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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 11.05.1913
Umfang: 12
Böhmen Kronen Fürst Fürstenberg Max Egon 311.430 Fürsten Schwarzenberg, Adolf, Josef u. Karl 144.700 Fürsten Auersperg 129.717 K. k. Familienfonds 127.124 Bistümer, Orden, Stifte 109.147 Grafen Sternberg 97.102 Fürst Hohenzollern Wilhelm 95.213 Edler v. Danek Binz, und Osk. Esse 91.817 Fürstin Khevenhüller 81.867 Edler v. Schebek Adolf 75.697 Grafen Kolowrat-Krakovsky 76.460 Graf Khuenburg Vinzenz 72.022 Freiherr Dobrzensky Anton 66.575 Fiedler Erich und Franziska 67.203 Freiherr Dräsche

v. Wartenberg R. 61.765 Fürst Paar Karl 58.767 Fürsten Thurn-Taxis 57.530 Ritter v. Daubek Josef und Eduard 55.907 Freiherren Nadherny Ottomar und Erwin 53.452 Grafen Lzernin I. F. und E. 52.442 Prinzen Croy Max und Rosa 52.030 Goldschmidt Ottilie 49.857 Milner Anna 49.060 Pfeiffer & Eo. 48.840 Graf Wratislawsche Erben 46.060 Ritter Goldreich von Bruck Alois 42.240 Graf Harrach Otto 40.122 Ritter Metall v. Freiwald 40.920 Fürst Kolloredo-Mannsfeld Josef 39.616 Freiherr von Ringhoffer 37.730 Prinz Schönburg

-Waldenbnrg Fried. 36.630 Fürst Windischgrätz Adolf 34.567 Graf Palffy v. Erdödy Johann 34.815 Freiherr v. Hildebrandt-Offenhausen Ferd. 33.710 Ritter Weiß v. Treßbach Adolf 31.350 Macenauer Emmerich 31.212 Graf Deym Friedrich 28.545 Ritter Qnit v. Quentin August 27.500 Hermanik Laurenz 27.500 Graf Hartenstein-Schönburg 27.500 Graf Schönborn Karl 27.500 Graf Taaffe Heinrich 27.500 Schwarz Richard und Eugenie 27.500 Graf Waldstein Ernst Karl 27.500 Baron de Vanx Karl Bonaventura 27.500 Mähren Dreher Anton

189.560 Graf Haugwitz Heinrich 113.145 Die Kosten d Wie die „Deutschn. Korr." meldet, werden die Kosten der besonderen militärischen Maßnahmen, welche in den letzten Monaten in Galizien sowie an der Südostgrenze des Reiches getroffen werden mußten, auf 850 Millionen Kronen beziffert. — And der Erfolg? Ein diplomatischer Katzenjammer, der fast eine Milliarde Kronen gekostet hat. In der oben angeführten Summe sind aber nahezu zwei Milliarden nicht mit eingerechnet, die unserer Kronen Fürsten

Liechtenstein 113.105 Graf Seilern-Aspang Franz Karl 68.335 Prinzessin Löwenstein-Wertheim Pauline 64.210 Fürst Colalto et San Salvator Emanuel 57.760 Graf Waldstein-Wartenberg Joses 62.617 Graf Wrbna-Questenburg Rudolf 57.145 Markgraf Pallavicini Alexander 52.586 Graf Mitrofski Wladimir 48.400 Gräfin Attems Anna 53.680 Freiherr Baratto-Dragorw Richard 47.792 K. k. Familienfonds 45.952 Graf Wagnis 41.480 Fürst Lobkowitz Rudolf 36.547 Freiherr Wazda v. Kunerwald Alfred 36.394 Graf Podstatzky-Liechtenstein

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 21.09.1912
Umfang: 20
im Monat Oktober erfolgen. Die österreich-ungarischen Delegationen werden nächsten Montag zusammentreten. Der Minister des Aeußern, Graf Berchtold, wird dann am Dienstag vor den Delegationen sein Exposee über die auswärtige Politik der Monarchie darlegen. Wie man erwartet, wird in diesem Exposee eine eingehende Erörterung der Absichten, die Graf Berchtold mit seinem Vorschläge betreffend die Türkei im Auge hat, erfolgen. Eine Thronrede wird nicht gehalten werden. Skandalszenen im ungarischen Reichstag

. Man meldete aus Ofenpest, 17. September: Die heutige Eröffnungssitzung des ungarischen Abgeord- - netenhauses setzte sofort mit einem wüsten Tumult ein. Als der Präsident Graf Tisza das königliche Handschreiben betreffend, die Einberufung der Dele gationen verlesen wollte, veranstaltete die Opposition mit Pfeifen, Trompeten und dergleichen einen ohren betäubenden Lärm. Wüste Schimpfworte wurden laut, die sich gegen Tisza und den Ministerpräsiden ten richteten. Dem Ministerpräsidenten wurde zu gerufen

: „Feiger Hund! Schuft! Schurke!" Als der oppositionelle Abgeordnete Graf Michael Karolyi sich zu den Bänken der Mehrheit begab, sprangen die Abgeordneten der Regierungspartei von ihren Sitzen in die Mitte des Saales und es kam zu einem kleinen Handgemenge, wobei es von allen Seiten Püffe absetzte. Vorsichtshalber waren vor Sitzungsbeginn alle Tintenfässer, Gesetzbücher und andere bewegliche Gegenstände, die als Wurfgeschosse hätten dienen können, aus dem Saale entfernt worden. Die Lärmszenen dauerten

nahezu eine Stunde. Zur Abwechslung sangen dann die Oppo sitionellen das Kossuthlied und richteten an die Mehrheit die höhnische Aufforderung, das Kaiserlied zu singen. Nach 5 Uhr erklärte Graf Tisza nach einer Konferenz mit Lukacs: „Jetzt haben wir genug gewartet, wir können nicht länger warten!" und un mittelbar darauf wurde der Befehl zum Ein marsch der Polizei in das Abgeordnetenhaus gegeben. 200 Mann Polizeisoldaten unter dem Kommando des Kommissärs Pavlik marschierten im linken Kouloir

des Abgeordnetenhauses auf. Um halb 6 Uhr gab der Präsident den Befehl, daß die Polizei in den Saal marschiere und die Lärm- mach er, die Graf Tisza bezeichnete, mit Gewalt aus dem Saale entferne. Polizeikommissär Pavlik forderte die Oppositionellen auf, den Saal ruhig zu verlassen, was diese jedoch ablehnen. Jetzt erklärte Pavlik, daß er Gewalt anwenden werde, und forderte zwei Wachleute auf, den Abg. Smerec- sany hinauszuführen. Inzwischen hatten aber Graf Karolyi, Markgraf Georg Pallavicini und Graf Aladar Zichy

