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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 21.09.1912
Umfang: 10
, am 18. ds., setzte sofort mit einem wüsten Tumult.ein. Als der Präsident Graf Tisza das königliche Handschreiben be treffend die Einberufung der Delegationen ver lesen wollte, veranstaltete die Opposition mit Pfeifen, Trompeten und dergleichen einen un geheuren Lärm. Schimpfnamen wie feiges Schwein, Schwindler, Betrüger, Feiglinge wurden hörbar. Es entstand ein kleines Hand gemenge, bis Graf Appony den Grafen Ka rolyi wegführte. Abgeordneter Rath hatte einen Wecker hcrvorgezogen, der fortwährend klin gelte

. Präsident Graf Tisza saß ruhig in seinem Sessel und ergriff hie und da die Glocke, um einen Versuch zu machen, sich Gehör zu verschaffen. Sobald Graf Tisza läutete, ver doppelte sich der Lärm. Gegen ^2 Uhr sah man,- wie Präsident Graf Tisza von einem Bogen etwas abliest. In dem ungeheuer» Tu-, mult sah man nur, wie er seine Lippen be wegte. Er unterbreitete den Einlauf. Einzelne Abgeordnete begannen wiederholt zu singen und es wurden immer wieder neue Lärm instrumente, wie Automobilhuppen und Kinder

- ratschen, in Funktion gesetzt. Es. herrschte ein Höllenspektakel. Um ^2 Uhr suspendierte Prä sident Graf Tisza die Sitzung auf fünf Mi nuten. Um zwei Uhr wurde die Sitzung wieder eröffnet, jedoch setzte die Opposition den Lärm wieder ein, u. z. in erhöhtem Maße, da einige Abgeordnete auch Husarentrompeten bliesen. Es erfolgte eine abermalige Unterbrechung der Sitzung. Um 3 Uhr eröffnete Präsident Graf Tisza wieder die Sitzung. Im selben Moment brach der ohrenbetäubende Lärm auf der Lin ken wieder los

wieder das Kossuth-Lied an. Der den Gehorsam verweigernde Wachmann wird ab geführt. Der Saal ist erffüllt von stürmischen Rufen der oppositionellen Abgeordneten Und des oppositionellen Teiles desGaleriepublikums. Der Abgeordnete Jarmy wird von 5 Poli zisten aus dem Saale getragen. Um ^7 Uhr abends wurde den Wachleuten der Befehl er teilt, sämtliche Abgeordnete aus dem Saal zu drängen. Es beginnt ein wahnsinniges Drän gen und Stoßen. Die in der ersten Reihe stehenden Abgeordneten, namentlich Johann Justh, Graf

Michael Karolyi, Georg Sinrec- sany und andere setzen sich mit Gewalt zur Wehr und schlagen auf die Wachleute ein, die gleichfalls auf die Abgeordneten losschla gen. Der Abgeordnete Bela Jarmy, ein Bruder des Abgeordneten Stephan Jarmy, wird trotz heftigster Gegenwehr von vier Wachleuten bei den Händen und Füßen aus dem Saal ge schleppt. Es spielen sich unbeschreiblich wüste Szenen ab. Graf Michael Karolyi reißt sich von den, Polizisten-los und sinkt ohnmächtig zu Boden. Indessen wird der Abt Molnar

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 12
Datum: 19.06.1903
Umfang: 12
« HaldjähUich „ T Bierteljä.. A Freitag 19.Iuni19l)3 I lzrg Die Mimsterknse m Ungarn. - Wien, 16. Juni. - HeutK nachmittags wurde Graf Stephan Tisza voin Kai- serin besonderer Audienz empfangen und, wie in parlamen tarischen Kreisen verlautet, mit der Kabinetsbildung betraut. Ein Redakteur der ,,Wr. Allg. Ztg.' hatte heute Gelegen heit, mit einem Politiker, der mit den politischen Verhältnissen Ungarns sehr vertraut ist, Rücksprache zu nehmen. Dieser Ge währsmann äußerte sich folgendermaßen über das Kabinet

Tisza: . Graf Stephan Tisza ist heute vom Kaiser mit der Kabi netsbildung betraut worden. Daß Graf Tisza der Nachfol' ger des Herrn v. Szell wird, bietet für mich keinerlei Über raschung. In sehr gut unterrichteten Kreisen wußte man es seit Wochen, daß Herr v. Szell gehen und Graf Tisza kom men werde, oder, um es präziser auszudrücken, daß der Kaiser den Grafen Tisza mit der Kabinetsbildung betrauen werde. Eine andere Frage ist es, ob es dem Grafen Tisza gelingen werde, ein Ministerium zu bilden

und dabei die Unterstützung der Majorität zu erlangen. Denn das Programm des Grafen Tisza bedeute den Kampf g e g en die Obstruktion bis aufs Messer. Graf Stephan Tisza wird vor Allem eine reinliche Scheidung in der liberalen Partei durchführen, und zu gleicher Zeit mit Herrn v. Szell als Ministerpräsidenten wird auch Gras Apponyi als Präsident des Hauses verschwin den. Allein damit ist die Bedeutung der eventuellen Ueber nahme der Regierung durch Grafen Tisza noch nicht erschöpft. Graf Tisza

ist der Überzeugungstreueste, energischeste Ver fechter der dualistischen Idee in Ungarn, und es ist als ganz ausgeschlossen zu betrachten, daß unter der Regierung Tiszas die Wehrvorlage zurückgezogen werden wird. Graf Tisza wird aber auch das Kokettiren mit dem Klerikalismus nicht betrei-' ben, er wird mit einem Wort, wenn auch in einer moderneren Auflage, die Politik machen, welche sein Vater gemacht hat. Auf die Frage, wer in das Kabinet Tisza eventuell ein treten werde, antwortete der Gewährsmann: Als sicher

kann man das Verbleiben des Honvedministers Fez ervary an- sehen, da dieser von Anfang an ein Anhänger der Politik des Widerstandes gewesen ist. Ferner wird der bisherige Ackerbau-' minister Dar a n y i ebenfalls im Kabinet Tisza feinen Sitz beibehalten. Denn HerrDaranyi ist als Advokat der Familie Tisza in die Politik gekommen, und wenn er auch weit mehr die agrarischen Interessen vertritt, als Graf Stephan Tisza, so gilt er doch weiter als eminenter Vertrauensmann der Fa milie Tisza und wird gewiß

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Volksblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 17.12.1904
Umfang: 14
. Oppositionelle Abgeordnete verbreiten die Nachricht, Tisza habe dem Kaiser telegraphisch seine Demission gegeben, um dem Monarchen freie Hand zu lassen. Liberale Ab geordnete erzählen, das Gerücht sei lediglich darauf zurückzuführen, daß Graf Tisza dem Kaiser einen telegraphischen Bericht über die heutigen Vorfälle erstattet habe. Graf Tisza hält mit dem Präsidium des Hauses ununterbrochen Konferenzen ab. Es erscheint nun der Quästor des Hauses, Kabosy, im Saale und verkündet, daß keine Sitzung stattfindet

der Sturm, der solche Früchte zeitigt. Und darum lade ich alle deutschen, alle christlichen Jünglinge, die Männer von Eisen werden wollen, ein, die Büch lein zu verkauen und zu verdauen. Möge das Buch unter jedem Weihnachtsbaume liegen. Die Ausstattung und der Preis sind ebenso nur Emp fehlung. Es kostet broschiert Kr. 4 80, gebunden Kr. 6'—, und kann durch die Buchhandlung Alois Auer & Comp., vorm. I. Wohlgemuth, Bozen, Obstmarkt 8, bezogen werden. Graf Julius Andraffy den Saal betritt

