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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 21.09.1912
Umfang: 20
im Monat Oktober erfolgen. Die österreich-ungarischen Delegationen werden nächsten Montag zusammentreten. Der Minister des Aeußern, Graf Berchtold, wird dann am Dienstag vor den Delegationen sein Exposee über die auswärtige Politik der Monarchie darlegen. Wie man erwartet, wird in diesem Exposee eine eingehende Erörterung der Absichten, die Graf Berchtold mit seinem Vorschläge betreffend die Türkei im Auge hat, erfolgen. Eine Thronrede wird nicht gehalten werden. Skandalszenen im ungarischen Reichstag

. Man meldete aus Ofenpest, 17. September: Die heutige Eröffnungssitzung des ungarischen Abgeord- - netenhauses setzte sofort mit einem wüsten Tumult ein. Als der Präsident Graf Tisza das königliche Handschreiben betreffend, die Einberufung der Dele gationen verlesen wollte, veranstaltete die Opposition mit Pfeifen, Trompeten und dergleichen einen ohren betäubenden Lärm. Wüste Schimpfworte wurden laut, die sich gegen Tisza und den Ministerpräsiden ten richteten. Dem Ministerpräsidenten wurde zu gerufen

: „Feiger Hund! Schuft! Schurke!" Als der oppositionelle Abgeordnete Graf Michael Karolyi sich zu den Bänken der Mehrheit begab, sprangen die Abgeordneten der Regierungspartei von ihren Sitzen in die Mitte des Saales und es kam zu einem kleinen Handgemenge, wobei es von allen Seiten Püffe absetzte. Vorsichtshalber waren vor Sitzungsbeginn alle Tintenfässer, Gesetzbücher und andere bewegliche Gegenstände, die als Wurfgeschosse hätten dienen können, aus dem Saale entfernt worden. Die Lärmszenen dauerten

nahezu eine Stunde. Zur Abwechslung sangen dann die Oppo sitionellen das Kossuthlied und richteten an die Mehrheit die höhnische Aufforderung, das Kaiserlied zu singen. Nach 5 Uhr erklärte Graf Tisza nach einer Konferenz mit Lukacs: „Jetzt haben wir genug gewartet, wir können nicht länger warten!" und un mittelbar darauf wurde der Befehl zum Ein marsch der Polizei in das Abgeordnetenhaus gegeben. 200 Mann Polizeisoldaten unter dem Kommando des Kommissärs Pavlik marschierten im linken Kouloir

des Abgeordnetenhauses auf. Um halb 6 Uhr gab der Präsident den Befehl, daß die Polizei in den Saal marschiere und die Lärm- mach er, die Graf Tisza bezeichnete, mit Gewalt aus dem Saale entferne. Polizeikommissär Pavlik forderte die Oppositionellen auf, den Saal ruhig zu verlassen, was diese jedoch ablehnen. Jetzt erklärte Pavlik, daß er Gewalt anwenden werde, und forderte zwei Wachleute auf, den Abg. Smerec- sany hinauszuführen. Inzwischen hatten aber Graf Karolyi, Markgraf Georg Pallavicini und Graf Aladar Zichy

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 21.09.1912
Umfang: 20
der Ausgleichsverhandlungen in Prag erst im Monat Oktober erfolgen. Die Österreich ungarischen Delegationen werden nächsten Montag zusammentreten. Der Minister des Aeußern, Graf Berchtold, wird dann am Dienstag vor den Delegationen sein Exposee über die auswärtige Politik der Monarchie darlegen. Wie man erwartet, wird in diesem Exposee eine eingehende Erörterung der Absichten, die Graf Berchtold mit seinem Vorschläge betreffend die Türkei im Auge hat, erfolgen. Eine Thronrede wird nicht gehalten werden. Skandalszenen

im ungarischen Reichstag. Man meldete aus Ofenpest, 17. September: Die heutige Eröffnungssitzung des ungarischen Abgeord netenhauses setzte sofort mit einem wüsten Tumult ein. Als der Präsident Graf Tisza das königliche Handschreiben betreffend die Einberufung der Dele- gationen verlesen wollte, veranstaltete die Opposition mit Pfeifen, Trompeten und dergleichen einen ohren- betäubenden Lärm. Wüste Schimpfworte wurden laut, die sich gegen Tisza und den Ministerpräsiden ten richteten. Dem Ministerpräsidenten

wurde zu gerufen: „Feiger Hund! Schuft! Schurke!" Als der oppositionelle Abgeordnete Graf Michael Karolyi sich zu den Bänken der Mehrheit begab, sprangen die Abgeordneten der Regierungspartei von ihren Sitzen in die Mitte des Saales und es -kam zu einem kleinen Handgemenge, wobei es von allen Seiten Püffe absetzte. Vorsichtshalber waren vor Sitzungsbeginn alle Tintenfässer, Gesetzbücher und andere bewegliche Gegenstände, die als Wurfgeschosse hätten dienen können, aus dem Saale entfernt worden

. Die Lärmszenen dauerten nahezu eine Stunde. Zur Abwechslung sangen dann die Oppo sitionellen das Kossuthlied und richteten an die Mehrheit die höhnische Aufforderung, das Kaiserlied zu singen. Nach 5 Uhr erklärte Graf Tisza nach einer Konferenz mit Lukacs: „Jetzt haben wir genug gewartet, wir können nicht länger warten!" und un mittelbar darauf wurde der Befehl zum Ein marsch der Polizei in das Abgeordnetenhaus gegeben. 200 Mann Polizeisoldaten unter dem Kommando des Kommissärs Pavlik marschierten im linken

Kouloir des Abgeordnetenhauses auf. Um halb 6 Uhr gab der Präsident den Befehl, daß die Polizei in den Saal marschiere und die Lärm- m ach er, die Graf Tisza bezeichnete, mit Gewalt aus dem Saale entferne. Polizeikommissär Pavlik forderte die Oppositionellen auf, den Saal ruhig zu verlassen, was diese jedoch ablehnen. Jetzt erklärte Pavlik, daß er Gewalt anwenden werde, und forderte zwei Wachleute auf, den Abg. Smerec- sany hinauszuführen. Inzwischen hatten aber Graf Karolyi, Markgraf Georg

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.03.1861
Umfang: 8
der Schatzbons (der schwebenden Schuld) um '/- Procent erhöht worden. London. 8. März. In der heutigen Sitzung des Unter hauses erklärte Lord John Russell, die Kronanwälte hätten den Druck der ungarischen Banknoten für ungesetzlich er klärt; eS sei jedoch unwahrscheinlich, daß in Folge der Ausgabe derselben eine Vermtheilnng erfolgen werde. Der östtrr. Gesandte Graf Apponyi habe deshalb andere Maß. regeln getroffen. Polnische Gränze. 6. März. Aus St Petersburg ist die Nachricht in Warschau eingetroffen

Sr, kaiferl. Hoheit des durch lauchtigsten Herrn Erzherzogs Carl Ludwi, Statthalters von Tirol und Vorarlberg.: Franz Freiherr v. Spiegelfeld, k. k. Hofrath. Wählerliste für den Wahlkörper des adeligen großen Grundbesitzes. 1. Angelis Stefan Ritter v.. Auskultant in Trient. 2. d'Anna Josef Franz von in Borgo, 3 d'Anna Dr. Johann von in Borgo, 4. d'Anna Dr. Josef von in Borgo, 8. Arco Graf Alois in Manma, 6 Arco Graf Carl in Mantui, 7. Alberti Graf Alois. Gerichtsadjunkt in Trient. 8. Al bert! Graf