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 21.09.1912
Umfang: 20
der Ausgleichsverhandlungen in Prag erst im Monat Oktober erfolgen. Die Österreich ungarischen Delegationen werden nächsten Montag zusammentreten. Der Minister des Aeußern, Graf Berchtold, wird dann am Dienstag vor den Delegationen sein Exposee über die auswärtige Politik der Monarchie darlegen. Wie man erwartet, wird in diesem Exposee eine eingehende Erörterung der Absichten, die Graf Berchtold mit seinem Vorschläge betreffend die Türkei im Auge hat, erfolgen. Eine Thronrede wird nicht gehalten werden. Skandalszenen

im ungarischen Reichstag. Man meldete aus Ofenpest, 17. September: Die heutige Eröffnungssitzung des ungarischen Abgeord netenhauses setzte sofort mit einem wüsten Tumult ein. Als der Präsident Graf Tisza das königliche Handschreiben betreffend die Einberufung der Dele- gationen verlesen wollte, veranstaltete die Opposition mit Pfeifen, Trompeten und dergleichen einen ohren- betäubenden Lärm. Wüste Schimpfworte wurden laut, die sich gegen Tisza und den Ministerpräsiden ten richteten. Dem Ministerpräsidenten

wurde zu gerufen: „Feiger Hund! Schuft! Schurke!" Als der oppositionelle Abgeordnete Graf Michael Karolyi sich zu den Bänken der Mehrheit begab, sprangen die Abgeordneten der Regierungspartei von ihren Sitzen in die Mitte des Saales und es -kam zu einem kleinen Handgemenge, wobei es von allen Seiten Püffe absetzte. Vorsichtshalber waren vor Sitzungsbeginn alle Tintenfässer, Gesetzbücher und andere bewegliche Gegenstände, die als Wurfgeschosse hätten dienen können, aus dem Saale entfernt worden

. Die Lärmszenen dauerten nahezu eine Stunde. Zur Abwechslung sangen dann die Oppo sitionellen das Kossuthlied und richteten an die Mehrheit die höhnische Aufforderung, das Kaiserlied zu singen. Nach 5 Uhr erklärte Graf Tisza nach einer Konferenz mit Lukacs: „Jetzt haben wir genug gewartet, wir können nicht länger warten!" und un mittelbar darauf wurde der Befehl zum Ein marsch der Polizei in das Abgeordnetenhaus gegeben. 200 Mann Polizeisoldaten unter dem Kommando des Kommissärs Pavlik marschierten im linken

Kouloir des Abgeordnetenhauses auf. Um halb 6 Uhr gab der Präsident den Befehl, daß die Polizei in den Saal marschiere und die Lärm- m ach er, die Graf Tisza bezeichnete, mit Gewalt aus dem Saale entferne. Polizeikommissär Pavlik forderte die Oppositionellen auf, den Saal ruhig zu verlassen, was diese jedoch ablehnen. Jetzt erklärte Pavlik, daß er Gewalt anwenden werde, und forderte zwei Wachleute auf, den Abg. Smerec- sany hinauszuführen. Inzwischen hatten aber Graf Karolyi, Markgraf Georg

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 17 von 20
Datum: 21.09.1912
Umfang: 20
über die Stufen herunter. Graf Serben blieb mäuschenstill in seinem Winkel stehen. Ohne ihn zu bemerken schritt Lüttich mit der Sän gerin plaudernd und lachend an dem Freund vorüber. Erst als dieser draußen den Wagen fortrollen hörte, begab auch er sich auf die Straße. Allein befremdet blieb er an der Türe stehen. „Holla, Graf Heinerich — Ihr Onkel ist doch nicht durchge gangen?" hörte er Lüttich jemand interpellieren, und zu seinem Erstaunen nahm er wahr, daß dieser Jemand tatsächlich sein Neffe Heinrich

war. Was hatte denn der hier zu suchen? „Ich habe von meinem Onkel weder etwas gesehen noch ge hört," antwortete der Angeredete zögernd. „Ja, wo steckt er denn? Er wollte mich hier erwarten." Graf Serben trat zu den beiden. „Weißt du das wirklich noch, Lüttich? Ich habe schon geglaubt, du hättest es ganz vergessen." Der Intendant und Graf Heinerich drehten sich nach dem Spre chenden um. „Entschuldige, Otto, ich wurde länger aufgehalten als ich an nahm." „Du warst hier, Onkel?" Verwirrung und Befremden lag in Heinrichs Stimme

. „Jawohl. Aber wie kommst du —? Doch das erzähle mir lieber unterwegs — du hast doch hoffentlich deinen Wagen da?" „Dort drüben an der Ecke." „Dann nur rasch — ich werde mir vermutlich so schon den schönsten Rheumatismus geholt haben —" Eilig bestiegen die drei Herren die harrende Equipage. Sorg fältig zog Graf Otto die auf dem Sitz liegende Decke über seine Knie. „Ein famoser Einfall von dir, mein Junge. Woher hast du denn aber gewußt, daß ich hier zu finden war?" „Daß Sie Ihren Onkel nicht früher

gesehen haben!" wunderte sich Lüttich. „Das konnte er nicht, ich hatte mich ins Theater geflüchtet." „Und man führte dich nicht zu mir?" „Es sah mich niemand, ich stand in dem Gang neben dem die Treppe zur Bühne emporführt." „Aber dort war ich ja, du mußt mich doch sprechen gehört haben " Graf Heinrich tat so beharrlich das Gleiche, daß daraus leicht der Schluß zu ziehen war, es sei ihm hochwillkommen, durch das Zwiegespräch der Freunde der Beantwortung der an ihn gestellten Fragen überhoben

zu machen, ist mir trotzdem völlig zwecklos erschienen. Deswegen habe ich mich fern gehalten. Das ist alles, und eben so einfach wie klar, denke ich. — Du warst im Theater?" wandte er sich darauf ablenkend ' an seinen Neffen. „Ja. In einer Loge über der des Baron Lüttich. Wir haben uns also nicht sehen können." „Ja, wie hast du denn dann gewußt — ?" Der Wagen hielt. Dieser Umstand überhob Graf Heinrich der Notwendigkeit, antworten zu ^müssen. Die Eile aber, in der er die Wagentüre öffnete und auf die Straße sprang

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 10 von 16
Datum: 02.06.1912
Umfang: 16
Gehilfe, im Aussehen halb Lakai, halb Graf, nimmt mir Stock und Zylinder, der zweite den Ueberrock ab, der Lehrjunge schiebt mir den Stuhl zurecht. Der verkleidete Graf verbeugt sich tief. „Der Herr Doktor wünschen?" Ohne Doktor zu sein, erwidere ich: „Rasieren!" „Sehr wohl, Herr Doktor. Ich bitte, Platz zu nehmen.' Eine fieberhafte Tätigkeit entwickelt sich. Selbst die schwerfällige Kassiererin harrt aufmerksam der Dinge, die da kommen müssen. Der Lehrjunge schlägt den Seifenschaum, der zweite

Gehilfe seift mich ein, der verkleidete Graf wetzt wie wahnsinnig das Messer. Er ist auch der jenige, welcher die Situation beherrscht. „Ein wundervolles Wetter heute," sagte er tastend. „Ja." „Frühjahrswetter," behnrrt er fest, „der reinste Mai!" Ich lege meinen Kopf zurück und schließe halb die Augen. Mit tänzelnden Schritten, ein verbindliches Lächeln, auf den Lippen, tritt nun der Künstler an mich heran. „So, wenn ich bitten darf, Herr Doktor . . ." Eine elegante Armbewegung, aufmerksame