, wird er mit stürmischen Eljen-Rusen begrüßt. Budapest, 13. Dezember. Die Mitglieder der liberalen Partei betreten von der rechten Seite aus den Saal. Es erscheint auch Ministerpräsident Graf Tisza mit mehreren Mitglidern des Kabinetts, was einen großen Entrüstungssturm hervorruft. Es ertönen schrille Pfiffe. Der Ministerpräsident be trachtet mit verschränkten Armen den Tumult und verließ nach fünf Minuten wieder den Saal, während die Abgeordneten dort verbleiben. Die Opposition hält noch immer die Präsidentenbühne

der Disiedentengruppe, Graf Julius Andraffy und Gras Hadek, den Saal be treten, werden sie mit Applaus begrüßt; desgleichen der gewesene Unterrichtsminister Wlassics. Es gehen die verschiedenartigsten und aben teuerlichsten Gerüchte in Umlauf; unter anderem wird erzählt, daß ein Ministerrat stattfinde und daß sich Graf Tisza nach Wien gewendet habe, ob er zur Herstellung der Ordnung Honvedmann- schasten verwenden dürfe u. dgl. Ober-Saalkom missär Farkas stürzte in dem Augeblicke, als er dem Ministerpräsidenten

die Ereignisse. Man sieht in einer Gruppe den Abg. Graf Julius Andraffy mit oppositionellen Abgeordneten sprechen und hört, daß der Vorschlag gemacht wurde, Baron Freilitzsch präsidieren zu lassen, worauf stürmische Rufe ertönen: „Freilitzfch dars unter keinen Umständen den Vorsitz einnehmen.' Graf Apponyi und Graf Julius Andrassy begeben sich zu den noch immer die Präsidentenbühne be setzt haltenden oppositionellen Abgeordneten, um mit ihnen Rücksprache zu nehmen. Inzwischen hält Abg. Ugron eine laute

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
. Außer den k. k. Behörden iu der Stadt, war der Gemeinderath mit dem Bürgermeister und dem Vicebürgermeister an nichts Bessere» thun, als in den Krieg ziehen nnd sich von den Preußen todt schießen zn lassen. In seiner Desperation verließ denn auch Graf Ferdinand das Schloß in seereter Weise, bei Nacht und Nebel, und schwur zur Fahne. Er that sich in mancher Action hervor, war stets an gefährlicher Stelle nnd avancirte gleich zum Offieier, als der General erst seinen wahren Namen und Stand entdeckt

hatte. Stolz auf seine Meriten und gnte Conduite kam Graf Ferdinand nach dem letzten Feldzug zurück und fand zu feiner grausamsten Enttäuschung und Consternation seine angebetete Comtesse als die Gemahlin seines Vaters, des Grafen Stephan. Nun verkehrte sich die Assection von beiden Seiten in Haß. Gras Ferdinand vermochte es nicht, seiner jungen schön- nen und stolzen Stiefmutter mit dem gebührenden Respect nnd gehörigen Courtoisie zu begegnen, und sie hinwiederum schien irritirt, den verloren geglaubten

Sohu als braven Soldaten wohlgesittet und in seiner weißen Uniform gar schön und stattlich wieder zu sehen. Sie fand nur zu bald Occasiou und Pretexte, gegen ihn allerhand maliciöse Cabalen zu spinnen, da Graf Ferdinand sich plötzlich wieder in den Wirbel des allerwildesten Lebens stürzte nnd das Geld mit vollen Händen verschwendete, wie ein Wahnsinniger. Die junge, schöne Dame hatte, wie leicht zu verstehen war, den alten Herrn vollständig zu dero Submission Diener gemacht und besaß die größte

desparate Lage, in die Graf Fer dinand gerathen war, die Adorirte verloren, den Vater ver loren, von Gläubigern bedrängt, ohne Kreuzer Geld und, um das Malheur uoch vollzumachen, Friede zwischen den Potentaten. Schou war der junge Herr entschlossen, in die Türkei zu gehen nnd dort sein Glück zn versuchen, als er sich eines Besseren besaun. Er wollte der geliebten schönen Feindin den Triumph nicht gönnen, ihn vernichtet zu haben. New, wenn sein Bater und seine Stiefmutter ihn in der Misere abaudonnir

- ten, so sollen sie die Unehre davontragen, gleich ihm. Das gräfliche Paar war wiederum von Wien nach dem Schlosse im Böhmerwald übergesiedelt und Graf Ferdinand war ihnen gefolgt. In dem Städtchen Eandeuburg arrivirt, das unter der Hoheit der Grafen von Brandan stand, vertauschte er seine Kleider gegen das abgerissene, geflickte Gewand eineS Bettlers, hing sich eine Tasche n,n, schnitt sich einen tüchtigen Knotenstock und setzte sich am nächsten Sonntag vor die Kirchenthür. Da fügte

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1889
Umfang: 8
Ferdinand, und kam curirt aus dem Kriege heim, da warf mich die Treu losigkeit der Geliebten vom Neuen in den Strudel. Jetzt soll eS aber anders werden, sobald Sie nur will, Jungfer König,' „WaS soll ich vermögen?' „Alles, Hanna. Ich habe Ihr nicht die Wahrheit gesagt, als ich Ihr au der Kirchenthür antwortete, ich sei nicht blessirt, Jungfer, hier im Herzen.' „Herr Graf, ich . . .' „So laß Sie mich doch ausreden. Ich bin gekoinuien, um Sie von Jhreni Vater zur Fran zn begehren, sobald Sie mich nämlich

will.' „Welche neue Tollheit.' „Es ist mein Ernst, Mädchen,' rief der junge Graf, willst Du einen ordentlichen Mensche» ans mir machen, soll eS Dir Gott lohnen, wenn nicht, gehe ich zu den Janit- scharen und werde Muselmann' „Führen Sie doch nicht so lästerliche Reden!' „Willst Du also?' „Ja, ich will,' gab sie ihm zur Antwort und reichte ihm die Hand^ Nun waren alle Hnnde los im Schlosse, die Fran Gräfin hatte einen schrecklichen Anfall, Weinkrainpf nannte der Arzt den Znstand »ud das Resultat war, daß der Graf

Stephan seine Einwilligung znr Helrath mit der Goldschniiedstochter verweigerte nnd wiederum erklärte, seine Hand von seinein Sohne ganz abziehen z» wollen, wenn er nicht eine schrist- liche Teclaration gebe, mit l'-role «Ikon,',«»--, niemals eine solche Mesalliance eiiizngehen. Doch Graf Ferdinand ninsite sich wiederum zu helfen und schon am nächsten Tage sah man ihn in Hemdärmeln, den Schurz vorgebunden, in der Werkstatt des Goldschmieds als Geselle arbeiten. Da sagte sich doch endlich der Herr Graf

