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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 14.04.1906
Umfang: 10
war. Die schroffe Form seiner Amtsenthebung erregte da mals kolossales Aufsehen. Er war und blieb aber wegen seiner kirchenpolitischen Stellung der Lieb ling der Freimaurerpresse und es ist begreiflich, daß diese seine politische Wiederauserstehung mit Jubel begrüßt wurde. . Graf Julius Andrassy ist der jüngere Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten und Ministers deS Aeußern Grasen Julius Andrassy. Er wurde am 30. Juni 1860 geboren. Sein Vater ließ ihm, gleichwie seinem Heuer verstorbenen, älteren Bruder

Theodor eine äußerst sorgfältige Erziehung zuteil werden. Nach Beendigung seiner Studien betrat Gras Julius Andrassy die diplo matische Lausbahn und wirkte als Attache bei den Botschaften in Konstantinopel und Berlin. Er stand hier 'in dem intimsten Verhältnis zu Bismarck und der Familie des großen Kanzlers. Mittlerweile diente er auch als Freiwilliger bei den Husaren und wurde 1884 zum Reserveoffizier des 4. Hu saren-Regiments ernannt. Zum erstenmal erschien Graf Andrassy im ungarischen Reichstag

im Jahre 1884, wohin ihn die Wähler von Csik-Szent-Marton entsendeten. Der junge Abgeordnete schloß sich der liberalen Partei an. Im Jahre 1887 wurde er von dem genannten Bezirk wiedergewählt. Im Jahre 1892 wurde Graf Andrassy zum Staatssekretär im Ministerium des Innern ernannt; er vertrat in dieser Periode den 6. Bezirk Budapests im Reichs tag. Im ersten Kabinett Wekerle übernahm Graf Andrassy im Juni 1894 das Portefeuille des Mini steriums a latvre, er demissionierte zugleich mit dem Kabinett

ist noch in allgemeiner Erinnerung. Nach dem Versuche des Grasen Tisza, die Geschäftsordnung zu ändern, trennte er sich von diesem und schloß sich der Koa lition an. Bei den vielen Entwirrungsversuchen stand sein Name immer im Vordergrunde und wiederholt erschien er als Vertrauensmann der Koalition vor Sr. Majestät. Gras Julius Andrassy, der unverheiratet ist, lebt in und mit der Familie seines Schwagers, des Grasen Ludwig Batthyany, des Gatten seiner Schwester Ilona. Graf Albert Apponyi wurde am 29. Mai 1846 in Wien

als der Sohn des ungarischen Hos kanzlers Gras Georg Apponyi geboren. 1857 kam Gras Albert Apponyi nach Kalksburg an das Jesuiten-Institut, wo er sechs Jahre verblieb. Dann studierte er zwei Jahre in Wien und zwei Jahre in Budapest Jus. Nach Absolvierung seiner Studien begab sich Graf Apponyi auf längere Zeit ins Ausland, nach Deutschland und Frankreich, wo er politische und volkswirtschaftliche Studien betrieb. Graf Apponyi war auch bei der Eröffnung des Suezkanals anwesend. 1870 kehrte

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.10.1903
Umfang: 8
, die anderen können auf das Parlament nicht rechnen, und die Formel, welche Krone und Parlament zusammenführen soll, scheint unauffindbar zu sein. Die Namensliste jener ungarischen Politiker, die Ansprüche auf die Würde eines Kabinettschefs er heben können, findet man wohl in der Liste jener Politiker, die im August vom König in Audienz empfangen wurden, um ihre Ansichten über die poli tische Lage darzulegen. Auch diese kommen natür lich nicht alle in Betracht. Graf Alexander Karolyi. Max Falk und Emerich Hodossy befinden

sich nicht mehr in dem Alter, wo man eine so schwierige Auf gabe übernehmen kann, und überdies haben sie auf das Ministerpräsidium nie afpiriert. Graf Jo hann Zichy kommt als Führer der Volkspartei in folge seiner Parteistellung nicht in Betracht. Ba ron Bansfy hat ein neues Programm aufgestellt, für welches die Bahn noch nicht gebrochen ist, und er selbst hält die Zeit für eine neuerliche aktive Re gierungstätigkeit noch nicht für gekommen. Graf Esaky und Graf Julius Szapary wehren sich mit Händen uud Füßen

gegen eine neue politische Mis sion-, sie sind auch alt geworden und haben die Fühlung mit dem Abgeorduetenhaufe verloren. Graf Appouyi und Wekerle vertrete» Programme, die der Monarch für gefährlich hält und von denen er nichts wissen will. Graf Stefan Tisza und Lu kacs sind mit ihren Versuchen, die Kabinettsbildung zu übernehmen, nacheinander gescheitert, und ein ähnliches Schicksal hätte wohl Taramii's und Hie ronymi's geharrt, wenn es so weit gekommen wäre. Graf Khuen aber, dessen Ehrgeiz sich darin