, etwas kühle Assistenz des zweiten Gehilfen, ein Blick der Bewunderung von seiten des Lehrlings — und schon rast das Messer über meine Wangen. Ich schließe die Augen und erwache erst, als der zweite Gehilfe und Lehrjunge mit Schwamm und Handtuch und ihren schmutzigweißen Rvckärmelu um mein wehrloses Gesicht beschäftigt sind. Ein Strahl Parfüm, eine Wolke Puder vervollständigen den Genuß. Ich atmete aus. Nun bin ich fertig. So denke ich. Der verkleidete Graf denkt anders. Als ich mich erheben will, hindert

!" „Erlauben Sie ..." „Die Kopfhaut des Herrn Baron ist in ihrer Totalität erkrankt. Ernstlich erkrankt, ich bitte!" Schon hat der Lehrjunge, der Zeuge und ehrfurchtsvoller Zuhörer bei dieser Unterredung ist, dem verkleideten Grafen einen Kamm gereicht, schon fährt mir der Graf mit dem Instrument elegant und kunstvoll durch die Haare und hält mir sodann mit Blitzesschnelle etwas unter die Nase, vor dem ich entsetzt zurückpralle. Noch niemals habe ich so viel Schuppen auf einem Hausen gesehen. Ich schäme

mich. Ich schäme mich sogar sehr. „Die sind alle von meinem Kopf?" fragte ich zaghaft. Der verkleidete Graf lächelt schmerzlich. „Es gibt nur ein Mittel, Ihre erkrankte Kopfhaut wieder herzu stellen, Herr Baron," sagte er weich, „und dieses Mittel heißt: Hariosol! Ich bitte!" Er bringt eine Riesenflasche herb eiageschleppt und präsentiert sie mir. Ihr Inhalt hat eine verdächtige Aehnlichkeit mit ctestillntn. Mir wird ängstlich zumute. Ich suche einzulenken. Mit jener Schüchternheit, die bei der Kassiererin

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1917
Umfang: 8
Graf Wimpffen sollte eigentlich vom Nahrungsmittelamte im Außendienste e.ngestellt wer den; der kommt vielleicht darauf, wo d-s Fett geblie ben ist, das wir 'ä la carte „mit Unterbrechung" nur erhalten, während er gleich 150 Kilo unter dem Höchst preis um 1300 Kronen telegraphisch an eine Verfiche- rungsbank zu verkaufen vermag. Freilich hat die fett- gierige Direktion der eingefetteten Bank auch kein Fett erhalten; nur der Beamte, der so unglücklich war, als Fettagent „in Versicherung" nach Steyr

nnb Schloß Persenburg reisen zu müssen. Wie die Wiener „Reichspost", die in fettigen Ernäh rungsangelegenheiten jedenfalls stets gut unterrichtet ist, den Fall darstellt, entbehrt die Geschichte nicht eines gewigen Humors. Man denke sich die Vorgänge rasch aneinander gereiht: Telephongeklingel, Halloh, wer dort? — Graf Wimpffen. — Ihr Wunsch, bitte? Will mich versichern lassen, größere Summe, senden Sie — äh, bitte — bestimmt am 19. ds. 10 Uhr vormittags Vertreter — äh — nach Hotel „Steyrerhof

" in Stadt Steyr. Werde — ah — dort sein, Abschluß machen". „Tanke sehr, Herr- Graf, wird pünktlich besorgt". — * ^ * * Hotel „Steyrerhof". Commis vopageur, Lackschuhe, Zylinder, Reisetasche von gelben Leder, Salontigergcstalt. Stubenmädchen mit freundlichem Knix: „Nein, der Herr Graf ist noch nicht eingetrofsen, aber dit Zimmer ist für den Herrn Grafen bestellt". Geduldprole und G.schästs- pause. „Woche", „Kickeriki", ,,Simpl", alles wird sin- drert: plötzlich: „Bitte, bitte, schnell, Linz ruft

an". — Gedämpftes Stimmengewirr, endlich verständliche Laute. „Hier Sekretär des Herrn Grafen". „Bitte, stehe zu Dien—" „Ach, der Herr Graf konnte nicht kom men. Aber Sie können, wenn Sie wollen, den Herr;, Grafen im Schloß „Persenbeug" heute noch sprechen". Ganz nett. Ausflug nach Schloß Persenbeug" paßt mir gerade, also los. Endlich einmal Freiluft! — * , * * Direktionskanzlei Wien: „Herr Direktor, Herr Direk ter, einen Moment bitte. Wichtiger Moment! Fett gibt's, denken Sie sich, echtes, wahres, gräfliches

Fett. Und nicht zu knapp, 150 Kilogramm. Der Müller ist doch ein Mordskampl. Lesen Sie die Depesche: „Abschluß, 400.000 Kronen. Erleben perfekt. Mor gen komme mit Graf. Bei Polizzenausstellung Zah lung von 5 Iahresprämien. Bekonnne durch Graf 150 Kilo Fett zur Verteilung für die Direktion. Sendet drin gend sofort 1300 Kronen. Transport bewilligt." — „Meiner Seck', ein Mordskampl. Natürlich sofort tele graphisch anweisen. Famoses Geschäft. Fetr ist heute über pari des Goldsatzes. Meine Frau

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Sterne und Blumen
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Seite 4 von 8
Datum: 05.09.1915
Umfang: 8
284 8 » Graf Ewald lehnt am Lenster wie zu einem Marmorbild erstarrt. Nur seine großen braunen Allgen blickeil hart uild stolz durch das halbgeöffnete Lenster hinaus. Er eilt nicht wie sonst feiner Braut freudig entgegen, er sieht sie gar nicht, vlasta ahnt nichts Gutes, ihr Gewissen macht ihr Vorwürfe. Eie hat sich zu.vertraulich gegen Graf Bruno beilommen, aus lauter Tollheit und Uebermut. Was sie bisher nur im» klar bedrückte, erkennt sie jetzt voll und ganz, vlasta ist zu Tode erschrocken

und verwirrt. Zn dieser Angst" und Ver wirrung fragt sie, nur um etwas zu sagen: „Zst Graf Bruno noch nicht da?" Da kommt Lieben in die starre Gestalt am Lenster. Ewald stürzt auf vlasta zu, ergreift sie mit jäher Kraft und reißt sie ans Lenster: „Eiehe," schreit er ihr zornbebend ins Ohr, „siehe, da flieht der Taugenichts, dein Geliebter, eile ihm nach. Treulose, du bist frei." Vlasta ist einer Ohnmacht nahe und sinkt in die Knie. Eie will reden, kann aber nicht, erst als der Graf den Exeise saal verläßt

, entringt sich ihren Rippen der Bus: „Ewald!" Zn >xät. Er kehrt nicht zurück. Noch am selben Abend fordert er brieflich den verlobungsring von Vlasta. Eie will ihn nicht herausgeben, sncht sich ihm zu nahen, als dieses nicht möglich, schreibt sie, beteuert, bittet, alles um sonst. Echlnerz und Empörung lassen sie endlich schweigen. Graf Ewald sitzt indessen in seinem Arbeitszimmer und arbeitet fieberhaft. Er will fort von diesem Ort, wo ihn alles anekelt, wo ihm nichts als Untreue, Bosheit, Tücke