, wie wenn ein fache Bürgersleute getränt werden, nur rasi der jnnge Graf, in seiner Unisonn, unter den Anderen adelig nnd galant her vorstach. Dann nahm das junge Paar seine Residenz in dem Jagdschloß an der böhmischen Seite mit geringer Dienerschaft. Da lebte es nicht anders, denn ein paar Tnrteltänbchen im Forst, denn der Gras Ferdinand war snbitement wie umge wandelt und die jnnge Gräfin Hanna sührte ihn wie ei» Lamm an einem Bündchen. Dagegen wurde Gräfin Wlasta, als sie zurückkehrte, uoch herrischer nnd

stolzer und nahm brutale Sitten an. Sie glich wohl einer skithischen Amazone, wenn sie sich zu Pferde ein- hertrieb oder das Wild in den Wäldern jagte, so daß das Volk sie nicht anders nannte, denn die „wilde Jägerin.' ^ Bei solch einer Hetzjagd vernngliickte Gras Stephan, tanm zwei Jahre nach der Hochzeit seines Sohnes. Graf Ferdinand konnte aber noch herbeieilen, nm den Pardon und den Segen des Baters zn empfangen sammt seine: jungen Gemahlin und seinem Söhnchen, dem jüngsten Grafen Franz

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.03.1890
Umfang: 4
, manche Essenz fand er der heutigen verfeinerten Geschmacksrichtung zuwider und er zog es darum vor, dieselbe zu verwässern. Und doch galt er als Schreckensmanu! Was heute gefordert wird, ist so schneidig formulirt, daß Graf Taaffe und seine Minister-Kollegen, zu deren Erbauung die ganze Geschichte eigentlich in's Werk gesetzt wurde, wahrscheinlich bei der Lektüre das Gruseln gelernt haben. Die Regiernng hat lange genug die Entschlüsse hinsichtlich der Schulfrage vertagt, nun muß sie stch entscheiden

Ministerpräsidenten, l8W welchem der innigste Dank des Monarchen aus gesprochen wird. Das Handschreiben schließt mit dem Ausdruck der Hoffnung, Tisza werde den öffentlichen Angelegenheiten auch fernerhin seine Mitwirkung nicht entziehen. Ein weiteres Handschreiben an den Grafen Szapary betraut diesen mit der Bildung des Ministeriums. Das Ämtsblatt publizln weiter nachstehende Zusammen setzung des Ministeriums: Orczy, Minister u. I»- tsrs; Fejervary für Landesvertheidigung, Baross für Handel,- Graf Csaky

für Kultus und Unter richt; Wekerle für Finanzen; Szilagy sür Justiz; Josipovich für Kroatien und Slavonien, Graf Bethlen für Ackerbau. Mit der Leitung des Ministerium des Innern wurde der Ministerprä sident betraut. Ein weiteres Handschreiben ent hebt Teleky vom Ministerium des Innern. A» Montag um 11 Uhr Vormittags fand in der Köuigsburg zu Ofen die Eidesleistung des neue« Kabinets statt. — Nach dem im Budgetausschusse erstatteten Berichte des General-Berichterstatters Dr. Kathrein über das Budget pro

. Lady Earley schützte Kopfschmerzen vor nnd zog sich bald zurück. Graf Viktor geleitete sie hinaus. Karl hatte uoch keine Gelegenheit gehabt, sich Ber- thel zn nähern. Er that es jetzt. Er trat Plötzlich »eben ste, während sie dastand, den Blick wie ver loren ins Weite gerichtet. .Meiner schönen Eoufine heute sahen zu dürfen, war mir bisher noch nicht vergönnt,' sprach er nnd seine Stimme ließ sie zusammenzucken. »Beatrix sagte mir von Deiner Verlobung, Berthel. E» ist wohl überflüssig. Dir erst

noch zu betheuern, wie heqlich ich Dir Glück wünsche!' Sie schlug ihre Auge» zu ihm auf. Seiue Stimme, sein Lächeln deuteten auf keine Erregnng. Sein Blick sprach brüderliche Herzlichkeit aus. sonst nicht». Unb erst gestern hatte er ihr seine Liebe darge bracht! Seine Liebe! O, die Bitterkeit, welche dieser Gedanke in sich einschloßt In diesem Augenblick erschien Graf Northon wieder. Ein Gefühl der Eifersacht regte sich in ihm beim Anblick Karl Stuarts. Er sagte stch un willkürlich, daß die Liebe

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 13.01.1904
Umfang: 16
als gänzlich a u s der Luft gegriffen bezeichnet. Man denke nicht an dessen Abberu fung, daher seien auch alle Kombinationen be züglich seines Nachfolgers hinfällig. Die Jnnsbrncker christlichsoziale „Post' mel det, daß Landeshauptmann Graf Brandis noch vor dem Sommer zurücktreten werde. Als Nachfolger werden genannt: Abg. Äathrein und Graf Trapp. Die Abgeordneten Baron d'Elvert uud Lecher sprachen in B r ünn in einer Wähler versammlung, die sehr zahlreich besucht war, über die politische Lage. D'Elvert

stärker sind, als seine Botschaft? Auf alle Fälle ist es sehr sym pathisch, was er da sagt, und erinnert an den Tauwind, den er einmal in seinen: wunderbar lebensvollen Buche „Auferstehung' schildert: wie er das Eis auf der Wolga schmilzt. In jener Osternacht, da Iwan und Katjuscha vor der Kirche stehen. Jawohl, fernes Osterglockenspiel; noch recht fern. Und einstweilen geht die Welt tveiter. Graf Tolstoi durfte ja den Haß dieser Welt in den letzten Jahren genügend erfahren. Als er zuletzt in Moskau

im Münchener Schau spielhause aufgeführten Dramas „Zapfenstreich', Schriftsteller Franz Adam Bey er lein aus Leipzig, ist aus München hier eingetroffen. (Todesfälle.) Am Samstag abends starb in Obermais Graf Camille du Parc, k. und k. Kämmerer, nach kurzem Leiden im 69. Lebens jahre. Die feierliche Einsegnung fand henke, den 12. ds., um 3 Uhr nachmittags im Trauerhause Schloß Rubein statt, worauf die provisorische Bei setzung aus dem Friedhofe in Untermais erfolgte. Die Parte zeichnen: Anna Gräfin du Parc

, geb. Gräfin Bocholtz-Afseburg als Witwe; ferner Therefe Freifrau v. Hoheubühel, gen. Heufler zu Rasen, geb. Gräfin du Parc; Robert Graf du Parc; Johann Freiherr v. Hohenbühel, genannt Heufler zu Rasen, k. u. k. Kämmerer und Major im Ulanen-Reg. Graf Paar Nr. 13 ; Marie Const. Freiin v. Hohenbühel, gen. Heufler zu Rasen; Manrice Graf du Parc; Marie Gräsin du Parc, geb. du Colombier; Jda Freifrau v. Egkh Und Hungersbach, geb. Gräfin dn Parc; Adele Mar quise de Murinais, geb. Gräfin du Parc

