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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 28.12.1904
Umfang: 8
sein. Gräfin Montignoso in Dresden. Aus Dresden kam die Nachricht, daß Gräfin' Montignoso, die ehemalige Kronprinzessin von Sachsen, in Tresden eingetroffen sei und den Versuch gemacht habe, in das königliche Schloß einzudringen. Fol gende Telegramme liegen vor: Das „Berl. Tage blatt' meldet aus Dresden, 22.d.M.: Die Gräfin Montignose ist gestern nachmittags in Dresden an gekommen und im Hotel „Bellevue' abgestiegen. Begleitet war sie von ihrem Dresdener Rechtsan walt Dr. Zehme. Obwohl die Ankunft der ehe

maligen Kronprinzessin ganz geheim betrieben worden war, muß doch die Polizei von Dresden im Laufe des gestrigen Tages, vielleicht infolge einer anonymen Anzeige davon Kenntnis erhalten haben; als heute die.Aräsin tief verschleiert den Versuch machte, in das sogenannte Tschenbergsche Palais, wo der König wohnte einzudringen, um ihre Kinder zu sehen, wurde sie von Kriminal- beamten angehalten. Die Kriminalbeamten redeten ihr eindringlich zu, doch von ihrem Vorhaben ab zustehen. Da aber die Gräfin

, werden Demonstrationen zugunsten der Gräfin Montignose befürchtet und es sind deshalb umfangreiche Maß regeln seitens der Polizei getroffen worden. — Weiters wird gemeldet: Gräfin Montignoso ist um 2 Uhr 36 Minuten in Begleitung ihres Anwaltes Dr. Zehme nach Leipzig abgereist. Bei ihrer Ab reise wurde die Gräfin von einem Teile des Pub likums sympathisch begrüßt. — Die „Dresdner Neuesten Nachrichten' erinnern daran, daß genau vor zwei Jahren die erste Kunde von der Flucht der damaligen Kronprinzessin Luise

hatte und an Stelle der durch frevelhafte Hetzereien, Entstellungen und Lügen vielfach irregeführten öffentlichen Meinung eine gerechte Beurteilung aller Verhält nisse und Personen getreten war. Da steht man wieder vor einer alle Rücksichten beiseite schiebenden Handlung der unseligen Frau, die die Gemüter abermals in hochgradige Erregung zu versetzen droht. Es ist ein freventliches Spiel, welches die Gräfin Montignoso mit ihrer ehemaligen Familie und dem ganzen Lande treibt. Wenn in ihr noch eine Spur

von Seelengröße lebte, müßte sie die Stärke finden, ihr selbstverschuldetes Schicksal in stiller Zurückgezogenheit zu tragen, anstatt durch derartige Rechtsbrüche und Verletzung ihrer heiligsten - Versicherungen gegen sich und andere, die schon schwer durch sie gelitten haben, treulos zu werden.' — In Salzburg bei der Familie, der Gräfin, die Hoffnung hatte, daß sich das Verhältnis der Gräfin zum Dresdener Hos günstiger gestalten werde, soll die Nachricht von dem unerwarteten Entschlüsse der Gräfin große

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 28.12.1904
Umfang: 12
ist, wie das „B. T.' hört, beschlossene Sache und wird im Februar nächsteil Jahres, wenn der König nach Deutschland kommt, um Kaiser Wilhelm zu besuchen, veröffentlicht werden. (Gräfin M o ntignoso.) An die Gräfin Montignoso und die kleine Prinzessin Monika gingen zahlreiche Briefe und Weihnachtsgeschenke aus der Dresdener Bevölkerung ab. Erzherzog Josef Ferdinand, der Bruder der Gräfin Montignoso, ist gestern früh in Salzburg eingetroffen. Es wurde ein Familienrat abgehalten. So viel für dieOeffent- lichkeit

zu erfahren war, ist festgestellt, daß dieser Schritt der Gräfin die Möglichreit eines Wieder sehens hinausschiebt, aber man begreift ihn und zürnt der schwergeprüften Frau durchaus nicht. Das gute Verhältnis zwischen der Gräfin und der erzherzoglichen Familie ist in keiner Weise ge trübt, da sich die Familie in die Angelegenheit nicht einmischt. In den Briefen der Gräfin Montignoso an ihre Eltern trat ihre Sehnsucht nach ihren Kindern in letzter Zeit immer stärker hervor. Die Eltern trösteten

sie und ließen ihr ein Wiedersehen mit ihren Kindern als möglich erscheinen, indem sie auch die Intervention unseres Kaisers in Aussicht stellten. Wie die Dinge jetzt liegen, betrachtet man am toskanischen Hofe eine Aussprache mit der Gräfin als uner läßlich. Diese Mission hat Erzherzog Josef Ferdinand übernommen. An die Gräfin sind am Samstag noch zahlreiche Weihnachtsgeschenke von ihren Eltern und Geschwistern abgegangen. (Franzista Klein), welche des Mordes an dem Hausbesitzer Sykora in Wien beschuldigt

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