, er sieht alles ohne Lreude, ohne Etaunen, weil fein Herz kalt, gefühllos geworden ist. Doch auch Graf Ewald ist Mensch, seine physische Kraft ist begrenzt. Echon nach einem Zahr überkommt ihn ver langen nach Nuhe und weltäbgeschiedenheit. Er sucht nach einem entsprechenden Grt und findet ihn auf einem hohen Berge Tirols bei Mönchen vom heiligen Benedikt. Der Abt des Klosters empfängt ihn freundlich und weist ihm einige Gastzimmer an, einfach, aber behaglich ausge- stattet. Da soll er ausruhen, solange

geflüchtet auf diesen einsamen Berg, und keiner ist da, der nicht wüßte, warum er es getan. Eo empfinden sie Mitleid mit Graf Ewald und bringen ihm Verständnis entgegen, ohne daß er es ahnt. Eines Tages spricht der Abt zu Pater Heinrich, dem Maler: „Mein Eohn, lege täglich deinen Pinsel für einige Etunden aus der Hand und gehe zum Herrn Grafen, leiste ihm Gesellschaft und niinm dich seiner Eeele an. Tue was du kannst, wir wollen dich mit Gebet und Eegen unterstützen." Pater Heinrich gehorcht mit Freuden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1915
Umfang: 8
feeit'e 2 Rußland bestreitet die Mobilisierung. Am 26. Juli telegraphierte Graf Szapary aus Petersburg, der deutsche Botschafter habe bem Mi nister Sasonow in ernster Weise von den russischen Mobilisierungsgerüchten gesprochen und hinzugefügt, Mobilisierungsmaßnühmen seien ein höchst gefähr liches Druckmittel, und wenn in Deutschland einmal auf den Knopf gedrückt wird, sei die Sache unauf haltsam, worauf Minister Sasonow unter Ehren wort versicherte, bisher sei kein Pferd und kein Re. servist

die an der deutschen Front; man wünsche dringend Frieden mit Deutschland. Der Militärattache erwiderte, daß auch die Mobil machung gegen Oesterreich-Ungarn als sehr bedroh lich angesehen werden wurde. Mitteilung vom Abbruch der diplomatischen Be ziehungen mit Serbien an die Mächte. Am selben Tage teilte Graf B e r ch t o l d unseren Botschaftern bei den fremden Kabinetten den Ab bruch der diplomatischen Beziehungen zu Serbien mit, der erfolgen mußte, weil die serbische Regierung unsere Forderungen

, welche wir zur dauernden Si cherung unserer von ihr bedrohten vitalen Interes sen an sie stellen mußten, abgelehnt habe. Graf Berchtold fügte hinzu: Zu unserem Bedauern und sehr gegen unseren Willen sind wir dadurch in die Notwendigkeit versetzt worden, Serbien durch die schärferen Mittel zu einer grundsätzlichen Aenderung seiner bisherigen feindseligen Haltung zu Dringen. Weitere Verhandlungen in Petersburg. Oesterreich-Ungarn bestreitet erneut, Eroberungs pläne zu hegen. Am 27. Juli setzt Graf Szapary dem Minister

von österreichisch-ungarischen Funktionären in Serbien und die Entsetzung der Offiziere und Beamten, die Oesterreich-Ungarn bezeichnen würde, sei in dieser Form unannehmbar. Diese Punkte wurden von dem Grafen Szapary teils interpretiert, teils als not wendig erklärt. Am 27. ermächtigte Graf Berchtold den Grafen Szapary telegraphisch, sich Sasonow gegenüber da hin auszusprechen, daß, solange der Krieg zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien lokalisiert bleibe, die Monarchie irgendwelche territoriale Er werbungen

nicht beabsichtige. Oesterreich-Ungarn wollte auch die Souveränität Serbiens respektieren. In einem zweiten Telegramm ersucht Graf Berch told den Grafen Szapary, da der Punkt betreffend die Beteiligung von k. u. k. Funktionären bei der Unterdrückung der serbischen Umsturzbewegung den besonderen Widerspruch Sasonows hervorrief, ihm vertraulich mitzuteilen, daß damit nicht eine Tangierung der Souveränität Ser- b i en s b e a b s i ch t i g t w a r, sondern an die Er richtung eines mit den serbischen Behörden

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 18 von 18
Datum: 19.10.1912
Umfang: 18
16 £ „Herr des Himmels, was ist denn das?" zeterte aus einmal eine entsetzte Frauenstimme dicht hinter Heinrich, und der schrille Klang brachte ihn ein klein wenig zur Besinnung. Und an ihm vorbei, aus Huberta zu, schoß zornig die rundliche Frau Helene Berger. „Wie können sich denn die Herren erlauben — und, Allgütiger! Huberta, du —?" sprachlos starrte sie die Freundin an, die Graf Otto noch immer umschlungen hielt, „— du duldest —? Und von das — —" maßloses Staunen lag auf ihrem Gesicht

, und ganz unzeremoniell deutete sie mit der Hand auf den alten Herrn, „— das ist doch unmöglich, Graf Heinrich Serben?" Ein Schrei, halb Schreck, halb Zürnen und ein frohlockendes Lachen Graf Ottos, der jetzt Huberta freigab. Diese schoß Blicke der Empörung auf die indiskrete Freundin, die erschrocken zurückfuhr. O weh — was hatte sie da in ihrer Bestürzung verraten! Bitterböse funkelten ihre Augen Graf Otto Serben an, der sich ihr mit einer höflichen Verbeugung näherte. Einzig seine Schuld war's

, daß sie so alle Besinnung verlieren konnte. llitb er lächelte ihr auch noch ganz freundlich zu, der — Mensch! „Nur sein Onkel," beantwortete er mit heimlichem Schmunzeln ihre Frage an Huberta. Dann stellte er sich vor. „Graf Otto Serben. Das Glückskind, das sich Graf Heinrich Serben nennt, ist der bewegungslose junge Herr da hinter Ihnen." Das rüttelte Heinrich auf. Stirnrunzelnd trat er näher au seinen Oheim heran. „Ich war doch wohl Zeuge einer Abbitte, die du Fräulein Huberta schuldig warst," sagte er steif

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 24.02.1912
Umfang: 20
ohne Unters brist werden nick, angeno mmen Handschriften nicht zurückgestellt — Telephon der Redaktion: Imst, RufNr. 8. M 8 . Imst, Samstag den 24. Februar 1912 25. Jahrgang. Politische Rundschau. Graf Aehrenthal -j-. Der Minister des Aeußeren, Graf Lexa Aehrenthal, ist am 17. Febr. nach längerer, schwerer Krankheit in Wien ge storben. Unmittelbar vor seinem Hinscheiden wurde ihm noch eine hohe kaiserliche Ehrung zuteil. Der Kaiser, der dem Ansuchen des Ministers um seine Enthebung vom Dienste Folge

leistete, verlieh dem selben die Brillanten zum Großkreuz des Stefans ordens. Das die Auszeichnung begleitende kaiser liche Handschreiben hat folgenden Wortlaut: Lieber Graf Aehrenthal! In Würdigung des Umstandes, daß Rücksichten auf Ihren Gesund heitszustand Sie zu Meinem lebhaften Bedauern veranlassen, die Enthebung vom Amte des Ministers Meines Hauses und des Aeußern zu erbitten, genehmige Ich in Gnaden die von Ihnen erbetene Enthebung. Bei diesem Anlasse finde Ich Mich bestimmt