; Victorine Gräfin du Parc, Klosterfrau der Re- demptoristinnen in Grenoble; Leonie O'Kerrins Hyde, geb. Gräfin du Parc; Maria Gräfin du Parc, geb. Baronin Bonin; Heinrich Graf du Parc; Alain Graf du Parc; Luch Gräfin du Parc, geb. Gräfin Zürich; Anne Maria Gräfin de Solages, geb. Gräfin du Parc; Charles Graf du Parc; Adele Freiin v. Egkh Und Hungersbach, geb. O'Kerrins Hyde. — Pantine v. Dormizer, geb. v. Salemfels, gibt im eigenen Namen und namens ihrer Nichte Ottilie Goldschmidt, geb. Przibram

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1892
Umfang: 8
bstzaMo« Vettt^Ue «der der» «am» » k. fitr ew., 7 k. sttr »oei- «d S kr. M dr»w»lt«e »wrii»,,,. vej «e»?«» S»s«tw»«i estMeSeader «abatt. — A« ve»stw«rl«,o aeatsttl« »a frage» »kd die »etreffe-de greiwarte erbet«. O 79. Bozcn, Smstag, 1. Oktober 18S2. IIXI. Jahr«. Vom Tiroler Landtage. Zweite Sitzun g am 27. Sept. Herr Landes hauptmann' Stellvertreter Dr. v. Hepp e r ger eröffnet die Sitzung und meldet dem hohen Hause mit Bedauern, daß Herr Landeshauptmann Graf Brandis durch Unpäßlichkeit verhindert

hatte, erklärte sich jetzt gegen die Dringlichkeit, welche sonach abgelehnt wurde. Es erfolgte nun die Wahl deS Budget-AuSschufseS. Gewählt wurden folgende Herren: Dr. v. Graf, Dr. Wackernell, Dekan Gkch, Pfarrer Stauder, Dr. Schund, Geiger, Dekan Jnama, Dr. Viero, Dr. v. Hepperger, Dr. v. Hellriegl, Dr! v. Grabmayr «ud Schumacher. - ^ - Das Comit6 konstituirte sich nnd erwählte Herr» Dr. Ritter vo» Graf als Obmann. Hierauf kam oben erwähnte Eingabe der Markt gemeinde Kältern in Sachen der Weineinfuhr

, wird dieser angenommen und ein Comitö gewählt, bestehend aus den Abgeordneten: Geiger, Wackernell, Rapp, Zallinger, Biegeleben, Grab mayr, Hepperger, Melchior!. ' Die verschiedenen Rechnungsabschlüsse und Voranschläge der Fonde, Stiftungen und Anstalten/wie solche in den Beilagen 3 und 4 ausgeführt sind, werden ohne weitere Debatte genehmigt. ; Dr. R. v. Graf gibt hierauf das Resultat der Er- gänzungSwahlen in Wälschtirol bekannt und beantragt als Berichterstatter/ da die Wahlen ordnungsmäßig vor sich gegangen

geknüpt hatte, sind gründlich getäuscht worden; die confessionellen Gegensätze haben sich mehr denn je verschärst, der nationale Chauvinismus ist fast an der Grenze des LandeSverratheS angelangt, das Ansehen und der Einfluß der Regierung gleich Null! AlS Tisza dem Anstürme der wüthenden Opposition weichen mußte, siel die Wahl der Krone auf Graf Szapary, vo« dem man annehme« durfte, daß er zur Opposition keine so scharfgegnerische Stellung einnehmen und dessen con- cilianteS Wesen beruhigend

auf die entfachten Leioenschaften einwirken sollte Aber, wo sind die Zeiten, da persönliche Liebenswürdigkeit ein Factor der Politik war! Und erst iu Ungarn! Graf Szapary' mußte es gar bald er fahren, daß die Opposition ihn ebenso rücksichtslos be kämpfe« werde, wie seinen Vorgänger, und daß sich begangene Fehler genau so rächen, wie früher. So gelaugte er zu der ersten Klippe seiner -ministeriellen Laufbahn, zur beabsichtigten Verwaltungs reform, und als er sie nichts durchführen konnte, zur Auflösung

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 06.01.1899
Umfang: 12
des nunmehrigen Standpunktes der tschechischen Delegation veränderte parlamentarische Situation ihn als Ministerpräsidenten zu Boden wirft. Die Öffent lichkeit sieht klar, daß Graf Thun seine Lage selbst verschuldet hat, indem er der Krone keine befriedi gende Antwort auf iiie staatsrechtliche Adresse vor geschlagen hat. Er hat sich also selbst sein Schicksal bereitet. Wie man uuS mittheilt, haben zwei Ver trauensmänner der junglschechischen Abgeordneten den Entwurf seiner ursprünglichen Antwort

auf die Adresse gelesen und diesen Entwurf für annehmbar erklärt. Allein dieser ursprüngliche Entwurf wurde nicht angenommen; darüber haben die höchsten Faktoren entschieden. Nachdem nun einmal dieser Entwurf abgelehnt wurde, so gab es auf die Bot schaft ,;nr eine Antwort: die Demission. Graf Thun hat aber diese Antwort nicht gegeben, uns scheint, daß ihn daran seine besondere Vorliebe für sein Amt gehindert hat, vielleicht auch das Be wußtsein, daß es für die Regierung nothwendig sei, sich ein wenig

, nach Grazer Fa?on,ist die Politik kein Verstandesproblem, sondern eine Turnaufgabe. Er begnügt sich nicht mehr, mit dem Kopse durch die Wand zn rennen; da ihm der Kopf unsympathisch ist, will er mit dessen Gegentheil durch die Wand rennen. So ist er ein Sinnbild echt deutschen Fleißes, germanischer Helden- auSdauer: ein harter Sitzfleisch-Radikalismus.' Der Landeshauptmann r,ou Görz Graf Co ro ll i n i demissionierte und legte sein Man dat nieder, um die Votierung der Regierungsvor lage

Polendebatte im Abge ordnetenhause hatte der polnische Sozialist Da- SzynSki gegen den Bezirkshauplmann von Pod- gorze in Galizien Grafen Ed. Starzenski die Anschuldigung erhoben, der edle Graf treibe Wucher geschäfte :c. Darob war bei den Polen ein Sturm der Entrüstung entstanden und auch Ministerpräsi dent Graf Thun hatte erklärt, es sei unzulässig, daß Daszynski unter dem Schutze der Abgeordneten immunität derartige Angriffe gegen einen k, k. Verwaltungsbeamten vorbringe, da der Angegriffene

Graf Thun als auch der Statthalter von Galizien Graf Leon PininSki haben Daszynski gegenüber nach dessen Rede im Parla ment erklärt, daß gegen den famosen Bezirkshaupt mann die Untersuchung eingeleitet werden wird. Das ist indessen nicht geschehen, sondern Graf PininSki hat mit dem Grafen Starzenski schon nach den Angriffen im Abgeordnetenhause friedlich und fröhlich an einem Galadiner in Krakau theil genommen. Graf Eduard Starzenski gehört eben der polnischen Schlachta an und darf sich daher