. 20. Bnffa Baron Peter in Telve bei Borgo, 21. Bnffa Baron Raimund in Telve bei Borgo, 22. Brattia Carl Anton von in Tassnllo Bez. CleS. 23. BrandiS Graf Clemens, k. k. geh. Rathin Lana, 24. BrandiS Graf Anton in Lana, 25. BrandiS Graf Hein rich in Marburg in Steiermark. 2K. Buol Franz Baron, k. k. geh. Rath, in Wien. 27. Bellat Enstach von in Borgo. 23. Benvenuti Franz von in Calliano, 23. Bra- savola Carl von in Avio, 30. Brasavola Dr. Josef von in Avio, 31. Ciurletti Graf Element in Trient. 32. Ceschi

Anton . Baron in Borgo. 33. Cobelli Kaspar von in Ro veredo, 34. Comini Ludwig von in Bozen, 33. Call Josef von in St. Pauls. 3K. Chiufole Franz von in Roveredo, 37. Capolini Graf Bortolo v. in Riva, 38. Crivelli Graf Franz in Pergine. 39. Cresseri Simon Baron in Trient. M Cresseri Math. Baron. Kreisgerichts-Präses in Trient. 41. Cresseri Leopold Baron in Calliano. 42 Chizzali Franz v., t. k. Bez.-Vorst. in Kältern, 43. Coreth Graf August in Salurn, 44. Castelbarco Graf Carl und Joief in Mai land

, 48. Confolati Graf Vinzenz in Trient, 46. Cesarini Graf Girolamo in Trient. 47. Delleman Johann von in St. Michael. 48. Eecher Josef von in Mezzotevesco, 49. Eccher Eugen von in Mezzodetesco, 80 Eccher Karl von in Rovers della Luna, 81. Elzenbauem Thad- däus von in Tramin, 82. Egger Dr. Ferdinand von in Pradl, 83. Egen Anton von in Algnnd, 84. Eyrl Eduard von in Bozen, 88. Enzenberg Franz Graf in Innsbruck, 8K. Formenti Filipp von in Riva, 87. Fenner Carl von in Salurn, 88. Ferrari Eugen Dr. von in Bran

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 21.05.1910
Umfang: 18
höheren Ortes eine Mißstimmung gegen den derzeitigen Ministerpräsidenten er zeugt. Ueber die 5 jüngste Audienz Graf Khuen-Hedervarys beim Thronfolger Erz herzog Franz Ferdinand, erfahren wir aus Budapest" yon oppositioneller 48er Seite folgende iüteressante Einzelheiten, die wir natürM mit allem Vorbehalte wieder geben: Der-Thronfolger empfing den Mi nisterpräsidenten sehr freundlich, richtete jedoch an ihn drei schwerwiegende Fragen, aus denen hervorgeht, daß der Thron folger über die bisher

verfolgte Politik des Ministerpräsidenten anderer Meinung ist, als Graf Khuen selbst. Die erste Frage lautete dahin, wie es komme, daß Graf Khuen die stürmische Agitation des Grafen Tisza gegen das allgemeine Wahlrecht dulde, hiedurch den Verdacht errege, daß er es mit dem allgemeinen Wahlrechte nicht aufrichtig meine, obgleich Graf Khuen-Hederoary sich dem Throne gegenüber auf den Standpunkt des allge meinen Wahlrechtes gestellt und diesen Standpunkt auch in seinem im Abgeord- netenhause entwickelten

Regierungsplan Ausdruck gegeben habe? Graf Khuen konnte natürlich diese Frage nicht klar und befriedigend beantworten. — 2 . Frage: Wie kommt es, daß gerade die wertvolleren Elemente der früheren Ver fassungspartei sich der Regierungspartei nicht anschlossen und daß die ebenfalls ausgleichstreue-Volkspartei sich veranlaßt sieht, der Regierung gegenüber in ent schiedener Opposition zu verharren, nach dem Graf Khuen der Krone gegenüber es sich zur Pflicht machte, behufs Festi gung der Ausgleichspolitik

alle 67er Elemente zu rallieren; wie kommt eS auch, daß diese beiden 67er Gruppen in sozusagen allen Wahlbezirken auf das hef tigste bekämpft werden und die Regierung nur von den altliberalen Elementen unterstützt wird? Auch dieser Frage folgte verlegenes Schweigen. — 3. Frage: Wie kommt es, daß Graf Khuen die in Beziehung auf den Ausgleich ver läßliche Nationalitätengruppe in den ersten Tagen seiner Amtstätigkeit mit schönen Worten hinhiclt und sie jetzt scharf be kämpft ? Da Khuen auch diese Frage

nicht zu beantworten vermochte, wurde er von dem Thronfolger mit der Be merkung entlassen, daß die derzeitige Po litik und Wahltaktik der Regierung an allerkompetentester Stelle kein Vertrauen einzuflößen vermöge, daß also eine gründ liche Wendung in dieser Hinsicht dringend zu raten sei. Die Wirkung dieser Audienz zeigte sich augenblicklich. Graf Tisza hat nun mehr sein Toben gegen das allgemeine Wahlrecht eingestellt und sowohl er in Aranyoswaroth, als der Kultusminister Graf Johann Zichy in Fünfkirchen, fanden

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 23.05.1867
Umfang: 10
« Präsidenten des Herrenhauses zu ernennen. Mir ist die ehrenvolle Aufgabe zu Theil geworden, diese beiden Herren in der von Sr. Majestät ihnen verliehenen Eigenschaft dem höhen Hause vorzustellen. Graf Kuef stein ist am Erscheinen verhindert; ich ersucheSe.Dnrchl. den Fürsten AnerSperg als Präsident dieses h/HauseS seinen Platz cinzunehmen und sein Amt anzutreten. Präsident Fürst Carlos Auersperg: „Hohe Ver sammlung I Se. Majestät unser allergnädigster Kaiser geruhicn mich für diese NcichSrnthS-Sesston

erfolgt die Angelobung der neu eingetretenen Mitglieder. — Sitzordnung der Mitglieder des Her renhauses. (Von der Linken zur Rechten zu.) Auf der Linken. I .Bank: Kardinal Rauscher, Kardinal Fürst Schtvarzenberg. — II. Bank: Fürst- Erzbischof Gollmayer. Fürst-Erzbifchof Tarnoezy. Erz- bifchof Maupas, Erzbifchof Wierzchleyski. — III Bank: Graf Wrbna, Ritter v. Schmerling, Baron Rothschild, Pros. ArndtS, Fürstbischof Förster. Fürstbischof Ricca- böna, Erzbischof Litwinowitz, Erzbischof Szymonowitz

. — IV. Bank: Baron Münch-Bellinghaufen, Hosrath Grill- parzer, Graf Harlig, Graf Porcia, Fürstbischof Ste- piichnrgg, Fürstbischof Gaffer^ Fürstbischof Wie,y. Fürstbischof Landgraf Fürstenbcrg. — V.Bank: Bischof Hackmann, Dr. Nitler v. Miklosich, Graf Meezery, Baron Hock, Baron WüllerStorf, FZM. Baron Prvkesch- Osten, Graf Wickenburg, Graf Anton Auersperg. — VI. Bank: Graf NadaSdy, Graf Mereandin. Karajan, Ritter v. Hasner, FML. Baron Gablenz, Graf Confo- lati, Baron Dobblhof. Im Centrum. (Die erste Bank

des Centrums und der Rechten wurde bisher von Ihren kaiserlichen Hoheiten den Herren Erzherzogen eingenommen.) — II. Bank: Graf Leo Thun, Graf Ezernin, Graf Harrach, Fürst Lobkowitz, Graf Schaffgolfche, Fürst Hugo Salm. — III. Bank: Superindrntent Hanfe, Graf Schönborn, Graf Bonguoy, Graf Brandis, Fürst Windifchgrätz, Graf Blome, FM. Baron Heß. — IV. Bank: Graf Herberstkin, Graf StarzenSki, Fürst SanguSzko, Graf Potocki, Graf Lanckoronöki, Fürst 'sapieha, Fürst Jablonowsky, Baron Beyer. — V. Bank: Baron