Ich Ihnen die Brillanten zum Großkreuze Meines St. Stefanordens. Ueber den Tod Aehrenthals meldete man unter dem 17. Febr. aus Wien: Graf Aehrenthal ist heute abend um 9 Uhr 4*5 Minuten sanft ver schieden. Am Sterbebette weilten die Mitglieder der gräflichen Familie bis auf die Gräfin Aehrenthal, sowie die Sektionschefs des Mini steriums des Aeußern und einige hohe Beamte des Auswärtigen Amtes. Gräfin Aehrenthal war durch die Aufregungen in den letzten Wochen derart erschüttert, daß sie zu Bette ge bracht werden mußte

. Zu Mittag schon war bei dem schwerkranken Minister eine so erhebliche Verschlimmerung ringetreten, daß der Eintritt der Katastrophe für die allernächste Zeit befürchtet werden mußte. Nach einer unruhig verbrachten Nacht wurde Graf Aehrenthal heute vormittag von hochgradiger Atemnot befallen, die nur schwer und ungenügend mit Sauerstoffinhalationen be kämpft werden konnte. Der Kräfteverfall, gegen den die Arzte seit vielen Tagen ankämpften, war heute ein rapider geworden. Setzte der Luft hunger zeitweise

verfiel Graf Aehrenthal in Bewußtlosig keit. Um 3 / 4 4 Uhr erschien der Geschäftsträger der Nunziatur Msgre. Rossi im Automobil, um dem Grafen Aehrenthal die letzte Oelung zu er teilen und den päpstlichen Segen zu überbringen. Um 3 / 4 10 Uhr nachts war Graf Aehrenthal ver schieden. * * Fast zehn Jahre lang war Graf Aehrenthal Minister des Aeußeren. Seine ersten Amtsjahre ließen sich ruhig an. Es galt viel nachzuholen, was die Passivität seines Vorgängers Goluchowski versäumt hatte. Oesterreichs

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 24.02.1912
Umfang: 20
, Jnseratenanfuahme und Verwaltung - Hall in Tirol, Erz herzog Eugenstraße Nr. 12. Unfrankierte Briefe werden nicht an genommen und Manuskripte nicht zurückgesendet. Ur. 8. HM, 24. Feöruav 1912. 20. Jahrgang. Politische Rundschau. Graf Aehrenthal f. Der Minister des Aeußeren, Graf Lexa Aehrenthal, ist am 17. Febr. nach längerer, schwerer Krankheit in Wien ge storben. Unmittelbar vor seinem Hinscheiden wurde ihm noch eine hohe kaiserliche Ehrung zuteil. Der Kaiser, der dem Ansuchen des Ministers um seine Enthebung

vom Dienste Folge leistete, verlieh dem selben die Brillanten zum Großkreuz des Stefans ordens. Das die Auszeichnung begleitende kaiser liche Handschreiben hat folgenden Wortlaut: Lieber Graf Aehrenthal! In Würdigung des Umstandes, daß Rücksichten auf Ihren Gesund heitszustand Sie zu Meinem lebhaften Bedauern veranlassen, die Enthebung vom Amte des Ministers Meines Hauses und des Aeußern zu erbitten, genehmige Ich in Gnaden die von Ihnen erbetene Enthebung. Bei diesem Anlasse finde Ich Mich bestimmt

Ich Ihnen die Brillanten zum Großkreuze Meines St. Srefanordens. Ueber den Tod Aehrenthals meldete man unter dem 17. Febr. aus Wien: Graf Aehrenthal ist heute abend um 9 Uhr 45 Minuten sanft ver schieden. Am Sterbebette weilten die Mitglieder der gräflichen Familie bis auf die Gräfin Aehrenthal, sowie die Sektionschefs des Mini steriums des Aeußern und einige hohe Beamte des Auswärtigen Amtes. Gräfin Aehrenthal war durch die Aufregungen in den letzten Wochen derart erschüttert, daß sie zu Bette ge bracht werden mußte

. Zu Mittag schon war bei dem schwerkranken Minister eine so erhebliche Verschlimmerung eingetreten, daß der Eintritt der Katastrophe für die allernächste Zeit befürchtet werden mutzte. Nach einer unruhig verbrachten Nacht wurde Graf Aehrenthal heute vormittag von hochgradiger Atemnot befallen, die nur schwer und ungenügend mit Sauerstoffiuhalationen be kämpft werden konnte. Der Kräfteverfall, gegen den die Arzte seit vielen Tagen ankämpften, war heute ein rapider geworden. Setzte der Luft hunger

nach mittags verfiel Graf Aehrenthal in Bewußtlosig keit. Um 3 / 4 4 Uhr erschien der Geschäftsträger der Nunziatur Msgre. Rvfsi im Automobil, um dem Grafen Aehrenthal die letzte Oelung zu er teilen und den päpstlichen Segen zu überbringen. Um 3 / 4 10 Uhr nachts war Graf Aehrenthal ver schieden. * Fast zehn Jahre lang war Graf Aehrenthal Minister des Aeußeren. Seine ersten Amtsjahre ließen sich ruhig an. Es galt viel nachzuholen, was die Passivität seines Vorgängers Goluchowski versäumt

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Außferner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 09.10.1915
Umfang: 8
MtflELHAUS bekannt als reell und solid. Ruth Rockfeller Der Lebensroman einer Millionenerbm ans der neuen Welt. Schon einmal war ein junges blühendes Men schenleben beinahe das Opfer dieser Mordmanie !geworden — vor zwei Jahren, kurz nach des Gra fen Sturz vom Pferde. Die Sache wurde auf jWunsch der Beteiligten damals vertuscht und Graf -Liljenström ging auf Reisen, unter Aufsicht des ^Dr. Martin, der eigens zu diesem Zwecke enga giert worden war. Die einzige Sorge des alten Arztes ging

da hin, seinen Patienten niemals mich einem jungen Mädchen allein zu lassen. Graf Liljenström Zeigte Mch gar keine Neigung für das schöne Geschlecht, iso daß Dr. Martin glaubte, ganz ruhig sein zu können. Bis er im Zirkus Arkadien Mademoiselle d'Anders reiten sah. Von diesem Augenblicke an war er wie umgewandelt und der Arzt wußte: chier hieß es aufpassen. Da aber die Zurückhal tung der jungen Schulreiterin jede Sorge in die ser Beziehung unnötig machte und sie nach ihrem 'Unfall ohnehin aus dem Gesichtskreis

des Grafen !entschwunden war, glaubte Dr. Martin, ganz !ruhig sein zu können. Daß der Graf in den letz ten Tagen wieder mit Mademoiselle d'Anvers in Verbindung gekommen war — davon wußte der alte Arzt ja nichts. Trotzdem überfiel ihn bei seinem diesmaligem Besuch in Philadelphia etwas wie Angst. Tat er lrecht daran, seinen .Patienten überhaupt tagelang aus den Augen zu lassen? War es nicht doch viel leicht ein Mangel an Pflichtgefühl? Die Sorge ließ ihm keine Ruhe. Er brach deshalb feinen Aufenthalt

bei seiner Tochter rascher ab, als beabsichtigt. Durch ein Telegramm kün digte er seine Rückreise an und dampfte schleunigst nach Newhork. Mit einer gewissen Unruhe öffnete er mit dem Drücker die Entreetür zu der kleinen möblierten Etage, die Graf Liljenström am Lincoln-Park inne hatte. Weder der Graf noch fein Kammer diener waren zu Hause. Dagegen steckte im Brief kasten uneröffnet die von ihm am Morgen ab- gesandte Depesche. Dr. Martin erschrak. Jetzt war es bereits spät am Abend. Sollte der Graf den ganzen