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Bozner Nachrichten
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Seite 8 von 20
Datum: 05.11.1903
Umfang: 20
Verhaftungen wurden vorgenommen. Brände. In Concy-Dland sind 260 Holzhäuser durch Feuer zerstört worden. Zwei Personen find todt, zwanzig ver letzt. — Die Zahl der bei dem großen Brande in der 11. Avetme in New-Aork umgekommenen Personen beläuft sich auf 66, neben zahlreichen Verletzten. Man glaubt, daß das Feuer auf ein Verbrechen zurückzuführen sei. Neueste Post und Telegramme. Graf Khnen-Hedervary. Budapest, 3. November. Graf Khuen-Hedewary hat sich heilte vom Beamtenkörper des Ministerpräsidiums verab

schiedet. Namens des Beamtenkörpers richtete Staatssekretär Tarkovich wanne Abschiedsworte an den scheidenden Minister präsidenten, dem er insbesondere für die Güte dankte, mit welcher Graf Khuen-Hedervary während seiner Amtsthätigkeit auch auf die Interessen der ihn: untergebenen Beamten Bedacht genommen habe. Graf Khuen-Hedervary erwiderte, es habe ihm selbst zur Genugthuung gereicht, während der kurzen, aber bewegungsreichen Zeit seiner Amtirung als Ministerprä sident all der Spitze

eines Beamtenkörpers stehen zu können, in dessen Wirken sich eifrige Pflichterfüllung mit einer war- 3tag, 5. November 190 ?. K». 2AZ men Hingebung voll patriotischer Begeisterung für die im Mi nisterpräsidium verwalteten so wichtigen Angelegenheiten ge paart habe, Er werde unter allen Verhältnissen feines Lebens stets mit Stolz dieses Beamtenkörpers gedenken. Schließlich vembschiedete sich Graf Khuen-Hedervary von jedem einzelnen der erschienenen Herren. Das. Kabinet Tisza. Wien, 3. Novenlber. Die Mitglieder

des Kabinets Tisza, die gestern äbetlds in Wien eingetroffen sind, wurden heute vormittags vom Kaiser in E i d genommen. Zunächst legte Graf Stephan Tisza den Amtseid als Ministerpräsident in die Hände des Kaisers ab. Bei diesem Akte intervenirte als Bannerherr der ungarische Oberststallmeister Graf Julius Szechenyi, während die Eidesformel Justizminister Plosz ver las. Hierauf folgte die Eidesleistung der neuernannten Mi nister Karl Hieronymi, Albert Berzeviczy, Erwin Eseh, Bela Tallian und Generalmajor

Nyiri unter Assistenz des Mini sterpräsidenten Grafen Tisza und des Grafen Julius Sze chenyi, während die Eidesformel Ministerialrath v. Vestersz verlas. Schließlich legte Graf Stephan Tisza den Eid als Geheimer Rath ab unter Assistenz des Ministers des Aeußern Grafen Goluchotvski und des Generaladjutanten G. d. K. Grafen Paar, welcher den Oberstkämmerer vertrat. Die un garischen Minister waren in ungarischer Nationalgala er schienen, mit Ausnahme des Ministerpräsidenten, der als ^Hottvedhusaren

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 12.04.1905
Umfang: 8
teste Alter beizutragen, seine Gesundheit zu erhalten und zu kräftigen) 5 i)Tas alten'Unfordermigen der modernen'Zahn pflege-entsprechende ^abnmchmMl Kalodout istMlWHuien allgmehm ' erfrifchendcu Geschmack und seiner antiseptischen Wirkllng als vorzügliches 7^und unentbehrliches Zahnreini- gungs- und Erhaltungsmittel bosteus zu empfehlen.' ' ' > Neueste Post und Erinlramme Bestrafung eines Abgeordneten. ^ ^ Wicn, N. April. (Priv.-Tel. der „Bozner Nachr.') Ter Abg. Graf Stcrnberg wurde wegen

^Losung der Krise bOoM^-Der? Ernst der Situation wird hier iiicht unterschätzt und, kA Er-, scheinen des GräW . Tisza in Wien mit der Verschlimmerung' -der'Lage<in ^VeMnÄmg:'gebracht. . - ^ - . .. ... ^ Graf TiSza. m Wie«.. ' ^ ^ . Der ungarische Ministerpräsident Graf StephanT rs z a/ der morgen! vormittags um -11 Uhr vlwi Käiserl W^fangm tvird,? hat^ Äbetü eines wesentlich ^veränderte Situ^attoU Bencht zu erstatten.? Als. der! Kaiser Budapest VerliM Mr mün der^ Meinung, daß die Verhandlungen dcÄ

^StimnntngA-/ nioinent/Nmrd Ministerpräsident Graf T i s z a ^ durch den Antrag vor ein äuß erst p einliches Dilemma ge stellt. Denn enttveder lläßt er^dÄr Antrag verhandeln und Beschluß Werdens dabei seinen gegensätzlichen Standpunkt nur markicreird, was ja gewissermaßen einer Demüthigung gleich käme, oder aber Graf Tisza greift zirr Gegenwehr, das heißt — Zirr Obstruktion. Um die Almahme des Antrages Eötvös zu verhindern, müßte die liberale Partei obstruieren.. Graf Tisza müßte den Obstruktionskampf

leiten! Dabei ^ wäre Graf L isza nicht vor der Eventualität gesichert, daß ein Theil der liberalen Partei an einer solchen Obstruktion nicht thÄl- nnnnit und eine Rezession vollzieht...' Der Antrag Eötvps be droht den Fortbestand-der liberalen Partei. Die Sprengung der einzigen orthodoxen 67er-Partei ist seit Beginn der-Krise das Ziel der Bestrebiingen der Koalition. Nun will sie einen entscheidenden Eoitp zu diesem Zwecke ausführen. Dieser Gefahr vorzubeugen, irgend einen Ausweg aus dieser dro

henden Situation>?M-^fmdm, ^M^der^ Zweck 4den morgigen Audienz des Grafen Tiszai Die Annahme, daß Graf Disza morgen den Kaiser neuerlich um feine EnthebuM MsMen werden ist berechtigt, - ' Aber Ä ist nicht ünwcchi^l^inlich, daß bei dieserÄudieiiz auch ein anderer Vorschlag zur EroÄenmg gelangt. : . ' Magnatenhausmitglied Graf Kuun-Kocsard gestorben., , ^ Budapest, 10. April. Das Mitglied der Zlkademie der Wissenschaften und des Magnatenhauses Graf Kuun-Kocsard ist in der letzten Nacht gestorben

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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 24
Datum: 22.07.1913
Umfang: 24
. Inzwischen wird der Referent den Gesetzentwurf des Ausschusses zum Drucke be fördern und allen Landtagsabgeordneten zum Studium zugehen lassen. Die Stadt Brixen hatte die Ausschußmitglieder auch zu einem Automobilausfluge nach St. Andrä eingeladen Vor wichtige» Entscheidungen. Wie von maßgebender Seite mitgeteilt wird, sind bei den Audienzen, die der Minister des Aeußern Graf Bercktold bei dem Kaiser hatte, schwerwiegende Beschlüsse gefaßt worden die sich auf die auswärtige Lage beziehen, lieber