sind kleinlich im Vergleich mit den liohen Interessen, die durch die Wiederkehr Szell's im gegenwärtigen Augenblick an die Spiyr der Regierung gerettet werden können. Vom Politische« ÄenpIM. Z nr Fr a g e der ungarisch e n K abi ii e t t s b i l d » ii g. Graf Khueu hat in der Mon tag-Audienz beim Kaiser die Berufung Julius An- drassy vorgeschlagen, der bereit sei. die Kabinetts- bildnng zu übernehmen. Tie Kossuthpartei ist der Ansicht, nur Wekerle könne Ungarn aus der Krne herausführen. Ter Kaiser scheint

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.01.1937
Umfang: 8
zwischen den beiden Negierungen Roma, 2. Jänner. Ver Minister für auswärtlge An- elegenheiten. Gras Elana, und der rikische Botschafter Slr Eric Drum- mond haben heute vormittags im Namen ihrer Regierungen eine Er- klßrnng unterzeichnet, lyit der die italienische uns die britische Regie rung Versicherungen bezüglich des ZNittetmeeres austauschen. Der Wortlaut der Erklärung wird ehebaldigst veröffentlicht werden. Der Minister für auswärtige Angelegenheiten, Graf Galeazzo Ciano, hat den Botschafter Groß britanniens

, Sir Eric Drummond, empfangen, der ihm mitteilte, vom Staatssekretär Eden beauftragt worden zu sein, dessen Befriedigung über den Ab schluß des heutigen Abkommens auszusprechen, wobei er hinzufügte, daß Herr Eden hoffe, der Vertrag würde den Beginn einer weiteren Zu sammenarbeit zwischen den beiden Regierungen für die Sache des Friedens und der internationalen Sicherheit darstellen. Graf Ciano dankte für die höfliche Mitteilung und bat Sir Eric Drummond, Herrn Eden be kannt zu geben

: der Vorschlag eines Gentlemens Agreement zwischen Italien und Großbritannien bezüglich des Mittelmeeres. Am gleichen Abend sprach der britische Premier minister Baldwin bei einem Bankett in der Guil- hall über die Laye, wobei er bereits eine Besse rung der italienisch-englischen Beziehungen fest stellte. Es setzten die diplomatischen Verhand lungen ein, arbeitsam, ruhig und diskret, zwischen Graf Ciano und Herrn Eden, die in wenigen Wochen zur definitiven Abfassung des Wortlautes des heute unterzeichneten

für die unmittel bare Zukunft noch reichlich unwahrscheinlich an mutet, so ist es immerhin soweit, daß die Forde rung laut vernehmlich erhoben und somit das Problem unmittelbar gestellt wurde. Italien und Jugoslawien Stojadinowic an Graf Elana Roma, 2. Jänner. Der Ministerpräsident und Außenminister Ju goslawiens, Stojadinowic, hat am 31. Dezember an den italienischen Außenminister Graf Ciano folgendes Telegramm gerichtet: Anläßlich des Jahreswechsels bitte ich Sie, meine herzlichsten Glückwünsche für das Wohl

Italiens und für das persönliche Glück Ew. Exz. entgegenzunehmen. Graf Ciano hat wie folgt geantwortet: Ich danke Ew. Exz. für die Neujahrswünsche, die ich gerne mit der größten Herzlichkeit er widere, indem ich die besten Glückwünsche für das Wohl Jugoslawiens und für Ihr persönliches aus spreche. Vie Türkei droht mit dem Austritt au» dem Völkerbund Istanbul, 2. Jänner. In einer türkischen Zeitung veröffentlicht der Abgeordnete Junus Nadi, der gleichzeitig Vor sitzender des Außenpolitischen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1895
Umfang: 8
Sitzung sah sich der Präsident Chlumecky genöthigt, den Tod des ehemaligen Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, der im Jahre 1879 sein Collega gewesen, zur Anzeige zu bringen. Aber er vermied es, einen -Nachruf zu widmen. Freilich, im Jahre 1879 wurde Graf Taaffe Ministerpräsident, während Chlumecky das Portefeuille des Handelsministeriums jemand anderem überlassen musste. Zudem hatte die „N. Fr. Pr.' Befehl gegeben, dem Grafen, Taaffe keinen ehrenden Nachruf zu widmen. Chlumecky gehorchte ergebenst

und gehorsam. — Der Pressausschuss des Abgeordnetenhauses hat seine Arbeit wieder ausgenommen und dem neuen Justizminister Gelegenheit gegeben, über das Pressgesetz seine Ansicht zu offenbaren. Graf Gleispach versprach baldigst, d. h. in der Session nach Weihnachten, nach der Session der Landtage eine Vorlage über die Reform des Pressgesetzes dem Abgeordnetenhaus« zu unterbreiten. Der Minister gab sogar eine etwas freiere Auffassung über die Presse zum Besten. Er habe, bemerkte er, bereits einen Erlass