Resti-Ferrari, Fürst Czartoryski, Baron Wässilko- Serrek, Graf Eoronini, FZM. v. Benedek, G. d^ C. Graf Haller. — VI. Van? unbesetzt. Auf der- Rechte». II. Bank: G. d. C. Fürst Franz Liechtenstein, Fürst Adolf Schwarzenberg, Fürst Carl Liechtenstein, Fürst Paar, Prinz Schaumburg- Lippe, Fürst Schönburg, Fürst Johann Liechtenstein, Fürst von Fürstenberg. — III. Bank: Baron Lichtensels, Baron Kraus,BaronWerner, R.v.Pipitz, FürstEolloredo, Fürst Khevmhüller, Fürst Rohau, Fürst Vineenz Carl Auersperg

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 13.01.1915
Umfang: 8
. — Ein Zeppelin über Calais. — Englische Niederlage in Ostafrika. Oie Rechnung des Grafen Mfza. e Die Neujahrsrede, die Graf Tisza im Schoße der Arbeitspartei in Ungarn gehalten hat, wird in der gesamten Presse auf das lebhafteste erörtert und kom mentiert. Schon darin allein drückt sich die Tatsache aus, welche Wichtigkeit man ihr allenthalben beimißt. In Zeiten, wie es die jetzigen sind, können innerpoli tische Fragen schwer auf besondere Beachtung rechnen. Das ganze Sinnen und Denken der Allgemeinheit

wird jetzt von ganz anderen wichtigeren und folgenschwereren Sorgen beherrscht. Es fehlt uns die Lust, dem partei politischen Gezänke besondere Aufmerksamkeit zu leihen. Am meisten erscheint diese Unlust, sich mit innerpoliti schen Angelegenheiten zu beschäftigen, unseren Grafen Stürgkh ergriffen zu haben. Er scheint geradezu in einen Dornröschenschlummer versunken zu sein. Seine Schweigtechnik ist dergestalt ausgebildet, daß manche, so wie z. B. die „Reichspost" es ganz vergessen, daß ein Graf Stürgkh

unser Ministerpräsident ist, denn sonst könnte sie unmöglich von „unserem Tisza" schrei ben. Mag sein, daß Graf Stürgkh der Anschauung huldigt, sein ungarischer Kollege Graf Tisza besorge im übertragenen Wirkungskreis unsere Angelegenheit in einer so ausgezeichneten und vorzüglichen Weise, daß er ruhig sein bisheriges beschauliches Leben fortsetzen kann. Nun, es tut uns sehr leid, da etwas anderer Meinung sein zu müssen. Wir haben schon in frü heren Zeiten zu wiederholten Malen gegen die von Seiten des Grafen Stürgkh

an den Tag gelegte Be quemlichkeit, die ihn, um nur ein Beispiel anzuführen, bis heute hinderte, das Parlament einzuberufen. Stel lung nehmen müffen. Heute gefällt sie uns noch we niger, insbesondere, nachdem Graf Tisza eine Rechnung präsentierte, die uns in Oesterreich unmöglich ganz gleichgültig sein kann. Graf Tisza hat von den Verdiensten der ungarischen Nation in dem jetzigen Kriege gesprochen. Gut! Dies ist sein Recht. Wir in Oesterreich sind wahrlich die allerletzten, die ein Verlangen darnach

tragen, die Ver dienste und Opfer, die von Seite der ungarischen Na tion gebracht, zu schmälern oder zu verkleinern. Im Gegenteil, wir erkennen gerne den Helden- und Opfer mut der Söhne der ritterlichen ungarischen Nation an. Was uns aber befremdete, sehr befremdete, war der Umstand, daß Graf Tisza nur von den Ver diensten der Ungarn sprach, die Leistungen der österreichischen Völker aber mit keinem einzigen Worte erwähnte. Man braucht uns deshalb nicht der Anmaßung und des Hochmutes be schuldigen

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 24.05.1917
Umfang: 4
. Ihre Majestäten sind heute um 8 Uhr vormittags mit der Ostbahn nach Gyöngyös, der durch eine Brandkatastrophe schwer heimgesuchten Stadt äbereist. ^ j L > ’ _ ,. , , KB- Bud apest, 23. Mai. (Ung. Büro.) Der Hoszug, mit dem Ihre Majestäten die Reise nach Gyöngyös unternahmen, traf um 1 Uhr 45 Min. in der Station Ferencz-Varos ein. Kurz vor 1 Uhr erschien Ministerpräsident Graf Tisza und bestieg den Salonwagen. Infolge der Reise Ihrer Majestäten nach Gyöngyös ist die für heüte geplant gewesene Audienz

sehr ungünstig ist, ist es vorläufig unmöglich, das Feuer zu löschen. eine RrarMalättlSphe in Amerika Atlanta (Georgia), 22. Mai. Im Geschäftsviertel brach ein Schadenfeuer aus, das sich auf ändere Stadtteile ausdehnte. Schätzungsweise sind hundert 5) ä u s e r b l o ck s zerstört worden. Ter Schaden beläuft sich vermutlich auf Mehrere Millionen Dollar. , Letzte Nachrichten. Die ungarische Regierungskrise. (Bon unserem Wiener Korrespondenten.) Wien, 23. Mai. Wie bereits bekannt, hat Graf Tisza dem Kaiser

die Gesamtdemission' des Kabinetts unterbreitet. Als Nachfolger soll Gras Bela Serenyi in Aussicht genommen sein. Graf Serenyi war Acker bauminister im Kabinett Khuen-Hedervary. Ferner werben noch als eventuelle Nachfolger des Grafen Tisza der ehe malige Ministerpräsident 'Graf Khuen-Hedervary, Ladislaus Beöthy und Graf Johann Zichy genannt. Alle diese Namen sind natürlich einstweilen nur Kombi nationen. Tie Ministerkrise ist infolge der Wahlrechtsfrage ent standen. Graf Tisza will zwar die Stimmberechtigung

der industriellen Arbeiter erweitern, im übrigen aber an der Wahlrechtsordnung des Jahres 1913 unbedingt festhalten. In oppositionellen Kreisen verlautet auch, daß sich zwi schen bem Ministerpräsidenten und anderen maßgebenden Faktoren des Reiches bedeutende Meinungsverschieden heiten "in wichtigen Fragen ergeben haben, die nach dem Friedensschluß zur Lösung gelangen werden. In oppositionellen Kreisen ist man der Ansicht, daß Graf Tisza in der jetzigen Krise unterliegen wird. Es wird aber auch behauptet

, daß Graf Tisza die Schwierigkeiten der Wahlrechtsfrage nur deshalb vorschiebt, weil er das Gefühl hat, daß seine Stellung wegen anderer Fragen unhaltbar geworden sei und er lieber über die Wahlrechts frage stürzen wolle. Tie Gerüchte über seine eventuelle Auflösung des unga rischen Abgeordnetenhauses werden als nicht zutreffend bezeichnet, da bei der Regierung nichl die Absicht besteht, vor Ende des Krieges das Parlament aufzulösen. Nie vemiMon angenommen. Budapest, 23. Mai. Das ungarische Telegraph

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 12.03.1892
Umfang: 8
, 2. Schriftführer. Sterzing, den 2. März 1892. Am 7. ds. ist gerade ein Vierteljahrhundert ver flossen, seitdem der gegenwärtige Chef des Ministeriums, Graf Taaffe zum ersten Male Minister wurde. Seit dem 8. Jänner 1867 Statthalter von Oberösterreich, wurde Graf Taaffe am 1. März desselben Jahres Geheimrath und, nachdem eine kaiserliche Entschließung das am 20. Oktober 1860 aufgelöste Ministerium des Innern wieder hergestellt hatte, am 7. März 1867 zum Minister und Leiter des Ministeriums des Innern im Kabinet