Bulgariens mit Serbien und Griechen land in territorialer Beziehung beigelegt werde. Graf Berchtold — amtsmüde. Der Minister des Aeußern, Graf Berch told, ist amtsmüde. Er hat bereits in der Jschler Audienz dem Kaiser davon Mitteilung gemacht. Da die Frage der Nachfolgerschaft eine sehr schwierige ist, kann möglicherweise ein längerer Zeitraum vergehen, bis Graf Berch told seines Portefeuilles enthoben wird. Jeden falls aber wird Graf Berchtold längstens im Herbste zurücktreten. Wanu

Summen, die der Landesausschuß ihnen schuldet, selbst in finan zielle Kalamitäten geraten Die Tschechisierung durch die Staats- bahnen. In einer vom deutschen Volksverein ver anstalteten Versammlung in Bruck besprach Abg. Kro y die Tschechisierung bei den Staats bahnen in Böhmen und verwies darauf, daß bei dem Personalstande von etwa 20.000 An gestellten 98 von 100 Tschechen und nur 2 von 100 Deutsche seien. Ministerpräsident Graf Stürgkh wird Klipp und klar erklären müs sen

, ob er der Tschechisierung Deutschböhmens durch die Staatsbahnen in energischer Weise ein Ende bereiten wolle oder nicht, ob er wei ters durch den Eisenbahnminister verfügen las sen will, daß Eisenbahndienst-Vorbereitungs- schulen nicht nur in Prag und Lemberg zu bestehen haben, sondern daß solche auch in Wien, Linz, Innsbruck und Villach ins Le ben gerufen werden. Sollte in der Herbstta gung Graf Stürgkh oder dessen Nachfolger keine Sicherheit für die Wiedererlangung des nationalen Besitzstandes der Deutschen bieten

, dann werden die deutschradikalen Ab geordneten die Konsequenzen zu ziehen wissen. Graf Pejaesevich ^ Minister für Kroatien. Graf Theodor Pejacsevich, der eine mehr stündige Unterredung mit dem Ministerpräsi denten Grafen Tisza hatte, hat sich be reit erklärt, daß ihm angebotene Ministerium für Kroatien zu übernehmen. Die diesbezüg liche Unterbreitung an Se. Majestät ist bereits erfolgt. Autonomievorschlag für Mazedonien. Der Wiener Korrespondent des „Petit Pa- risien' will aus angeblich hervorragender Quelle erfahren

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 31.12.1904
Umfang: 10
Sitzung des jetzigen ungarischen Abge- . ordnetenhauses statt. Nachdem Vizepräsident Jakabffy Punkt 12 Uhr die Sitzung eröffnet hatte, ließ er zunächst das königliche Handschreiben verlesen, durch welches das Haus bis zum 28. Dezember vertagt wurde. Das Handschreiben wurde mit homo- gialer Treue zur Kenntnis genommen. — Hieraus ergreift Ministerpräsident Graf Tisza das Wort und erklärt, er halte es für notwendig, bevor über den Zeitpunkt und die Tagesordnung der nächsten Sitzung ein Beschluß gefaßt

werde, die Frage zu wiederholen, ob die Opposition geneigt sei, eine sür eine möglichst kurze Frist lautende Indemnität un verzüglich der Regierung zu bewilligen, damit die Wahlen ohne Erschütterung der normalen finanziellen Verhältnisse des Landes durchgeführt werden können. Von der Antwort hänge jeder andere weitere Beschluß ab. — Namens der koalierten Opposition erklärte hierauf Graf Apponyi, die Opposition werde den Beschluß vom 18. November nie als Rechtsnorm ansehen und jede Tätigkeit aus diesem Gebiete

als eine unberechtigte Gewalttat betrachten. — Unter fortwährendem Lärm der Oppo sition hält nun Graf Tisza eine lange Rede; in dem allgemeinen Toben sind bloß einzelne Worte des Ministerpräsidenten verständlich. Minister präsident Graf Tisza machte zunächst den Vor schlag, daß das Haus die nächste Sitzung am 3. Jänner 1905 abhalte und als Tagesordnung die Feststellung der weiteren Agenden beschließe. Er müsse aber dem Hause schon jetzt erklären, daß in dieser Sitzung voraussichtlich schon das könig liche Reskript

, betreffend die Auflösung des Hauses, werde mitgeteilt werden. (Lärm und Zustimmung links, Rufe links: Was ist's mit dem königlichen Eid?) Tie Sitzung vom 3. Jänner wird voraus sichtlich keinen anderen Zweck haben, als die Ver ständigung über die Zeit und die Kenntnisnahme der Umstände, unter welchen der Reichstag durch eine Thronrede geschlossen werden soll. Ich will, fährt Graf Tisza fort, jetzt nicht auf diese Frage eingehen und keine Debatte darüber provozieren, aber den soeben gehörten Zwischenrufen

: Gegenüber einer Fälschung ist alles erlaubt. — Ministerpräsident Graf Tisza: Ich konstatiere, daß sür den Standpunkt, wonach die Auflösung des Hauses im Jänner eine Gesetzverletzung ist. . . (Stürmische Ruse links: Ein Eidbruch! Rufe rechts: Hört! Hört!), kein einziges stichhältiges Argument vorgebracht wurde und auch nicht vorgebracht werden kann. (Lebhafter Beifall rechts, großer Lärm links.) Ich bin bereit, diese Frage, wann und wo immer, zu diskutieren, wo Argumente gegen Argumente kämpfen

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 06.11.1915
Umfang: 8
hat dem Landes- sanitatSinfpektor Dr. Peter Foppa in Innsbruck anlaßlich der erbetenen Versetzung in den Ruhestand für seine pflichttreue und ersprießliche Dienstleistung die Allerhöchste Anerkennung ausgesprochen. — Zlußertourlich zum Major besördert wurde in An erkennung hervorragenden und tapseren Verhaltens vor dem Feinde der Hauptmann Graf v. Walte rS. kirchen Freiherr zu WotfStal des 2. Tir. KJR. Ei« zäher Katerlandsverteidiger. Die nächste Folge der Tiroler Soldatenzeitung erzahlt vnS von Unterjäger

. Interessante Aeußerungen des Grafen Tisza. Der Berliner Korrespondent amerikanischer Blätter Karl Wigand veröffentlicht im Neuyorker „World' und anderen amerikanischen Blättern ein Interview, welches ihm der ungarische Minister Präsident Graf Tisza gewährte. Graf Tisza sagte unter anderem: Wie lange der Krieg dauern wird, hängt von unseren Feinden ab. Für die Zentralmächte ist dieser Krieg seit seinem Ausbruch und heute noch ein Verteidigungskrieg. Wir haben nie aggressive Tendenzen versolgt, weder

bis Konfiantinopel durch daS Gebiet der Zentralmächte herzustellen? Graf Tisza antwortete: Dies würde gewiß wirtschaftliche, kommerzielle und andere Vorteile bedeuten. Doch kann ich keine Aeußerungen machen. WaS geschehen wird und was nicht. Bei Abbruch der serbischen Kampagne wird ein großer Teil der Truppen zu anderweitiger Verwendung frei und sie werden auch anderswohin besördert werden. Wohin, kann ich Ihnen nicht sagen. Doch ein Blick auf die Karte ldßt die Wahrheit ziemlich erraten. In Wirtschast- licher