des Ministers macht wohl eine Unterscheidung zwischen der „guten' und der „schlechten' Presse, wiederholt aber in ein dringlicher Weise, dass es Pflicht der Staats anwaltschaften sei, die öffentliche Kritik mit der größten Vorsicht zu überwachen und nicht bei jeder Gelegenheit ohne genaue Prüfung Con fiscationen vorzunehmen. — Man braucht sich also in Zukunft nicht so sehr vor Confiscationen zu fürchten. Es fei denn, dass Graf Badeni seinem Kollegen eine stärkere Hand empfiehlt. Graf Taaffe

5. Am 29. November ist Graf Eduard Taaffe seinem langwierigen, schmerzlichen Leiden erlegen. Heute (Montag) wird sich das Grab über einen der merkwürdigsten Staatsmänner Oesterreichs schließen, während die Zeitungen der ver schiedensten Richtungen dem Verewigten Nachrufe widmen und das zukünftige Urtheil der Geschichte zu beeinflussen trachten. Graf Taaffe hat es (geboren am 24. Februar 1833) auf ein Alter von 62 Jahren gebracht, seinen Sturz hat er nur zwei Jahre überlebt. Mit dem Kaiser Franz Josef erzogen

und Grundsatzlosigkeit, seiner Kunst, die ver schiedenen Parteien gegeneinander auszuspielen, um über denselben bleiben zu können, viele Sympathien zu schenken. Graf Taaffe hat keinen Regierungsgrundsatz ausposaunt, trotzdem aber vielleicht doch noch mehr „Wahrheit und Offen heit' als das Ministerium Windischgrütz-Plener und mehr „Gerechtigkeit' als das Ministerium Badeni geübt. — Als ein großes Verdienst bleibt es dem Ministerium Taaffe anzurechnen, dass durch den Finanzminister DuNajewski Ordnung

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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 24
Datum: 17.07.1897
Umfang: 24
der deutschen Parteileitung gescheitert seieu. Von den Sprachenverordnungen. Bekanntlich wurde von Seite der „Ka tholischen Volkspartei' zur Vertheidigung ihrer Stellung in der Spracheufrage auch die Be hauptung verbreitet (auch Baron Dipauli und Graf Huyn thaten es in ihrem Schrei ben an den Herrn Bürgermeister von Lienz), daß die Spracheiiverordnuugen vor ihrer Pu- blicirung mehreren hervorragenden deutschliber- aleu Abgeordneten zur Einsicht vorgelegt wor den waren, ohne daß diese gegen die Verord nungen

sönlichkeiten theilnahmen: Fürst Karl Anersperg, Fürst Rohan, Baron Oppenheimer, Baernreither, Demel, Fournier, Funke, v. Fürstl, Götz, Haase, Baron Lndwigstorff, Manthner, Nitsche, Pergelt, Promber, Graf Stürglh. In mehrstündiger Be sprechung wurden dieZSprachenverordnnngen einer -eingehenden Prüfung '^unterzogen. Das Resultat derselben war das einstimmige Urtheil, daß diese Verordnungen, deren Text vor diesem Tage aus deutscher Seite Niemanden zu Gesicht gekommen war — unannehmbar seien. Insbesondere

, Dr. Prowber und Graf Stürgkh in formeller Weise in Kenntnis, gesetzt und der entschiedene, leider vergebliche Versuch ge macht, den Herrn Ministerpräsidenten zu bewegen, die Verordnungen nicht zn pnbliziren, sondern seine Bemühungen dafür einzusetzen, über die Sprachen frage eine Einigung zwischen den Vertretern beider Volksstämme zu erzielen.' Aus Tram in schreibt man vom 9. d. M.: Nachdem die beiden Herren Reichs- rathsabgeordneten Freiherr von Dipauli und Graf Huyn es bis jetzt nicht der Mühe werth

hat am Sonntag in Wien eine Berathung abgehalten. Abg. Dr. Baernreither erstattete, nachdem Graf Thun in der Eröffnungsrede auf die Gründe hingewiesen hatte, die ihn veranlaßten, die Versammlung einzuberufen, das Referat über die politische Lage. Der Redner sowohl, als mehrere andere Theilneh- mer kritisirten in ziemlich scharfer Weife das Vorgehen der Regierung, alle Redner beton ten, daß der verfassungstreue Großgrundbesitz in Contact mit den Vertretern des deutschen Volkes bleiben müsse

und an ein Eintreten in Ausgleichsconfereuzen nur gemeinsam mit den anderen deutschen Abgeordneten gedacht werden könne. Besser hätte es Badeni nicht anfangen können, um alle Deutsche zu einigen. Daß auch der verfassungstreue Großgrundbe sitz, der sonst der Negierung so gerne Ge folgschaft leistete, nun an die Regierung mit der gleichen Forderung herantritt, das verleiht eben seiner Kundgebung ein besonderes Ge wicht. Graf Badeni kann sich dieser For derung nicht mehr entziehen, eine andere Frage