Beust ernannt. Er behielt das Amt bis zum 30. Dezember 1867, an welchem Tage er zum „Minister der Landesvertheidigung und öffent lichen Sicherheit" im Kabinet Auersperg ernannt wurde. Nach dem Rücktritte des Fürsten Carlos Auersperg (26. September 1868) wurde er Minister präsident, was er bis zum Rücktritte eines Theiles des Bürgerministeriums am 15. Jänner 1870 blieb. Am 12. April desselben Jahres aber trat Graf Taaffe schon wieder ins Amt, und zwar wieder als Minister des Innern

Ritsche wird an genommen und die Wahl des Ausschusses am Schlüsse der Sitzung vorgenommen. Abg. Dr. R. v. Graf berichtet namens des Landesausschusses über die im Dezember stattgefundenen Ergänzungswahlen. Die Wahl sämmtlicher 24 neugewählten Abgeordneten wird anstandslos anerkannt und die anwesenden Herren: Rektor Magnifikus, Dr. v. Zallinger, die Freiherren Karl v. Unterrichter, Georg v. Eyrl, und Anton v. Longo, und Herr Alois v. Mackowitz leisten sofort das Handgelöbniß. Das Haus schreitet

nun zur Wahl der verschie denen Ausschüsse. Es wurden gewählt: 1. in den Ausschuß zur Vorberathung der Regierungsvorlage betreffend das Grundbuch und Höferecht: Baron Biegeleben, I. A. Geiger, Dr. v. Grabmayr, Dr. v. Hepperger, Graf Melchiori, Dr. v. Riccabona *orruu;ung vrr ~ tftt'greTungsbürtoge'' -vrrrdsfl4ick"'AoM derung einiger Punkte der Lan d esvertheidi- gungsordnung: Dr. Florian Blaas, Ludwig Schumacher, Dr. v. Hellrigl, Johann Klotz, Franz Stadler von Gstirner, Dr. Wackernell, Kirchberger

und Zelger. 3. In den Redaktions-Ausschuß: Baron Eyrl, Kirchberger, Alois v. Mackowitz, Dechant Ritsche, Dechant Rauch, Baron Sternbach, Graf Sternberg und Probst Walter. 4. In den Budget- Ausschuß: I. A. Geiger, Dechant Glatz, Dr. v. Grabmayr, Dr. v. Graf, Dr. v. Hellrigl, Dr. v. Hepperger, Dechant Schenk, Ludwig Schumacher, Pfarrer Stander und Dr. Wackernell. 5. In den Petitions-Ausschuß: v. Aufschnaitter, Euchta, „Du wirst jetzt g'scheidt sein, Mali," sagte die Blindgruberin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.12.1915
Umfang: 8
. Das ungarische Abgeordnetenhaus trat am ver flossenen Dienstag in die sogenannte politische De batte ein, die sich an die Erklärungen des Minister präsidenten Grafen Tisza 511 m Budgetprovisorium knüpfte. Zuerst sprach Gras Karolyi von der Unab- hüngigkeitspartei, dann Andrassy für die Verfas sungspartei und hernach Rakovsty für die Volks partei. Den Rednern entgegnete dann Gras Tisza. Aus den beachtenswerten Ausführungen der Redner heben wir hervor: Graf Michael Karolyi sprach der Regierung

. Man brauche nicht zu befürchten, daß der Feind dies als ein Zeichen von Schwäche ansehen würde, im Gegenteil, es sei eine Offenbarung der Stärke. Graf A n d r a s s y erörterte die Möglichkeit eines Friedensschlusses. Er sagte, es ist menschliche Pflicht, den Frieden in jenem Augenblicke zu schließen, in dem es möglich ist. Ich bin vollkommen überzeugt, daß wir imstande sind, den äußersten Widerstand unserer Feinde niederzuringen und den Krieg fort zusetzen, bis die Gegner gezwungen sind, um Frie

der auf der anderen Seite kein Anzeichen bemerke, daß derzeit ein Friedensschluß möglich wäre. Alle Zeichen weisen vielmehr darauf hin, daß unsere Gegner sich in das gegenwärtige Kriegsergebnis noch nicht gefügt haben und daß sie alles aufbieten, urn vielleicht dann doch das Kriegsglück zu wenden, und die Erklärungen des französischen Ministerpräsiden ten wie auch die Aeußerungen im englischen Unter hause bieten für einen Friedensschluß unter den ge gebenen Verhältnissen eine geringe Wahrscheinlich keit. — Graf

, aber gesetzlich. (Lebhafte Heiterkeit links.) Dieser Artikel erschien unbeanstandet in einer Wo chenschrift. Als eine Buvapester Zeitung diesen Ar tikel Nachdrucken wollte, sei dies von der Zensur verboten worden. (Lebhafte Heiterkeit links.) Graf Tisza polemisierte gegen die Vorredner und erklärte, was Graf Andrassy über den Frieden sagte, sei sehr richtig. Trotzdem bedaure der Mini sterpräsident, daß Graf Andrassy es gesagt habe; denn die Presse in Rom, Paris und London werde sagen, das ungarische

Abgeordnetenhaus trete nach drücklich für den Frieden ein und werde verschlvei- gen, daß Graf Andrassy sagte, der Kampf müsse bis zürn Aeußersten fortgesetzt werden. Objektiv seien die FriedenMedingungen ja vorhanden, aber nicht subjektiv. Der Ministerpräsident bezeichnete dann die Zen sur als ein notwendiges Nebel und sprach sich gegen eine Wahlreform aus, da er „es nicht für ratsam halte, sich unter der Einwirkung momentaner Stim mungen mit einer organischen Reform zu beschäfti gen und Fragen zu lösen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.09.1912
Umfang: 8
. Aus Trompeten, Ratschen, Automobiihuppen und Waldhörnern machte die Opposition einen Höllen spektakel. Tisza wollte mitten im Lärm den Steno graphen die Enunziationen diktieren, daß das könig liche Reskrikt über die Einberufung des Abgeordne tenhauses verlesen und zur Kenntnis genommen ist. Dieser Versuch entfachte von neuem den Lärm. Um 2 Uhr suspendierte Tisza von neuem die Sitzung. Während der Pause erfuhr die Opposition, daß Graf Tisza das kaiserliche Handschreiben als zur Kenntnis genommen erklärte

und zur Promulgie- rung an das Magnatenhaus überwies. Diese Mit teilung verbitterte die Opposition noch mehr, und als nach 2 Uhr die Sitzung des Abgeordnetenhauses wie der ausgenommen wurde, machte die Opposition auf den mitgebrachtcn Instrumenten einen Heidenspek takel. Dieser Lärm dauerte etwa eine Viertelstunde ununterbrochen an. Endlich erreichte der Lärm der artige Dimensionen, daß der Präsident Graf Tisza förmlich fluchtartig den Präsidentensitz verließ. Die Opposition begleitete den Abgang

der Automobilhuppen und vom Lärm der Ratschen begleitet wurde. Vizepräsident Beöthp wurde des Lärmes rascher überdrüssig als Graf Tisza und suspendierte um 3 Uhr die Sitzung auf 10 Minuten. Die' Opposition rüstete während der Pause zu einem neuen Attentat auf die Trommelfelle der im Saale Anwesenden. Da das Jagdhorn so kolossalen Erfolg gehabt hatte, wurde Ausschau nach neuen In strumenten gehalten. Man stürmte ein Jnstrumen- tengeschäft in der Nähe des Parlaments, von wo man immer neue Instrumente