, landwirtschaftlicher, industrieller und mili> tärischer Hin ficht wird Ungarn ebenso wie die übrigen Zentralmächte den Krieg-, bis ins Unendliche aus halten können. Bei Erörterung deS Dumba-Zwischenfalles wies Graf Tisza darauf hin' daß die zwischen der Monarchie und Amerika bestehende innige Freund- schast keinerlei Beeinträchtigung erfahren habe. WaS die Lage in England betrifft, fo bezeichnet Graf Tisza jene Kreise, die aus den Swrz Sir Edward GreyS hinarbeiten, als Anhänger eines Krieges bis zum äußersten

. Als Wigand die Balkanartikel der englischen Presse zur Sprache brachte, meinte Graf Tisza, eS sei zu bestreiten, ob selbst daS größte diplomatische 6. November 1315 Gi.nie h^ute criLüS auf dem Balkan zugausren der Entente erreichen könnte. Im Juni sragte mich, sagte der Ministerpräsident, Freiherr v. Conrad, was die Diplomatie auf tum Balkan tun könnte. Ich antwortete: Wenn Sie die Russen schlagen, werden wir die größten Diplomaten aller Zeiten sein, wenn aber die Russen über Sie siegen

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1909
Umfang: 8
? Will die Volksvertretung auf solche Weise das Volk verkür zen? Das vermag nicht angenommen zu werden, besonders setzt nicht, da sich das Parlament auf sich selbst zu besinnen ^ scheint. Graf Tisza, der Vertrauensmann der Krone. Die. Audienz des Grafen Stephan Tisza beim Kaiser und die Mission, - die dem Grafen m dieser Audienz über tragen worden ist, find — so schreibt man aus Wien vom 28. ds. —nichts anderes, als ein untrügliches Kennzeichen dafür, daß die Losung der ungarischen Krise im Sinne der bisher

unternommenen Versucht noch sehr erhebliche Schwie rigkeiten entgegenstehen. Die Krone wünscht der Koalition Kossuth-Andrassn-Wekerle die Regierung zu übertragen, und auch die Koalition, die der Justh-Gruppe gegenüber ge wissermaßen eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung bil det, mochte sich gerne an der Macht erhalten. Aber sie stellt ihre Bedingungen. Dr. Wekerle erklärt, die Regierung nicht ohne wirtschaftliche Konzessionen übernehmen zu können, und Graf Andrassy verlangt noch militärische

gesprochen werden wird; auch dann blieben aber sprachliche MnzessiMen' Mr'-die!ungarischen Regimenter absolut ausgeschlossen. Man weiß auch, daß der Erzherzog- Thronfolger in dieser.Frage ganz derselben Meinung ist. Unter diesen Umständen erklärt ? aber Graf. Andrassy, die Kabinettsbildung unmöglich übernehmen zu können. D^a plädierte aber Dr. Wekerle/der Vielgewandte, in seiner letz ten Audienz für einen neuen Auswege trat dafür ein, daß die Kabinettsbildung einem 67er Politiker übertragen

würde. Und zwar bezeichnete Dr. Wekerle den Grafen Ste phan Tisza als den geeigneten Mann.; > In der^ Audienz Tiszcch beim Kaiser, die Wekerle veranlaßt hat, sollte nun dtlrüöer verhandelt werden, ob sich der Graf zu einem sol chen Experiment bereit sinken lassen würde. Das Ergebnis der Audienz bestand aber nicht darin, daß Graf Tisza mit der Kabinettsbildung betraut wurde Er selbst mochte sehr tvenig Neigung haben, ein ?o gewagt«.» Experiment zu un ternehmen und einen n< uen Schiffbruch zu riskieren. Schließlich trennt

ihn eine starke Meinungsdisferenz vom Grafen Andrassy Graf Tisza ist ein prinzipieller Gegner der Mahlvefoi m Wenn also Graf Tisza keine Berufung an die Spitze d^.r Geschäfte erhalten hat, so hat er doch eine andere Mission übernommen: Und zwar die Aufgabe, als Vertrauens m a nn derKrone mit den ungari schen Partenn zu k o nfer i e r e n, die Krone über den Stand der Dinge in Ungarn zu informieren und eine fried liche Lösung der Kry<. vorzubereiten. Der Graf wird also Verhandlungen Mit den ungarischen

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 20
Datum: 23.08.1903
Umfang: 20
ist folgender: Die Kreuzhütterbuben. Sie kratzt nimmer. — Der Waldbauer, dieser Dodel. —- Die schlaue Almerin. — Hextens 60.000 Gulden. — Das Unglück in Rieselwand. —««««' Neueste Post und Telegramme. Unser Kaiser nach Rom? Paris, 21. August. Der „Rappel' erhält aus Rom die Meldung, die österreichisch-ungarische Diplomatie sondiere das Terrain im Vatikan, um festzustellen, ob jetzt ein- Bestich des Kaisers Franz Josef im Vatikan möglich fei. Graf Franz Hartig -f-. Wartenberg, 21. August. Abgeordneter

, und damit ist der eriic ! offizielle Schritt zur Entwirrung der Lage gemacht. Als Erster betrat um 1 Uhr Nachmittags der Präsident des Mag- i natenhauses Albin Graf E s a k y das Arbeitskabinet des Monarchen, um den: König ein ausführliches Referat zu er statten. Dem Grafen Csaky folgte der Präsident des Abge- ! ordnetenhauses Albert Graf A p Pony i. Nach den beiden Präsidenten wurde Graf Alexander K a roly i vom Monar chen empfangen, nach diesem Graf Julius A ndrassY. ^ - Es entzieht sich noch zur Stunde

der Öffentlichkeit, was die Parlamentarier mit dem Monarchen gesprochen haben; so viel stcht aber fest, daß sowohl Graf Csaky als auch Graf Karolyi den in der letzten Rede des Grafen Apponyi ausge führten Standpunkt, die nationalen Concessionen betreffend, vertreten haben. In welcher Richtung sich aber der Monarch demgegenüber aussprach oder überhaupt eine Meinung äü ßerte, darüber können momentan nur die Empfangenen Aus klärung geben. Diese jedoch bewahren bis zur Stunde streng stes Stillschtveigen

über die Audienzen beim Monarchen. Ver merkt zu werden verdient, daß Graf Khuen mit dem Grafen Tisza heute Vormittags im Ministerpräsidium eine volle Stunde konferierte, daß neuesteus auch der Reichstags-Abge- ordnete Max Falk, sowie Daranyi und Lukacs zur Audienz berufen wurden, Der Monarch bleibt bis zum 29. d. in Bu dapest. Für morgen sind Graf Julius Szapary, Baron Banffy, Hyeronimi uud Hopossy zur Audienz befohlen. Während des Dirigirens gestorben. Komorn, 21. August. Ein aufregender Fall trug sich die ser

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 21.12.1887
Umfang: 12
K fl. 83 kr. Den Abonnementö-Betrag erbitten wir auf dem billigsten und kürzesten Weg durch Postanweisung, jedenfalls aber franco und in Ihrem eigenen Interesse mindestens 4.Toge vor Beginn deS neuen WonnementS. Innsbruck im December 1837. Die Redaction und Administration des ,Zoten für Tirol und Vorarlberg'. Nichtamtlicher Theil. Borarlberger Landtag. Bregenz. 17. December. 10. Sitzung. Vorsitzender: Landeshauptmann Graf Belrupt, am Regierungstische der k. k. Hofrath Se. Durchlaucht Prinz Thurn und Taxis. Anwesend