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.08.1896
Umfang: 4
Nr. 198. „Bozner Zeitung (Güdtiroler Tagblatt)'* SamStag, den 28. August 18S6. Gras Albert Apponyi. In Ungarn erzählt man sich, daß Graf Albert Ap ponyi, der Führer der Nationalpartei der Politik müde ge worden sei und sich vom politischen Leben zurückzuziehen ge denke. Eine merkwürdige politische Persönlichkeit würde aus den Reihen der ungarischen Politiker damit verschwinden und das Räthsel, was Graf Apponyi eigentlich gewollt hat, würde für immer ungelöst bleiben. Seine letzte Rede

Herrn seien; auch heute weiß noch niemand, was er eigentlich will. Graf Albert Apponyi entstammt einem allen, streng monarchisch und streng konservativ gesinnten AdelSgcschlechte. Sein alter Vater zählt zu jenen Aristokraten, die in der Wiener Hofburg nicht als Unterthanen, sondern als Freunde und vertraute Nathgeber behandelt werden. Er war mit dem verstorbenen Grafen Anton Szecfcn und dem ehemaligen „Index Curiae' Georg von Majlath, die Seele jener Partei in Un gar», welche fest davon überzeugt

war, daß der Bestand des kleinen Magyarcn- volkeö von dessen möglichst engem Anschluß an das Kaiser haus einerseits und der sorgsamen Pflege feines auSgelprochen konservativen Nationalcharakters anderseits abhänge. Fromm und gvttteöfürchtig, maßvoll und streng konservativ, das war und ist der ehrwürdige Graf Georg von Apponyi. Sein Sohn wurde äußerst sorgfältig und in demselben Geiste er zogen. Er ging in jungen Jahren zu den Jesuiten von Kalks burg in die Schule. Als er ins öffentliche Leben trat

sich schließlich gegen den selben Ausgleich, der das ganze Treiben ermöglichte, dem man ja alles verdankte. Eine derartige Stimmung tras Graf Albert Apponyi in den ersten Tagen seiner politischen Wirksamkeit an. Ihm aber begegnete alle Welt mit offenem Mißtrauen, war er doch der Sohn eines konservativen, kaisertreuen Staatsmannes, eines folgsamen Höflings, eines „Rufsenführers', des letzten Hos kanzlerS. Nun hatte aber der junge Mann Ehrgeiz, sehr viel Ebrgeiz. Er war gebildeter und beredter als die übrigen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.08.1930
Umfang: 6
- terreraume der Villa die ankommenden Behör den, während die Mutter von den Anverwand' ten getröstet wird. Bei Eintreffen des Regie rungschefs und seiner Gemahlin Donna Ra-' chele sind in der Villa bereits folgende Persön lichkeiten anwesend: On. Turati, Graf Galeaz zo Ciano mit Gemahlin Gräfin Edda, S. E. Te- ruzzi, Minister Gazzera, On. Landò Ferretti. On. Pennavaria, sämtliche Redakteure des „Po polo d'Italia' und Gr. Uff. Manlio Morgan!- Der Duce verweilte ture Zeit vor dem Sargo und begab sich sodann

Rachele mit den Neffen Vito und Ro sina und den Söhnen Bruno und Vittorio, Graf und Gräfin Ciano und sämtliche Ange hörigen. Es folgen die Behörden und Vertre- Angen und eine große Menge'Volkes. Alle Fen der sind schwarz verhängt und der Kanal an >em die Leiche vorbeizieht ist mit Schissen über« üllt von denen die Fischer mit dem Römischen Gruße zum letzten Male den Toten grüßen. In der Kirche wurde der religiöse Ritus in An wesenheit der Angehörigen und Freunde der Familie vorgenommen

abgeschlossen. » Die Herzogin von Jork hat eines gesunden Mädchens entbunden. Die Nachricht wurde mit einer gewissen Enttäuschung aufgenommen, da man allenthalben die Geburt eines Thronerbe»» erwartete. » Führer der ungarischen Völkerbundsdele- gation in Genf wird Graf Apponyi sein. Auch Graf Bethlen wird sich nach Genf begeben, wenn dort ungarische Fragen zur Verhandlung gelangen werden. ' » Ein schweres Flugunglück ereignete sich gestern abends in der Tschechoslowakei. Ein 14 Personen fassendes Flugzeug