in den Sitzungssaal brachte.' So kam man endlich bis zu den Tschi- nellen. Als Graf Tisza um halb 4 Uhr die Sitzung wieder eröffnete, wurde er mit einem vielstimmigem Jnstru- mentalkonzert und mit Gebrüll empfangen. Während Desider Polonpi mit unerhörter Vehe menz zwei Tschinellen aufeinander schlug, ertönte im Hintergrund des Saales das Lied: „Die von der Damenkapelle und die mit den Tschinellen." Die Opposition ist unerschöpflich in der Erfindung neuer Geräusche und brachte die Majorität zur Verzweif lung

und nahmen ihre Plätze ein. Die Bänke rechts waren fast leer. Nach einer Weile wurde die Losung ausgegeben, sich dem Hinausführen durch die Polizei zu wider setzen. Zu diesem Behufe nahmen die oppositionel len Abgeordneten in der Mitte des Saales Aufstel lung, nachdem sie den Tisch des Hauses beiseite ge schoben hatten. Nur Graf Julius Andrassy und die übrigen parteilosen 67er blieben auf ihren Plätzen. Zehn Minuten nach halb 4 Uhr betrat Polizei- Oberinspektor Pavlik mit einer Anzahl von Sicher

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Tiroler Post
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Seite 1 von 12
Datum: 19.01.1915
Umfang: 12
gemeldet: „Niemand hatte, so wird hier an unterrichteter Stelle betont, im jetzigen Augenblick an einen Ministerwechsel in Wien gedacht. Es war seit langem bekannt, daß Graf Berchtold amtsmüde sei, aber mit einem so plötz lichen unmittelbaren Rücktritt hatte niemand ge rechnet. Den Anlaß gaben nach außen hin die schon längere Zeit währenden Unstimmigkeiten mit dem Grafen Tisza — wie man ja eigentlich Feuilleton. Weihnachten im Felde. Lieber Freund? Heiliger Abend! Die schönste, rührendste Feier unseres

aus einem nahen Wäldchen einen knabenhohen Christbaum geholt; sein Stammende ward in die feste, gefrorene Erde des Schützengrabens gebohrt und einige Kerzellstummel an seine grünen Zweige geklebt; bald brach die frühe Nacht herein; der Himmel hing in,schwarzgrauen Wolkenschleiern und ein. kalter Sturmwind fegte brausend übers Land; vom fernen Osten her, drang ab und zu dumpfer Dmnor der Kanonen. schon lange weiß in eingeweihten Kreisen, daß nicht Graf Berchtold, sondern Graf Tisza der eigelltljchc Leiter

der äußeren Politik war. Mit gespielt haben auch, wirtschaftliche Fragen, ins besondere die Versorgung der Monarchie wäh rend des Krieges, in denen die beiden Staats männer nicht miteinander übereinstimmten. Am den einige Besprechungen statt, die aber ohne Ergebnis blieben. Es zeigte sich, daß die Kluft zwischen den beiden Staatsmännern einfach un überbrückbar war. Graf Berchtold überreichte darauf nochmals feine Demission, und so gerne man auch in diesen Zeiten einen Wechsel auf die sem ungeheuer

wichtigen und verantwortlichen Freiherr von Bunan Graf Berchtold Zum österreicftisdi'i/ngarischenMinistermchsel Neujährstüge war die Spannung zwischen Berch told und Tisza am größten und die Folge war, daß Graf Berchtold am 5. Jänner seine Demis sion überreichte. Es wurde versucht, diese Dif ferenzen beizulegen und zu diesem Zwecke fan- Wir machten uns alsbald an unsere schlichte Feier; ein Dutzend weißer/schimmernder Lichter prangte an dem schönen Baume; und darunter hatten wir unser Kommisbrot

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 19.01.1915
Umfang: 12
, im jetzigen ! Augenblick an einen Ministerwechsel in Wien gedacht. Es war seit.langem bekannt, daß Graf Berchtold amtsmüde sei, aber mit einem so plötz lichen unmittelbaren Rücktritt hatte nienmnd ge rechnet. Den Anlaß gaben nach außen hin die schon längere Zeit währenden Unstimmigkeiten mit dem Grafen Tisza — wie man ja eigentlich schon lange weiß in eingeweihte'n Kreisen, daß nicht Graf Berchtold, sondern Graf Tisza der eigentliche Leiter der äußeren Politik war. Mit gespielt haben auch wirtschaftliche

-Fragen,- ins besondere die Versorgung der Monarchie wäh rend des Krieges, in denen die beiden Staats männer nicht nstteinander übereinstimmten. Am Neujähtstage war die Spannung zwischen Berch told und Tisza am größten und die Folge war, daß Graf Berchtold am 5. Jänner seine Demis sion überreichte. Es wurde versucht, diese Dif ferenzen beizulegen und zu diesem Zwecke fan den einige Besprechungen statt, die aber ohne Ergebnis blieben. Es zeigte sich, daß die Kluft Zwischen den beiden Staatsmännern

einfach un überbrückbar war. Graf Berchtold überreichte daraus nochmals seine Demission, und so gerne man auch in diesen Zeiten einen Wechsel auf die sem ungeheuer wichtigen und verantwortlichen Posten vermieden hätte, so war es doch klar, daß eine Aendernng eintreten müsse, und die Demission wurde diesmal angenommen. Selbst verständlich ist in der Hauptsache entscheidend für die Demission der Krieg und die ganze augen- Freiherr von Bur fort Graf Berchtold Zum asterriichisch

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Tiroler Post
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Seite 10 von 14
Datum: 21.05.1915
Umfang: 14
bedeuten. Graf Apponyi verlangt, daß die Kosten der Jnvalidenversorgung in das gemein same Budget ausgenommen werden sollen, da Un garn zur gemeinsamen Verteidigung die größten Lasten auf sich genommen habe. Und der Mini sterpräsident hat sich beeilt, dem Führer der Op position darin zuzustimmen, daß die Versorgung der Invaliden eine gemeinsame Ausgabe.^bedeute, da sie eng mit den Kriegskosten Zusammenhänge. Es sei also natürlich, daß diese Kosten auch im Wege der gemeinsamen Ausgaben zu ordnen seien

der Armee und des Wirtschaftsgebietes für alle absehbaren Zeiten allen Anfechtungen entrückt bleibe. Differenzen in der Auffassung des wirtschaft lichen Verhältnisses zwischen Oesterreich und Un garn sind auch schon bezüglich des geeigneten Zeit punktes ber (Erneuerung des Ausglei- ch.e s ausgetaucht. Während der Abgeordnete Szte- renhi der Ansicht ist, daß diese Frage noch vor dem Friedensschlüsse gelöst werden muß, ist Graf Batthany für eine Politik der freien Hand und betont nur schon

. Die Kriegstagung des ungari schen Reichstages. In den letzten. Debatten des ungarischen ^Reichstages wurden mehrere interessante Stim men in bezug auf unser Verhältnis zur anderen Reichshälfte laut, welche wert sind, festgehalten zu werden. Der frühere Staatssekretär Szterenyi, Abgeordnete der Unabhängigkeitspartei und nicht zuletzt Ministerpräsident Graf Tisza waren es, die Fragen wirtschaftlicher und Politischer Natur be sprachen, welche das Verhältnis beider Reichshälf- cken betreffen

so eine unerwünschte Bestätigung der alten Erfahrung, daß in der Auffassung des Verhält nisses zwischen beiden Reichshälften Majorität und Opposition sich nur taktisch, aber nicht grundsätz lich unterscheiden. Graf Apponyi hat es überdies für notwendig befunden, zu erklären, eine politische Debatte sei notwendig, damit in den weiten Krei sen der Bevölkerung kein Zweifel darüber bestehe, daß die Unabhängigkeitspartei nicht nur unerschüt terlich an ihrem Programm festhalte, sondern sie, eben'gestützt

