der deutschen Parteileitung gescheitert seieu. Von den Sprachenverordnungen. Bekanntlich wurde von Seite der „Ka tholischen Volkspartei' zur Vertheidigung ihrer Stellung in der Spracheufrage auch die Be hauptung verbreitet (auch Baron Dipauli und Graf Huyn thaten es in ihrem Schrei ben an den Herrn Bürgermeister von Lienz), daß die Spracheiiverordnuugen vor ihrer Pu- blicirung mehreren hervorragenden deutschliber- aleu Abgeordneten zur Einsicht vorgelegt wor den waren, ohne daß diese gegen die Verord nungen
sönlichkeiten theilnahmen: Fürst Karl Anersperg, Fürst Rohan, Baron Oppenheimer, Baernreither, Demel, Fournier, Funke, v. Fürstl, Götz, Haase, Baron Lndwigstorff, Manthner, Nitsche, Pergelt, Promber, Graf Stürglh. In mehrstündiger Be sprechung wurden dieZSprachenverordnnngen einer -eingehenden Prüfung '^unterzogen. Das Resultat derselben war das einstimmige Urtheil, daß diese Verordnungen, deren Text vor diesem Tage aus deutscher Seite Niemanden zu Gesicht gekommen war — unannehmbar seien. Insbesondere
, Dr. Prowber und Graf Stürgkh in formeller Weise in Kenntnis, gesetzt und der entschiedene, leider vergebliche Versuch ge macht, den Herrn Ministerpräsidenten zu bewegen, die Verordnungen nicht zn pnbliziren, sondern seine Bemühungen dafür einzusetzen, über die Sprachen frage eine Einigung zwischen den Vertretern beider Volksstämme zu erzielen.' Aus Tram in schreibt man vom 9. d. M.: Nachdem die beiden Herren Reichs- rathsabgeordneten Freiherr von Dipauli und Graf Huyn es bis jetzt nicht der Mühe werth
hat am Sonntag in Wien eine Berathung abgehalten. Abg. Dr. Baernreither erstattete, nachdem Graf Thun in der Eröffnungsrede auf die Gründe hingewiesen hatte, die ihn veranlaßten, die Versammlung einzuberufen, das Referat über die politische Lage. Der Redner sowohl, als mehrere andere Theilneh- mer kritisirten in ziemlich scharfer Weife das Vorgehen der Regierung, alle Redner beton ten, daß der verfassungstreue Großgrundbesitz in Contact mit den Vertretern des deutschen Volkes bleiben müsse
und an ein Eintreten in Ausgleichsconfereuzen nur gemeinsam mit den anderen deutschen Abgeordneten gedacht werden könne. Besser hätte es Badeni nicht anfangen können, um alle Deutsche zu einigen. Daß auch der verfassungstreue Großgrundbe sitz, der sonst der Negierung so gerne Ge folgschaft leistete, nun an die Regierung mit der gleichen Forderung herantritt, das verleiht eben seiner Kundgebung ein besonderes Ge wicht. Graf Badeni kann sich dieser For derung nicht mehr entziehen, eine andere Frage