Privat-Audienz empfangen. Vor und nach der Audienz conferierte der ungarische Minister- Präsident Koloman v. TiSza mit dem Grafen Kal noky. Um 2 Uhr fand im Palais des Ministeriums des Aeußern unter dem Präsidium des Ministers d«S Aeußern Grafen Kalnoky eine Minister-Conferenz statt. An derselben nahmen außer dem Vorsitzenden theil: Minister-Präsident Graf Taaffe, der ungarische Minister-Präsident v. Tisza, Reichs-Kriegsminister FZM. Graf Bylandt-Rheidt, ReichS-Finanzminister v. Kallay

, Finanzminister Dr. R. v. DunajewSki, LandeSvertheidigungS-Minister FML. Graf WelserS- heimb, der ungarische LandesvertheidigungS> Minister FML. Frhr. v. Fejervary und Minister Frhr. von Orczy. Die Conferenz dauerte bis 6 Uhr. Heute fand unter dem Vorsitze Sr. Majestät des Kaiser» ein Ministerrath statt, an welchem Graf Kslnvky, Graf Bylandt-Rheidt, Graf Taaffe, v. Tisza, v. DunajewSki, Graf Welsersheimb, v. Fejervary und v. Orczy theiluahmen. (DaS Ergebnis hat das gestrige Wiener Telegramm im wesentlichen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 01.04.1905
Umfang: 8
Jahrg. XVM. Samstag, Nckerbauminister Graf Buquoy beglückwünschte die Zentralstelle zu dieser Wahl und erklärte weiters. daß er nach wie vor nach besten Kräften seine Pflicht zu erfüllen bemüht sein werde. Hauptreferent Reichsritter von Hohenblum beantragte nach Erstattung des agrarischen Situa tionsberichtes und Besprechung der Ausgleichs frage folgende Resolution: »Nachdem unser bisheriges wirtschaftliches Ver hältnis zu Ungarn den Interessen der öfter- reichischen Land- und Forstwirtschaft

Bischof Graf Huyn zelebrierte und welchem die Vereinsmitglieder beiwohnten. In der Versammlung ergriff Bischof Graf Huyn das Wort, um zu sagen, daß die an ihn gerichtete und mit größter Freude erfüllte Bitte, für die Teilnehmer an der Versammlung ein Pomifikalamt zu zelebrieren, ihm ein Beweis sei, daß die Versammelten unter der Fahne Christi arbeiten wollen; er wünsche den Be strebungen der katholischen Bauernschaft den Segen Gottes. Graf Otto Serenyi, Vertreter des Kon servativen Großgrundbesitzes

Nationalpartei Mährens, betonte bei der Festrede, daß der Bauernstand im Nieder gange begriffen sei, und wies auf die Not wendigkeit der Selbsthilfe und der berufständischen Organisation hin. Die Krise in Ungarn. Am 28. März abends fand in Ofen - Pest eine Hostafel statt, welcher unter anderen zuge zogen wurden: der Botschafter am Berliner Hof, Graf Szögyeny, welcher vom Kaiser berufen und wiederholt in Audienz empfangen wurde, wohl wegen der Folgen, die eine Ablehnung des deutschen Handelsvertrages

durch Ungam nach sich ziehen würde; ferner Finanzminister Lukacs, Graf Julius Andrassy. der Präsident des Abgeordnetenhauses Justh, Graf Aladar Zichy und Franz Kosiuth. — Bei dem Hofdiner am 30. März sagte der Kaiser zum Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses: „Die Situation ist sehr düster!' Zu Hodvssy meinte der Kaiser: „Vielleicht wird doch eine Entwirrung mögbch sein!' Zu Lang, der glaubte, daß vielleicht doch Neuwahlen nötig sein werden, fagte der Kaiser: »Ich glaube nicht, daß solche notwendig

im ZugsbefindlichenZusammenstellung der Wählerlisten pro 1906 auf der Hut sein. Am 29. März hat die liberale Partei in einer Konferenz einstimmig eine Erklärung ange nommen, daß das gemeinsame Zollgebiet aufrechterhalten bleiben müsse und daß die Kommandosprache ein Hoheitsrecht der Krone sei. Nur 60 Mitglieder wohnten dieser Konferenz bei. Es wird eine Sezession in der liberalen Partei nicht sür ausgeschlossen gehalten. Graf Tisza erklärte auf eine diesbezügliche Anfrage: Jene Abgeordneten, welche in der Frage der Handels verträge

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.10.1903
Umfang: 8
, die anderen können auf das Parlament nicht rechnen, und die Formel, welche Krone und Parlament zusammenführen soll, scheint unauffindbar zu sein. Die Namensliste jener ungarischen Politiker, die Ansprüche auf die Würde eines Kabinettschefs er heben können, findet man wohl in der Liste jener Politiker, die im August vom König in Audienz empfangen wurden, um ihre Ansichten über die poli tische Lage darzulegen. Auch diese kommen natür lich nicht alle in Betracht. Graf Alexander Karolyi. Max Falk und Emerich Hodossy befinden

sich nicht mehr in dem Alter, wo man eine so schwierige Auf gabe übernehmen kann, und überdies haben sie auf das Ministerpräsidium nie afpiriert. Graf Jo hann Zichy kommt als Führer der Volkspartei in folge seiner Parteistellung nicht in Betracht. Ba ron Bansfy hat ein neues Programm aufgestellt, für welches die Bahn noch nicht gebrochen ist, und er selbst hält die Zeit für eine neuerliche aktive Re gierungstätigkeit noch nicht für gekommen. Graf Esaky und Graf Julius Szapary wehren sich mit Händen uud Füßen

gegen eine neue politische Mis sion-, sie sind auch alt geworden und haben die Fühlung mit dem Abgeorduetenhaufe verloren. Graf Appouyi und Wekerle vertrete» Programme, die der Monarch für gefährlich hält und von denen er nichts wissen will. Graf Stefan Tisza und Lu kacs sind mit ihren Versuchen, die Kabinettsbildung zu übernehmen, nacheinander gescheitert, und ein ähnliches Schicksal hätte wohl Taramii's und Hie ronymi's geharrt, wenn es so weit gekommen wäre. Graf Khuen aber, dessen Ehrgeiz sich darin

sind kleinlich im Vergleich mit den liohen Interessen, die durch die Wiederkehr Szell's im gegenwärtigen Augenblick an die Spiyr der Regierung gerettet werden können. Vom Politische« ÄenpIM. Z nr Fr a g e der ungarisch e n K abi ii e t t s b i l d » ii g. Graf Khueu hat in der Mon tag-Audienz beim Kaiser die Berufung Julius An- drassy vorgeschlagen, der bereit sei. die Kabinetts- bildnng zu übernehmen. Tie Kossuthpartei ist der Ansicht, nur Wekerle könne Ungarn aus der Krne herausführen. Ter Kaiser scheint

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