Tag über nicht zu Hause gewesen sein? Und auch Phi lipps nicht? Die Nacht verging — und Graf Liljenström ließ sich nicht blicken. Ebensowenig wie sein Kam merdiener. Noch schwankte Dr. Martin, ob er auf der Polizei Nachfrage nach dem Vermißten halten oder noch warten sollte. Da las er im „Newprk Herald" die Aufsehen erregende Notiz über den mörders- schen Ueberfall Lines jungen Mädchens im Coupee des Luxuszuges nach Buffalo. Der Verbrecher, der im Moment der Tat den Eindruck eines Ver rückten

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Tiroler Post
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Seite 7 von 8
Datum: 08.10.1915
Umfang: 8
. Die Sache wurde auf !Wunsch der Beteiligten damals vertuscht und Graf Liljenström ging auf Reisen, unter Aussicht des ^Dr. Martin, der eigens zu diesem Zwecke enga- lgiert worden war. ! Die einzige Sorge des alten Arztes ging da chin, seinen Patienten niemals mit einem jungen Mädchen allein zu lassen. Graf Liljenström zeigte Puch gar keine Neigung für das schöne Geschlecht, jfo daß Dr. Martin glaubte, ganz ruhig sein zu ckönnen. Bis er im Zirkus Arkadien Mademoiselle ch'Anders reiten sah. Bon

diesem Augenblicke an war er wie umgewandelt und der Arzt wußte: chier hieß es aufpassen. Da aber die Zurückhal tung der jungen Schulreiterin jede Sorge in We iser Beziehung unnötig machte und sie nach ihrem ^Unfall ohnehin aus dem Gesichtskreis des Grasen >entschwunden war, glaubte Dr. Martin, ganz !ruhig sein zu können. Daß der Graf in den letz ten Tagen wieder mit Mademoiselle d'Anvers in 'Verbindung gekommen war — davon wußte der jalte Arzt ja nichts. - Trotzdem überfiel ihn bei seinem diesmaligem 'Besuch

in Philcwelphia etwas wie Angst. Tat er lrecht daran, seinen Patienten überhaupt tagelang aus den Augen zu lassen? War es nicht doch viel leicht ein Mangel an Pflichtgefühl? Die Sorge ließ ihm keine Ruhe. Er brach deshalb seinen Aufenthalt bei seiner Tochter rascher ab, als beabsichtigt. Durch ein Telegramm kün digte er seine Rückreise an und dampfte schleunigst nach Newyork. Mit einer gewisien Unruhe öffnete er mit dem Drücker die Entreetür zu der kleinen möblierten Etage, die Graf Liljenström am Lincoln

-Park inne hatte. Weder der Graf noch sein Kammer diener waren zu Hause. Dagegen steckte im Brief kasten uneröffnet die von ihm am Morgen ab- gefandte Depesche. Dr. Martin erschrak. Jetzt war es bereits spät am Abend. Sollte der Graf den ganzen Tag über nicht zu Hause gewesen sein? Und auch Phi lipps nicht? Die' Nacht verging — und Graf Liljenström ließ sich nicht blicken. Ebensowenig wie sein Kam merdiener. Noch schwankte Dr. Martin, ob er auf der Polizei Nachfrage nach dem Vermißten halten

der Notiz. Er werde vorläufig in Albany in Haft gehalten, wo er auf seinen Geisteszustand untersucht werden solle. , Dr. Martin zweifelte keine Sekunde» daß^ Graf Liljenström der unglückselige Held dieses Dramas war und fuhr mit dem nächsten Zuge nach Albany, wo er auf der Polizei Erkundigungen nach dem wegen Mordversuches an einer juUgen Mit reisenden Inhaftierten einzog. Er legitimierte sich als Arzt und Reisebegleiter eines deutschen Grafen, der an periodischer Mordmanie leide; er beschrieb Gras

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 14
Datum: 16.11.1913
Umfang: 14
Nr. 46. „KitzbühelerBote" Zahrga,^ E8 ist eine allbekannte Tatsache, meine Herrschaften, daß Fleisch l zur Suppenbereitung entbehrlich geworden ist, denn der Graf-Würfel ist ge- l eignet, das Suppenfleisch vollständig zu ersetzen! (j Bitte prägen Sie sich das Bild des Graf’schen 5 h-Rindsuppen-Würfels genau ein: Er ist in Ä braunes Pergaminpapier gewickelt und mit grüner Schleife umgeben, welche das Wort GRAF und die Schutzmarke „Grafenkrone“ aufweist. (Alte Packung grau Staniol mit grüner

Aufschrift.) Und merken Sie sich: Der ist der ursprüngliche, echte Rindsuppenwürfel, der erste, welcher in Österreich eingeführt und bereits im Jahre 1909 mit dem k. k. Staätspreis ausgezeichnet wurde. Er wird von keiner Nachahmung an Güte erreicht, denn er dient nicht nur zum Verbessern von schwachen Fleisch- oder Knochensuppen, sondern er ist vollwertige, eingedampfte Rindsuppe. Andere Fabrikanten machen für ihre Ware weit mehr Reklame als Graf, sogar recht breitspurige, auf dringliche Reklame

; wenn sie einer solchen Reklame bedarf, um sich neben anerkannt soliden Erzeugnissen, wie in diesem Falle Graf-Würfeln, zu behaupten. Und wie werden die Kosten für die Uber-Reklame hereingebracht? Glauben Sie: Nur durch Einsparung am guten, echten Rohmaterial! Man liefert Durchschnittsware, die soeben noch genügt. Mehr nicht. Wer aber Wert darauf legt, beste eingedickte „Rindsuppe“ zu kaufen, der wähle „Graf-Würfel“. Diese nehmen unter den bekannten Rindsuppenfabrikaten eine hervorragende Ausnahmestellung ein und sehen

Einkauf ausdrücklich und beharrlich GRAF-Würfel verlangen! *) Aus Fleischextrakt allein kann auch die allerbeste Köchin keine genießbare Rindsuppe hersteilen! Nr. 244 d. VI. 13. iüa -l Schreiben Sie um das wichtige Bucht „ Die gefimdheitliche Bedeutung von Ceresfett 0 von Dt. Miclck. Zufendung vollkommen kofienlos unter Beigabe unferer fchönen Werbemarken. Adreffct „GEORG SCHICHT AAL CERESABTEILUNG AUSSIG*

