bereiten wird, ist schon der Balsam vorhanden. Die „Köln. Volksztg.' erfährt nämlich, daß im Wiener Cabinet eine bedeutende Modifikation der Ansichten in Bezug auf die Differenz wegen des Concordates mit Rom stattgefunden habe. Graf Brust hat den österreichischen Botschafter, jubelt die fromme Kölncrin, mit Instruktionen versehen, die rs möglich machen sollen, ernste Unterhandlungen mit dem Staatssekretär anzuknüpfen, von denen ein beide Theile befriedigendes Resultat zu erwarten steht. Die Oesterreich
freundliche Partei in Rom, sogt das clericale Blättchen, freul sich herzlich darüber. So viel steht fest, daß der österreichische Botschafter mit der größten Zuvorkommenheit im Vatikan behandelt wird, was, rrenn man es in Wien eben so aufrichtig meint wie in Rom, die Unterhandlungen rffenbar Wesentlich fördern muß.' Wir haben nie gezweifelt, daß eS zu so etwas oder wenigstens etwas Aehnlichem kommen würde. Wir waren immer der Ansicht, daß Graf Beust sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen
würde, auch mit Rom „auszugleichen.' Vielleicht wäre eS aber auch der Mühe werth für unsere parlamentarischen Minister, sich ein wenig um diese Unterhandlungen, die auch ihre NessortS berühren, zu lümmer». Noch ein Sträußchen für die Clericalen. Der Kaiser hat das Wahlstatut für die allgemeine Katholiken- confercnz zur Constituirung deS ungarischen katholischen gemischten Kirchenrathes genehmigt. Daran werden auch Laien theilnehmen! — L. Februar. (Graf Taaffe und die Czechen.) Seit mehreren Tagen tritt
mit einiger Aufdringlichkeit das Gerücht in den Vordergrund, daß Graf Taaffe definitiv zum cisleithanischen Minister präsidenten ernannt werden und daß diese Ernennung mit dem Rücktritt einiger unserer Minister zusammen hängen solle, weil eS sich um Ausgleichsversuche mit den Czechen handle, denen die betreffenden Portefeuille träger ihre Zustimmung versagen. Da nun der Aus gleich mit deu Czechen nach unserem Dafürhalten nicht damit begonnen werde« kann, das Vertrauen der Deutschen wegzuwerfen, so scheint unS daS Gerücht
, insoferne eS die Aegide des Herrn Grafen Taaffe für die Neubildung des KabinetS in Aussicht stellt, nicht sehr vertrauenswürdig» wenigstens nach Vernunft- schlüssen aiicht. ^ ^ . Allerdings wird uns aber versichert, daß der Reichs kanzler die Ausgleichsfrage nie aus den Augen und ebenso wenig aus den Händen gelassen, die ihm Graf Gang Taaffe dazu bot. , Man habe nun folgenden der Angelegenheit proponilt: ^ Zuerst hätten sich die Führer der Deutschen und Czechen in Böhmen und Mähren untereinander