gießt — er muß wissen, daß eine Hand existirt, die ihn die Händen der Gerechtigkeit überliefern kann. O. wie ich den elenden Heuchler hasse und verabscheue. Nachdenklich wanderte er wieder auf uud nieder, bis endlich ein Lichtstrahl, sein Antlitz erhellte. „So soll es sein, ja bei allen Heiligen, das ge nügt.' Er setzte sich an den Schreibtisch und schrieb fol gende Worte auf ein Papier: „Herr Graf! Welche Strafe trifft Denjenigen, der ein neugeborneS Kind aussetzt? Vermissen Sie keines Ihrer Tücher
? Einer von den Zwölfen.' „Teufel, was ist das?' murmelte Graf Horn und Lcichenblässe überflog sein G-sicht. als er dies Billet durchlesru hatte. „Ich bin verloren, wenn da« wirklich entdeckt würde. „Einrr von den Zwölfen.' O ja, ich kmne diese Zwölf und ich bedaure uur. daß ich nicht Alle dorthin bringen konnte, wohin sie gehören. Nur zwei! Wer die übrigen sein mögen — ich ahne eS und wenn ich Gewißheit hätte, so sollte es nicht lange dauern, um ruhig und sicher zu sein. Ah bah.' fuhr er mit sich selbst redend fort
, »wer sollte es denn wagen, mich antasten, mich stürzen zn wollen? ' Aber so gut Graf Horn sich auch darauf verstand, sich zu beruhigen, dieses Mal wollte es ihm doch send,' den Vorschlag gemacht, zu beschließen, daß dear Antrag eine Folge nicht zu geben sei. Der Abg. Frhr. v. Stauffenberg hat hierauf in der Sitzung, des 2. Ausschusses 2 Anträge eingereicht: einen Mo» dificationSantrag, der die Ausarbeitung eine« Gesetz entwurfes bezielte, durch welcheu.da» Schuldgeld für die Volksschule aufgehoben
war immer am Platze und nur mit Noth und Mühe gelang e» Helrnen, die Wärterin zu veranlassen, die paar Worte über den Trauschein zu Tante Liesing zu bringen. Em starker Husten des Kindes gab ihr einen Vorwand, die Wärterin nach der Stadt zu schicken und da Graf Horn seine Instruktionen bis auf diese ausgedehnt hatte, so wagte Fräulein Meinhold nicht, die Frau an ihrem AuSgange zu hindern, Helene fühlte sich uuendlich beruhigt, als die Frau ihr die Mittheilung machte, daß ihre Tante das Bil let richtig
empfangen habe. Sie war jedenfalls noch früh genug gekommen — noch konnte Graf Horn keine Schritte gethan haben, die das wichtige Papier in seine Hände lieferten. Aber Helene war dennoch namenlos unglücklich und nur der, eine Gedanke, daß sie im Stande sein würde, ihrem Kinde einen ehrli chen Namen zu geben, tröstete und stärkte sie. Ihr lag jetzt nur der eine Gedanke am Herzen, wie sie mit. ihrem Kinde das Haus verlassen könne, aber kaum war dazu die Möglichkeit vorhanden. Ihr Zimmer lag jm oberen