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Der Arbeiter
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Seite 6 von 12
Datum: 25.08.1912
Umfang: 12
Mordlust nur aus Geldgier sein Opfer tötet, das Tages licht, die Öffentlichkeit, um im Dunkel der Heimlichkeit aus Beute auszugehen und seine unzerreißbaren Netze mit unfehlbarer List und 'Schlauheit zu stellen. Pflicht der Regierungen wäre es, diesem Raubzeug den Weg zurückzu weisen über das Rote Meer, woher es gekommen. Im nachstehenden ein Geschichtchen eines solchen Opfers: Einer der elegantesten und beliebtesten Ka valiere unseres Städtchens war der Graf Lothar von Feldern

er noch von einer Blume zur andern. Seine Feste und Bälle wie seine Herren abende aber bildeten den begehrtesten Versamm lungspunkt für die gesamten oberen Zehn tausend. Nirgends fand man einen liebenswür digeren Wirt, nirgends eine reichere, allzeit gut- besetzte Tafel als beim Grafen von Feldern.. Die prunkhafte Einrichtung seiner Gemächer bekun- dedete neben seinem Geschmack den anscheinend grandiosen Reichtum ihres Besitzers und - die Freigebigkeit und Noblesse, die der Graf jeder zeit zur Schau trug, mußten

diese Annahme un bedingt verstärken. Und dennoch war es nicht so. Das große Haus, das der Graf führte, die überaus noblen und kostspieligen Passionen hatten das einst fürstliche Vermögen im Laufe der Jahre nicht nur sehr zusammenschmelzen lassen, sondern auch in die Revenuen solche Breschen gerisstn, daß er sich genötigt sah, die Hilfe Dritter ab und zu in Anspruch zu nehmen, um sich keine öffentliche Blöße zu geben und auf den Glanz seines Hau ses keinen Schatten kommen zu lassen. Anfangs

war er noch in der Lage, diese Verbindlichkeiten, wenn auch unter starkem Verluste, wieder einzu losen als aber infolge von Mißernten auf seinen Gütern und auch durch Verluste beim Spiel das noch flüssige Kapital immer mehr schwand, die Einkünfte immer geringer wurden, da sah er sich schon öfter genötigt, die mittlerweile eingegan genen Wechsel prolongieren zu lassen und hiefür hohe Prozente zu zahlen. So geriet der Graf in kurzer Zeit tiefer und tiefer in Vermögensverfall und auf seiner sonst sorglosen, heiteren

wieder hinter ihm geschlos sen. Er befand sich im Hause des alten jüdischen Wucherers Isaak Goldstein, eines geriebenen Gauners. „Gott, dev-Gerechte, welche Ehre! Was steht zu Diensten, Herr Graf?" fragte Isaak mit tie fer, orientalischer Verbeugung, als der Graf Platz genommen. „Ich muß noch heute dreitausend Gulden haben!" lautete die kurz gebundene Antwort des Grafen. „Dreitausend Gulden! Gott soll mich schützen! Noch ist kein Monat vergangen, daß ich habe gegeben dem Herrn Grafen zwanzigtausend Gulden! Gott

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 17.08.1912
Umfang: 8
ehestens verschwinden. ..Freut mich, Herr Graf. Hoffentlich ist sie nicht )o gefährlich wie die damals — in der Villa Fortuna." — v „Pst" — macht der „Graf", den Finger an den Mund legend. „Auch die Kellerwände haben Ohren!" Kurzes Schweigen. Beide trinken. Dann flüstert Beppo leise: „Wundert mich noch immer, daß sie uns damals nicht erwischt haben." „Weil wir das Brillanthalsband nicht ver kauften — das einzige ,Corpus delicti'." Beppo kratzt sich am Kopf. „Schade. Das Ding liegt

nun bei Ihnen im Strohsack — für nischt! Und ich könnt' Geld so gut gebrauchen!" Jovial klopft der „Graf" dem Burschen auf die Schulter. „Da hast du zwanzig Lire, Beppo!" Die Augen des Burschen funkeln. »Woher?" „Aus einem feinen Hause. Name ist gleich gültig." „Eingebrochen?" „Nee. War als. Gast dort. Hochgeehrt." „Verflixt! ... Sie sind ein Genie, Herr Graf!" Der „Graf" lacht. ^Na — prost, Beppo!" »Prost, Herr Graf!" Wieder tun beide einen tiefen Zug. - Dann sagt der „Graf gedämpft: „Uebrigens — das Brillanthalsband

können wir jetzt bald losschlagen. Keine Gefahr mehr. Die Sache ist beinahe vergessen. Hab' schon mit dem alten Simoni gesprochen. Der macht so was!" „Wirklich? Heißahopsasia!" Und Beppo riskiert einen Luftsprung. „Pst!" warnt der „Graf" abermals. „Nicht zu üppig in der Freude! Stets 'ne Maske vorm Gesicht! Die Augen des Gesetzes . . ." „Ich verstehe, Herr Graf!" Beppo setzt sich wieder und tut einen neuen Schluck. „Was war das doch mit dem ,neuen Geschäft', von dem Sie sprachen, Herr Graf?" beginnt

er nach einer Weile, sich mit der umgekehrten Hand über den Mund wischend. „Ach so. Deshalb ließ ich dich ja hierher kommen. Also — — nächstens beginnen hier die großen Wettrennen. Da gibt's zu verdienen." „Durch Langfingerei?" „Nee. Durch Wetten." — Beppo reißt seine kleinen Augen weit auf. „Wetten? ... Ich — wetten? Auf — Pferde?" Der „Graf" lacht. „Nee, Beppo. I ch wette ...Du horchst nur herum und siehst, was du sonst dabei heraus- schlagsft kannst. Ich sitze auf der Tribüne. Du stehst hinter der Barriere

. Das ist der Unterschied." „Ah so!" macht Beppo. „Aber — verstehen Sie denn was von Pferden, Herr Graf?" „Nee. Aber meine Freunde verstehen was davon. Zum Beispiel der della Rocca!" „Der — della Rocca?" „Ja. Er will sogar diesmal selbst ein Pferd laufen lassen. Zwar nicht sein eigenes, sondern eines der Frau Bartley. Aber — das kommt ja auf eins 'raus." „Und auf das Pferd wollen Sie wetten, Herr Graf?" „Weiß ich noch nicht. Aber ich werde mir die Sache beäugeln und mir von der schönen Frau Bartley Winke geben lassen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.10.1916
Umfang: 8
ein, daß der Ministerpräsident Graf Stürgkh in den ersten Nachmittagsstunden desselben Tages im Hotel, wo er zu Mittag speiste,^ erschossen wuvde. 'Das Attentat verübte' Dr. Fried rich Adler'. '' Wir geben zunächst die Meldung über diesen furchtbaren Mord wieder, den — darüber kann kein Zweifel obwalten — der immer sehr exaltierte Dr. Adler in einem Anflug von Geistesstörung ver- übt hat. . ' Jle erste Meldung. ' ' >W i e n, 21. Okt. (k. k. Korrespo ndenz-Büro .) Ministerpräsident Graf Stürgkh wurde heute mittags das Opfer

eines Attentates. Während Graf Stürgkh im Hotel Meißl und Schaden das Mittagessen 'einnahm, trat der Schriftsteller Friedrich A d l e r an den Tisch lheran und gab in rascher Aufeinanderfolge 3 Schüsse auf den Mi nisterpräsidenten ab. Gras Stürgkh wurde in den Kopf getroffen und war sofort tot. Der Attentäter ist Sozialdemokrat; er war Re- daktertr der Zeitschrift „Der Kampf" und saß im Sekretariat der deutschen sozialdemokratischen Par tei in Oesterreich. Daß ein solcher Mann eine Tat auf sich nimmt

des Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh von einem Augenzmgen folgende Schilderung des Ereignisses: Der Ministerpräsident pflegte fast alltäglich im Hotel Meißl und Schaden im großen Speisesaal an seinem Stammtisch in oft wechselnder Gesell schaft von Bekannten das Mittagsmahl einzunch- men. In seiner Gesellschaft befanden sich diesmal der Statthalter von Tirol Graf Toggenburg, der gestern früh hier ankam und abends wieder äb- reisen wollte, und Frhr. Franz v. A e h r e n t h a l, der Ulanenrittmeister

und hatte hereits gezahlt. Die Gesellschaft Des Grafen'Stürgkh mar bald zum .Aufbruch bereit, als sich plötzlich')der"'sremde Gast von seinem Tische erhob und Men den Tisch des - Ministerpräsidenten schri tt. GrästDtÄrWh und "Graf. .Toggenburg fahren ihn herankommen. Sie Haubten' wohl, er wolle eine Gesellschaft an einem Nachbar- tifche besuchen. Als der junge Mann über in.'der Nähe des Tisches des Ministerpräsidenten ange kommen war, legte er die letzten Schritte lausend zurück. Er hatte die Hand in die Tasche

gesteckt und, ehe jemand sein Beginnen auch nur ahnen konnte, war er knapp an die Seite des Grafen Stürgkh ge treten und hatte eine Browningpiftole' an ' seinen Kopf angelegt. Graf Stürgkh hatte im letzten Augenblicke wahrscheinlich doch Mahnt, daß der Be such ihm gelte, und sich erwartungsvoll etwas zur Seite und'vorgeneigt, ohne einen Verdacht zu schöp fen, und mit verbindlichem Ausdruck im Gesicht. Da krachten auch schon Schüsse, drei hintereinander. Der Fremde hatte, das sähen alle Anwesenden

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 29.10.1916
Umfang: 16
des „AlpeniSnder Bote", Baumkirchen (Uvterinswi) Telefon: Baumkirchen Ne.i. assicssssssBSBsssBBSf s.. . Besaß : Nr. 43. Brrxerr, Sonntag, den 29. Oktober Jahrgang L9M MinlsterprSsidenr Graf Stürgkh ermoröet. Der prächtige Speisefaal im Lote! Meißl und Wrdn in der inneren Stadt zu Wien war am Samstag nachmittags zirka 3 Uhr der Schauplatz rincs schweren Verbrechens; unser Ministerpräsi dent Graf Stürgkh wurde unmittelbar nach dein ?Mt6gessen in ganz gemeiner Weise ermordet. iDer Täter ist ein sicherer Fritz

in der Schweiz zusammen, war ia feine Frau, wie schon gesagt, eine Russin und wohnt selbe zur Zeit des Krieges in der Schweiz. Ter Hergang des traurigen Ereignisses war kurz Weirder: Graf Stürgkh war ledig und befand sich wie alltäglich im Hotel Meist! und Schadn beim speisen. In seiner Gesellschaft befanden sich Frei herr Franz von Aehrenchal. ein Bruder des ver- Wenen Ministers Grafen Nehrenthal, ferner der Zufällig in Wien anwesende Statthalter von Tirol Eraf Toggenburg und der Graf Attems. Doktor Mer saß

am Nebentische. Gegen 3 U r erbeb sich Mer, ging am Tische des Grafen Slürakh vor über, und die beiden, die sich von früher her schon kanntnr, grüßten einander. Unmitt lkar darauf - feuerte Adler aus einem Revolver aus nächster Nähr drei Schüsse gegen den Grafen Stürgkh ob. diesen in Kovf. in den Hals und in die Brust lrafen.^ Graf Stürgkh fritHte zu Boden. Man jotm sich kaum einen Begriff von dem lähmenden - Envegen machen, das im Augenblick im Saale ° sichte. Man hörte laute Rute des Schreckens. besonders

die beiden Tischgenossen des Ministcr- »Eldeilte-N waren wie nplnhmt 9 rB<>r mtr 0tru>u Augenblick. Graf Toggenburg hatte sich gleich er hoben und seinen Sessel als Masse gegen den Mör der erhoben. Der Täter eilte durch den Saal, über dem ein leichter Pulverdampf lag. gegen die Tür, die sich genau in einer Linie mit dem Tisch be findet, an dem er selbst gesessen. Hinter ihm her liefen Graf Toggenburg und Baron A-hrcnthal. Als der Täter die Tür erreicht hatte, kam ihm der Zählkellner dieses Teiles

. Er wurde unter lauten Entrüstungstundaeöungen der Gäste in ein Zimmer des Hotels geführt. Im ganzen Hanse herrschte die größte Aufregung, und wie ein Lauffeuer"verbreitete sich aus dem Hotel hinaus die Kunde, daß auf Graf Stürgkh ein Mordanschlag verübt toorden sei. Wie der Ausgang des Anschlages war, wußte man im ersten Augen blicke noch nicht, selbst nicht an dem blutenden Körper des zu Tode Getroffenen, bei dem man noch ein leichtes Röcheln hören zu können .ver meinte, Man berief

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 10
Datum: 31.12.1909
Umfang: 10
a. D., Großgrundbesitzer Hugo Graf Kalnoky; 3. der Kämmerer, Landtagsabgeordnete, Großgrundbesitzer Alfons Graf Mens- dorff-Pouilly; 4. der Kämmerer, Landtagsabgeordnete, GroßgrundbesitzerGotthard Graf T r a p'p; 5. der Kämmerer, Rittmeister a. D., Großgrundbesitzer Ottokar Graf von Westphalen zu Fürstenberg; 6. der Geheime Rat und Kämmerer, Statthalter a. D., Großgrundbesitzer Karl Graf Zierotin. 6. als lebenslängliche Mitglieder: 1. der Kämmerer, Großgrundbesitzer, Franz Graf Colloredo-Mannsfeld; 2. der ordentliche

Professor an der böhmischen Universität in Prag, Hof rat Dr. Jaroslav Goll; 3. der Kämmerer, Landtagsabgeordnete, Großgrundbesitzer Adam Graf Golu- chowski; 4. der ordentliche Professor an der böhmischen Universität in Prag, Hof- rat Dr. Johann Horbaczewski; 5. der Landtagsabgeordnete, Präsident der Handels- und Gewerbekammer in Troppau, Kommerzialrat Heinr. Janotta; 6. der Geheime Rat, Reichsrats- und Landtagsabgeordnete, Minister a. D., Dr. Witold von Korytowski; 7. der Legationsrat a. D., Großgrundbe

sitzer Maximilian Freiherr v. Kübeck; 8. der Universitätsprofessor d. R., Hofrat Dr. Adolf Lieben; 9. der Großindustrielle Theodor Freiherr von Liebig; 10. der Landesausschuß-Beisitzer, Advokat Dr. Leopold Link; 11. der Geheime Rat und Kämmerer, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter am kön. italienischen Hofe Heinrich Graf Lützow: 12. der Großindustrielle Hugo von Noot; 13. der Geheime Rat, Sektionschef d. R. Anton Graf Pace; 14. der Landtagsabgeordnete, Abt des Zisterzienser

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