? — vom einem Grafen Elimar Liljen ström." „Ah —! Der distinguierte junge Mann, der immer in der rechten Proszeniumsloge sitzt, dich mit den Augen verschlingt und dich fast jeden Abend mit roten Kameliensträußen bombar diert?" „Ich weiß wirklich nicht ... ich habe kein Interesse für diese Sorte Menschen." „Aber wenn der Graf dich heiraten will — das ist doch etwas anderes! . . . Was schreibt er denn?" „Er trägt mir Hand und Vermögen an. Von Liebe steht nichts darin. Wie komisch!" Doch Arabella schien die Sache gar

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 10 von 12
Datum: 22.05.1915
Umfang: 12
Szterenyi, Abgeordnete der Unabhängigkeitspartei und nicht zuletzt Ministerpräsident Graf Tisza waren es, die Fragen wirtschaftlicher und politischer Natur be sprachen, welche das Verhältnis beider Reichshälf ten betreffen. So sehr nun auch in Oesterreich die Auffassung des Grafen Tisza geteilt wird, welche dahin geht, daß es zu den Pflichten und Aufgaben einer seriösen Politik gehört, die Annäherung der Herzen diesseits und jenseits der Leitha zu pfle gen, selbst um den Preis von Opfern, scheint

auch die Ueberzeugung des Grafen Tisza. Freilich bemerkt er, daß er den verdienten Lohn nicht auf staatsrechtlichem Gebiete, fondern auf anderen Gebieten, auf dem Gebiete des Prak tischen, des Machteinflufses, suche. Man erhält im Kriege so eine unerwünschte Bestätigung der alten Erfahrung, daß in der Auffassung des Verhält nisses zwischen beiden Reichshälften Majorität und Opposition sich nur taktisch, aber nicht grundsätz lich unterscheiden. Graf Apponyi hat es überdies für notwendig befunden, zu erklären

es sein.?" in Oesterreich keine Diskussion. In Oesterreich hat dieser Krieg gelehrt, daß der Ausbau der Gemein samkeit mit allen Mitteln anzustreben ist und daß die Wünsche der Unabhängigkeitspartei deshalb erst nach diesem Kriege nach den Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit noch ganz anders zu be kämpfen sind, als vorher. Merkwürdigerweise wird aber derselbe Graf Apponyi auf einmal zum Anhänger der Gemeinsamkeit, wenn es sich um Fragen handelt, die eine materielle Belastung Un garns bedeuten. Graf Apponyi verlangt

für alle absehbaren Zeiten allen Anfechtungen entrückt bleibe. Differenzen in der Auffassung des wirtschaft lichen Verhältnisses zwischen Oesterreich und Un garn sind auch schon bezüglich des geeigneten Zeit punktes der Erneuerung des Ausglei ches ausgetaucht. Während der Abgeordnete Szte- renyi der Ansicht ist, daß diese Frage noch vor dem Friedensschlüsse gelöst werden muß, ist Graf Batthany für eine Politik der freien Hand und betont nur schon jetzt, daß die selbständige ungari sche Bank errichtet werden muß

? — vom einem Grafen Elimar Liljen ström." „Ah —! Der distinguierte junge Mann, der immer in der rechten Proszeniumsloge sitzt, dich mit den Augen verschlingt und dich fast jeden Abend mit “ roten Kameliensträußen bombar diert?" „Ich weiß wirklich nicht . .. . ich habe kein Interesse für diese Sorte. Menschen." „Aber wenn der Graf dich heiraten will — das ist doch etwas anderes! . . . Was schreibt er denn?" „Er trägt mir Hand und Vermögen an. Von Liebe steht nichts darin. Wie komisch!" - zu sprechen, zeigt

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 31.12.1916
Umfang: 16
zu fördern, soweit sie es imstande fei. Nrue Minister. Nach Ueberwindung Zahlreicher Schwierigkeiten ist nun die Neubildung des Ministeriums gelun gen. An der Spitze desselben steht nicht, wie man erwarten mochte, Tr. Spitzmüller, dem der Kaiser, wie wir letztesmal berichteten, die Neu bildung des Ministeriums anvertraut hatte, son dern der Graf Heinrich Clam-Martinic, der im Ministerium Koerber Ackerbauminister war. Ihm zur Seite stehen: Freiherr von Handel als Mi- nistev des Innern, Dr. Spitzmüller

. I an Stelle des bisherigen, Baron Durian, bestellt l hat. Graf Czernin ist erst 44 Jahre alt und war seit 1913 österreichischer Gesandter (Vertreter) in Rumänien. Da er ein strammer Oesterreicher j ist, waren ihm manche ungarische Magnaten wie i Apponyi nicht sonderlich grün. Er hat aber seine - Sache, wie es sich jetzt herausstellt, derart gut: gemacht, daß ihn selbst Gras Tisza in offener Parlamentssitzung herausstreichen mußte. Er i konnte zwar das Abschwenken Rumäniens nicht | verhindern, obwohl

noch sein Vorgänger Graf Vilinski sich besonders'' ausgezeichnet. Doch der Krieg hat manchen die Augen aufgetan. Außenminister war er seit an fangs 1615. Sein Vorgänger Graf Berchtold konnte sich nämlich nicht entschließen, denWelschen Gebietsabtretungen anzubieten, um ihre Neutra- lität zu erkaufem Durian entschloß sich dazu. Genützt hat es ja nichts, wohl aber wurde der Kriegsausbruch vielleicht um ein vaar Monate hinausgeschoben. Die Geschichte hätte aber auch können fehlgehen, wenn die Welschen das An gebot

angenommen hätten und, wie es den Wel schen schon zuzumuten ist, uns darnach trotzdem den Krieg erklärt hätten, dann hätten wir den Feind schon qleicfi mitten im Lande gehabt.. Mit Rumänien bat sich Burian aus wiche Anforde« rungen nicht mehr eingelassen, allerdings han delte es sich dabei um ungarisches Gehiet, und das ist „Heilige Erde", sagt Graf Avvonvi, von der kein zollbreit verloren gehen darf. Der Vorgän ger Burians als gemeinsamer Finanzmimfter für die kurze Zeit eines Monats war Prinz Kon- rad

ibn nun zum Oberftbo'- f meifter gemacht: zweiter ift der ab^enannte Grat : Berchtold; das sind die geheimsten Ratgeber des I Kaisers. Bemerken wollen Vmr noch, daß Graf; Elam-Martinic. der neue MinisternMident. und - Graf Ezernin. der neue Außenminister, mit dem s">'marheten Thronwlaetz wbr befteimdet waren, f Wie man siebt, weiß sich neue Kaiser seine : Lente nt wählen und die Zügel der Reaiemmg ; mit kräftiger Hcmd nt führen. Gats erhalte, Gott beschütze unfern Kaiser, unser Land!