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 21.02.1922
Umfang: 8
heiterster Stimmung blieben alt bis in die frühen Morgenstunden hin- imelt. Das rührige Komitee hat sich durch Ms gelungene Veranstaltung den Dank lnerkennung aller Teilnehmer verdient. ntsbericht der Kurvorstehung Gries. ie Kurvorstehung Gries neu gewählt bei wöchentlich eine gut besuchte Sitzung clcher alle Mittel erwogen werden, dem miederliegenden Fremdenverkehr wieder Die Sitzung vom 24. Jänner brachte > M auch die Verabschiedung und einstim-! ution des Herrn Kurdirektors Graf Gio- i Äer

in Beriicksichtigung der finanziellen Äen der Kurvorstehung seine Stellung ' der Zeit mit Ende Jänner freiwillig Indem er noch für das ihm entgegen- Artrauen und gute Zusammenarbeiten n Herren Kurvorstehungsmitglieder sei- ^!prcich, bedauerte er sehr, daß es unter Verhältnissen nicht Möglich war, für 5 erreichen. Zugleich versicherte Herr 'M, daß es ihm immer Freude berei- fernerhin dem Kurort Gries nützen vs sich hie Gelegenheit bieten sollte. In urektor Graf Giovanelli verliert die H Gries einen fleißigen

und verständ- marbeiter und Herr Kurvorstand Dr.' V unter lebhaftem Beifall aller An- ^ Herrn Kurdirektör Graf Giovanelli tt Kurvorstehung Gries den innigsten ^ bisheriges Wirken aus. Den Verschie bungen entsprechend wurden folgende beiten beschlossen: Vornahme von Reparaturen an det Heizungsanlage im Kurhaüse Gries durch die Fa. Emhard'LAuer, Bozen, Pacht-, ausschreibung für den Tennisplatz, ein Gesuch an die Marktgemeinde Gries um frühzeitige Inan griffnahme der Stratzenreinigüng bei Schneefällen

k^ en Ausdruck von Güte und Besicht da oben stand, den Redens Erscheinung gliche einem öu wissen, traf Do den richtigen ttend^n^r Pathos sprach sie ganz '^lebe Leute, laß uns doch wel- ^ euch, der Herr Graf meint es .zv.A und wird alles tun, was ir- ik«! A'. eure Wünsche zu er- ^eikn k? 2' überlegen, wie das einst?,'''. Bedenkt, wie viel Schwe le ' und daß er ebensowenig Ar s^d ja gute Men- ' Loiis^ ? kommend, fand den Weg 'c-nasgm ! drohend geballten crigiK der Zorn in den fun- ^ wachte einem Ausdruck

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 08.07.1896
Umfang: 8
verließ die hohe Frau die Aus stellung und sprach dem Comite Ihre Anerkennung und Zufriedenheit aus. - Aus Ungarn, Anfang Juli. Am 28. Juni hat Graf Esterhazy auf einer Versammlung der „katholischen Volkspartei' in der Zips dem Calvinerpapst Coloman Tißa gewaltig heimgeleuchtet.. Dieser hat unlängst behauptet, die Ungarn hätten nie revoltirt, das heißt nie einen gesetzlich bestehenden Zustand mit.Gewalt zu beseitigen gesucht. (!) ,DrM . .beschuldigte er die Katholiken des Ultramontanismus

und des Paktes mit den Nationalen. — Graf Esterhazy antwortete n. a.: „Ich nehme vielmehr tzdie Definition an, daß Revolution die Sucht und das Streben ist, ^ mit Gewalt zu ändern) was gesetzlich besteht. Nun aber, wer hat das gethan 7 Ich berufe mich aus Sie, meine geehrten Herren. Es war im Lande so lange Ruhe, , bis man die kirchen politischen Gesetze auf die Tagesordnung brachte. (Stür-i mische Zustimmung.) Es war Ruhe nach allen Seiten, hm,, denn im Sinne unserer Verfassung- schützte das Gesetz

, und vor der das Land zu bewahren unsere Pflicht ist.' (Minutenlanger, frenetischer Beifall.) Den Vorwurf des Ultramontanismus lehnt Esterhazy ab, indem er erklärt, den Papst als fein Oberhaupt zu verehren. Wenn man darauf sagt, daß ich ein Ultra montaner bin, so acceptire ich das; wer aber behauptet, daß ich damit das Vaterland verrathe, der sagt nicht die Wahrheit. (Erneuter, minutenlager Beifall und Applaus.) Zur Nationalitätenfrage sagte der Graf: „Als wir ins Programm der Volkspartei die sogenannte

