anhören müssen und es wurde kein Antrag aus e^ Vertrauensvotum gestellt. Auch der Dispofitwössoyd wurde nur dadurch bewilligt, daß Pe dem'Herrenhaus? augehörigen Delegiert«, wie nn^ Mann dafür eintraten, während die Mehrheit der Delegiertes aus dem Abgeordaetenhasse dagegen stimmte. So geht^anch Graf Berchtold nicht ohne Wunde aus der Delegation nach Hause. Was den schärfsten Widerspruch hervorrief ist und bleibt die unglückselige Preßpolitik, die während der Balkankrise gemacht wurde
und die ihren Höhepunkt in der Prohaskaaffäre er reicht. Gras Berchtold hat auf die bezüg lichen Anwürfe zu antworten gesucht, man kann aber nicht sagen, daß seine Antwort sehr überzeugend ausgefallen fei. Der Delegierte Graf Lützow, felbst ein ehemaliger Botschafter, also gewiß nicht gerade ein Radikaler, hat ausdrücklich gesagt, daß man den Eindruck habe, man hatte von gewissen Stellen aus eine „Hurrastimmung' gegen Serbien und Mon tenegro erziehen wollen und Hab ^deshalb die gewissen Tendenznachrichten
, wenn auch nicht selbst verbreitet, so doch doleriert und das ist auch das Urteil der Oeffeutlichkeit in Oester reich und Europa. Und wir glauben, daß es auch das Schlnßnrteil der Geschichte sein wird. Hatten die Delegationen an dtt Vergangen heit sehr viel auszusetzen und mit Recht, so konnten sie fich umso aufrichtiger dem an schließen, was Graf Berchtold als die Zu kunftspolitik der Monarchie dargelegt hat. Der Minister hat die Anbahnung guter Beziehungen zu allen Balkanstaaten und die Pflege des Verhältnisses zu Rußland
wird nie mehr jemand anderen angehören, als den Balkanvölkern, diese aber, die durch Jahr hundert in uns ihren besten Frmnd gesehen haben, müssen wir lehren, wieder nach Wim zu blicke» und dort die alte Freundschaft wirt schaftlich und politisch wieder herzustellen. DaS ist die einzige, zu einem gedeihlichen Ziel füh rende Richtlinie, für eine vernünftige österrei chische Politik und Graf Berchtold hat ver sprochen auf ihr zu bleiben. Darum können auch Jene, die nicht blind find, gegen die Miß griffe