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 04.11.1903
Umfang: 8
der unselige Jammerminister Graf Khuen-Hedervary matt gesetzt wurde, es folgte der Sturm in der Ma- gyaremberpresse, es folgten die zahllosen Audienzen all der braven ungarischen Ratgeber der Krone, es folgten die Steuerverweigerungen — alles half nichts, die Krone blieb fest. Da spielten die verzweifelten Häuptlinge der königlich ungarischen Reoolutions- und Regierungs partei ihren letzten Trumpf aus: sie bildeten einen neungliederigen Revolutionsausschuß und stellten ihr berüchtigtes Militärprogramm

auf, welchem nichts zur Charakterisierung fehlte als etwa die Unterschrift des Herrn Barabas. Mit diesem Pro gramm gingen die Edelsten der edeln magyarischen Clique nach Wien in die Hofburg revolvern. Und der 26. Oktober brachte ein ungarisches Ministerium Graf Tis za. Nicht aufs I-Tüpfelchen genau durfte der von der Krone mit der Kabinetts bildung betraute Graf das Neunerprogramm zu seinem Regierungsprogramme machen; aber seine „Modifika tionen" sind weniger eine Abänderung des Neuner programmes als ein W i d e r r u f des Armee

mit der Re gierung Ungarns betraut wurde. Das ist die Be deutung des 26. Oktober 1903 für die heute noch „österreichisch-ungarische" Monarchie. Graf Apponyi, der Arrangeur des Komplotts, hat in der Sitzung der ungarischen Regierungspartei, in welcher Graf Tisza sein Programm darlegte, offen erklärt: dieses Programm sei der Same, den er, Apponyi, ausgestreut; nur der von der Krone er nannte Fahnenträger der Idee heiße Tisza, die Idee selbst aber sei seine, Apponyis, Idee. — Es ist richtig, Graf Apponyi

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Tiroler Post
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Seite 2 von 20
Datum: 22.01.1904
Umfang: 20
. Denn daß wir beschließen, auf jedes Mitreden zu verzichten, während die Ungarn das eine Zugeständnis nach dem andern herauszupressen wissen, ist tatsächlich mehr als überflüssig. Ungarischer Reichstag. Endlich wieder etwas Neues aus Ungarn. Minister präsident Graf Tisza und Graf Apponyi sind an einander geraten. Graf Tisza, dem es gelungen war, einige nicht zu verachtende nationale Vorteile zu erringen, welche ihn in den Stand setzten, dem j größten Teil der Obstruktion den Mund zu stopfen

, ! hatte die Unvorsichtigkeit begangen, den Vermittler! dieser Errungenschaften, Reichskriegsminister v.Pitreich, I zu loben. Das war nicht klug, denn Graf Apponyi! stand sofort auf und bezeichnete die österreichfreund- i liche Haltung des Ministerpräsidenten als Schwäches und wollte daraus den Schluß ziehen, daß Graf - ! Tisza für die Durchführung der Konzessionen keine \ Gewähr zu bieten vermöge. Er, Graf Apponyi, \ werde darüber wachen, daß von den errungenen Vor teilen auch nicht der geringste Vorteil preisgegeben

werde. Diese Sprache des Grafen Apponyi ruft ein wenig Erstaunen hervor, da man nicht recht zu er sehen vermag, welchen Anlaß er hiezu hätte. Graf Tisza ist selbst am meisten darauf bedacht, für Ungarn ) so viel als nur immer möglich zu erringen. Aber j auch von Oesterreich aus ist keine Gefahr vorhanden, ) welche geeignet wäre, das nationale Ungarn zu den \ Waffen zu rufen, Delegierter Derschatta hat aller-! dings die Armeefrage in Form einer Resolution be-j rührt, aber diese bedeutet keinen Vorteil

vermag nur durch Wahl schwindel mehr im dritten Wahlkörper zu siegen, das weiß heute jeder Kenner Triests. Ein vernünftiger Minister! Im deutschen Reichstag erklärte Staatssekretär Graf Posadowsky in Beantwortung einer Jnter- - pellation, daß man einen Anspruch auf obligatorische ’ Jnvaliditätsverstcherung wie den Handwerkern, so auch den Bauern, Künstlern und Gelehrten, über- Haupt allen Staatsbürgern, deren Einkommen eine gewisse Höhe nicht übersteige, nicht verweigern könne. Man könne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.06.1918
Umfang: 4
, das die Exportinteressen seiner Industrie dem Prosit der Großgrundbesitzer opfert und sich durch die Abschließung aus allen Seiten Feinde züchtet: das ist das Mitteleuropa, das der Gewaltige des ungarischen Abgeordnetenhauses, Graf Stephan Tis za, anstrebt! Mit geradezu herzerfrischender Offenheit erklärte der Mann in der gestrigen Sitzung, mit dem Wirtschaftsbündnis müßten „für die ungarische Landwirtschaft jene Schutzzölle sichergestellt werden, welche die Sicherheit bieten, daß wir (die ungarischen Land wirte

be zahlen müssen! Damit diese Preise sich leicht be haupten, fordert Graf Tisza, daß dem Mittel europäischen Wirtschaftsbund nur so viel Gebiete angeschlossen werden dürfen, daß dieser ein E in such rsland bleibt. Die im Wirtschaftsgebiete erzeugten Lebensmittel müssen hinter der Nachfrage zu rückbleiben. Die einge führten Lebensmittel werden dann durch enorme Zölle weit über den Weltmarktspreis hinausge schraubt, und zu diesen künstlich hervorgerufenen Preisen der eingeführten Lebensmittel

wollen dann die Agrarier ihre Produkte verkaufen. Graf Tisza lehnt deshalb den Anschluß Rumäniens an Mittel europa rundweg ab, denn dann könnte die Produk tion bereits die Nachfrage decken und die Zölle hät ten nicht mehr die Funktion, die bei uns erzeugten Lebensmittel tveit über den Weltmarktspreis hin- auszuschrauben; damit das Beuterecht der ungari schen und aller übrigen Großgrundbesitzer nie er schüttert werden kann, verlangt Graf Tisza für das ungarische Parlament (das ein Adelsparlament bleiben

soll, die Wahlreform wird schon darnach ge macht!) das Vetorecht gegen jeden neuen Anschluß an den mitteleuropäischen Wirtschaftsbund! Für- wahr ein feiner Plan: die Millionen Konsumenten wehrlos den Agrariern Ungarns, Oesterreichs und Deutschlands auszuliefern. Graf Tisza vertritt mit aller Rücksichtslosigkeit die Interessen der von ihm vertretenen Adelsklasse. Mitteleuropa wird nach ihm sein, wenn es das wird, was vor dem Krieg Oesterreich war: ein Gebiet, in welchem der Lebensmittelwucher blüht

, oder es wird nicht sein! Hervorzuheben ist, daß der ungarische Ministerprä sident auf die Rede des Grasen Tisza in sehr zu stimmender Weise antwortete, und bei dem Ein fluß, den Graf Tisza hat, ist es nur zu wahrschein lich, daß sich seine Auffassung in den Kreisen der Machthaber Oesterreich-Ungarns durchsetzt, zumal irt diesen ohnehin Strömungen vorherrschen, die mit den Anschauungen des Grafen Tisza überein- stimmen. Die Großgrundbesitzer bei uns und in Deutschland werden natürlich die Ankündigung des Grafen Tisza mit lautem

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1865
Umfang: 6
Nitter v., in Kältern. NoSmini Josef v., in Novereto. Salvador! Angelo Baron, in Trient. Salvadori Johann Baron, in Trient. Salvadori Jakob v., in Mori. Salvadori Angelo v., in Mori. Salvadori Walentin Baron, in Trient. Salvotti Anton Baron, k. k. geh. Rath, in Trient. Saracini Leonhard Graf, in Trient. Sardagna v., Michael in Trient, und Jgnaz in Riva. Sardagna Franz v., in Venedig. Sardagna Anton Graf, in Trient. S arnt he in Ludwig Graf, in Bozen. Sarnrhein Anna Gräfin, geb. v. Menz, in Bozen

. Schafs er Leonhard v., in Kältern. Semlrokh Johann Baptist, in Bozen. Seiffertitz Gebhard Freiherr, in Siebeneich. Sizzo, die Grafen Dominikuö in Trient, und Franz, k. k. Adjunkt in Novereto. Sizzo Peter Graf, in Trient. Sizzo Eduard Graf, k. k. Kämmerer, in Trient. Sizzo Heinrich Graf, k. k.Kämmerer, inTrient. S lu cca-Lazzaro v., in Trient. Spaur Josef Graf, in Flavon. Spaur Wilhelm Graf in Valör, Bez. Cles. Spaur, die Grafen Johann in Welschmetz, und Carl, Gerichtsadjunkt in Bozen. Spaur Paris