Nationalitätenfrage aufnahmen, was verlangte da der ergraute Führer unserer Partei Se. Excellenz Graf Ferdinand Zichy? (Minutenlanger demonstrativer Bei fall.) Ich citire wörtlich, denn ich war zugegen und habe sozusagen vom ersten Augenblicke an die Wiege des Volksvereines geschaukelt. (Erneuter demonstrativer Beifall.) Er sagte: „Wir fordern, daß in der Kirche und in der Schule das Wort Gottes in der Spracht verkündet werde, welche die Gläubigen verstehen.' (Tosender Beifall.) Mehr sagen wir nicht, anderes ver

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 14
Datum: 13.02.1901
Umfang: 14
Dr. Fuchs angesichts der Kampfesstellung, die die Linke gegen ihn bezog, eine Wiederwahl nicht anzunehmen. Lo einigte man sich erst in vertraulichem Ber ühre einzelner Club», sodann in einer vom AlterS- iräsidenten einberufenen Conferenz der Obmänner, keinen Kampfespräsidenten aufzustellen, sondern den Abgeordneten au» der ganz kleiven mährischen Mittespartei (3 Mann stark) Graf Better (Sohn de» mährischen Landeshauptmanne») zum Präsi denten, und die früheren zwei Bicepräsidenten wieder zu wählen

— Dr. Prade zum I. und Dr. Zacek zum II. Bicepräsidenten. E» wurde gewählt Graf Better mit 344 von 3?4 abge gebenen Stimmen; er hat sich mit treffenden Worten, eingeführt, wurde mit vielem Beifall em pfangen und man hörte keinen Mission. — Dr. Prade und Dr. Zacek wurden ebenfalls ge wählt, bei beiden fand sich aber eine weit größere Anzahl leerer Stimmzettel ein al» bei dem Grafen Better (80 und 90 gegen 20) Kirchliches. Ueber M« vrfÄhsfttetz« Anrtr- circa rcs politicas. Zu den unter dieser Ausschrift

und Ahroniü. Meran, 12. Februar. Konservativer Mrgercluö Meran. Heute abend» 8 Uhr Versammlung im Gast hofe „zum goldenen Kreuz'. Um zahlreiche» Er- scheinen ersucht Die Borstehung. Fremdenliste Nr. 44 ver zeichnet 4508 Parteien mit 7336 Personen. Unrer den Neuangekommenen befinden sich: Freiherr und Freifrau Ambrus de Velenocze (Theresien- stadt), Gräfin Elma Behr-Negendank (Pommern), Gräfin Alcxandrine zu Enlenburg - Rothkirch (Liebenberg), Gräfin Jankovich (Cabuna), Graf Niclas Mavros (Wilma). Gräfin

Medem, geb. Prinzessin Lieven (Kurland), Gräfin Marie Schlippenbach (Avendsee), Gras Albert Preysing (Kronwinkl), Baron Adolf Thielmann (Schlesien), Graf und Gräfin Welsersheimb (Wien). im S»s«Ae»rtz«rrrf». Einen Lachabend brachte die Aufführung der unver wüstlichen Posse „Elias Regenwurm'. Das Publicum unterhielt sich köstlich bei dem trefflichen Spiele und lohnte die Dilettanten durch oft stürmischen Beifall selbst bei offener Scene. Am Sonntag. 17. d. M. ist eine zweite Aufführung des „Regenwurm

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 31.07.1905
Umfang: 8
Danre im Eisen- ' »Loztler Zeitung' (VMkroler «aMM Der Vorschlag des Grafen Tisza. Der bekannre Aufsatz des Grafen Tisza, worin er einem Zusannnenschluß der liberalen Partei mit den Gruppen der Koalition, die auf der 1867er Basis stehen, das Wort redete, hat auf die Politiker der verschiedenen ungarischen Parteien tiefen Ein druck gemacht. Nicht, daß der Vorschlag neu wäre, durch eine Ralliierung der deakistischen Parteien eine neue Mehrheit im Reichstage aufzubringen, sondern weil Graf Tisza

ankündigte, auf die Führerschaft der liberalen Partei zu verzichten, falls sein Vorschlag zu einer Einigung und zu einer solchen Mehrheitsbildung führte. Denn ge rade die Führung der liberalen Partei durch Graf Ti'-za bildet den Stein des Anstoßes, der allen Vermittlungsversuchen in dieser Richtung <'NSl>er den Weg zum Erfolge versperrte. Der Aufsatz des Grafen Tisza hat die Parteien der Koalition über rascht. Namentlich die Mitglieder der Unabhän- gigkeitsparrei rechnen, wie die Antwort Kossuths zeigt

: Es scheint sich zu bestätigen, daß der deutsche Gesandte Graf Tatrenbach bei seinen dem Maghzen gemachten Anleihsanträgen einen Erfolg erzielt habe, indem letzterer eine An leihe von 21 Millionen zu geringen Zinsen ohne Garantien akzeptiert. Graf Tattenbach hatte es durchgesetzt, daß Ingenieure sofort die Studien für die Inangriffnahme von Hafenbauren in Larache und Saidia beginnen. In Fez scheint eine den Europäern feindselige Stimmung zu herrschen. Zur Ministerkrise in Schweden er fährt

