neuerlichen, selbst in Graz unerhörten Skandalen, die sich Vormittag in den Straßen abspielten. Das ist die Antwort der „Freiheitlichen' auf die Er- j öffnung der Universität. Zum Stiftungsfeste hatten sich cingcfunden die Vertreter folgender Verbin dungen: „Palaria'.Göttingen, „Aenania'-München, „Markomania'-Würzburg, „Badenia'-Straßburg, „Auftria'-Wien, „Norila'-Wien, ,,Rudolfina'-Wien,' „Ferdinandea'-Prag, „Dandalia'-Prag, „Nibe-' !ungia'-Wien. Die Auffahrt der Chargierten durch die Straßen
von Graz gestaltete sich herrlich. Erst in der Nähe der Herz Jesu-Kirche, wo der Fest- gottcsdienst stattfand, änderte sich das Bild. An der Ecke der Spabersbach- und Noglergassc hatten sich etwa 700 „deutschnationale' Studenten eingcsun- den, die beim Herannahcn der katholischen Couleur studenten in wütende Pfuirufe ausbrachen und die selben nrit faulen Eiern bewarfen. Als die Char gierten vorfuhrcn, wurde der Skandal noch ärger. Damen, die ganz ruhig am Trottoir standen, wur
nicht hindern konnte. Wir haben manchen Skandal in Graz erlebt, aber so etwas war noch nicht da. Nicht weniger als 30 Verhaftungen wurden vorgenommen. Bor der „Har mvnie', dem Heim der katholischen Verbindungen kam es abermals zu argen Demonstrationen. Am schönsten war die Schlußszene. Die deutschfreiheit liche Studentenschaft schickte eine Abordnung zum Bürgermeister, die sich zu allem lleberfluß über das Vorgehen der Polizei beschwerte. Doch der Bgm. Dr. Graf mochte wohl einsehen, auf welcher Seite