Graf, k. k. Penf. «statthalterei- Sekretär in Valör. Stanchina Josef Nitter v., in Livo. Sternbach Ferdinand Baron, zu Triesch in Mähren. Stern bach Leopold Baron, in Innsbruck. Stcrnbach Ferdinand Baron, in Mühlau. Sternbach Johann Baron, in Bruneck. Stolz Johann v., in Sterzing. Tacchi Emil v., Heinrich uud Cesar, iu No vereto. Taddei Josef Dr. v., iu Mal«. Tartarotti Josef v., in Novereto. Taxis Alexander Baron, in Trient. Terlago Nobert Gras v., in Terlago. Thavonati Dr. AloiS

v., k. k. Bezirksarzt, in Bruueck. Thun-Sardagna Franz Graf, in Padua. Thnn Emauel Graf, in Trient. Thun MathänS Graf, in Trient. Thurn-Taxis Josef Graf, Obersthof- und General-Oberst-Erbland-Postmeister zu Tirol, zu Neuhaus in Obervsterreich. Trapp Ludwig Graf, in Innsbruck. Trapp Oswald Graf, k. k. Statthalterei-Sekrc- tär, iu Innsbruck. Trautmansdorf Josef Graf, Rittmeister in der Armee, im Schlöffe Neuberg bei Meran. Trentini Sigmund Baron, in Trient. Trentini Christof Baron, in Trient. Triangi Anton Graf

, in Trient. Troyer Felix v., in Biers zu VerdingS, Be zirk Klausen. Unterrichter Carl Baron, d. z. in Brixen. Unterrichter Otto Baron, in Soll, Bezirk Kältern. Balentini Johann v., in Calliano. VeScovi Josef v., in Dcutschmetz. Vilas Anton v., in Neumarkt. Vilaö Michael Dr. v., in Bill, Bezirk Neu markt. Vintler Karl v., in Meran. Welsberg Eugen Graf, k. k. Rittmeister in Pension, zu Fiera, Bezirk Primicro. 193. WelSberg Karl Graf, geh. Nath und jubil. 124. 125. 126. 127. 123. 129. 130. 131. 132. 133

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.09.1916
Umfang: 8
Abgeordnetenhaus. Die gestrige Sitzung. — Begründung der Interpel lationen. lieber die gestrige Sitzung des ungarischen Abge ordnetenhauses erhalten wir folgenden, für die österreichische Oeffentlichkeit sehr gekürzten Bericht, der die Reden der Oppositionsführer nur andeu tungsweise wi^ergibt: ti . - Sie Sitzung. Der Antrag Andrassy ans Einberufung der Delga- tionen. Budap est, 6. Sept. Nach der Abstimmung über die Steuergesetze 'begründete der Abg. Graf Andrassy seinen Antrag ans die Einberufung

der Delegationen (die Rede Andraffys wird vom Korr.-Büro auch nicht auszugsweise mitgeteilt, hin gegen erfahren wir mehr über die Ausführungen, womit Graf Tisza Den Antrag bekämpfte). Tisza bekämpft den Antrag. Ministerpräsident Graf Tisza ersucht um Ab lehnung des Antrages Andrassy und verweist darauf, er habe stets dagegen Stellung genommen, daß in bezug aus den wirtschaftlichen Ausgleich mit Oester reich eine Partei sich selbst Die Hände binde, eine Auffassung, die nicht im Widerspruche stehe zum Sinne

zursickkommeu werde. schloß er unter Dem Beifall Der Mehrheit seine Rede und ersuchte um Ablehnung Des Antrages Andrassy. Apponyi legt einen Gesetzesentwnrf vor, der den Minister des Aeußern verpflichtet, vor dem ungari schen Abgeordnetenhaus zu erscheinen. Sodann begründet Abg. Apponyi seinen in Form eines Gesetzentwurfes es »gebrachten Antrag, wonach Der Minister des Aeußern verpflichtet tver- den kann, vor dem ungarischen Reichstag zu erschei nen. Ministerpräsident Graf Tisza erklärte

Siebenbürgens wies Ministerprasi- Dent Graf Tisza auf seine gestrigen Ausführungen hin und bemerkte, der Einbruch unserer verräteri scher Grenznachbarn erzielte zwar augenblickliche Erfolge, aber es müsse erst Die Zukunft zeigen, ob es seitens der rumänischen Heeresleitung ein rich tiges strategisches Vorgehen war, mit zum Krieg noch nicht vollkommen gerüsteten Truppen den Angriff zu beginnen. Ich hoffe, fuhr er fort, daß wir uns unser Diesbezügliches Urteil alsbald auf Grund von günstigen Tatsachen

werden bilden können. (Beifall.) Die Antwort des Ministe rpräsidenLen wurde von der Mehrheit zur Kenntnis genommen. Die übri gen Interpellationen wurden zurückgezogen. Die nächste Sitzung findet morgen statt mit der Tagesordnung: Fortsetzung Der heutigen Verhand lungen. Wie verlantet, werden die Anträge Andrassy und Apponyi in der nächsten Dienstag statt findenden Sitzung auf die Tagesordnung gesetzt iverden. ZuhSre» und schweigen. Graf Tisza Hai den Reichstag nicht heimgei du. Die Begründung

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 20.01.1915
Umfang: 12
" u. a. aus Prag gemeldet: „Niemand hatte, so wird hier an unterrichteter Stelle betont, im jetzigen Augenblick an einen Ministerwechsel in Wien gedacht. Es war seit langem bekannt, daß Graf Berchtold amtsmüde sei, aber mit einem so plötz lichen unmittelbaren Rücktritt hatte niemand ge rechnet. Den Anlaß gaben nach außen hin die schon längere Zeit währenden Unstimmigkeiten mit dem Grafen Tisza — wie man ja eigentlich Feuilleton. Weihnachten im Felde. Lieber Freund! Heiliger Abend! Die schönste, rührendste

. Da hatten wir des Tags aus einem nahen Wäldchen einen knahenhohen Christbaum geholt; sein Stammende ward in die feste, gefrorene Erde des Schützengrabens gebohrt und einige Kerzenstummel an seine grünen Zweige geklebt; bald brach die frühe Nacht herein; der Himmel hing in schwarzgrauen Wolkenschleiern und ein kalter Sturmwind fegte brausend übers Land; vom fernen Osten her, drang ab und zu dumpfer Donner der Kanonen. schon lange weiß in eingeweihten Kreisen, daß nicht Graf Berchtold, sondern Graf Tisza

der eigentliche Leiter der äußeren Politik war. Mit gespielt haben auch wirtschaftliche Fragen, ins besondere die Versorgung der Monarchie wäh rend des Krieges, in denen die beiden Staats männer nicht miteinander übereinstimmten. Am Neujahrstage war die Spannung zwischen Berch- iold und Tisza am größten und die Folge war, daß Graf Berchtold am 6. Jänner seine Demis sion überreichte. Es wurde versucht, diese Dif ferenzen beizulegen und zu diesem Zwecke fan- Wir machten uns alsbald an unsere schlichte Feier

fernen, fried lichen Heimat, wo wir das Licht der Welt er blickt hatten und guter Eltern Kinder waren, in die Schule gingen und Freunde erwarben, wo - wir beranreiften und Männer wurden und ün-. fere Herzen treuen Gefährtinnen Hingaben; wo den einige Besprechungen statt, die aber ohne Ergebnis blieben. Es zeigte sich, daß die Kluft zwischen den beiden Staatsmännern einfach un überbrückbar war. Graf Berchtold überreichte darauf nochmals feine Demission, und so gerne man auch in diesen Zeiten

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