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 28.08.1907
Umfang: 8
Bolkspartei hat es in den Zeiten der Obstruktion ärger getrieben als die radi kalsten Parteigruppen. In der Koalition hat sie aber ihre sonstigen Programmforderungen zurück stellen müssen und nichts erreicht als für ihr Mit glied Aladar Graf Zichy den Ministerstuhl. Dafür mutzte sie bei allen Bestrebungen der Koalition voran. Nun macht sich in der Partei die Stimmung bemerkbar, sich von der Koalition loszutrennen, namentlich arbeitet in diesem Sinne der ehemalige Konzipist des Geza Polony', der Abg

. Zboray. Auf dem Fünfkirchener Katholikentage sollen die Abge ordneten über den Austritt schlüssig werden. Doch glaubt man nicht daran, weil dann Aladar Zichy auf seinen Posten verzichten müßte und weiters hat die Bolkspartei die Verpflichtung übernommen, das am 9. April 1906 in Wien der Krone ge gebene Wort einzulösen. Minister Graf Aladar Zichy und der Vizepräsident des ungarischen Abgeordneten Hauses, Herr v. Rakoosky, sind bemüht, beruhigend auf die Partei einzuwirken. Ungarische Nachwahlen

aufwerfen mutz.' — Für die gestrige Bekanntlich machen Beide sich gegenseitig gewisse Be- Wahl im Belenyeser Wahlkreis hat der Minister des Innern, Graf Andrassy, 700 Gendarmen, dreihundert Infanteristen und 200 Kavalleristen in den Wahl kreis beordert, um die Wahl des Rumänen Dr. Lucaciu zu verhindern und jene des Kossuthianers Kardos (Jude) zu erzwingen. Rumänische Wähler flüchteten nach Siebenbürgen. Ausland. Zu den Henrigen Monarchenzusammen künften bemerkt ein Diplomat in der „Germania

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 19.11.1895
Umfang: 8
Nothwendigkeit ist, da sonst die Wählerschaft unser Schweigen Ä verstehen würde. Wir erachten es für unsere Acht in den entfachten agitatorischen Kampf Mst einzugreifen auf die Bevölkerung be ruhigend, mildernd einzuwirken, damit dieselbe aufgeklärt, aber nicht aufgeregt werde.' Die regierungsfreunduchen Slovenen, und z.varVisnikar, Povse und Klun ließen deutlich -ine Abneigung gegen die Antisemiten merken. — GrafDeYM, GrasPalssy, Graf Falkenhayn, M Baum gartner und Lupul fassten die Interpellation

die Bedeutung der christlichsoeialen Bewegung ein gehend auseinandersetzte. Morseys Rede war scharf Pointiert; namentlich verwahrte sich Redner — die Auflösung des Wiener Gemeinderathes be sprechend — mit aller Entschiedenheit dagegen, dass die Krone in die Affaire hineingezogen werde. Graf Sylva-Tarouca möchte per sönlich >vohl gerne mithalten, muss sich jedoch, weil der böhmische Großgrundbesitz einen anderen Standpunkt einnimmt, der Mehrheit fügen. — Der Slovene Pfeifer war wieder für die Interpellation

. Graf Hohenwart wollte die Clubstatuten wieder zu Ehren bringen. Dann ergriff Baron Dipauli das Schlusswort, um hervorzuheben, dass den Katholisch-Conservativen durch einen eigenen Schritt die Möglich- Straub sich am 10. bis 4 Uhr nicht stelle. Die -Appellation des Pfarrers an Gottes Gericht weist er mit französischem Höhne ab. Der III. Act spielt am 10. August, dem ^ntscheidnugstage, und zwar in seiner ersten Halste vor dem beim Kronenwirtshause er richteten Galgen. Aus einem meisterhaften Dialoge

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 02.08.1921
Umfang: 8
entschied, daß ihr Heldenkampf ein nutzloser gewesen. Graf Toggenburg führt dann aus, wie seit jenem Tage gearbeitet wurde, sowohl von der Regierung sowie von den örtlichen Faktoren, um eine möglichst ruhige Stim mung zu erzeugen und wie auch tatsächlich in'dieser Richtung schon manches erzielt worden war, als der beklagenswerte Zwi schenfall des 24. April .anläßlich der^ozner Mefse eintraft Diefes traurige Ereignis habe.alles wieder zunichte gemach., und die ganze politische Atmosph ire vergiftet

