich besuchter evangelischer Fami lienabend statt, worin Dr. Eisenkolb unter lebhaftem Beifall über die Bedeutung und Not wendigkeit der Los-von-Rom-Bewegnng sprach. — Am 2. ds. fand in Marbnrg eine von vielen
Hunderten besuchte Versammlung statt, in welcher Dr. Eisenkolb, Malik und Dr. Glantsch- nigg über römische Politik sprachen. Die Be hörde hatte an dem Versammlnngstage die Ein- ladnngsplakate überkleben lassen, wodurch viele Personen glaubten, das; die Versammlung ver schoben oder verboten worden sei. Der Erfolg dieser Maßregel war, daß sowohl in Graz als auch in Marburg zahlreiche Personen, da runter ganze Familien, ans der katho lischen Kirche austraten. Die niederösterreichische Statthalter« ver
ihre Uraufführung imter Schuchs energischer Leitung erlebte und lebhaften Beifall erregte. Am' besten gefiel die Musik durch ihre melodische Anmut Und glanz reiche Instrumentation, weniger die zu wenig dramatische Handlung. Weitere Aufführungen der neuen Oper folgten in Graz, Prag, Linz und Preßburg. Ins heimatliche Graz zurück kehrend, wurde Kienzl zum artistischen Direktor des steiermärkischen Musikvereins (Direktion der Landes-Gesang- und Jnstrumentalschulen, sowie der Abonnewents-Symphoniekonzerte) erwählt
und blieb in dieser Stellung bis Ende 189V. Bald darauf folgte er dem' ehrenvollen Rufe als erster Stadttheater-Kapellmeister nach Hamburg, wo er seine zweite Oper „Heilm'ar, der Narr' vollendete. Da in diesem' Werke einiges nicht bühnengerecht genüg ausgefallen war, wie es sich bei den Aufführungen in München und Graz herausgestellt hatte, wurde die Oper nach zehn Jahren völlig umgearbeitet. In der neuen Gestalt errang sich (Ende Januar 1902) „H'eil- mar' im Berliner Opernhause viel besseren Er folg