S. 7.ül>. — Oesterreich-Ungarn: Mit Zusendung vierteljäh-' nach Tarif. Annahme von JnsertionS-Aufträgen m alle» Jnseraten-Bl Nr. M Sonntag, den S7. November R898. 32. Iahrzmg, Thll «od tavoxr. Meran, 26. November. Graf Thun hat sich beeilt, seiner Leibgarde, dem Polenklub, welcher der eigentliche Angeklagte der Verhandlung über die Verhängung des Aus nahmszustandes in Galizien ist, zu Hilfe zu kommen. Der Abg- Daszynski, der zum Bedauern deS Polenklubs auch deutsch kann und im Abgeordneten hause zu ganz Europa
spricht, hat furchtbare An klagen gegen den Polenklub erhoben. Darauf hat Graf Thun eigentlich nichts geant wortet. Er suchte nachzuweisen, daß die Zu stände in Galizien eine Gestalt angenommen hatten, welche die Regierung zwang, dagegen einzuschreiten. Graf Thun bezog sich aus das Gesetz und suchte nachzuweisen, daß die Negierung daS Gesetz nicht verletzt habe. Nun kehrt sich aber die Anklage viel weniger auf die Thatsache der Verhän gung des AnsnahmSzustandes, als auf die Ver schuldungen
, sicherlich keine Antisemiten, eher daS Gegentheil, und s i e sind es gewiß nicht, die den Juden die Fenster eingeschlagen und die Möbel zertümmert haben. Und trotzdem kehrte sich der verkündete Ausnahmszustand in er st er Linie gegen die Sozialdemokraten und mit aller Schärfe ist er auch nur gegen die Sozialdemokraten gehandhabt worden, abgesehen davon, daß natürlich Plünderer und Todtschläger nicht frei ausgehen konnten. Das ist eine nicht hinwegzuleugnende Thatsache und ge rade darüber hat Graf Thun
in seiner recht umständlichen Entgegnung auf die Rede des Abg. Daszynski gar nicht sich ausgesprochen, wenn nicht eine Wendung, daß sich der Ausnahmszustand in seiner Wirkung nicht haarscharf begrenzen lies;, als eine Art Entschuldigung gedeutet werden soll. Dann müßte man aber auch glauben, daß Graf Thun mit seinen Andeutungen von „gewissen Hin termännern' und „gewissen Schlagworten' in „ge wisser Richtung' ausgebeutet worden seien und zur Niederschlagung der Juden geführt haben, nicht die Schlachzizen
, sondern die Sozialdemokraten meint. Falls dies der Fall wäre, hätte Graf Thun doch besser gethan, sich in diesen Stücken deutlicher auszudrücken! Daszynski hat die klerikale Jesuitenpartei ganz deutlich als die „gewissen Hin termänner' mit den „gewissen Schlagworten' be zeichnet und Graf Thun, welcher die Beziehungen zwischen dem Polenklub und der Jesuitenpartei ganz Wohl kennt, hätte nicht nöthig gehabt, so geheim nißvoll zu thun. Er hat damit zur Entlastnng des Polenklubs nicht viel geleistet. Aber freilich, dem Grafen