die, daß wir Ti roler sind, beswäfen; wollten.^ Die un glückseligste Politik sei es, wenn man die Gefchichte eines Volkes zerstören wolle, schon aus dem Grunde, weil eine solche Mühe - immer fruchtlos bleiben werde. Endlich betonte Graf Tog genburg noch, - daß alle Informationen, welche einzelne Redner dazu geführt, Per sonen unseres Landes unehrenhafter Hand lungen zu beschuldigen, durchaus falsch ge wesen seien. Die deutschen Abgeordneten seien bereit, jedem Kollegen, der es wünsche, alle notwendigen AusKlärungen

zu geben. Graf Toggenburg schloß mit den Worten- Meine Herren, wir deutschen Abgeordneten haben vor und während des Krieges unsere Pflicht getan; wir und unser Volk sind be reit, diese Pflichten auch unter den geän derten Verhältnissen zu erfüllen: wir bit ten aber auch die Regierung,auf ihre Mlicht nicht zu vergessen. Die bedrohliche wirt schaftliche Lage erfordert größte Aufmerk samkeit und rasches und wirksames Ein greisen, wenn unser Volk nicht an all sei nen Gütern schwersten Schaden leiden

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 22.08.1896
Umfang: 12
sire. Graf Goluchowsky dankte in einer Zu schrift, in welcher er mittheilte, Kaiser und König Franz Josef sei durch diese zarte Auf merksamkeit sehr, lebhaft, berührt und betraue ihn damit, durch Bermittlung des Grafen Kapnist dem Kaiser Nikolaus seinen aufrichtigsten Dank zu übermitteln. Er beeile sich, die Schenkung der ungarischen Regierung sofort mitzutheilen. Die Zuschrift des russischen Botschafters werde von der ungarischen Nation mit lebhafter Be- ftiedigung und dankerfüllten Gefühlen

ausharren. Nicht einmal das Hinaustragen von Speisen wurde gestattet. Endlich gegen 2 Uhr nach mittags nach langem Harren gelangte eine An zahl von Leuten auf Nebenwegen in den Ort und die Redner der Volkspartei machten sich mit ihren Wagen mühsam Platz. Von der Redner tribüne aus wurde das Volk durch einen dichten Kordon von Gendarmen, innerhalb dessen sich die gemietheten Demonstranten befanden, fernge halten. Dadurch war der Redner gegenüber der Menge trunkener bezahlter Leute machtlos. Als Graf

Apponyi die Rednertribüne betrat, erhob sich wüstes Gebrüll: „Nieder mit ihm!' „Nieder mit den Pfaffen!' Darauf antwortete das außer halb des Ringes stehende Volk mit den Rufen: „ES lebe die Volkspartei!' „Hoch Apponyi!' Doch blieben alle Versuche, gegenüber dem Lärm zu sprechen, fruchtlos. Graf Apponyi mußte die Rednertribüne verlassen. Ein Bürger von Scec- seny, der ihn ersuchte, die Versammlung in einem Prioathause abzuhalten, wurde sofort ver haftet; der Oberstuhlrichter gab

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.04.1899
Umfang: 8
nicht mittheilen konnte, das aber den Schöpfer, wie Ebenhoch meinte, sofort zum Umfallen gebracht hätte? Man sollte meinen, daß ein grausam schlauer Plan hinter diesen Vorgängen ver steckt sei, der nicht vorzeitig verrathen werden durfte, um nicht seine Wirkung zu verfehlen. Nein, so ist es nicht. Die Sache ist viel ein facher. Graf Thun machte gar keine über raschenden Schachzüge, indem er die Katholische Volkspartei beim Kragen nahm und sie wie einen Hampelmann mit den Slaven in Reih und Glied stellte

, hier zum erstenmale den Schleier zu lüften. Damals drangen Männer, die dem Grafen Thun politisch nahe befreundet waren, in ihn, er möge diesen Zerfall der slavisch-klerikalen Mehrheit sich ruhig vollziehen lassen. ES sei sür ihn selbst und für die Möglichkeit einer unparteiischen Regierung ein Vortheil, wenn die Regierung nicht mehr unter dem Drucke einer slavischen Mehrheit stünde, wenn sie. die Hand frei behielte, um sich die Mehrheit zur Durchdringung des Ausgleich mit Ungarn zu holen, wo sie wolle. Graf Thun

eine Rede des Abg. Wolf gegen die kathol. Kirche wurde diese Schwenkung ausgeführt. Wolf hatte früher ebenso heftige und noch heftigere Reden gehalten, ohne daß Freiherr o. Dipauli dadurch gerührt oder erschüttert worden wäre. Jetzt nahm er diese Agitation zum Vorwande, um den slavisch-klerikalen Ring wieder sestzu- schmieden und damit wurde er allerdings der Mann, den Graf Thun an Stelle des gut deutschgesinnten Dr. Bärnreither als Handels minister berufen konnte.' „Die Enttäuschung

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