. tTelcgramnie des k. k. Tel.»Korr.-Aureau.) Jfchl, 3. August. Ministerpräsident Graf Kh u e n - H e d e r v a r y wurde gesteru um Uhr nachm. vom Kaiser neuerlich in längerer Audienz empfangen, sodann der Hoftafel zugezogen Er reiste in der Nacht ab. Budapest, 8. August. Der „Budapester Kor respondenz' znsolge konferierte Graf Khne n--H e derv ar y, welcher in der gestrigen Audienz abermals die politische Lage e i n g e h e n d d a r st ell t e uud die Situation des'Kabinetts gegenüber der Parla ment

aus gestatteten Festbeilage mit Beiträgen über die Ge schichte des Blattes und die Bedeutung einzelner darin enthaltener Rubriken. Graf Khnen-Hedervary beim Kaiser. Jschl, 8. Aug. K h n e n - H e d e r v a r h äu ßerte im Kreise der erschienenen Berichterstatter, daß er auch heute über die Situation nichts Näheres mitteilen könne; bei dem ge genwärtigen Staude der Diuge lasse sich nicht viel sagen. Er werde den Inhalt des Gesprä ches in Budapest dem Kabinett vorlegen und auf Grund dieser Mitteilung

werden dann die weitere» Entschlüsse gefaßt werden. Auf die Frage, ob er die D em i s s i o n g e g e b e n habe, antwortete Khuen verneinend. Alle diese Ge rüchte, sagte er, sind Kombinationen. Jschl, 3. Aug. Über das Ergebnis der Audienz verlautet gegenwärtig nur, daß ein nn- mittelbarer Wechsel im Ministerpräsidium nicht be vorstehend fei uud daß Graf Khuen vorderhand im Amte verbleibe. Ein Hauptgrund, die eigentliche Entscheidung hinauszuschieben, liege in dem Um stände, das; der Kaiser in der nächsten Zeit

Gebrauch gemacht worden. Infolgedessen habe das Kollegium Sarto gewählt. — Die österreichisch-un garische Botschaft beim Vatikan erklärt dies für ein e Unwahrheit. — Auch an kompetenter Stelle in Wien wird ebenfalls bestätigt, daß dies eine Erfin dung ist. Kundschau. Kurze Nachrichten. Ministerpräsident Graf Khuen-Hedervary hat sich am 5. d. M. abends nach einem längeren Ministerrate an das kaiserliche Hoflager nach Ischl begeben und wurde am 6. d. M. nachmittags vom Kaiser in Audienz empfangen

der Papst-König!' angebracht. Die Menge versammelte sich vor dem Hause, warf die Fenster ein und brach in die Rufe aus: „ES lebe Gari baldi! Nieder mit dem Papst-König!' Erst nach Entfernung der Inschrift gelang es, die Menge zu zerstreuen. In Agram gehen Gerüchte um, daß der neue Banus Pejacsevic bereits amtsmüde sei, und zwar weil die ungarische Regierung sich bisher ent schieden geweigert habe, die Bedingungen zu erfüllen, unter welchen Graf Pejacsevic den Banusposten an genommen hat. Namentlich

. Der „Pcsti Hirlap' ver zeichnet das Gerücht, wonach als zukünftiger Mi nisterpräsident der Finanzminister Lucars anzn sehen »ei, der, wie verlautet, eine Berufung nach> Jschl erhalten habe. Osenpest, 7. August. Nach Meldungen aus Jschl hat Graf Khuen in der gestrigen Audienz beim Kaiser bereits die Demission des Gesamtkabinetts eingereicht. Der Kaiser hat sich die Entscheidung vorbehalten. Über die Persönlichkeiten, welche even tuell mit der Neubildung des Kabinetts betraut werden sollen, herrscht